Bop to the top von -AkatsukiHime ================================================================================ Kapitel 7: Barbie und Entenarsch -------------------------------- Ähm, gut, wie soll ich hier jetzt mal am besten anfangen, also es ist jetzt fast halb zwölf und bislang trage ich noch Hosen, von daher würde ich erst Mal behaupten: Pretty good day so far. Noch, ist allerdings das Wort, auf welches im vorherigen Satz die Betonung fällt, denn so wie ich mein Glück, mein Schicksal, mein verdammtes Leben, kenne, wird sich das gleich ändern. Schweigend trabe ich neben Sasori, hinter dem Vertrauenslehrer, der Dawn High, her, durch die leeren Gänge, im Moment ist es ziemlich still, denn die Schüler befinden sich noch im Unterricht. Wo ich mich auch in wahrscheinlich nicht mal einer Stunde wiederfinden werde. Eingequetscht, zwischen pubertierenden, pickeligen Teenie-Geistern und ja, ich freue mich wie Bolle, denn das war genau das, was ich mir von dem Job erhoffte, als ich mich damals an der Police Acadamy bewarb. Haha. Nicht. Unauffällig werfe ich Sasori einen flüchtigen Blick, von der Seite aus zu, doch er schaut starr gerade aus, auf den Rücken, des uns vorausgehenden Pädagogen und so wie ich das mitbekommen habe, weiß nicht mal der, dass wir sind, wer wir sind. Keiner weiß das, denn in der momentanen Situationen, mit unseren Inforationen, können wir vorerst Niemandem trauen und somit ist auch vorerst Jeder ein potentieller Verdächtiger. Na, dass wird ja bestimmt super einfach dann, bei diesem Hintergrund Freundschaften zu schließen. Generell kann ich mich noch nicht so ganz mit dem Gedanken anfreunden, dass es tatsächlich meine „Mission“ sein soll, mich irgendwelchen dahergelaufenen Kiddis an zu nähren. Bin ich pädophil, oder was? Ich glaube nicht und ja, ich weiß, bevor ihr jetzt dir Moral-Keule auspackt, das Eine, hat mit dem Anderen nichts am Hut und wer wäre ich denn, wobei ich diese Leute, die jetzt im vorherigen Satz mit dem Auge gezuckt haben, daran erinnern möchte, dass ich seit Anbeginn der Zeit, versucht werde den Leuten als Mädchen verkauft zu werden. (Lol, war das grammatikalisch richtig, liest sich voll falsch...) Und das weil ich lange Haare habe? Oh, der Sexismus ist schon wieder da und er klopft, …. nein, er HÄMMERT gegen die Tür, geht ruhig hin und macht auf. Wir betreten den nächsten Gebäudetrakt, doch nur halbherzig höre ich dem Typen, der sich uns als Mr. Winchster vorgestellt hat, zu, wo denn alles ist und wo sich die Toiletten befinden, ich meine, ich werd' schon zu recht kommen, irgendwie. Obwohl das Gelände um einiges größer ist, als das meines alten Gymnasiums in Deutschland. Um Einiges. Erneut werfe ich Sasori einen unsicheren Blick zu und ich weiß nicht genau warum, vielleicht liegt es an der Tatsache, dass ich langsam aber sicher, damit konfrontiert werde, in den nächsten paar Wochen im Kleidchen durch die Gegend zu wackeln und ein Mädchen zu spielen, aber ich werde nervös. Doch Sasori ignoriert mich kosequent gekonnt und ich weiß, dass er weiß, dass ich weiß, dass er das extra macht, weil er nicht möchte, dass wir uns verdächtig machen. Konntet ihr mir folgen? Wenn ja, was machst du dann noch hier? Leute wie du, gehören zu „Jeopardy!