Soul catcher von Minzou_Sshi ================================================================================ Kapitel 1: Der Brief -------------------- „Tsuyoshi! Tsuyoshi ich rufe dich! Wo bleibst du?!“, hallte die verärgerte Stimme des erbosten Teufels durch die gesamte Hölle. Er saß mit perfektem Ausblick auf die eigentliche Hölle, die sich vor ihm in einer unendlich weit scheinenden Schlucht befand, auf seinem schwarzsilbernen, mit Totenköpfen und blutrotem Samt verzierten Thron und beobachtete die nach Hilfe schreienden Seelen der Menschen. Sie versuchten immer und immer wieder ihren Qualen zu entkommen und riskierten es den steilen Abhang bis zum Thron des Teufels hinauf zu klettern. Doch bevor sie oben ankamen, fielen sie entweder von selbst wieder runter, oder einer von Teufels Handlangern stieß diese mit einem Speer wieder in deren Verderben. Wütend packte sich der Teufel einen seiner vielen Gehilfen und knirschte hörbar mit seinen spitzen Zähnen. „Wo ist dieser Idiot! Hol ihn gefälligst zu mir her! Und wehe du kommst ohne ihn zurück! Dann schwöre ich dir, bist du ein Kopf kleiner!“, maulte der verstimmte rothaarige Schrecken der Unterwelt. Zitternd nickte sein Untertan und wurde rasch unsanft auf den Boden zurück befördert. Der braunhaarige Dämon machte sich auch sogleich auf den Weg die rechte Hand des Teufels zu suchen, doch bevor er sich seinen weg durch die dunklen und feuchten Gesteinsgänge bahnen konnte, stieß er auch schon mit einem groß gewachsenen Phantom zusammen. Jenes Phantom war in einen großen, dunkelgrünen, ja schon fast schwarzen Umhang gekleidet welcher ihm aber viel zu lang war und welcher die ganze Zeit am Boden hinter sich her geschliffen wurde. Durch die übergroße Kapuze des Umhangs sah man das Gesicht des Fremden nicht, doch trotz der Vermummung erkannte das untere Dämonenvolk sofort wer hinter dem Umhang steckte und knieten sogleich vor ihm nieder. Tsuyoshi auch bekannt als der Buhmann und die rechte Hand des Teufels trat in das große Gefängnis der Menschenseelen die hier Jahrhunderte lang gequält und geschunden wurden ein. Doch egal wie komisch sich Tsuyoshis Spitzname auch anhörte, er gehörte der Klasse zwei Dämonen an und war ein überaus fähiger und schon fast unbezwingbarer Kämpfer. Sowohl Körperlich, als auch Seelisch ging er schon über das Niveau der Klasse zwei Dämonen. Seine Stärke war so groß und gewaltig, dass er sogar einem ausgewachsenen Klasse eins Dämon die Stirn bieten konnte und nicht mahl ansatzweise viel seiner Kraft verbrauchen musste. Dies war auch der Grund, weswegen viele einen riesen Bogen um ihn machten. Auch in Sachen Magie kannte er keine Grenzen. Er beherrschte die schwarze Magie, als auch einen kleinen teil der weißen Magie. Er wusste alles über sie und hatte sich auch ein paar Attacken angeeignet. Diese benutzte er aber kaum, da es für einen Dämon wie ihm schädlich werden konnte. Er konnte davon sterben. Die weiße Magie wurde nämlich einzig und allein von den heiligen Wesen benutzt und richtete sich ausschließlich gegen Wesen der Unterwelt. Engel, Götter, oder Krieger des heiligen Rates beherrschten jene Kunst. Es dauerte mehrere Jahrhunderte bis Tsuyoshi es einigermaßen schaffte eine der vielen Attacken der weißen Magie zu lernen und zu beherrschen. Doch jedes mal wenn er sie auch nur einmal einsetzte, verlor er all seine Kraft und schien kurz vorm Tode zu sein. Die weiße Magie traf nicht nur seinen Gegner, nein, sie traf auch ihn selber. Das war der Schwachpunkt. Tsuyoshi beschloss vor mehren Jahrhunderten diese Attacken nur für den größten Notfall zu benutzen. Danach entschloss er sich für mehrere Jahre die Dämonenwelt zu verlassen, um sich der Menschenwelt zu widmen. Im alten China lernte er die Schriftzeichen und Siegelschriften kennen und fing an sie zu studieren. Er studierte sie auf seine Art und Weise und erschuf eine völlig neue Magieart. Schriftzauber. So nannte man sie. Es gab nur wenige die diese Magie beherrschten, da Tsuyoshi bis jetzt nur drei, oder vier anderen fähigen Dämonen diese Magieart gelehrt hatte. Darunter waren der Wächter der Menschenwelt, auch Watchdog genannt und einer der drei Stärksten der ganzen Unterwelt und der Dämonenwelt. „Du hast mich rufen lassen?“, ertönte es auch schon von Tsuyoshi. Der vermummte Dämon schritt langsam auf seinen Vorgesetzten zu, welcher ihn wütend anstierte. „Wieso dauert nur alles so lange bei dir?!“, motzte der Rothaarige. Tsuyoshi kicherte leicht. „Tja… Ich lass mir nun mal Zeit, wieso? Was kann ich den für dich tun?“, fragte der Buhmann nun und schritt weiter auf den Teufel dieser Hölle zu. „Was du tun kannst? Du könntest mich demnächst nicht so warten lassen!“, keifte der Rothaarige aufgebracht und stemmte seine Arme in die Hüfte. Er stand auf und stolzierte auf seine rechte Hand zu. Als er direkt vor ihm stand, stierte er ihn nochmals vielsagend an und drehte sich danach geschwind wieder um, wobei er sein langes, rotes und glattes Haar Tsuyoshi ins Gesicht wirbelte. Unberührt von der Aktion hantierte er kurz mit seiner Hand vor seinem Gesicht herum, um sich die Haare des Teufels die sich an dem Knopf seines Umhangs verfangenen hatten wegzustreifen. „Was kann ich denn für dich tun?“, fragte der immerzu gelassen wirkende Buhmann und schritt weiter auf seinen Vorgesetzten zu. Dieser grummelte genervt und schritt energisch auf seinen Thron zu. Als er drauf saß klatschte er zweimal in die Hände und verschränkte diese danach vor seiner Brust. Ein schwarzhaariger Dämon mit tiefschwarzen Augen und kleinen Hörnern auf dem Kopf marschierte im Affenzahn auf den Teufel und seine rechte Hand zu. Kurz vor der kleinen Erhöhung auf der der Thron stand blieb er stehen und beugte sich tief vor Tsuyoshi der auf der anderen Seite der Erhöhung stand. Der drittklassige Dämon übereichte ihm voller Ehrfurcht einen kleinen Brief und verschwand auch sogleich, nachdem der Buhmann sich das Briefpapier nahm. „Was ist das?“, fragte Tsuyoshi Stirn runzelnd und faltete das Blattpapier auseinander. Der rothaarige Teufel überkreuzte ein Bein auf das andere und massierte sich entnervt die Schläfe. Dabei strich er immer wieder seine schönen roten Haare beiseite und stöhnte genervt aus. „Das ist ein Brief vom heiligen Rath.“, antwortete er verstimmt dem vermummten Dämon. Dieser schien verwundert, denn er hob sein Haupt an und sah in Richtung Thron. „Heiliger Rath? Was wollen die von uns? Hast du etwa wieder eine Konferenz sausen lassen?“, erkundigte er sich. Obwohl man Tsuyoshis Gesicht wegen der Kapuze nicht sehen konnte, erkannte der Teufel wie seine rechte Hand seine Lippen etwas verzog. Sein spitzer Eckzahn blitzte gefährlich hervor. „Nein! Ich war bei allen langweiligen Konferenzen! Diese Idioten haben doch Tatsächlich ohne uns auch nur ansatzweise zu informieren ein neues Gesetz aufgestellt!“, maulte der Rothaarige wütend. Er verschränkte wieder zornig seine Arme vor seiner Brust und fletschte erbost seine spitzen Zähne. „Was? Das haben sie gemacht?“, erkundigte sich der Buhmann nochmals und stierte wieder aufs Blatt. Er fing an die schön geformte, schnörklige Schrift zu entziffern und grummelte verstimmt, als er am Ende des Briefes ankam. „Tatsächlich…“, brummte der vermummte Dämon. Er sah wieder auf zu seinen Vorgesetzten und stemmte seine rechte Hand in seine Hüfte. „Und was jetzt?“, fragte dieser ratlos. Eingeschnappt zuckte der Teufel mit verschränkten Armen und meinte: „Da das Gesetz erst ab nächster Woche gültig ist, ignorieren wir das alles einfach! Geh du einfach mehr Seelen einsammeln! Ich werde mal bei Akaya vorbei schauen. Mal sehen wie er das neue Gesetz findet, schließlich geht dies alle Teufel etwas an. Also hat er den Brief bestimmt auch schon erhalten.“ Der vermummte Dämon nickte nur und überreichte den Brief dem Teufel der Menschenwelt. Dieser aber ließ seine Wut an jenem Brief aus und zerriss und zertrat ihn. „Die können mich doch mal! Verdammt wie konnten diese arroganten Sesselfurzer es nur wagen so etwas mit mir, MIR dem Teufel der Menschenwelt zu tun! Diese verdammten *piep*, *piep*!