Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 33: Ausgetrickst ------------------------ Kapitel 33: Ausgetrickst Kagome’s Sicht: Stille. Es war absolut ruhig um uns herum, kein Vogel zwitscherte, kein Fuchs lief durch die Büsche und kein Eichhörnchen bewegte sich in den Kronen der Bäume. Nur der Wind machte Geräusche, indem er sanft durch den Wald fuhr, unsere Haare leicht anhob und meine Locken zum Tanz aufforderte. Auch Sesshoumaru‘s silberweiße Mähne schwebte leicht in der Luft und genau dieses Bild machte ihn gerade noch gefährlicher. Leise schluckte ich bei dem Anblick des Daiyoukais. Seine Muskeln waren bis auf das Maximum angespannt, seine scharfen Reißzähne quollen über seine untere Lippe, die Magenta farbenden Streifen waren nun violett und verliefen zackig über seine Wangen. Als wäre das noch nicht genug, leuchtete seine rechte Klaue grünlich auf und seine Augen hatten eine tiefe, dunkelrote Farbe angekommen, die grüne Iris stach regelrecht heraus. Sein Youki flackerte unruhig und wütend um ihn herum, fing schon wieder an mich fast zu erdrücken, doch ich ertrug es. Wieder schluckte ich, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, wie ich diesen Dämon hier vor mir beruhigen konnte ohne, dass es Tote gab. Mir fiel jedoch nichts ein. Ein plötzliches tiefes, wahnsinnig gefährlich klingendes Grollen ertönte und ließ Sesshoumarus Körper vibrieren. Erschrocken und auch ein wenig ängstlich schaute ich zu ihm, er fixierte jedoch immer noch Jaken mit einem tödlichen Blick. Ich schaute den Kappa ebenfalls an, der zitternd und mit Todesangst auf dem Boden saß, seinen Meister ungläubig anstarrte. Mein Herz wurde genau in diesem Moment von Mitleid überrollt, ich wollte nicht, dass der Frosch-Youkai starb, nicht weil er uns … unterbrochen hatte. Eigentlich konnte ich dem kleinen Youkai sogar dankbar sein, er hatte mich wieder in die Gegenwart geholt und mich nicht einen erneuten Fehler machen lassen. Aber anscheinend sah das Sesshoumaru ganz anders. Kopfschüttelnd suchte ich nach meinem Sohn, als ich sah, dass er in Sicherheit und mit großer Distanz von uns auf einem erhöhten Ast lag, war ich beruhigt. Wenigstens daran hatte der Lord gedacht, bevor er anscheinend seinen Verstand verlor. Seufzend trat ich einen Schritt nach vorn, Sesshoumaru bemerkte es und nahm mich jetzt auch auf die Liste, auf der er Leute mit tödlichen Blicken versuchte umzubringen. Eigentlich war ich wirklich dumm zu glauben, er würde mir nichts tun. Denn auch wenn er mich zu seiner Gefährtin machen wollte, hieß es nicht, dass er mich liebte oder ähnliche Gefühle empfand. Es war niemals eine Garantie, dass ich mir alles erlauben durfte, aber was sollte ich tun? Zuschauen wie er seinen treusten Diener abschlachtet? Nein, das konnte ich nun wirklich nicht ertragen. Egal wie dämlich und nervig ich den Kappa fand, er war trotzdem loyal und würde für seinen Meister ohne mit der Wimper zu zucken sterben, was ich insgeheim auch ein wenig bewunderte. Er gab quasi sein Leben für den Lord auf und diente ihm wahrscheinlich bis in die Ewigkeit. Deshalb hatte er diesen Tod nicht verdient. Todesmutig und völlig eingeschüchtert trat ich zwischen die beiden. Mir war nur allzu gut bewusst, dass diese Sekunden die letzten in meinem Leben sein könnten, aber ich konnte auch nicht so feige sein und diese Situation am Rande beobachten. Ich war nun mal so dumm und musste mich überall einmischen, konnte Leute in Not noch nie ignorieren, weshalb sich Inuyasha auch immer so aufgeregt hatte. Sesshoumaru schaute in meine Augen und seine waren beängstigend. Ich konnte meinen eigenen Herzschlag hören, weshalb ich versuchte mich zu beruhigen. Ich schloss für zwei Sekunden meine Augen und zwang meinen Verstand zur Ruhe. Ich musste ihm fest und entschlossen gegenüberstehen, sonst würde er sich nicht beruhigen. Das Zähneklappern und die innere Unruhe würde er riechen, was mich in eine noch größere Gefahr brachte. Deshalb musste ich mich dazu zwingen, an mich und meine Kraft zu glauben. Und an ihn. Ich musste ihm vertrauen, dass er mich nicht verletzte. Irgendetwas sagte mir auch, dass es niemals so weit kommen würde. „Sesshoumaru“, sagte ich ruhig und mit