“. Das Erste, was mir Sasori erklärt hat und das direkt in der Sekunde, in der ich heute morgen meine Augen aufgeschlagen habe, scheiß Mal aufs „Gute Morgen – Kuscheln“ wenn ich meinen 16 Jahre jüngeren Freund doch auch, wie üblich, belehren kann, meine Lieblingsbeschäftigung, yey! ~ war, dass wir auf keinen Fall durchsickern lassen dürfen, dass wir uns kennen, schon gar nicht, dass wir zusammen sind. Das würde nur Probleme geben. Und ich hatte genickt, denn dass hatte ich verstanden, auch schon, nachdem er es mir das erste Mal gesagt hatte, allerdings war Sasori der Ansicht, es wäre ratsam, es mir noch ein paar Mal öfter zu erklären, für den Fall, dass sich mein Gehirn in der Zwischenzeit vielleicht geresetet hätte und kein BackUp in der Cloud gespeichert war. Wie oft, er das also heute morgen beim duschen und während des Frühstücks und während dem Weg hier her wiederholt hat, kann ich euch leider nicht zu 100% sagen, allerdings doch soviel, dass ich nach dem fünften Mal aufgehört habe mit zu zählen. Irgendwann ist mir ziemlich der Kragen geplatzt, ich meine, ich bin vielleicht nicht der Mann, der jetzt Wert auf die großartigen Taktiken legt, was in einem solchen Job vermutlich eher unratsam ist, aber sei's drum, sei's drum, aber selbst ich, bin nicht so blöd, dass ich durch so etwas riskieren würde auf zufliegen. Sasori sieht das scheinbar aber etwas anders und um es kurz zu machen: Unser Morgen begann letztendlich mit großer Streiterei, die sich bis dato, auch noch nicht geklärt hat und ich glaube, er ist beleidigt, oder genervt, vermutlich beides. So wie immer. Ob mit, oder ohne Streit, … zumindest genervt ist er immer. Dabei würde ich gerne jetzt seine Hand halten, auch wenn wir sowas dösiges wie Händchen halten, eigentlich nie machen, dass ist halt etwas, worauf Mädels großen Wert legen, dass du ihre Hand hältst, wenn du mit ihnen durch die Gegend rennst, keine Ahnung, du könntest sie ja auf dem Weg durchs Kaufhaus verlieren und dich Hals über Kopf in die nächstbeste Üsche verlieben, oder was die sich da sonst in ihren Köpfen noch für Paras schieben, aber gut. Sasori und ich sind beiden keine Mädchen, zumindest so wie ich das einschätze, aber mein Schicksal dachte sich wohl: Hehe, nö, denkste. - Aber demnach halten wir auch kein Händchen. Er fickt mich in den Arsch, ja, aber Händchen halten find' ich, ehrlich gesagt,... irgendwie schwul. Fragt nicht. Auf jeden Fall, heute ist das Debüt und ich habe tatsächlich das erste Mal in, … vier Jahren, oder so, das Verlangen danach seine Hand zu halten, oder mich zumindest unter zu haken, denn irgendwie fühle ich mich dem Ganzen hier nicht gewachsen. „So...“, endet Mr. Winchster der weilen mit seinem Vortrag, dem ich keine Sekunde zugehört habe. Aber solange ich weiß, wo die Toiletten sind und ich mir, keine Ahnung, nicht in die Hose kacke, ist alles gut, oder? Der Rest ergibt sich bestimmt dann. Der Vertrauenslehrer bleibt stehen, wirbelt auf den Hacken herum und ich wäre beinah volle Lotte gegen ihn geknallt, hätte Sasori mich nicht m letzten Moment an der Kapuze meines Hoodis zu packen bekommen und zurück gezogen. Röchelnd fahre ich mir mit der Hand über meinen Kehlkopf, da mir das Band der Kapuze doch kurz die Luft zum Atmen abgeschnürt hat, werfe Sasori dann einen bitteren Blick zu, welcher mich nur mahnend mustert. Mr. Winchester schweigt darüber, schlauer Mann, hat scheinbar viel Erfahrung mit „Schülern“ und bereits gelernt nicht nach zu fragen, wenn es nicht dringend notwendig scheint, drückt uns dafür aber, jedem eines, ein dickeres Blatt Papier in die Hände. Misstrauisch kneife ich die Augen zusammen, kann mit aber anhand der tabellarischen Struktur bereits denken, worum es sich dabei handelt und tatsächlich, es ist ein Stundenplan. „Um kurz vor zwölf ist Mittagspause für alle Schüler, Freistunden sind individuell und ergeben sich aus der restlichen Kursbelegung, ab drei Uhr, bis allerhöchstens fünf Uhr, gehen die Club-Aktivtäten um viertel nach fünf, fährt der letzte Bus, direkt vor dem Schultor ab, wenn ihr kein Auto habt, würde ich an eurer Stelle also zusehen, rechtzeitig an der Haltestelle zu sein.