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Wer bin ich wirklich?

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Eine Gegenspielerin für Sesshoumaru

Kapitel 11: Eine Gegenspielerin für Sesshoumaru
 

Kagome‘s Sicht:
 

Am nächsten Tag war ich schon vor dem Sonnenaufgang erwacht. Ich konnte nicht gut schlafen, was wohl daran lag, dass ich total nervös war. Heute würde ich mit Susanoo sprechen und hoffentlich damit meinen Vater finden. Jedoch spukten mir Sesshoumaru‘s Worte im Kopf herum... der Daiyoukai meinte, er wäre ein Dämon. Da ich kein Hanyou war, ist das eigentlich unrealistisch, jedoch gab ich die Hoffnung einfach nicht auf. Es war der einzige Hinweis und bevor ich das nicht überprüft hatte, würde ich keine Ruhe finden. Vielleicht fand ich so auch etwas Neues heraus und der Hauptmann Sesshoumarus konnte mir dabei helfen. Wer weiß. Nach einem schnellen Bad begrüßte ich Tama und Kirara, die jetzt endlich wach wurden. „Guten Morgen ihr zwei“, sprach ich ruhig und mit einem Lächeln im Gesicht. Danach ging ich zum Schrank und begutachtete die wertvollen Stoffe. Man konnte daran sehen, dass der Lord viel Macht und Geld besaß. Solch ein Seidenstoff könnte sich kein normaler Bauer leisten. Ich entschied mich nach einer Weile für einen violetten Stoff mit rosa Blüten bestickt. Der Obi war in derselben Farbe wie die Blüten gehalten. Nach dem ankleiden bürstete ich meine Haare und entschied mich dafür, sie offen zu tragen. Als ich fertig war, ging ich auf den Balkon und schaute in den Himmel. Da sich mein Gemach im Osten des Schlosses befand, konnte ich hervorragend den Sonnenaufgang beobachteten. Nach einer Weile klopfte es leise an meiner Tür.
 

„Herein“, sprach ich ruhig und Tama bellte den Eindringling an. Hana betrat unsicher den Raum und schaute mich an. „Guten Morgen Kagome, wie hast du geschlafen?“, fragte sie und ich antwortete freundlich: „Es ging, ich konnte nicht durchschlafen“.

„Ich soll dich zum Frühstück bringen und danach in den verbotenen Garten. Wenn du fertig bist, soll ich dich entweder zum Essen oder zum Herren bringen. Je nachdem“, erklärte sie mir damit den Tagesablauf und ich war damit zufrieden. „Verbotener Garten?“, fragte ich nach und Hana lächelte sanft. „Diesen Garten dürfen nur der Lord, die Hime Rin-sama und sein Freund betreten“, erzählte sie und ich verstand. Ein Bereich für ausgewählte Leute quasi. Welch ein Wunder, das ich diese Ehre erhielt und den heiligen Boden betreten durfte, dachte ich sarkastisch und folgte Hana aus dem Zimmer. Nach kurzer Zeit kamen wir wieder an der großen Flügeltür an und ich dachte mir mal wieder, dass ich selbst niemals hier her gefunden hätte. Ich betrat den Speisesaal und setzte mich zu Rin. „Guten Morgen Kagome, schau mal“, sagte sie zu mir und hielt mir dabei eine Schale frischer Erdbeeren unter die Nase. „Diese Früchte schmecken vorzüglich. Probier mal“, jubelte sie weiter. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, steckte mir Rin eine rote Erdbeere in den Mund. „Und? Sind die nicht lecker?“, fragte sie mit strahlenden Augen. Ich fing an zu kauen und musste zugeben, dass sie wirklich toll waren. Als ich den Mund wieder leer hatte nickte ich euphorisch und gab der kleinen ‚Hime‘ Recht. „Sag ich doch. Hier ist auch eine Schale für dich“ sprach sie und gab mir die Erdbeeren. Ich genoss jede einzelne Frucht, ließ sie auf meiner Zunge zergehen. Welch ein himmlischer Start in den Tag, dachte ich zufrieden. Neugierig schaute ich zur Spitze des Tisches und fand dort Sesshoumaru vor. Er aß nichts, sondern genoss seinen Tee und starrte dabei Löcher in die Luft. Es war ein komisches Gefühl, hier mit ihm und Rin zu frühstücken. Als wären wir eine ... KAGOME schrie ich in Gedanken auf. Aus. Pfui. Bäh. Das ist immer noch Sesshoumaru und du darfst nicht vergessen, dass Inuyasha auf dich wartet ... denke ich jedenfalls ... hoffe ich.
 