fester Stimme. Ich konnte es selbst kaum fassen, aber ich war selbstsicherer als ich glaubte. Das Knurren hörte abrupt auf, nun schaute er mir nur in die Augen. Stark bleiben, ermahnte ich mich in Gedanken und hielt seinem Blick stand. Nicht einmal versuchte ich die Schwäche der Angst nach außen treten zu lassen und das wurde mit Erfolg gekrönt. Ich war die Ruhe selbst und auch mein Herzschlag normalisierte sich wieder. Das schien den Daiyoukai selbst zu verwirren, er legte seinen Kopf etwas schief. Würde ich die scharfen Fangzähne und diese blutroten Augen ignorieren, hätte ich fast schon gesagt, dass Sesshoumaru niedlich aussah, wenn er so … verwirrt in mein Gesicht schaute. //Warum rennst du nicht weg? Bist du verrückt?// Das kann gut sein, ja. //Er wird dich zerfetzen!// Das glaube ich nicht. //Was lässt dich das denken?// Dann hätte er es bereits getan. //Wa~? Was bist du nur für eine eigenartige Frau?// Ich glaube an Sesshoumaru. //DU glaubst an ihn? Warum?// Weil ich verliebt in ihn bin. //WAS? Also doch?// Dieses Mal ignorierte ich die Stimme und beantwortete diese Frage nicht mehr, eigentlich sollte meine innere Stimme das ja wissen, wie ich mich fühle. Aber das war in diesem Moment mehr als unwichtig. Ich starrte in die grünen Iriden und hoffte … glaubte an ihn. Doch es kam anders als geplant, da der Kappa nichts besseres zu tun hatte, als an mir vorbei zu rennen und nach seinem Meister zu schreien: „Meister Sesshoumaru-sama, bitte verzeiht mir und dem Weib.“ Ich knallte meine Hand auf die Stirn. Wie konnte man um Himmels Willen nur so blöd sein? Wie kam der Frosch überhaupt darauf, dass Sesshoumaru sauer auf mich war? So ein Schwachsinn, dachte ich und schaute Jaken böse an. Er ignorierte meinen Blick und schmiss sich vor Sesshoumaru in den Dreck. Der Daiyoukai fing daraufhin wieder an bösartig zu knurren und ich schüttelte innerlich nur den Kopf. Super Jaken! Jetzt konnte ich das Verhalten vom Lord verstehen, wenn er einen Stein nach ihm warf oder ihn durch die Gegend trat. „Jaken, hör auf!“, zischte ich. Das Youki von Sesshoumaru loderte wie eine riesen große Stichflamme um seinen Körper herum und verdunkelte sich mit jeder Sekunde die verstrich. Nun fing ich wieder an nervös zu werden, mit meiner Ruhe war es nun vorbei. Der Lord spürte es natürlich und sein Knurren wurde immer bedrohlicher, er hatte wirklich die Kontrolle verloren, aber wie sollte ich ihn wieder zur Vernunft bringen? Wie bändigte man einen Youkai der durchdrehte? Ich fand darauf keine Antwort, verzweifelt überlegte ich, verlor dabei wichtige Sekunden, in denen Sesshoumaru ausholte und Jaken damit gegen einen Baum schleuderte. Der Kappa schrie vor Schmerzen auf und versuchte wieder aufzustehen. „Sesshoumaru-sama“, jaulte er. Eigentlich hätte ich denken sollen, dass er selbst schuld an seiner Situation war, aber ich konnte nicht. Mein Kopf konnte den Frosch einfach nicht allein lassen und ihm seinen Schicksal übergeben, auch war ich mir sicher, dass Sesshoumaru es bereuen würde, wenn er den Kappa tötete. „Sesshoumaru“, sprach ich ruhig seinen Namen aus, doch es schien ihn nicht zu erreichen. //Flieh! Ich kann ihn nicht zurück halten!// Was? Ich ignorierte den Kommentar, nahm die Warnung nicht ernst, es verwirrte mich eher. Was meinte meine innere Stimme denn bitteschön damit, dass er Sesshoumaru nicht mehr zurück halten konnte? Der Daiyoukai hob seine Klaue und erzeugte damit seine Giftpeitsche. Ich ahnte böses. Schneller als mir lieb war, ließ er die Peitsche auf den Kappa nieder, wie in Zeitlupe beobachtete ich das Geschehen. „Nein!