Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 19: Probleme auf der Reise ---------------------------------- Kapitel 19: Probleme auf der Reise Kagome’s Sicht: Wie angekündigt sind wir genau zwei Tage nach meinem Gespräch und dem Vorfall in seinem Arbeitszimmer aufgebrochen. Ich war total erstaunt, dass Sesshoumaru darauf bestand, mich zu begleiten. Rin, Tama, Jaken und Ah Uhn waren ebenfalls dabei, was mich noch mehr verwirrte. Als ich den Daiyoukai darauf ansprach, meinte er nur, er wolle selbst etwas herausfinden. Damit war für ihn das Gespräch beendet und für mich spielte es eigentlich keine Rolle. Somit war ich wenigstens nicht allein unterwegs und hatte mit Rin die beste Gesellschaft. Das ewige Nörgeln vom grünen Kappa konnte ich ignorieren und Ah Uhn war sowieso ruhig. Sesshoumaru jedoch … Nun ja, was sollte ich schon darüber sagen? Er ist nicht gerade gesprächig, läuft immer voran und wenn er bemerkt, dass Rin und ich müde werden, lässt er uns ruhen. Es war relativ angenehm mit ihm zu reisen. Was mich jedoch immer noch etwas stutzig machte, war das Verhalten vor einigen Tagen im Schloss. Erst war er total kalt und hätte mich am liebsten umgebracht und dann … umarmte er mich einfach. Nicht nur das! Nach einem kleinen Augenblick drückte er mich grob weg, sodass ich beinahe hingefallen wäre. Dann war er wieder eiskalt zu mir, was mich nicht nur verwirrte, sondern auch wirklich sauer machte. Der Lord Vollpfosten sollte sich endlich einmal entscheiden, wie er sich anderen gegenüber verhält. Entweder er ist immer kalt, emotionslos und arrogant oder er ist … anders. Ich meine, er hatte sich sogar selbst einen ‚Idioten‘ genannt, das war schon ein Wunder. Ich überlegte lange, warum sich der Daiyoukai so verhielt, die Worte von Susanoo gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Seine Anspielung auf das Biest in einem Dämon sollte mir doch ausreichen und genügend Hinweise geben, oder? Oder war Sesshoumaru einfach nur schlecht drauf? Also meiner Meinung nach, ließ sich sein Verhalten nur dem Biest zu zuschreiben. Eine andere Erklärung war für mich nicht logisch genug, denn der Herr hatte sonst immer ein perfektes Verhalten an den Tag gelegt – zumindest in seinen Augen. Seine Gefühle und Emotionen hatte er immer unter Kontrolle und noch nie, wirklich nie, hatte ich ihn so … komisch … erlebt. Also war sein inneres Biest daran schuld? Nur wie konnte das möglich sein? Diese Fragen schwirrten in meinen Gedanken herum und ließen mich nachts immer schlechter schlafen. Sesshoumaru’s Verhalten und meine … verwirrten Gefühle … ließen mir keine Ruhe. Ich musste endlich Gewissheit haben, ob ich nun Recht hatte oder ob Sesshoumaru einfach verrückt geworden war. Ich meine, dass könnte doch möglich sein, oder? Vielleicht wurde er auch einfach alt… wer weiß das schon so genau bei Dämonen. „Schau mal Kagome! Ist die nicht schön?