„Solltest du dennoch gehen, brauchst du nicht wieder zu kommen“ - diese Worte tauchten gerade wieder in meinen Gedanken auf und mir verging daraufhin der Appetit. Ich stellte die halb volle Schale auf den Tisch und schaute auf das Holz. Mit den Augen ging ich das Muster nach und versank in meinen Gedanken. Was war, wenn Inuyasha das ernst gemeint hatte und nicht auf mich wartete? Wenn er nicht mehr erlaubte, dass ich in Musashi blieb? Wo sollte ich dann hin? Diese Fragen beschäftigten mich gerade so sehr, dass ich Hana‘s Rufe nicht mitbekam. Erst als eine eiskalte Stimme nach mir rief wurde ich aufmerksam. „Miko“, sprach er und ich schaute in sein Gesicht. Erst eine Minute später bemerkte ich, dass ich dem ‚Herren‘ vor seinen Dienern in die Augen starrte. Meine Wangen glühten auf und ich sah verlegen zur Seite. Sesshoumaru quittierte mein Verhalten zum Glück nur mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Komm, ich bringe dich zum Hauptmann“, sagte Hana und ich war ihr dankbar dafür. Schnell lief ich hinter ihr her und versuchte diese Peinlichkeit wieder zu vergessen.
 

Hinter dem Speisesaal begann ein kleiner Garten, der für alle begehbar war. Kleine Blumenbeete waren in der Mitte in rechteckartigen Formen gepflanzt worden. Einige Bänke standen herum und Obstbäume. Mehr war hier nicht zu sehen. Dieser Garten hier, war die Verbindung zwischen dem West- und Ostflügel. Da der Speisesaal direkt in der Mitte lag, mussten wir erst durch den offenen Garten laufen, um in den Westflügel zu gelangen. Natürlich hätten wir auch einen anderen Weg nehmen können, aber Hana erklärte mir, dass sie mir unbedingt diesen Ort zeigen wollte. Die Gänge wären zu dunkel und langweilig. Wieder im Inneren angekommen führte sie mich nun durch den westlichen Teil des Schlosses und hinter einem Salon ging es in den ‚verbotenen Garten‘.

Dieser war zum niederknien. Rechts von mir war eine kleine Terrasse mit einem Steinboden. Drum herum waren große Heckenpflanzen platziert, die wohl einen kleinen Sichtschutz bieten sollen. Links vom Eingang ging der Westflügel weiter, wo Sesshoumaru‘s und Rin‘s Gemächer waren. Natürlich hatten die beiden einen direkten Zugang zum Garten und einen Balkon. Vor den Türen ihrer Zimmer lief ein kleiner Bach entlang und am liebsten wäre ich ihm gefolgt, um zu wissen, wohin er führte. Weiter hinten konnte ich einige Rosen sehen, die einen kleinen Durchgang frei ließen... wie gern würde ich ... NEIN Kagome... überstrapaziere nicht dein Glück, ermahnte ich mich heute schon zum zweiten Mal. Eine fremde Stimme unterbrach meine Gedanken.
 

„Lady Kagome?“, fragte mich jemand und ich drehte mich schnell um. Hinter mir stand ein schwarzhaariger Mann, goldbraunen Augen. Er hatte seine Haare zusammen gebunden und trug ein graues Stirnband. Sein Kimono war schlicht, dennoch konnte man erkennen, dass es teure Stoffe waren. Sein Haori und Obi waren schwarz, die Rüstung ebenfalls. Nur sein Kimonooberteil war weiß mit einem roten Muster auf der linken Schulter, genau wie sein Hakama. Die Farben des Westens, dachte ich nur und somit war klar, wer hier vor mir stand. „Herr“, begrüßte ich ihn förmlich, verbeugte mich tief, wurde jedoch an den Schultern gepackt und wieder hochgedrückt. „Ich bin kein Herr, nennt mich doch bitte einfach nur Susanoo. Es freut mich, Euch kennen zu lernen“, sagte er sanft und küsste dabei meinen Handrücken. Ich lächelte freundlich und antwortete: „Die Freude ist ganz meinerseits, Susanoo“.