“, schrie ich panisch. Meine Beine fingen an sich automatisch Richtung Jaken zu bewegen. Doch natürlich war ich nicht schnell genug. Aus einem Impuls heraus streckte ich meinen Arm nach dem grünen Frosch aus, was eigentlich überhaupt nichts bringen konnte, denn ich war noch gute fünf Meter von ihm entfernt. „Jaken“, schrie ich wieder. Die Angst in meiner Stimme um den Kappa war nicht zu überhören. Ich sah nur noch, wie die Giftpeitsche Sesshoumarus nicht einmal zehn Zentimeter über dem Kopf von Jaken schwebte und ich kniff die Augen zu. Ich flehte die Götter an dem Kleinen Zwerg zu helfen, Sesshoumaru zu beruhigen und diese Situation hier zu beenden. Anscheinend wurde ich auch erhört. Denn das eklige brechen von Knochen war nicht zu hören, nur das Abprallen von etwas. Unsicher erlaubte ich mir, mein linkes Auge vorsichtig einen Spalt breit zu öffnen. Ich sah Jaken – unversehrt am Baum sitzen und mich verwundert anstarren. Sesshoumarus Peitsche war nicht mehr zu sehen. Das Knurren wurde still und der Daiyoukai stand einfach nur da, zwischen mir und dem Kappa. Neugierig schaute ich wieder zu Jaken, der erleichtert aufatmete und mich mit glasigen, großen Kulleraugen ansah. Das Youki von Sesshoumaru nahm endlich etwas ab, wenn auch nur schleichend, aber das sah ich als Fortschritt an. Vorsichtig versuchte ich zu erspüren, was in ihm vorging. Die Wut machte allmählich einer Gleichgültigkeit Platz, was mich wirklich stark beruhigte. Das bedeutete doch, er hatte sich endlich wieder unter Kontrolle oder? Egal was hier gerade passiert war, es schien geholfen zu haben. Es war wirklich ein großer Vorteil, dass ich seit neustem die verschiedensten Launen des Daiyoukais wahrnehmen und deuten konnte, seit wann ich das konnte wusste ich nicht, aber ich war froh darüber. Ich ging an Sesshoumaru vorbei und erlaubte mir einen kurzen Blick in das Gesicht des Lords. Seine Augen waren noch rot, doch seine Miene schien sich normalisiert zu haben. Erleichtert atmete ich auf. Danach stellte ich mich vor ihm hin und wartete ab. Es dauerte nicht lange, da schaute er mir in die Augen und ich erwiderte seinen durchstechenden Blick. Als würde er versuchen etwas in mir zu lesen oder als würde er etwas Bestimmtes suchen. Als er es anscheinend fand, wendete er sich ab und schloss seine Augen. Kurz danach konnte ich das flüssige, kühle Gold erkennen und das war die Wendung, auf die ich gehofft hatte. Sesshoumaru war wieder der, den ich kannte. Normal, kalt und selbstsicher. „Du hast nerven“, flüsterte ich mit halb geschlossenen Augen. „Miko“, rief er streng. Mich verwunderte es nicht, dass er mich wieder so nannte, denn vor anderen würde er sich nicht tauen, seinen Stolz zu überwinden und mich beim Namen zu nennen. „Mach so etwas nie wieder!“ Sein Befehl brachte mich etwas aus der Fassung, was hatte ich den getan? „Hä?“, rutschte es mir heraus. Nun starrte er mich herablassend an. „Misch dich nie wieder ein“, blaffte er mich an. Ich stämmte meine Fäuste in die Hüften und sah bockig zu ihm. „Ich habe doch gar nichts gemacht“, antwortete ich zickig. Der Daiyoukai schaute mich ungläubig an, schüttelte danach den Kopf und mit einer fließenden Handbewegung rief er sein Mokomoko zu uns. Ohne eine weitere Aufforderung nahm ich meinen Sohn wieder auf den Arm, der die ganze Sache zum Glück verschlafen hatte. „Was suchst du hier, Jaken?“, fragte er kalt wie immer. Ich beobachtete unseren Sohn beim schlafen und lauschte nur nebenbei den Worten des Kappas. „Mein Herr, wir haben Probleme“, berichtete Jaken. Mit einem Knurren brachte Sesshoumaru seinen Diener dazu weiter zu sprechen. „Rin wurde entführt und das von eigenartigen Schlangen in der Nacht. Noch dazu tauchte dieser Mann auf, der uns schon einmal angegriffen hatte und forderte das Weib“, plapperte er drauf los und erhielt damit meine volle Aufmerksamkeit. Rin wurde also von Schlangen entführt und der Mann, der nach mir fragte konnte doch nur Fudo sein, oder? Schnell schaute ich zu Sesshoumaru. „Jaken“, befahl er und der Kappa spannte seine Muskeln an. „Du hast der Miko den nötigen Respekt zu erweisen“, sprach er. Der Frosch-Youkai schaute erst fassungslos seinen Meister an und danach mich. Ich zuckte nur mit den Achseln und ergriff danach das Wort: „Wir sollten zurück, Sesshoumaru.