Black Ruin von DeNoir (Ein Leben in Rost und Regen) ================================================================================ Kapitel 2: 'Black Ruin' vs. 'Life-Tech Coorperation' - Hinter weißen Kitteln ---------------------------------------------------------------------------- A Tale of Rain: Das Mädchen, welches sich auf einem heruntergekommenen Ledersessel in der hinteren Ecke des Zimmers zusammenkauerte, schaute auf, als Lena hereintrat. Scarlett war ein zerbrechliches, hübsches Ding mit Seidenhaut, großen Augen, die wie Saphire schimmerten, feinen, sanften Zügen und einem Feuerschopf. Ihr Blick war abwesend und ein schwaches, entrücktes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel - sie war drauf, wie immer, doch zumindest brachte sie einen Laut hervor, der als Begrüßung durchgehen mochte, was früher auch nicht üblich gewesen war. Das Mädchen in den zerrissenen Punker-Klamotten war das neueste und jüngste Mitglied ihrer Zelle und was genau sie eigentlich hier machte hatte Marcus seinen Freunden nicht gesagt. Sébastien hätte - auf Scarlett angesprochen - gesagt, dass er nicht wusste wer sie war und das nicht, weil ihm die Bekanntschaft unangenehm gewesen wäre. Der magere Ginger zog an einem dicken Obscura-Stäbchen, doch die Lichtkreise um ihre Pupillen verrieten, dass sie sich außerdem mit CdS aufgeputscht war. DeNoir: Lenalee schenkte Scarlett ein freundliches Lächeln, als sie ihre Kapuze wieder von den weißen Haaren zog und ihre Maske in selbige schob. Scarlett war nicht der Typ für Smalltalk, oder Talk an sich, also huschte Lenalee schnell an ihr vorbei, als sie ihr eine ernstgemeinte Höflichkeit zu warf:" Ich hoffe es geht dir gut." Sie verließ das kleine 'Wohnzimmer' in dem sich einige Sitzmöbel tummelten und ein paar Tische auf denen Bier- und andere Getränkedosen standen. Lenalee seufzte seicht, als sie weiter durch den Unterschlupf ging:" Marcus? Marcus bist du da?" Doch das einzige was sie zu hören bekam war Musik hinter einer dicken Tür: Dem Labor, das Herzstück des kleinen Unterschlupfes, indem tatsächlich drei kompetente Menschen arbeiteten. Auch wenn man es bei Einem nicht ganz glauben konnte. Sie wollte an der Tür vorbei zum Taktikraum, doch knallte die Tür, gefolgt von einem spitzen Männerschrei, auf und ließ Lenalee herumfahren. Purzelbäume schlagend sauste der IT-Spezialist der Gruppe, Salazahr Stelzer, durch den kleinen Flur bis in den Aufenthaltsraum. Der junge Nerd hatte eine einzigartige Begabung sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Dem Hintern voran rasselte er in einen der massiven Tische, der ihn als Retourkutsche mit Dosen bewarf. Die Waden auf der Tischplatte blieb er auf dem Rücken liegen und wischte sich durch die mit Gel leicht gestylten mittellangen Haare. Sie waren an den Seiten leuchtend blau, in der Mitte länger, schillerten dort in allen Farben des Regenbogen und waren absichtlich zerwuschelt. An einem Ohr trägt er einen weißen Adapter der einen kleinen blauen Holobildschirm auf eins seiner ebenso blauen Augen warf, die gerade eher so drein schauten, als wäge er ab was besser wäre: Hier liegen zubleiben - auf ewig -, oder wieder aufzustehen und dem entgegen zu stehen, was auch immer er wieder getan hatte. Er trug eine weite, schwarze Hose, wie sie vom hiesigen Militär, oder Militärähnlichem getragen wurde, ein braunes Muskelshirt, feste Boots und schwarze Handschuhe. An den Handschuhen erkennt man viele Kabel, Drähte, Platinen und Metallplättchen, die sich wie externe Venen an seinem Armen hinauf schlängeln und unter seinem Shirt verschwanden, worunter sie mit seinen anderen Implantaten verbunden waren. Die Militärplaketten an seinem Hals funkelten im fahlen Licht der paar alten Lampen die die Stube eigentlich in ein recht gemütliches gelb-orangenes Licht tauchten. Lenalee seufzte, als sie wieder durch die Türe trat und den jungen Mann betrachtete, der nun im Schneidersitz auf dem Boden saß und sich den Hinterkopf rieb. "Was hast du getan?", fragte Lenalee milde. "May...", antwortete Salazahr gedehnt. "Du hast sicher nicht May getan. Also was hast du getan, dass sie dich durch die Ecken wirft?" "Seit wann braucht sie einen Grund?!" "Bis jetzt hatte sie immer einen und keine schlechten." "Ich hab... Musik gehört. Sie fühlte sich wohl gestört..." Lenalee seufzte wieder:" Du Depp... Ist Marcus schon da?" Salazahr hob die Hand und zeigte mit ausgestreckten Zeigefinger nach rechts:" Taktikraum." Lenalee nickte kurz und verschwand wieder aus dem Zimmer. Sie grüßte kurz durch die unfreiwillig geöffnete Türe und bekam einen weiblichen und einen männlichen Gruß zurück. Dann wanderte sie den Flur ein Stück weiter hinunter an Vorrats-, Lagerräumen, Bad und den Zimmern von Salazahr und May - die hier unten tatsächlich lebten - vorbei. Sie klopfte an die letzte Tür:" Marcus? Ich hab die Unterlagen." A Tale of Rain: Der Anführer der Widerstandszelle war ein Mann in den mittleren Jahren, dessen Gesicht die Spuren von Entbehrungen, schlimmen Erinnerungen und Sorgen gezeichnet hatten. Seine Haltung war jedoch keineswegs die eines gebrochenen Mannes und sein Schritt war energetisch und rasch. Die durchdringenden, blauen Augen waren das auffälligste an Marcus Staiger. Er trug ein dunkelrotes Hemd, schwarze Hosen und solide, gebrauchte Stiefel. Seine Haut hatte die Farbe alten Holzes, dunkel und glatt, ein wenig vernarbt und verziert mit weißen Tätowierungen. Der Kopf der Truppe war ein kräftiger Mann mit glänzender, polierter Glatze und der Stimme eines Bären, tief, dröhnend und sonor. "Vielen Dank", sagte er knapp und nahm den Stapel Papiere entgegen: "Sag den Anderen Bescheid, dass wir uns gleich Oben treffen, ich muss die Kopien hier aber eben sortieren." Scarlett hatte Lenalee hinterhergeschaut, jedoch nichts gesagt, jetzt wiegte sie sich leicht hin und her, zu der Melodie einer Musik, die nur sie hören konnte. Dir Tür öffnete sich erneut und eine Gestalt in Rüstung und Maske trat ein - Sébastien, der Healer ihrer kleinen Raid-Gruppe, soweit sie wusste. Scarlett fragte sich, ob irgendjemand außer ihr wusste wie der Geistliche unter seiner Maske aussah und selbst war das Mädchen nicht sicher, ob sie tatsächlich bei zwei, drei Gelegenheiten durch die Maske geblickt oder die Drogen ihrem Verstand einen Streich gespielt hatten. Einige Momente lang blickte der Mann sie an, bevor er eine leichte Verneigung andeutete und sich schweigend auf einen der Stühle setzte. Der Feuerschopf lächelte ganz schwach und blickte dann wieder zur Decke, an der sich leuchtende Kreise drehten - zumindest für Scarlett. DeNoir: Lenalee lächelte Marcus kurz an und tat dann wie ihr geheißen. Sie stellte den Seesack in eine Ecke und schaute durch die offene Labortüre. Salazahr saß auf einem Stuhl, seine Füße standen auf einer Fußablage die an der Schale des weißen Sessels angebracht war. Er stand auf einem Podest auf einem knapp 1m langen Stange. Um ihn herum war eine fast durchsichtige Blase, die leicht blau schimmerte. In der Blase schwebten einige Textfenster, Hologramme und Modelle. Salazahr trug ein Paar Overears. Sein Kopf nickte leicht im Takt zur Musik und das Wischen und Tippen des Jünglings war rhythmisch, als er die Blase und die Modele drehte und schwenkte. Über eine Werkbank lehnte eine kräftige Frau ende Zwanzig. May Schneiders drehte grade mit einem Schraubendreher an ihrem rechten Arm herum, der, genau wie der Rest - auch die inneren Organe - der rechten Seite, mechanisch war. Lange war May Spion bei 'New Stones qualitative and precious Metals' gewesen, bis sie mit einem großen Knall aufgeflogen war, was sie fast umgebracht und zu einem Cyborg gemacht hatte. Als Cyborgs gelten Menschen, die zu über 50 % aus Maschinen bestanden. Lenalee hatte sie aus dem brennenden Gebäude geholt, was ihr selbst fast ihr Leben und sicher ihr linkes Bein gekostet hatte. Offiziell galt May als Tod, weshalb sie hier unten lebte. Als sie Lenalee in der Türe bemerkte drehte sie ihren Kopf mit dem neonblauen, fransigen hüftlangen Sidecut auf dem eine weiße Brille mit hellblauen Glas ruhte. Sie trug einen kompletten Brustpanzer aus schwarzen Militärplastik, unter dem ein Tattoo aus brauner Tinte, so dass es eher aussah wie eine Hautverfärbung in Form vieler Zahnräder auf ihrem noch menschlichen Arm hervorlugten und herunter bis auf ihre Hand führten. Dazu eine Militärhose mit Camouflagemuster um die sich eine Menge Gürtel mit Gürteltaschen zogen. Dazu abgetretene, aber stabile braune Stiefel. An ihrer Schädelbasis und dem komplett metallischen Hals steckte ein dickes Bündel Kabel die zu einem großen metallischen Kasten führen. Das Problem an Cybernetics sind die Akkus, mit denen sie funktionieren. Schlafen reicht nicht, hin und wieder müssen Menschen 1.5 oder 2.0 an die Steckdose. Neben ihrer Werkbank lehnte ein großer, metallischer Handschuh, den sie sich eigentlich auf den Rücken schnallte, Waffe und zu großem Teil auch Schild und oft ein mobiler Türöffner, war er zwar massig aber mit großem destruktiven Potenzial ausgestattet und konnte an ihren mechanischen Arm angedockt werden. Wäre sie mehr Mensch, könnte May ihn wahrscheinlich gar nicht führen. Auf einem quadratischen, abgewetzten Ledersessel saß ein Mann Mitte Dreißig in einem langen weißen Kittel. Sein halblanges, braunes Haar war modisch zurückgekämmt, auf seiner Nase saß eine eckige Brille mit schwarzen Plastikrahmen und lenkte somit das Augenmerk auf seine dunstgrauen Augen. Augenscheinlich war der Mann noch ein Original, - man sah keine Cybernetics - doch war nicht ganz klar was der offene Kittel, das blütenweiße T-Shirt und die schwarze Jeans mit den Lackschuhen so verbirgt. Dr. Raymond Taylor war Wissenschaftler und stammte, was die Qualität seiner Kleidung verrät, aus weit besseren Verhältnissen, als die Anderen. Sowohl in Job, als auch hier war er Forscher für 'Human Resources', hatte somit also auch gute Anatomiekenntnisse in seinem kreativen, immer arbeitenden Erfinderkopf abgelegt. Er schaute von dem dunstblauen Holobildschirm auf, der einige Zentimeter über seiner offenen Hand schwebte und nahm so das Kinn von der anderen Hand, als auch er Lenalee bemerkte. Lenalee lächelte in die Gruppe:" Wir sollen uns oben treffen." May lächelte:" Geht klar." "Viel Spaß euch", erwiderte Ray ein wenig gelangweilt, was wohl eher Nebenwirkungen seiner Lektüre war. Ray ging nicht mit, wenn es darum ging handfest zu werden, er wäre eh nur Ballast, war er doch eher Kopf-, als Handlastig. So war er eigentlich immer in der Basis und bereitete alles für den medizinischen und mechanischen Notfall vor. Lenalee schaute zur Salazahr der enthusiastisch angefangen hatte zwischen dem Tippen und Wischen imaginär Schlagzeug zu spielen. Die Musik war wahrscheinlich zu laut um Lenalee zu hören. May schüttelte lachend den Kopf, als sie zu Salazahr schaute:" So ein Trottel!" "Salazahr!", rief Lenalee:" Hey Salazahr!" May warf einmal den Schraubendreher hoch, fing ihn wieder, holte weit aus und warf. Das Werkzeug sauste mit einem leisen 'Wupp' durch die Blase und traf Salazahr am Kopf. Erschrocken wedelte er mit den Händen, zog wütend die Kopfhörer ab und wandte sich zu May:" Hey! Was soll das?!" Lenalee schüttelte amüsiert den Kopf:" Wir sollen uns oben treffen." Der IT-Nerd drückte auf einen Knopf, die Blase und Bildschirme verschwanden und der Stuhl fuhr mit einem hydraulischen Sirren herunter. Er sprang auf den Boden und zog eine Baseballjacke aus dicken, dreckigen gelben und schwarzen Stoff, bestickt mit etlichen bunten Patches und Button über:" Das war nicht nötig." May hatte den Handschuh in ihre Halterung am Rücken gepackt und hatte angefangen sich von den Kabeln zu lösen:" Stimmt, du hast ja auch sofort gewusst was Sache ist." Ray war aufgestanden und zu einem Schrank gegangen:" Habt ihr noch Adrenalin?" "Nop", erwiderte Salazahr. Ray seufzte und griff in den Schrank:" Du sollst das Zeug nicht immer zum Vergnügen nehmen", dann warf er ihm eine silberne Spritze zu, ähnlich einem Pen für Diabetiker. Salazahr steckte sie in die Innentasche:" Hey, ‘ne Ampulle von deinem feinen Zeug, ‘ne Stunde Laufband und der Tag ist gerettet." "Du weißt was zu viel Adrenalin mit dem Körper anstellen, oder?", stichelt May. "Weißt du was zu viel Bier mit deinem Körper macht?" "Stimmt. Du bist in Bezug auf Alkohol ja ein Engelchen." Lenalee schüttelte den Kopf:" Jetzt kommt. Bye Ray." Ray hob verabschiedend die Hand, bevor Lenalee sich umdrehte und mit den beiden anderen im Gepäck Richtung Stube ging. In der Stube angekommen, fiel ihr der Neuankömmling auf. Salazahr ging noch ein Stück, mit übertrieben leichten, federnden Schritt in den Raum, grinste und schnipste mit den Fingern, die Zeigefinger in Sébastians Richtung gestreckt:" Hey Maskenmann, alles fit?" May stemmte die Hände in die Seiten:" Du bist echt unmöglich." Lenalee lachte und schüttelte wieder den Kopf, dann sah sie zu Sébastien:" Guten Abend. Wir sollen uns alle oben treffen." "Alle?", fragten Salazahr und May gleichzeitig und ihre Blicke wanderten kurz zu Scarlett die High wie ein Heißluftballon auf dem Sessel lag. Lenalee stockte kurz:" Naja, wenn Marcus alle sagt, heißt das wohl alle." May und Salazahr schauten zu Lenalee:" Sicher?" Lenalee verschränkte die Arme:" Was soll das? Sie ist ein Mitglied. Unsere Waffenschwester. Es wäre mir eine Freude sie mitzunehmen." "Aber sie", begann Salazahr. May schaute schuldbewusst drein:" Sie hat recht. Das war unfair und unnötig." A Tale of Rain: Der Geistliche ging nicht auf Salazahr ein, es schien beinahe als habe er nichts mitbekommen, doch auf Lenalees Worte reagierte er zumindest mit einem knappen Nicken. Der Mönch registrierte durchaus die Verwunderung angesichts von Marcus Befehl, zog es jedoch vor sich in diesem Augenblick einen Kommentar zu verkneifen. May und Salazahr waren nicht gerade respektvoll gegenüber dem rothaarigen Mädchen, aber Seb konnte durchaus begreifen warum. Scarlett war...anders. Und sie war meistens so drauf, dass sie völlig den Bezug zu der Welt um sie herum verlor. Der Mönch ging langsam zu ihrer Ecke und ging ein bisschen in die Knie, um nicht wie ein Moloch über ihr aufzuragen, als er sie sanft ansprach: "Marcus möchte, dass wir uns Oben treffen." Der Blick des Mädchens war ins Leere gerichtet, während ihre Hände seltsame Streichelbewegungen über ihrem Bauch vollführten, als...läge dort eine Katze, oder so. "Hast du das gehört, Mr. Tibbles?", flüsterte Scarlett, deren Stimme so elfenhaft und zart war wie ihr Äußeres. "Wir gehen rauf...", ein Kichern folgte, dass so rein und glockenhell klang, dass es dem Geistlichen einen Schauder über den Rücken jagte. "Kommst du mit uns?", fragte er freundlich. Scarlett wiegte leicht den Kopf hin und her und sah mit ihren wundervollen, saphirblauen Augen durch ihn hindurch. Ein zittriges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, ebenso entrückt wie instabil. "Was meinst du, gehen wir mit ihnen, Mr. Tibbles?" Sie stupste mit ihren Fingern in der Luft auf ihrem Bauch umher. "Jetzt stell dich nicht so an, du hast genug geschlafen, kleiner Faulpelz", flötete das Mädchen und kicherte erneut, wobei sie sich mit einer verblüffend eleganten, schwungvollen Bewegung erhob. "Hat jemand mein Obscura-Täschchen gesehen?", seufzte das Mädchen und trottete dann langsam hinter Sébastien her, der sich abgewendet hatte. Manche Dinge waren nur schwer zu ertragen und zu sehen, wie dieses engelsgleiche Geschöpf mental zu Grunde gerichtet war, gehörte dazu. 