„Ihr habt nach mir gesucht, wie mir berichtet wurde?“, fragte er und ich nickte. „Ja, ich habe ein Anliegen, privater Natur“, erklärte ich kurz und schaute verlegen zu Boden. Susanoo schien meine Unsicherheit bemerkt zu haben und versuchte mich abzulenken. „Wollen wir vielleicht ein Stück gehen?“, fragte er und deutete auf die Rosen. Automatisch stimmte ich zu und nun liefen wir zwischen den Rosen entlang. Die Pflanzen bildeten einen Bogen nach dem anderen über meinem Kopf und es erinnerte mich an einen Hochzeitsaltar im Freien. Als wir durch waren, fand ich den Bach wieder und bat Susanoo darum, dem Wasser zu folgen. „Nun, was ist es denn für ein Anliegen?“, fragte er nach einiger Zeit und ich wurde nervös.
 

„Es ist eine lange Geschichte“, fing ich an zu sprechen, Susanoo jedoch lachte nur auf. „Ich habe Zeit“, antwortete er freundlich und lächelte mich an. Seine Art war irgendwie ... beruhigend. Mein Herzschlag wurde automatisch langsamer und meine Nervosität verschwand irgendwann komplett. „Ich erfuhr eines Tages, dass ich nicht das Kind meiner Eltern bin, wie ursprünglich gedacht. Sie fanden mich in einem Brunnen, mit diesem Stück Pergament“, damit reichte ich ihm das Papier und wartete ab. Susanoo war undurchschaubar und nun zappelte ich ungeduldig herum. „Verstehe. Jedoch muss ich Euch enttäuschen. Ich bin nicht der Susanoo, den Ihr sucht Lady Kagome. Ich habe nie einen ... Menschen beschlafen. Versteht mich nicht falsch, ich hege keine Abneigung gegen die Menschen, jedoch waren meine Liebschaften immer Youkai-Damen“, erklärte er und die Enttäuschung machte sich in mir breit, wie erwartet. „Erlaubt mir jedoch eine Frage“, sprach er weiter und ich nickte. „Was für ein Brunnen?“, fragte er und danach erzählte ich ihm meine gesamte Geschichte. Wie ich mit fünfzehn in den Brunnen fiel, wie ich Sesshoumaru kennen gelernt habe und die Kämpfe gegen Naraku. Wie sich der Brunnen verschloss und wieder öffnete und wie mir erzählt wurde, dass ich nicht die war, für die ich mich hielt.

Susanoo war ein toller Mann, er hörte mir die ganze Zeit zu und fragte gelegentlich etwas, was ihm unschlüssig war.
 

Nach einer Weile kamen wir an einem Teich an, der von Kirschblütenbäume umrundet war. In der Mitte wurde die Wasseroberfläche von Seerosen geschmückt und hinten sah ich einen Felsen. Vom kleinen Hügel kam das Wasser herunter und ich vermutete stark, dass im Inneren eine heiße Quelle verborgen war. Jedoch hielt ich meine Neugierde in Grenzen und fragte nicht weiter nach. „Für Euer Alter habt Ihr ganz schön viel ertragen müssen“, sprach er nach einer Weile und ich lachte. „Das stimmt“, antwortete ich nur und genoss die Ruhe. „Und was macht Ihr jetzt, da ich nicht der Richtige bin?“, fragte er nach. Diese Frage stellte ich mir bereits selbst und grübelte deswegen. „Ich werde weiter suchen“, sagte ich entschlossen und lief langsam wieder zurück. „Wirklich?“, „Ja, ich möchte wissen, woher ich komme“, sprach ich und Susanoo nickte. „Ihr seid stark“, stellte er plötzlich fest und ich sah ihn überrascht an, „Findet Ihr?“, fragte ich und Susanoo wollte gerade antworten, als ein Bellen unsere Aufmerksamkeit erhielt. Sofort wusste ich, dass es Tama war. „Tama“, rief ich durch den Garten und keine Minute später kam der kleine Inu-Welpe angerannt. Ich ging in die Hocke und er sprang in meine Arme. Gemeinsam stand ich mit ihm wieder senkrecht und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Hast du mich vermisst mein Kleiner?“, fragte ich und im Augenwinkel konnte ich sehen, wie Susanoo mich beobachtete. Nach einem kurzen Moment kam eine panische Rin angerannt und rief nach dem Inu. „Taaaaama“, schrie sie aufgebracht und ich musste lachen. „Hier ist er Rin“, rief ich entgegen und sie kam bei uns schwer atmend an. „Ich ... wollte ... ihn besuchen .... kam rein und ... er rannte raus“, sagte sie völlig außer Atem.
 

