Call me master von HeichouWaifu ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Kalt, es war so unendlich kalt. Mit angezogenen Knie'n sass der kleine Junge in einer Ecke des Raumes. Mit wackligen Gliedern stand er auf und ging zur Heizung hinüber. Kaputt. Natürlich war sie kaputt. Das war sie schon seid Wochen. Er sah zum Bett seiner Mutter. Heute schlief sie aber länger als sonst. Nunja, er durfte gestern auch erst sehr spät wieder nach Hause kommen, wegen den Kunden, hatte sie ihm später erklärt und schlief sofort erschöpft ein. Sie hatte es nicht mal mehr geschafft ihr weisses Kleid umzuziehen. Behutsam trugen die Beine des Jungen ihn zum Bett. Seine kleinen Finger berührten ihren Arm. "Mama?", entfloh es seiner heisseren Kehle. Die Haut unter seinen Fingerspitzen war kalt. Ihr ganzer Körper war kalt. Seine Kinderhände legten sich auf ihre Schulter und er rüttelte sie kaum merklich. Mehrmals blinzelnt schob er sich die Haarsträhnen von den Augen und sah wie versteinert in ihr Gesicht. In diesem war keine Regung zu sehen. Die Augen des Jungen weiteten sich. Und er begann nun hektischer an ihren Körper zu rütteln. Panisch verzog er das Gesicht. Bis eine unheimliche Stille den Raum erfüllte. Leise begann der Junge zu schluchzen. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein grosser Mann betrat den Raum, ohne überhaupt auf Einlass zu warten. Der Junge hatte diesen Mann schon öfter gesehen. Es war der Chef seiner Mutter. Mehr wusste er auch nicht. Grimmig knirschte der Mann mit den Zähnen. "Hey Kuchel!", brüllte er und ging weiter in den Raum hinein, ohne auch nur auf den Jungen zuachten, "Ein Kunde hat sich beschwert, du sollst ihm mehr Geld abgenommen haben als ausgemacht! So geht das nicht!", fuhr er fort und trat zum Bett. Mit hochgezogenen Brauen sah er auf sie herab und stubste sie grob an der Brust an, dann weiteten sich seine Augen. "Verdammte Scheisse ...", murmelte er grimmig und fuhr zeitgleich auf. Mit einem Aufschrei sah er zu seinen Unterarm. In dem ihn der Junge biss. Er wollte nicht das dieser Mann seine Mutter so grob berührte. Er sollte verschwinden! Fluchend stiess der Mann den kleinen Jungen von sich und trat noch einmal nach. "Bist du total irre du Drecksbalg?!", zischte er und blinzelte im selben Moment, "Sekunde, bist du nicht ihr Sohn? Ohhh Scheisse! Wie soll ich denn jetzt Geld eintreiben?! Blöde Hure, stirbt hier einfach." Dann sah er auf und grinste dreckig. Nachdenklich fuhr er sich übers Kinn und ging zu dem Jungen. "Es gibt eine Menge reiche Bonzen die für kleine Jungs zahlen. Glückwunsch, du bist mir ja doch noch von nutzen Balg.", gluckste er schadenfreudig und packte den kleinen Arm.  Levi blinzelte mehrmals. Ein Tagtraum. Es war wieder nur ein weiterer Tagtraum aus seinen Erinnerungen. Heftig schüttelte er den Kopf und nahm seinen Revolver in die Hand. Dann blickte er auf Anda's bewusstlosen Körper hinunter. Wie eine Puppe lag sie hilflos auf den Kellerboden. Wenn er sie schon beseitigen musste, wollte er es wenigstens schnell hinter sich bringen. Seine Augen verengten sich, als er sich zu ihr runter beugte und ihr den Lauf an die Schläfe hielt. Seine Hand begann plötzlich zu zittern und sein Puls raste. Innerlich verkrampfte sich etwas in ihm. Und wieder ... und wieder sah er sie kurz in dem weissen Kleid. Ungläubig schloss er die Augen