“ Der Daiyoukai sah an mir vorbei und nickte. „Gut, das du dich entschieden hast mich zu begleiten“, sprach er. „Ich mache das für Rin, nicht für dich“, fauchte ich, was ihm ein kurzes Lächeln entlockte. Sesshoumaru drehte sich daraufhin um und lief zurück. Ich folgte ihm, was er anscheinend zu langsam fand, denn plötzlich verschwand der Boden unter meinen Füßen. Ich fand mich im nächsten Moment auf den Armen des Daiyoukais wieder. „Du holst deine Sachen und wir verschwinden sofort“, erklärte er. Ich nickte und hoffte, dass wir nicht zu spät kamen. Rin, dachte ich besorgt und machte mich auf dem Weg zu den Wölfen. Sesshoumaru’s Sicht: Ich kam immer noch nicht darüber hinweg, was Kagome angerichtet hatte. Nicht nur Jaken hatte sie beschützt, indem sie eine Barriere um meinen Diener errichtete, sondern auch meinen Verstand und den Willen die Kontrolle wieder zu haben hat sie zurück gebracht. Ihr Reiki drang kontrolliert in meinen Körper ein, drängte das Youki in die Ecke und zähmte mein Biest. Danach gab es freiwillig auf und übergab mir die Führung meines Geistes. Wie hatte sie das nur gemacht, fragte ich mich, während ich in das Gesicht meiner zukünftigen Gefährtin schaute. Sie war wieder dabei unseren Welpen zu beobachten. Ich belächelte diese Situation, sie würde eine perfekte Mutter sein, da war ich mir absolut sicher. Mit meiner Stärke und Macht würde er zu einem großartigen Erbe und Krieger ausgebildet und durch die Zuneigung und bedingungslose Liebe von Kagome, wäre er gerecht und könnte auch in diesem Punkt an weitere Stärke gelangen. Doch darüber könnte ich mir später auch noch Gedanken machen, ich musste mich erst einmal um diese Schlange kümmern und Rin befreien. Dann war da noch dieser Fudo, der Kagome wollte. In meinem Kopf untersuchte ich schon die verschiedenen Möglichkeiten, die Schlange zu vernichten, ohne sie wirklich zu töten. Denn sie war die Prinzessin des Südens und ihr Vater hatte zu entscheiden, was er mit ihr anstellte. Sie war noch dazu die Thronfolgerin und das machte die gesamte Situation schwieriger und komplizierter. Mein Brief sollte ihn auch schon erreicht haben und ich hoffte, dass er bei unserer Rückkehr auch eintreffen würde, damit die Verhandlungen beginnen konnten. Das sie es jetzt aber wagte, Hand an meinen Schützling und Ziehtochter zu legen, war ihr Todesurteil. Erst brachte sie meine Gefährtin und meinen Welpen in Gefahr und dann das. Das schrie regelrecht nach einer Bestrafung die es in sich hatte. Lächelnd fielen mir schon einige ein, jedoch musste ich das mit ihrem Vater und dem Lord des Südens besprechen. Dann kam da noch dieser Fudo dazu, der es wagte, irgendeinen Besitzanspruch an Kagome zu haben. Er wollte die Miko, was mich wirklich wütend machte. Sollte dieser Wicht es wagen, sie auch nur anzufassen, dann würde er leiden! Mehr hatte ich dazu nicht zu sagen, denn das fasste schon alles zusammen. Nun musste ich schnell in den Westen zurück. Zum Glück waren wir gerade an der Höhle der Wölfe angekommen. Kagomes Sicht: Schnell ließ mich Sesshoumaru hinunter und ich schaute ihn fragend an. Er schien mich zu verstehen und streckte einen Arm zu mir heraus. Ich überreichte ihm unseren Sohn, der langsam wieder wach wurde. Als er seinen Vater sah, begann er fröhlich herum zu zappeln und gluckste glückselig herum. Ich wusste nun, dass er in guten Händen war und ging zu meinen Freunden, die mich fassungslos anstarrten. Ayame lächelte, genau wie Sango. Koga verzog angewidert das Gesicht und Inuyasha starrte seinen Halbbruder wütend an. Ich ignorierte jedoch den Hanyou und bat Koga, mir schnell meine Sachen zu bringen. Er nickte und verschwand in das Innere der Höhle. „Was ist los, Kagome?“, fragte mich Sango. Ich schaute ihr beruhigend ins Gesicht und erklärte: „Wir müssen schnell zurück zum Schloss. Rin wurde von Schlangen entführt und Fudo ist aufgetaucht.“ Alle Anwesenden, außer Inuyasha, zogen scharf die Luft ein. „Das ist doch dieser Feind, von dem du mir erzählt hast, oder? Braucht ihr Hilfe?“, fragte Ayame. Ich nickte für die erste Frage, schüttelte den Kopf für die letzte und schaute sie an. „Danke für alles Ayame, ich kann dir nicht genug da…“, fing ich an, wurde jedoch unterbrochen: „Ist schon in Ordnung. Komme mich Mal besuchen, okay?