“, fragte mich Rin und riss mich damit aus meinen Gedanken. Das kleine Mädchen stand vor mir und streckte ihre Arme nach oben. Ich schaute zu ihr und sah eine kleine, runde Muschel in ihrer Handinnenfläche liegen. „Ja, die ist sehr schön“, antwortete ich ihr lächelnd. Die Kleine nickte euphorisch, drehte sich um und rannte wieder vor. Sesshoumaru’s Idee, an der westlichen Küste entlang zu wandern, war für Rin wirklich großartig. Anstatt Blumen zu sammeln, rannte sie über den Strand und sammelte die verschiedensten Muschelschalen auf. Da wir schon eine ganze Woche unterwegs waren, hatte sie schon eine große Sammlung zusammen, jedoch dachte Rin gar nicht daran, mit dem Sammeln auf zu hören. Ich lief gemütlich hinter dem Mädchen her, schaute auf den feuchten Sand und die Spuren, die Sesshoumaru, Jaken, Ah Uhn und Rin hinterließen. Tama blieb natürlich an meiner Seite, schaute aber immer wieder aufgeregt zu den Wellen des Meeres. Es war wahnsinnig kalt, da der Wind an der Küste viel stärker war, als im Wald. Doch dank meinem dicken Winterkimono machte es mir nicht viel aus. Nur im Gesicht biss die Kälte und zwischendurch schmerzte es ein wenig, doch das ignorierte ich einfach. Da mein Blick stur auf den Boden gerichtet war, fand ich zwei Muscheln, die Rin wohl übersehen hatte. Ich bückte mich und hob die zwei hoch. Wenn man beide Schalen aneinander hielt, entstand ein Herz, durch die rosa Farbe sah das wirklich schön aus. Ich überlegte kurz nach Rin zu rufen und ihr die beiden zu geben, entschied mich aber dagegen. Eine andere Idee fiel mir ein, jedoch musste ich auf die nächste Pause warten. Da es langsam aber auch dämmerte, der Abend schon eingetreten war, wusste ich, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde. Nach genau zwei weiteren Stunden führte uns Sesshoumaru etwas weg von der Küste, in einen naheliegenden kleinen Wald am Rand des Strandes. Dort war der Wind nicht mehr so stark und der Lord setzte sich an einen Baum. Das war für Jaken ein Zeichen, los zu rennen und Holz zu sammeln. Ich legte mein Gepäck ab, packte das Essen für Tama aus, gab es dem kleinen Inu, der es dankend annahm. Rin setzte sich auf den Boden, breitete ihre Muscheln aus und betrachtete ihr Werk. Immer wieder zeigte sie mir die Schalen, die ihr am meisten gefielen. Das war wirklich zu süß. Sesshoumaru hatte mittlerweile seine Augen geschlossen, ließ aber sein Youki frei, damit sich keine niederen Dämonen in unsere Nähe wagten. Irgendwann kam der Diener Sesshoumaru‘s zurück, schmiss die Äste auf den Boden und entzündete ein Feuer. Zusätzlich brachte er einige Pilze mit, die ich gemeinsam mit ihm über dem Feuer hing um sie zu braten. Als wir gegessen hatten, legte sich Rin schlafen, Jaken und Ah Uhn taten es ihr gleich. Ich betrachtete meine Reisegefährten für einen kleinen Moment, ehe ich die zwei Muschelschalen aus meiner Tasche nahm und mir überlegte, wie ich meine Idee in die Tat umsetzen könnte. Ich versuchte verzweifelt ein kleines Loch, am oberen Rand, zu bohren. Jedoch war mein Gegenstand dafür nicht spitz genug, was mich leicht nervte. Ich seufzte auf, behielt die Schalen in der Hand und überlegte weiter. Wie sollte ich da nur ein Loch hineinbekommen? Ich dachte noch einen Moment darüber nach, bis mir eine Idee einfiel. Ich stand auf, lief zum Daiyoukai, blieb vor ihm stehen. Natürlich öffnete er noch nicht seine Augen. „Kannst du mir kurz helfen?“, fragte ich schnell. Endlich schaute er mich an, hob eine Augenbraue in die Höhe. „Die starke Miko braucht Hilfe?