'Mr. Tibbles', das wusste er, war Scarletts...bester Freund, wahrscheinlich auch ihr einziger und er war eine Katze. Leider existierte er nur in ihrem Kopf. Der Mönch schloss hinter der Maske kurz die Augen und seufzte unhörbar, während er in Richtung des Aufzugs ging. DeNoir: Lenalee schaute fast leidend mit zusammengezogenen Augenbrauen auf die Szenerie die sich ihr bot. Mays, das sah man ihr an, schlechtes Gewissen wurde schlimmer. Sie hatte vielleicht eine harte Schale, doch war sie im Kern durch und durch der Große-Schwester-Typ. Salazahrs Augenlider flatterten kurz verwundert, dann verkniff er sich jeden Kommentar. Ab und an zündete auch sein Kopf rechtzeitig, wenn es um Situationen ging in denen man nicht Scherzen sollte. Lenalee schüttelte kurz den Kopf, dann ging sie mit May hinter Sébastien her. Salazahrs Augen schauten kurz auf den kleinen Tisch. Eigentlich wollte er nur seine Limodose mitnehmen, die er noch nicht ganz ausgetrunken hatte, doch dann fiel sein Blick auf ein kleines Täschchen neben ihr. Er seufzte kurz als er Beutelchen und Dose griff, kippte die Limo herunter, die übel schmeckte, weil sie keine Kohlensäure mehr hatte. Doch das passierte ihm ständig, weil er beim Arbeiten öfter Essen und Trinken vergaß und warf die Dose in einen Mülleimer noch bevor er den Raum verließ. Er schloss zu den Anderen auf, drängelte sich an May und Lenalee vorbei weiter nach vorne. "Hey Scarlett", er hielt ihr das Täschchen hin:" Suchst du das?" A Tale of Rain: "Oh!", antwortete die Teenagerin gedehnt und offenbar erfreut: "Danke sehr, Salazahr." Einige Sekunden schien sie sogar anwesend, bevor sie begann sich giggelnd ein weiteres Obscura-Stäbchen zu drehen, während sie nach Oben gingen, was Sébastien durchaus bemerkenswert fand - die Kleine hätte vermutlich eine geschickte Taschendiebin abgegeben. Bereits im selben Moment fiel dem Mönch auf, dass sie das mit Sicherheit sowieso schon war. Er musste unwillkürlich reumütig lächeln, weswegen er dankbar für die Maske war. Sie traten in die Ruine der alten Kirche, Scarlett entzündete ihr Rauchwerk und schien die Welt wieder ausgeblendet zu haben, denn sie sprang geschickt über Trümmer und alte Bänke, als folge sie...einer Katze. Seb seufzte erneut und folgte schweigend der kleinen, dünnen Gestalt, die in den Schatten verschwand. "Sie ist beinahe eine lebendige Verkörperung der Dinge, die hier falsch laufen", meinte er leise und an niemand bestimmten gewendet. "Trotzdem glaube ich nicht, dass Marcus sie nur mit ins Boot geholt hat damit zumindest ab und zu jemand nach ihr sehen kann." Die Stimme Marcus, die hinter ihnen aus den Schatten erklang, ließ den Mönch unwillkürlich herumwirbeln - wie machte der Widerstandskämpfer das nur jedes Mal? Es war als werde er nach Belieben zum Geist oder so. "Richtig erkannt", sagte der Anführer der Zelle sanft, "Auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass das allein Grund genug wäre." Er schwieg einige Zeit und sah dem kichernden, umher hüpfenden Schatten zu. "Ein wenig habe ich sie auch zu euch gebracht, damit sie uns immer daran erinnert warum wir manchmal Dinge tun müssen, die nicht… gut sind", der dunkelhäutige Anführer lächelte: "Das Leid vieler darf auch um den Preis des Leidens einiger weniger verringert werden, wenn es keinen anderen Weg gibt", Marcus Staiger wandte sich den älteren Mitgliedern seiner Truppe zu und funkelte sie aus seinen blauen, entschlossenen Augen an. "Aber ich habe euch nicht hier hoch gescheucht um euch zu erklären, warum wir manchmal Gewalt anwenden, damit habe ich euch schon oft genug genervt", er ging einige Schritte hinein in die Mitte des Kirchenschiffs. "Scarlett, kommst du?", fragte er freundlich, "Ich bin sicher Mr. Tibbles kann sich einen Moment gedulden." Irgendwo aus dem halbdunkel vernahm Sébastien die helle Stimme des Mädchens, die irgendetwas zu ihrem imaginären Freund sagte, jedoch wenige Augenblicke darauf herbei gesprungen kam. "Meine Freunde", begann Marcus jetzt ohne Umschweife und kam direkt auf das Thema zu sprechen: "Ich habe Neuigkeiten die...ebenso beunruhigend wie unsicher sind, eigentlich ist es mehr ein übler Verdacht." Sébastien schwieg, er wusste, dass Staiger nur sehr selten irrte. "Wie ihr sicherlich wisst hat vor etwa zwei Monaten das YCC eröffnet, als...Projekt der Cypher um etwas gegen die Verwahrlosung der Jugendlichen in Crooked-Westminster zu unternehmen." Der Mönch nickte nur, er wusste worum es ging. "Das Youth-Cleaning-Center ist speziell für junge Menschen mit Suchtmittelproblematik geschaffen worden, mit dem angeblichen Ziel Ihnen eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft von Yharnam zu ermöglichen, eine Chance doch noch ein Leben zu führen, dass nicht nach spätestens 10 Jahren mit einer Überdosis endet." Marcus hatte einen trockenen Stil derartige Dinge zu beschreiben, doch gleichzeitig schaffte er es die Aufmerksamkeit bei sich zu halten. "Ich sage 'angeblich', da seltsamerweise nach der Eröffnung die Anzahl verschwundener Straßenkinder anstieg, natürlich nicht offiziell aber...ich denke auf die Statistiken unserer Schwesterzelle in CW ist Verlass." Der Anführer der Zelle von Rusty-Rice seufzte leise: "Wir haben keinerlei Beweise, doch sowohl ich, als auch mein...Kontakt sind uns einig was diese Sache betrifft." Sébastien nickte nur, das war keinesfalls unwahrscheinlich. "Und jetzt...", fuhr Marcus fort, "Haben sie eine Zweigstelle dieser neuen Abscheulichkeit hier in New-Nippon eröffnet, aber das wisst ihr natürlich." Der Mönch verschränkte die Arme: "Du möchtest Scarlett als Lockvogel benutzen." Marcus Staiger lächelte schwach: "Nur wenn du bereit dafür bist, Scarlett" Das Mädchen legte den Kopf schräg und grinste geistesabwesend. "Was denkst du, sind wir bereit dafür, Mr. Tibbles?", gurrte Scarlett. Sie zog an ihrem Obscura-Stäbchen, bevor sie es May anbot. "Mr. Tibbles sagt ja, wir werden zu dem Reinigungszentrum gehen", der Rotschopf kicherte, "Straßenreinigung." Marcus lächelte erleichtert, obwohl er ganz offensichtlich mit dieser Antwort gerechnet hatte. "Lena, du wirst mit Scarlett hinein gehen, sag sie sei eine deiner Schülerinnen und dass du sie den fachkundigen Händen dort anvertraust, ich weiß, dass ihr sie täuschen könnt." Der Anführer sah Salazahr und May an. "Salazahr, du musst dich in ihr Sicherheitssystem hacken, Scarlett wird einen Link mitnehmen, der dir ermöglicht eine Verbindung herzustellen. May, du und Sébastien haltet euch bereit einzugreifen falls irgendetwas droht Lena oder Scarlett in Gefahr zu bringen." Der Mönch schlug die Hand gegen die Faust und verneigte sich knapp. "Gibt es Einwände oder bedenken von eurer Seite?", fragte Marcus ruhig. DeNoir: Salazahr drehte schnell den Kopf von Scarlett weg und steckte die Hände in die Hosentaschen. May hätte schwören können einen rosa Schimmer in seinem Gesicht zusehen. Sie schmunzelte. Salazahr war halt doch mit seinen 20 Jahren sehr, sehr jung. In der Kirche selbst schwieg der IT-Nerd und zog nur eine Augenbraue hoch, als Scarlett davon stob. May schaute Lenalee an und Lenalee kratzte sich am Kopf. Dann drehte sie sich zu Sébastien und nickte traurig:" Ein repräsentativer Querschnitt des Lebens hier... Und niemand hat das verdient..." Lenalee wirbelt mit Sébastien herum. Salazahr zuckte merklich zusammen: "Meine Fresse! Irgendwann krieg ich ‘nen Herzinfarkt!" May lachte Marcus an:" Bitte Marcus, höre bis zu diesem Zeitpunkt niemals auf." Marcus kleine Einlage über Scarletts Dasein und ihrer Arbeit generell lauschten die Mitglieder schweigend. Auch die Aufgabenverteilung wurde wortlos hingenommen. Danach grinste Salazahr und wackelte mit einer Augenbraue:" Videobänder, Audioüberwachung, Alarmanlage. Du kriegst alles was du willst, Marcus. Die Firewall die mir stand hält will noch geschrieben werden.“ Salazahr erzählte nicht viel über sein noch nicht sehr langes Leben. Bekannt ist das er in 'Barrio Ocho' - ein weiterer Randbezirk Yharnams, genauso herunter gekommen ist wie 'New-Nippon' - geboren wurde. Des Weiteren wusste man das er mit 7 Jahren, aus seiner Familie gerissen wurde und in eine Ausbildungsstelle von 'Life- Tech Cooperation' gesteckt wurde. Hochbegabtenförderung nannten sie es wohl. Was dort genau gefördert wurde, hatte der junge Mann mit den bunten Haaren nie gesagt. Man weiß nur zwei Dinge: Er gilt als eins der größten IT-Genies ihrer Zeit und er hatte eine ähliche Kampfausbildung, wie die Schlägermilizen von Life-Tech. Er galt als vermisst, weswegen er auch im Versteck lebte. May nickte Marcus und Sébastien knapp zu und grinste dann schief:" Wenn sie auch nur eine ihrer Feuerlocken umknicken wollen, schick ich sie dahin wo nie mehr die Sonne scheint, dass könnt ihr mir aber glauben." Lenalee lächelte Scarlett an:" Ich habe keine Einwände, vorausgesetzt du hast auch kein Problem damit mit mir ein Duo zu bilden, Scarlett", dann wandte sie sich zu Marcus:" Einwände nicht, nur eine Frage. Wie lange hast du für diese Mission geplant? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie sie in ein Zimmer stecken und mich wegschicken. Wirkliche Informationen bekommen wir unter Umständen erst in ein paar Tagen. Dann haben wir nur noch außerhalb Leute. Ganz alleine mag ich sie nicht lassen. Soll ich mich verstecken? Ich habe mich an Luftschächte gewöhnt", sie lächelte einmal verschmitzt:" Und vielleicht würde ich auch in die Büros kommen und könnte ein bisschen... recherchieren" May zog die Augenbrauen in missfallen zusammen:" Kein dummer Gedanke." A Tale of Rain: Scarlett wiegte nur leicht hin und her als Antwort auf Lenas Frage, was wohl ein 'Nein' war, wie Sébastien vermutete. Die Aufgabe die Marcus ihnen gab schien sinnvoll, doch er nahm an, dass es äußerste Aufmerksamkeit und Schnelligkeit benötigen würde, falls Scarlett in Schwierigkeiten geriet. Das Mädchen wirkte oft als sei es schon damit überfordert sich überhaupt in der Realität zu orientieren, von Kämpfen konnte kaum eine Rede sein, zumal sie erst sechzehn, leicht unterernährt und etwas zerbrechlich war. "Feuerlocken?", murmelte die Teenagerin verwirrt, da sie zwar registrierte, dass es um sie ging, mit der Bezeichnung jedoch nicht ihre Haare verband. "Aber ich habe doch glatte...", Marcus, der eine langwierige Diskussion nahen sah, sollte Scarlett jetzt versuchen dieses Mysterium zu entschlüsseln, griff ein und sagte mit einem Räuspern: "Das äh...sagt man so." Scarlett öffnete den Mund, machte "Oh. Okay", und schwieg dann, wobei sie den Kopf im Takt irgendeiner Musik bewegte. "Dein Vorschlag ist gut", sagte Marcus zu Lena, "Auf diese Art und Weise haben wir viele Möglichkeit einander zu helfen, ich selbst werde dafür sorgen, dass die Cypher-Police vorerst nicht auf etwaige...Vorfälle in Rusty-Rice reagiert." Wie genau Marcus dies erreichte wusste Sébastien nicht, fest stand, dass es ihm gelang. Der Mönch hatte die Vermutung, dass der Widerstand ein, zwei Sympathisanten unter den behördlichen Sicherheitskräften hatten. "Die YCC ist eine Einrichtung der Cypher", gab er zu bedenken. Staiger nickte: "Das ist richtig, aber lediglich was die Verwaltung betrifft. Die Zweigstellen unterstehen einem Operator der Life-Tech Corporation. Die Cypher rühmt sich lediglich des Hilfsangebots." Sébastien runzelte unter der Maske die Stirn: "Denkst du sie wissen was dort vorgeht?" Marcus zuckte die Schultern: "Ich denke sie wissen es nicht mit Sicherheit, vielleicht möchten Sie das auch gar nicht." DeNoir: Salazahr zog kurz die Augen zu schlitzen als der Name 'Life-Tech' fiel. May musste schmunzeln. Scarletts Reaktionen waren darauf zurückzuführen, dass sie unter einigen Drogen stand, doch sie hatte irgendwie etwas Kindliches. Doch May konnte nicht abstreiten: Sie bot sich für den Job an. Lenalee nickte:" Alles klar. Gebt mir 5 Minuten, ich sollte mich vielleicht etwas", sie räusperte sich:" Unauffälliger Kleiden." Dann verschwand sie wieder Richtung HQ, tauschte ihren Aufzug gegen einen Poncho aus braunen Leder, einer olivgrünen engen Hose, nur die schwarzen Stiefel blieben dieselben. Sie schlug ihre langen Haare in einen Dutt, der von einer geflochtenen, dicken Strähne gehalten. Ihr Pony fiel ihr elegant halb über das rechte Auge. In der Zwischenzeit wurden einige Dinge gesprochen, bis sich auf einmal Salazahrs Adapter einen dunstblauen Bildschirm über eins seiner Augen legte. Er zog kurz die Augenbrauen hoch:" Nanu." Ein Druck auf einen Knopf am Gerät und der Bildschirm lag über beiden Augen und sie flitzten den Text hinunter, wobei er die Stirn immer mehr runzelte und die Augenbrauen so dicht aneinander zog das sich dazwischen eine tiefe Falte zog:" Marcus? Wir sollten uns beeilen. Die Kollegen in Lucky Seven haben grade eine Mail raus geschickt und Garbage Can auch. Es sind zwei weitere Immobilien für YCC's gemietet wurden. Solange nicht sicher ist, was es damit auf sich hat, wollen die anderen die Renovierungen sabotieren und so die Eröffnung hinauszögern." May verschränkt die Arme:" Wollen die in allen 13 Slums eins eröffnen, oder wie?" Salazahr drückte ein weiteres Mal auf den Knopf und der Bildschirm verschwand:" Warum nicht? Life-Tech ist Marktführer in Humancybertechnik und damit verbundener Soft- und