Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 42: Überraschender Besuch --------------------------------- Sooooooo. & weil es so schön ist, stelle ich euch das neue Kapitel heute schon zur Verfügung. Viel Spaß beim Lesen ihr Süßen. :^* ______________________________________________________________________________ Kapitel 42: überraschender Besuch Sesshoumaru’s Sicht: Ich schreckte hoch und schaute mich um. Verdammt! Ich wollte doch nicht einschlafen. Das war viel zu gefährlich im Moment! Gerade wollte ich meinen rechten Arm bewegen, als mir auffiel, dass ein Gewicht auf ihm platziert war. Verwundert und immer noch schlaftrunken drehte ich meinen Kopf zur Seite und eine Sekunde später verkrampfte sich meine gesamte Muskulatur. In meinem Arm lag niemand anderes als Kagome und unser Sohn. Hektisch riss ich mich von ihr los und stand schnell auf. Das durfte nicht passieren! Ich hätte mich besser unter Kontrolle haben müssen. Denn die Gefahr, dass es wieder passierte und das genau in ihrer Nähe, war einfach zu groß. Wie konnte ich es mir nur erlauben, meine Augen zu schließen und diesem Monster damit eine weitere Möglichkeit zu schenken…? Kaum erreichte dieser Gedanke mein Gehirn, da passierte es erneut. Mein Blut begann zu kochen, auf meiner Stirn bildeten sich kleinere Perlen aus Schweiß und der Schmerz war wieder da. Mein Herz schlug in der doppelten Geschwindigkeit und meine Sicht verschwamm. Alles um mich herum wurde in einen roten Schleier getaucht, als würde ich überall Blut sehen. Wieder einmal versuchte ich nach meinem Biest zu rufen, doch es reagierte nicht. Ob es mich überhaupt hörte? Ich wusste es nicht und hielt im nächsten Moment meinen Kopf vor Schmerz. Das Pochen war unerträglich, ich verkrampfte und sprang zurück. Leider aber war dort eine Wand, sodass ich dagegen prallte und an ihr herunterrutschte. Kagome schien noch zu schlafen, denn ihr ruhiger Atem verriet mir, dass sie noch in einer Tiefschlafphase war, welch ein Glück. Ich ergriff die Chance und sprintete aus meinem Gemach. Auf dem Flur angekommen, kam ich an Rins Zimmer vorbei. Da ich wusste, dass Susanoo sie nachts immer bewachte, brauchte ich nicht laut zu schreien. Ein leises Knurren genügte und neben mir wurde die Tür zur Seite geschoben. „Sesshoumaru?“, fragte mein Freund. Ich hielt mir immer noch den Kopf und knallte von einer Wand zur anderen. Den leichten Schmerz empfand ich als angenehm, viel besser als das eklige Pochen in meinem Kopf und die tausenden Messerstiche in meine Brust. „Es…“ Ich wollte ihm erklären was los war, doch ich brachte nicht einmal einen Satz zu Stande. Mein Freund verstand allerdings was ich meinte und war sofort an meiner Seite. Er stützte mich und verhinderte somit, dass ich meinen Kopf weiterhin blutig schlug. „Komm lass uns ins Dojo gehen“, forderte Susanoo. Ich gab ihm Recht und folgte ihm langsam. Noch einige Male hatte ich das große Bedürfnis meine Stirn gegen die Wand zu knallen, doch Susanoo hielt mich davon ab und beschützte mich vor mir selbst. Wir kamen gerade in der großen Halle an, da ließ mich mein Hauptmann los. Sofort wurde meine Verfassung schlimmer. Ich bemerkte, wie meine Zähne zu gefährlichen Fängen heran wuchsen und meine Augen aufglühten. „Es dauert nicht mehr lange, oder?