“, antwortete er mit einer Gegenfrage. Eins zu null für ihn, dachte ich nur verbissen. „Ja, ich habe ein Geschenk für Rin, aber ich schaffe es nicht ohne einen spitzen Gegenstand fertig zu machen“, erklärte ich und ging dabei in die Hocke. Ich reichte ihm die beiden Muscheln, er betrachtete die Kalkschalen skeptisch. „Kannst du hier …“, ich zeigte auf die Stelle, „… ein Loch hinein bohren?“, fragte ich freundlich. Bitte sag ja, dachte ich nur. Nach einem kurzen Auenblick, entschied er sich mir zu helfen und nahm mir die Muscheln ab. Als seine Hand meine berührte, schlug mein Herz etwas schneller, was ich aber versuchte zu ignorieren. Schnell hatte Sesshoumaru die Löcher mithilfe seiner scharfen Krallen gemacht und reichte sie mir wieder. Ich lächelte den Lord an, bedankte mich höflich. „Vielen Dank Sesshoumaru“, sagte ich und stand wieder auf. Danach drehte ich mich wieder um, ging zu meinem Platz am Feuer. Tama beschnupperte die Muscheln neugierig, setzte sich danach aber wieder hin. Ich kramte in meinem Rucksack nach einer Schnur, als ich sie fand, teilte ich sie in zwei Hälften. Danach steckte ich eine Schnur durch das Loch einer Muschel und knotete die offenen Enden zusammen. Das wiederholte ich mit der zweiten Schale und nun hatte ich zwei Ketten fertig, die zusammen eine Herzform bildeten. Erfreut klatschte ich in die Hände, was Sesshoumaru mit einem Knurren quittierte. „Sei still“, befahl er mir. Ich musste zugeben, dass war nicht gerade schlau von mir. Schnell schaute ich zu Rin, die aber seelenruhig auf dem Bauch von Ah Uhn schlief. Der Boden war sowieso viel zu kalt, da war es gut, dass Ah Uhn so groß war und Rin so klein. Ich legte mich kurz danach auch schlafen und kuschelte mich eng an Tama heran, dessen Fell schön warm war und meine Hände wärmte. Danach fiel ich in einen ruhigen Schlaf und träumte von meiner neuen Reisegruppe. Am nächsten Morgen wachte ich vor den anderen auf, Sesshoumaru ausgeschlossen. Ich stand auf, zog mich etwas vom Lager zurück um mich frisch zu machen und um zu ziehen. Als ich fertig war, ging ich wieder zurück und nun waren auch die anderen wach. Sofort lief ich zu Rin, kniete mich vor ihr auf den Boden und lächelte sie an. „Guten Morgen“, begrüßte ich sie. Rin strahlte und erwiderte meine Begrüßung. „Ich habe hier etwas für dich“, sagte ich danach, kramte die Ketten aus meinem Kimonoärmel. Danach reichte ich ihr eine davon, sie nahm sie sofort an. Ich konnte regelrecht beobachten, wie ihre Augen immer größer wurden und sich sogar einige Tränen in ihnen sammelten. „Für … mich?“, fragte sie vorsichtig. Ich nickte, mein Lächeln blieb bestehen. Auf einmal schlang sie ihre kurzen Arme um meinen Hals, drückte sich fest ein meinen Körper. Um ein Haar wäre ich umgefallen, doch zum Glück konnte ich uns beide noch halten. „Oh die ist wunderschön Kagome! Vielen Dank!