Hardware. Es werden zwar Tiere gezüchtet, an denen ausprobiert wird, aber das kostet Geld. Straßenkinder nicht." May lachte bitter:" Wenn stimmt was du sagst, haben wir 'n Arsch voll Arbeit. Perverse Schweine." Salazahr zog einen Nasenflügel hoch:" Am liebsten würde ich Scarlett ersetzten. Aber Life-Tech würde mich sofort erkennen und einsacken. Damn! Was ein Scheiß!", er verschränkte die Arme und schaut Marcus an:" Ich habe ein richtig mieses Gefühl." A Tale of Rain: Der Anführer nickte, sein langer, dunkler Stoffmantel regte sich leicht in der künstlichen Brise, die durch die kaputten Buntglasfenster hereinschlich. "Ich denke deine Vermutung ist zutreffend", der dunkelhäutige ballte die Rechte zur Faust: "Wenn sie jetzt schon weitere Immobilien aufkaufen, muss die Generalprobe ja zufriedenstellend verlaufen sein." Sébastien verschränkte die Arme und fokussierte den Blick auf eine Ikone, die halb zerschlagen auf dem Boden lag. Wut brannte in ihm, weiß und kalt, doch jetzt war kein Zorn gefragt, sondern ein methodisches Vorgehen. Scarlett schien keineswegs besorgt ob der gefährlichen Mission, sie hatte die Beine übereinandergeschlagen und beobachtete die Anderen neugierig, mit weit geöffneten Augen, blau wie der Himmel der alten Erde, in den Geschichten. "Ich kann nicht behaupten, dass mir besonders wohl ist", Marcus steckte sich ein Lho-Stäbchen an: "Leider haben wir keine Zeit uns lange vorzubereiten, alles in mir ist der Überzeugung, dass wir es hier mit einem Übel zu tun haben welchem so schnell wie irgend möglich ein Ende bereitet werden muss." Sébastien trat zu Salazahr und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter: "Wir passen auf die Kleine auf, behalte sie im Auge und uns, die Türen", sagte er ernst: "Das Licht des Imperators wird die unseligen Verbrennen, die sich über ihre Art erheben." Staiger lächelte Lena an: "Das ging schnell. Bitte...brecht jetzt auf, wir müssen uns in Stellung bringen. Ich werde dieses Mal persönlich in der Nähe sein um eingreifen zu können. Wir schaffen das." DeNoir: Salazahr atmete tief durch:" Du hast recht. Marcus? Ich bräuchte Rückendeckung, während ich mich an der Elektronik zu schaffen mache. Kann ich so lange Sébastien haben? Wenn sie immer noch auf dieselbe Software vertrauen, sollte ich fertig sein bevor Lenalee offizielle rausgeworfen wird." Lenalee gibt May ihren Seesack in dem ihre Rüstung steckt:" Hier. Nimm das bitte für mich mit. Ich werde mich umziehen müssen. Je nach dem wo wir Posten beziehen, könnte es sein das Scarlett 20- 30 Minuten alleine da drin ist. Aber ich möchte nicht als Lehrerin durch die Luftschächte kriechen." May nickte und nahm die Tasche auf eine Schulter. Dann zog sie ihre Brille auf. Sie leuchtete hell, verdeckte so die haselnussbraunen Augen und eine kleine Holo-Tastatur projektzierte sie in die Luft. Sie tippte kurz darauf herum:" Hmmm... Laut Stadtplan ist 1 km nördlich ein verlassener Puff. Ziemlich baufällig, aber eine trockene Stelle sollte zu finden sein, um dort die Überwachungsanlage aufzubauen. Wir wären schnell da und trotzdem weit genug weg um nicht aufzufallen." Lena nickte:" Klingt vernünftig, dann eher 20." May schob ihre Brille hoch und deutet auf die zwei großen Koffer die vor Salazahrs Füßen standen:" Gib mir den Elektro- Kram. Ich baue auf während du heckst." Mit einem knappen Nicken gibt Salazahr May die Koffer:" Wir sollten Scarlett einen Decknamen verpassen, oder?" A Tale of Rain: "Sie ist nirgendwo registriert, eigentlich spielt es keine Rolle wie du sie vorstellst", Marcus runzelte die Stirn: "Ich bezweifle außerdem, dass sie sich den Decknamen merken würde." Da war etwas dran, wenngleich Sébastien den Einwand Salazahrs berechtigt fand. "Ich passe auf während du dich verkabelst", sagte er zu Salazahr "Wirst du in Sichtweite sein?", fragte er Marcus. Dieser schüttelte den Kopf: "Es ist das Sicherste, wenn nur ihr drei das Versteck seht. Scarlett, Lenalee und ich werden uns auf unterschiedlichen Wegen in Richtung der Einrichtung bewegen, ich bin aber nie mehr als fünf Minuten von Euch entfernt", versicherte der Anführer. Scarlett war zu Lena gegangen, stand jedoch ein Stück weg und versuchte ihren Kater anzulocken. Offensichtlich waren die Bemühungen von Erfolg gekrönt, denn das Mädchen beugte sich nieder, kraulte die Luft und lächelte dabei entrückt. Nach einigen Momenten stand sie auf und trat zu der Lehrerin. Sébastien machte sich bereits mit seiner Gruppe auf den Weg, wobei er im Stillen ein Gebet an den Imperator schickte, dass die beiden Frauen nicht der Bestie in den geöffneten Rachen sprangen. „Viel Glück. Wagt es ja nicht zu sterben", meinte Marcus und blickte seine beiden Gefährtinnen noch einige Augenblicke aus blauen, zuversichtlichen Augen an, fast so etwas wie ein Lächeln zu Stande bringend. Dann verschwand der hoch gewachsene Mann wie ein Windhauch in der Dunkelheit. Scarlett seufzte mädchenhaft: "Jetzt erleben wir ein Abenteuer, ja, Lena?", fragte die Teenagerin mit einem breiten, leeren Lächeln. DeNoir: Auch Salazahr und May gingen aus der Kirche. Der junge ITler schaute noch einmal sorgenvoll zurück, doch mit einer aufbauenden Hand Mays auf der Schulter, lächelte er die beiden dünn an und ging. Lena lachte Marcus an:" Wenn ist es deine Schuld." Dann wandte sie sich zu Scarlett und lächelte sie fröhlich an:" Aber klar! Wir beide und Mr. Tibbles schaffen das." Dann setzten auch die Beiden sich in Bewegung:" Scarlett, ich habe zwei Bitten an dich, ok?", sie lächelte das Mädchen weiter zuversichtlich an:" Ich werde wahrscheinlich Dinge über dich sagen müssen, die richtig fies und gemein sind, aber das ist Theater, ok? Ich denke nicht so über dich und: Kannst du mich Ms. Valentine nennen, während wir dort sind? Dann wird unser Schauspiel perfekt werden!" A Tale of Rain: Der Rotschopf runzelte die Stirn: "Die Menschen sagen oft gemeine Dinge zu mir." Sie blickte in Richtung Boden: "Mr. Tibbles sagt er erinnert mich daran...", ein Kichern: "Die werden überrascht sein, wenn sie merken, dass wir nicht deswegen da sind, weswegen wir angeblich da sind." Das Hirn konnte sich verknoten, wenn man Scarlett einmal soweit hatte, dass sie sich mit einem unterhielt. Die zwei jungen Frauen gingen zügigen Schrittes durch die dunklen, feuchten Gassen von Rusty-Rice, vereinzelte Gestalten waren zusehen, die Lampions hüllten alles in ihren dämmrigen Schein, wenn sie noch nicht aufgefallen waren. DeNoir: Lenalee zeigt Zähne beim Lächeln:" Danke für deine Hilfe, Mr. Tibbles." Dann wird sie ein wenig ernster, als sie durch die regennassen Straßen ziehen. Sie war aufgeregt. Aber Aufregung war positiv. Adrenalin war gut, da es sich mit dem mulmigen Gefühl im Bauch vermischt und nur so konnte sie arbeiten. Sie sog ein bisschen die faulig, nasse Luft ein und ließ ihren Blick über die dunklen Straßen schweifen, auf die einzelnen Gestalten, die sicherlich nichts Gutes im Sinn hatten und ihr wurde wieder klar warum sie das alles tat. "Aber ich will dir solche Dinge nicht sagen. Aber gut, du weißt ja jetzt Bescheid." Nach gut einer halben Stunde Fußmarsch kamen sie zu einem Gebäude, was recht neu wirkte. Es war frisch grau gestrichen, die Fenster waren ganz und sauber. Gelbes Licht sickerte nach außen. Tür- und Fensterrahmen waren weiß lackiert. An dem Schaufenster stand in schwarzen dicken Lettern ' Youth-Cleaning-Center New-Nippon'. Lena lächelte Scarlett noch mal an:" Los geht´s." Dann klopfte sie fest drei Mal an die weiße Tür. A Tale of Rain: Scarlett war nicht sicher, ob sie sich eine Vorstellung von dem Gebäude gemacht hatte, welches sie aufsuchen würden, doch wenn ja so war sie enttäuscht. Weder war das YCC ein riesiges Klinikum, noch eine gruselige Anstalt. Einfach nur ein grauer, eintöniger Bau an einer für die hiesigen Verhältnisse einigermaßen gepflegten Straße. Auf der Fassade des Gebäudes schoben sich Bänder aus Licht ineinander, vielfarbig und pulsierend. Der weiße, prächtige Kater strich um ihre dünnen Beine und flüsterte: "Dort. Ein Bau so farblos und tot wie ihre Seelen, kleine Scarlett", die Stimme von Mr. Tibbles war dunkel und samtig, ein Schnurren, doch es lag deutlicher Ekel darin: "Bleib erst mal bei Ms. Valentine, ich sehe mich ein wenig um, während sie euch durchleuchten." Als die Tür auf Lenas klopfen hin geöffnet wurde wischte das Katzentier ins Innere und verschwand rasch außer Scarletts Sicht. Geöffnet hatte eine Frau mittleren Alters in schlichtem, grauen Sanitätsgewand. Sie lächelte die Beiden freundlich an und sagte: "Guten Abend, wie kann das YCC zu Diensten sein, junge Damen?" Ihr Blick streifte Scarlett, die den Kopf schräg gelegt hatte und summte. Verstehen trat auf die Miene der Krankenschwester. "Ihre Schwester?", fragte sie Lena leise und behutsam: "Kommen Sie doch bitte herein." DeNoir: Lenalee lächelte traurig:" Guten Abend. Es tut mir leid sie so spät zu behelligen, aber ich bin ratlos und am Ende meines Repertoires angekommen..." Sie legte Scarlett behutsam die Hände auf die Schultern:" Komm Starlett." Lenalee hatte sich doch entschieden ihr einen Spitznamen zu geben. Sie wollte nicht das irgendein Konzern ein Foto mit richtigen Namen verbuchen konnte, vor allem da Lenalee nicht weiß woher Scarlett kam und ob es irgendjemanden gab, der nach ihr suchte. Sie wählte einem nah an ihrem echten Namen, damit sie es als Drogenwahn abtun könne, nennt Scarlett ihren echten Namen. Doch Lenalee hatte so viel Vertrauen in die junge Frau, dass sie dachtet sie begriff die Finte. Lenalee führt Scarlett hinein. "Nein", Lena lächelte dünn, als sich die Tür hinter ihnen schloss:" Sie ist nicht meine Schwester. Sie ist eine meiner Schülerinnen", sie nahm eine Hand von ihrer Schulter und streckte sie der Krankenschwester hin:" Ich bin Lenalee Jun Valentine, Lehrerin an der 'Allgemeinbildenden Schule New-Nippon' und die junge Dame hier ist Starlett Meiers. Ich hoffe so sehr, dass sie mir helfen können..." Zur selben Zeit lugte hinter dem gegenüberliegenden Haus vorsichtig eine Gestalt, in einer schmutzigen gelben Jacke mit einer Gasmaske hervor, die sein Gesicht komplett hinter schwarzem Gummi, getönten Glas und Kunststoffschläuchen verbarg. Hinter einem Glas schimmerte es leicht blau was verriet, dass Salazahr mit seinem Adapter die elektromagnetischen Wellen lokalisierte, die jedes elektronische Gerät abstrahlte, wenn sie eingeschaltet waren. Er entdeckte an den Seitenwänden und an der Rückwand mehrere Kameras. Er rümpfte kurz die Nase. Das war viel Aufwand, um ein paar Junkies von Gefahren fernzuhalten. Viel zu viel. Er zog eine kleine Waffe hinaus. Sie sah aus wie eine Pistole, war aus rotem widerstandsfähigen Plastik und hatte, gelbe und blaue Ornamente. Am Ende des Laufs saß ein Schalldämpfer. Er drückte auf einem Knopf und ein leises Sirren ertönte, als sich die Waffe auflud. Dann zielte er auf einen grauen Kasten, an der Rückwand des Hauses. Er drückte ab und eine graue Kugel flog lautlos durch die Luft. Es knallte leise, als die Kugel die Türe des kleinen Kastens durchschlug. Dann surrte es und einige Blitze waren durch das kleine Loch zusehen, als die elektronisch geladene Kugel die Schaltkreise lahmlegte. Die Wellen an den Kameras waren verschwunden und Salazahr hielt 1x 5 und 1x 3 nach Finger oben, um Sébastien - der sicher schon Posten bezogen und ihn und die Umgebung im Blick hatte - zu verstehen zu geben das er 8 Minuten ansetzte, bis er wieder verschwand. Er lief zum Kasten, zog eine Brechstange aus dem Rucksack und stemmte die kleine Tür auf, die tatsächlich mit einem Schloss gesichert war. Er rupfte einige unwichtige Kabel hinaus, um es am Ende wie einen Wertstoffdiebstahl aussehen zulassen. Dann verband er schnell ein Kabel seiner Handschuhe mit den Kabeln im Kasten. Es gab keinen Computer der mehr Daten verarbeiten konnte, als das menschliche Gehirn. Salazahr wusste dies und hatte deswegen seinen Arbeitsspeicher immer mit dabei. Die Daten flogen durch seine Gehirnwindungen. Er surfte im Datenstrom, knackte Passwörter in Windeseile und tauchte in die Tiefen des Systems ein, wie ein Schatten am äußersten Rande der Wahrnehmbarkeit. Der andere Handschuh projektzierte eine kleine Holo-Tastatur auf dem der ITler gekonnt die richtigen Tasten drückte. Keine 5 Minuten später war er drinnen und hatte die letzten 2 Minuten des Bandes gelöscht und das weiße Rauschen vorgezogen, so das sein kleiner Anschlag unentdeckt blieb. Er kabelte sich ab, schoss noch 3x mit normalen Kugeln auf den Kasten mit angelehnter Türe und trat selbige dann aus den Angeln, bevor er lautlos in die Nacht verschwand. A Tale of Rain: Die Frau nahm die dargebotene Hand: "Betty Stanton." Ihre Augen wanderten weiter zu Scarlett. Betty war eine durchschnittliche Frau, weder sonderlich hübsch noch hässlich, mit braunen, streng frisierten Haaren und einem nichtssagenden Gesicht. Ihre Augen waren weder warm noch kalt, es war schwer auszumachen was dahintersteckte. "Hallo Starlett, wie fühlst du dich?", fragte sie freundlich. Die Angesprochene hatte einige Momente zuvor begannen langsam im Kreis zu gehen, wobei sie sehr interessiert zu Boden blickte. Jetzt blickte sie verwirrt auf und lächelte die Frau unsicher an. Betty seufzte: "Ich glaube ich versuch‘s später nochmal, wenn Starlett wieder zuhause ist", sie lachte schwach: "Darf ich dich solange in einen Raum bringen, wo du ein wenig Ruhe hast?", fragte sie dennoch und streckte Scarlett eine Hand entgegen. Zu Lena gewandt sagte Betty: "Ich denke es ist das Beste wir warten ab bis die Wirkung nachlässt. Wir haben Zimmer in denen unsre Patienten...ungestört sind. Wissen Sie was das Mädchen genommen hat? Auf mich wirkt es als sei sie gesundheitlich in guter Verfassung, aber ein Arzt wird Sie sich anschauen um sicher zu gehen, dass sich keine Verschlechterung einstellt, wenn die Wirkung anhält oder abklingt." Sébastien hatte regungslos in den Schatten der Mauer verharrt, während Salazahr sich in das Netzwerk des Centers hackte. Jetzt zogen sie sich rasch zurück und verschwanden in dem vorbereiteten IT-Stützpunkt ihrer Operation. "Wie weit sind sie?", fragte der Mönch als er eintrat, er hatte noch einige Momente Draußen versteckt ausgeharrt um sicher zu gehen, dass ihnen niemand gefolgt war. DeNoir: Lenalee beschaute Scarlett sorgenschwer und schüttelte mit dem Kopf:" Nein. Als ich sie fand hatte sie