“, brüllte der Rothaarige empört. Er richtete sich blitzschnell auf und schritt nachdenklich und doch ziemlich flott von einer Seite zur anderen. „Reg dich mal ab. Wir können das sicherlich mit denen noch mal besprechen.“, versuchte der Buhmann ihn zu beruhigen. Doch der rothaarige Teufel drehte sich energisch zu ihm und fing an seinen Gefolgsmann durch die Tür in die dunklen und feuchten Gesteinsgänge zu schieben. „Los! Mach dich vom Acker und sammle fleißig Seelen. Solange wir noch können sollten wir es ausnutzen das dieses scheiß Gesetz erst nächste Woche gilt! Die Anderen sammeln bestimmt auch schon und du willst bestimmt nicht das die uns einholen, oder?“, moserte der Teufel der Menschenwelt. Stillschweigend ließ der Buhmann es zu von seinem Vorgesetzten nach draußen gezerrt zu werden. Dann seufzte er und murmelte: „Na gut! Aber wehe du randalierst wieder, Akito!“ fortsetzung folgt... Kapitel 2: Watchdog ------------------- Seufzend brachte der Buhmann seinen Seelenstab hervor, indem er mit seinem Zeigefinger anfing Schriftzeichen in die Luft zu kritzeln. Als er alle seine benötigten Schriftzeichen mit seiner Magiekraft in die stickige Luft geschrieben hatte, schnippte er einmal, wobei seine Schriftzeichen mit einem lauten Puffen verschwanden und der Seelenstab durch die dichte Rauchwolke die dabei entstand, in seine Hand fiel. Er umfasste den Stab, welcher ihm bis zum Brustkorb ging genau in der Mitte und ließ ihn einmal auf den Boden stoßen. Die Kette die am Ende des Stabes am Boden aufkam, klimperte nervtötend, bevor sie sich blitzschnell in das Innere des Stabes zurückzog. Am Ende des Stabes war nun das kleine eiserne, runde Wappen, welches Akito dem Teufel der Menschenwelt gehörte. Tsuyoshi fing an seinen Stab einmal senkrecht nach oben und dann wieder senkrecht nach unten zu bewegen. Die eiserne Dämonenhand welche den Anfang des Stabes zierte umschloss eine violette, funkelnde Kugel welche dem Seelen einfangen diente. Tsuyoshis ganzer Stab half ihm dabei ganz einfach und unkompliziert die menschlichen, bösen Seelen einzufangen. Bei reinen Menschenseelen würde dies nicht klappen, da dieser Stab dafür gemacht wurde die bösen Menschen zu strafen, indem man sich ihrer Seele bemächtigt. Mit einem kleinen Luftstoß öffnete sich ein Portal, welches Tsuyoshi durch seine schwarze Magie und seinen Seelenstab ganz einfach hervorzaubern konnte. Das Portal schimmerte in schwarzen, dunkelblauen und auch ein wenig weißen Farbtönen und stieß ziemlich viel Wind auf Tsuyoshis Seite des magischen Tores. Gelassen schritt er hindurch wobei sein übergroßer Umhang im Winde zu tanzen begann. Auf der anderen Seite des Portals angekommen ließ er es durch eine schwungvolle Bewegung seines Seelenstabes wieder verpuffen. Den Seelenstab selber versiegelte er mit seinem Schriftzauber schnell in einer Art Zwischendimension, die er durch einen Raumzauber nur für sich erschaffen hatte. „Lüftest du?“, fragte Tsuyoshi plötzlich. Der Buhmann stand mitten in einem ziemlich dusteren Raum. Hinter ihm flatterten die schwarzen Vorhänge im Wind hin und her. Das sah der vermummte Dämon als ein ja. Vor ihm sammelten sich zigtausende Laptops, Monitore und Computers auf einem ziemlich breiten Schreibtisch und zeigten viele Aufnahmen von Überwachungskameras an. Das Zimmer selbst in dem Tsuyoshi sich gerade befand war wirklich sehr, sehr groß. Bis auf PCs, Laptops und Monitore war aber nichts in diesem Raum. Das einzige was diesen dusteren Ort ein wenig Farbe brachte war eine kleine Venusfliegenfalle die auf dem Tisch unter dem offenen Fenster stand. Ganz langsam schritt der Buhmann auf den großen Schreibtischstuhl zu, der sich plötzlich im Neunziggradwinkel zu ihm drehte. Weit aufgerissene, violettschwarze Augen und ein ebenso weit aufgerissener Mund mit messerscharfen, funkelnden Zähnen strahlten Tsuyoshi entgegen. „Tsuyuu kun!“, jubelte der jener Dämon vor ihm. Er fiel dem Buhmann glatt um den Hals und knuddelte ihn einmal durch. Etwas überrumpelt tätschelte der Buhmann den weichen Schopf seines Kumpels und versuchte danach sein Gegenüber von sich zu bekommen. „Hab total vergessen wie anhänglich du bist.“, gestand der vermummte Dämon lachend. „Du warst sooo lange nicht mehr hier! Ich hab dich voll vermisst!“, strahlte der weißhaarige Dämon wie ein Honigkuchenpferdchen und wollte schon gar nicht mehr loslassen. „Aber, ich war doch erst gestern noch hier um die Liste abzuholen.“, murmelte der Buhmann und drückte den Wächter der Menschenwelt nun endgültig von sich. Watchdog. So nannte man jener Dämon vor Tsuyoshi. Wie schon erwähnt wachte dieser durch seine magischen Überwachungskameras die er überall in der gesamten Welt angebracht hatte über die Menschenwelt. Momentan befanden Tsuyoshi und der Watchdog sich in Deutschland. Nun ja. Nicht direkt. Sie saßen in Überwachungsraum drei, welcher Videos aus ganz Deutschland zeigte. „Hä? Ach so. Stimmt ja...“, kicherte der weißhaarige Wächter. Verlegen rieb er sich seinen Hinterkopf und grinste etwas unbeholfen. „Okay… Kommen wir wieder zum eigentlichen Thema.“, murmelte Tsuyoshi während er sich ein- zweimal Räusperte und auf die verschiedenen Monitore stierte. Er beobachtete wie die normalen Sterblichen ihrer langweiligen täglichen Routine nachgingen. „Gibst du mir bitte die Liste der unreinen Erdenwesen? Ich muss wieder ein paar Seelen zusammensammeln, sonst macht mich Akito noch kalt.“, ertönte es auch sogleich aus dem Seelensammler. Der vermummte Dämon schien seinen Blick nicht mehr von Monitor vierzehn loslassen zu können. Er tippte einmal auf diesen, wobei sich geschwind ein Fenster mit mehreren, näheren Aufnahmen direkt vor ihm als eine Art Hologramm öffnete. Mindestens fünfzig kleinere Aufnahmen waren sortiert und hintereinander aufgelistet zu sehen. Natürlich ging es noch weiter, doch die anderen interessierten Tsuyoshi nur wenig. Der Buhmann tippte auf eine der unteren Aufnahmen, die auch sogleich in Großformat vor ihm auftauchte. „Willst du alle unreinen Seelen, oder nur eine begrenzte Anzahl?“, fragte Watchdog welcher sich nun wieder im Schneidersitz auf seinen Schreibtischstuhl setzte und seine Tastatur wieder zu sich schob. „Fürs erste reichen zehntausend.“, murmelte Tsuyoshi, welcher immer mehr ins Hologramm rein zoomte. So langsam sah man die umrisse einer kleinen Stadt. Der vermummte Dämon zoomte immer weiter hinein. Irgendwann sah man eine schlichte, bodenständige Weiterführende Schule. „Was ist das?“, erkundigte sich der Buhmann Stirn runzelnd. Der Watchdog sah verwundert auf. Dann zierte ein weites, ehrliches Lächeln seine Lippen. „Hahaha. Du interessierst dich für meine Arbeit?“, jubelte dieser schon fast, sprang Energie geladen von seinem Stuhl und hopste auf Tsuyoshi zu. In seiner Hand fasste er ein Handy ähnlichen Gegenstand und hielt es Tsuyoshi vor die Nase. „Das ist eine Schule! Die Menschen gehen dort meist bis zu ihrem sechzehnten Lebensjahr hin und entscheiden danach ob sie arbeiten, oder weiter auf der Schule bleiben wollen.“, erklärte der weißhaarige Dämon fröhlich und strahlte schon förmlich vor Vergnügen. „Hm… Schule… Ich erinnere mich noch ein bisschen. Als ich mehrere Jahre auf der Erde verweilte um die Schriftzeichen zu studieren, kam ich öfters an solchen Gebäuden vorbei. Dort fand ich in einer Bücherei viel über die Siegelschriften und Schriftzeichen.“, murmelte Tsuyoshi und nahm dabei den gereichten Gegenstand an sich. Er zuckte auf, als er etwas Interessantes im Video erkannte. Wie schon zuvor zoomte der vermummte Dämon weiter in die Aufnahme hinein. Nun erkannte man drei Personen. Zwei Jungs und ein Mädchen. Alle drei trugen eine schwarzrote Schuluniform, da sie derselben Schule angehörten. Die beiden Jungs deren Blazer noch schlampig offen war und die weder Krawatte noch Fliege trugen, drängten das zierliche, rothaarige Mädchen immer weiter in die Ecke. „Hm…“, grummelte Tsuyoshi und schien es nicht zu wagen seinen Blick vom Hologramm abzuwenden. „Das ist Yoshiko! Sie ist ein wirklich nettes, hilfsbereites, aber auch sehr schüchternes Mädchen. Die meisten aus ihrer Schule ärgern sie leider, nur weil sie von Natur aus rote Haare hat. Hach ja… Sie benimmt sich immer wie ein Engel, aber niemand beachtet sie… Wäre ich nur ein Mensch. Dann könnte ich zu ihr gehen und sie zu mir einladen. Hach… die arme… Immer so alleine zu sein muss doch richtig öde sein!