“, schniefte sie direkt neben meinem Ohr. Ich strich ihr über den Rücken und drückte sie ebenfalls. Tama verstand nicht richtig was hier los war, deshalb rannte er um uns herum und bellte aufgeregt. Um den Inu-Welpen zu beruhigen fing ich an, mit meiner freien Hand, über seinen Kopf zu streicheln. „Schön, dass es dir gefällt. Schau mal, ich habe dieselbe und zusammen bilden sie ein Herz“, erzählte ich Rin. Die Kleine nahm meine Kette, hielt beide aneinander. Als sie die Form erkannte, strahlte sie erneut über beide Ohren. „Du bist so toll. Ich hab dich richtig lieb“, sagte Rin und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wange. Ich bedankte mich bei ihr und tat dasselbe wie sie. „Ich habe dich auch lieb, Rin“, antwortete ich ihr und stand dabei auf. „Wir gehen weiter“, befahl Sesshoumaru kalt und lief voran. Ich schnappte mir schnell meine Sachen, stopfte sie einfach in meinen Rucksack und band mir die Kette um. Rin tat es mir gleich und lief grinsend neben mir her. Immer wieder nahm sie den Anhänger zwischen ihre Finger und begutachtete die Muschel. Ich musste über ihr Verhalten einfach nur lächeln, sie war einfach so süß. So vergingen die nächsten Stunden. Wir liefen nun wieder am Strand entlang, bis der Wind plötzlich stärker wurde, Tama böse auf knurrte und sich beschützend vor mich stellte, Sesshoumaru und Jaken auf einmal stehen blieben. Ich überprüfte die Gegend und fand auch sofort den Übeltäter. Es war dieselbe schwarze Aura, die ich schon in Musashi traf. Nicht einmal eine Minute später, stand der unheimliche Typ, der behauptete meine Eltern gekannt zu haben, vor uns und schaute mir direkt in die Augen. „Es ist schön dich wieder zu sehen, meine Liebe“, schleimte Fudo. Die feuerroten Augen brannten sich förmlich in meine und mir war es nicht möglich, meinen Blick abzuwenden. „Was willst du?“, fragte ich mit zusammengepressten Zähnen. Fudo lächelte mich nur an und zuckte mit seinen Schultern. „Ist das nicht offensichtlich?“, fragte er. Mein Geduldsfaden wurde sehr dünn. Jaken setzte sich auf den Rücken von Ah Uhn und zog Rin mit sich. Endlich konnte ich mich wieder von Fudo abwenden und hob Tama hoch, drückte ihn in die Arme von Rin. „Wo willst du eigentlich hin?“, fragte mich der Mann. Ich drehte mich zu ihm um, lief nach vorn, direkt neben Sesshoumaru blieb ich stehen. Meine Hände umgriffen den Bogen auf meiner Schulter fester. „Ist das nicht offensichtlich?“, antwortete ich kalt. Der Hass gegen ihn, für das, was er in Musashi angerichtet hatte, kam sofort zurück und brachte mich fast um den Verstand. Ich sah nur noch rot. Die Erinnerungen an das zerstörte Dorf, die verschlingenden Flammen und … die Tochter meiner besten Freundin schlugen in mich ein, wie ein Hammer auf einen Nagel. Bei jedem Schlag könnte ich zusammen zucken, steckte Stück für Stück tiefer in meinem Hass. Auch die Erzählungen von ihm, dass er für den Tod meiner leiblichen Mutter verantwortlich sein sollte, schürte das innere Feuer in meiner Brust und brachte es dazu, sich blitzschnell auszubreiten. Fudo kam einen Schritt näher, betrachtete mich von Kopf bis Fuß. „Wie toll du aussiehst, ganz wie deine Mutter. Ich habe sogar das Gefühl, dass du jedes Mal noch schöner wirst“, sprach er oder besser gesagt schleimte er herum. Ich zischte laut und schaute zornig zur Seite. „Sag mir einfach was du willst oder verschwinde von hier!“, schrie ich Fudo an. Der jedoch lachte über meine Worte, schaute danach aber zum Daiyoukai. „Ich möchte gerne mit Kagome allein sprechen, also verschwinde!