Du bist Mein! von Miyako-Naoko (Weil deine Liebe allein nicht genug ist brauche ich alles von dir.) ================================================================================ ... und Antworten ----------------- Auf dem Weg zurück zum Gerichtssaal hatte Elijah mich schnell in eine Nische geschoben und gewartet bis alle Fürsten an uns vorbei waren, dann hatte er mich trinken lassen. Erleichtert schlug ich meine Zähne in seinen Hals und stöhnte genießend. Das viele Blut bei der Folter hätte mich fast meine Selbstbeherrschung gekostet, ich war kurz davor gewesen einfach über Elijah herzufallen, er hatte es gemerkt, natürlich. Er wusste immer ganz genau wenn ich trinken musste. Mit jedem Schluck von seinem Blut verebbten Gier und Hunger immer mehr, das Ziehen in meinem Oberkiefer und Eingeweiden verschwand und ich nahm einen letzten Schluck bevor ich meine Zähne aus seinem Hals zog und sacht mit der Zunge über die Wunden leckte. Als ich mich schon von ihm lösen wollte zog Elijah mich erneut eng an sich und küsste mich schnell und gierig, bevor er mich wieder an seine Seite nahm und mich dann wieder in den Ratssaal führte. Die Fürsten taten so als hätten sie gar nicht bemerkt das wir etwas länger gebraucht hatten, obwohl ihnen wohl kaum entgangen sein konnte das meine Augen nicht mehr Schwarz waren. Stumm setzten wir uns und warteten auf Blade der zusammen mit einem anderen Wächter gerade dabei war meinen Großvater in den Saal zu schleifen und wieder anzuketten. Immer noch sah ich meinen Großvater nicht wirklich an, sah an ihm vorbei, fixierte einen Punkt hinter ihm. Ich nahm das Blut welches auf den Boden tropfte und kleine Pfützen bildete nur am Rande wahr, genauso wie das Wanken seines Körpers, bei dem Versuch sie auf den Knien aufrecht zu halten. Elijah stellte neben mir ungerührt seine Fragen, ebenso wie die anderen Fürsten und mein Großvater antwortete, schleppend und stockend. Wie betäubt hörte ich zu. Er hasste die Menschen, wollte sie unterjochen. Seine Worte damals von wegen Schutz waren nur eine Täuschung gewesen um seine Ermordung glaubhafter aussehen zu lassen. Es ging um Mord, Verschwörung und Hochverrat. Er wollte den Rat stürzten. Als es schließlich um mich ging hörte ich sehr genau hin. Er hatte ganz genau gewusst das es mich gab, er hatte gewusst wo ich war. Als Elijah ihn fragte warum er nicht schon früher versucht hatte mich zu sich zu holen schnaubte mein Großvater verächtlich. "Sie war als Halbblut registriert, die widerliche Brut eines Menschen, nichts als Abschaum..... Und dann wurde sie plötzlich als reinblütig eingetragen...." Tränen brannten in meinen Augen, doch ich schluckte sie runter, funkelte ihn nur wütend an. All die Jahre hatte er sich nicht für mich interessiert nur weil mein Vater ein 'Mensch' war. Weil ich seiner Meinung nach als 'unrein' galt und nichts als Abschaum war. Hätte ich ihn nicht schon vorher für das gehasst was er mir angetan hatte, spätestens jetzt tat ich es. Ich hasste ihn, wünschte ihm stumm die Pest an den Hals und so sehr ich Gewalt, wenn sie sinnlos war, auch ablehnte. Ich wollte das sie ihn zum Tode verurteilten und erschrak deshalb selbst vor mir und meinen Gedanken. "Gibt es noch weitere Fragen?" Elijah schien innerlich zu kochen, den Gesichtsausdrücken der anderen Fürsten nach zu urteilen ging es ihnen nicht wirklich besser, als sie alle die Köpfe schüttelten. Gerade als Elijah erneut zum Sprechen ansetzten wollte ging plötzlich die Tür an der Seite auf und ein Wächter eilte auf ihn zu, unwillig hielt Elijah inne und lauschte dem Wächter als dieser sich zu ihm beugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte, er wirkte ziemlich atemlos so als wäre er eben noch gerannt. Was er sagte konnte ich nicht verstehen, Elijah wirkte überrascht, zog die Brauen hoch und fragte ungläubig noch einmal nach ehe er sich nach dem Nicken des Wächters räusperte. "Bringt ihn her." Der Wächter winkte einem zweiten zu der hinter der Säule gestanden hatte, hinter der sich die Tür verbarg und zu uns her gesehen hatte. Kurz darauf ging die Tür erneut auf und hinter der Säule trat ein Mann hervor. Mir stockte der Atem und ich gab einen überraschten Laut von mir, vielen der Fürsten ging es