eine Obscura in der Hand, aber sie muss noch mehr genommen haben. Ich habe sie in einer Gasse gefunden, total high. Ich habe keine Ahnung was sie genommen hat, oder in der Gasse wollte. Sie redet nur wirres Zeug. Das Einzige was ich ihnen sagen kann ist, dass sie schon länger Drogenprobleme hat und es immer schlimmer wurde", Lenalee beschaute Betty skeptisch und legte ihre Hand auf den ausgestreckten Arm der Krankenschwester:" Das ist ja alles schön und gut, mit Ruhe und Arzt, aber ich würde gerne wissen, was ihr bevor steht, bevor sie sie mitnehmen. Schließlich bin ich für sie im Moment verantwortlich. Bleibt sie hier, oder arbeiten sie ambulant? Kann sie in die Schule kommen? Wie lange bleiben die Patienten in der Regel? Kann man sie besuchen?" Salazahr kam in das alte Bordell und zog die Gasmaske vorm Kopf. Er schwankte leicht und hatte große Pupillen. May schüttelte den Kopf die grade die letzten Handgriffe an dem provisorischen Arbeitsplatz tat:" Du bist high." "Aber so was von", lachte Salazahr:" Eins muss man Life- Tech lassen, ihre Datenautobahn kickt ziemlich rein." May schüttelte den Kopf:" Wenn man sein Hobby zum Beruf macht." Salazahr wankte weiter zu May und ließ sich auf eins der alten Sofa fallen, sein Kopf kippte nach hinten. Eine Staubwolke stob daraufhin vom alten Stoff auf. May hatte einige Tische zusammengeschoben und Sitzmöbel dazu gestellt. Auf den Tischen standen etliche Gerätschaften: Einige Projektoren über dem viele Textfenster hingen, insgesamt 11 Stück, ein paar Recheneinheiten, der Empfänger und noch ein paar kleinere Holoprojktoren für Tastaturen. May haute Salazahr auf die Brust, der mit einem:" Uff!", zusammenzuckte. "Jetzt mach dich ran, wir haben keine Zeit!" Salazahr ging wackelig in die Knie und steckte mit unfassbar sicheren Fingern seinen Handschuh an den Rechner:" Ich mach ja schon." Kaum war er angesteckt wurden seine Pupillen so groß das fast keine Regenbogenhaut mehr sichtbar war. Seine Augen flogen durch die leere Luft. Er tippte auf der Tastatur herum und man konnte nicht sicher sein, ob er überhaupt darauf schauen musste was er tippte. Hin und wieder wischte und drehte er in der Luft herum, an Textfenstern, die nur er sah. Sein Herz klopfte und sein Puls raste, als er auf den virtuellen Highway spitzen Geschwindigkeiten fuhr. Nach 2 Minuten erschienen die Bilder der Überwachungskameras auf 10 Bildschirmen, die in unterschiedlicher Höhe in der Luft schweben und jeweils 4 geteilt waren, was verrät das um die 40 Kameras in dem Center verbaut waren. Auf dem letzten sah man einige komplizierte Codes. 1 und 0 flogen wie Schwärme wütender Bienen über den Bildschirm. Lenalees Stimme flog durch die Lautsprecher leise durch den Raum. Sie unterhielt sich grade mit einer unscheinbaren Dame in grau.  Salazahr blinzelte angestrengt, als er kurz in die Realität zurück musste um zu sicherzugehen, das alles auch praktisch funktioniert. "Fuck", säuselt er:" Ich bekom‘ nicht alle drauf... Ich schmeiß die meisten Außenkameras raus, außer die am Eingang..." Gesagt getan. Zwei Bildschirme teilten sich in 5 Abschnitte. May schaute verwundert:" Wie viele haben wir nicht drauf?" Doch Salazahr war wieder Outdoor Space und Indoor Network. May seufzte:" Ich hasse es... Aber warum brauch eine Clearingstelle so viele Kameras?" May ließ die Augen über die ersten Bilder schweifen. Sie entdeckte das 4 Bildschirme noch gar keine Bilder zeigten. Ein angestrengtes Seufzen entfuhr Salazahrs Kehle. Der Junge war blass geworden, sein Gesicht war verkrampft, was nicht üblich war, den eigentlich gab ihm das Surfen auf der Datenwelle immer den Kick des Monats. Ein Schweißtropfen lief seine rechte Schläfe hinab. May stockte: "Salazahr?" Keine Reaktion. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter:" Was ist?" "Ich komm nicht rein", presste der Nerd durch die Zähne. "Was?" "Die haben 20 Kameras verschlüsselt. Die Andern waren Kindergarten, aber die sind härter zu knacken als deine Blaubeermuffins!", der ITler bewegte seine verkrampften Finger, als er einen Nasenflügel mit Mundwinkel angestrengt nach oben zog. "Leg ein paar Kameras auf den Empfänger, um dich zu entlasten!", ignorierte May die Kritik an ihren Kochkünsten. Die unangebrachte Kritik, so viel Zeit muss sein. "Geht nicht", stöhnte Salazahr gepeinigt:" Sind alle parallel geschaltet." "Dann geh über die Rechner!" "Die sind zu langsam!" "Salazahr, du..." Salazahr öffnete die Augen und schrie May an:" Halt‘s Maul und lass mich arbeiten!" Erschrocken nahm May ihre Hand weg und sah hilflos zu Sébastien. A Tale of Rain: Die Krankenschwester musterte Lena ein wenig irritiert: "Ihr steht ein Drogenentzug bevor, vorausgesetzt sie spielt mit. Wir können keine Wunder vollbringen", Betty runzelte die Stirn: "Ich schätze die Kleine hat keine ID Karte oder einen eingetragenen Wohnsitz?" Trotzdem öffnete sie ein entsprechendes Formular auf ihrem Data-Pad. "Ob ein Schulbesuch weiter möglich ist kann nur einer unserer Ärzte entscheiden, um...Clean zu werden kann man denke ich aber ruhig ein oder zwei Stunden verpassen." Ms. Stanton geleitete die beiden Frauen in ein schlichtes Zimmer mit einer Liege, einem Wasserspender, Vitamin-Lösungen mit Fruchtgeschmack und einer Schale Knabbereien. "Sie können Starlett natürlich gerne besuchen kommen, allerdings sollten Sie sich vorher anmelden um eventuelle Therapie-Zeiten zu umgehen, nachher kommen Sie umsonst." Die Frau lachte und sah Scarlett dabei zu wie sie zögerlich die Schale mit Nahrungsmitteln inspizierte. "Sie brauchen sich keine Sorgen machen, hier bei uns ist sie in besten Händen." Sébastien hatte schweigend abgewartet, jetzt, nonverbal um seine Unterstützung gebeten, schüttelte er nur leicht den Kopf: "Das ist seine Aufgabe." Und wenn etwas schief ging kam er an die Reihe. "Er schafft das", der Mönch wirkte absolut zuversichtlich: "Wir wissen jetzt zumindest sicher, dass wir es hier mit einer geheimen Operation zu tun haben die um jeden Preis verdeckt bleiben soll." Derartige Sicherheitssysteme kosteten Geld, selbst wenn man sie selber herstellte. DeNoir: Lenalee schüttelt den Kopf während sie Betty folgte:" Ich weiß, ich weiß, verzeiht mir. Es ist nur so neu und aufregend, dass es endlich eine Anlaufstelle gibt. Professionelle Helfer, in dieser im wahrsten Sinne des Wortes Gott verlassenen Gegend und..." Sie kam nicht weiter den die Tür ging auf. Eine blonde Ärztin, mit Locken von einem Lockenstab, kam herein. Der eng anliegende Kittel war zu geknöpft, dazu trug sie eine weiße Jeans und weiße Turnschuhe. Sie hatte ein Klemmbrett in der Hand:" Guten Abend, Betty." Dann untersuchte die Ärztin kurz den Raum, ihr Blick ruhte auf Scarlett, wechselte dann zu Lenalee. Sie streckte Lenalee eine Hand hin:" Dr. Joselin Bell, sehr erfreut", die schüttelte ihre Hand beiläufig und wandte sich sofort zu Scarlett:" Na, wenn haben wir denn da?" Sie nahm sie an einer Schulter und drehte ihren Kopf mit den Fingern an ihrem Kinn zu ihr und beschaute ihr Gesicht durchgehend:" Was ein schönes Ding... In der Tat...Noch... Vielseitig... Da muss man schnell was tun ansonsten ist die ruiniert", sie griff in die Tasche und leuchtete mit einer Taschenlampe in ihre Augen:" Pupillenreflexe wie eine Schnecke auf Tranquilizer, setzt dich doch bitte auf die Liege." Lenalee war Missfallen in das Gesicht gestiegen. Die Ärztin musterte Scarlett wie ein Interessent auf dem Viehmarkt das Objekt seiner Begierde, aber sie nickte Scarlett zu. May hatte die Arme verschränkt und tapste ungeduldig auf den Fußboden. Salazahr versuchte jetzt schon seit 10 Minuten die Kameras zu knacken. Hin- und wieder ächzte er. Der Junge schwitzte und seine Hände wurden zunehmend zittriger. Öfter hörte man einen gepressten Fluch, aus seinen zusammengekniffenen Zähnen. May schrieb in der Zeit Marcus ein Memo: - Phase 1 konnte noch nicht erfolgreich abgeschlossen werden. L und Sc sind mit einer Schwester und einer Ärztin im Untersuchungszimmer. M, Se und Sa sind in der Basis erschienen und auf Position. Zugriff auf das Sicherheitssystem zu 75%. Unerwartete Schwierigkeiten bei den restlichen 25%. Geschätzte Anzahl von Kameras 50, genaue Angaben, wenn Sa wider ansprechbar ist. Zeitpunkt... unabsehbar. 20 Kameras high Quality verschlüsselt, höchst verdächtig.- Dann schickte sie die Nachricht ab. "Wuhu!", Salazahr klatschte in die Hände, zog das Kabel ab und bewegte sie dann als würde er tanzen wollen. In dem Moment erscheinen Bilder auf den letzten vier Bildschirmen. Er streckt seinen Mittelfinger den Monitoren entgegen:" Fuck you, Motherfuckers!", sang er schrill:" Ihr Bastarde könnt mich mal!" Dann fiel Salazahr nach hinten um und blieb schwer atmend auf dem Rücken liegen, alle Viere von sich gestreckt und an die Decke starrend:" Das hat mich 15 Jahre meines Lebens gekostet…" Er tastete nach seinem Rucksack, zog den Reißverschluss auf, zog ein schmuddeliges Tuch heraus und wischte sich durchs Gesicht, seine knallbunten Haare nach hinten und nahm sich dann eine schrillbunte Dose mit der Aufschrift 'Kickstarter' heraus. Er setzte sich auf und hielt Sébastien eine zweite Dose hin:" Energy?" May sah derweilen auf die Bildschirme und ihr Mund klappte auf. Sie tapste Salazahr immer wieder auf die Schulter:" Wow, wow, wow! Ihr beide! Zieht euch das rein!" Salazahr hatte zischend mit einer Hand die Dose geöffnet und einen Schluck draus genommen, bis ihm die Lust auf sein Getränk... und alles andere verließ:" Keine weiteren Fragen... Was ist das für ein kranker Scheiß?" Auf 10 Abschnitten sah man verschiedene Abschnitte eines sehr klinisch, sterilen weißen Traktes. 2 zeigten einen Zellentrakt. Man konnte nicht in alle Zellen schauen, doch in denen die man sah, saßen Jugendliche, an die Wand gekettet wie Fahrräder. Salazahr atmete immer noch schwer, als er ungläubig den Kopf schüttelte. Denn das war grade die Spitze des Eisbergs. Die weitere 8 zeigten verschiedene Labore, mit schwenkbaren Tischen, vielen Rechnern und Hologrammen und aller Hand gruseligen Werkzeug: Zangen, Sägen, Spritzen von Xxxxxl - Xxxxxs und etliche Tiegelchen und Töpfchen, Apparate zur chemischen Herstellung und Synthetisieren. Auf zwei Schwenktischen waren Teenager mit Lederriemen festgezurrt. Ein blonder Junge und ein bunt haariges Mädchen, beide mit Kleidung und Körpern im schlechten Zustand. Bei jedem war jeweils ein Kerl in Kittel, der an seinen Apparaten, oder Werkzeugen zugange waren. Der bei dem Mädchen zieht eine Spritze auf. Das Mädchen zerrt und rappelt an ihren Fesseln. May zeigte auf den Abschnitte:" Mach den Ton an." Salazahr schaute sie verwirrt an:" Sicher?" May nickte:" Ja, verdammt." Salazahr machte einige Bewegungen an dem 11 Bildschirm und die Stimmen ihrer Freundin und der Ärztin verschwanden, wichen einem verheulten Gejammer. Selbst die Stimme des Mädchens war blutjung, als sie den Mann anflehte der mit aufgezogener Spritze vor ihr Stand:" Nein bitte! Bitte nicht! Lassen sie das! Gehen sie weg!" "Es wird nicht weh tun", erwiderte der Mann mit ruhiger Stimme und begann den Arm des Mädchens ab zubinden um die Vene besser zu finden. Sie rappelte fester:" Nein! Nein! Nein! Das ist gelogen!" Doch sie hatte keine Chance. Sie heulte furchtbar auf, als der Mann ihr die Spritze in die Vene stach, dann wurde sie schnell lethargisch ruhig. May hatte die Hand auf ihren Mund gelegt:" Was bei den Göttern...?" Salazahr blinzelte perplex:" Mit Göttern hat das gar nichts mehr zu tun..." Dann wandte er sich den anderen 10 Monitoren zu und ihm klappte der Mund auf. In großen roten Lettern stand dort:' Zugriff verweigert." Salazahr knallte die Dose auf den Tisch und fuchtelte mit den Händen herum:" Oh leckt mich doch am Arsch, ihr beschissenen Pisser!" Salazahr öffnete das E-mail Programm und schrieb Marcus eine weitere Mail. May erklärte ihm kurz was sie schon schrieb und Salazahr fuhr fort: - Phase 1 immer noch nicht erfolgreich abgeschlossen. Zugriff auf das Sicherheitsnetzwerk zu 90%. Haben allerdings eindeutige Hinweise auf versteckte Aktivitäten. Worte genügen nicht, schau dir den Anhang an. Ich muss nochmal abtauchen. Melden uns.- Er kopierte schnell die Szenerie mit dem anderen Mädchen aus den Überwachungsbändern, dann schickte er die E-mail ab. "Experimente", nuschelte Salazahr und zog seine Dose nun auf Ex, nur um sich eine neue aus dem Rucksack zu angeln, sie zischend zu öffnen und gleich noch einen tiefen Schluck hinterher zu kippen:" Ich glaube das richtig Interessante liegt hinter dieser schönen roten Leuchtschrift", er stellte die Dose ab und seufzte als er sich wieder bereit machte das Kabel in die Büchse zu stecken. May stoppte ihn:" Was sagt dein Kopf?" Salazahr lachte:" Das ich nicht genügend Kopfschmerzen habe, dass es rechtfertigen würde jetzt aufzuhören." Er griff in die Tasche, schnippte eine kleine weiße Pille in die Luft und fing sie mit den Zähnen:" Passt schon, May. Laber mich einfach nicht voll", dann spülte er die Pille mit seinem Energydrink hinunter und steckte das Kabel in die Büchse und übernahm ein weiteres Mal eine Abenteuerreise auf die Datenautobahn. May legte den Ton wieder auf Lenalee und Scarlett, doch ihre Augen hingen auf den anderen 10 Monitoren:" Das ist krank. Das ist mit der krankste Dreck, der mir untergekommen ist", sie haute auf die Tische, sodass die Gerätschaften kurz wackelten:" Das sind Kinder verdammt!" Sie schüttelte den Kopf, ging eine Runde durch den Raum, versuchte tief durch zu atmen und wischte sich durch das blaue Haar:" So bald Scarlett auch nur in die Nähe von diesem komischen... Was-auch-immer-Labor da kommt, reiß ich denen ihr beschissenes Center unterm Arsch ein, das schwöre ich dir!" A Tale of Rain: Die blonde Frau, die sich als Dr. Bell vorstellte, gefiel Scarlett nicht. Ihr Gesicht sah aus wie geschmolzenes Wachs, der Mund zu einem falschen Lächeln erstarrt. Die Schlangen aus Licht wichen vor ihr zurück, krochen zu Scarlett als suchten sie Schutz. Das Mädchen verzog unwillig das Gesicht, als Dr. Bell sie anfasste, schließlich drehte sie den Kopf weg und wischte ihre Hand bei Seite. Zögernd nahm sie auf der Liege Platz, wobei sie Ausschau nach Mr. Tibbles hielt. Betty hatte die Ärztin kurz begrüßt und hielt sich jetzt im Hintergrund, mit verschlossener Miene und versteckter Müdigkeit in den Augen. Sébastien hatte schweigend die Szenerie auf den Monitoren betrachtet. Er