Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 73: Die Falle Teil 4 ---------------------------- Kapitel 73: Die Falle Teil 4 Kagomes Sicht: Alle waren wir versammelt. Sogar mein alter Freund, Inuyasha, war hier und das machte mich gerade wirklich glücklich. Durch dieses Gefühl wuchs auch meine Entschlossenheit. Ich war mir sicher, dass wir unsere Gegner und vor allem Fudo endlich besiegen konnten. Die Verbindung, unser Zusammenhalt, konnte jeder Einzelne spüren, da war ich mir absolut sicher. „Ist Touga im Dorf angekommen?“, fragte ich Inuyasha leise. Der Hanyou nickte nur schwach. „Ja, dein Onkel hat sie zu uns teleportiert und mich gleich mitgenommen“, erklärte er. Lächelnd blickte ich zu Tsukuyomi, der daraufhin nur grinste. Ich formte mit meinen Lippen ein stummes ‚Danke‘ und konzentrierte mich kurz danach auf diese unfassbare Masse an Feinden. Wo konnte dieser rothaarige Dreckskerl nur so viele Verbündete finden? Es war mir immer noch ein Rätsel. „Und nun Kagome? Was erhoffst du dir von der mickrigen Unterstützung?“, schrie Fudo zu uns. Sesshoumaru und auch Inuyasha knurrten beide gleichzeitig. „Das ist doch der Mistkerl, der das Dorf angegriffen hat, oder?“, flüsterte der Hanyou. Ich stimmte zu: „Ja, das ist er.“ Wieder knurrte mein alter Freund wütend auf und richtete die Spitze von Tessaiga direkt in Fudos Richtung. „Lächerlich“, schrie der rotäugige Dämonenhalbgott. „Das werden wir ja noch sehen“, antwortete Inuyasha und sprintete los. Mit nur einem Hieb aktivierte er die Windnarbe und die vordersten Gegner wurden zu Asche verbrannt. Irgendwie erinnerte mich diese endlose Schlacht an den Kampf, den wir gegen Takemaru und Sounga geführt haben. Fudo reagierte sofort und schickte eine riesige Flamme zurück, was Inuyasha nur mit einem Lächeln quittierte. Mit einem Hieb und einem kräftigen Sprung schrie er: „Bakuryūha!“ Die Attacke umfing das Feuer und nach einigen Sekunden bildeten sich die zwei bekannten Wirbelstürme, die sofort zurück zu Fudo flogen. Der Wind war stark, ich hatte wirkliche Probleme damit meine Füße auf dem Boden zu behalten, so kräftig war der Druck. Ich war froh, dass der Hanyou hier war. Kurz sah ich zur Seite und erkannte einen schlecht gelaunten Daiyoukai. Es schien ihm überhaupt nicht zu gefallen, dass sein Halbbruder hier stand und mit uns kämpfte. Nur warum? Er war doch viel stärker als Inuyasha… Ich berührte sanft seine Hand, er zuckte zurück und ohne einen weiteren Blickaustausch stürmte er zu dem Geschehen vor uns. Ich stand da, wie bestellt und nicht abgeholt. Was hatte dieser sture Dämon denn nun schon wieder für ein Problem? Kopfschüttelnd rannte ich hinter ihm her und die anderen folgten uns. Isamu kämpfte sich durch die Massen, Moriko blieb in Susanoos Nähe, gemeinsam streckten sie sehr viele Feinde nieder. Amaterasu klopfte mit ihrem Stab auf den Boden und ein heller, greller Strahl brach durch die dunkle Wolkenschicht, der das gesamte Schlachtfeld in sein Licht hüllte. Hintereinander fielen die Priester, Priesterinnen und Dämonen um, einige verbrannten sofort. Was für eine Macht, dachte ich nur erstaunt. Tsukuyomi rief einige Kreaturen aus dem Totenreich, die das aktive Kämpfen für ihn übernahmen. Ihre Klingen beförderten jeden Betroffenen sofort ins Reich der ewigen Dunkelheit, mein Onkel selbst half mit Pfeil und Bogen. Mein Vater hatte ein langes Katana in der Hand und unser Familienzeichen glühte auf seiner Stirn. Er wirbelte den Wind auf, fegte damit einige Feinde zur Seite, die hart gegen Bäume