“, erklärt er weiter, wirft uns dann jeweils einen musternden Blick zu, lächelt dann, als sich die unseren beiden kreuzen. Ich möchte mir nichts drauf einbilden, aber so wie ich das einschätze, scheint er mich bislang lieber zu mögen, als Sasori, was mir zwar nichts bringt, denn so, wie ich das mitbekommen habe, führt er selbst keinen Unterricht, was letztendlich bedeutet, solange die Kiddis mich nicht mobben, werd' ich ihn wohl nie wieder sehen, aber egal. Das ist eine dieser Prinzip-Sachen. Jeder wird gerne gemocht, da kann mir keiner was anderes erzählen. Und die, die immer so tollkühn behaupten „Mir ist es voll egal, was andere von mir denken“ - die wurmt es insgeheim am aller meisten. Umgekehrte Psychologie nennt sich das, gugge' mal, ich bin doch keine Kartoffel vong Kopf her. „Ihr habt euch schon für Clubs entschieden?“, stellt er überrascht fest, während er durch seine Unterlagen blättert und insgeheim frage ich mich, ob da wohl tatsächlich drin steht, dass ich ein Mädchen bin. Beziehungsweise, sein soll, also spiele, denn ich bin ja keins. Ach, ihr wisst schon. Gerade als ich antworten möchte, öffnete Sasori jedoch den Mund, wirft mir einen eindringlichen Blick zu und ich atmete tief ein, denn für mich ist es scheinbar mal wieder an der Zeit die Klappe zu halten. Und zugegeben, besser ist dass, denn nach wie vor, habe ich die Rolle, die ich spielen soll, noch nicht komplett inne und um ehrlich zu sein, hab ich bereits wieder vergessen, ob ich 19, 20, oder 21 bin. Ich hoffe ja 21, denn dann wäre ich Jahrgang '96 und das ist, wenn man es umdreht eine 69 und das ist irgendwie lustig. Und wieder einmal, bin ich überrascht darüber, wie reif ich doch schon bin, mit meinen eigentlich, 23 Jahren. Wirklich beeindruckend. „Football-AG.“, beantwortet Sasori Mr Winchesters Frage schließlich, klingt dabei ziemlich unbeeindruckt, doch wer ihn lange genug kennt, so wie ich, der merkt, dass in seiner Stimme ein Hauch von Unsicherheit mitschwingt. Nur eine Priese, denn Sasori würde sich selbstverständlich nie Blöße geben, auch nicht in bizarren Situationen, wie dieser, doch so ganz koscher scheint das Ganze wohl auch ihm nicht. „Ah.“, kommt es von Herrn Winchester daraufhin, sein Blick schwenkt kurz wieder zu den Papieren, ehe er bestätigend nickt, dann auf schaut und mich anguckt. „Und du, Deidara? Cheerleader, wie ich sehe?“, fragt er freundlich und augenblicklich zieht sich in meiner Magengegend etwas zusammen. „Mh.“, druckse ich zwischen zusammengepressten Lippen hervor und zwinge mich dann zu einem Lächeln, ehe ich im nächsten Moment zusammen zucke, dem lauten Gong der Pausenglocke wegen. „Gibt es bei euch in Deutschland auch solche Nachmittagsaktivitäten?“, löchert mich Mr Winchester weiter, über die Klingel hinweg und von der Seite kann ich hören, wie in den Klassenräumen Tumult ausbricht. Kurz irritiert mich die Frage, ehe ich mir den Charakter, den ich spielen soll, wieder in Erinnerung rufe, doch auch meine Schulzeit liegt bereits mehr als fünf Jahre zurück. Beinah hätte ich aufgejault, als mir Sasori mit einem Mal unauffällig in den Oberschenkel kneift und ich weiß genau, das sollte kein Flirt sein. Schade eigentlich. „Nicht wirklich.