Call me master von HeichouWaifu ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Ich muss wissen, dass dein Herz schnell schlägt und Ich muss wissen, dass ich der einzige für dich bin Was ist aus mir geworden? Ich bin ein verdammtes Monster Denn alles was ich wollte war etwas Schönes Meine Liebe zu viel Deine Liebe ist nicht genug Oh, was braucht es von mir, um an deiner Seite zu liegen Oh, es schmerzt und es schmerzt Du willst sterben Ich muss dich mit meiner Liebe töten Ich habe für immer gesagt, doch jetzt schau ich durch dich Ich habe für immer gesagt, doch meine Worte erreichen dich nicht Was habe ich gemacht? Ich bin ein verdammtes Monster Denn alles, was ich wollte, war etwas Schönes  Ungläubig blickte Hanji über die geschriebenen Zeilen, und verzog das Gesicht. Der Glanz ihrer Brille liess nur erahnen was für einen Ausdruck ihre Augen machten. Mit einem nachdenklichen Ton fuhr sie sich durchs Haar, und gab das Blatt wieder Levi zurück. "Irgendwie bedrückend.", murmelte sie, für ihre Verhältnisse, merkwürdigerweise ernst. Levi faltete den Zettel und steckte ihn zurück in die Hosentasche, dann schlug er ein Bein über das andere und lehnte sich in Hanji's Sessel zurück. Es kam so gut wie nie vor das er sie besuchte. Diese Tatsache überraschte sie immer noch. Sie stützte ihre Ellbogen auf den Tisch ab und faltete die Finger ineinander. "Ich gehe davon aus das du schon eine genaue Vorstellung hast wie der neue Song klingen soll.", merkte sie an und beobachtete ihn genau. Levi nickte nur. Hanji war bewusst, das die Lyrics nur ein Vorwand waren um sie zu besuchen. Etwas anderes lag in der Luft, sie fühlte es, es war fast greifbar. Doch ein falsches Wort und er würde wieder gehen, das wusste sie genau. "Versteh das jetzt nicht falsch, ich finde es super das du doch bei dem Konzert mit machen willst.", fuhr Hanji fort, "Aber das du gleich mit einen neuen Song kommst. Das überrascht mich.", lachte sie und setzte ein schiefes Lächeln auf. "Ihr braucht ihn ja nicht nehmen wenn er, wie sagtest du?! Bedrückend ist.", brummte Levi und sah ausdruckslos zur Seite. Hanji fuchtelte mit den Händen umher. "Nein, nein, die Fans werden ausflippen! Der Song bleibt." Wieder kam nur ein Brummen von ihm zur Antwort. "Hast du etwas gefühlt als du diese Zeilen geschrieben hast?", fragte Hanji, und machte sich schon darauf gefasst wieder angeraunt zu werden. Das sie ihn nicht analysieren soll. Aber Levi zuckte mit den Schultern. "Vielleicht ... vielleicht auch nicht.", antwortete er. Hanji blinzelte. Er hatte ihr tatsächlich ohne Unterton eine Antwort gegeben. Ich mache mir ein Kreuz im Kalender, dachte sie freudig und ihre Brille blitzte auf. "Achso, also hat das keine tiefere Bedeutung?!", stellte sie in den Raum und achtete auf seine Gesichtszüge. Sie blieben jedoch unverändert. "Es sind nur Worte", gab er an, "was soll da schon für eine Bedeutung hinter stecken?!", diesmal klang er wieder leicht genervt und gelangweilt. "Worte sind der Schlüssel zur Seele.", kommentierte Hanji, und Levi's Augen verengten sich, dann sah er sie an. "Ist das so, ja?!" Der Brillenträgerin überkam eine leichte Gänsehaut. Er war heute für seine Verhältnisse gesprächig. Schon fast unheimlich. "Gab es also keinen Beweggrund dass du das geschrieben hast? Die Lyrics zu schreiben hat dich ja sonst immer genervt, weswegen du mir und Mike meistens nur ein Grundgerüst vor die Füsse gepackt hast.", rechtfertigte sie ihr weiteres nachhacken. In der Hoffnung das er nicht gleich wieder gehen würde. "Was weiss ich.", knirschte er, "Vielleicht wollte ich nur Druck los werden." Hanji's Augen begannen immer mehr zu funkeln. Öffnete er sich ihr gegenüber etwa?! Ihr neugieriger und forschender Verstand begann zu rasen. Doch sie wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. "Ach", seufzte sie auf, "wusst ich doch das du doch keine richtige Lust auf das Konzert hast." Levi's Brauen schoben sich zusammen. "Was?! Nein, das mein ich nicht mit Druck Vierauge!", zischte er gereizt. "Ach, nicht?! Was dann? Du