“, murmelte der Weishaarige mit leicht verzogenem Gesicht. Sein Schmollmund würde bestimmt selbst Akito weich werden lassen, so süß schaute der Wächter der Menschen gerade aus. Seufzend tätschelte der Buhmann den Kopf seines Kumpels und drehte sich danach wieder zum Fenster. „Du kannst die kleine doch einfach so mal besuchen. Bräuchtest nur einen Zauber der deine Augen etwas menschlicher wirken lässt. Sonst siehst du doch eh aus wie ein Mensch. Trägst ja sogar diese geschmacklosen Klamotten aus der Menschenwelt…“, meinte der vermummte Dämon und wurde mit dem letzten Satz so leise, das sein gegenüber es nicht mehr hören konnte. „Och… Manno! Das würde ich gerne, doch ich muss doch von hier aus die Erde bewachen. Was ist wenn sich einer dieser ungemütlichen, unschönen Unterweltler auf die Erde verirrt? Dann können doch die armen Menschen nichts gegen ihn ausrichten…“, fing der weishaarige Dämon an zu fantasieren. Er hibbelte leicht von einem zum anderen Bein und malte sich in bedanken aus wie schrecklich es enden würde. Schmunzelnd verdrehte Tsuyoshi seine Augen und schreib dabei wieder seine Zeichen in die Luft. Grell leuchteten sie auf, verpufften in dichtem Rauch und ließen seinen Seelenstab wieder hervorkommen. Die Kette am Ende des Stabes raschelte und klimperte, als sie am Boden aufkam und verschwand wieder mit einem klirrenden Geräusch im Innern. „Willst du etwa schon gehen?“, fragte der Watchdog und blickte Tsuyoshi tief in die Augen, mit der Hoffnung er würde noch etwas länger bleiben. „Willst du nicht mit mir ein paar Windbeutel essen? Die sind frisch aus meinem Lieblingsladen und sogar mit Erdbeeren!“, bot der weißhaarige Dämon dem Buhmann an. Tsuyoshi drehte sich noch einmal zu seinem Kumpel. „Sorry… Die Arbeit ruft. Ich komm später noch mal auf ein paar Windbeutel bei dir vorbei, ja? Aber erst muss ich die Liste abarbeiten.“, antwortete Tsuyoshi und öffnete schon mit einer einzigen Bewegung das Portal zur Menschenwelt. Er tippte mit seinem Daumen auf dem Handy artigen Gegenstand herum und schritt auch schon durch das Tor zur anderen Welt. „Sorry Watchdog, aber Arbeit geht vor Vergnügen.“ Kapitel 3: Das vorletzte Opfer ------------------------------ Ein kaltweißes Licht gab Tsuyoshis kleiner, flacher Kristall, welchen er mit einer Hand fest umschloss von sich. Während der Buhmann durch das magische Tor schritt, tippte er einmal auf jenen flachen Kristal, welchen er vom Watchdog bekommen hatte und stierte auf das Hologramm das Sekunden später direkt über dem Handy ähnlichen Kristall erschien. „Hm… England.“, murmelte er und packte dabei den Kristall in seine Hosentasche. Den langen Umhang richtete er danach wieder zurecht und sprang auch schon leichtfüßig aus dem Portal. Nun war er schon zwei Stunde unterwegs und hatte seine Liste in Rekordszeit abgehakt. Er musste nur noch zwei unreine Seelen fangen und in seine Kristallkugel einsperren. Dann würde er sie später wenn er wieder bei seinem Vorgesetzten Akito war in die Höllenschlucht werfen. Momentan war es schon dunkel in England. Tsuyoshi sprang von Dach zu Dach und hielt Ausschau nach seinem vorletzten Opfer. Wie schon bei vielen zuvor war es irgendein Krimineller der auf der Erde sein Unwesen trieb. Für Tsuyoshi war es aber von geringem Wert zu wissen, wer nun als nächstes den Löffel abgeben musste. Ihm waren all die Menschen auf der Erde eh lästig. Schnaufend glitt der vermummte Dämon von den Dachziegeln und sprang leichtfüßig vom Hochhaus um auf dem Boden zu landen. Eine kurze Weile fiel er im Sturzflug auf die steinharte Erde zu und erreichte sie ungeschadet mit einer flüssigen Bewegung der Füße. Es war ein leichtes für ihn von solchen hohen Gebäuden abzuspringen. Als Dämon war er sogar imstande mit zwei Sprüngen die Spitze des Kölner Domes zu erreichen. „Hier muss es sein.“, murmelte der Buhmann zu sich selber und ging wieder gelassenen Schrittes weiter. Nicht weit von der Stelle wo er landete fand er eine Kneipe die ziemlich alt und vermodert aussah. Mit seinem Seelenstab stieß er die Tür zum inneren des Raumes auf und musste auch schon schwer schluckte wegen des widerlichen Gestanks, der ihm in die Nase kroch. Angewidert trat er in den Raum ein. Es war unerträglich laut und stickig. Hier saßen wohl die schlimmsten aller Kriminellen der Stadt. Tsuyoshi nahm noch mal seinen Kristall raus und tippte ihn an, wobei das Hologramm wieder auftauchte. „Akushu“, wiederholte der Dämon den Namen seines Opfers. Er sah sich einmal um und erkannte jene Person an einem kaputten Billardtisch. Er trank mit seinen Kumpels und genoss es den Kellner der ihm sein Getränk gab am Arsch zu befummeln. Angeekelt rümpfte Tsuyoshi seine Nase und schritt weiter auf die Menschenmasse zu. Wie er es nur hasste unter so vielen, unnötigen und nutzlosen Menschen zu sein. Durch das klacken seines Seelenstabes wurde so langsam die Aufmerksamkeit auf Tsuyoshi gezogen. Nun sah schon die ganze Menschenmasse die sich um Akushu gebildet hatte zu ihm. „Oh! Sieh mal einer an. Da fürchtet sich wohl jemand vor dem Licht!“, scherzte Akushu abwertend und lehnte sich an den Billardtisch an. „Was willst du? Meinen Kopf?“, fragte er hämisch lachend und fing wieder an am Hintern des jungen Kellners zu spielen. Der Kellner selber hatte viel zu viel angst vor Akushu als das er es wagen würde sich zu wehren. Stattdessen räumte er die leeren Gläser auf ein Tablett und hielt sich einfach aus der Sache raus. „Deine Seele!“, antwortete Tsuyoshi bedrohlich auf die Frage des Kriminellen. Anfangs fröstelte es Akushu als er die tiefe, eindringliche Stimme seines Gegenübers hörte. Dann aber fasste er wieder mut, zog seine Hand vom Hintern des Kellners wieder weg und griff nach seinem Messer. Der Kriminelle stieß sich förmlich vom Boden ab und sprang mit dem scharfen Messer in der Hand auf Tsuyoshi zu. Unbeeindruckt wich der Buhmann mit einem Schritt zur Seite einfach aus. Akushu startete wieder einen Angriff, erreichte aber nicht wirklich viel. So ging es weitere sieben oder acht Mal weiter, bis Akushu die Puste ausging. Alles war still im Raum. Niemand, wirklich niemand wagte es was zu sagen. Alle Augen waren auf Tsuyoshi und Akushu gerichtet. Nur ein leises Husten war zu vernehmen. „Verdammt! Wer… wer zum Teufel bist du?“, keuchte Akushu und hielt sich stützend an seinen Knien aufrecht. Schmunzelnd schüttelte Tsuyoshi seinen Kopf. „Mit Teufel liegst du schon gar nicht so falsch!“, meinte der vermummte Dämon, „Nur bin ich Teufels rechte Hand!“ Mit weit aufgerissenen Augen verstummte Akushu direkt vor dem Buhmann, dann zuckte er auf und schrie: „Verarsch mich nicht, du Freak!“ Der Kriminelle holte wieder aus, traf aber wieder nicht. Stattdessen streifte er Tsuyoshis Kapuze und schrak fürchterlich auf, als diese nach hinten fiel und ein Blick auf sein Gesicht frei machte. „Jetzt wo du mein Gesicht gesehen hast, kann ich dich erst recht nicht am leben lassen!“, murrte der genervte Dämon und schwang schon seinen Seelenstab etwas nach hinten. Als er diesen wieder nach vorne schnellen ließ, löste sich die violette Kugel die am Anfang des Stabes an der eisernen Dämonenhand befestigt war und schoss mit voller Geschwindigkeit auf den Sterblichen zu. Die violette Kugel berührte Akushu nicht mal richtig. Sie drang einfach durch seinen menschlichen, schwachen Körper und kam auch gleich wieder auf der anderen Seite wieder raus. Rot schimmernd prallte die magische Kugel an der nächstliegenden Wand wieder ab und schnellte wieder auf Tsuyoshi zu. Mit einem dumpfen Knall fiel der leblose Körper des Kriminellen zu Boden und regte sich nicht. Alles war wieder Still. Alle sahen zu Tsuyoshi. Seufzend drehte sich der Dämon um, streckte seinen Arm und auch seinen Stab in die Luft und sagte: „Alle Zeugen die dieses Geschehen mitbekommen haben werden hiermit stumm gestellt.