verspürte eine Mischung aus Abscheu, kalter, unbändiger Wut und tiefen Hasses. Der Mönch faltete seine Hände, zwang sich weiter auf die Bildschirme zu starren und wisperte Gebete, während er versuchte das Zittern der Wut unter Kontrolle zu bringen. „Herr, du hältst deine Hand schützend über das Tal und die Auen, in denen ich mein Haus baue. Dein Licht leitet mich auf meinem Weg, deine Güte schützt mich vor den Schatten am Wegesrand." Der Anführer die Widerstandszelle ließ sich einige Zeit mit der Antwort, als sie kam hatte er bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt die nötig waren. - Videoaufzeichnung. L sammelt Beweise. Sa Türen öffnen. M präpariert Feuerwerk. Se bleibt in Bereitschaft. Komme. - "In deinem Namen bringe ich den Weglosen die Gerechtigkeit, dein Wille ist mein Feuer, dass die Unholde in den Schatten verzehrt, dass die Dunkelheit verschlingt, auf dass ihre abscheulichen Verbrechen offenbar werden." Sébastien wusste, dass er diesem Treiben um jeden Preis Einhalt gebieten würde, selbst wenn es sein Leben forderte. Dass Marcus beabsichtigte eine Art Präventivschlag zu führen war dem Geistlichen nur Recht. DeNoir: "Hm garstig", surrte die Ärztin leise nahm eine schwarze Tasche aus der Ecke und öffnete sie. Ganz normales Ärztebesteck für Routineuntersuchungen. Lenalee beschaute die Werkzeuge sehr genau: Ein kleiner Hammer, Blutdruckpumpe, ein paar Spiegelchen und Zangen, einige Spritzen. Lenalee schaute zu Scarlett und nickte noch einmal leicht. Dann erschien eine Nachricht in ihrem Augenimplantat. Lenalee studierte kurz die Anweisungen von Marcus. Dr. Bell drehte sich um:" Ms. Valentine. Wir schreiben Privatsphäre groß. Ich muss sie bitten den Raum zu verlassen. Sie können Starlett voraussichtlich morgen Nachmittag einen Besuch abstatten. Schlafen sie gut." Lenalee nickte und ging noch einmal kurz zu Scarlett. Sie legte ihr leicht eine Hand auf die Schulter:" Es ist besser so, wirklich. Gib dir Mühe und bleib tapfer, ja? Ich komme Morgen vorbei. Pass auf dich auf und mach uns Stolz." Mit einem letzten Lächeln ging sie hinaus, verließ das Center und machte sich schnellen Schrittes auf dem Weg zur Basis. A Tale of Rain: Scarlett legte den Kopf schief und sah Lena hinterher, wie sie hinausging. Sie wusste, dass die Anderen in diesem Augenblick damit beschäftigt waren einen Plan auszuhecken wie es nun weiterging, doch das kümmerte den Rotschopf nicht weiter, ihre Freunde konnten auf sich selbst aufpassen. Sie wartete auf Mr. Tibbles und solange er noch nicht wieder da war spielte sie das Spielchen mit. Die leuchtenden Bänder verschwanden mehr und mehr, die Wirkung des CdS ließ nach, sie hatte kein Obscura mehr um die Wirkung zu unterstützen. Scarlett verzog das Gesicht, es würde unangenehm sein, langweilig und dunkel. Betty hatte das Mädchen beobachtet, es zeigte keine...Angst, obwohl die ältere Begleitung ihr Sicherheit zu geben schien. Jetzt, da sie weg war wirkte das zarte Geschöpf noch verlorener. Die Krankenschwester hoffte, dass Starlett den Entzug schnell und dauerhaft bewältigte. Vielleicht war für sie Zeit genug sich von den Nebenwirkungen der Substanzen zu erholen und einen Weg zu finden sich mit Arbeit durchzuschlagen, statt Diebstahl und liquiden Träumen. Ms. Stanton arbeitete seit der Eröffnung im YCC, eine Stelle über die sie froh gewesen war, wenngleich sie sich die Atmosphäre etwas weniger steril vorgestellt hatte. "Bleibt sie hier oder bringen wir Sie in eines der Zimmer oben, Doktor?", fragte Betty ein wenig unsicher: "Starlett wirkt nicht, als sei sie eine Gefahr für sich selbst oder andere." Das Mädchen hatte sich auf der Liege zusammengekauert und lächelte verträumt. Marcus hielt Wort, er erschien nach ziemlich genau fünf Minuten, weniger unauffällig als üblich und mit einer Miene, so hart und grimmig wie Granit. "Wie weit bist du, May?", fragte er ohne eine Begrüßung und mit gepresster Stimme. "Ich habe mit den anderen Organisatoren gesprochen, wir werden ein großes Risiko eingehen und heute simultan hier und in CW zuschlagen. Möglicherweise müssen wir danach umziehen, vielleicht wird es Verluste geben." Der Anführer funkelte sie an. "Ich denke ich brauche euch nicht zu fragen ob ihr bereit seid mitzumachen, das Risiko einzugehen. Ich weiß, dass eine solche Halsüberkopf Aktion nicht mein bevorzugtes Mittel ist, aber diese Abscheulichkeit darf nicht einen Augenblick länger unbehelligt von Statten gehen, die steht gegen alles an das wir glauben und für das wir kämpfen, habe ich Recht?" Eine rhetorische Frage, soweit es Sébastien betraf. "Wie gehen wir vor?", fragte er knapp. "Du, May und Lena dringt in das Gebäude ein, Salazahr sorgt für den Zugang. Lena sichert weitere Beweise für die Verbrechen der Corps - Salazahr, hast du die Aufzeichnungen der Übertragung? Ich sorge dafür, dass das Ganze in jedem Fall öffentlich wird, selbst wenn wir heute scheitern", er lächelte grimmig: "Während Lena sucht deponiert ihr Beiden die Bombe." Seb nickte May zu, sie würden das packen. "Wenn ihr fertig seid schleicht ihr euch in diesen...Kerker. Befreit die Kids, setzt alle dafür nötige Gewalt ein, Salazahr sorgt für einen Fluchtweg. Lena, du holst die Kinder aus den oberen Stockwerken." Marcus hatte schnell, mit Kalkül und Intensität gesprochen. "Wir müssen schnell sein, wir werden schnell sein und wenn es heute Verlust gibt ist es keiner von Euch, habt ihr verstanden? Ich stelle sicher, dass Lena und die Kinder rauskommen. Salazahr, ich zähle auf dich, um das Verlies unten kümmerst du dich." DeNoir: Dr. Bell lächelte. Doch dieses Lächeln war von freundlich weit entfernt:" Verlege sie bitte auf ein Zimmer, Betty. Ich schaue sie mir in einer Stunde nochmal an, wenn sie sich nicht mehr zusammenrollt, wie ein getretener Straßenkater." Die Stimme der Ärztin war scharf und kalt wie Eissplitter:" Bring sie hier raus! Und lass nicht immer jeden Hinz und Kunz mit rein! Verdammt!" Dann verließ sie den Raum ohne Scarlett zu untersuchen, oder ihr noch eines Blickes zu würdigen. May hing über einem Tisch verstrickt in Kabeln und Sprengstoff, ihre Brille auf der Nase um an einige Stellen heranzoomen zu können. Marcus erschreckte sie und sie wackelte kurz:" Willst du mich in die Luft jagen! Erschreck‘ mich nicht so!“, May legte die Kabel weg, die sie verdrehen wollte und schob die Brille hoch:" Ich hatte grade mal 5 Minuten Zeit. Ich brauch noch ein bisschen", sie schaute Marcus kopfschüttelnd an:" Wir können nicht alle fliegen", zumindest konnte sich May sonst nicht erklären, wie Marcus so schnell von A nach B kommt. Sie zog wieder ihre Brille auf und bastelte weiter. Lena kam kurz nach Marcus an und bekam grade noch mit wie Marcus zu Instruieren beginnt. "Was, wie?", fragte sie verwirrt als sie ihren Seesack griff:" Ich hab was verpasst, oder?" May streckte Sébastien kurz den Daumen hoch entgegen:" Klar packen wir das. Ich liebe diesen Job! Manchmal wirklich." Salazahr allerdings verpasste alles um sich herum. Einige Minuten hatte Salazahr ganz normal gearbeitet. Auf einmal stoppten seine Hände. Seine Augen weiteten sich auf das Maximum des Schreckens, die Farbe verließ sein Gesicht. 2, 3 Minuten tat der junge Mann einfach nichts außer ins Leere zu starren. Entgeistert. Panisch. Sein Atem wurde schneller. Erst könnte es wie Anstrengung wirken, doch dann schrie der junge Mann auf einmal auf und fiel nach hinten. Das schnelle Atmen wurde zu einem panischen hecheln und er wedelte in der Luft herum, als verteidigte er sich gegen einen Angreifer, der nur für ihn existierte. Schnell wurde aus den Japsen Schmerzensschreie. Den tatsächlich, Salazahr hatte Schmerzen. Er war sich sicher, dass er noch nie schlimmere Schmerzen hatte, aber er lag auch noch nie auf einem dreckigen Boden und wurde ausgeweidet. Seine Umgebung sah so aus, als wäre er nicht der erste der so ein Schicksal zu erleiden hatte. Die Erkenntnis, dass das alles nicht Real war, wurde von den sehr authentischen Schmerzen an den Rand seiner Kognition gedrängt. Eben noch hatte er mit geschickten Fingern an der virtuellen Panzertür herumgeschraubt, die so nervtötend zwischen ihn und seinem Ziel stand und dabei in seinem Kopf 'Above the heavy Clouds' gesummt, da war die Türe aufgeschwungen und Salazahr war wie selbstverständlich hindurch gegangen. Er stand auf einmal in einem dunklen Gang. Hier und da ein gelblicher, kränklicher Lichtstrahl, doch was er beleuchtete gefiel dem jungen Hacker gar nicht. Er fühlte den festen ungleichmäßigen Stein unter seinen Füßen, die Luft war kalt und irgendwie faulig, ranzig. Der Boden klebte. Irgendeine rote Schmiere klebte überall an den Wänden. Die Hände in den Hosentaschen, summte er immer noch leise vor sich hin, als er den Korridor durchschritt. Dann fing ihn ein Schriftzug an der Wand. 'Lasst mich hier raus!', stand in der roten Schmiere an der nassen Steinwand. Salazahr schüttelte den Kopf:" Was zur...? Einen komischen Geschmack für Deko, in der Tat." Dann ging er weiter. Nur ein paar Schritte, bis er stehen blieb. Vor ihm stand ein dünner Schemen. Regungslos, den Kopf zu ihm gerichtet vermutet Salazahr. Er winkte:" Moin!" Keine Reaktion. Er stockte. Komisch... Was ist das für ein Computerprogramm? Der Schemen ging auf ihn zu. Unwillkürlich beschlich Salazahr nun ein endgültig schlechtes Gefühl. Sein Herz wummerte schneller. Das Summen in seinem Kopf wurde durch sein Mantra ersetzt:' Es ist nur ein Programm. Es ist nur ein Programm.' Dann blieb der Schemen in einem Lichtstrahl stehen und Salazahrs rasendes Herz, legte eine schmerzhafte Vollbremsung ein, als er die Augen aufriss und nach Luft schnappte. Er war wie versteinert:' Nur ein Programm! Nur ein Programm!' Offensichtlich war der Schemen ein junges Mädchen, klein und ausgemergelt, in dreckigen Kleidern. Dreckig in rot und braun. Ihre langen braunen Haare waren stellenweise verfilzt, ihre Haut exzematös, wenn nicht sogar nekrotisch, hing teilweise in Fetzten herab und entblößten große Teile pures Fleisch. Die Augen, in dem schief auf ihrem Hals baumelndem Kopf, waren milchig und an der rechten Gesichtsseite hing ihr ein großer Fetzen Haut vom Kinn, der aussah als habe man sie unterm Auge gepackt und dann ihre rechte Gesichtshälfte entblößt. Die weißen Zähne blitzten grausig hervor. Salazahr schnappte nach Luft. Dann raste das Mädchen mit einem spitzen Schrei auf ihn zu, warf ihn zu Boden. Die beiden rangelten kurz, doch das Mädchen hatte die Oberhand, riss seine Bauchdecke auf wie ein wildes Tier, legte einen eisernen Griff um seinen Hals und kehrte mit der anderen sein Innerstes nach außen. Als er auf dem Boden lag, klebten seine Kleider an der roten Pfütze fest. Jetzt fiel ihm auf das diese Pfütze nach Tod und Verwesung stank. Das es ranziges Blut war, was seine Panik weiter anfachte, als er virtuell zerrissen wurde. Lena fuhr herum. Auch May zuckte zusammen und blieb stehen wie eine Statue. Sie hatte grade am Zünder gearbeitet:" Mein Gott, was ist da los?!" Lenalee rannte zu Salazahr. Sie beugte sich über ihn und griff seinen Kopf, damit er nicht auf den Boden knallte:" Salazahr, was hast du?!" Doch dieser schlug immer noch um sich und Lenalee konnte sich grade davor retten einen auf die Nase zu bekommen. "Er hängt wahrscheinlich in einer virtuellen Falle! Ihr müsst ihn abkoppeln, ich kann hier nicht weg!" Lenalee hatte von so was keine Ahnung:" Einfach den Stecker ziehen?!" Die junge Lehrerin hatte alle Hände voll mit dem panischen Jungen zu tun. "Imperator, nein!", rief May:" So kann er einen Hirnschlag bekommen, du musst ihn vom Rechner aus auswerfen! Er wird als Device erkannt. Man ich hab ‘ne Bombe in der Hand! Marcus! Sébastien! Tut was!" A Tale of Rain: Scarlett ignorierte die Ärztin, als sie den Raum verließ. Die Krankenschwester versuchte so gut es ging ihre eigene Unsicherheit zu überspielen, um das Mädchen nicht zu verunsichern. Dr. Bell war ein wenig merkwürdig, wie sie fand. "Na, komm erst mal mit mir", meinte sie aufmunternd und in dem Versuch irgendwie die Aufmerksamkeit des Mädchens auf sich zu lenken. Starlett achtete jedoch nicht auf sie, sodass Betty sich ein wenig verloren vorkam. Die hübsche Teenagerin hielt den Blick zu Boden gerichtet, erhob sich jedoch überraschender Weise nach einigen Momenten und blickte die Frau leer, doch eindeutig sie an. "Das Zimmer wird dir gefallen, es ist gemütlicher als dieser Raum, es gibt sogar einen Teller mit Obst", Betty lächelte müde. Der Rotschopf folgte ihr langsam, was an dem leicht unsicheren Gang und der Tatsache lag, dass sie immer wieder kurz stehen blieb um die Wand, den Boden oder irgendetwas an der Decke zu betrachten. Ein Fahrstuhl brachte sie nach Oben in den dritten Stock, wo Ms. Stanton der neuen Patientin ihr Zimmer zeigte. Sie versprach dem Mädchen für Ersatzleistung zu sorgen, doch es gelang ihr nicht die Teenagerin dazu zu bewegen die verschlissenen, etwas dreckigen, Klamotten auszuziehen. Schließlich gab Betty es auf, sie sah keinen Sinn darin die Kleine deswegen unter Druck zu setzen. "Warte hier, in Ordnung?", fragte sie, bekam jedoch keine Antwort außer ein breites, leeres Lächeln. Betty seufzte leise und ein wenig bekümmert, als sie die Tür hinter sich schloss. Irgendetwas an diesem elfenhaften Geschöpf weckte in ihr den Wunsch es zu beschützen, doch vor sich selbst? Da brauchte es Fachleute für, sie war nur eine Krankenschwester und konnte den Kindern nur helfen indem sie versuchte den Aufenthalt angenehm als möglich zu gestalten. Scarlett setzte sich auf das Bett und summte die Melodie eines seltsamen Liedes. Die Krankenschwester schien ganz in Ordnung, die Ärztin...nicht so. Jetzt waren die Lichter verschwunden, stattdessen hörte sie das flüstern und wispern, welches vertraut und unheimlich zugleich war. Die Stimmen wollten ihr nichts Böses, das wusste Scarlett, doch so...konnte sie sie auch nicht verstehen. Wäre doch Mr. Tibbles da gewesen! Für den Moment galt es abzuwarten...der Rotschopf wünschte, sie hätte etwas zu rauchen. Zum Glück verstand Marcus genug von IT um den Hacker sicher abzukoppeln. "Seb...", raunte er. Der Mönch nickte und trat vor. Einige Zeit schien er schweigend in sich selbst zu versinken, dann begann weißes Licht wie eine Art Créme über seine Finger zu laufen, ein reines Licht welches so klar war wie Sternenglanz. Der Heiler berührte die Schläfen Salazahrs, verrieb