“, entgegne ich hastig, das Klingen in meinen Ohren versuche ich dabei so gut es geht aus zu blenden. „Nein, wir haben nur eine Hand voll AG's und das höchstens einmal die Woche.“, füge ich dann etwas mutiger hinzu und kann erkennen, wie Sasori kurz zufrieden lächelt, ehe er wieder sein „Sieben Tage Regenwetter“ - Gesicht aufsetzt. So heiß. Ohne Spaß. Das macht ihn heiß. Irgendwie. Oder ich habe einen komischen Geschmack. Ich bin mit einem Mann zusammen, der ausschaut wie Pumuckl. Wahrscheinlich eher letzteres. „Ah, ich verstehe.“, brummt Mr Winchester und blinzelte mir dann vertraut zu. Gerade, als er erneut den Mund öffnen möchte, fliegen jedoch die Türen zu den Kursräumen auf und im nächsten Moment ist der, bis dahin noch leer gewesen Flur, voll mit Schülern mit dazu passender Geräuschkulisse. Selbst mir dröhnt es im Kopf, ich will nicht wissen, wie das für Sasori sein muss, immerhin fängt der bereits an zu jammern, wenn ich den Fernseher, oder das Autoradio ein-zwei Dezibel zu laut auf drehe. Er schätzt halt die Ruhe, pflegt er immer zu sagen, warum auch immer er dann mit mir zusammen ist, denn ich bin vieles, aber nicht ruhig. Eher wie so eine kleine Explosion. Der Spruch stammt auch von Sasori, was in Ordnung ist, denn Explosionen find' ich cool. Die haben was. Kurz lässt Mr Winchester den Blick schweifen, ehe seine Augen verheißungsvoll aufblitzen, er scheint irgendetwas, wohl eher irgendjemanden in der Schülerschar ausgemacht zu haben. „Ah!“, ruft er laut aus, so dass ich kaum merklich zusammen zucke und mich unsicher an Sasori wende, in der Hoffnung, er würde mir vielleicht gestatten, einfach weg zu rennen. Aber nichts da, obwohl auch er nicht gerade glücklich aussieht, wie er mit den Augen missmutig den Flur absucht, vermutlich just in dieser Sekunde jedes einzelnen Gesicht abscannt und erste Einschätzungen vornimmt, während ich nur daneben stehe und mich frage, was die wohl in der Cafeteria alles für Menüs anbieten. Ich hätte ja Lust auf Currywurst. Aber ich glaube, auf die kann ich lange warten. „Ino und Sasuke, kommt ihr Zwei bitte kurz her?“, ruft Mr Winchester über unsere Köpfe hinweg und beinah gleichzeitig drehen sowohl Sasori, als auch ich, uns um. Es dauert einen kurzen Moment, ehe aus der Schülerschar, die sich langsam zu den Treppen, zu den Spinden und hinteren Ausgängen hin, aufteilt, zwei Personen heraus treten, ein Junge und ein Mädchen, welche zielstrebig in unsere Richtung steuern. Misstrauisch kneife ich die Augen zusammen, mustere die beiden argwöhnisch und kann mir ein verächtliches Schnauben nicht verkneifen. Nicht wegen dem Mädchen, die Kleine ist ganz süß, lange blonde Haare, noch länger, als meine und das will was heißen, die sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen gebunden hat, welcher ihr außerordentlich gut steht. Sie trägt eine blau-weiße Cheelerader-Uniform, einen kurzen Rock, dazu weiße Overknees und ein langärmeliges Crop-Top. Mir schwant Übles. Kurz bleibt mein Blick an ihrem, mehr als flachem und trainiertem Bauch hängen, sind das Bauchmuskeln? - und an ihrem gepierctem Nabel. Na, die kann sowas tragen, nicht schlecht, die kleine Maus. Und jetzt schlagt bitte nicht die Hände über dem Kopf zusammen, nein, ich werde Sasori