“ Ich nickte bestätigend und erwiderte ihr Lächeln. Danach widmete ich mich Sango zu. „Es war toll, dass du hier warst. Ich danke dir. Grüße die Kinder und Miroku von mir“, sprach ich. In den Augen meiner besten Freundin sammelten sich Tränen, ich wischte sie ihr aus dem Augenwinkel. „Ich werde dich vermissen, aber ich weiß, dass du nur dort glücklich werden kannst“, erklärte sie und zeigte dabei unauffällig zu Sesshoumaru. Ich grinste und nahm beide Frauen schnell in den Arm. Danach war Koga bei mir und reichte mir meinen Bogen, den Köcher und meinen Rucksack. „Danke Koga, für alles“, sagte ich während ich ihn in den Arm nahm. Das leise, warnende Knurren ignorierte ich im Hintergrund. Mit einem Lächeln winkte ich ihnen nochmals zu, drehte mich um und lief zum Daiyoukai. Doch wieder einmal unterbrach mich ein gewisser Hanyou. „Du willst wirklich wieder mit dem da weg gehen, Kagome?“, fragte er und zerrte dabei an meinem Arm. Ich schüttelte ihn leicht, versuchte aus seinem Griff zu entkommen. „Lass mich los!“ Doch meine Forderung wurde natürlich ignoriert. Schon wieder tauchte ein bedrohliches Knurren im Hintergrund auf, dieses Mal war es aber lauter. „Du darfst mich nicht verlassen!“, schrie er. Ich seufzte. „Du hast mich verlassen, schon vergessen? Und jetzt lass mich los!“ Diese Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt, denn der Hanyou wich schockiert zurück. „Du hast dich so verändert, Kagome und das alles wegen ihm“, brüllte er erneut. Ich schüttelte den Kopf, verzog mein Gesicht zu einer eiskalten Miene und sagte: „Der Einzige der mich verändert hat warst du. Weil du dir nicht eingestehen konntest, dass du mich nicht liebst, sondern mich nur als Freundin siehst. Also verschone mich bitte mit deinen halbherzigen Worten. Ich werde jetzt mit Sesshoumaru zurück kehren und Rin retten.“ Der Hanyou ließ seine Ohren hängen, ließ meinen Arm aber los. „Kagome, komm“, als diese Stimme meinen Namen rief, verdoppelte sich mein Herzschlag. Das er gerade hier, vor meinen Freunden, den Wölfen und Inuyasha seinen Stolz überwand rührte mich zutiefst. Ich drehte mich lächelnd um und ging zu meinem Sohn und Sesshoumaru. Bei ihm angekommen hob er mich auf die Arme und gemeinsam flogen wir in den Westen zurück. Den Blick von Inuyasha, als Sesshoumaru mich rief ignorierte ich gekonnt und verdrängte es mit einem Lächeln. Nach einigen Stunden landeten wir lautlos auf dem Innenhof, wo der Hauptmann des Westens uns begrüßte: „Willkommen zurück Sesshoumaru-sama, Lady Kagome.“ Ich betrachtete ihn, er schien sich verändert zu haben. Sein schönes Gesicht war übersät mit blauen und violetten Veilchen und seine Stirn schien eine tiefere Schnittwunde abbekommen zu haben. Sein Arm war in einer Schlinge ruhig gelegt und ich vermutete, dass hier ein Bruch dahinter steckte. Sesshoumaru ließ mich herunter und rief einige Diener zu uns. Die Bediensteten nahmen meine Sachen ab, außer meinen Bogen und die Pfeile. „Was ist passiert?“, fragte der Daiyoukai. Susanoo senkte seinen Kopf als er uns erklärte, was passiert sei: „Vor einigen Stunden griffen mindestens vier Duzend Schlangen das Schloss an. Die meisten davon konnten wir aufhalten, jedoch schlich sich eine in das Gemach von Lady Kagome und entführte die Hime-sama. Ich habe sie verfolgt, wurde aber von einem Mann, der den Namen Fudo trägt, aufgehalten. Er verlangte nach der Lady zu Eurer rechten.“ Also erstens, warum hatte Sesshoumaru mein Gemach immer noch für mich behalten und zweitens, wieso entführten sie die Rin und was suchte Fudo hier? War er für seine Wunden verantwortlich? „Ich habe Spione hinterhergeschickt, die das Nest der Schlangen ausfindig machen konnten“, erklärte er noch. Sesshoumaru nickte und lief an ihm vorbei, dabei klopfte er auf seine gesunde Schulter. „Gut gemacht, du kannst dich nun zurück ziehen“, befahl Sesshoumaru und Susanoo nickte. „Danke MyLord.“ Mit diesen Worten verschwand der Hauptmann ins Schloss, ich lief ihm nach. „Susanoo“, rief ich. Der große Youkai blieb stehen und drehte sich zu mir um. „Lady Kagome?“, fragte er höflich wie immer. Ich lächelte und untersuchte seine Wunden. „Ich kann Euch helfen damit die Wunden verschwinden“, erklärte ich. Susanoo schaute mich skeptisch an. „Das müsst Ihr nicht MyLady“, antwortete er und verbeugte sich tief. Ich staunte. „MyLady?“, hakte ich nach. Susanoo grinste und zeigte mit seinem Finger auf meinen Sohn. „Es ist ein Junge, meine Glückwünsche“, sprach er, ignorierte dabei meine offensichtliche Frage. „Woher?