“ Ich nickte schwach als Antwort und konzentrierte mich darauf, nicht den Verstand zu verlieren. „Dieser Anfall scheint besonders schlimm zu sein“, stellte Susanoo fest. Wieder ein Nicken meinerseits. „Ich frage mich, ob es mit Lady Kagome zusammen hängt. Immer wenn du ihr nahe warst, hast du solche Probleme.“ Dieses Mal reagierte ich nicht, sondern sprintete auf die Wand zu. Mit einem lauten Knall schlug ich meinen Kopf gegen den kalten Stein und hinterließ dabei eine Spur meines Blutes. „Ist es dieser Fudo?“, fragte Susanoo. Ich knurrte auf als ich den Namen hörte. Wer sonst sollte dazu fähig sein? Dieser erbärmliche Wicht war der Einzige, der neben Kagome mächtig genug war, mir so etwas anzutun. Schon seit einer Woche bekam ich solche Anfälle, besonders in der Nacht. Mein Biest war komischerweise unerreichbar und wenn ich Kagome auch nur ansah, begann mein Blut zu kochen und mein Körper wurde gezwungen, sich in die tödliche Form meines dämonischen Ich zu verwandeln. Deshalb ertrug ich es auch nicht, in ihrer Nähe zu sein. Am Anfang war es noch erträglich, da konnte ich es mithilfe meines Biestes unterdrücken, doch irgendwann brach der Kontakt ab und ich war auf mich allein gestellt. Die Kontrolle wurde mir aus den Krallen gerissen und mein Körper musste unheimlich starke Schmerzen ertragen, die selbst ein Daiyoukai nicht einfach so weg stecken konnte. Fühlte sich Inuyasha so, wenn er kurz davor war, sich in einen vollständigen Youkai zu verwandeln? Wenn ja, dann konnte ich verstehen, warum mein alter Herr ihm Tessaiga vererbt hatte. Denn diese Qual wünschte man nicht einmal seinem schlimmsten Feinden. „Sesshoumaru“, sagte Susanoo und versuchte mich damit zu beruhigen. Er legte eine Hand auf meine Schulter und diese kleine Berührung brachte mich dazu, laut vor Schmerzen aufzuschreien. Wie ein brennender Glühstab fühlte sich seine Hand an. „Sollten wir nicht vielleicht Lady Kagome Bescheid geben? Vielleicht hat sie…“, fing er an. Ich unterbrach ihn schnell, indem ich ihn am Hals packte und über den Boden schleuderte. „Nein“, knurrte ich laut. Susanoo stand auf und hielt sich seinen Kopf. „Musste das sein?“, fragte er und verzog dabei sein Gesicht. Doch im nächsten Moment riss er seine Augen auf, starrte mich an. „Du solltest gehen“, stellte er fest. Ich verstand zuerst nicht, was er damit meinte, aber dann konnte ich das Pulsieren meines Körpers fühlen. Es war soweit. Ich nickte und sprintete zum Tor, der zum inneren Hof führte. Susanoo öffnete die breiten Holztüren und ich ging nach draußen. „Kein Wort zu ihr, sonst bist du tot“, drohte ich meinem Freund und rannte davon. Schnell ließ ich das Schloss hinter mir und sprang durch den Wald. Ich wollte so weit weg wie möglich sein, damit meine Hundeform nicht auf die Idee kam, zurück zu gehen und dort alles dem Erdboden gleich zu machen. Nach einigen Kilometern war ich am Höhepunkt angekommen und krümmte mich im Dreck vor Schmerzen. Wie widerlich schwach ich doch gerade war… so durfte mich niemand sehen. So durfte mich Kagome niemals sehen, dachte ich. Das war auch der letzte Gedanke, denn mein Verstand verabschiedete sich im nächsten Augenblick und ein ohrenbetäubendes Geräusch, was einem Reißen der Haut glich, ertönte und kurz danach wurde alles um mich herum schwarz. Susanoo’s Sicht: Was sollte ich nur tun? Sollte ich dem Befehl meines Herren Folge leisten und der Lady nichts sagen? Aber so konnte es doch auch nicht weiter gehen… Seit jener Nacht, an dem Sesshoumaru sein Gemach voller Wut verlassen hatte, schien er wie verflucht. ¸.