Ich ließ Tama wieder hinunter und dieser rannte sofort zum kleinen Mädchen. „Er hat wohl nach seinem Frauchen gesucht, hihi“, kicherte Rin und kuschelte mit Tama. „Verzeih, dass ich in dein Gemach gegangen bin, ich dachte du wärst dort“, sagte sie und ich schüttelte den Kopf. „Das macht doch nichts Rin. Ich habe nichts dagegen“, beruhigte ich sie und tätschelte ihren Kopf. „Wer ist der Welpe?“, fragte nun Susanoo und Rin antwortete: „Kagome hat ihn aufgenommen und kümmert sich um ihn“.

„Soso. Ihr sorgt Euch um einen Youkai?“, fragte mich Susanoo und ich nickte. „Natürlich. Mir ist es egal ob Youkai, Hanyou oder Mensch“, antwortete ich schnell und dachte nicht weiter darüber nach. Susanoo schien meine Antwort jedoch zu verwundern. Er schaute mir einige Minuten ins Gesicht. „Ich werde Euch helfen, Lady Kagome“, legte er fest und nun schaute ich verwirrt. „Was?“, fragte ich. „Ich werde Freunde fragen und die anderen Hauptmänner der Lord‘s kontaktieren“, erklärte er ruhig und mir kamen fast die Tränen. „Wirklich?“, fragte ich nochmal nach und Susanoo nickte. „Ihr habt mein Wort“, sprach er, machte mich damit überglücklich. Ich fiel ihm um den Hals, mich kümmerte es gerade nicht, dass er den höheren Rang hatte. Ich löste mich von ihm und sah in seine Augen. „Danke“, sprach ich ehrlich und die Tränen sammelten sich. „Ich kann euch nicht genug ...“, ich wurde von Susanoo unterbrochen. „Das braucht Ihr auch nicht. Ich bewundere Eure Einstellung und Euer großes Herz“, sagte er. „Großes Herz?“, fragte ich und Rin mischte sich ein. „Oh ja das stimmt, als ich noch in Musashi lebte, hast du dich auch immer um mich gekümmert“, erzählte sie und ich kicherte. „Du bist ja auch besonders, Rin“, antwortete ich lachend und Susanoo stimmte mir zu. „In der Tat, das seid Ihr Hime-sama“. Gemeinsam gingen wir wieder ins Schloss, wo Hana schon auf mich wartete. Ich hob Tama hoch und folgte ihr zu Sesshoumaru. Sie kniete sich vor der Tür hin und klopfte an. „Lady Kagome ist eingetroffen mein Herr“, sagte sie und Sesshoumaru sagte nur, dass ich herein kommen sollte.
 

Als ich sein Zimmer betrat, wunderte ich mich. Ich dachte, wir wären in seinem Gemach, jedoch schien das sein Arbeitszimmer zu sein. Gegenüber von der Tür stand ein großer, breiter Schreibtisch, dahinter saß der Daiyoukai auf einem Stuhl, der aussah wie ein Thron. Hinter ihm waren drei große Fenster, die in den Garten führten. Links an der Wand hing ein Gemälde von Sesshoumaru und rechts war ein großes Bild von seinem Vater. Einige Kommoden mit Schriftrollen waren auch vorhanden. Nun schaute ich zum Daiyoukai und der Lord befahl mir stumm, mich zu setzen. Ich befolgte seine ‚Bitte‘ und platzierte mich vor seinem Tisch. „Und?“, fragte er mit einem kleinen amüsierten Unterton. „Du hattest Recht“, antwortete ich grimmig, worauf er eine Augenbraue in die Höhe hob. „Ich weiß“, sagte er und die Ruhe von vorhin war damit wieder zerstört. Tama bemerkte meine Unruhe und winselte gegen meine Brust. Ich setzte ihn auf meinen Schoß und das Streicheln seines Rückens beruhigte mich wieder. „Was hast du nun vor?“, fragte er und lehnte sich zurück. „Ich werde weiter suchen“, sprach ich. Der Lord nickte und hakte seine Finger ineinander. „Das dachte ich mir“.