“, befahl er Sesshoumaru. Ich schluckte, war der Typ lebensmüde? Niemand durfte so mit ihm sprechen, schon gar nicht irgendein dahergelaufener Irrer. Der Lord des Westens knurrte nur bedrohlich auf, seine Hand glitt langsam zu Bakusaiga. „Sag mal meine Liebe, hast du eine besondere Vorliebe für Hunde? Du hast bei einem Inu-Hanyou gelebt, dich begleitet nun ein Inu-Welpe und jetzt reist du mit einem Inu-Daiyoukai durch die Gegend. Naja wenigstens hast du dich Stück für Stück gesteigert“, sagte Fudo. Das Knurren von Sesshoumaru wurde immer lauter. Auch mich machten seine Worte sauer, ich zog meinen Bogen von den Schultern und nahm einen Pfeil aus meinem Köcher. „Halt den Mund!“, schrie ich wieder. Fudo lachte erneut. „Warum? Habe ich denn nicht…?“, sagte er. Jedoch unterbrach ihn Sesshoumaru indem er Fudo mit seiner Klaue angriff. Fudo jedoch wich geschickt aus. Ich drehte mich in der Zeit um, schaute Jaken an und befahl ihm, weg zu fliegen. Rin schüttelte den Kopf und wollte mit helfen, ich drückte sie aber wieder auf den Rücken von Ah Uhn zurück. „Pass auf sie auf Jaken“, sagte ich und schaute dem kleinen Mädchen in die Augen. Tama winselte in ihren Armen, versuchte sich zu befreien. Ich strich ihm über den Rücken. „Sei ein braver Hund und warte auf mich!“, befahl ich dem Welpen und danach erhob sich der Drache in die Luft, flog davon. Nun war ich frei, bereit Sesshoumaru zu helfen. Als ich zu den beiden schaute, kämpften sie schon mit ihren Klingen, sie schenkten sich wirklich nichts. Obwohl ich fand, dass Fudo weniger Probleme hatte durchzuhalten, Sesshoumaru dagegen schnaufte schon angestrengt, versuchte sich das aber nicht anmerken zu lassen. „Du nervst Hündchen“, sagte Fudo. Wieder einmal wunderte ich mich über den Mut von ihm. Doch der Lord des Westens schien irgendwelche Probleme zu haben, er konnte irgendwie … nicht mit seinem Gegner mithalten. Das war schon beängstigend, wenn nicht einmal er gegen diesen verrückten Typen ankam… wer denn dann? Ich beschloss nun zu helfen, spannte die Sehne meines Bogens und legte einen Pfeil an. Ich zielte, direkt in die Brust von Fudo. Ich zählte bis drei, dann ließ ich den Pfeil los. Nach zwei Sekunden umschloss mein Reiki das Holz mit der Metallspitze und traf seinen Gegner. Leider nicht direkt in die Brust, sondern nur in die Seite. Fudo knurrte wütend auf, Sesshoumaru sah mich zornig an, sprang jedoch zurück und kam an meine Seite. „Was mischt du dich ein, Miko?“, fragte Sesshoumaru. Ich schaute ihn entsetzt an. „Entschuldige bitte, ich sehe doch, dass du keine Chance gegen ihn hast. Jedenfalls nicht allein“, erklärte ich kurz, erntete dafür einen tödlichen Blick. Fudo zog den Pfeil heraus und sah mich nun wütend an. „So haben wir das nicht verhandelt, meine Schöne“, sagte er. Ich schluckte und machte mich auf einen Angriff gefasst. Doch er blieb aus. Die Energie um Fudo fing an unheimlich stark zu werden. Es bildete sich ein schwarzer Nebel um ihn herum und peitschte über den sandigen Boden. Ich wich einige Schritte zurück, bemerkte aber schnell, dass meine Füße nass wurden. Verdammt! Hinter mir war das Meer. Wieder schaute ich nach vorn, direkt ich die glühenden Augen meines Gegners. Sesshoumaru schien davon unbeeindruckt, jedenfalls blieb er einfach ruhig stehen und wartete ab. „Du wirst jetzt mit mir mitkommen!