nicht für eine dahergelaufene Tusse in den Wind schießen, aber auch ich bin nur ein Mann und beim Anblick einer solchen Schönheit, werde auch ich schwach. Bisexualität nennt sich das, meine Lieben. Das heißt nicht, dass ich mit jedem dahergelaufenen … Irgendwas, in die Kiste steige, genau so wie nicht jeder Schwule, mit jedem anderen Schwulen ins Bett hüpft, das selbe bei der lesbischen Partei. Um diesem Schubladenken mal ein bisschen, ganz sachte, entgegen zu wirken. Homosexualität ist ungleich pervers, oder aber nymphoman, leider scheinen das viele zu denken und ich frage mich bis heute, woher dieser Aberglaube eigentlich rührt. „Ino, Sasuke.“, begrüßt Mr Winchester währenddessen die Neuankömmlinge, welche uns eben so motivierte Blicke zuwerfen, wie Sasori und ich ihnen. Die wissen wahrscheinlich genau, was jetzt auf sie zukommt, nämlich die Idötzchen unter die Fittiche zu nehmen. Welch ehrenwerter Job. Kurz schwenkt mein Blick zu dem Typen, ein schwarzhaariger Kerl, der den hinteren Teil seiner Haare, wahrscheinlich gewollt, flippig cool, nach hinten gegelt hat, leider schaut das nur dem Arsch einer Ente verdächtig ähnlich. Vielleicht sollte ihn darüber mal jemand aufklären? Lässig cool steht er da, die Hände in seiner grauen Jeans, mit heller Waschung an den Knien vergraben, ist das eine Levis? - Als ob der so viel Geld verdient mit seinen, keine Ahnung, zwölf Jahren um sich so teuren chici-mici Kram zu leisten. Dazu trägt er eine schwarze Lederjacke, darunter ein weißes, lockeres T-Shirt und ich kann nicht genau sagen warum, aber sein alleiniges Erscheinungsbild macht mich, wieso auch immer, einfach nur stinksauer. Seine Arroganz kann ich förmlich riechen, einmal das und dann ist da noch sein unglaublich ekeliger, abwertender Blick, mit welchem er der weilen Sasori mustert, als betrachte er sich eine Küchenschabe, oder sonst was Unansehnliches. Nur damit du's weißt, du kleiner Emo-Entenarsch, mein Freund steht dir in Nichts nach. In überhaupt gar nichts. Für den Bruchteil einer Sekunde kreuzen sich mein Blick und der, von diesem Sasuke und auch ich werde eingehend analysiert, ohne das sich auf seinem Gesicht auch nur die kleinste Regung zeigt. Na, das fängt ja gut an. Noch so einer von Sasoris Kaliber, wie es scheint, nur mit nem' scheiß Frisör. Dann drehe ich mich zu dem Mädchen, welche bis dahin Sasori begutachtete hatte, sich dann allerdings ebenfalls an mich wendet und für einen gruseligen Moment, schauen wir uns einfach nur schweigend in die Augen. Doch dann beginnt Mr. Winchester erneut zu reden, unterbricht somit diese, doch recht unangenehme Situation, wofür ich mehr als dankbar bin. Leise seufzend, drehe ich mich wieder in seine Richtung, überlasse Blondi und Entenarsch somit sich selbst. „Ino, Sasuke, das hier sind Sasori und Deidara, sie sind neu an der Schule und ich möchte, dass ihr sie mitnehmt und ihnen alles zeigt.“, erklärt er dann. Kurz herrscht Stille, ehe Sasuke gelangweilt seufzend die Hände aus den Hosentaschen zieht und dann die Arme vor der Brust verschränkt, sich dabei leicht nach hinten lehnt und Mr Winchester desinteressiert entgegen schaut. Ungezogenes Gör. Wie alt ist der? Bekommt sicher noch nicht einmal richtig Einen hoch und führt sich auf, wie der Obermacker. Und ausgerechnet der soll uns die Schule zeigen, na ganz toll. „Und wieso ausgerechnet wir?