„Susanoo wird mir helfen“, erzählte ich und wieder einmal sah Sesshoumaru für einen kleinen Moment verwundert aus. „Soso. Interessant. Wie gedenkt er dies zu tun?“, fragte er und der Sarkasmus war nicht zu überhören. „Er wird die anderen Hauptmänner fragen“, erklärte ich schnell. „Da bin ich aber gespannt“, sagte er und ich wunderte mich. Seit wann war er denn so gesprächig? „Was ist mit Rin?“, fragte er nach einem Moment des Schweigens. „Ich bin noch nicht weiter gekommen“, antwortete ich ehrlich und senkte meinen Blick. „Du hast einen Monat“, sagte er auf einmal und schockte mich damit erneut. „Was? Du gibst mir einen Aufschub?“, fragte ich verwundert. Sesshoumaru stand auf und ging zum Fenster, schaute hinaus. „Passt es dir nicht, Miko?“, antwortete er mit einer Gegenfrage und ich sah ihn immer noch völlig überrascht an. „Doch… ich dachte…“, zum Glück konnte ich mich selbst bremsen. Um ein Haar hätte ich das gesagt, was ich auch dachte. „Das ich dich jetzt umbringe? Oder hinaus werfe?“, beendete er damit meinen Satz, ich schluckte und nickte daraufhin. Er kam wieder zurück und lehnte seine Arme auf den Tisch. „Du kennst mich nicht im geringsten, Mensch“, spuckte er mir entgegen. Ausnahmsweise wollte ich ihm nicht widersprechen, denn der Sesshoumaru hier im Schloss war… anders. So … gerecht … und fair. Ich kam einfach nicht damit klar.
 

„Aber machst du keine Fortschritte nach diesem Monat, werde ich es mir überlegen“, sagte er plötzlich und ich ahnte Böses. „Was überlegen?“, fragte ich und könnte mich selbst dafür schlagen. Was fragst du auch so blöd, dachte ich wütend. „Ob ich dich entweder umbringen werde oder zurück zu meinem jämmerlichen Halbbruder schicke. Beides ist sehr verführerisch. Man könnte dich auch töten und ich übergebe deine Leiche dem Halbblut persönlich“, sagte er und da war er wieder. Der eiskalte, gewalttätige und aggressive Lord des Westens – Sesshoumaru. Wie blöd war ich eigentlich, dass ich dachte, er wäre doch anders? „Da muss ich dich aber enttäuschen“, antwortete ich ihm frech. Mein Temperament ging mal wieder mit mir durch…

„Du wirst mich schon umbringen müssen, da Inuyasha mich nicht mehr erwartet. Es wird ihn also auch nicht verletzen, wenn du ihm meine Leiche übergibst. Das ist verschwendete Energie, Sesshoumaru“, sprach ich schnell und nach diesen Worten ließ ich ihn einfach stehen und verließ den Raum. Als ich die Tür geschlossen hatte, hörte ich noch ein Knurren, doch ich ignorierte es. Hana stand vor mir und sah mich entsetzt an. „K-Kagome…“, sagte sie und ich zuckte nur mit den Schultern. Wenn er dachte, er könnte mich damit einschüchtern, dann hatte er sich da gewaltig geirrt. Dämlicher Youkai, dachte ich nur verärgert und ging mit Hana zurück in mein Zimmer.
 

Sesshoumaru’s Sicht:
 