“, befahl Fudo. Ich schüttelte schnell den Kopf, zielte einen weiteren Pfeil auf meinen Gegenüber. „Niemals“, antwortete ich mit fester Stimme. Das mir die Angst tief in den Knochen saß, musste der ja nicht unbedingt wissen. Fudo kam immer näher, plötzlich stellte sich Sesshoumaru vor mich hin, direkt in den Weg von Fudo. „Hündchen, hab ich nicht gesagt du nervst?“, fragte Fudo wütend. Sesshoumaru antwortete nicht, starrte ihn einfach nur an. „Du willst es nicht anders. Sag später aber nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!“, drohte Fudo dem Lord. Die nächste Bewegung verlief so schnell, ich bekam nicht alles mit. Fudo rannte auf Sesshoumaru zu, steckte einen spitzen Gegenstand in den Bauch vom Daiyoukai, der daraufhin keuchend zusammenbrach. Ich konnte nur noch beobachten, wie Sesshoumaru in die Knie gezwungen wurde, sich vor Schmerzen krümmte und schwer atmete. „Sesshoumaru“, sagte ich voller Sorge. Der Lord schaute plötzlich zu mir und ich erschrak. Seine Augen glühten rot, doch ihm fehlte anscheinend die Kraft um sich zu verwandeln. „Dummer Hund“, sagte Fudo auf einmal und verpasste Sesshoumaru einen harten Tritt. Der Lord flog an mir vorbei, direkt in das Wasser. Ich wolle gerade zu ihm rennen und helfen, wurde jedoch von Fudo am Arm gepackt und zurück gezogen. Er schmiss mich einfach auf den Boden, ich schrie erschrocken auf. Danach ging er erneut zu Sesshoumaru, hob seinen Arm und war gerade dabei, einen erneuten Gegenstand in seine Brust zu stechen. Ich schrie erneut auf, stolperte nach vorn und schmiss mich mit voller Kraft gegen den Rücken von Fudo. Dieser fiel nach vorn, der spitze Gegenstand landete im Meer, wurde von den Wellen weg gespült. Es sah aus, wie ein langer Reißzahn eines Tieres. „Lass ihn in Ruhe!“, brüllte ich herum. Ein sorgender Blick ging zum Daiyoukai, der nur noch halb bei Bewusstsein war. Verdammt, was hatte Fudo nur mit ihm gemacht. „Wie rührend! Liebst du ihn etwa?“, fragte Fudo. Ich zischte laut, schaute ihn wütend an. Durch das Adrenalin in meinem Blut ignorierte ich die eisige Kälte der Wellen an meinen Beinen. „Und wenn es so wäre, es geht dich nichts an du Mistkerl!“, schrie ich. „Wie süß du doch bist, wenn du dich aufregst“, sagte er. Ich nahm erneut meinen Bogen, spannte die Sehne, doch Fudo war schneller. Er schlug mir meine Waffe aus der Hand, die daraufhin ins Wasser flog „Lass das gefälligst sein!“, drohte er mir. Danach gab er Sesshoumaru einen erneuten Tritt, der dieses Mal aber härter war. Er flog immer weiter ins tiefere Wasser, wenn ich ihn nicht bald heraus fischen würde, würde er ertrinken! „So und nun zu dir! Du wirst mit mir mitkommen! Vielleicht traut sich dann endlich dein alter Mann aus seinem Loch“, erzählte er mir. Ich schüttelte schnell meinen Kopf, wich einige Schritte zurück. „Nein“, sagte ich immer wieder. Fudo folgte mir auf Schritt und Tritt. „Komm jetzt, ich habe keine Lust mehr im Wasser zu stehen“, sprach Fudo. Ich zuckte ängstlich zusammen, da er seine Arme nach mir ausstreckte. Sesshoumaru, dachte ich nur noch und kniff meine Augen zusammen. Es geschah zum Glück nichts, denn die Wellen wurden stärker, Fudo musste zurück treten. Das Wasser verfolgte ihn regelrecht, verscheuchte ihn. Ich schaute nur erstaunt dabei zu, wie sich der Typ zurück zog und aufs Land zurück ging. Die Überraschung war ihm ins Gesicht geschrieben, sein Lachen war endlich verschwunden. Ich atmete einige Male ein und aus, um mich zu beruhigen. „Du Miststück!