“ Die große Panik erfasste den ganzen Raum. Viele knieten sich nieder und flehten um ihr Leben, andere wiederum versuchten abzuhauen, was natürlich nicht funktionierte da Tsuyoshi diese aufhielt und für eine kleinere Gruppe war dies alles viel zu viel, wobei sie einfach in Ohnmacht vielen. „Ihr könnt gegen mich eh nicht ankommen. Wer seinem Schicksal entrinnen will, dem trifft es noch schlimmer!“, merkte Tsuyoshi genervt an. Sein blick streifte zum Kellner, welcher wie erstarrt schon das Tablett fallen lassen hatte und innerlich um sein Leben bangte. „Beim Teufel! Dann eben anders!“, murrte der vermummte Dämon und schüttelte seinen Kopf. Wie es schien wollte er keine reinen Seelen mit reinziehen und entschied sich für den sanfteren Weg. Tsuyoshi ließ seine Magiekraft in die Kugel rüber fließen und murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Die Kugel leuchtete wieder rot auf und tränkte den ganzen Raum in ein blutrotes Rot. Ein paar Schreie fielen, was Tsuyoshi wenig interessiert. Die Menschen in der Kneipe schlossen alle wegen des unerträglichen, hellen Lichtstrahls welche Tsuyoshi magische Kugel abgab ihre Augen. Dies nutzte Tsuyoshi und schon verschwand er durch die Tür. Er wartete nicht mal eine Minute vor der Tür und schon hörte er die verwunderten Stimmen der Menschen. „Was ist passiert?“, fragte ein älterer Mann. „Ich weiß nicht… War nicht gerade so ein komischer Kerl mit Umhang noch hier?“, kam es aus dem Mund eines anderen. „Nein. Das ist nur Einbildung. Ich glaub ich bin einfach für ne Minute einge…“, ertönte wieder die Stimme des älteren Mannes. Dieser jedoch konnte nicht weiterreden, da er von einem stechenden Schrei gehindert wurde. „Was hast du?“, fragte ein jüngerer Mann seine Ehefrau. Die Frau zeigte auf den Boden, wo die Leiche des vorletzten Opfers auf Tsuyoshis Liste lag und hielt sich ihre Hände vors Gesicht. Zitternd schritt sie auf ihren Mann zu und schmiegte sich ängstlich an ihn. „Was zum! Das is unser Boss! Wieso liegt der auf dem Boden?“, schrie wieder ein anderer Mann laut und kniete sich vor die Leiche auf den Boden. „Oh Gott! Er is tot!“, kam es keuchend vom Anhänger der Leiche. Stumm beobachtete der Kellner das ganze Szenario. Er fuhr sich ungläubig durchs Haar und bemerkte die Scherben der zerbrochenen Gläser die auf dem Boden lagen. Er bückte sich nieder und fing an sie einzusammeln. Im Gegensatz zu den Anhängern des Opfers, war er nicht gerade berührt wegen des Todes des Kriminellen. Wenn er ehrlich war, war er sogar ziemlich erleichtert. Jener Kriminelle war schon öfters bei ihm und seinem Boss in dieser Kneipe gewesen. Er hatte immer nur herumgewütet und ihn sexuell belästigt. Wie er noch so zurück dachte, an die vielen gaffenden Blicke und das ständige Gefummele des Leaders dieser unausstehlichen Bande, gruselte es ihn immer noch. Der Kellner brachte das Tablett mit den Scherben zum Waschbecken hinter der Theke und stellte es dort ab. Dann fiel sein Blick auf einen kleinen Beutel, der neben einem blauen Küchenlappen lag. Er nahm den Beutel an sich und öffnete ihn. Ein Blick genügte um dem Kellner ein weites Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Boss! Boss, schauen sie mal! Hier liegt ein ganzer Beutel voller Bares am Waschbecken! Und er ist an mich gerichtet!“, jubelte der hübsche junge Mann. Alles um ihn herum blendete er ohne es zu bemerken aus. Seine Freude war groß. Nun konnte er sich seinen Lebenstraum erfüllen und zusammen mit seinem Boss ein Restaurant öffnen. Schon früher träumte er davon, doch das Geld reichte leider nur für eine alte kleine Kneipe. Wer ihm wohl das Geld dagelassen hatte? Dem wünschte er auf jeden Fall alles Gute! Wie sehr er sich nur freute. ~ ~ ~ Schmunzelnd stieß Tsuyoshi sich von der Wand ab. „Hm… So kenne ich mich eigentlich gar nicht. Neija… egal. Watchdog muss das wohl mitbekommen haben. Dafür soll er mir eine doppelte Portion Windbeutel geben!“, sagte der vermummte Dämon noch eher an sich gerichtet. Hier war er auf jeden Fall fertig, also weg hier! Er öffnete ein magisches Portal nach Deutschland, wo er sein nächstes Opfer finden würde und sprang auch schon leichtfüßig hinein. Die Tür der Kneipe wurde noch aufgerissen und der Kellner hielt der heulenden Bikergang die Tür auf. Alle verschwanden und bogen mit ihrem Boss im Schlepptau um die Ecke. Noch bevor der Kellner die Tür schloss, erblickte er in der Finsternis etwas Funkelndes und erstarrte, als er das Portal nicht weiter weg von sich sah. Er rieb sich einmal die Augen, dann verschwand das Portal auch schon und ein verwunderter Kellner bleib alleine zurück. Kapitel 4: Schock ----------------- „Nah, wen haben wir den da?“, trällerte eine männliche, bedrohliche Stimme. Zitternd schritt das rothaarige, zierliche Mädchen zwei schritte nach hinten und knallte auch schon gegen die kalte, vom Regen nasse Hauswand. Bis vor kurzem war sie noch auf dem Weg nach Hause gewesen, da sie in der Schule noch bei einer Lesegruppe teilnahm. Leider vergaß sie während des Lesens und der Diskussion wer von allen nun die bessere Zusammenfassung geschrieben hatte die Zeit und musste beim aufschauen feststellen, das sie eigentlich vor einer Stunde schon Schluss hatten. Haru ihr einziger richtiger Freund und Kumpel bot ihr sogar noch an sie bis nach Hause zu begleiten, doch da sie ihm einfach keine Umstände machen wollte lehnte sie dankend ab. Allerdings wünschte sie sich nun doch, dass sie das Angebot von ihrem Lesekumpan angenommen hätte. Zitternd drückte sich Yoshiko immer mehr gegen die Hauswand. Was hatte die ganze Welt nur gegen sie? Wieso konnte sie nicht einfach ein ganz normales Leben führen. Eins ohne mobbing, verächtlicher Blicke wegen ihres Haares und Angst vor kriminellen denen sie auf der Straße begegnete. Es war schließlich nicht das erste Mal das ihr so etwas passierte. Die Gauner dieser Stadt hatten es auf solche schwachen und hilflosen Mädchen wie sie abgesehen. Sie warteten nur darauf, dass Mädchen wie sie ein Angebot sie zu begleiten ablehnte und alleine um so eine späte Uhrzeit nach Hause liefen. „Was… wollen sie von… m… mir?“, fragte Yoshiko mit heiserer, stockender Stimme. Ihre Beine waren wie Pudding und ihre Arme spürte sie schon gar nicht mehr. Der ältere Mann grinste siegessicher und packte das arme, wie versteinerte Mädchen am Hals. Ein heiseres Schreien welches sich eher wie ein krächzendes Ächzen anhörte entwich Yoshikos Kehle. Wie paralysiert stockte ihr Atem und schrecklich heiß anfühlende Tränen entwichen aus ihren Augenwinkeln. Was nun? Immer wieder hallten diese Worte ihn ihrem Kopf wieder. Wie eine unendlich anhaltende Dauerschleife. Die Hand des älteren Mannes streifte schmerzhaft Yoshikos Oberschenkel entlang und seine heiße und raue Zunge machte sich an ihrem Nacken breit. Hilflos schluchzte die Rothaarige und sah schon gar keine Hoffnung für sie, als auf einmal etwas mit einem lauten Krachen vom Himmel viel und nicht mal zwei Meter entfernt vor ihr und dem Fremden auf dem nassen Boden landete. ~ ~ ~ Seufzend sprang Tsuyoshi auf der anderen Seite des Portals wieder heraus. Kalte Regentropfen trafen auf den so schon genervten Buhmann ein und reizten ihn noch mehr. „Sauwetter!“, moserte er und schloss mit seinem Seelenstab das Portal. Schnell ließ Tsuyoshi diesen dann auch in einer dichten Nebelwolke verschwinden und setzte seinen Weg fort. Wie bei den anderen Malen davor sprang Tsuyoshi auch dieses Mal wieder von Dach zu Dach und hielt Ausschau nach dem zehntausendsten und somit letzten Opfer dem er am heutigen Tage die Seele entnehmen konnte. Wenige Minuten später hörte er ein leises Krächzen, was für seine guten Dämonenohren noch sehr gut zu hören war und folgte dem Geräusch. Tatsächlich fand er sein letztes Opfer, welcher sich gerade an einem hilflosen Mädchen vergnügte. Angewidert schüttelte er seinen Kopf. „Wie kann ein Sterblicher nur so tief sinken?! Das ist ja widerlich!