Akai Chou - Stay with me von Jestrum_Cosplay ================================================================================ Kapitel 4: Die Villa -------------------- Frustriert fuhr ich mir durch die Haare. Wo war dieser Grünschnabel hin gehumpelt? Genervt seufzte ich und lief dann den Weg entlang, der vermutlich tiefer in das Dorf zu führen schien. Ich musste ihn finden. Schnell. Ein roter Schmetterling flog über meinen Kopf hinweg und flatterte in mein Sichtfeld, es war als würde er mir sagen dass ich ihm folgen sollte, und dies tat ich auch. Nach einiger Zeit des Laufens kam ich schließlich an einem Waldstück an, ich durchquerte dieses und kam vor einer langen Brücke zum stehen. Keuchend stützte ich meine Hände an meinen Knien ab, der Schmetterling war verschwunden. Wo hatte er mich hingeführt? Ein Schmerz durchfuhr meinen Kopf und ich fasste mir an die Stirn, kniff die Augen zusammen und sah eines der Zwillinge. Sie kam an der Stelle zum stehen wo ich stand und lief dann über die Brücke, sie begegnete dem Geist einer Frau, exorzierte ihn, doch irgendwas ließ er hier zurück. Ich sah auf. Eine lange dunkle Brücke die sich vor mir erstreckte und zur anderen Seite führte. Ich konnte durch den dichten Nebel nur schwer erkennen was sich dort befand und dennoch, ich setzte einen Fuß auf die Brücke und tastete mich langsam voran. Als mir etwas auf dem Brückenboden auffiel. Etwas war in das dunkle Holz geritzt. Ich kniete mich hin und fuhr mit meinen Fingern über die Stelle, dann leuchtete ich mit der Taschenlampe dahin. Schwester… Es ist kalt. So furchtbar kalt. Mein Körper, er fühlt sich so an, als wäre er festgefroren. Er ist schwer und droht mich hinab zu ziehen. Ich halte mich mit letzter Kraft an den Stäben der Brücke fest, doch zum hochziehen fehlt mir einfach die Kraft. Ich hoffe du schaffst es hier raus Schwester, wenn du das hier liest, dann bitte, leb für uns Beide weiter. Ich wünschte mir, dich noch einmal sehen zu können. Es ist kalt. Ich zittere und habe Angst. Das Atmen tut weh. Es schmerzt so fürchterlich, ich will das es vorbei geht… Schwester, ich hab dich lieb. Ich…. Ab da schien sie die Kraft endgültig verlassen zu haben, ein Nagel steckte im Holz und Spuren von Fingernägeln welche am Holz entlang kratzten waren zu sehen. Das arme Mädchen. Mitfühlend strich ich über das Holz und murmelte: „Ich weiß, dass der Schmerz nie aufhörte, doch du wurdest erlöst, hab ich Recht?“ Ich kam mir albern vor so mit verstorbenen zu reden aber irgendwie taten mir diese Seelen leid. Sie hatten selbst nach ihrem Tod die Schmerzen verspürt und hatten weiß Gott wie lange darauf warten müssen, bis man sie erlöste. Ich erhob mich schließlich wieder und setzte meinen Weg zur anderen Seite fort. Es war eine kleine Insel, gut bepflanzt, einzelne Hütten standen an den Rändern, die Türen waren allesamt weit aufgerissen. Ich ging weiter gerade aus, kam an einem Steinbrunnen zum stehen und blickte prüfend hinein. Hier konnte man schließlich nicht wissen, was einen wo überall anfallen konnte. Ich richtete meinen Blick wieder auf und ging auf das große Haus vor mir zu. Eine dunkle Villa. Die Fassade war schwarz und grau gehalten, das Dach hatte eine leicht dunkle rote Farbe und die Villa wirkte von der Architektur her sehr alt. Ich stieß die Tür auf, wobei Staub aufgewirbelt wurde und mich husten ließ. Ich betrat die Villa schließlich und leuchtete mir den Weg voran. Ich muss zugeben, es wirkt nicht sonderlich einladend. Eigentlich wirkte es überhaupt gar nicht einladend. Ich trat tiefer in den Flur und wirbelte herum als sich die Tür mit einem lauten Knall schloss, ich lief zurück und rüttelte am Türknopf, doch sie ließ sich nicht öffnen. Verdammte Scheiße, wieso klemmen hier immer alle Türen, sobald man ein Haus betrat? Ich schnaubte verächtlich und wandte mich dem dunklen Flur vor mir zu, richtete den Lichtkegel der Taschenlampe auf diesen und ging dann tiefer hinein. Vielleicht würde ich hier ja auch Deidara finden. Ich hoffte es zumindest inständig. Vorsichtig leuchtete ich die großräumige Fläche vor mir ab, ich bemerkte weiße neblige Schwaden die sich in Silhouetten von Menschen auftaten, doch ich schenkten ihnen keine Beachtung, als mein Blick nach oben auf ein Fenster fiel, in dem Runden Fenster ausschnitt saß ein Mädchen, sie sah zu mir runter und verschwand im selben Augenblick wieder. Verwirrt starrte ich das Fenster weiter an als ich ein stöhnendes Geräusch vernahm, ich sah wieder gerade aus und die Taschenlampe begann zu flackern. Nein, das darf doch nicht wahr sein! Bitte nicht. Nicht jetzt. Ich klopfte hektisch gegen die Taschenlampe, doch sie flackerte weiter unregelmäßig auf, der Raum wurde zunehmend kühler und die Nebelschwaden begannen sich zu manifestieren. Panisch schlug ich weiter gegen