“, möchte er dann wissen und klingt dabei genau so unzufrieden, wie ich mich gerade fühle. Wie sagt man noch so schön, geteiltes Leid ist halbes Leid? Ja, denkste'! Genervt rollt Mr. Winchester mit den Augen und wirft Sasuke dann einen strengen Blick zu. „Weil ich das sage.“, beginnt er übertrieben freundlich und ich muss ich zusammen reißen, nicht zu grinsen, so schnell, wie sich Sasukes Mundwinkel mit einem Mal nach unten ziehen. Obwohl sie den Kampf gegen die Gravitation bereits lange verloren zu haben scheinen. Der scheint mir auch so ein Typ Mensch zu sein, der zum lachen in den Keller geht. Genau wie Sasori. Vielleicht kennen sie sich ja bereits, von da unten, das würde sicher vieles einfacher machen. „Außerdem wird Sasori ab heute eure Verstärkung im Football-Team sein, genau so wie Deidara euch bei den Cheerleadern unterstützen wird.“, erklärt er weiter und wendet sich dann, mit einem Mal, um einiges freundlicher, Ino zu, welche augenblicklich nickt und kurz zu mir rüber schaut. „Du spielst Football?“, kommt es abfällig von Sasuke, der sich nun zu Sasori gedreht hat, ihn nach wie vor, mit verschränkten Armen, einmal von oben bis unten betrachtet und dann kritisch die Brauen zusammen zieht, so als läge es an ihm darüber zu urteilen, ob mein Freund für den Ballsport geeignet ist, oder nicht. Hör mal, Mr. Obercool, der Mann wird dieses Jahr 40 und muss sich bestimmt vor niemandem behaupten, der gerade mal so aus den Windeln raus ist. Was ein Drei-Käse-Hoch... „Nicht wirklich, aber ich dachte, es wäre an der Zeit, mal etwas Neues aus zu probieren.“, entgegnet Sasori gelassen, im Gegensatz zu mir, scheint ihn dieser Sasuke nicht im geringsten zu interessieren. Aber das war ja auch mal wieder klar gewesen. „Ahja.“, kommt es nur trocken von Entenarsch und beinah wäre mein Mund wieder schneller gewesen, als mein Kopf und ich hätte was gesagt, einfach weil mich die Art und Weise, wie dieser Bursche sich gibt unglaublich aufstößt, da tippt mir jemand plötzlich sachte gegen den Oberarm. Irritiert wirble ich herum und schaue direkt in die hellblauen Augen Inos, welche mir freundlich entgegen zu lächeln scheinen. „Deidara, richtig?“, möchte sie wissen und für einen Augenblick bringt es mich so aus der Fassung, dass ich sogar meinen Ärger über Sasuke kurzweilig vergesse und stumm nicke. Ino lacht leise, lässt dann den Blick über meine Röhrenjeans, in weiser Voraussicht habe ich extra die engste, die ich besitze angezogen, allerdings nicht so eng, dass mich diese verraten könnte, meine Sneaker und meinen Hoodie streifen. „Hast du schon deine Uniform?“, möchte sie dann wissen und schweigend schüttele ich den Kopf. Ich will die auch eigentlich gar nicht haben, aber ich glaube, mir bleibt gerade keine andere Wahl. „Dann sollten wir die als erstes holen und dann zeig ich dir am besten direkt die Mensa und das hoffentlich bevor die Anderen uns alles weg gegessen haben.“, mit diesen Worten macht sie kehrt und trabt, seltsam federnden Schrittes den Gang hinunter. Leicht verdattert bleibe ich zurück, werfe einen kurzen flüchtigen Blick gen Mr. Winchester, welcher mir ermutigend zunickt und kurz schneidet sich mein Blick mit dem Sasoris, welcher mir unauffällig zuzwinkert, dann schweigend Sasuke folgt, welcher sich, offensichtlich ohne weitere, große Worte, an meine Freund zu verschwenden, von diesem abgewendet hat und in die entgegen gesetzte Richtung Inos, den Gang hinunter schlurft. Leicht melancholisch schaue ich Sasori nach und damn!..., auf einmal frage ich mich warum wir all die Jahre nie Händchen gehalten haben?! Wir müssen ja nicht wie zwei besoffene Turteltäubchen durch den Park schlendern, aber so ab und zu… wie komm ich jetzt eigentlich darauf? „Deidara!