·* ♥ ¸.·* Ich ging entspannt in das Gemach der Hime, um sie in der Nacht vor möglichen Gefahren zu schützen. Entspannt setzte ich mich in eine Ecke des großen Raumes und lauschte den regelmäßigen Atemzügen des Mädchens. Sie schien einen festen Schlaf zu haben, was sehr gut war, denn nur so konnte sich die kleine Rin-sama auch hundertprozentig erholen. Noch eine Weile saß ich da, als ich ein interessantes Gespräch hörte. Manchmal waren diese Ohren ein Fluch, dachte ich, jedoch lauschte ich für einen kleinen Moment. „Sesshoumaru?“ Die Lady des Westens schien ihren Gefährten begrüßen zu wollen. Sesshoumaru jedoch reagierte nicht. Eigentlich war es üblich für ihn, dass er nicht antwortete. Es verging eine Zeit, bis Lady Kagome einen weiteren Versuch startete: „Bist du nur körperlich anwesend?“ Ich musste bei dieser Frage lächeln. So schnell würde diese schöne und kluge Frau nicht aufgeben. Nach einer weiteren Weile reagierte der Lord endlich: „Hn.“ Ich brauchte nicht dabei sein, um zu wissen, dass die Lady bestimmt gerade die Augen verdrehte und genervt war. „Warum legst du dich nicht zu mi…“, fragte sie, wurde jedoch von Sesshoumaru unterbrochen. „Nein“, antwortete er und mich wunderte es, er klang ziemlich zornig. Vorhin war er doch bei unserem Becher Sake bei bester Laune, oder hatte ich mich da geirrt? Mit einem lauten Knall schloss sich eine Tür, der Lord schien also sein Gemach verlassen zu haben. Nur warum? Was störte ihn denn gerade? Neugierig stand ich auf und schaute in den Flur hinaus. Sesshoumaru lehnte an der Wand und hielt sich seinen Kopf. Hatte der Herr etwa Kopfschmerzen? Unwahrscheinlich… wir Dämonen waren davon zum Glück befreit. Ich schloss leise die Tür hinter mir und ging zu meinem langjährigen Freund. „Geht es dir nicht gut?“, fragte ich. Der Fürst schaute mich an und knurrte. „Solltest du nicht bei Rin sein?“ Ich nickte daraufhin. Man, was für eine schlechte Laune er auf einmal hatte. „Möchtest du noch einen Becher Sake?“ „Hn“, antwortete er nur und ging voraus. Ich pfiff nach Jaken und befahl ihm, eine neue Wache im Gemach der Hime zu platzieren, bis ich zurück kam. Der Kappa gehorchte und rannte los. Das war ein Zeichen, dass ich Sesshoumaru in den Garten folgen konnte. Draußen angekommen, saß er schon auf unserer Stammbank und hielt einen kleinen Tonbecher in der Hand. Seine Diener waren manchmal wirklich schnell, stellte ich stirnrunzelnd fest und gesellte mich zu ihm. Eine Weile schwiegen wir, bis er mich jedoch fragte: „Du hast es vorhin gehört, oder?“ Unschuldig nahm ich einen weiteren Schluck des warmen Reisweines und schluckte die heilige Flüssigkeit hinunter. „Kann sein“, antwortete ich danach. Sesshoumaru knurrte und schaute mich warnend an. Ich zuckte mit den Achseln, schaute nach vorn. „Was hattest du denn?“ Mit dieser Frage schien er gerechnet zu haben, denn er nahm den Becher in die Hand und machte ihn mit nur einem Schluck leer. Danach setzte er die Flasche an und füllte nach. „Ich kann nicht. Nicht heute Nacht“, erklärte er nachdem er weitere vier Becher austrank. Erstaunt beobachtete ich meinen Freund dabei und legte meine Stirn erneut in Falten. „Warum?“ Sesshoumaru schien nicht erfreut über diese Frage zu sein, aber er beantwortete sie mir: „Sie ist im Moment empfänglich. Heute ist es am stärksten.