“, entfuhr es auch schon aus ihm. Er beschloss kurzen Prozess zu machen und sprang auch sogleich vom Dach des Hochhauses. Mit einem lauten Knallen landete der vermummte Dämon hinter dem alten Mann. Er ignorierte die stechenden Blicke des unbekannten Mädchens und holte seinen Seelenstab hervor. Weit aufgerissene braune Augen blickten den Dämon nun eindringlich in die Augen. „Wer… Wer bist du denn jetzt?!“, brüllte der Mann vor Tsuyoshi. Abwertend schnaubend wirbelte der Buhmann seinen Seelenstab nach hinten und sagte dabei: „Als ob so ein widerlicher Abschaum wie du es bist das Recht hast meinen namen zu wissen!“ Dem älteren Mann jagte ein kalter Schauer über den Rücken und es lag nicht am Regen. „Halt die Fresse und Arschloch! Spuckst so große Töne und hältst dich für was Besseres! Dabei siehst du hier aus wie Abschaum! Hast du mal in den Spiegel geblickt? Oder bist du so hässlich das du dein Gesicht niemanden zeigen willst!“, brüllte der aufgebrachte Fremde und schlug mit der Faust fest gegen die Wand. Yoshiko schrak auf. Sie drehte ihr Gesicht langsam zur Faust und rutschte mit geweiteten, Angst erfüllten Augen zu Boden. Das zittern wurde immer schlimmer und sie vergrub schluchzend ihr Gesicht in den Händen. Wie konnte es nur so weit kommen? Nun kochte Tsuyoshi aber voll und ganz. Sein hasserfüllter Blick traf steinhart auf den älteren, fremden Mann. Für einen Moment erhellte ein heller Blitz der wie aus dem nichts kam die ganze Umgebung und den Buhmann. Durch das helle Aufblitzen konnte der Fremde für einen Moment in das hasserfüllte Gesicht des Dämonen blicken. Ein schockierter Blick seitens des Fremden ließ den Buhmann gefährlich aufgrinsen. Die spitzen Zähne des Vermummten ließen alles nur noch bedrohlicher wirken lassen. „Wer zum Teufel bist du?“, stotterte Tsuyoshis letztes Opfer. Tsuyoshis grinsen wurde noch breiter. „Ich verstehe euch Menschen immer noch nicht. Ohne es zu merken sagt ihr es doch selber. Ich bin Teuels Rechte Hand!“, antwortete der Buhmann giftig. Blitzschnell schnellte Tsuyoshis Seelenstab wieder nach vorne, wobei sich die violette Kugel an der eisernen Dämonenhand löste. Sie raste mit voller Wucht auf den schlotternden Sterblichen zu und durchdrang ihn. Als die violette Kugel wieder aus dem Körper des Mannes fuhr und gegen die Wand prallte, leuchtete sie Blutrot und schnellte mit voller Geschwindigkeit wieder zum Buhmann zurück. Dumpf knallte der Leblose Körper des Mannes auf den Boden. Yoshiko bekam zwar nicht viel von der Aktion mit, doch sie fühlte sich wie die Hauptrolle eines Horrorfilmes. Tsuyoshi schnaufte angespannt auf. Nun war er tot und jetzt? Was sollte er nur mit dem Mädchen machen? Wer war sie überhaupt? Verspannt und leicht genervt wandte er sich zu ihr um. Er versuchte ihr Gesicht zu erkennen, was ihm leider nicht gelang, da sie dieses in ihre zitternden Hände gelegt hatte. „Hey du! Du solltest nach Hause gehen, es ist zu kalt für dich hier draußen!“, kam es eintönig von ihm. Ganz langsam hob das Mädchen vor dem Buhmann ihr Haupt. Als Tsuyoshi erkannte wen er vor sich sitzen hatte, zuckte er einmal kurz auf. „Yoshiko?“, ertönte die entsetzte Stimme des Buhmannes. Verwundert stierte die verheulte, platsch nasse Yoshiko zum Buhmann. Sie fragte sich woher dieser Fremde ihren Namen kannte, schließlich kannte sie ihn ja nicht. Einem Moment lang verharrten die beiden in dieser Position. Dann auf einmal nahm Tsuyoshi eine komische Aura war. Was zum! Jemand kam gerade auf die beiden angelaufen und der Aura nach zur urteile war es eine ziemlich starke Person! Eine solche wuchtige Aura hatte Tsuyoshi noch nie auf der Erde gespürt. In all seinen Jahren in denen er die Seelen der Menschen sammeln musste, war ihm noch nie eine so gewaltige Aura auf der Erde untergekommen. Tsuyoshi wandte sich grummelnd vom immer noch schluchzenden Mädchen ab, dann verschwand er ohne auch nur ein Wort zu sagen hinter einer Ecke und ließ sie nun alleine zurück. ~ ~ ~ Verwirrt sah Yoshiko noch dem vermummten Fremden hinterher. Wer war das nur? In ihrem Kopf drehte sich einfach alles und die Angst die sie so schrecklich lähmte, wurde immer größer. Jetzt wo sie ganz alleine hier war, erschien ihr alles noch gruseliger als zuvor. Sie versuchte mit wackeligen Beinen aufzustehen, doch sie knickte wieder in ihre Ausgangsposition. Nach mehreren Versuchen sich aufzurichten gab sie es einfach auf und schlang ihre Arme um ihren Körper. Ihr war so kalt. Wie sehr wünschte sie sich in diesem Moment nicht alleine zu sein. Wie sehr? Ein hilfloses Schluchzen entkam aus ihrer Kehle. Sie versuchte tapfer zu sein und gegen ihre Tränen anzukommen, was aber nicht gerade funktionierte. Einfach alles ging am heutigen Tage schief und so auch ihre Versuche ruhig zu bleiben. Leises Auftreten von Füßen hallte durch die ganze Gasse. Verängstigt sah die eingeschüchterte Yoshiko auf, erkannte anfangs auch nicht wer im Regen nicht weit von ihr entfernt am Eingang der Gasse stand. Doch als die ihr bekannte Stimme ihren Namen rief, machten sich schon dezente Anzeichen von Erleichterung in ihr breit. Kapitel 5: Heimweg ------------------ „Yoshiko! Gott, Yoshiko! Was ist nur passiert!“, fragte Haru mit weit aufgerissenen Augen und angespannten Muskeln. Yoshikos bester und einzigster Freund sprintete in Hochgeschwindigkeit auf die gelähmte siebzehnjährige zu. Er bückte sich zu ihr hinunter und hielt ihr den Regenschirm hin. Besorgt musterte der Ältere das durchnässte und schockiert dreinschauende Mädchen vor sich. Haru sah ihr an, wie unwohl und fertig sie sich in jenem Moment fühlte, also beschloss er sie erstmal etwas zu beruhigen. Ganz langsam griff der Blonde nach Yoshikos Handgelenk und zog sie sanft zu sich. Beruhigend strich der Ältere über Yoshikos Rücken und flüsterte immer wieder: „Keine Sorge. Ich bin hier, ja?“ Yoshiko sträubte sich anfangs noch, doch dann erwiderte sie Harus Umarmung und drückte sich nun voll und ganz an seine wärmende, breite und muskulöse Brust. Schluchzend sog sie seinen Geruch ein und kuschelte sich etwas weiter an ihn. Wie kalt und schlapp sie sich nur fühlte. Ihr ganzer Körper war bis aufs Limit durchgefroren und taub und ihre Augen hörten schon vor Erschöpfung auf zu tränen. Das alles war zu viel für sie. Wie konnte so was nur passiert? Bis vor kurzem war sie noch das Opfer eines perversen Vergewaltiger gewesen, welcher glücklicherweise aber in seinem Vorhaben gestört wurde, doch dann… Doch dann musste Yoshiko auch noch mitbekommen wie sich zwei völlig Fremde gegenseitig den Tod wünschten und einer von denen vor ihren Augen starb. Sie hatte alles mithören können. Die schrecklichen Schreie des Kriminellen und die von Hass erfüllte Stimme. Zitternd verkrampfte sie sich in Harus schützenden Armen. „Komm, ich bring dich nach Hause.“, murmelte Haru leise, nah an ihrem Ohr. Ein stummes nicken seitens Yoshiko, dann richtete sich der blondhaarige Schülersprecher auf und hob seine zitternde Freundin auf die Beine. „Kannst du gehen?“, fragte er noch bevor er losging. Das unkontrollierbare Wanken sagte alles. Der Schülersprecher ging etwas in die Hocke und ließ Yoshiko auf seinen Rücken klettern. Als die Rothaarige ihre zierlichen Arme um den Älteren schlang, ging dieser auch schon los. „Na dann. Ist deine Tante zu Hause?“, erkundigte sich Haru. Daraufhin folgte ein stummes Kopfschütteln. „Verstehe. Na gut. Aber du hat einen Hausschlüssel, oder?“, fragte Haru nun weiter. Leise wie zuvor antwortete die Siebzehnjährige mit einem Nicken. Seufzend marschierte Haru mit Yoshiko im Schlepptau in Richtung warmes zu Hause. Es war schwer bei solch einer Finsternis im Regen den richtigen Weg zu finden, doch was sollte er tun? Die Straßenlaternen waren so unnütz, wie ein Schneehandschuh im Sommer. Die Glühbirnen waren entweder schon längst ausgebrannt, oder so schwach, dass das Licht schon gar nicht mehr den Boden erreichen konnte. Aber kein Wunder! Haru und Yoshiko befanden sich auch im Ghetto. Hier ließ die Stadt einfach alles vergammeln und zerfallen. Manchmal schien es sogar, als ob dies hier gar nicht mehr zur Stadt gehörte. Die Straßen waren übersäht von Einschlagslöchern, die Hauswände total verdreckt und beschädigt und hinter jeder Ecke befand sich irgendein Taschendieb der darauf wartete sein nächstes Opfer auszunehmen. „Wieso bist du eigentlich durchs Armenviertel gelaufen? Du weist doch das es hier gefährlich ist! Und trotzdem wählst du diesen Weg nach Hause! Mensch! Dabei hab ich dir sogar angeboten dich nach Hause zu begleiten! Dir hätte noch schlimmeres passieren können. Du hast echt glück das du verschont wurdest!