“, fragte ich erstaunt. Dieses Mal lachte Susanoo laut. „Verzeiht MyLady, aber ich wusste es wohl als Erster das Ihr einen Welpen in Euch trägt“, erklärte Susanoo. Mir fiel die Kinnlade herunter. Er wusste was? Diese verdammten Super-Nasen, dachte ich verärgert. Wieso mussten die immer als erster alles er riechen? Unfair! Nach einer weiteren Diskussion brachte ich Susanoo dazu, dass ich seine Wunden behandeln durfte. Ich begleitete ihn in sein Gemach und er zog sich aus. Ich legte meinen Sohn auf den Futon vom Hauptmann und begann mein Reiki schon einmal in meiner Hand zu sammeln. „Solltet Ihr nicht bei Sesshoumaru sein?“, fragte mich Susanoo. Ich schüttelte langsam den Kopf. „Nein, ich glaube er bereitet unsere Abreise wieder vor“, antwortete ich schlicht. „Rin-sama?“ „Genau.“ Jetzt war ich bereit für den Heilungsprozess und behutsam berührte ich das Gesicht vom Youkai. Meine Hand leuchtete rosa auf, mein Reiki verarztete die Wunden und nach einer gewissen Zeit sah sein Gesicht wieder normal aus. Zufrieden mit mir selbst reichte ich ihm einen kleinen Taschenspiegel, der immer im Ärmel meines Kimonos versteckt war. Susanoo begutachtete sich und sah mich erschrocken an. „Ihr seid wirklich großartig“, lobte er. Ich wurde etwas rot und winkte es ab. „Das ist doch gar nichts.“ Nach diesen Worten kniete ich mich vor ihm hin und konzentrierte eine größere Menge meiner heiligen Energie in den Handinnenflächen. Als ich bereit war, legte ich sie vorsichtig auf den Bruch des Armes. Dieses Mal schien Susanoo Schmerzen zu spüren, denn er versteifte seine Muskeln. „Es tut mir leid, aber das müsst Ihr ertragen“, entschuldigte ich mich. Susanoo lachte, legte seinen Kopf in den Nacken und schaute zur Decke. Danach wurden wir beide still und das Schweigen war nicht einmal unangenehm. Doch Susanoo brach es, indem er etwas sagte, womit ich nicht rechnete: „Es ist gut, dass Sesshoumaru Euch endlich gefunden hat.“ Verwundert über diesen Satz schaute ich den Hauptmann an. Wie meinte er das? Der Inu-Youkai schien meine Frage zu erahnen und beantwortete sie gleich: „Er hat sehr lange nach Euch gesucht, aber jemand hatte Eure Spur verwischt und somit lief der Lord immer im Kreis.“ Diese Information prasselte auf mich ein, ich hatte das Gefühl den Boden nicht mehr richtig zu spüren. „Er hat nach mir gesucht?“, fragte ich vorsichtig, den Tränen nahe. Susanoo schaute mich an, fing eine einzelne Träne mit seinem Finger von mir auf und lächelte. „Oh ja, er war verrückt vor Sorge um Euch. Als er auch noch erfahren hat, dass Ihr schwanger seid ist er fast durchgedreht“, erklärte er mir. Erneut schlug es ein wie ein Komet. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Erstens, Sesshoumaru wusste nicht, dass ich schwanger war plus hatte nach mir gesucht, konnte mich aber nicht finden weil jemand meine Spuren manipuliert hat? Völlig in Gedanken starrte ich auf Susanoos Arm und beobachtete wie sein Bruch sich langsam wieder stabilisierte. Schuldgefühle füllten mein Herz und es wurde plötzlich schwer wie Blei. „Das wusste ich nicht“, sprach ich mehr zu mir selbst. Susanoo kicherte. „Das habe ich mir gedacht, aber konntet Ihr es endlich klären?“, fragte er. Ich überlegte einen Moment. Hatten wir es geklärt? Das Einzige was wir taten war… bei dieser Erinnerung wurde ich erneut rot um die Nase. „Nicht wirklich.“ Wieder lachte Susanoo. „Das habe ich mir auch gedacht.“ Ich senkte meinen Blick. „Sesshoumaru redet nicht … viel“, erläuterte ich. „Das kenne ich, aber er sorgt sich wirklich um Euch. Das müsst Ihr mir glauben“, sagte der Hauptmann. Ich nickte schwach und schwor mir, darüber später nochmal nachzudenken, wenn Rin wieder in Sicherheit war. Jetzt konzentrierte ich mich auf die Heilung, die fast abgeschlossen war. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein wirklich düster dreinblickender Daiyoukai stampfte herein. Ohne Susanoo zu beachten kam er zu mir und sah mich zornig an. Was hatte ich denn jetzt wieder gemacht? „Was tust du hier, Miko?“, fragte er. Echt jetzt? Vor seinem wahrscheinlich einzigen Freund nannte er mich nicht einmal beim Namen? Ich ließ Susanoos Arm los, stand auf und nahm meinen Sohn auf den Arm. „Ein Techtelmechtel beginnen“, murmelte ich etwas angepisst. Was kam der auch hier rein und blaffte mich von der Seite an? Hallo? Der Ton machte bekanntlich die Musik, dachte ich weiterhin verärgert. „Was ist ein Techtelmechtel?