das Gleißen sacht auf dessen Gesicht und trat dann zurück, während die Wirkung seiner...Kraft einsetzte. Halb Psionik, halb Data-Sphären Manipulation, waren die 'Wunder' der Unity Techniken, die, selbst innerhalb der Ekklesiarchie, fast in Vergessenheit geraten waren. Dieser 'Zauber' stellte einerseits einen Teil der Kräfte Salazahrs wieder her und andererseits reinigte sie seinen Geist von den verdorbenen, gefährlichen Daten. DeNoir: Kaum war das Leuchten verschwunden riss Salazahr die Augen auf und schnellte nach oben. Er schaute hastig an sich herunter und befühlte mit beiden Händen seinen Torso. Alles wo es sein sollte. Er seufzte erleichtert:" Meine Fresse..." Lenalee schaute ihn an:" Was hattest du?" Salazahr hob den Zeigefinger sprang auf und rannte raus. Lenalee saß da, verwirrt und wechselte dementsprechende Blicke mit Marcus und Sébastien. Dann hört man von außen ein krampfhaftes Würgen und Platschen. May schaute über die Schulter:" Da hat's ihm aber eiskalt erwischt." Salazahr kam wieder und wischte sich über den Mund. Dann spülte er den üblen Geschmack mit seinem Energydrink runter. Er gurgelte das Zeug und schluckte:"Daaaamn..." Er stemmte die Hände in die Hüften und sah ziemlich angefressen aus. Lenalee stand auf:" Salazahr?" Dieser rümpfte die Nase:" Ich hänge zwischen brodelnder Wut und grün leuchtendem Hackerneid. Aber ich glaub... Ich weiß...", er hielt mit einer Hand seinen Ellbogen fest und legte die andere ans Kinn, als er grübelte. "Was war den los?", rief May von weiter hinten. "Ach ich hatte einen unfreiwilligen Abstecher nach Zombieland... Eine extrem authentische Pain-Engine. Wusstest du das ausgeweidet werden voll weh tut?" May war einen Blick zu ihm hinüber und zog dabei die Augenbraue hoch, wandte sich dann kommentarlos wieder ihren Bauteilen zu. Salazahr stellte sich mit verschränkten Armen vor die Bildschirme, sein Blick streifte Marcus, aber er wusste nicht wann sein Boss angekommen war. Dann schaute grimmig auf die rote Schrift:" So‘n Scheiß man." Er wandte sich zu Marcus, stemmte eine Hand in die Hüfte und trank mit der anderen aus seiner Dose:" Hab ich was verpasst?" A Tale of Rain: Marcus wartete, bis sein Hacker sich einigermaßen erholt hatte, dann wiederholte er das gesagte auf die wesentlichen Handlungsschritte beschränkt. Sébastien nutzte die Zeit um Lena mit abgehackten, mühsam hervorgebrachten Worten über das Gesehene in Kenntnis zu setzen. Er spürte das Adrenalin und noch etwas anderes, durch seinen Körper jagen. Ein heller, leuchtender Zorn erfüllte ihn und der Mönch spürte, dass er diesem Gefühl folgen musste. Er fühlte den Segen des Imperators, deutlich wie nie. Er konnte das Werkzeug seines Willens sein, immer noch war er bei Ihnen und er würde es sein, solange noch ein einziger, wahrhaft Gläubiger nach seinem Beistand suchte. Als Marcus geendet hatte warf er May einen Blick zu: "Es tut mir leid, dich so unter Druck zu setzen", seufzte der Anführer, "Doch die Zeit drängt, unsere Brüder und Schwestern werden jeden Moment zuschlagen. DeNoir: Lenalee legte Sébastien die Hand auf die Schulter und lächelte:" Ich danke dir. Atme noch einmal tief durch bevor es los geht, ja?" Dann nutzte sie die Zeit die May noch brauchte um sich umzuziehen. May nickte gestresst:" Ich weiß, ich weiß, ich bastle so schnell ich kann. Ich brauche vielleicht noch.... 5 Minuten!" Salazahr hatte seine Maske schon auf den Haaren und beschaute die Szenerie mit den Zellen. Er war wütend und als Ex-Mitglied von Life-Tech Cooperation fühlte er sich obendrein noch furchtbar schlecht. Er schloss kurz die Augen, als er Erinnerungen zurückdrängte und wischte sich durch die Haare. Er schaute auf die Codes auf dem 11en Bildschirm. "Die Meisten davon habe ich geschrieben...", nuschelte er undeutlich. Er sendete das Video verschlüsselt an seinen Homeserver:" Das Video ist Safe."  Dann riss er sein Blick von den Monitoren los und warf die leere Dose in seinen Rucksack, bevor er ihn aufzog und zog beschämt seine Maske auf. Lenalee kam zurück, lächelte in die Runde und ging dann zu den Bildschirmen. Ihre Augen überflogen sie knapp, dann blieb auch sie an den Zellen und Laboren hängen. Sie legte die Hand vor dem Mund:" Oh Imperator sei mir gnädig! Es ist ja noch schlimmer zu sehen, als zu hören." Dann fuhr ihr ein Satz durch den Kopf den Dr. Bell hat verlauten lassen:' Was ein schönes Ding... In der Tat...Noch... Vielseitig... Da muss man schnell was tun ansonsten ist die ruiniert.' Es klickte in Lenas Kopf:" Bell will Scarlett als Versuchskaninchen haben..." Eher würde sie die Türe eintreten! Aber Scarlett war noch nicht bei den Zellen, also werden sie wohl rechtzeitig sein. "Fertig!", May reichte Sébastien eine Umhängetasche, die es in sich hatte:" Das ist ein neuer Rekord." A Tale of Rain: "Danke!", sagte Marcus mit Nachdruck: "Das war spitze, jetzt gilt es rasch anzufangen, seid ihr bereit?" Sie waren nie bereitet gewesen, schätzte Sébastien, als er die Tasche über die Schulter hängte und sich mit der Bastlerin auf den Weg machte. Sie würden Lena einen kurzen Vorsprung lassen, dann in die Einrichtung eindringen und die Bombe platzieren, Salazahr plante gerade eine möglichst geeignete Route. Sébastien hatte seine Doppelklinge auseinander gesteckt unter der Robe verborgen, so konnte er bei Bedarf auch ein einzelnes Schwert oder zwei zugleich führen. Außerdem fiel die Waffe so nicht so schnell auf. "Was macht die Kleine?", fragte er Salazahr über ihr internes Kom. "Wir sind jetzt in einer Seitengasse in der Nähe des Haupteingangs." DeNoir: Lenalee hatte sich durch ein kleines Fenster Zugang ins Badezimmer verschafft und sich dort in den Luftschacht gehangelt. Lautlos mit der Eleganz einer Raubkatze schlich sie durch den Schacht ohne hörbare Geräusche zu machen. Salazahr saß wieder an dem Kasten hinterm Haus und werkelte daran herum. Er hatte seinen Holobildschirm vor den Augen und seine Leute über die Überwachungskamera im Blick. Des Weiteren hatte er sich einen Plan vom Gebäude aus der gehackten Datenbank geladen.  Er hatte Lena ihre Route rüber geschickt, die sie über ihr Augenimplantat empfing, damit man sie im Schacht nicht sprechen hörte. Ihr Weg führte sie zu einem kleinen Büro. Es war leer. Sie kletterte aus dem Luftschacht und steckte einen Data-Stick in den Rechner, der automatisch anfing den Speicher zu kopieren, inklusive aller gespeicherten Passwörter und andere Zugangsdaten. "Ich lade runter, halt bloß die Tür im Auge", flüsterte sie. "Aber klar doch", lachte Salazar. Dann bekam er einen Komruf von Sébastien:" Ja, Lenalee ist im Büro, ihr könnt rein. Es gibt einen statischen Knotenpunkt in der Mitte des Hauses. Wenn ihr den hochjagd bricht die gesamte Mitte weg. Im Keller gibt es einen Notstromgenerator. Der müsste genug knallen um ihnen die Zellengitter mächtig um die Ohren fliegen zu lassen. May? Ich schick dir eine Karte, mit Markierungen und Routen. Spielt von mir aus Schnick Schnack Schnuck wer was macht. Seit allerdings auf der Hut, die beiden Bereiche sind extrem stark belebt." May öffnete die Hand und ein kleines 3D Model hovert über der Handfläche mit zwei roten leuchtenden Markierungen, einer grünen und zwei Routen. May schaut Sébastien an:" Oben oder unten?" "Ich bin fertig", fiept jetzt Lenalee Salazahr ins Ohr. Multitasking konnte er, das muss man ihn lassen. "Gut Lenalee", jetzt war es mit Verstecken spielen eh gleich vorbei:" Hol dir die Kinder. Hier ist die sinnvollste Route. Klettere durch die Schächte ganz nach oben und arbeite dich dann nach unten. Mit den ganzen Kids kannst du dich nicht mehr verstecken. Bleib im Schacht bis Sébastien und May fertig sind mit deponieren." "Alles klar!", Lenalee verschwand zurück in den Schacht. "So Leute!", Salazahr war auf allen Komgeräten zuhören:" Jetzt wird‘s lustig! Ich schick euch eure Fluchtwege! May hat die Bomben auf 10 Minuten eingestellt, aber ich muss euch nicht sagen das das weniger Zeit ist, als man denkt", Salazahr kabelte sich ab. Er hatte in der Zeit in der seine Berechnungen liefen, einen Wirelesstransmiter angebracht, sodass er jetzt mobil war:" Ich gehe jetzt nach unten, hol mir die Daten von den Laborcomputern und sage Bescheid, wenn Lenalee und ich anfangen die Kinder rauszuholen. Dann stellen bitte May und Sébastien die Bomben scharf. Ihr kriegt alle einen Countdown eingeblendet. Haltet euch an meine Routen, ihr habt keine Puffer. Alle Türen mit elektrischen Schlössern sollten offen sein, wenn nicht ruft mich sofort! Go!", in der Zeit war Salazahr schon durch eine kleine Seitentür im Gebäude verschwunden. Er schlich durch die Gänge, seine Waffe im Anschlag. Vollkommen ahnungslos ging Dr. Bell durch die Einrichtung und klopft an Scarletts Zimmer. Ohne auf Antwort zu warten ging sie hinein:" Hallo Starlett. Es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber wir müssen dich nochmal verlegen", ihr dünnes eisiges Lächeln kriecht wieder auf ihr Gesicht und irgendetwas funkelte dunkel in ihren Augen:" Wenn du mir bitte folgen würdest?" A Tale of Rain: "Ich gehe nach Unten, dann kann ich direkt in die Labor-Ebene vordringen", entschied der Mönch: "Nimm die zweite Ladung, ich melde mich sobald ich meine platziert habe. Wir sollten versuchen solang als möglich unentdeckt zu bleiben." Marcus wartete bis seine Leute verschwunden waren, dann bereitete er sich auf sein Ablenkungsmanöver vor. Der Widerstand verfügte über ein sehr begrenztes Arsenal schwerer Waffen, doch dieser Anlass erschien dem Zellenführer einen Kompressions- Detonator wert. Staiger beabsichtigte den Eingang einfach zu sprengen, sobald die Truppe mit der Evakuierung der Jugendlichen begonnen, oder die Corporation eine Abriegelung versuchen sollte. Scarlett hatte gelangweilt auf dem Bett gelegen, Mr. Tibbles war immer noch nicht zurück, doch dafür hatte sie noch ein Lho-Stäbchen in ihrer Jackeninnentasche gefunden, welches sie sich ungeniert angesteckt hatte, nur zwei Minuten bevor die Ärztin zurückkehrte. Scarlett stand langsam auf und zog nachdenklich an ihrem Stängel "Haben Sie Mr. Tibbles gesehen?", fragte das Mädchen und blickte sich suchend um: "Er wollte sich nur ein wenig umschauen, jetzt lässt er mich die ganze Zeit allein." Die Teenagerin verschränkte fröstelnd die Arme. "Mr. Tibbles ist ein weißer Kater, mein Freund", Scarlett seufzte: "Sie sind nicht meine Freundin, Doktor. Aber ich komme mit, ich muss Mr. Tibbles suchen." Der Rotschopf lächelte zufrieden. DeNoir: Bell lächelte wieder:" Oh, ich kenne einen Ort, an dem sich Katzen wohl fühlen könnten. Vielleicht ist deine weiße Fellnase ja dort." Junkies waren so einfach zu ködern, wenn sie anfingen zu fantasieren. Bell lachte auf:" Folge mir einfach." Dr. Bell machte sich auf den Weg nach unten, in die Labore. Sie hatte auf den ersten Blick gesehen das Starlett ein wunderbares Forschungsobjekt abgeben würde. Sie stieg mit ihr in den Fahrstuhl. Salazahr hatte um die Ecke gelugt und seine Waffenschwester mit einer Ärztin mitgehen sehen. "Ach Fuck", fluchte er leise. Er checkte seine Karten nach dem Wartungseingang für die Fahrstühle und machte sich geduckt, leisen Schrittes, aber eilig auf dem Weg. Er hörte ein paar weitere Schritte. Schnell verschwand er in einer Tür und schloss sie lautlos. "Ey man!", lallte es von hinten und Salazahr zuckte herum. Ein Junge, vielleicht dreizehn, lag auf dem Bett, rotze-voll: "Du bist eine ziemlich kranke Fatamorgana, man!" Salazahr schüttelte mit dem Kopf:" Weißt du überhaupt was ‘ne Fatamorgana ist?" Der Junge lachte schrill:" Nö!" Salazahr rollte die Augen, seufzte und verschwand wieder aus dem Zimmer. Während er schlich navigierte er durch das automatische Steuerungssystem. Mit einem leisen 'siiiiim' blieb der Fahrstuhl stehen. Bell schaute sich um:" Was soll das?" Sie haute auf den Knopf für U2. Keine Reaktion. Dann auf die Notklingel. Bei Salazahr ertönte ein Benachrichtigungston und er schlüpfte in eine kleine Besenkammer. Er nahm ab: "Technischer Wartungsservice. Was kann ich für sie tun?" "Technischer Wartungsservice. Was kann ich für sie tun?", ertönt eine Männerstimme aus dem Lautsprecher. "Ja, Dr. Joselin Bell hier. Der Fahrstuhl steht und fährt nicht weiter. Ich habe eine Patientin bei mir." 7Salazahr musste sich fast das Lachen verkneifen:" Alles klar, Dr. Bell. Ich kümmere mich sofort darum. Einen Moment Geduld, bitte. Wenigstens sind sie in guter Gesellschaft." "Was? Wollen sie mich verarschen? Beeilen sie sich einfach!" "Jaja", legte Salazahr auf. Er liebte es wenn ein Plan funktionierte. Er lachte einmal kurz schelmisch und schlich wieder hinaus. Er kam zum Wartungsschacht. Als er hinunter schaute sah er schon den Aufzug. Er tat einen Schritt nach vorne und ließ sich einfach fallen. Ein dumpfes Geräusch, als sei etwas Schweres auf dem Dach des Fahrstuhls gelandet, tönte durch die Kabine. "Was zur? Hier stimmt was nicht!", Dr. Bell griff in ihren Kittel und zog eine kleine Pistole hinaus:" In die Ecke!", brüllte sie Scarlett an. "Nana, so redet man nicht mit einer Lady. Das sollten sie aber wissen", Salazahr hing, die schwarze Gasmaske im Gesicht, kopfüber aus der kleinen Luke am Dach und hielt seine Waffe auf Bell gerichtet. Diese hob ihre eigene Waffe:" Wer... Wer bist du?!" "Das tut nichts zur Sache." "Was willst du?" "Was wohl?", Salazahr lachte:" Ihr seid Monster. Was will ich wohl?" "Ich töte dich!", Bells Hände zittern. "Will ich sehen." "Ich warne dich nur noch ei...", ein erstickter Knall und Bell fiel nach hinten um, während sich der Inhalt ihres Schädels auf die Fahrstuhltüren verteilte. Salazahr steckte die Waffe weg, hielt sich am Dach fest und rollte sich in die Kabine:" Bist du Ok, Scarlett?" Lenalee war der weilen auf ihren Posten angekommen. "Ich bin auf Position", gab sie durch. May schlich um die Ecken. Sie musste öfter in ein Zimmer abtauchen. In der Einrichtung war wirklich ziemlich was los. An der letzten Ecke blieb sie stehen. Der Knotenpunkt war wohl im Schwesternzimmer. "Ich bin fast da. Der Knotenpunkt ist im Schwesternzimmer. Ich werde beim Deponieren unweigerlich auffliegen." A Tale of Rain: Scarlett hatte die ganze Zeit geschwiegen und Ausschau nach ihrem pelzigen Freund gehalten. Als die Ärztin mit ihr in den Fahrstuhl stieg hatte das Mädchen gelächelt. Die Stimmen waren jetzt überall um sie herum, sie hätte gerne gewusst was sie sagten... Der Fahrstuhl hielt abrupt an. Sébastien hatte sich unbemerkt durch das Treppenhaus nach unten geschlichen, die Sicherheitsmaßnahmen waren scheinbar recht lax solange man nicht in den versiegelten Labor-Komplex eindrang. Äußerst fahrlässig, aber das würde bei der nächsten, ähnlichen Anlage nicht mehr so sein. Sei's drum. Scarlett zuckte zurück, als die Ärztin sie anschrie, doch der weiße Fellball, der durch die Decke heruntersprang, als Salazahr die Luke öffnete, war alles was sie brauchte. "Mr. Tibbles!", rief sie und bückte sich zu dem Kater herab, der sich aufmerksam umblickte. Als gäbe es die Ärztin und ihre Waffe nicht meinte er: ‚Kleine, wir müssen hier raus, deine großen Freunde regeln die Sache‘, er wirkte ernst und etwas in seiner Stimme ließ die hellhäutige, zarte Scarlett aufmerken. "Was hast du gefunden?", fragte sie nachdenklich. Mr. Tibbles sagte es ihr. Das Mädchen blickte Salazahr an, als sei ihr gerade erst aufgefallen, dass er da war. "Oh, danke", meinte sie und blickte dann zu der Leiche der Ärztin, deren Wachsgesicht zu roter Masse zerlaufen war. "Da hast du aber Glück gehabt", meinte das Mädchen und lächelte. Sie hätte der Frau keinen solch schnellen Tod gewährt. ‚Ein andermal‘, sagte der weiße Kater: ‚Jetzt helfen wir Salazahr dabei die anderen Kids hier rauszuholen.