“, kam es auch schon ungezügelt von Haru. Er schien wütend zu sein. Nun ja, dachte Yoshiko zumindest. „Mensch… Ich hatte schon Angst um dich… Tu das nie wieder, ja?“, murmelte Haru und blieb augenblicklich stehen. Ihm war Yoshiko wirklich wichtig. Sie kannten sich schließlich schon seid der Grundschule. Damals wurden sie beide zu Klassensprechern gewählt und waren so was wie Partner. Dies alles war zwar schon sehr lange her, doch Haru konnte sich an alles noch super gut erinnern. Das erste Gespräch welches sie zusammen geführt hatten, die ersten Schulpausen die sie zusammen auf dem Schuldach verbracht hatten und auch die Verabredungen bei denen sie immer zusammen gelernt hatten. Natürlich spielten die beiden auch zusammen Spiele wie Fangen, Verstecken oder Plumpsack, doch hauptsächlich saßen sie immer drinnen und erzählten sich gegenseitig Geschichten. „Es tut mir leid… Ich werde nie mehr so Kopflos handeln, versprochen…“, murmelte Yoshiko heiser und müde gegen Harus starken Rücken und verstärkte den Druck um ihren Sandkastenfreund. Ein sanftes Schmunzeln zierte nun Harus Lippen und zufrieden setzte er seinen Weg fort. „Gut!“, kam es noch leise von ihm, während sein Lächeln breiter wurde. ~ ~ ~ „Man! Tsuyuu, du Idiot!“, moserte der Watchdog aufgebracht und wedelte hysterisch mit seinen Armen herum. Dabei kniff er seine Augen fest zusammen und stürmte Hals über Kopf hin und her. Der Buhmann saß derweil neben dem kleinen Wohnzimmertisch welcher in Watchdogs Wohn- und Schlafzimmer untergebracht wurde und beobachtete seinen Kumpel beim hin und herrasen. „Wie konntest du Yoshiko nur so was antun?!“, kreischte der Weißhaarige und hopste nun vor Tsuyoshi hoch und runter. „Wie!?“, lärmte der Wächter der Menschenwelt weiterhin herum. So ging es immer weiter. Das hochrote Gesicht des Weißhaarigen zog dabei viele verschiedene Grimassen die Tsuyoshi schon lange nicht mehr gesehen hatte und warf ihm immer mehr an den Kopf. Nachdem Tsuyoshi von der Menschenwelt zurückgekehrt war, wurde er schon glatt vom Watchdog überfallen. Dieser hatte alles, wirklich alles mitbekommen und wuchtete nun all seine Empfindungen auf einmal heraus. „Mensch! Jetzt will Yoshiko bestimmt nie zu mir kommen! Wieso bist du auch nur so ein gefühlskaltes Schokoeis, den Menschen gegenüber?!“, nörgelte der vor Wut rot wie eine Erdbeere angelaufene Watchdog. „Schokoeis?“, fragte Tsuyoshi nur Stirn runzelnd und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Was wollte der Watchdog ihm nur sagen? Seufzend stand Tsuyoshi auf, griff nach einem Windbeutel und drückte diesen dem Watchdog in den Mund. „Reg dich mal etwas ab! Die wird das schon verkraften! Es ist ja nichts Neues das Menschen sterben.“, sprach Tsuyoshi nun wieder wie die Ruhe in Person. „Red nicht so als seinen die Menschen irgendwelche eklige Insekten!“, motzte der Watchdog wieder und biss dabei wutentbrannt von dem Windbeutel ab. Trotzig drehte er sich von Tsuyoshi weg und setzte sich in Schneidersitz auf einen Stuhl. „Ich weis echt nicht was du hast. Von denen gibt es eh zu viel und so gut wie jeder dritter ist doch sowieso kriminell.“, warf Tsuyoshi nun wieder zurück. Schnaubend schnappte sich der weißhaarige Dämon noch einen Windbeutel und verdrückte den in Rekordszeit. „Neija… Egal. Ich muss jetzt langsam eh gehen. Wir sehen uns morgen.“, verabschiedete sich Tsuyoshi und winkte über seine Schulter hinweg dem Watchdog zu. „Was? Jetzt schon? Wieso so schnell?“, fragte der weißhaarige Dämon und stand wieder vom Stuhl auf. „Sorry. Aber ich muss langsam nach Akito sehen. Wer weiß was der Kerl alles in der Hölle anstellt.“, murmelte Tsuyoshi, während er wieder seine Schriftzeichen in die Luft zeichnete. Mit dem Schnipsen verpufften die schnörkligen Zeichen und hinterließen dichten Nebel, wobei Tsuyoshis Seelenstab hervor kam. In Windeseile öffnete er auch schon das magische Tor zur Menschenhölle und schritt schon mit einem Bein hinein, als der Watchdog ihn noch mal an der Schulter packte. Das war’s wohl mit seinem Fluchtversuch. Was würde er ihm noch an den Kopf werfen? Abwartend blickte der Buhmann in die schwarz, violetten Irden des Watchdogs. „Nimm die hier mit.“, kam es plötzlich von ihm. Tsuyoshi sah verwundert auf die kleine Tüte die sein weißhaariger Freund ihm reichte. „Ich hab mich ja noch nicht dafür bedankt das du Taki geholfen hast.“, erwähnte der Watchdog nochmals und lächelte nun wieder bis über beide Ohren. Seine Stimmung schien sich wieder verbessert zu haben. Verwundert stierte Tsuyoshi auf den weißhaarigen Dämon. „Taki? Wer ist das?“, fragte der Vermummte und trat mit seinem Bein nochmals aus dem Portal heraus. Grinsend drückte der Watchdog dem Buhmann die Tüte in die Hand. „Na du weist doch. Der Kellner dem du das Geld gegeben hast.“, meinte der Watchdog und knuffte seinem Kumpel einmal schön in die Seite. Tsuyoshi ignorierte es einfach und sah in die Tüte. Windbeutel. „Woher hast du denn eigentlich das Geld? Hier bei uns benutzt man ja anderes. Und woher wusstest du seinen Namen?“, fragte der Watchdog mit einer nachdenklichen Mine. „Hab es von meinen Opfern davor zusammengekratzt und es mit meiner schwarzen Magie in diese Deutsche Währung umgeändert. Wie heißt sie noch gleich…“, antwortete Tsuyoshi auf die Frage des Watchdogs und hing direkt eine Frage hinten dran. Er grübelte, konnte sich aber immer noch nicht an den Namen der Währung erinnern. „Euro!“, entgegnete der Weißhaarige Tsuyoshi lächelnd. Tsuyoshi sah gleich auf und nickte. „Ja, ja. Genau. Die war es.“, bestätigte er und schnappte sich gleich einen Windbeutel aus der kleinen Verpackung die in der Tüte lag. „Und der Name. Neija. ich hab dein komisches Kristallding benutzt. Ach ja, stimmt ja.“, murmelte der Vermummte mit dem Windbeutel im Mund und streifte mit der freien Hand seinen langen Umhang zur Seite. Schnell griff er in seine Hosentasche und zog jenen Kristall wieder heraus. „Hier. Kannst mir für morgen gleich die nächste Ladung drauf zaubern, oder wie auch immer du das machst.“, überreichte Tsuyoshi auch gleich den Kristall seinen eigentlichen Besitzer. Dieser nickte heftig als er die Bitte seines Gegenübers hörte. „Gut. Mache ich.“, willigte der Watchdog noch ein, bevor er ein Schritt zurück ging und somit seinem Kumpel zeigte, das dieser nun los konnte. Tsuyoshi bedankte sich nochmals wegen der Windbeutel, schritt wieder ins Portal und verabschiedete sich noch schnell, bevor er es schloss. „Hoffe Yoshiko verkraftet das wirklich…“, murmelte der Watchdog mit verzogener Mine, noch bevor er sich wieder an seinen Schreibtisch setzte und anfing die Liste für den morgigen Tag auf den Speicherkristall zu laden. Kapitel 6: Kanaye ----------------- „Hier bin ich wieder!“, rief Tsuyoshi lautstark durch die Menschenhölle. Er schritt so entspannt und ruhig wie immer in das große, magische Menschengefängnis hinein und sah sich neugierig um. Er fragte sich, ob Akito die Hölle schon wieder zum einstürzen gebracht hatte, wie vor mehreren Jahrhunderten. Damals hatte er sich darüber aufgeregt, dass einer seiner Untertanen sein Essen welches er in der Dämonenwelt bestellte verwechselt hatte. Seit dem kümmerte sich nur noch ein Privatkoch um Akitos Essen. Schmunzelnd stellte Tsuyoshi aber fest, dass alles blitzt und blank an seinem vorgesehenen Platz stand und nicht mal ein neuer Kratzer, oder ein kleines Einschlagsloch auf dem steinigen, unebenen Boden zu sehen war. Verwundert steuerte Tsuyoshi den Thron seines Vorgesetzten an. „Akito?“, ertönte die Stimme des Buhmanns. Doch anstatt eine Antwort zu bekommen, hörte er nur seinen Echo durch die übergroße Hölle hallen. „Hm… wo ist er den hin?“, murmelte Tsuyoshi und drehet sich Gedanken versunken um. Ein junger Dämon mit orangefarbenen Haaren, rubinroten Pupillen und braunen, kleinen Hörnern steuerte auf die rechte Hand des Teufels zu. „Buhmann-sensai!