und schüttelte den Kopf. Als er die Augen wieder öffnete, lag sie da, wieder in ihrer Kleidung. Ihre schwarzen langen Haare hatten sich unter ihrem Kopf wie ein Teppich ausgebreitet. Hörbar atmete er aus und legte den Finger an den Abzug des Revolvers. Er schob die Brauen zusammen und versuchte die Kontrolle über seine unruhige Hand zu gewinnen. Ein dumpfes Stöhnen erfüllte den Raum. Mehrmals blinzelnt öffnete Anda langsam die Augen. Levi fuhr innerlich zusammen. Benommen und noch etwas benebelt wanderten ihre Augen durch den Raum, dann ruhten sie auf den Schwarzhaarigen. Als sie erkannte was er tat weiteten sich ihre Augen panisch und schockiert. Doch noch ehe sie einen Laut von sich gab presste Levi seine Hand auf ihren Mund und drückte den Lauf härter gegen ihre Schläfe. Undeutbar lag sein Gesicht im Schatten. Wieso musste sie jetzt aufwachen?! Mit kalten Blick sah er sie an, und sein Magen verkrampfte sich, als er sah das ihre Augen nun ruhig in seinen ruhten. Wusste sie was sie erwartete? Nahm sie es einfach hin? Diese Tatsache das sie ihn einfach so ruhig an sah, machte ihn innerlich wütend. Er nahm seine Hand von ihrem Mund. "Wieso hast du dich in mein Auto geschlichen?", fragte Levi bissig. Bevor er abdrückte, wollte er wenigstens Antworten haben. "Ich wollte bei dir sein.", antwortete sie und lächelte. Sein Kiefer spannte sich an. Wie konnte sie nur lächeln?! "Du wirst mich jetzt auch töten, nicht wahr?!" Kurz weiteten sich seine Augen und er schwieg. Seine Hand begann wieder unruhig zu werden und er presste die Zähne zusammen. Anda schloss die Augen. "Es ist in Ordnung.", fuhr sie fort, "Denn du bist es der es tut." Mit einem Ruck zog er sie am Oberarm auf ihre Füsse und drückte sie gegen die kalte Wand. Grob schob er den Lauf des Revolvers in ihren Mund und sah sie kalt an. "Es ist also in Ordnung wenn ich es tue ....", wiederholte er ihre Worte und versuchte in ihren Augen Furcht oder Angst abzulesen. Aber nichts davon erkannte er. Sie stand einfach nur da und sah ihn an. Sein Finger am Abzug begann zu zittern. "Scheisse ...", murmelte er zischend, "Scheisse!!", wurde er immer lauter und warf den Revolver hinter sich auf den Boden. Mit hektischen Atem streckte er, zu jeder Seite ihres Kopfes, seine Arme an die Wand. "Warum ...", nuschelte er, "Warum ...." Mit seinen Fäusten schlug er gegen die Wand. "Ich verstehe es nicht ..... Ich habe so viele Leben auf den Gewissen ...." Levi schluckte schwer. "Nur bei dir .....", er unterbrach sich und nahm etwas Abstand zu ihr. Als würde er sich an etwas schreckliches erinnern staarte er seine Hände an. Seinen Brauen schoben sich zusammen und er sah wieder zu ihr. "Wieso ...", flüsterte er und packte ihre Schultern, "Wieso musst du ihr so ähnlich sehen?!", erhöhte er seinen Tonfall und nahm für kurze Zeit einen verzweifelten Gesichtsausdruck an, als er gen Boden blickte. "Ich kann .... nein ... nicht nochmal ...", flüsterte er eher zu sich selbst und schloss die Augen. Nur stumpf nahm er Anda's Berührung an seiner rechten Hand war. Zweifelnd sah er zu ihr auf. In ihrem Gesicht lag nach wievor diese Ruhe. Sanft strich sie über seine Hand und rückte näher zu ihm auf. Langsam legte sie ihre Hände auf seine Brust. Diese Ruhe in ihrem Gesicht ... sie machte ihn wahnsinnig! "Wieso fliehst du nicht?! Wieso läufst du nicht vor mir weg?! Wieso hast