knallten und von den Ästen aufgespießt wurden. Unter einigen Dämonen wurde die Erde so weich, sodass sie darin versanken und mit einem lauten Schrei verschwunden waren. Riesige Schlangen tauchten auf, die anscheinend auf der Seite von uns standen, sie verspeisten erneut Gegner und es schien ihnen sogar zu gefallen. Hatte mein Vater so viel Macht? Klar, sie waren Götter, dennoch konnte ich mich nicht daran gewöhnen, dass sie so stark waren… Meine Augen fixierten den Rotschopf und mit einem gezielten Sprung landete ich wieder vor meinem Erzfeind. „Hallo meine Schöne“, begrüßte er mich wieder. Ich sah ihn nur hasserfüllt an. Er sollte meine Wut spüren und sehen. Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Verachtung für eine Person empfunden, wie für ihn. „Nun schau mich nicht so an, ich kann doch nichts dafür, wenn du das Leben deiner Freunde opferst“, säuselte er. Ich hätte kotzen können, so schlecht wurde mir, wenn ich seine widerliche Stimme hörte. „Halt die Klappe!“, schrie ich und Fudo lachte nur. Danach schnippte er wieder mit zwei Fingern und eine Frau, die ich nur zu gut kannte, erschien neben ihm. Der Zorn in mir wuchs immens an. „Darf ich dir eine gute Freundin vorstellen? Das hier ist die Hime des Südens – Azarni“, sagte er. Konnte man meine Wut noch steigern? Ich bezweifelte es. Dass dieses Miststück bei ihm war, wunderte mich irgendwie überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es passte zu ihr. „Hallo, wir kennen uns ja. Lady des Westens.“ Das Letztere spuckte sie mir förmlich entgegen. Ich sah beide einfach nur weiterhin an. Wir hätten sie doch weg sperren sollen… oder anderes. „Was für ein Pech, dass du dich selbst dafür ausgesprochen hast, mein Leben zu verschonen. Aber ich muss dir dafür danken. Dadurch konnte ich die Wachen übergehen und mit Fudos Hilfe entkommen. Seit dem schmieden wir diesen Plan, euch alle zu vernichten“, erklärte die Schlange. Ich kniff meine Augen zusammen. So war das also… „Schwester?“, fragte Isamu plötzlich hinter mir. Um uns herum wurde noch gekämpft, aber keiner wagte es, sich mir, Fudo, Azarni oder Isamu zu nähern. „Brüderchen“, erwiderte die ehemalige Thronerbin des Südens. „Was tust du da? Wieso hilfst du ihm?“, hakte er nach. Seine Schwester lachte nur bitter. „Was blieb mir anderes übrig? Unser … halt, dein Vater hat seine eigene Tochter verkauft und verraten!“, fauchte sie. Isamu blieb ruhig, ich war beeindruckt. Ich wäre wohl schon ausgerastet. Wenn ich mir vorstellen würde, dass Souta so etwas mit mir machen würde… „Du verdrehst die Tatsachen, spinnst dir die Wahrheit, wie es dir gefällt“, antwortete der Prinz des Südens. Azarni wurde immer wütender. „WAS?“, schrie sie. Ihr Bruder schien verletzt durch ihr Handeln, dass sah man in seinen Augen, dennoch blieb er kühl und kontrolliert. „Du warst es, die unsere Verbündeten im Westen angegriffen hat und unser Land hast damit DU verraten. Nicht unser Vater“, stellte Isamu klar. Azarnikam uns entgegen und trampelte wütend auf uns zu. „Dieses Monster ist dein Vater, nicht meiner!“, rief sie außer sich vor Zorn. Irgendwie konnte ich sie verstehen, aber was hätte Daiki sonst machen sollen? Sonst wäre der Krieg ausgebrochen und das hätten beide Länder nicht verkraftet. „Schwester…“, flüsterte Isamu und das brachte das Fass zum überlaufen. Azarni hob ihre Hand und schlug ihrem Bruder direkt ins Gesicht. „Ich gehöre nicht mehr zu diesem Fußvolk!