“, rief jener Dämon. Er eilte in schnellem Tempo auf seinen Vorgesetzten zu und stützte sich keuchend auf seinen Knien ab, als er Tsuyoshi erreichte. „Was gibt’s, Kanaye?“, erkundigte sich der vermummte Dämon. Er beobachtete seinen Schützling und konnte sich ein amüsiertes Schmunzeln nicht verkneifen. „Akito-sama wollte, dass ich ihnen eine Nachricht überbringe…“, kam es Luft schnappend von ihm. Der Dämon der auf den Namen Kanaye hörte richtete seinen Blick zu seinem Meister. Ja. Tsuyoshi hatte Kanaye damals vor fünfzehn Jahren noch auf den Straßen der Dämonenwelt aufgelesen. Er wurde von seinem leiblichen Vater verstoßen und so hilflos wie er war vor die Tür gesetzt. Damals war Kanaye noch vier Jahre alt gewesen und konnte in einer solchen düsteren Welt alleine nicht wirklich überleben. Da Tsuyoshi ihn nicht einfach alleine auf der Straße lassen konnte, nahm er ihn bei sich auf und zog ihn über die Jahre auf. Kanaye wurde wie ein Sohn führ ihn. Er brachte ihn einen Teil der schwarzen Magie bei, damit sich der kleine Dämon in Notfällen verteidigen kann und lehrte ihm ebenso ein bisschen Schriftzeichenmagie. Doch so richtig konnte der Kleine jene Magie nicht anwenden. Er war noch lange nicht so weit wie die anderen drei oder vier denen er diese Magie gelehrt hatte, doch er machte große Fortschritte und dies machte Tsuyoshi stolz. Er war schließlich noch dabei zu lernen sie in der Praxis auszuführen. „Und wie lautet sie, Kanaye?“, erkundigte sich der Buhmann bei seinem Schützling. Ein zartes Lächeln umschlich seine Lippen, welches man aber mit dem bloßen Auge nicht erkannte. Der Orangehaarige sah Tsuyoshi direkt ins Gesicht, welches durch den Schatten der übergroßen Kapuze kaum sichtbar war und hibbelte nervös hin und her. „Ähm… eh… es ist so…“, begann er stammelnd und fuhr sich dabei immer wieder durchs zottelige Haar, „… Akito-sama beschloss… sich auf den Weg… äh… zum heiligen Rat zu machen…“ Tsuyoshis Lächeln erstarb. Er riss erschrocken und schockiert zugleich seine Augen weit auf, so dass sie für einen Moment im gedämmten Licht gefährlich auffunkelten. „Bitte was?“, kam es blitzartig von ihm. Sein ganzer Körper verspannte sich, als er zitternd seine Hände zu Fäusten ballte. Er konnte nicht glauben was er da gehört hatte. Wieso war Akito auf dem Weg zum heiligen Rat. Etwa wegen des Briefes und der neuen Reglung? Wollte er sich beschweren, oder sogar noch schlimmer. Wollte er seine Wut auslassen und sich dem heiligen Rat entgegen stellen, um sie zum Kampf aufzufordern? Schockiert schüttelte Tsuyoshi sich und richtete seinen Blick auf den Boden. Nervös biss er auf seiner Lippe herum. Wie konnte der Teufel nur so etwas Unüberlegtes machen. Er wusste doch was die heiligen Wesen mit Eindringlingen wie ihn machten. Am schlimmsten wäre es wenn Akito auf Shiro den zweiten Sohn der Gottheit Uranus treffen würde. Dieser war nämlich der Anführer des heiligen Rates… und wer wusste wie der drauf war. Man erzählte sehr vieles von einem unbezwingbaren, schrecklich starken Anführer der keine Ausnahmen machte und keine respektlosen Aktionen duldete. Anscheinend sollte er mal dreitausend Dämonen auf einmal besiegt haben. Einfach so. Und das schlimmste war, dass jener Shiro sogar den großen Erzengel Gabriel an seiner Seite hatte. Bei jenem Namen lief es dem Buhmann kalt den Rücken runter. Er war schon mal auf ihm getroffen. Und ihr Treffen war nicht gerade schön gewesen. Angespannt presste der Buhmann seine Lippen fest aufeinander, wobei eine schrecklich starke Aura freigegeben wurde und Tsuyoshis Schützling beinahe das Gleichgewicht verlor. „Arg! Tsuyoshi-sensai… Bitte beruhigen sie sich wieder…“, rief Kanaye lautstark als er durch den starken Druck der Aura unsanft gegen Akitos Thron gedrückt wurde. Er versuchte sich wieder zu seinem Ziehvater zu bewegen und kämpfte willensstark gegen den Druck der auf ihn ausgeübt wurde an. Kanayes Hand griff im letzten Moment die Hand seines Meisters, bevor er endgültig wieder nach hinten geschleudert wurde und drückte diese fest und innig. „Sensai!“, rief er ängstlich und klammerte sich hartnäckig an den Buhmann. Seine zierlichen Arme umschlossen Tsuyoshis Brustkorb und wollten kaum mehr loslassen. Plötzlich verschwand die starke Kraft die Kanaye wieder von seinem Adoptivvater weg zerren wollte und hinterließ einen verstimmten Buhmann. „Sensai?“, nuschelte der junge Dämon leicht beklommen gegen Tsuyoshis Brust. Er spürte den unregelmäßigen Herzschlag seines Meisters und runzelte besorgt seine Stirn. Tsuyoshi fühlte sich schlecht. Wieso musste es auch nur so kommen? Wieso haben die heiligen Wesen nur dieses neue Gesetzt aufgestellt? Die wussten doch wie wichtig es für die Dämonen aus der Unterwelt war Seelen zu sammeln. Schaubend schüttelte Tsuyoshi sich und versuchte sich etwas zu beruhigen. Wenn Akito der weißen Magie ausgesetzt werden würde, gab es kein entkommen mehr für ihn. Doch er musste an seinen Freund und Boss glauben. Eine große, starke Hand legte sich auf Kanayes Rücken und fing an ihn etwas zu beruhigen. „Sorry Kleiner… Die Nachricht hat mich nur ziemlich aus den Socken gehauen…“, gestand der sonst immer so ruhige Buhmann und strich weiterhin beruhigend seinem Schützling über den Rücken. Dieser schüttelte heftig sein Köpfchen und sagte: „Nein, schon gut! Ich verstehe sie, Sensai! Ich glaube ich würde auch so reagieren, würde ich hören, dass sie ganz alleine zum heiligen Rat aufbrechen würden.“ Lächelnd blickte der neunzehnjährige Dämon zu seinem Adoptivvater, welcher besorgt den Blick von seinem Schützling wandte und in die Fern sah. Nach wenigen Sekunden drückte er seinen Zögling von sich weg und strich ihn einmal durchs orangefarbene Haar. „Ich werde mich gleich auf dem Weg machen und Akito zurück holen! Es wäre Selbstmord für ihn die Grenze zwischen Dämonenwelt und Paradies zu überschreiten, ohne dass er eine Genehmigung bei sich trägt. Selbst wenn er von Hass getrübt ist, war das eine ziemlich unverantwortliche Entscheidung von ihm. Einfach nur Kopflos! Genau so wie wir ihn kennen.“, sprach Tsuyoshi nun wieder wie die Ruhe in Person und wandte sich langsam um, um aus der Hölle zu treten und in die trostlosen, stickigen Gesteinsgänge zu schreiten. „Keine Sorge. Ich werde spätestens morgen wieder da sein. Bleib du solange hier und pass auf die Hölle auf, ja? Ach und lass dich nicht auch noch auf dumme Gedanken bringen. Ich werde gleich Watchdog noch bescheid geben, damit er ein Auge auf dich hat und dir im Notfall helfen kann.“, erklärte Tsuyoshi im gehen und schnippte, wobei seine eben noch geschriebenen Schriftzeichen in der Luft verpufften und sein Seelenstab hervorkam. Bevor Tsuyoshi aus der Hölle schritt, drehte er sich nochmals zu seinem Zögling um und sah ihn direkt in die Augen. „Und pass gut auf dich auf! Nicht das ich dich am Ende auch noch suchen muss!“, erklang seine nun wieder angenehm ruhige Stimme. Ein zielbewusstes Nicken erntete Tsuyoshi noch von Kanaye, bevor er zufrieden in den Gesteinsgang schritt und sein Portal öffnete. „Viel Glück!“, kam es noch hastig vom Jüngeren. Der Buhmann schmunzelte leicht, wobei er schon mit dem rechten Fuß in das Portal schritt. „Danke, Kleiner!“, murmelte dieser noch und verschwand nun ganz. Kapitel 7: Shiro vs Akito ------------------------- „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, moserte der vermummte Dämon. Soeben war er aus seinem magischen Tor geschritten und landete direkt in einem dicht verwachsenen Wald welcher sich im Paradies nur einige Kilometer vom großen Anwesen des heiligen Uranus befand. Tsuyoshi hatte inständig gehofft, dass er nicht zu spät kommen würde. Doch als er nicht mehr all zu weit entfernt vom Schloss war und die schrillen Sirenen hörte, fing er an nervös an seiner Lippe herumzukauen. „Verdammt! Wieso handelt der Idiot nur immer so Kopflos?! Der bringt mich eines Tages noch ins Grab!“, murmelte er mit leichter Missmut in seiner Stimme vor sich hin. Seufzend strich er sich einmal durchs Haar und achtete gut darauf seine Kapuze nicht zu verlieren. „Was nun?