du nicht die Chance genutzt die ich dir gab zur Flucht?!", fuhr er auf und wurde immer lauter. Unbeirrt sah sie ihn weiter an und lächelte leicht. "Weil ...", begann sie und legte ihren Kopf leicht an seine Brust, " ... weil ich dich liebe. Mir ist egal was du mir antust. Solange ich bei dir bleiben darf. Ich weiss das du kein schlechter Mensch bist." Wieder verkrampfte sich etwas in Levi's Inneren. "Hör auf ... du irrst dich ... hör auf ...", nuschelte er scharf und schob sie etwas von sich weg, "Versteh endlich das ich kein guter Mensch bin, verdammt! Begreifst du nicht?! Ich wollte dich töten!" Mit undeutbarer Miene strich er sich durchs Haar. "Und jetzt habe ich dich noch mehr mit hinein gezogen. Verstehst du?! Du dürftest eigentlich gar nicht mehr am Leben sein!" Anda sah nachdenklich auf den Boden, schritt an ihm vorbei und hob den Revolver vom Boden auf. "Ich verstehe", sprach sie ruhig und legte die Waffe in ihre Hand, "ich bringe dir Schwierigkeiten ..." Erst jetzt drehte Levi sich zu ihr um und sah sie fassungslos an als sie sich die Waffe an die Schläfe hielt. "Nein ...", hauchte er. "Wenn es für dich eine Last ist mich zu töten, dann ...", ihr Finger legte sich auf den Abzug. "Nein ..." " ... lass es mich tuen ...." "Nein!!" Binnen weniger Sekunden ging alles blitzschnell. Levi stürtzte sich auf sie und riess ihren Arm nach oben und der Schuss ertönte. Eine kleine Rauchwolke stieg von der Holzdecke auf, in der die Kugel stecken blieb. Mit panischen Atem beugte sein Körper über ihren und beide lagen auf den Boden. "Bist du eigentlich total irre?!", keuchte er aufgebracht. Ungläubig sah sie ihn an. Als würde sie nicht begreifen was gerade passiert sei. "Antworte mir verd-" "Wieso ...", unterbrach sie ihn, "wieso hast du mich aufgehalten?" Er zuckte kurz zusammen. "Was ...?!" Sie versuchte sich unter ihm zu bewegen. "Ich soll doch eh sterben!", flüsterte sie und zappelte wild umher, "Lass mich!" "Hör auf!" "Wenn ... wenn ich nicht bei dir sein kann ... dann ...", ihre Worte gingen in einem schluchzen unter, und sie versuchte krampfhaft die Waffe wieder auf sich zu richten. Zähne knirschend schlug Levi ihr diese aus der Hand und drückte ihre Handgelenke auf den Boden. "Ich sagte, hör auf!", brüllte er verzweifelt und atmete hektisch. Doch Anda war wie von Sinnen. Wild zappelte sie immer noch unter ihm mit den Beinen. "L-Lass mich!" Er biss sich auf die Unterlippe und seine Augen nahmen ein verzweifeltes, mattes funkeln an. "Ich ...", begann er und legte seine Stirn an ihrer, " ... ich lasse nicht zu das du stirbst ..." Urplötzlich hörte Anda auf sich zu bewegen und blinzelte ungläubig. "Ich will das du bei mir bleibst!" "Levi ...", hauchte sie und schien sich langsam zu beruhigen. Doch so schnell seine Gefühlsregung auch gekommen war, um so schneller war sie wieder verschwunden, und er blickte wieder monoton auf sie herab. "Sag das du bei mir bleibst!", forderte er kalt. Anda nickte zögerlich, dann hauchte sie ein Fürwort. "Sag das du meinen Worten folgen wirst!" Wieder nickte Anda. Levi's Lippen umspielte ein kurzes süffisantes Lächeln, dann legte er den Kopf in den Nacken und atmete hörbar aus. "Törichtes Mädchen ...", murmelte er und sah sie wieder an, " ...du hast gerade freiwillig den Vertrag des Teufels unterschrieben." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)