‘ Der Rotschopf nickte. "Wohin jetzt?", fragte sie Salazahr fröhlich. Sébastien öffnete den Kanal zu May: "Leg los." Er aktivierte den Zünder. "Zehn Sekunden, ich halte mich bereit." Der Mönch zückte seine Schwerter und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg in Richtung der Sicherheitsschleuse, durch die man in die Labor-Ebene gelangte. Marcus entsicherte seinen Gauß-Karabiner und steckte seine Partikelklinge in ihr Halfter. Die Granate hielt er in der Hand, den Zünder verriegelt. Der Anführer der Zelle von Rusty-Rice trat auf die Straße. Salazahr hatte Scarlett befreit und es würde nur noch wenige Augenblicke dauern, bis der Alarm losging. DeNoir: Salazahr schüttelte lachend Kopf, als er erkannte das Scarlett wohl mal wieder Mr. Tibbles dabei hatte. Er navigierte in seinem Kopf durch die Steuerung während er sprach:" Hier unten ist ein Labor. Der eigentliche Sinn der Klinik. Wir müssen ins Büro, die Daten klauen und dann haben wir 10 Minuten, in den wir die Kinder aus ihren Zellen holen können." Der Aufzug fuhr weiter: „Sobald wir aussteigen wird der Alarm losgehen, dann bricht die Hölle los. Ich würde dich und Mr. Tibbles bitten, die Türe im Auge zu behalten während ich am Computer bin, ok?" Die Türe geht auf. Man hörte das vorfreudige Lächeln in Salazahr Stimme:" Bleib dicht bei mir ok? Los!" Dann liefen sie los. Kaum waren sie am ersten Labor vorbei ging der Alarm los. Eine ohrenbetäubende Sirene sirrte durch die Luft und die Leuchten tauchen das Labor in ein bedrohliches Rot. May zog ihr Gesicht hinter dem Helm aus speziellen schwarzen Glas zu einem Lächeln:" Ok, die Show geht los." Sie verließ ihr Versteck, trat vor die Tür. Diese Krachte auf. Die paar Schwestern, die wohl Pause hatten, schrien auf. May stand an der Tür und stemmte eine Hand in die Hüfte:" Meine Damen, ich grüße." Die Schwestern kauern sich zusammen. May tritt in den Raum:" Und begrüße sie recht herzlich zu ihrem aller Untergang. Heute schlägt ihr Karma zu. Schreit, rennt, versucht mich umzubringen", May geht zu der Säule die in ihrem Plan rot eingezeichnet war:" Es wird nichts ändern." Sie kniet sich hin und beginnt die Bombe zu deponieren. Dann heulten die Sirenen los. Ein Lachen entfuhr Mays Kehle. Lenalee wartete auf ihren Einsatz, als es anfing rot zu blinken. Die Türen wurden jetzt automatisch. Panzervorhänge fuhren vor Fenster und Türen. Nun war das Gebäude ein Bunker. A Tale of Rain: Das Straßenmädchen folgte Salazahr und ausnahmsweise ohne zu trödeln, oder sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Mr. Tibbles war ein Stück vorausgelaufen, Scarlett wusste, dass er sie warnen würde wenn jemand kam. "Ja, wir passen auf", flüsterte sie verschwörerisch und grinste den IT-Spezi an als seien sie auf dem Jahrmarkt. Sébastien lief los, die Sicherheitstür hatte sich geöffnet, die beiden Wachen davor waren verwirrt und desorientiert. Die maskierte Gestalt in der Rüstung erblickend begriffen sie gar nicht richtig was geschah, da fällte Sébastien sie mit zwei synchronen Hieben. Der Mönch stürmte den Gang hinab. "Wehe den arglistigen und bösen, wehe all denen die sich an ihresgleichen bereichern, wehe, dreimal wehe denen, die unrechten Pfades wandeln“, die Stimme des Kirchenmanns gewann an Kraft, während er ohne zu zögern jeden niederstreckte der das Pech hatte ihm zu begegnen, während der junge Mann den Weg zu den Zellen nahm. Marcus warf seine Granate mit der Beiläufigkeit, mit der man ein Kerngehäuse in den Müll warf. Der große, dunkle Mann hob den Karabiner, die einzelnen Passanten suchten schreiend Reißaus, noch bevor der Sprengsatz explodierte. Kompressionssprengung bediente sich des Effekts plötzlicher Ausdehnung eingesperrter Partikel, verheerend und sehr genau auf einen bestimmten Radius zu begrenzen. In diesem Fall war der Radius so bemessen, dass es ausreichte die gesamte Front des Gebäudes zu erschüttern und den Eingang in ein staubiges Loch in einer bröckelnden Wand zu verwandeln. "Vorsicht im oberen Gebäudeteil", gab er über Kom durch: "Es gibt berechtigte Gründe anzunehmen, dass nicht alle Angestellten wissen für was sie hier arbeiten, ich möchte nicht, dass es heißt wir hätten zahllose unschuldige massakriert." Der Widerstand konnte nur überleben, wenn die Bevölkerung zumindest nicht feindselig eingestellt war. Betty hatte gerade mit einer Gruppe von drei Mädchen und zwei Jungen im Alter von fünfzehn Jahren ein Kartenspiel gespielt, als der Alarm los ging, gefolgt von einer gewaltigen Erschütterung. "Beim Licht, was...?", entfuhr es der Krankenschwester und zwei der Jugendlichen gingen zu Boden. Ms. Stanton versuchte ihre Panik in den Griff zu kriegen. "Schnell, schnell zum Treppenhaus!", rief sie, "Ihr es gibt im Keller einen Sicherheitsbereich mit Wachen, bestimmt gibt es auch einen Notausgang, wir...", während sie sprach war die Gruppe nach Draußen gelaufen, fünf Stockwerke bis zum Boden. Vier Kolleginnen verschwanden gerade im Treppenhaus, verwirrte, ängstliche Teenager kamen auf den Gang gestolpert, eine junge Hilfskraft blickte verwirrt zu Betty. "Was ist mit den Kindern?", fragte der Junge hilflos, "Oberschwester Caroline ist einfach weg..." Ms. Stanton schnappte nach Luft, fing sich jedoch rasch: "Vergiss die Oberschwester, wir müssen die Kids rausbringen!" Der Praktikant schluckte und nickte entschlossen. DeNoir: Kaum hatte es geknallt war Lenalee aus ihrem Versteck gesprungen. Sie riss nacheinander die Türen auf:" Kommt lauft!" Die meisten Teenager ließen sich nicht lange bitten. Doch schon bald kam das was Lenalee befürchtet hatte: Der erste Junge der zu High war um zu Laufen. "Oh nein", stöhnte Lenalee und nahm den Jungen auf den Rücken. Jetzt hieß es hoffen und beten, dass es davon nicht zu viele gab. Doch schon 5 Türen weiter würde sie enttäuscht. Das Mädchen auf dem Bett lachte nur apathisch. Irgendwie bekam Lenalee sie auch auf den Rücken. Bald kam sie an eine Gruppe Schwestern vorbei, die erstarrt stehen blieben als sie Lenalee sahen, die aufgrund der zwei Kinder auf ihrem Rücken gezwungen war die Türen aufzutreten. Lenalee schaute die Schwestern an:" Schaut nicht so blöd! Helft mir! Und holt die Kinder hier raus! Hey du! Renn!" May hatte fertig deponiert und schaute die Schwestern an:" Ihr habt die Wahl. Ihr könnt hier stehen bleiben und mich anstarren, oder ihr rennt. Gleich fällt euch die Decke auf dem Kopf." Die Schwestern starten sie an und zitterten. May verschränkte die Arme und stellte mit einem Piep den Sprengsatz an:" 10 Minuten, meine Damen." Die Schwestern standen auf. May legte den Kopf schief:" Ich würde jetzt rennen." Dann fasten sich die Schwestern ein Herz und liefen raus. "Noch 10 Minuten, Leute. Dann hatte das Ding mal 5 Etagen." Lenalee seufzte angestrengt:" Hier sind zu viele die nichts gepeilt bekommen, May. Ich brauche Hilfe!" May seufzte:" Wir treffen uns in der Mitte!" Sie rannte los und begann die erste Etage leer zu räumen. Salazahr war gerannt wie ein Teufel, doch einige Sicherheitskräfte warteten auf den Gang auf ihn. Er griff in seine Tasche und zog eine Granate hinaus. Er zog den Stift, warf sie, wirbelte herum, packte Scarlett, zog sie in eine leere Zelle und das alles in fast einer Bewegung. Er zog seine Waffe wieder:" Halt die Augen auf." Dann rannte er wieder hinaus. Einige Meter, da kamen ihn die nächsten Wachen entgegen. Er suchte Deckung hinter den schmalen Wandvorsprüngen an den Zellen, steckte den Kopf raus, schoss 2x und zog den Kopf wieder ein. Das wiederholte er 3x und der Weg war vorerst wieder frei. Laut Karte war der Hauptrechner nicht mehr weit. Er kam dort an. Einige Laboranten waren dort. Er schaute sie an und hob die Waffe. Einer der Laboranten wedelte mit den Händen:" Nicht! Wir haben doch niemanden was getan!" "Verarschen Arschloch?! Du misshandelst Kinder und hast niemanden was getan?!" "Diese Kinder sind Niemande! Niemand verm..." Salazahr erschoss auch ihn, der andere Laborant wollte fliehen. Salazahr zog einen Schlagstock unter der Halterung hervor. Seine Hand schnackte nach vorne, sodass sich der Stock ausklappte und in der selben Bewegung gegen das Knie des Mannes knallte. Er drehte sich und brach dem Laboranten mit dem Stock das Genick:" Arschloch." Dann setzte er sich auf den Stuhl und steckte sich an den Computer. Wie eine Pistolenkugel krachte die Datenmenge auf ihn ein. Seine Lider flatterten, was man unter der Maske allerdings nicht sah und er machte sich daran die Codes zu knacken, die die Dokumentationen verschlüsselte. A Tale of Rain: Scarlett protestierte nicht gegen die Behandlung. Mr. Tibbles hatte ihr gesagt die Anderen würden die Sache regeln und so überließ das Mädchen Ihnen das Feld. Sie lächelte die toten Laboranten an und bezog dann Stellung in den Schatten an der Tür, den Gang im Blick. Die Stimmen waren immer noch so diffus und ruhig wie zuvor, was das Mädchen als gutes Zeichen zu deuten wusste. Sébastien hatte über ein Dutzend Wachen und sicher doppelt so viele Kittelträger zur Hölle geschickt, als er, in eine Aura durchdringenden Lichts gehüllt, die Zellen erreichte und entriegelte. Eine Woge der Helligkeit erfüllte die schrecklichen Räume, Ketten zerflossen und junge Männer und Frauen, Jugendliche und solche, die kaum mehr als Kinder waren, traten mit leeren Mienen und weiß leuchtenden Augen auf den Gang. "Lauft!", befahl der Mönch. Sie gehorchten, erfüllt von einem gänzlich ungewohnten Rausch, der sie fremdgesteuert agieren ließ, wie Roboter. Der Mönch sah zu wie sie verschwanden, dann steckte er die Hefte seiner Schwerter zusammen. Er würde erst gehen, wenn jeder Mann und jede Frau tot war, die hier in diesem Höllenloch gearbeitet hatten. "Ich habe die Kinder", gab er durch: "Over and out." Marcus ließ die benommenen Angestellten nach Draußen taumeln, während er mit dem Karabiner im Anschlag in das Gebäude trat. Er wusste, dass die Cypher-Police ein derartiges Chaos nicht ignorieren würde, Kontakt hin oder her. Doch sein Freund würde ein wenig Zeit schinden und das war alles was sie brauchten. DeNoir: Der Timer vor Lenalees Augen lief ab, als sie May in der dritten Etage traf. Noch 4 Minuten. Beide Frauen waren vollgepackt mit apathischen Kindern. „Raus hier“ hauchte May. "Aber so was von", bestätigte Lenalee und die zwei Grazien nahmen die Beine in die Hand. Salazahr sah seinen Timer ablaufen und er stand vor einer dicken Tür die ihm nur allzu bekannt vorkam. Schon wieder diese Firewall und es führte kein Weg an ihr vorbei. 6 Minuten. Knapp. „Scarlett", Salazahr sprach gepresst:" Renne nach draußen. Ich komm klar. Du hast noch 6 Minuten um hier raus zu kommen. Geh." Er merkte wie Schweiß sein Gesicht runter läuft, als er die Türe aufstößt.  Wieder dieser ekelhafte Korridor. Salazahr nahm die Beine in die Hand, zog seinen Schlagstock und war entschlossen dieses Mal einen anderen Ablauf herbeizuführen. Das war trotzdem nicht allzu einfach. Ein gepeinigtes Stöhnen entfuhr Salazahrs Kehle immer dann, wenn eine der virtuellen Gruselgestalten einen Treffer landen konnte. Er krallte sich fluchen in den Sessel. Und die Uhr tickte weiter. 5 Minuten. 4 Minuten. 3 Minuten. Ein Komruf von Lenalee:" Salazahr! Wo bist du!?" Doch Salazahr hatte nicht die Ressourcen zum Antworten übrig. Der ITler hatte erkannt, dass die virtuelle Wirklichkeit den selben Aufbau innehatte wie das reale Labor und genau an derselben Stelle stand ein Rechner. 2 Minuten. Ein weiterer Ruf. Diesmal von May:" Wo bist du Hornochse, verdammt!?" Kaum hatte sich Salazar mit dem Rechner im Rechner verbunden, hatte er die Daten. 1:30 Minuten. Salazahr kapselte sich ab und er wusste in 1:30 Minuten kam er nicht nach oben. Wie schön dass er der Einzige war, bei dem seine Rechnung nicht aufzugehen schien. Jetzt antwortete er auf allen Kanälen:" Ich schick euch die Daten." Lenalee wirkte hysterisch:" Was?! Wo bist du?!" Er suchte die verdammte Karte ab und entdeckte einen Weg in die Kanalisation. "Im Labor. Da war schon wieder so eine scheiß Firewall!" "Junge nimm die Beine in die Hand!" 30 Sekunden. "Salazahr!" Er nahm die Brechstange aus dem Rucksack und lachte auf:" Wie war das noch? Es könnte Opfer geben?" Das ganze Gebäude bebte, als die Bomben hoch gingen, den Pfeiler einriss, den Notstromgenerator in einen riesigen Feuerball verwandelte und die 5 Etagen zum Einsturz brachten. Das Gewicht des einstürzenden Baues und die Schockwelle des Generators riss auch den Keller ein. In Rusty-Rice wurde nicht sonderlich stabil, sondern billig gebaut und nur weil das Gebäude frisch gestrichen war, war es nicht jünger, oder stabiler als der Rest des Viertels. May schlug die Hände über den Kopf zusammen und Lenalee starrte auf das einfallende Gebäude. A Tale of Rain: Scarlett war, geführt von Mr. Tibbles, nach Draußen gerannt. Unterwegs gesellte sich eine große Gruppe Jugendlicher, in Begleitung einiger Pfleger, zu Ihnen, ebenso Marcus. Die Insassen der Clearingstelle vergeudeten keine Zeit damit zu warten, sie rannten den Sirenen in der Ferne entgegen. Der Anführer des Widerstands nahm Scarlett in Empfang. Sébastien hatte sein Werk beendet, da bekam er das Drama über Kom mit, der Mönch lief bereits in Richtung des Ausgangs, schaffte es in eine der Seitengassen, doch kaum drei Schritte in Richtung des Vorplatzes und das Gebäude stürzte zusammen. Hatte der ITler es nach Draußen geschafft? Die Rüstung schützte Sébastien gut vor Blessuren, als er aus der Gasse taumelte und zu Marcus und Scarlett lief. Lena, May und die Kids hatten es geschafft, wie es aussah. "Booooom!", kicherte Scarlett, sie schaute Mr. Tibbles fragend an. ‚Er schafft es‘, meinte der Kater gelassen. DeNoir: Lenalee legte May die Hand auf die Schulter: "May..." Eine Rauchsäule und etliche Flammen stiegen von den Trümmern in den Himmel auf. Mays Augen klebten daran. "May, komm", Lenalee zog sanft an ihrer Schulter. May wirbelte herum:" Vielleicht...!" "Wie viele % hat dieses vielleicht?" May schüttelte den Kopf:" 10... Wenn man großzügig ist." "Komm wir gehen zu den Anderen.