“, fragte Sesshoumaru etwas verwirrt. Bockig schaute ich in seine goldenen Augen, ehe ich antwortete: „Das was wir hatten.“ Im nächsten Moment fand ich mich mit dem Rücken an der Wand wieder, Sesshoumarus Arme stützten sich links und rechts von meinem Kopf an der Wand ab, ließen nicht zu das ich entkommen konnte. „Was soll das heißen?“, knurrte Sesshoumaru. Ich zuckte mit den Achseln, drückte meinen Sohn fest an die Brust. „Denk doch was du willst! Kommst hier rein und machst mich von der Seite an, was habe ich dir denn getan? Ich habe nur die Wunden deines Hauptmannes geheilt, ist das ein Verbrechen?“, fauchte ich trotzig zurück. Sesshoumaru funkelte mich nochmals böse an, bis er mich wieder frei ließ, sich umdrehte und zur Tür hinaus lief. Bevor er sie jedoch schloss schaute er zurück und befahl: „Du wirst dich nicht mehr allein in einem Gemach eines anderen Mannes aufhalten!“ Mit diesen Worten war er wieder verschwunden und ich blickte ihm ungläubig hinterher. Völlig außer mir vor Wut drehte ich mich zu Susanoo um und zog die Stirn kraus. „Ist das zu glauben? Was denkt der denn, wer er ist? Der Papst?“, fragte ich. Susanoo fing plötzlich an laut los zu lachen und hielt sich den Bauch fest. „Ihr seid ja entzückend“, sagte er. Ich war perplex und schaute ihn verwirrt an, als hätte er den Verstand verloren. „Wie bitte?“ Susanoo lachte immer noch und mir wurde das langsam zu bunt. Ich drehte mich um und verließ sein Gemach. Im Flur konnte ich immer noch das Lachen von Susanoo hören. Dämonen hatten wirklich einen eigenartigen Sinn für Humor, dachte ich und ging zum Daiyoukai, um unser weiteres Vorgehen zu besprechen. Ohne anzuklopfen platzte ich in sein Arbeitszimmer, wofür sollte ich auch gegen das Holz schlagen? Er hatte ja die Super-Sinne und hörte mich bestimmt schon längst. Sesshoumaru war allein und stand am Fenster. „Wann brechen wir auf?“, fragte ich. Der Lord schien mich gar nicht zu beachten, da es aber langsam dunkel wurde konnte ich, dank dem Kerzenlicht im Raum, in seinem Spiegelbild erkennen, dass er eine Augenbraue hochzog. „Wir?“, fragte er nach langem Schweigen. Ich nickte, ging zu seinem Tisch und setzte mich auf die Kante. „Ja, wir“, wiederholte ich, spielte dabei mit unserem Sohn auf dem Arm. „Wir machen gar nichts“, antwortete er. Wie bitte? Und was war mit Rin? „Was? Du willst Rin im Stich lassen? Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“, fing ich an zu meckern. Sesshoumaru drehte sich zu mir um und erstarrte einen Moment lang, als er sah, dass ich neben seinem ‚Thron‘ auf der Tischplatte saß. „Ich werde sie nicht im Stich lassen“, sagte er nach einigen Minuten. „Sesshoumaru, könntest du einmal in deinem langen und wunderbaren Leben bitte klartext sprechen? Gerade eben hast du noch gesagt, wir werden nichts machen“, redete ich genervt drauf los. Sesshoumaru stellte sich vor mir hin, schaute kurz zu unserem Sohn, danach zu mir. „Ich werde gehen, du wirst hier bleiben“, erklärte er. Ich öffnete meinen Mund, wollte protestieren, aber Sesshoumaru hob seine Hand. „Das ist ein Befehl!“, unterbrach er mich. Das war ja wohl die Höhe. Erst wollte der Herr bestimmen, in welchen Gemächern ich mich aufhalten durfte und in welchen nicht, nun möchte er mir verbieten bei der Rettung von Rin zu helfen? Das war definitiv zu viel. Ich sprang auf meine Füße, baute mich vor dem Daiyoukai auf, was eigentlich total lächerlich war aber das war im Moment egal. „Du kannst mir hier nicht einfach irgendwelche Befehle erteilen, was ich zu tun habe“, zischte ich. Sesshoumaru knurrte. Schön, soll er ruhig, dachte ich. „Doch das kann ich, Kagome“, bekam ich als Antwort zu hören. Unsere Gesichter kamen sich näher, unsere Nasenspitzen berührten sich fast. Um ein Haar hätte ich mich vergessen, weil er schon wieder meinen Namen aussprach, was mich jedes Mal total aus dem Konzept brachte. „Nein. Das. Kannst. Du. Nicht.“ Mit diesen Worten drehte ich mich um und durch unsere Nähe bekam er meine gesamten Haare ins Gesicht. Danach lief ich zur Tür und berührte schon die Klinke. „Wann brechen wir auf?