“, kommt es mit einem Mal ungeduldig aus dem hinteren Teil des Flures und völlig perplex drehe ich mich erneut, auf der eigene Achse, herum und schaue zu Ino, welche mit geschürzten Lippen am Treppengeländer lehnt und offensichtlich auf mich wartet. „Ich komme, ich komme...“, murre ich, nicke Mr. Winchester zum Abschied zu und folge dann der zweiten Barbie. „Eher M, oder S?“, möchte Ino wissen, hält in jeweils einer Hand zwei der Uniformen hoch, mustert mich kritisch, doch ich zucke nur ahnungslos mit den Schultern. Am liebsten gar nichts, wie gesagt. „Versuch mal die S, so viel Brust hast du ja nicht.“, murrt sie dann, wirft mir die Kleidungsstücke aus ihrer linken Hand zu, welche ich im letzten Moment zu packen bekomme, bevor sie auf dem Boden landen. So viel Brust habe ich nicht, will die mich eigentlich verarschen? Ich meine, ich bin kein Profi, was den Umgang mit Frauen betrifft, welcher Mann ist das schon, aber sowas sagt man doch nicht?! Ich meine, keine Frau will hören, dass sie kleine Möpse hat, oder? Was wäre, wenn ich ein total labiles, schüchternes Mädchen wäre, welches sich wegen solch einer Aussagen heute Abend in den Schlaf heult? Denken die Kinder heut' zu Tage eigentlich noch nach, bevor sie etwas sagen, oder posten sie es lieber direkt auf facebook? Verächtlich schnaubend lege ich die Kleidungsstücke, Rock, Strümpfe und Crop-Top über meinem Unterarm zusammen, während Ino die andere Uniform wieder in den Schrank räumt. Wir sind komplett alleine in der Umkleide der Mädchen und ich weiß nicht wieso, aber ich fühle mich leicht pervers, hier zu stehen, obwohl hier ja sonst niemand ist. Und der Gedanke daran, dass ich hier bald stehen muss, umringt von lauter nackten Weibern, ist zwar auf der einen Seite geil, wenn ich aber auf der anderen Seite daran denke, dass wahrscheinlich jede von denen minderjährig ist, fühle ich mich wieder pervers. Ist irgendwie nicht so mein Tag heute. „Wir Cheerleader tragen die Uniform eigentlich die meiste Zeit über, auch während des Unterrichts, so geht es nach der Schule schneller und auch, wenn in der Saison, mal während der Freistunden spontan Training angesetzt wird.“, erklärt sie weiter und deutet dann mit dem Kinn auf die Klamotten, in meinem Arm. Ich schlucke. Ich hab's befürchtet. „Du ziehst dich also am besten gleich um, dann erkennen dich auch sofort die Anderen und du kommst vielleicht schon mal mit ihnen ins Gespräch.“, rattert sie schließlich runter, verschränkt dann ebenfalls die Arme vor der Brust und wirft mir einen ungeduldigen Blick zu. Was sind die hier denn alle so gut drauf? Waren Teenager schon immer so zum kotzen? War ich auch so? Gott, ich werd' alt… Schweigend folge ich ihrem Blick und bleiben ebenso an der Uniform, in meinen Armen hängen, mir ist klar, dass ich mich jetzt umziehen muss, dass ich jetzt ein verdammtes Röckchen an zu ziehen habe, aber fuck man, ich will das eigentlich nicht. Ich fühle mich da emotional irgendwie noch nicht bereit für. Und mit einem Mal fällt mir etwas auf, was ich bis davor noch gar nicht mit einkalkuliert habe. Leicht panisch schaue ich mich in der Gemeinschaftsumkleide um, bemerke, wie Ino leicht irritiert den Blick hebt. „Habt ihr irgendwie Umkleidekabinen?