Die kleine Meerjungfrau und der Wassermann vom Sternenhimmel von MarryDeLioncourt ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6- verwirrende Gefühle ----------------------------------------- Kapitel 6- verwirrende Gefühle Die kommenden Tage tauchte Aquarius nicht auf und Luanas Herz wurde schwer vor Traurigkeit. Sie begann an der Liebe zu ihrem Wassermann zu zweifeln. Doch war nicht bis gestern noch alles so perfekt? Auch ihr gemeinsamer Teich trug nicht dazu bei, dass es der kleinen Meerjungfrau besser ging. Sie hatte es geahnt, immer war es dasselbe und jeder, dem sie ihr Herz schenkte, nutzte diese Gelegenheit aus, um sie zu verletzen. Warum nur ließ Aquarius auf sich warten? War es wirklich möglich, dass er ihr etwas vorgespielt hatte? Tränen rannen ihren Wangen herab und sie vergrub ihr zartes Porzellangesicht in den Händen. Einsam und verletzt schwamm sie durch das Meer, dessen trüber und farbloser Schein perfekt zu ihrer Stimmung passte. Luana hielt plötzlich inne und benutzte ihren hübschen Kopf mal nicht dazu, Aquarius Vorwürfe zu machen, sondern sich ernsthaft nach dem Grund zu fragen, weshalb ihr Liebster nicht auftauchte. Denn auf einmal kam ihr noch ein anderer Gedanke, den sie ihn ihrer Enttäuschung völlig außer Acht gelassen hatte. Konnte es womöglich auch sein, dass dieser ominöse Himmelsaufseher, von dem Aquarius einst sprach, ihm etwas angetan hatte? Doch wie konnte die kleine Meerjungfrau zum Himmel gelangen? Da fiel ihr Pegasus ein, aber auch das geflügelte Pferd war ein Wesen des weiten Universums der Sterne und somit vorerst unerreichbar. Seufzend ließ sich Violet auf einem Felsvorsprung nieder und dachte nach. Da glitt plötzlich etwas an ihr vorbei und verschwand in der Dunkelheit. Luana lief ein Schauer über im Nacken entlang und sie fühlte sich unsicher. Etwas schien sie zu beobachten und sie war hier ganz alleine. Sie ignorierte das mulmige Gefühl vorerst. Ob die Meerhexe gewillt war ihr zu helfen? Mit diesem Gedanken mochte sich die kleine Meerjungfrau am allerwenigsten anfreunden und doch schien ihr diese Idee der einzige Ausweg zu sein. Schließlich entschloss sich Luana doch dazu, die Meerhexe aufzusuchen, auch, wenn ihr dabei sehr unwohl war. Alle Meeresbewohner, die sie nach dem Weg fragte, schauten die kleine Nixe entweder verwundert oder irritiert an, doch keiner konnte ihr Auskunft geben. Mittlerweile war die Nacht wieder hereingebrochen und das Meer lag ruhig da. Um Luana herum begann es auf einmal zu blubbern und zu gurgeln, erschrocken versuchte die kleine Meerjungfrau etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Natürlich war ihr erster Gedanke Aquarius, doch es war Nacht und somit ausgeschlossen. Ihr Herz wurde wieder schwerer. Da tauchten wie aus dem Nichts vor ihr ein Schwarm Seesterne auf. „Ähm entschuldigt die späte Störung Fräulein Luana, aber unsere Herrin schickt uns….puhh, und es war nicht leicht euch zu finden, weil ihr ständig unterwegs seid. Aber jetzt endlich ist es uns gelungen. Wenn ihr uns bitte folgen würdet?” Jetzt war Luana erst recht verwirrt. Sie hatte nicht gewusst, dass das weite Meer von einer Herrscherin regiert wurde. Allerdings kam ihr dieser Gedanke nicht ganz ungelegen und war weitaus angenehmer, als die Meerhexe aufzusuchen, also folgte Luana dem Seesternschwarm. “Wir haben eine lange Reise vor uns Fräulein Luana. Wollt ihr euch vorher noch etwas zur Ruhe legen?”, fragte der kleine dunkelviolette Seestern, der scheinbar das Kommando hatte. Auch die anderen Seesterne leuchteten in den verschiedensten Lilatönen. Von einem eher schlichten lila, violett über mangenta bis zu weinrot. Und alle schauten die kleine Meerjungfrau mit ihren schwarzen Knopfaugen erwartungsvoll an. „Ich schätze, ich bin ohnehin viel zu aufgedreht, um mich auszuruhen. Meinetwegen können wir gleich aufbrechen. Wie ist eigentlich dein Name, kleiner Freund?” Der Seestern räusperte sich. „Verzeiht Fräulein Luana, ich heiße Twinky. Wie unhöflich von mir”, tadelte sich der kleine Meeresbewohner selbst für dieses kleine Missgeschick. Luana konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, doch neigte sie den Kopf dabei zur Seite, um Twinky nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen. Auf dem Weg zu der mysteriösen Herrscherin der Meere, stellte sich die kleine Meerjungfrau immer wieder die Frage, wer sie wohl sein mochte und weshalb Luana noch nie auch nur ein Sterbenswörtchen über sie gehört hatte. Das Meer mochte zwar für viele den Anschein erwecken, groß, weit und unergründlich zu wirken und es Millionen der verschiedensten Fischarten, unterschiedliche Muscheln, Schnecken oder Seesterne existieren, doch konnte man bei einigen Arten Ähnlichkeiten feststellen. Auch jetzt noch wurde Luana das Gefühl nicht los, dass sich ein blinder Passagier an ihre Flossen geheftet hatte. Und sie vermochte auch zu sagen, dass dieser jemand nichts Gutes im Schilde führte. Wie diese Meeresherrin wohl aussehen mochte? Luana nahm die Umgebung um sich herum kaum wahr, so in Gedanken versunken war sie. Deshalb wäre sie auch um ein Haar in den plötzlich stoppenden Seesternschwarm hinein geschwommen, doch im letzten Moment konnte sie sich noch beherrschen und einen Zusammenprall vermeiden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)