“, schrie Fudo mich an und erhob seine Hand. Danach flogen einige Feuersicheln auf mich zu, drohten mich zu erwischen. Vielen davon konnte ich ausweichen, doch leider nicht allen. Zwei von ihnen erwischten mich frontal und ich flog, wie Sesshoumaru zuvor, direkt ins tiefe Meer. Ich sank immer tiefer, ignorierte dabei die brennenden Schmerzen auf meiner Haut. Die Kälte des Wassers lähmte meine Muskeln, die Luft wich immer mehr aus meinen Lungen. Ich schaute mich um, sah nichts außer reiner Dunkelheit. Es war vollkommen still, nicht einmal ein Geräusch nahm ich um mich herum wahr. Was war nur passiert, dachte ich verzweifelt. Da fiel es mir wieder ein – Sesshoumaru! Ich suchte nach dem Daiyoukai, doch es war keine Spur zu sehen. Überhaupt etwas in dieser Dunkelheit zu erkennen war ein Wunder. Ich versuchte ruhig zu bleiben und konzentrierte mich auf mein Reiki. Ich hatte nur noch wenig Zeit, da mir der Sauerstoffmangel bald zum Verhängnis werden würde, das war mir bewusst. Nach einigen Sekunden fand ich den Körper des Daiyoukais und schwamm schnell zu ihm. Es war mehr als schwer, da meine Muskeln sich kaum bewegen wollten. Ich biss aber die Zähne zusammen und zwang meine Arme und Beine sich zu bewegen. Irgendwann erkannte ich eine Person, die in die Tiefe sank. Automatisch griff ich nach ihm, was jedoch noch zu weit weg. Vor Verzweiflung tat ich das dümmste, was jemand hätte machen können. Ich schrie den Namen des Lords, ließ somit den letzten Rest meines Sauerstoffs nach außen und verschluckte das ganze Wasser. Damit war meine Rettungsaktion vorbei, mein Körper erschlaffte, mein Kopf wurde leicht, kein Gedanke mehr verfolgte mich. Werde ich jetzt und hier sterben? Das Einzige was ich noch sah, bevor die Schwärze mich erreichte, war das bewusstlose Gesicht von Sesshoumaru. ¸.•*(¸.•*´ ♥ `*•.¸)`*•.¸¸.•*(¸.•*´ ♥ `*•.¸)`*•.¸¸.•*(¸.•*´ ♥ `*•.¸)`*•.¸¸.•*(¸.•*´ ♥ `*•.¸)`*•.¸ »Kagome! « Was ist das? Ruft mich jemand? Und wenn ja, wer? » Wach auf mein Mädchen. « Hä? Träume ich? Oder habe ich schon den Himmel erreicht? » Öffne deine Augen, bitte! « Warum? Wofür? Hier ist es doch gerade so schön. Wieso sollte ich zurück in … diese Kälte? » Gib nicht auf. « Hab ich doch nicht, oder doch? Ich weiß es nicht. Was ist denn passiert? » Du wurdest von ihm angegriffen, es ist alles meine Schuld! « Warum deine Schuld? Von wem wurde ich denn angegriffen? Ich kann mich nicht mehr erinnern. » Wäre ich damals nur stärker gewesen mein Engel. « Damals? Wer bist du? » Das ist nicht wichtig mein Schatz. Wichtig ist, dass du jetzt kämpfst. Nicht nur für dich. « Ach wirklich? Für mich ist es schon wichtig zu wissen, mit wem ich hier spreche. Warum ist es nicht nur wichtig für mich? Was meinst du? » Du musst kämpfen! Für dich und Sesshoumaru. Er wird sonst sterben. « Ich kenne niem… Sesshoumaru? Was ist mit ihm? Wurde er gerettet? Geht es ihm gut? Die Erinnerungen prallen gerade in meinen Kopf ein. » Das ist gut. Lass es zu. Du musst wach werden und euch beide retten. Ziehe den Dolch aus seinem Bauch, er lähmt ihn. « Okay. Wie werde ich wach? War ich nicht im Wasser? » Das bist du noch. Du bist bald zurück. Aber versprich mir, nicht aufzugeben. Ich möchte dich bald sehen. « Wer bist du nur? Ich grübel die ganze Zeit ... » Das wirst du bald erfahren. « Sag bloß … Papa? ¸.