Du bist Mein! von Miyako-Naoko (Weil deine Liebe allein nicht genug ist brauche ich alles von dir.) ================================================================================ Arbeit. ------- "Also womit wollen Sie anfangen?" Etwas überfordert zuckte ich mit den Schultern, also fing Gabriel einfach mit irgendwas an. Eigentlich wollte Eiljah mir meine Aufgabenbereiche erklären, allerdings wurde er heute morgen schon um 4 Uhr aus dem Bett geklingelt und war seitdem mit dem Rat in einer endlosen Telefonkonferenz gefangen. Deshalb hatte er mir irgendwann Gabriel vorbei geschickt damit er das mit mir machte. Wir saßen in meinem Büro in dem Gabriel in den vergangenen Wochen schon ein paar Aktenkisten aufeinander gestapelt hatte, nun nahm er sich die erste und öffnete diese. "Ich denke es wird das Beste sein wenn wir die Akten zu den verschiedenen Bereichen direkt einsortieren während ich Ihnen alles erkläre." "Okey..." Ich stand auf und ging zu Ihm. "... aber bitte Gabriel nenn mich endlich Minna." Gabriel lächelte entschuldigend. "Nun Miss Minna..." Seufzend unterbrach ich ihn. "Ohne Miss, ohne Lady, ohne Sie. Einfach nur Minna, bitte!" Nun seufzte er. "Es tut mir leid. Aber Si..." Ich zischte. "..Du musst verstehen, dass ich durch die Ausbildung am Hof, so wird das Ratsgebäude genannt, dass ich durch diese Ausbildung, die noch nicht allzu lange her ist, mich noch sehr an der Etikette orientiere. Normalerweise werden die Fürsten und Ihre Familie allesamt gesiezt und mit sehr viel Respekt behandelt. Nicht nur am Hof, auch bei einer privaten Beschäftigung. Es ist eher selten das es privat einen eher lockeren Ton gibt. So wie hier bei Elijah. Außerdem sieze ich Elijah ja auch genauso wie der Großteil seiner Männer das tut." Wieder seufze ich und verdrehte die Augen, lächelte aber. "Naja mir ist dieses steife Protokoll einfach zu wider. Na gut, finden wir einen Kompromiss, du darfst mich siezen musst mich aber mit Minna ansprechen." Gabriel wirkte geradezu erleichtert. "Damit würde ich mich deutlich wohler fühlen. Also dann wollen wir mal anfangen. Personalverwaltung." Stunden später rieb ich mir über's Gesicht, wir hatten bereits den Großteil geschafft, aber es waren immer noch drei Stapel mit Kartons übrig. Inzwischen drehte sich alles nur noch um Personal, Gehälter, Anwesen, Gesundheitsversorgung und und und. "Was haben wir denn noch vor uns?" Gabriel lächelte etwas entschuldigend. "Nun da wäre noch die Vermögensverwaltung, die Spenden und Gemeinnützigen Projekte, die geplanten Veranstaltungen..." Gabriel ratterte die Liste weiter runter und ich stöhnte auf. Ich hatte mich getäuscht, da Gabriel noch nicht alle Karton in mein Büro gebracht hatte. Die anderen waren noch bei Elijah in den Schränken oder in Kartons. Als wir schließlich die Vermögensverwaltung und die Spenden abgearbeitet hatten war mir schwindelig von den Summen mit denen ich es zu tun bekommen würde. "Ich denke wir machen Schluss für heute." Gabriel nickte und stellte den Karton wieder ab denn er soeben angehoben hatte. "Eine Sache wäre da noch." Leidvoll sah ich ihn an und er lachte kurz auf. "Es ist nichts schlimmes, nur Ihr Schreibtisch." Irritiert sah ich zu dem weißen Tisch. "Was ist damit?" Gabriel ging zum Schreibtisch und zeigte mir ein paar Dinge. "Hier haben Sie eine Telefonliste, für Ansprechpartner, die Bereiche der Zuständigkeiten stehen daneben, dann hätten wir hier Ihren Terminkalender...." Vorsichtig spähte ich durch die Geheimtür in Elijahs Büro, er war immer noch am telefonieren und hackte nebenbei