“, fragte ich erneut und lächelte freundlich, als hätte das Gespräch gerade nicht stattgefunden. „In zwei Stunden“, brummte der Daiyoukai. Ich nickte erfreut, öffnete die Tür und verließ sein Arbeitszimmer. Kurz danach betrat ich mein Gemach, wo Jaken mich erwartete. „Du!“, schrie er mich an. „Ja?“, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. „Du hast mich gerettet!“, stellte er fest. „Das kann gut möglich sein“, antwortete ich. Der grüne Kappa bekam einen roten Kopf, was mich schwer an eine Tomate erinnerte. „Danke“, flüsterte er so leise, dass ich es kaum verstand. „Wie bitte?“, hakte ich nach und fuhr mit meiner freien Hand zu meinem Ohr. „Danke!“, schrie er nun und ich ging in die Hocke. Leicht klopfte ich auf seine Schultern und grinste ihn an. „Kein Problem. Du bist der treuste Diener, den man sich wünschen kann. So etwas hast du nicht verdient“, erklärte ich. Jaken schaute mich mit wässrigen Augen an, danach starrte er auf meinen Sohn, der in einigen Decken versteckt wurde. „Seit wann hast du eigentlich ein Kind?“, fragte er. Ich kicherte und legte das Gesicht von ihm frei. Als der Kappa in mein Gesicht mit den Malen seines Meisters sah, zog er erschrocken die Luft ein. „Du … da … das … Kind … Meister … Sesshoumaru-sama“, stotterte er. Ich kicherte erneut und strich über die Wange meines Kindes. „Nein! Das kann ich nicht glauben“, schrie Jaken hysterisch. Nun konnte ich nicht anders und lachte laut los. Diese Reaktion hatte ich erwartet, jedoch war es immer noch total amüsant. Jaken saß vor mir auf dem Boden und zeigte ungläubig auf meinen Sohn, dabei zitterte seine Klaue und sein Mund war weit geöffnet. Auch seine Augen waren auf die doppelte Größe aufgerissen und das sah einfach nur komisch aus. „Was ist hier für ein Krach?“, fragte eine tiefe Stimme hinter mir. Ich erkannte sie sofort und antwortete erst einmal nicht. „Sesshoumaru-sama, das Wei… Lady Kagome hat ein Kind und das anscheinend von Euch!“, schrie der Kappa. Sein Meister schaute auf ihn herab und antwortete: „Ich weiß, ich war dabei.“ Nun konnte ich nicht mehr, mein Lachen fuhr fort und hätte ich meinen Sohn nicht auf den Arm, dann hätte ich mich auf dem Boden gekugelt vor Lachen, denn der Gesichtsausdruck von Jaken war einfach himmlisch. Ich konnte ihn nicht mal beschreiben. Es war eine Mischung aus purem Entsetzen, Schock und weiteren Emotionen. Herrlich. Sesshoumaru verschwand wieder in sein Arbeitszimmer und ich hätte schwören könne, dass auch er ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht trug. Ohne ein weiteres Wort ließ ich den grünen Frosch stehen und ging in mein Zimmer. Dort angekommen fütterte ich mein Kind und dachte dabei an Rin – hoffentlich ging es ihr gut. Genau in zwei Stunden übergab ich Hana meinen Sohn, errichtete eine Barriere um ihn, nur für den Fall und lief auf den Hof. Bewaffnet mit Pfeil und Bogen stand ich da und wartete auf die anderen, die irgendwie nicht aufkreuzten. Nach gut zwanzig Minuten suchte ich nach Sesshoumaru, der in seinem Arbeitszimmer nicht zu finden war. Auch in seinem persönlichen Gemach war er nicht, was mich stark verwunderte. Susanoo konnte ich auch nicht finden und an sich kam mir der Palast irgendwie … leer … vor. Nur einzelne Diener liefen an mir vorbei, verbeugten sich oder senkten ihren Kopf. Was war denn los? Hatte ich mich in der Zeit geirrt? Nein, das war nicht möglich. Ich hatte genau darauf geachtet und war bestimmt nicht zu spät dran. Also entschloss ich mich nach draußen zu gehen und bei den Wachen am ersten Tor nach zu fragen. Die Wache schien nervös zu sein, etwas vor mir zu verbergen. Irgendwann ließ ich mein Reiki bedrohlich ansteigen und sie bekamen es mit der Angst zu tun. „Sesshoumaru-sama ist schon lange aufgebrochen“, erklärte mir der eine Drachendämon. „Okay, wann genau?“, hakte ich nach. „Kurz nachdem ihr angekommen seid“, antwortete der andere. Ich fiel fast vom Glauben ab, was hörte ich da? Hatte mich dieser Daiyoukai etwa ausgetrickst? „Argh“, schrie ich in die Luft und machte meiner Wut Platz. „Das wirst du bereuen, Sesshoumaru!“, flüsterte ich und nur der sternenklare Nachthimmel war mein Zeuge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)