“ Nach diesen Worten zog Fudo sie am Arm zurück und küsste sie innig. Ich konnte meine Augen nicht von denen abwenden, obwohl ich das wirklich eklig fand. „Beruhige dich, verdammt…“, sagte Fudo, „…mache unseren Plan nicht kaputt!“ Was für ein Plan? Isamu und ich machten uns sofort bereit. Wir wussten nicht, was der Rothaarige damit meinte und mussten auf alles gefasst sein. Unser Feind bemerkte unsere Defensive Haltung und lachte nur. „Keine Angst meine Liebe, noch wird nichts passieren!“ Das sah ich anders! Ich sah nach hinten und Sesshoumaru spürte meinen Blick. Ich brauchte nichts sagen, da kam er auch schon zu uns und stand neben mir. Beruhigend wie ich fand, da er vorhin so komisch reagiert hatte. Entschlossen schaute ich in Fudos Augen und hob mein Schwert an. „Fudo, du wirst heute sterben!“, rief ich laut und die anderen beiden machten sich ebenfalls bereit. Immer wieder prallten unsere Waffen aufeinander. Meine Aura wackelte unruhig hin und her, ich musste mich zusammenreißen, dieser Schlange nicht sofort den Kopf abzureißen, denn ich war der Meinung, dass sich Isamu selbst um sie kümmern wollte und auch sollte. Meine Person wäre da fehl am Platz. Fudo versuchte uns mit seinem Feuer auf Distanz zu halten, doch Sesshoumaru ließ es nicht zu. Immer wieder schlug er mit Bakusaiga auf das rotäugige Schwein ein, einige Schläge trafen ihn auch. Er war schon schwer verwundet. Doch auch ich und die beiden Männer konnten die unzähligen Brand-, Schürf- und Schnittwunden nicht mehr zählen. Meine Kleidung war durchtränkt von meinem eigenen Blut und das meiner Feinde. Auch Fudos klebte schon daran und das gefiel mir. Er schien nicht mehr so unbesiegbar, wie am Anfang. Doch die Wendung kam schneller als geglaubt. Isamu war gerade dabei, seine Waffe in das Herz seiner Schwester zu rammen, Sesshoumaru und ich konnten Fudo in die Ecke drängen, da umhüllte uns eine eisige, arktische Kälte. Mir blieb fast das Herz stehen, als ich den Grund für diesen Temperatursturz entdeckte. Schnell sah ich zu Sesshoumaru, der meinen Blick verstand, zu Isamu huschte und ihn von Azarni wegzog. Ich sprang nach hinten und brachte so viel Abstand zu Fudo, wie nur irgendwie möglich. Das mein Vater, Amaterasu, Tsukuyomi, Inuyasha, Susanoo und Moriko sich um die anderen Dämonen kümmerte, fand ich wirklich gut, dadurch konnten sie im Moment nicht in diese Gefahr geraten. Denn vor uns erschien kein anderer, als Shinigami. „Verdammt“, fluchte ich. Wieso konnte er sich befreien? Warum war er hier? Der Gott mit der dunkelsten Aura landete direkt neben Fudo und grinste siegessicher. Der Rothaarige sah zu seinem neuen Verbündeten und lächelte ebenfalls. „Endlich bist du da, Vater“, begrüßte er ihn. Shinigami sah mit seinen tiefschwarzen Augen zu seinem Sohn und das Grinsen verschwand. „Verzeih mein Sohn, aber sie haben mich länger aufgehalten, als eigentlich geplant“, erklärte er. „Hat unser Plan funktioniert?“, fragte Fudo seinen Vater. Dieser nickte nur zufrieden und es schien fast so, als würde Fudo erleichtert aufatmen. „Sollen wir es ihr sagen? Hast du es dabei?“, bohrte er weiter. Shinigami schüttelte verneinend seinen Kopf: „Noch nicht.“ Was noch nicht sagen? Was sollte der Todesgott dabei haben? Verdammt, konnten die beiden aufhören, hier in Rätseln zu sprechen. Shinigami rief nach Azarni, die daraufhin zu ihm trat. Mit einem groben Ruck griff er in ihr Haar und küsste die Schlangenprinzessin. Ich schluckte. Wie der Vater, so der Sohn? Widerlich die beiden… fast schon tat mir Azarni leid. Shinigami biss ihr in die Lippen und kurz darauf griff er in seinen Kimono. Aus dem Ärmel zog er einen schwarzen Kristall und mit einem ruckartigen Schlag steckte er den Stein in ihre Brust. Sie keuchte auf vor Schmerz, Isamu wollte zu ihr, doch Sesshoumaru hielt ihn auf. „Was machst du denn hier?