nicht besser, ungläubig starrten sie den Mann an der nun von dem Wächter in die Mitte geführt wurde. Ich blinzelte, rieb mir die Augen, schloss sie einen Moment und öffnete sie wieder, doch ich sah immer noch das Selbe. Meinen Großvater, doppelt! Zwillinge?! Sie sahen völlig gleich aus, sah man mal von den Verletzungen des ersten ab. Auch wenn der zweite ebenfalls nicht gesund aussah. Seine Kleidung war zerrissen und wirkte wie aus einem vergangenem Jahrhundert, sie schlabberte um seinen abgemagerten Körper, seine Wangen waren eingefallen und sämtliche Knochen zeichneten sich deutlich unter der fahlen, fast gräulich wirkenden Haut ab, auf der sich unzählige Blutergüsse zeigten, manche alt und fast gänzlich verblasst und andere frischer und leuchtend. Überall hatte er Wunden, auch hier waren einige alt und andere frischer. Sein Haar hing ihm wirr und verfilzt ins Gesicht. Doch was mich am meisten erschreckte waren seine Augen, sie hatten ihren Glanz fast gänzlich verloren und blickten stumpf ins leere. Ich tat vorsichtig einen zittrigen Atemzug, als würde ich zerspringen sollte ich tiefer einatmen und mein Blick huschte zwischen den beiden Männern hin und her. "Wir haben ihn in einer weiteren, versteckten Zelle gefunden. Einer der Männer dort wollte ihn gerade umbringen." Kurz zuckte mein Blick zu dem Wächter der gerade gesprochen hatte. In einer Zelle gefunden? Wie? Was? Mein Verstand verweigerte den Dienst und ich sah zurück zu dem Mann der nun neben meinem Großvater stand, sie hatten ihn nicht gefesselt. Was hatte das zu bedeuten? War er ebenfalls nur ein Opfer? Mein Großvater starrte seinerseits den Mann neben ihm an, nur das sein Blick nicht ungläubig sondern wütend war, er sagte kein Wort. "Wer sind Sie?" Elijah hatte sich vorgebeugt und beäugte den Mann interessiert, ich richtete meinen Blick ebenfalls wieder auf ihn und bekam gerade noch mit wie sein Blick stumpf auf mir lag ehe er zu Elijah sah. "Wilhelm Franke." Mir blieb das Herz stehen während sich unter den Fürsten ein überraschtes Murmeln ausbreitete. Die Stimme des Mannes der gerade behauptete mein Großvater zu sein war kratzig und rau, so als habe er seit Ewigkeiten nicht mehr gesprochen. Elijah hatte sich schnell wieder gefangen. "Und wer ist dann das?" Er deutete auf meinen knienden Großvater. Kurz sah der Mann zu diesem ehe er wieder zu Elijah sah. "Mein Bruder. August." Schweigen legte sich über den Saal. Der Fürst neben mir beugte sich vor. "Wir hören." Ich hatte zu dem Fürsten geschaut, doch als ich einen Blick auf mir spürte schaute ich wieder zurück zu dem Mann der entweder mein Großvater oder mein Großonkel war, sein Blick lag unverwandt auf mir als er antwortete. "Mein Bruder wurde schon früh von unserem Vater verbannt, er ist schon immer das schwarze Schaf der Familie gewesen. Seine Weltanschauung passte nicht zu der unseren und es gab immer wieder heftigen Streit. Als es darin gipfelte das er beinah unsere Mutter tötete wurde er verbannt und aus der Familie ausgeschlossen. Doch er hatte sich Rache geschworen und als ich damals öffentlich Stellung bezogen hatte, war das seiner Meinung nach eine Schande und das war dann der Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. Er hatte mich entführt und meinen Tot inszeniert, wollte eigentlich meine Nachfolge antreten doch bei den menschenfreundlichen Entwicklungen damals hätte es ihm nicht viel gebracht und er schloss sich den Aposta an, übernahm schließlich die Führung einer sehr großen Gruppe." Stille legte sich erneut über den Saal, man hätte eine Stecknadel fallen hören. Wem sollten wir nun glauben? "Können Sie das auch beweisen?" Kurz zuckte sein Blick zu Elijah dann sah er wieder mich an als er antwortete. "Schauen sie doch welche DNA besser passt." Natürlich ein Bluttest! Aber konnte man das bei Zwillingen überhaupt machen? Ich überlegte noch als Elijah einen Wächter nach Nadeln und Kanülen schickte. Sagte man nicht das die DNA eines Wesens immer einzigartig war? Und wenn Elijah tatsächlich einen Test anordnete dann musste da was dran sein. Still warteten wir und wenig später tauchte der Wächter wieder auf, einen kleinen Koffer in der Hand. Er entnahm meinen beiden Verwandten Blut ab doch als er zu mir kam