•*(¸.•*´ ♥ `*•.¸)`*•.¸¸.•*(¸.•*´ ♥ `*•.¸)`*•.¸¸.•*(¸.•*´ ♥ `*•.¸)`*•.¸¸.•*(¸.•*´ ♥ `*•.¸)`*•.¸ Ich wurde wach und befand mich tatsächlich noch im Meer. Habe ich gerade wirklich ein Gespräch mit meinem Vater geführt? Nun das ist nicht wichtig. Ich bemerkte, dass mein Körper sich anders anfühlte, er war nicht mehr gelähmt. Auch der Sauerstoff reichte für eine halbe Ewigkeit, was war denn nur passiert? Ich beschloss die Sache erst mal ruhen zu lassen und suchte erneut nach Sesshoumaru. Ich fand ihn relativ schnell und tauchte tiefer, um endlich näher zu ihm zu kommen. Irgendwann kam ich an, griff nach seinem Arm und zog ihn zu mir. Mein Körper fühlte sich so leicht an. Sesshoumaru öffnete kurz seine Augen und ich erkannte, dass er keine Luft mehr übrig hatte. Was sollte ich nur tun? » Gib ihm Luft. «, erklang eine Stimme in meinem Kopf. Wie ferngesteuert öffnete ich meinen Mund, presste meine Lippen auf seine und gab ihm eine Menge Sauerstoff ab. Sesshoumaru’s Augen schlossen sich langsam wieder und ich tauchte mit ihm auf. An der Wasseroberfläche angekommen rang ich nach Luft. Ich schwamm Richtung Strand, wo Ah Uhn, Jaken, Tama und Rin auf uns warteten. Der grüne Kappa rannte aufgeregt hin und her, schrie nach seinem Meister. Rin bemerkte uns zuerst und fragte Jaken nach Hilfe. Irgendwann spürte ich den feinen Sand unter meinen Füßen, das Tragen des Daiyoukais wurde damit immer schwerer. Ich zog ihn aus dem Wasser, ließ ihn im trockenen Sand liegen. Erschöpft ging ich auf die Knie und schnaufte schwer. „Weib! Was hast du gemacht?“, fragte Jaken. Ich schaute zu Ah Uhn. „Bitte bring Jaken unter Kontrolle. Ich brauche jetzt Ruhe um euren Meister zu retten“, sagte ich. Ah Uhn nahm daraufhin den Kappa am Kimono in sein Maul und trug ihn einige Meter von uns weg. Jaken protestierte, war aber schwächer als der Drache. Rin schaute mich nur entgeistert an und Tama bellte aufgeregt. Ich zögerte nicht länger und öffnete den Kimono von Sesshoumaru. Die Rüstung machte ich ab, legte sie zur Seite. Als sein Bauch befreit war, erkannte ich einen weiteren Reißzahn, derselbe der ins Meer fiel. Ich ließ mein Reiki in die Hände fließen und umschloss dieses Spitze Ding. Mit einem Ruck zog ich es heraus, legte sofort meine Hand auf die blutende Wunde und wartete bis sie sich langsam schloss. Erleichtert darüber, zog ich Sesshoumaru wieder an, schaffte es aber nur zur Hälfte. Der Daiyoukai wurde langsam wieder wach und schaute mich verwirrt an. Mir wurde schwindelig und in meinem Kopf drehte sich alles. Ich fiel einfach nach vorn, direkt auf Sesshoumaru drauf. Leider aber konnte ich mich nicht mehr halten. „Kagome“, schrie jemand, aber es war definitiv nicht Rin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)