“ Jetzt verstand ich die Qual des Mannes und stieß meinen Becher an seinen. „Verstehe mein Freund.“ Gemeinsam leerten wir die komplette Flasche, bis wir genug hatten und beschlossen, zurück ins Schloss zu gehen. Doch auf halbem Wege ließ Sesshoumaru plötzlich seinen Becher fallen und er zersplitterte auf dem Boden in kleinere Scherben. Ich drehte mich um und grinste: „Bist du schon so betrunken?“ Aber diese Frage blieb mir gleich im Hals stecken, da der Lord anscheinend wirklich Probleme hatte. Er ging in die Knie und hielt sich seine Brust. „Was ist los?“, fragte ich nervös. Sesshoumaru knurrte nur noch und als er mir in die Augen sah, konnte ich erkennen, dass er kurz davor war, sich zu verwandeln. „Was ist denn nur los mit dir?“ Sesshoumaru antwortete nicht, oder konnte es nicht. „I-Ich muss hier weg“, sagte er irgendwann, sprang in die Höhe und rannte davon. Ohne weiter darüber nachzudenken, sprintete ich ihm hinterher, doch der Reiswein machte es mir etwas schwieriger, mit ihm Schritt zu halten. Plötzlich verwandelte er sich in seine riesige Hundegestalt und metzelte alles nieder. Ob Mensch, Dämon oder ein einfaches Tier. Er tötete alles, was sich ihm in den Weg stellte. Ich blieb wie angewurzelt stehen, beobachtete meinen Freund. Ich kannte Sesshoumaru schon lange, auch viele Verwandlungen hatte ich erlebt, doch so war es noch nie. Er hatte niemals einfach so jede Kreatur getötet, die ihm im Weg stand. Auch in seiner dämonischen Form behielt er die Kontrolle, egal wie wütend er manchmal auf seinen Feind war. Sesshoumaru zerstörte den kompletten Wald, plus ein ganzes Dorf. Selbst ich traute mich nicht mehr, mich ihm in den Weg zu stellen, denn eins stand fest, er würde mich ohne mit der Wimper zu zucken vernichten. Als er sich irgendwann zurück verwandelte, brach er zusammen und wusste nicht mehr, was passiert war. Das konnte nicht sein, denn der Lord wusste immer, was er tat… ¸.·* ♥ ¸.·* Nun ging es jeden Tag so, weshalb er die Nähe von der Lady und dem Prinzen mied. Er wollte sie um keinen Preis in Gefahr bringen. Tausende Male hatte ich ihm vorgeschlagen, es Kagome zu verraten, doch Sesshoumaru wollte es nicht. Sie solle sich keine Sorgen machen, hatte er mir damals geantwortet. Aber das sie sich anderweitig Gedanken macht, ob ihre Liebe überhaupt noch vorhanden war, dass hatte der brillante Kopf des Lords nicht bedacht. Deshalb schickte ich ihn letzte Nacht zu seiner Gefährtin, damit sie sich aussprechen konnten. Es schien auch funktioniert zu haben, denn so erholt wie Sesshoumaru im Gesicht aussah, schien er endlich nach einer ganzen Woche geschlafen zu haben. Aber das dieser Fluch wieder anfängt und das sogar, während er seine Frau im Arm hielt war wirklich beängstigend. Was sollte ich nur tun? Ich wusste es einfach nicht… Doch die Erinnerung, an den ersten Anfall von Sesshoumaru und das schmerzverzehrte Gesicht der Lady, die auch gelitten hatte, brachten mich dazu, mein Leben in Gefahr zu bringen. Unverzüglich machte ich mich auf den Weg in das Gemach der Lady und dem Lord, um Kagome zu wecken. Vielleicht wusste sie, was oder wie man Sesshoumaru helfen konnte. Nach einigen Minuten kam ich an und klopfte leise. Als ich keine Antwort erhielt, war ich mir sicher, dass sie noch schlief. Ich betrat also das Gemach und ging zu ihrem Bett. Sie umarmte ihren Sohn und schien seelenruhig zu schlafen. Es tat mir schon fast weh, sie aus ihrer Traumwelt zu holen, doch es musste sein. Sanft rüttelte ich an ihrer Schulter. Zuerst reagierte sie nicht, aber irgendwann wurde sie langsam wach. Völlig verschlafen schaute sie mich an. „Sus… Susanoo?