“ Die beiden Frauen kamen auf die anderen zu. Lenalee lächelte sie an. Wenigstens sie wirkten unverletzt. May plumpste auf den Boden und starrte weiter durch den Helm in die Rauchsäule. Lenalee hatte Tränen in den Augen und hob die Hand vor den Mund:" Ich war noch nie so froh euch zu sehen.“ A Tale of Rain: Marcus seufzte: "Wir müssen hier weg, wenn Salazahr es geschafft hat müssen wir ihn wiederfinden, aber das geht nicht indem wir orientierungslos hier in der Nähe umher taumeln. Wir teilen uns auf und nehmen unterschiedliche Wege zurück zur Basis, es wird nicht mehr lange dauern bis die Police hier ist." Sébastien nickte, er spürte wie die Kraft die ihn durchströmt hatte abebbte: "Dann bis später." Der Mönch lief los. Noch verspürte er keine Trauer um Salazahr und keine Angst, doch all das würde kommen, wenn das Adrenalin endgültig abgeflaut war. Scarlett lief ebenfalls los, folgte der verwischten Gestalt der davon huschenden Katze. ‚Hier lang, Scarlett.‘, sagte Mr. Tibbles eindringlich: ‚Ich weiß den Weg." Die Teenagerin sprang hinter ihrem Freund her. "Was ist mit Salazahr?", fragte sie träge. ‚Den sammeln wir unterwegs ein, schnell jetzt.‘ DeNoir: "Du hast recht", nickte Lenalee und lief in die regennasse Nacht. May hatte sich erhoben und kurz in den Himmel geblickt, sich dann aber auch verzogen. Es stank. Wo auch immer der junge Mann war, es stank fürchterlich und es war... nass. Er schlug die Augen auf und versuchte seine wirren Gedanken zu sortieren, die von Datasurfing, der komischen Firewall und der Explosion ziemlich in Mitleidenschaft gezogen waren. Nur langsam krochen die Gedanken zurück in Salazahr aktives Bewusstsein. Er hatte bestialische Kopfschmerzen, doch er erinnerte sich wie er grade in den Gully springen wollte, als ihm ein Trümmerteil am Kopf traf und ins Land der Träume schickte. Langsam richtete er sich auf und zog seine Maske vom Gesicht. Er war in den Gully gefallen, was ihn das Leben gerettet hatte. Doch ‚Ode toilet‘ bekam grade eine ganz neue Bedeutung. Es dauerte bis er sich mit zittrigen Knien aufrichten konnte. Ein Schmerz zuckte durch seine Schulter. Er konnte sie nicht bewegen. Er hatte sie sich beim Absturz ausgekugelt, vielleicht sogar gebrochen.  Es war heiß hier unten. Er schaute zur Öffnung hoch, die von Steinen und Schutt bedeckt wurde. Qualm kroch durch die Ritzen. Natürlich, oben müsste es brennen. Langsam schleppte er sich durch die Kanalisation, wischte sich immer wieder Blut und Schweiß aus dem Gesicht und fühlte sich einfach nur beschissen, als er seine pochende Schulter hielt. Er musst auf Grund der Ironie lachen, als ihn klar wurde, dass alle seine Berechnungen Ohrenscheinlich reibungslos funktioniert haben, nur bei sich selbst halt nicht. Seine Gedanken blieben kurz an der Firewall hängen. Irgendetwas bekanntes hing daran, tief in seinen Erinnerungen, etwas total Banales, doch die Erkenntnis rutschte ihm immer wieder aus dem Griff, wie ein noch lebender Fisch. Einige Gullys später - Salazahr hatte die Orientierung verloren - kletterte er hinaus und versuchte den Gullydeckel wegzuschieben. Es gelang mit einiger Anstrengung und Schmerzen. Salazahr setzte sich auf den Asphalt, die Beine noch im Gully und fiel rückwärts auf die nasse Straße. Dort blieb er einfach liegen starte mit halb offenen Augen in den grau-schwarzen Himmel und ließ den Regen ein wenig von dem Sief aus seiner Kleidung waschen. Als Lenalee im HQ ankam waren schon alle da, außer Scarlett. May saß vorne über gebeugt auf einer Couch eine Bierdose und ein Lho-Stäbchen in der Hand. Ray hatte die Hände in den Kitteltaschen und schaute zu Boden. "Ich bin einen Umweg gegangen", Lena zog die Kapuze ab und schob die Maske nach oben: "Aber nirgendwo eine Spur." Ray seufzte:" Wenn May Bomben bastelt bleibt meistens nicht viel von dem übrig, an dem sie geklebt werden." May schüttelte den Kopf und kräuselte die Lippen:" Warum hab ich den Timer nicht auf 15 Minuten gestellt…?" A Tale of Rain: Scarlett war ihrem treuen Begleiter leichten Fußes gefolgt, mühelos kletterte sie hinter ihm her, als lautloser Schatten über niedrige Häuser, an Regenrohren hinauf, über Wellblech und Dachpappe. Mr. Tibbles schien wie immer genau zu wissen wo es lang ging, während in der Entfernung Sirenen und Rotoren erklangen, Scheinwerferkegel die Nacht durchstreiften und Rauch zum künstlichen Himmel emporstieg. Das Mädchen mit der fast schneeweißen Haut fiel in ihrer unscheinbaren Kleidung kaum auf, den Blick zu Boden gesenkt, wenn sie Menschen begegnete, oder außerhalb deren Sichtweite über Kopfhöhe. Zuletzt stromerte der weiße Kater zwischen einigen umgekippten Mülltonnen hindurch in eine nasse, krumme 'Gasse', die eher wirkte als sei sie das zufällige Ergebnis schlechter Bauplanung. "Machst du öfter ein Nickerchen während du halb in einem Gully hängst?", fragte Scarlett Salazahr neugierig. Ihr Kater putzte sich angelegentlich das Schnäuzchen. Marcus hatte ebenfalls ein Lho-Stäbchen in der Hand und trank einen Ember-Brand. "Dem Imperator sei Dank, ihr habt es geschafft." Der Mönch sah reichlich ramponiert aus, als er eintraf, wirkte jedoch nicht als sei er unter der Rüstung schwer verletzt. "Salazahr?", fragte er nur. Das Schweigen war Antwort genug. "Scarlett ist auch noch nicht da", sagte der Anführer leise und in einem seltsamen Tonfall - war es Hoffnung? Der Geistliche war ein wenig verwirrt, sollten sie nicht sofort nach dem Mädchen suchen? Salazahr könnte bestens auf sich aufpassen und sich durchschlagen, aber... DeNoir: "Ich glaube", Lenalee lächelte:" Scarlett hat mehr drauf als man ihr zutrauen mag. Wir sollten im Moment nicht draußen rumlaufen. Es wimmelt dort sicher bald vor Polizei." Lenalee setzte sich hin und seufzte:" Wir haben alles erreicht was wir wollten... Die Einrichtung ist zerstört, die Kinder frei und wir haben einen Haufen von Beweisen", sie seufzte resigniert:" Eigentlich würden jetzt die Korken knallen, weil wir Life-Tech ultra einen ausgewischt haben, doch.... Ich fühle mich nicht annähernd, als hätte ich irgendwas gewonnen." Salazahr öffnete ein Auge. Seine Augenlider fühlten sich so furchtbar schwer an. Er seufzte erleichtert als er Scarlett sah:" Ich kann nicht mehr laufen und stinke wie eine Jauchegrube... Aber dieser Umstand ist, Imperator sei Dank, eher die Ausnahme", flüsterte der junge Nerd entkräftet und blinzelte durch die Schlitze die seine Augen darstellen wollten:" Es geht dir gut…", er atmete tief durch:" Ich hoffe den anderen auch." Er drehte den Kopf wieder nach oben:" Geh schnell zurück zur Basis. Die Anderen werden sich schon Sorgen um dich machen." A Tale of Rain: Scarlett kicherte leise, sie blieb jedoch den Worten des Computer-Asses zum Trotz stehen und wartete ob er wohl aufstehen würde. ‚Dornröschen sollte sich den Schlaf aus den Augen reiben und den königlichen Hintern bewegen‘, sagte der Kater freundlich. Das Mädchen nickte. "Mr. Tibbles sagt, dass wir uns ein bisschen beeilen müssen. Sie werden nach und nach die Gassen absuchen und wir sind ein ganz schönes Stück vom Versteck entfernt.“ DeNoir: Salazahr seufzte geschwächt:" Ja ja, Mr. Tibbles hat ja recht." Salazahr rollte auf die Seite und stemmte sich ächzend hoch. Er schaute sich um, um sich zu orientieren, während er sich wieder an die Schulter griff. Hinter ihnen sah man immer noch die Rauchsäule hinaufsteigen die Salazahr um ein Haar ihr Eigen genannt hätte. Er humpelte voran:" Geh ruhig vor." A Tale of Rain: Scarlett legte den Weg wie zuvor halb kletternd und auf den Dächern zurück, aber da Salazahr ihr so unmöglich folgen konnte blieb das Mädchen einigermaßen in Sichtweite. Mr. Tibbles leitete sie und sie leitete den Hacker, auf einer verqueren Route voller Abzweigungen, doch am Ende hatten sie es zur Kirche geschafft und das ohne nähere Bekanntschaft mit Cops oder anderen Feinden geschlossen zu haben. Unten angekommen trat Scarlett als Erste aus dem Fahrstuhl. DeNoir: Salazahr wusste nicht genau wie, aber er hatte es tatsächlich bis zur alten Kirche geschafft. Ihm streifte kurz die Erkenntnis, dass es in diesem verdammten Keller, die ablaufende Uhr im Blick, einen Moment gab indem er dachte, dass er die alte Kirche, seine Freunde nie wiedersehen würde. Doch jetzt war er wieder hier und eine tiefe Erleichterung sorgte für ein warmes Gefühl in seinem Bauch. Er hievte sich aus dem Fahrstuhl und blickte kurz in die Gesichter der Leute, die für ihn mittlerweile wie eine Familie waren. "Hi", hauchte er erschöpft:" Sorry, ich... hab was länger gebraucht. " Er versuchte schief zu grinsen, was nicht sonderlich authentisch wirkte. Lenalee lächelte erleichtert:" Hallo, Scarlett.  Ich muss sagen du...", als Salazahr aus dem Fahrstuhl kam stockte sie zwar kurz, führte ihren Satz aber zu Ende als sie überlegte was sie alles Nächstes sagen sollte. Erfolglos:" ... Bist der Star des Abends..." May war die Bierdose aus der Hand gefallen und der Kiefer aufgeklappt. Ray lachte erleichtert:" Du siehst aus, als hattest du einen interessanten Abend. " Das war untertrieben. Abgesehen davon das Salazahr über alle Maße dreckig war, leuchtete an der rechten Seite seiner Stirn eine große Platzwunde. Sein Gesicht war blutverschmiert, die rechte Schulter die er sich hält wirkte als klemmten die Knochen hinter einander, anstatt ineinander zu fassen und der Junge stand auf reichlich zitternden Knien. Lenalee ließ die Augen sprachlos über seinen besorgniserregenden Anblick wandern, als Salazahr so etwas wie ein atemloses Lachen zustande brachte:" Das kann man wohl so sagen." A Tale of Rain: Marcus Augen weiteten sich, als er Salazahr erblickte, ein Strahlen schlich sich auf sein Gesicht und er hob feierlich sein Glas. "Macht es dir was aus erst ein Bad zu nehmen bevor ich dich drücke?", er leerte das Glas auf einen Zug. Sébastien lächelte müde unter der Maske und musterte Salazahr und das Mädchen. Er wirkte so ramponiert wie man erwarten durfte, während Scarlett genauso gut auf einem Spaziergang hätte gewesen sein können. Der Rotschopf schien die Blicke der Anderen gar nicht zu bemerken, sie kam herein, schlich zu ihrem üblichen Sessel und kauerte sich dort mit einem Schnaufen zusammen. "Ich glaube meine Tasche mit Obscura ist in die Luft geflogen", sie zog eine Schnute, musste aber selbst ein wenig grinsen. Immerhin hatte sie irgendwo noch ein paar Lho Stäbchen gesehen. DeNoir: Salazahr lachte auf und hinkte in Richtung seines Zimmers:" Na? Gefällt dir mein neues Parfüm nicht? Ich dachte für dich probiere ich mal was ganz Neues aus", er zwinkerte Marcus schelmisch zu. May seufzte erleichtert:" Er kann noch Blödsinn schwafeln. Er scheint es ganz gut überstanden zu haben." Lenalee lachte darauf hin:" Wenn man's so sieht." Ray stoppte Salazahr kurz:" Deine Schulter." Salazahr lachte:" Ja, was damit passiert ist, weiß ich nicht. " "Du hast sie dir ausgekugelt." Salazahr zuckte mit der gesunden: "Möglich. Hör‘ zu du willst erst, dass ich mich.... AU!" Ray hatte Salazahr Einwand ignoriert, seine Schulter gepackt und sie mit einer gekonnten Bewegung an ihren angestammten Ort zurückgebracht. Begleitet wurde dies von einem trocknen Knacken, dass Lenalee ein unangenehmes Schütteln die Wirbelsäule runter schickte. "Ich hasse dieses Geräusch ", piepste sie und zerknautschte das Gesicht. Man hörte dieses Geräusch hier öfter. Ausgekugelt Gelenke sind wohl das häufigste Problem mit dem die Gruppe zu kämpfen hatte. Salazahr hielt sich die Schulter:" Wahaha... Das tut gleichzeitig gut und weh... Wie widerlich!" Ray hielt angewidert seine Hände von sich weg:" Denn Rest, wenn du baden warst. Aber ich hatte keine Lust dich aufschneiden und deine Sehnen kürzen zu müssen. Und jetzt geh dich waschen, du stinkst fürchterlich. " Salazahr verschwand ins Bad. Ray schaute in die Gruppe hob gequält lachend die Hände und verließ das Zimmer. Nach 10 Minuten kamen Salazahr und Ray zurück. Der Prof muss den Computerspezi wohl abgefangen haben, denn über seiner Kopfwunde klebte ein großes, weißes Pflaster und sein Arm hing in einem Tuch welches und seinen Hals gebunden war. Seine bunten Haare waren immer noch nass, aber sauber. Jetzt trug er ein weißes T- Shirt mit grünem Druck, der Aussah wie die Linien auf Computerplatinen und eine löchrige Röhrenjeans. Dazu nur graue Socken anstatt Schuhe. Er seufzte und sah müde aus:" Besser..." A Tale of Rain: Während Salazahr sich herrichtete, hatte Marcus sich bereits auf den Weg gemacht um seinen Bekannten von Cypher-Vision zu treffen. Vorher musste er sich allerdings umziehen und so musste Marcus einen Umweg nach Hause machen weswegen er sich ein wenig beeilte. Scarlett hatte nicht nur Lho sondern nach einiger suche auch noch etwas Obscura gefunden, so dass sie wie üblich ihrer Lieblingsbeschäftigung Rauchen nachging und das Treiben als eine Art Hintergrundrauschen ausblendete. Sie würde noch eine Weile warten, bis sie wieder nach Draußen ging. Sébastien hatte sich ebenfalls verabschiedet und war verschwunden, vermutlich zurück nach Hause in Sanctum. DeNoir: Auch Ray und Lenalee hatten sich irgendwann auf den Weg gemacht und May war nach ihrem Bier ins Bett gegangen, schließlich war es schon spät. So verlief sich die Runde. Salazahr hatte sich in sein Bett gelegt und so einiges Review passieren lassen, während er immer noch versuchte diesem einen glitschigen Gedanken endlich zu erhaschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)