“, schrie mein Onkel und sah geschockt zum anderen Todesgott. Shinigami antwortete nicht, er biss Azarni in die Kehle und schwarzes Blut trat aus der Wunde. Was war passiert? Was hatte er mit ihr angestellt? „Tsukuyomi, was war das für ein Kristall?“, fragte mein Vater. Plötzlich standen alle hinter uns, außer Inuyasha, Susanoo und Moriko. „Das kann doch nicht sein…“, flüsterte mein Onkel. Sesshoumaru knurrte. „Sprich!“, forderte er ihn auf, es uns zu erklären. „Diese Kristalle sind sehr gut versteckt, nur ich und Shinigami wissen, wo man diese Steine finden kann. Es sind Kristalle des Todes“, sagte Tsukuyomi. Ich schluckte. Das klang alles andere als gut. „Das heißt?“, fragte ich. Mein Onkel schwieg. „Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen, verdammt“, fluchte mein Vater. „Der Träger des Kristalls wird als leblose Leiche auf der Erde wandeln, jede Kreatur aus dem Totenreich, der von ihrem Blut kostet, wird wieder zu Kräften kommen und am Ende verdoppelt es seine Stärke“, erklärte mein Onkel. Stille. Niemand wagte es etwas zu sagen. Auch ich war unsicher, was ich darauf antworten sollte. Shinigami reichte den, immer noch bewusstlosen, Körper von Azarni an seinen Sohn weiter, der kurz danach auch in ihre Kehle biss und von dem Blut trank. „Wieso hilft es Fudo?“, fragte ich leise. Tsukuyomi seufzte laut: „Weil er wirklich der Sohn von Shinigami und automatisch auch ein halber Todesgott, eine Kreatur aus dem Totenreich, ist.“ Oh nein… Shinigami schleuderte schwarze Flammen in unsere Richtung und Sesshoumaru reagierte sofort. Er umgriff meine Taille und sprang mit mir zur Seite. Ich sah verzweifelt aus, das bemerkte mein Mann. Wir landeten neben dem Vater Sohn Gespann auf dem Boden und beide sahen uns grinsend an. „Jetzt kannst du es ihnen sagen, Sohn!“ Fudo nickte. „Was?“, fragte ich. Mein Bauch spannte sich an, mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich dachte, ich war auf alles vorbereitet, aber das Nächste, was ich erfuhr, riss mir den Boden unter den Füßen weg. „Shinigami hat vorhin ein Dorf überrascht und weißt du was? Das war nicht irgendein Dorf…“, erklärte Fudo. Ich ahnte Böses. Shinigami drehte seine Hand und kurz danach tauchte eine Art Spiegel auf. Als ich sah, was er meinte, zog ich scharf die Luft ein. Ich konnte nicht nur die leblosen Körper von Sango, Koga, Kaede, Rin, Jaken und Ah Uhn erkennen… „Genau Kagome, ich habe euren Sohn…“, sagte Fudo, „… wirst du jetzt mit mir mitkommen, dann wird eurer Sohn verschont bleiben. Du hast mein Wort.“ Ich war wie gelähmt. Auch Sesshoumaru schien geschockt zu sein. Dennoch griff er die Beiden an, doch er wurde von Shinigami schnell außer Gefecht gesetzt. Er hatte ihn in seiner Gewalt und ich wusste ehrlich nicht, was ich sagen sollte… Sollte ich mitkommen? Fudo reichte mir seine Hand. Ich zögerte, wusste nicht, was ich machen sollte… Touga… In meinem Kopf erschienen Bilder von unserem Kleinen, der lächelnd in meinem Arm lag und mit meinen Haaren spielte. Ich hob meine Hand und lief auf Fudo zu. Er hatte mich. Der Spiegel zeigte mir, dass unser Sohn in Gefahr war. Da er das Wichtigste in meinem Leben ist, musste ich ihn retten… Fudo hatte mich. Er hatte gewonnen. Ich gab auf. Für meinen Schatz – meine Familie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)