“, fragte sie mich und rieb dabei ihre Augen. Ich lächelte, dieser Anblick war irgendwie … süß. „Bitte steht auf, Lady Kagome. Er braucht Eure Hilfe“, sagte ich. Sofort wurde ihr Blick klarer. Ohne zu fragen, wusste sie, dass ich ihren Gefährten meinte. „Was ist los?“ Sie setzte sich auf und ich erzählte ihr in einer Kurzfassung alles notwendige, was in der ganzen Woche passiert war. Kagomes Sicht: Ungläubig saß ich Susanoo gegenüber und lauschte seinen Erzählungen. Sesshoumaru litt und das nicht nur seit gestern, sondern seit einer ganzen verdammten langen Weile! Ich könnte durchdrehen, da ich nichts davon geahnt hatte. Ich dachte immer nur, dass er mich nicht mehr wollte, aber das er wirklich Probleme und Schmerzen hatte, war mir nicht bewusst. Verdammt! Sesshoumaru du Dickkopf, dachte ich nur verbissen, während ich aufstand und Susanoo meinen Sohn auf den Arm nahm, um draußen zu warten. Schnell zog ich mir irgendeinen Kimono an und band mir die Haare zusammen. Im Garten angekommen schnappte ich mir Touga und Susanoo hatte schon Ah Uhn rufen lassen. Gemeinsam setzten wir uns auf seinen Rücken und er hob ab. „Warum hat er nichts gesagt?“ Diese Worte murmelte ich und ließ dabei meinen Blick über die Landschaft gleiten. „Er wollte nicht, dass Ihr ihn so schwach erlebt“, versuchte Susanoo zu erklären. Ich schnaubte. „Mir nichts zu erzählen ist tausend Mal schlimmer. Wie hatte er sich das denn vorgestellt? Mich und unseren Sohn für immer ignorieren?“ Ich redete mich gerade in Rage, so sauer war ich auf Sesshoumaru. „Ein bisschen Vertrauen könnte er ruhig in mich haben“, sagte ich traurig und senkte meinen Blick. Touga wurde wach und schnupperte, danach nahm er meine Haare in seine Hände und spielte damit herum. „Er vertraut Euch, doch man darf seinen Stolz nicht vergessen“, sprach der Hauptmann. Ich verzog das Gesicht. „Er ist manchmal so ein Idiot!“ Bei diesem Satz wurde ich etwas lauter, weshalb mich Susanoo geschockt ansah. „Ihr seid wirklich sehr temperamentvoll“, stellte Susanoo fest. Jetzt musste sogar ich lächeln und gab ihm nickend Recht. „Schaut, dort hinten ist er!“ Mein Blick folgte der Hand vom Hauptmann, der in die richtige Richtung zeigte. Das Bild was sich mir bot war erschreckend. Die Hundeform von Sesshoumaru hatte ich schon einige Male gesehen, das war auch nicht der Grund, weshalb ich es mit der Angst zu tun bekam, sondern seine unbändige, riesige und wütende Aura. Selbst mit diesem Abstand erdrückte mich die Energie, drohte mich förmlich zu zerquetschen. Als würde er nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden können. War das hier vor mir wirklich Sesshoumaru? Das konnte ich einfach nicht glauben. Nein, das war bestimmt nicht mein Mann. „Er scheint verflucht“, erklärte Susanoo. Ich überlegte kurz und beobachtete den Daiyoukai. Er war gerade dabei einige Oni in seinem Maul zu zerquetschen. Mir wurde übel. Automatisch verdeckte ich das Gesicht von Touga, in der Hoffnung, dass er von alle dem nichts mit bekam. Tränen bahnten sich an und liefen kurz danach über meine Wangen. „Sesshoumaru“, schrie ich. Am liebsten wäre ich von Ah Uhns Rücken gesprungen und hätte den Dämon aufgehalten, aber ich hatte Zweifel. Würde mich der Lord überhaupt erkennen? Oder war er so in den Hintergrund gedrängt worden, sodass er überhaupt nichts mitbekam? „Das ist nicht Sesshoumaru“, fing Susanoo an mich zu beruhigen. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ich weiß“, antwortete ich schwach. Aber wie sollte beziehungsweise konnte ich ihm helfen? Ich musste doch irgendetwas tun können, oder? „Sesshoumaru“, rief ich wieder. Doch dieses Mal presste ich mein Reiki nach außen, in der Hoffnung es würde ihn erreichen. Bitte… Ich flehte die Götter an, damit sie mir halfen, denn dieser Mann war nicht so grausam, wie man ihn hier zeigte. Er konnte einfühlsam sein, liebevoll und er war gerecht. Er zerstörte nur, wenn es absolut notwendig war. Das war einfach nur unfair. Grausam… wer wäre nur dazu fähig… Natürlich… Fudo. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und reichte dem Hauptmann meinen Sohn. Susanoo schaute mich überrascht an, doch ich ignorierte seinen Blick. Ich strich Touga behutsam über die Wangen, drückte meine Lippen auf seine Stirn. „Ich liebe dich“, flüsterte ich in sein Ohr. Danach stützte ich mich mit den Händen ab und sprang in die Tiefe. Mithilfe meines Reikis kam ich lebend auf dem Rücken von Sesshoumaru an. Ich krallte mich in sein Fell und hielt mich an ihm fest. „Sesshoumaru“, rief ich erneut. „Komm zur Vernunft!“ Sein Youki kämpfte gegen mich, versuchte meine Energie zu vernichten, das Licht in meinem Reiki auszulöschen. Ich kniff meine Augen fest zu, denn die dämonische Macht verbrannte meine Haut. Es fühlte sich an, als würde ich in Flammen aufgehen. Doch ich ertrug es. Meine Gefühle waren mächtiger als die Angst vor dem Tod – vor dem Nichts. „Wach auf! Ich bin bei dir.“ Ich hoffte, dass meine Stimme zu ihm durchdrang, aber der Inu versuchte mich abzuschütteln. Meine Kräfte in den Armen ließ langsam nach, ich drohte herunter zu fallen. „Sesshoumaru“, ich schrie mir die Kehle aus dem Hals und zog seinen Namen in die Länge. Das schien etwas bewirkt zu haben, oder es war mein Reiki, ich war mir nicht sicher. Aber durch den Schwung rutschte ich hinunter und flog durch die Luft. Das Einzige was ich sah, war ein grelles Licht und blutrote Augen, danach kniff ich meine zu. Ich erwartete den Schmerz des Aufpralls, aber er blieb aus. „Seid Ihr verrückt geworden?“ Die Stimme konnte ich zuordnen, sie gehörte Susanoo. Ich öffnete meine Augen und fand mich auf dem Rücken von Ah Uhn wieder. Er hielt mich mit einem Arm fest und schaute mich böse an. „Es hat nicht geklappt“, stellte ich fest und setze mich normal hin. Susanoo schüttelte seine Kopf und zeigte auf Sesshoumaru. „Schaut genauer hin!“ Ich kam der Forderung nach und sah zum Daiyoukai. Der Hund schien zu leiden, denn er griff niemanden mehr an und schien sich zusammen zu rollen. „Was ist los?“ Die Sorge in meiner Stimme konnte man nicht überhören. „Er verwandelt sich zurück“, erklärte mir der Hauptmann. Ich nickte, war jedoch verwundert, warum Ah Uhn zurück zum Schloss flog. „Wo wollen wir hin?“ „Zurück zum Schloss“, antwortete Susanoo. „Aber…“, ich wollte ihm widersprechen, doch er unterbrach mich schnell: „ Wenn er Euch hier entdeckt, dann bin ich tot. Ich habe Euch nicht nur davon erzählt, sondern auch noch in Gefahr gebracht.