die Taschenlampe doch sie gab schließlich den Geist auf. Frustriert stöhnte ich auf und ließ den Kopf hängen. Ich atmete tief ein und aus, dann sah ich der Dunkelheit fest entgegen. Ich musste Deidara finden. Da wird mir die Dunkelheit nicht im Weg stehen, irgendwann würden sich meine Augen schon dran gewöhnen und es gab ja eine kleine Lichtquelle, der Vollmond der durchs Fenster schien und den Raum in ein milchiges schwaches Licht tauchte. Mutig ging ich voran, stieß die Tür zu meiner rechten auf und betrat den Raum. Der Raum war groß und karg. Der Boden war steinig und in der Mitte stand ein Sockel, vermutlich ebenfalls aus Stein. Kalte Luft empfing mich und ein muffiger Geruch stieg mir in die Nase, was auch immer das hier mal für ein Raum war, er war für nichts Nettes bestimmt gewesen. Ich hielt mir die Hand vor Mund und Nase und bahnte mir meinen Weg zur Raummitte, als ich gegen etwas lief. Ich sah auf den Boden und da lag ein Körper, er war blutbesudelt und hatte sich unter meiner Berührung zu mir gedreht. Ein Mann, mittleren Alters, sah mich aus aufgerissenen Blutunterlaufenen Augen an, sein Mund war verzerrt und sein Nacken wurde stark nach hinten gedrückt. Mir stockte der Atem, es ist nicht so dass ich nie tote Menschen gesehen hatte, das hatte ich, viel zu viele sogar, aber hier war es irgendwie was anderes und es bereitete mir ein unwohles Gefühl. Ich schritt langsam rückwärts, als ich erneut an etwas stieß, ich drehte mich um und entdeckte eine weitere Leiche. Was war das hier für ein Raum? Ich sah zu meiner Linken und bemerkte dass der komplette Boden mit Leichen bepflastert wurde. Sie alle hatten denselben Ausdruck in den Augen und denselben verdrehten Hals. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit und erschrocken keuchte ich auf, dann vernahm ich hinter mir ein Lachen. Ich wirbelte herum und sah auf ein Mädchen. Sie war blond, ich vermute es war eines der Zwillinge die ich sonst immer sah. Sie trug einen weißen Kimono, welcher Blutbefleckt war, an ihrem Obi hing ein rotes Seil herunter. Ihr Körper zuckte unkontrolliert und sie lachte. Lachte wie eine wahnsinnige. Ich taumelte erschrocken zurück und die Tatsache, dass ich mich frei bewegen konnte, zeigte mir, dass dies hier keine einfache Vision war, sonder Realität. Angst kroch in mir hoch und jede Muskelfaser in meinem Körper spannte sich an. Wachsam blickte ich sie an, doch sie stand einfach nur da, inmitten der Leichen und lachte. „Was soll das?“, fragte ich mit bemüht fester Stimme. Das Mädchen verstummte, sie konnte mich also hören. Sie sah mich aus festen blauen Augen an, aus Wahnsinn wurde ein Hasserfüllter ernster Blick, dann schlich sich ein grinsen auf die Lippen und sie hob ihren Arm an, zeigte mit dem Zeigefinger auf mich. Ich verstand nicht so recht was sie wollte, doch ich kam auch nicht dazu nachzufragen, denn ich spürte wie mich etwas Kaltes an meinem Bein berührte. Ich sah an mir runter und blickte auf einen der Leichname, welcher sie auf mich zu bewegt hatte und nun seine kalkweiße Hand um mein Bein gelegt hatte und dieses festhielt. Ein Schmerz durchfuhr mich und ich riss meine Augen auf, ich hörte wie das Mädchen wieder auflachte und dann verschwamm meine Sicht. Zwei Männer. Sie standen auf einem Hügel, welches zu dem Dorf zeigte. Einer von ihnen war etwas älter, graue Haare, Falten im Gesicht aber ein freundliches erscheinen. Der andere war etwas jünger, dunkelblondes Haar, braune schmale Auge und feine Gesichtszüge. Die Männer wandten sich vom Dorf ab. Ein Mädchen, weißer Kimono, blonde kurze Haare; Sie war gefesselt und wurde in eine Grube geworfen. Das Ritual… Nein, wir reden nicht mehr darüber. Nicht seit diesem einen Vorfall. Ein bitteres weinen von einem Mädchen. Dann erneut die Zwillinge. Eines der Zwillinge war auch hier im Haus, sie ging den Flur entlang, die Treppe hoch und kam zu einem Raum, in welchem sich kleine Puppen befanden und eine Trennwand. Verzeih mir… Ich schreckte auf. Ich fühlte die Kälte unter mir und setzte mich auf, ich saß auf dem Steinboden in dem Raum. Die Leichen und das Mädchen waren verschwunden. Hatte ich mir das etwa doch nur eingebildet? Mein Kopf dröhnte bei dem Gedanken daran und meine Augen schmerzten. Warum passiert das alles? Von was für einem Ritual war die Rede? Diese Visionen warfen irgendwie nur noch mehr Fragen auf, als dass sie mir welche beantworten würden. Ich hievte mich hoch und klopfte mir den Staub von der Kleidung, dann sah ich in die Richtung von einer Treppe. In meiner Vision war das Mädchen diese auch hochgelaufen, also vielleicht sollte ich es ihr gleichtun? Ich setzte mich in Bewegung und stieg die Stufen hinauf, hinter mir vernahm ich ein leises Flüstern. Er darf sich nicht verleiten lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)