und auch eine Blutprobe von mir nehmen wollte nahm Elijah ihm die Nadel aus der Hand und übernahm das für ihn. Ich versteifte mich und klammerte mich mit der freien Hand an die Armlehne des Stuhls. An meiner Abneigung gegen Nadeln hatte sich nichts geändert, doch ich biss die Zähne zusammen und hielt still, ließ die Prozedur über mich ergehen und atmete erleichtert auf als es vorbei war. Mein Blick irrte zurück zu dem Mann der stumm neben seinem Bruder stand. Er sah mich immer noch mit leicht schief gelegtem Kopf an und ich glaubte ein kleines Lächeln in seinen Augenwinkeln nisten zu sehen. Irgendwie hatte ich bei ihm ein ganz anderes Gefühl als bei seinem Bruder, etwas dem Hoffnung verdammt nahe kam klammerte sich um mein Herz und ließ es nicht mehr los. Die Zeit verrann nur zäh während wir auf das Ergebnis warteten, die ganze Zeit über sahen wir uns an, irgendwann hatte sich Elijahs Hand über meine gelegt, die auf der Armlehne lag, zart strich sein Daumen über meinen Handrücken, er wusste genau was gerade in mir vorging. Seine Berührung gab mir die Kraft nicht zusammen zu brechen unter der Anspannung. Ein Paar der Fürsten unterhielten sich leise, diskutierten darüber was sie glauben sollten und wenn ich alles richtig verstand waren sie dem zweiten der beiden eher zugetan. Noch immer hatte der erste von ihnen nicht gesagt. Starrte nur wütend auf seinen Bruder und fletschte die Zähne gegen ihn, doch seinen Bruder interessierte das gar nicht, unverwandt schaute er mich an, immer noch mit diesem kleinen, feinen Lächeln in den Augen. Ich machte fast einen Satz auf meinem Stuhl als sich die Seitentür öffnete und ein Wächter mit einem Umschlag zu Elijah kam. Ich hielt den Atem an und mein Herz setze aus während Elijah den Umschlag entgegen nahm und ihn öffnete. Er förderte ein paar Zettel zutage und breitete sie vor sich auf dem Tisch aus, lass sich durch was darauf stand. Elijah nickte den Fürsten zu. "Er spricht die Wahrheit." Ich keuchte vor Erleichterung und sank regelrecht auf meinem Stuhl zusammen, presste mir die Hand vor den Mund und kämpfte mit den Tränen. Mein Großvater lächelte mich sanft an, dann schloss er die Augen und legte seinen Kopf in den Nacken, man konnte ihm seine Erleichterung ansehen. Elijah wirkte ebenso erleichtert als er das Wort an ihn richtete. "Wenn das hier erledigt ist wäre es mir eine Ehre Sie in meinem Bereich unterbringen zu dürfen, aber zunächst sollten Sie sich wohl erholen." Mein Großvater neigte zustimmend den Kopf und ließ sich von dem Wächter aus dem Saal führen doch nicht, ohne mir noch einen kurzen Blick über seine Schulter zuzuwerfen. Kaum das die große Tür in Schloss fiel erhob Elijah sich und sämtliche Fürsten taten es ihm nach. Elijahs kaum sichtbare Handbewegung signalisierte mir sitzen zu bleiben. "August Franke. Hiermit werden Sie vom obersten Rat der Vampire zum Tode durch das Feuer verurteilt, jede Gnade wird Ihnen verwehrt werden. Das Urteil ist beim nächsten Sonnenaufgang zu vollstrecken." Die Endgültigkeit seiner Worte erklang ebenso durchdringend wie das einzelne Pochen des Dolchgriffes. Rüde riss Blade meinen Großonkel vom Boden hoch und zerrte ihn unter seinen geschrienen Protesten aus dem Saal, hatte Blade gerade tatsächlich -Dann wollen wir dich mal panieren- gesagt? Nachdem die beiden hinaus waren schlug Elijah noch mal, drei Mal den Dolchgriff auf den Tisch. "Die Sitzung ist geschlossen." Kaum hatte er die Worte ausgesprochen stand ich auf und ließ mich an seinem Arm aus dem Saal führen. Draußen wartete Gabriel auf uns, schnellen Schrittes gingen wir zu unserem privaten Bereich und kaum das die Türen hinter und zugingen, knickten meine Knie unter mir weg. Elijah fing mich auf, lud mich auf seine Arme und trug mich ins Schlafzimmer und dann weiter auf den Balkon, wo die anderen warteten, er setzte sich mit mir auf dem Schoss und wiegte mich hin und her. Ich weinte hemmungslos an seiner Brust und schmiegte mich eng an ihn, während er den anderen berichtete was geschehen war, ich wusste nicht mal warum ich weinte. Doch ich weinte und weinte und weinte, bis ich irgendwann Schluckauf bekam und nur noch schluchzend an seiner Brust lehnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)