“ Das klang definitiv logisch und Sesshoumaru würde wirklich ausrasten. Ich gab nach und schnell flogen wir zurück nach Hause. Gerade als ich den Boden unter den Füßen spürte, ertönte eine schleimige und widerliche Stimme. „Na meine Schöne, hast du das Monster gesehen?“ Ich brauchte mich nicht umzudrehen , damit ich wusste, wer hier hinter mir stand. „Schau mich an, Liebes“, forderte er. Ein Schauer bildete sich auf meiner Haut. Wie ich ihn hasste. „Verlasst das Schloss, sofort!“ Susanoo stellte sich Fudo in den Weg, aber dieser lachte nur. „Was willst du denn du Witzfigur?“ Fing er an zu sprechen. „Sag Kagome, hast du schon für Ersatz gesorgt, da Sesshoumaru dich die letzte Woche bestimmt nicht berühren konnte?“ Diese Worte machten mich unheimlich wütend. Ich drückte Touga enger an meine Brust und drehte mich zu Fudo um. Seine feuerrote Augen strahlten vor Selbstbewusstsein und Grausamkeit. „Du bist also dafür verantwortlich?“ Fudo grinste. „Ja, ist mein Meisterwerk nicht unglaublich? Er hat meine Warnung ignoriert und dich markiert, nun muss er ein lebenlang mit den Konsequenzen klar kommen“, erzählte er gut gelaunt, als wären wir alte Freunde. In mir brodelte es, wie in einem Vulkan. Wenn ich könnte, würde ich ihm a liebsten den Kopf abreißen. „Jetzt musst du deine Bestrafung noch bekommen“, sagte er und sprintete auf mich zu. Ich errichtete eine Barriere um mich und meinen Sohn, Fudo prallte daran ab und wich zurück. „Das werde ich noch knacken“, sprach er. Ich verkrampfte mich und machte mich bereit. „Hol Sesshoumaru“, befahl ich Susanoo und er flog los. Sesshoumarus Sicht: Mir dröhnte der Kopf und ich lag im Dreck. Langsam richtete ich mich auf und spuckte auf den Boden. Ich hatte einen wirklich widerlichen Geschmack im Mund. Was war passiert? Ich besah mir meinen Körper und verstand nicht, warum meine Haut verbrannt war. Das verstand ich nicht. „Sesshoumaru“, rief mich jemand. Ah Uhn landete neben mir und ich schaute zu meinem alten Freund. „Wie siehst du denn aus?“, fragte Susanoo. Ich antwortete nicht und wartete ab. „Ist auch egal. Du musst mitkommen, Fudo ist im Schloss“, berichtete er. Sofort war ich im hier und jetzt und flog los. Ah Uhn folgte mir. Hoffentlich kam ich rechtzeitig! Als ich auf den Hof sehen konnte, beobachtete ich, wie Fudo versuchte Kagomes Barriere zu zerstören. Das Schlimme war, er hatte Erfolg. Das Schutzschild hatte schon große Risse und drohte zu fallen. Ich beeilte mich, hoffte das ich noch rechtzeitig kam. Fudo schlug erneut zu und die Barriere zerfiel. Er hob seinen Arm und war dabei nochmals zuzuschlagen. Ich wollte bei ihr sein, aber selbst mit meiner Geschwindigkeit konnte ich die Entfernung nicht rechtzeitig überbrücken. Ich hatte Angst. Angst um meine Frau und mein Kind. „Kagome“, rief ich… doch es war zu spät. Plötzlich erschien ein grelles, hellen Licht und blendete mich. Fudo wich zurück, ich starrte in die Mitte der beiden. Kagome zuckte zusammen und schützte Touga mit ihrem eigenen Körper. Eine Eule erschien und zerplatzte im nächsten Moment. Daraufhin erschien ein schwarzhaariger Mann, der alles andere als erfreut aussah. Fudo schien ihn zu kennen, denn sein Grinsen wich aus seinem Gesicht. „Da bist du ja endlich, alter Mann“, sagte er unfreundlich und ballte die Hand zur Fäusten. Wer war er? ______________________________________________ Ich hoffe es hat euch gefallen meine Lieben. Eure Meinung ist mir sehr wichtig! Knuddelige grüße Eure Francys Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)