auf seine Tastatur ein, seine Zigarette verglühte im Aschenbecher und er wirkte im allgemeinen nicht allzu glücklich. Leise schloss ich die Tür wieder, er hatte mich gar nicht bemerkt gehabt, war viel zu sehr in seine Arbeit vertieft. Da es bereits späte Mittagszeit war beschloss ich Elijah etwas zu kochen um ihn etwas aufzumuntern. Da in unserem privaten Kühlschrank allerdings gähnende Leere herrschte, machte ich mich auf den Weg zur großen Küche in der das Essen für die Angestellten und uns zubereitet wurde, wenn wir nicht gerade für uns selbst kochten. Als ich durch die große zweiflüglige Tür ging musste ich an meine gescheiterte Flucht von damals denken. Ein nervöses Lächeln schlich sich auf meine Lippen, was die Angestellten hier wohl von mir hielten? Kaum das ich die Tür geöffnet hatte und eingetreten war kam mir eine junge Frau entgegen. "Miss Kobras. Mein Name ist Alice, ich bin die Chefköchin. Es freut mich Sie endlich persönlich kennen zu lernen. Was kann ich für Sie tun? Wollen Sie das Festmahl zu Weihnachten besprechen?" Ihr Lächeln wirkte aufrichtig, dennoch stockte ich kurz irritiert. Sie war eine Geschaffene. Es war helllichter Tag, also gut wir hatten Dezember und es war trüb. Aber dennoch war es eigenartig Sie tagsüber zu sehen. Normalerweise hatten alle Geschaffenen Nachtdienst. Immer noch freundlich lächelnd wartete sie geduldig auf meine Antwort. Als ich mich wieder gefasst hatte lächelte ich zurück. "Alice. Wie Alice im Wunderland? Ich muss sagen Sie sehen sogar so aus. Es freut mich ebenfalls Sie kennen zu lernen. Aber bitte nennen Sie mich Minna. Das Festessen? Ähm, nein. Eigentlich wollte ich nur ein paar Sachen zum Kochen holen." Alice nickte. "Bitte hier entlang." Und führte mich zu den großen Kühlschränken an der Seite. "Hier finden Sie Getränke, dort Fleisch und Fisch. Und dort Obst und Gemüse." Während die zierliche blonde Frau mir alles zeigte spürte ich genau die Blicke der anderen in meinem Rücken und drehte mich ein Mal kurz um, um den Angestellten ein freundliches Nicken zukommen zu lassen. "Was würden Sie denn gerne Kochen, dann könnte ich Ihnen die Sachen raus suchen." Kurz überlegte ich. "Sie wissen nicht zufällig ob Elijah ein Lieblingsgericht hat?" Jetzt grinste Alice breit. "Natürlich, ich kenne alle Lieblingsessen der Familie, nur Ihres noch nicht. Elijah isst für sein Leben gerne Grünkohl, aber dafür ist es heute wohl schon etwas zu spät. Es sei denn Sie wollen aus dem Mittag- ein Abendessen machen." Als sie mir Elijahs Leibgericht nannte musste ich breit Grinsen. "Nun dann kennen Sie mein Lieblingsgericht doch schon." Ich zwinkerte ihr zu und fügte dann hinzu. "Nein, das wird heute wohl nichts mehr, das wäre zu viel Arbeit, ich habe noch ein paar andere Dinge zu erledigen. Hm, aber dann haben wir ja schon ein Festessen für den ersten Weihnachtstag." Alice nickte, nahm sich schnell Zettel und Stift zur Hand und notierte sich etwas. "Und was hatten Sie sich für die anderen Tage gedacht?" Naja, wo wir schon dabei waren konnten wir auch noch schnell den Rest machen. "Heiligabend würde ich sagen einfach ganz klassisch. Würstchen und Kartoffelsalat. Und Nudelsalat, ich mag keinen Kartoffelsalat. Und ein paar belegte Schnittchen oder so was vielleicht, ja das hört sich doch gut an. Für den Zweiten überlege ich mir noch was, da fällt mir auf die schnelle nichts ein. Aber ich werde Ihnen rechtzeitig Bescheid geben." Eifrig schrieb Alice alles auf und nickte dann wieder zu den Kühlschränken. "Und für heute?" Schließlich entschied ich mich für