“, fragte er eher zu sich selbst und setzte sich erst mal nachdenkend mit seinem Seelenstab in der Hand auf einen holen Baumstamm. Tsuyoshis Sorgen waren aber auch verständlich. In der Unterwelt und in der Dämonenwelt gehörten er und Akito zwar zu den besten, doch hier im Paradies… Hier galten andere Regeln. Es gab auch viel mehr Gefahren für Dämonen in dieser Welt, wie zum Beispiel die weiße Magie. Er beherschte zwar selber ein paar Techniken davon, doch gegen heilige Wesen konnte man damit nicht kämpfen. Er würde nur sich selbst schaden und wenn Akito auf jemanden treffen würde der diese beherrschte… Dann war es selbst für ihn aus… Es sah ihm zwar nicht ähnlich so nervös zu sein, doch wenn es um seine Freunde ging, da begann er schon etwas hibbelig zu werden. Schnaubend rappelte sich Tsuyoshi wieder auf. Er konnte nur noch hoffen, dass Akito noch keinem aus dem heiligen Rat über den Weg gelaufen war. Am besten sollte Akito auf ihn warten und bis dahin keinen Unsinn anstellen. Zu zweit waren sie schließlich viel stärker als alleine. So würde Tsuyoshis Missmut auch verschwinden und er konnte sich so auch besser konzentrieren. Doch der vermummte Dämon kannte seinen Boss nur zu gut! Dieser würde nie im Leben freiwillig auf Verstärkung warten… ~ ~ ~ „Werter Anführer!“, schallte es lautstark durch das große, prächtig ausgestattete Gemach. Die Räumlichkeit war überwiegend in weißen und blauen Farben eingerichtet. Alles war schön ordentlich aufgeräumt und eine Erhöhung trennte das Zimmer in zwei Abschnitte. Das höher gelegene Ende war die Schlafhälfte. Die andere Hälfte war dafür da, um tagsüber am Schreibtisch arbeiten zu können, oder um Sachen in Regalen die dort standen zu verstauen. Ein weißes Zweierbett stand am nördlichen Ende des Raumes, welches zur Schlafhälfte gehörte. Direkt daneben fand eine kleine, ebenso weiße Kommode ihren Platz und jener Kommode gegenüber stand ein Kleiderschrank. Keuchend betrat der Soldat der göttlichen Armee das große, hell erleuchtete Zimmer. Er war gerade mehrere Kilometer zu Fuß von dem großen Eingangstor des Schlosses bis in Shiros Gemach am anderen Ende des Geländes gesprintet. „Wir haben ein Problem…“, schnaufte der schwarzhaarige Ritter. Er stemmte seine Arme auf seine Knie und sah mit unruhiger Mine zu seinem Vorgesetzten welcher seelenruhig auf seinem Bett saß und sein Schwert polierte. Momentan hatte der junge Mann nicht viel zu tun und so beschloss er sich einmal zu entspannen und sich seinem Schwert zu widmen. Er hatte schon lange keine Zeit mehr gehabt um sich selbst um die Pflege seines wertvollen Schwertes zu kümmern. „Was gibt’s?“, ertönte die beruhigende und sanfte Stimme des Anführers. Eine gequälte Mine schlich sich auf das Gesicht des Soldaten. „Wir… wir haben einen Eindringling im Hause… Jemand hat es geschafft unsere Wachen auszutricksen. Es wissen auch noch nicht alle Soldaten bescheid.“, murmelte er und strich sich immer und immer wieder durchs Haar. Der Anführer sah auf. Er legte sein Schwert beiseite und zog seine sanft geschwungenen Augenbrauen etwas in die Höhe. „Wer ist es?“, fragte er dabei. Unruhig hibbelte der Soldat von einem auf den anderen Fuß und verkrampfte sich etwas. „Es ist ein Wesen aus der Dämonenwelt.“, antwortete der Schwarzhaarige dem Anführer. Stirn runzelnd richtete sich der silberhaarige Engel auf und schritt langsam auf sein Fenster zu. Dezent angespannt sog der Engel scharf die Luft ein und stieß sie wieder dementsprechend aus. „Verstehe…“, murmelte der silberhaarige Anführer und seufzte leicht genervt auf, „Geh du bitte zu den anderen Rittern und teil ihnen davon mit. Teilt euch dann in Zweiergruppen auf und durchsucht das ganze Schloss nach dem Eindringling! Aber Kommt ja nicht auf die Idee den Herrn zu stören! Er hat was Besseres zu tun, als sich wegen so eines Firlefanzes den Kopf zu zerbrechen!“, wies der Engel ein ticken strenger als vorher an. Schnell nickte der Soldat, drehte sich auch schon nach einer ehrfürchtigen Verbeugung um und verließ leise das Zimmer. Nun stand der silberhaarige Anführer ganz alleine in seinem Zimmer und blickte angespannt in die Ferne. Nach einiger Zeit löste sie sich wieder etwas und er fing an amüsiert zu grinsen. „Wie schön das du dir die Mühe machst und mich besuchen kommst, Akito!“, sprach er mit einer undeutbaren Mine auf dem Gesicht. Ein schwarzer Schatten erhob sich nun hinter dem weißen Schrank und der rothaarige Dämon trat auf den silberhaarigen Engel zu. „Schön dich wieder zu sehen, Shiro!“, kam es komisch grinsend von dem rothaarigen Dämon, noch bevor er auf Shiro zu schritt und seine Arme vielsagend vor seiner Brust verschränkte. Ein unangenehmer Starrwettkampf entstand und keiner von beiden wollte nach lassen. „Ich will dass du das neue Gesetz wieder zurück setzt!“, grummelte Akito entnervt. Ein spöttisches Lachen seitens Shiro. „Und wieso glaubst du sollte ich das tun? Wir sind kleine Freunde, also wieso sollte ich deiner Bitte nachgehen?“, fragte der silberhaarige Engel sein Gegenüber. Vor Wut auffunkelnde rote Augen fixierten den Prinzen. Zwei sehr starke Auren gingen von den beiden Todfeinden aus und ließen zusammen das gesamte Schloss erbeben. „Von mir aus kannst du dieses neue, unnötige Gesetz den anderen beiden Teufeln verpassen, aber mich lässt du gefälligst da raus!“, ertönte die vor Wut bebende Stimme des rothaarigen Dämons. Verstimmt knirschte er mit seinen spitzen Zähnen und näherte sich seinem Gegenüber noch mehr. Der Abstand zwischen Shiro und Akito verringerte sich immer mehr, bis beide den Atem des jeweiligen Anderen messerscharf auf deren Haut spürten. „Das kannst du vergessen!“, schnurte Shiro dem Teufel der Menschenwelt gefährlich scharf ins Ohr. Dies war nun zu viel für den Dämonen gewesen. Er verlor ein für alle Male seine Selbstbeherrschung. Seine Hand zu einer Faust geballt, sammelte er all seine Magie in dieser und ließ sie in Form einer tiefroten Flamme wieder auftauchen. Er schlug sich einmal selbst mit seiner flammenden Hand auf den Oberarm und ließ die Kraft seiner schwarzen Magie durch seinen Körper strömen. Bei den Dämonen nannte man diese Art von schwarzer Magie auch Force. Dadurch dass seine Magiekraft die entsprechenden Magieadern verließen und nun direkt in den ungeschützten Dämonenkörper einfließen konnten, steigerte sich die Leistungsfähigkeit des Körpers. Es konnte aber auch sehr gefährlich werden wenn man diesen Vorgang zu oft wiederholen würde. Für geübte Dämonen endete der Kampf dann bei mindestens zehn Mal Force. Andere die so etwas nicht gewöhnt sind, können schon bei drei Mal den Löffel abgeben. Es war eine Art Doping für die Dämonen. Mit einem vor Wut verzerrtem Gesicht sprang Akito um Platz zwischen den beiden Rivalen zu schaffen nach hinten und fuhr mit seinem rechten Arm einmal hysterisch durch die Luft. Dabei tauchten drei kleine, Portal ähnliche, schwarze Löcher auf wo auch gleich blutrote Flammen in abnormalen Größen aus den magischen Toren geschossen kamen. Stirn runzelnd wich Shiro geschwind zur Seite aus, wobei eine der Flammen ihn nur um ein paar Millimeter verfehlte. Jene Flammen waren auch die Auslöser für das riesengroße Loch in Shiros Gemachwand. Nun war der Engel an der Reihe. Geschwind griff der junge Engel nach seinem Schwert, welches in jenem Moment blenden auffunkelte. Die Magiekraft der weißen Magie durchströmte die elegante Klinge und verstärkte ihre Zerstörungskraft gegenüber Dämonen um ein vielfaches. Der junge Engel sammelte einen Teil seiner weißen Magie an der Spitze der Klinge. Mit einer schwungvollen Bewegung seitens ihm löste sich die zu einem hellen, warmen Licht gebündelte Magie und düste in Form eines Lichtstrahls auf den rothaarigen Dämonen zu. Dies hatte der Teufel aber vorhergesehen und wehrte mit einer Gegenattacke das für ihn schädliche Licht von sich selber ab. Durch die nächsten direkt aufeinanderfolgenden Attacken fing das Schloss wieder an zu beben, wobei eine ganz bestimmte Person aufmerksam wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)