Ich roch sie. Die Miko war kurz davor, bei mir anzukommen. Ich konnte hören, wie Hana mir berichtete, dass sie nun anwesend sei und befahl dem Weib, herein zu kommen. Spiel Nummer zwei, dachte ich nur amüsiert und mit einer kurzen Handbewegung deutete ich ihr an, sich zu setzen. Als sie mein Arbeitszimmer so intensiv begutachtete, musste ich schmunzeln – innerlich natürlich. Das menschliche Weib setzte sich endlich und ich sah sie nur an. Der Kimono stand ihr wirklich gut, dass musste ich zugeben. Ich konnte einfach nicht zulassen, dass sie in ihren billigen Stoffen hier herum lief. „Und?“, fragte ich sie amüsiert, natürlich wusste ich, welche Antwort nun folgte. „Du hattest Recht“, sagte sie und ich zog eine Augenbraue in die Höhe. Wusst ich’s doch. „Ich weiß“, sprach ich nur gelangweilt und wie erwartet stieg ihre Aura an, sie war also sauer. Gut. Der Welpe bemerkte diese Unruhe und machte sich bemerkbar. Die Miko setzte ihn auf ihren Schoß und strich ihm über den Rücken, dabei beruhigte sie sich wieder. Verwöhnter Hund, dachte ich nur leicht angesäuert und kam wieder zurück zum Thema. „Was hast du nun vor?“, fragte ich und eigentlich war es Offensichtlich. Erst einmal in Sicherheit wiegen, dachte ich nur und spielte weiter. Entspannt lehnte ich mich zurück und wartete ab. „Ich werde weiter suchen“, sagte sie und ich schlang meine Hände ineinander. „Das dachte ich mir“.

„Susanoo wird mir helfen“, erzählte sie und das war mir neu. „Soso. Interessant. Wie gedenkt er dies zu tun?“, fragte ich erneut. „Er wird die anderen Hauptmänner fragen“, erklärte die Miko. Was für eine dumme Idee, als würden die ihr weiter helfen. „Da bin ich aber gespannt“, antwortete ich spöttisch. „Was ist mit Rin?“, fragte ich nach einem Moment des Schweigens. „Ich bin noch nicht weiter gekommen“, sagte sie und auch das war mir bewusst. Nun begann der Spaß.
 

//Ach hör doch mal auf//, halt dich da raus.
 

//Ärgere das arme Mädchen nicht//, selbst schuld. Sie ist zu mir gekommen.
 

//Sadist//, hast du schon mal erwähnt.
 

„Du hast einen Monat“, sagte ich zum Weib und sie sah mich total geschockt an. Natürlich hatte sie nicht damit gerechnet. Eher das ich sie töten oder heraus werfen würde. „Was? Du gibst mir einen Aufschub?“, fragte sie immer noch überrascht. In ihrem Gesicht konnte man jedes Gefühl erkennen, sie war wie ein offenes Buch. Ich entschied mich langsam aufzustehen und ging zum Fenster. Gelangweilt schaute ich in den Garten und sah Rin, die mit der Katzen-Dämonin spielte. „Passt es dir nicht, Miko?“, antwortete ich mit einer Gegenfrage, schaute aber im Augenwinkel zu ihr. Sie saß immer noch mit offenen Lippen da und starrte mich an. Versuchte sie etwa mich zu durchschauen? Tze, viel Spaß kleine Miko, dachte ich nur belustigt. „Doch… ich dachte…“, sprach sie und beendete abrupt ihren Satz. Mir war sofort klar, was sie sagen wollte und eigentlich hatte sie damit nicht einmal ganz Unrecht. „Das ich dich jetzt umbringe? Oder hinaus werfe?“, vervollständigte ich ihren Satz und hörte ihr Schlucken. Ich drehte mich wieder zu ihr herum und ging zum Tisch, stützte meine Arme darauf und sah ihr direkt in die meerblauen Augen. „Du kennst mich nicht im Geringsten, Mensch“, fuhr ich sie an. Jetzt begann mein Spiel. Ich war sanft genug.
 

//Nein//, das hast du nicht zu entscheiden. Sie sitzt gerade in der Falle.
 

//Lass das, ich warne dich//, womit? Willst du mich töten?
 

//Nein, aber ich werde dir, die hässlichste und dümmste Youkai als Gefährtin aussuchen, die deinem Ruf schaden wird//, das wagst du nicht.
 

//Lass es drauf ankommen//, gut.
 