Senfeier, schnell und einfach. Als Alice mit half die Zutaten dafür in unsere Privatküche zu tragen konnte ich meine Neugier nicht mehr im Zaum halten. "Sagen Sie, Alice. Wie kommt es das Sie überhaupt Tagsüber hier rum laufen?" Alice lächelte breit. "Nun das liegt daran das Herr Sokolow ein sehr guter, gerechter Herr ist. Erstmal ist es so das sämtliche Fenster und Glastüren mit einer speziellen Beschichtung überzogen sind, welche die UV-Strahlung abhält und es uns so ermöglicht auch Tagsüber im Haus rum zu laufen ohne uns zu verbrennen. Das ist übrigens in allen Anwesen so. Und dann kommt noch dazu das Herr Sokolow es seinen Geschaffenen auch ermöglicht Karriere bei ihm zu machen. Bei anderen Herren wäre es undenkbar das eine Geschaffene Küchenchefin werden würde. Zumal ich dann ja auch, arbeitstechnisch, über ein paar Reinblütern stehe. Ich muss zwar immer auf die Umgangsformen achten und so weiter aber wenn ich ihnen sage das sie bitte Kartoffeln schälen sollen, dann müssen sie das auch machen. Herr Sokolow honoriert eben Fleiß, Talent und Können. Er hat mich von sich aus befördert und dafür bin ich Ihm unendlich dankbar. Nun ja und da ich als Chefköchin ja nicht einfach Tagsüber schlafen kann, bin ich eben Tagsüber auf und muss die Küche beaufsichtigen." Während Alice mich aufgeklärt hatte waren wir in der kleinen Küche angekommen. "Danke Alice, dann will ich Sie nicht länger aufhalten. Außerdem entschuldige ich mich dafür was ich damals in Ihrer Küche angerichtet haben muss. Einen schönen Tag noch." Sie winkte ab, wünschte mir das Selbe und ließ mich allein. Überrascht über Elijahs Einstellung zu seinen Geschaffenen war ich nicht wirklich. Ich hatte mir bisher zwar nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wie er diese behandelte, war aber irgendwie davon ausgegangen das er nicht allzu elitär war. Nachdem ich unsere Teller auf ein Tablett mit Abdeckung gestellt hatte machte ich mich auf den Weg zu Elijahs Büro. Ich hoffte nur er mochte Senfeier. Etwas umständlich öffnete ich seine Tür, gar nicht so einfach, mit einem Tablett in den Händen die Türklinke runter zu drücken. Als Elijah mich sah lächelte er, leicht erschöpft, aber glücklich und deutete auf das Telefon, aus der Freisprecheinrichtung waren Stimmen zu hören. Leise ging ich zu ihm, stellte das Tablett auf eine freie Ecke seines Schreibtisches stahl mir kurz einen Kuss ehe ich die Abdeckung hochhob. Elijahs Gesichtsausdruck war göttlich, wie ein Kind das schon halb am verhungern war und nun auch noch etwas super leckeres vorgesetzt bekam. Ich grinste, holte mir einen Stuhl heran und setzte mich neben ihn. Ich schwieg während er seinen Teller leer fegte und nebenbei weiter telefonierte. Scheinbar war wieder Mal etwas passiert, allerdings waren die Geschädigten diesmal wohl nicht der Rat oder einzelne Ratsmitglieder, sondern die Menschen. Eine Rebellengruppierung hatte versucht die Kontrolle über Krisengebiete zu erlangen. Ich hörte gespannt zu, scheinbar versuchte der Rat alles daran zu setzten die Zivilisten zu evakuieren und gleichzeitig weitere Angriffe zu verhindern. Immer wieder kamen neue Meldungen von neuen Angriffswellen, woraufhin der Rat sofort neue Befehle diskutierte und weitergab. Die Dinge auf meiner heutigen To-do Liste waren längst vergessen. Ich wollte wissen ob der Rat die Situation wieder in den Griff bekommen würde. Als es schließlich anfing zu dämmern, war das Ganze noch weit davon entfernt und ich beschloss Elijah in Ruhe zu lassen. Nicht das ich ihn in den vergangenen Stunden allzu sehr