“, möchte ich wissen und merke, wie mir der Schweiß auf die Stirn tritt. Wäre nicht so cool, wenn die am ersten Tag direkt meinen Schniedel zu Gesicht bekommt. Käme auf dem Revier mit Sicherheit nicht ganz so gut an und ich glaube, ich mache mich damit sogar strafbar, zumindest wenn sie unter 21 ist und älter sieht sie definitiv nicht aus, obwohl sie sich aufführt, wie mindestens Anfang 30 und als hätte sie die Weisheit mit Heugabel gefuttert. Genervt aufstöhnend legt Ino den Kopf in den Nacken, nickt dann jedoch und augenblicklich entspanne ich mich. „So Eine bist du.“, murrt sie dann und schüttelte verständnislos den Kopf, „Hinten bei den Duschen.“ Vorsichtig luge ich an ihr vorbei, kann zwischen den Spinden eine weitere Tür erkennen, hinter welchen ich den Waschraum vermute, nicke dann und schiebe mich schweigend zwischen ihr und den Bänken hindurch, in dessen Richtung. „Beeil dich.“, brummt sie ungeduldig, lässt sich auf eine der Holzbänke sinken, zieht ihr Handy aus der Schultasche und beginnt darauf herum zu tippen, „Ich mag mein Mittagsessen am liebsten warm, weißt du?“ „Ich tu, was ich kann.“, gebe ich, leicht schnippisch zurück, öffne dann die Tür zu den Duschen, schließe sie hinter mir und sehe ihm hinteren Teil des befließten Raumes tatsächlich die Einzelumkleiden. [Anm.: Die so groß sind, dass sie für drei Leute reichen. - Sorry, der musste sein.] Seufzend öffne ich auch die Tür zu diesen, schließe ab und beginne mich aus zu ziehen, wobei ich mich deprimierter den je fühle. Das ganze stinkt doch bis zum Himmel und irgendwie kann ich immer noch nicht ganz glauben, dass uns das bei der Lösung des Falles weiter helfen soll… Grummelnd fahre ich mir mit den Fingerspitze die Waden entlang, an manchen Stellen sind feine, rote Einschnitte zu erkennen, so etwas passiert halt, wenn Männer sich gezwungen sehen, die Beine zu rasieren. Ich glaube tiefer kann man nicht mehr sinken und während ich mir die weißen Strümpfe über die Knie ziehe, in den Rock schlüpfe, ebenso in das Oberteil und zu allem Überfluss mir das Alles auch noch passt, wie angegossen, kommt mir zum ersten Mal der Gedanke, dass das alles vielleicht einfach nur ein böser Traum ist. Und eigentlich wache ich gleich auf, in Sasoris Bett und kann mich an ihn schmiegen und vielleicht noch ein bisschen dösen, bevor wir zur Arbeit müssen, in unser Drogen-Viertel, oder Papierkram machen. Gott, ich würde tatsächlich lieber Papierkram machen, oder beim Bereitschaftsdienst auf der Wache gammeln, als, … na, als das hier halt. Unglücklich stopfe ich meine Alltagskleidung zu den Schulbüchern und Heften, welche Konan für sowohl mich, als auch Sasori besorgt hat, in die Tasche, entriegle die Kabinentür und trete nach draußen, hätte fast aufgeschrien, denn direkt gegenüber von mir steht Ino, welche wohl nachschauen wollte, was ich solange treibe. Ich bemitleide mich selber. Sonst geht’s mir gut. Obwohl, eigentlich nicht. Es geht mir nicht gut. Danke, der Nachfrage. Sie betrachtet mich kurz und lächelt dann. „Steht dir, siehst süß aus, Deidara.“, sagt sie dann und klingt dabei mit einem Mal etwas sanfter, als zu Beginn. „Na, dann komm.“ Noch ehe ich mich versehen kann, drängt sie mich auch schon in Richtung Tür. „Holen wir uns was zum Mittagessen und dann stell ich dir auch am besten gleich die Anderen vor.“ Ich nicke und lasse mich dabei von ihr gen Ausgang schieben. Yey. Ich kann's kaum erwarten. Bester Tag meines Lebens. Was Sasori wohl gerade macht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)