weisst keiner hat einen neuen Song verlangt." "Tcch! Das weiss ich selber." Eine eisige Stille legte sich im Raum nieder. Fieberhaft überlegte Hanji sich die richtigen Worte, und dachte nochmal über die Zeilen der Lyrics nach. "Hast du denn Gefühle die du nicht benennen kannst? Und durch diese Tatsache baut sich ein Druck auf?" Der Schwarzhaarige sah kurz Hanji an, dann senkte er mit ernster Miene den Blick. "Kann schon sein.", brummte er, "Aber ich will mich auch gar nicht mit undefinierbaren auseinander setzen. Es lenkt nur vom Wesentlichen ab." Wieder blinzelte Hanji. Langsam wurde das echt unheimlich. Er sprach mal mehr als nur einen Satz. "Was ist denn das Wesentliche für dich? Willst du, oder kannst du dich nicht damit auseinander setzen Levi?" Grimmig sah er sie wieder an. "Ich will es nicht!", warf er gereizt ein. "Nur bei deinen eigenen Gefühlen, oder auch die von anderen?" Für einen kurzen Augenblick schien er nachzudenken, bis er sich mit seiner einen Hand durch den Pony fuhr. "Mit meinen Eigenen ...", nuschelte er und machte ein unschlüssiges Gesicht, "weil ich sie selber nicht definieren kann, weiss ich nicht mehr was richtig oder falsch ist." Hanji's Augen weiteten sich. Sass da wirklich noch Levi vor ihr? Ihr Herz pochte. Sie wollte noch viel mehr aus ihm raus holen. Endlich bekam sie nach Jahren einen Eindruck seines Innersten. "Was meinst du mit richtig oder falsch? Ist es die Angst das du jemanden verletzen könntest? Oder das man dich verletzt?" Levi sah auf und seine Augen verdunkelten sich für einen kurzen Augenblick. "Ab wann spricht man denn bitte davon verletzt zu sein?! Wenn es äusserlich nicht erkennbar ist, kann man es denn noch so nennen?!", fragte er ernst gegen. "Es ist nicht nur das Äusserlichen was verletzlich ist. Das Innere ist das was man am schnellsten zerbrechen kann. Levi, fühlst du dich gebrochen? Ist dieser Druck, wie du es beschreibst, vielleicht auch nur ein Schmerz den du nicht zulassen willst?!" Sein Kopf senkte sich und er legte die Hände an die Stirn. "Wenn ich sie sehe fühle ich diesen Druck.", murmelte er und schüttelte zugleich den Kopf, "Ich sehe sie an, aber ich sehe nicht ihre Augen. Ich sehe sie einfach nicht." Hanji runzelte die Stirn und legte nachdenklich ihre Finger ans Kinn. "Bedeutet sie dir etwas? Hast du Angst sie zu verletzen?" "Nein ...", er hielt kurz inne und schloss die Augen, " ... das was ich in ihr sehe ist schon lange gegangen. Hat mich verletzt. Dadurch habe ich sie jetzt verletzt." Levi schien diese Worte schon fast zu sich selbst zu murmeln, so als würde etwas in ihm hoch kommen und er müsste sich jetzt damit auseinander setzen. "Was siehst du denn in ihr?" Auch wenn Hanji zu gerne wüsste von wem er sprach, sie war schon froh darüber so weit zu ihm durch zudringen. "Etwas was ich geliebt habe ... wahrscheinlich ..." "Du hast also jemanden verloren?" Kaum hatte Hanji diesen Satz ausgesprochen, sah Levi sie ungläubig an, ehe sich seine Miene wieder verfinsterte und er Haltung annahm. Mit einem Brummen erhob er sich. Und Hanji wurde klar jetzt war wieder alles beim Alten. Ohne ein weiteres Wort begleitete sie ihn zur Haustür. Ohne sich nochmal nach ihr umzudrehen ging er zu seinem Wagen. Als sie die Tür schloss atmete sie hörbar aus. Jahrelang hatte sie gehofft Levi besser zu verstehen, hinter seiner Mauer blicken zu können, zu dürfen. Das sie jetzt so einen Einblick bekam ging nicht spurlos an ihr vorbei. Sie wusste nur grob um seine Vergangenheit. In jüngeren Jahren hatte er mit viel Dreck zutun, wie er es selber einmal nannte. Doch mehr wusste sie auch nicht. Dennoch war ihr aber von Anfang an klar, das seine distanzierte und unnahbare Haltung ihren Hintergrund hatte. Und jetzt wurde ihr bewusst das hinter dieser Mauer etwas verletztes steckte. Was er aber wegen bestimmten Umständen tief in sich vergraben hatte. Hanji ging zu ihren Schreibtisch und holte ein kleines Notizbuch hervor. Sie wollte ihre Gedanken diesbezüglich zu Papier bringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)