abgelenkt hatte, ich saß ja nur neben ihm, aber trotzdem. Nachdem ich das dreckige Geschirr abgewaschen hatte machte ich mich wieder auf den Weg zu unseren Büros, allerdings ging ich nicht in Elijahs sondern in mein eigenes um mich noch ein wenig in meine Rolle als Hausherrin rein zu arbeiten. Als ich meinen Pc hoch fuhr stellte ich fest das Elijah mir dort ebenfalls schon ein paar Dinge eingerichtet hatte. Es gab sogar Ordner mit, ich nenne es jetzt einfach mal Schnelllisten. Quasi die Akten welche sich in meinen Schränken befanden auf ein Minimum reduziert. Sodass ich dort einen schnellen Überblick über alles hatte und wenn ich doch mehr Infos brauchte, dass ich erst dann an die Akten musste. Aus reiner Neugier schaute ich mir die Gehaltsliste an und starrte dann erst mal eine geschlagene Minute auf Raouls Gehalt und beschloss dann ihm eine Gehaltserhöhung zu geben. Nicht weil er nicht schon genug bekommen würde, sondern weil ich der Meinung war, dass er das verdient hatte, jetzt wo er zwei Hauptpersonen zu beschützen hatte. Nach kurzer Überlegung bekamen alle Angestellten eine Gehaltserhöhung, schließlich traf das ja auf alle zu. Als ich schließlich das Postfach meines E-Mailkontos überprüft hatte, welches mir Elijah auch bereits angelegt hatte, stellte ich fest das ein paar der Organisationen welche Elijah unterstütze detaillierte Berichte darüber geschickt hatten wofür genau sein Geld verwendet wurde. Außerdem hatte der Verwalter vom Peterhofpalast eine Jahresbilanz geschickt. Wenn ich daran denke das Elijah so was früher auch noch neben seiner normaler Arbeit immer noch durchgeschaut und organisiert hatte wurde mich schlecht. Wie hatte er das alles nur geschafft? Nachdem ich dem Verwalter vom Peterhofpalast einen Vorschlag zu einem Gemeinnützigem Projekt geschickt hatte, welche ich mir ausgedacht hatte, ich hoffte nur das es dieses Jahr noch klappen würde. Ich wollte allen Waisenhäuser in St. Petersburg dort zu Weihnachten ein tolles Fest bescheren zusätzlich zu einer Spende an jedes Waisenheus. Als ich gerade dabei war virtuell das Haus weiter ein zu richten ging schließlich die Geheimtür auf und Elijah steckte den Kopf in mein Büro. "So spät noch hier Kätzchen? Willst du mir Konkurrenz machen?" Irritiert schaute ich auf die Uhr, schon halb Eins. Ich hatte gar nicht mitbekommen wie viel Zeit vergangen war. Als ich wieder auf sah stand Elijah neben mir. "Naja nicht wirklich. Aber du weist doch, ohne dich kann ich eh nicht schlafen." Lächelnd beugte sich mein Verlobter zu mir und küsste mich innig ehe er einfach meinen Pc ausschaltete und mich auf die Füße zog. "Na dann wollen wir mal ins Bett gehen. Nicht das du dich überarbeitest." Ich schnaufte, na so viel hatte ich nun auch wieder nicht gemacht. "Wie läuft es in den Krisengebieten?" Elijah seufzte und rieb sich den Nacken. "Es geht. Die Rebellen wurde weit genug zurück gedrängt um eine kleine Pause zu machen, aber es ist noch lange nicht wieder einigermaßen unter Kontrolle." Wie um seine Aussage zu Untermauern wurde Elijah 3 Stunden später schon wieder aus dem Bett geklingelt. Ich wälzte mich 2 weitere Stunden ruhelos im Halbschlaf hin und her, ehe ich auch wieder aufstand und mir eine Schale Müsli mit ins Büro nahm um ebenfalls weiter zu arbeiten. Ich hatte breites zwei weiter Kartons in meine Aktenschränke geräumt als Gabriel kam um mir wieder zu helfen, doch ich schickte ihn weg, damit er Elijah helfen konnte. Immerhin war er ja dafür da und ich würde schon zurecht kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)