„Aber machst du keine Fortschritte nach diesem Monat, werde ich es mir überlegen“, sprach ich meinen Plan damit aus und der Schock saß tief in den Knochen der Miko. „Was überlegen?“, fragte sie, naiv wie immer. „Ob ich dich entweder umbringen werde oder zurück zu meinem jämmerlichen Halbbruder schicke. Beides ist sehr verführerisch. Man könnte dich auch töten und ich übergebe deine Leiche dem Halbblut persönlich“, sagte ich und ließ die Worte auf meiner Zunge zergehen. Ich beobachtete sie genau. Ihre Augen waren geschockt. Wut und Zorn spiegelten sich in ihrem Gesicht wieder, jedoch ein Gefühl blieb aus. Genau das, was ich auch sehen wollte… Angst und Enttäuschung. Warum aber hatten ihre Augen plötzlich einen komischen Glanz? Das gefiel mir überhaupt nicht. „Da muss ich dich aber enttäuschen“, antwortete sie frech, stand dabei auf. Sie sah mich direkt an und grinste. „Du wirst mich schon umbringen müssen, da Inuyasha mich nicht mehr erwartet. Es wird ihn also auch nicht verletzen, wenn du ihm meine Leiche übergibst. Das ist verschwendete Energie, Sesshoumaru“, fuhr sie fort und mir entglitten jegliche Gesichtszüge. Spielte dieses Weib gerade mit meinen eigenen Regeln? Und das gegen mich? Das war doch nicht wahr, oder? Sie drehte sich um und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Ich knurrte wütend auf. Vor der Tür sprach die Dienerin sie an, jedoch antwortete das Weib nicht und lief wieder zu ihrem Zimmer. Ich stand immer noch neben meinem Schreibtisch, unfähig zu begreifen, was hier gerade ablief.
 

//Hahaha. Ein Schlag mitten ins Gesicht//
 

//Sie ist die Größte//
 

//Die Beste//
 

//Oh, du kommentierst nicht?//
 

//Stehst du so unter Schock?//
 

//Das ist doch der Hammer. Sie hat dir gerade einfach mal gezeigt, wie das Spiel richtig gespielt wird//
 

//Ich will sie jetzt wirklich näher kennen lernen//
 

//Hast du mich gehört?//
 

Diese Miko … knurrend verließ ich mein Arbeitszimmer und rannte aus dem Schloss.

Im Hinterkopf hörte ich immer noch das Lachen von meinem Biest.
 

Blödes Weib, dachte ich nur.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-03-03T15:59:02+00:00 03.03.2019 16:59
BIST BRING Sess endlich zur Besinnung. Lord Kühlschrank mus jetzt endlich mal etwas auftauen. So ein Eisberg ist mir noch nie über den Weg gelaufen o götter helft.
Von:  Kibo-kamichan
2018-05-23T19:48:36+00:00 23.05.2018 21:48
Zu gut wieder mal :)
ich mag das Biest~

Schade finde ich nur, dass du nicht den Moment im Speisesaal aufgegriffen hast.
es hätte mich wirklich sehr interessiert, was Mister Kühlschrank durch den Kopf geht, wenn sie ihn so anstarrt und "blamiert"

Ein schöner Garten ist das übrigens, möchte auch einen haben, hehe^^
und dieser Susanoo ist ein ganz lieber. Hätte er nicht noch mal gesagt, dass er Youkai Damen bevorzugt, hätte ich vermutet, dass er ihr noch auf die Pelle rücken könnte ^^'
Nur finde ich Kagome ein wenig Naiv, solche Informationen einfach an Fremde Personen weiterzugeben. Man weiß ja nie, was manche Leute damit anfangen können.
Wenn sie auch noch gesagt hat, dass der Juwel da hilft, Prost Mahlzeit!!

Man, ich muss immer noch Grinsen, sein Tier in ihm hats Sesshomaru mal so richtig gegeben!
*Das Tier in ihm krault* Feiner Hund :D

LG deine Kibo-kamichan ^^ Schreib fleißig weiter, damit mir der Lesestoff nicht ausgeht :D
Antwort von:  Francys
26.05.2018 19:36
Hehe so einen Garten hätte ich auch gern ... >.<

Ich mag Susanoo, ich finde auch das Sesshoumaru so einen Freund braucht ... wenigstens ein vernünftiger Umgang im sozialen Bereich, haha. :D

Danke dir <3
Von:  XxGirlyxX
2018-01-10T20:13:19+00:00 10.01.2018 21:13
Es tut mir eigentlich leid für kagome das sie so von inuyasha enttäuscht wurde. Aber auf der anderen Seite bin ich immer mehr kagoxsess Fan 🙈 daher nix dagegen 😁
Tja lieber sesshoumaru, kagome wird ist eine gute Gegnerin 😂
Antwort von:  Francys
12.01.2018 17:29
Ja aber es muss irgendwas passieren zwischen Inu und Kagome.. ich liebe das Pairing SessxKago einfach *-*


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