Du bist Mein! von Miyako-Naoko (Weil deine Liebe allein nicht genug ist brauche ich alles von dir.) ================================================================================ Familie?! --------- Entspannt lehnte ich an Elijahs Schulter und genoss seine Nähe während er weiterhin über meinen Rücken streichelte. "Ich frage mich warum mir im Flugzeug so schlecht geworden ist, ich musste mich noch nie übergeben." "Das war wahrscheinlich eine Mischung aus deiner Flugangst, deinem Wechsel und dem Stress der Flucht." Elijah schob mich von seinem Schoß und setzte mich ihm gegenüber. "Warte hier ich bin gleich wieder da." Mit diesen Worten stieg er aus der Wanne und ging tropfend ins Schlafzimmer, ich lehnte mich zurück und beobachtete eine Weile die funkelnden Sterne bevor ich die Augen schloss, mir war immer noch leicht schummrig. Ein Geräusch neben mir erschreckte mich und ich zuckte zusammen, Elijah hatte ein Glas auf den Rand des Whirlpools gestellt und schenkte gerade Cola ein, danach stellte er die Flasche daneben. "Trink. Zucker wird dir helfen und flüssig geht er schneller ins Blut." Ja, da hatte er recht und außerdem war es endlich mal etwas anderes als Wasser. Schnell trank ich das Glas aus und sah Elijah dabei zu wie er wieder ins Wasser stieg. Da fiel mir plötzlich etwas ein, während ich weg war hatte ich von mir aus nur Wasser getrunken, ich hatte nicht mal daran gedacht mir etwas anderes zu kaufen. Ich schüttelte den Gedanken ab und sah zu wie Elijah mir nachschenkte da fiel mir auf das neben Elijah auf dem Rand noch etwas lag, ein kleines längliches Kästchen. Meine Neugier erwachte. "Was ist das?" Elijah folgte meinem Blick und lächelte, er nahm es in die Hand und öffnete das Kästchen. "Das mein Kätzchen, ist ein Geschenk für dich. Ich hatte es bei meiner Reise damals anfertigen lassen, doch du warst noch nicht bereit dafür. Emotional. Aber jetzt...." Er hielt mir das Kätzchen hin und ich schaute vorsichtig hinein. Eine Kette, beziehungsweise ein Medaillon lag darin, ganz langsam, so als könnte es mich beißen nahm ich es heraus und hielt es zwischen den Händen. Es war wunderschön, golden mit einem grünem Stein in der Mitte und einem Rankenmuster. Was meinte er damit? Ich war damals nicht bereit dafür. Irgendwie machte mir dieser Satz angst und ich öffnete nur langsam den Anhänger der Kette. Ich lächelte wehmütig als ich das Foto meines Vaters sah, doch mein Lächeln gefror als ich das zweite Foto sah. "I-ist das....?" Elijah sah mich aufmerksam an, versuchte meine Reaktion zu analysieren. "Ja." Meine Mutter.... Irgendwie war da nichts. Keine Gefühlsregung, nur ein eigenartiges Gefühl des Bedauerns sie nicht zu kennen. Moment! Woher hatte er dieses Bild, oder noch besser woher wusste er das sie meine Mutter war? Ich sah Elijah mit zusammen gezogenen Augenbrauen an, er wusste sofort was ich wissen wollte. Er zog mich auf seinen Schoß und holte tief Luft bevor er anfing zu erklären. "Als ich dich damals in Köln gesehen hatte, habe ich Nachforschungen über dich angestellt, du hattest dich bei deiner Flucht verletzt, im Restaurant, an meinem Hemd klebte Blut von dir und ich habe es durch unsere Datenbank gejagt. Sämtliche Fürstenfamilien haben ihre DNA gespeichert, für Notfälle oder um eventuelle unbekannte Kinder zu finden. So hab ich deine Mutter gefunden." Das erklärte es natürlich.... Moment! Fürstenfamilien? "Ffff-fü-für-ff...." Ich bekam das Wort einfach nicht über die Lippen, mein Gehirn hatte auf Durchzug gestellt und ich starrte Elijah ungläubig an. Er lächelte milde und strich mir über den Rücken. "Willst du mehr wissen?" Meine Hände zitterten, genauso wie der Rest meines Körpers und ich starrte das Bild in der Kette an. Wollte ich? Oder nicht? Irgendwie brannte ich mittlerweile darauf meine Vampirwurzeln kennen zu lernen, doch andererseits hatte ich auch Angst davor. Ziemlich dumm eigentlich, er hatte mir ja schon gesagt das sie tot waren. "W-wie.... hieß sie?" "Emilie.... Ihr Mädchenname war Franke." Der Name sagte mir rein gar nichts, aber das wunderte mich nicht sonderlich. Ich schaute mir das Bild genauer an, von ihr hatte ich meine braunen Haare und meine grünen Augen, das Foto zeigt zwar nur Gesicht und Schultern, aber man konnte erkennen das sie sehr schlank gewesen war. Ihre hohen Wangenknochen und die schmalen Lippen ließen sie streng aussehen doch das machte sie mit ihrem herzlichem Lächeln wieder wett. Ich klappte das Medaillon zu und umklammerte es dann mit der Hand. "Danke. Das ist wirklich wunderschön." Nuschelte ich und versuchte die aufkommenden Tränen weg zu blinzeln. Wo kamen die denn jetzt auf einmal her? Ich schüttelte meinen Kopf und vergrub ihn dann in Elijahs Halsbeuge, meine Lust von eben war verpufft, stattdessen war ich von einer eigenartigen Einsamkeit erfüllt. Elijah streichelte schweigend meinen Rücken und wiegte mich leicht hin und her. Irgendwann erhellte sich der Himmel und ich wurde sehr müde, Mattheit legte sich über meinen ganzen Körper und ich hatte das Gefühl Blei in den Knochen zu haben, Elijah stand mit mir im Arm auf und brachte mich ins Schlafzimmer, legte mich dort aufs Bett und schloss die Balkontür und die Vorhänge, sobald es im Zimmer dunkel wurde ging es mir schon etwas besser. Mühsam drehte ich mich auf die Seite, legte meine Hand neben meinen Kopf, sie war schrumpelig vom Wasser. Elijah hantierte mit irgendwas herum, ich war zu müde um nach zu sehen was er da tat. Meine Augen fielen zu, doch ich riss sie gleich wieder auf, mir wurde schlecht und alles drehte sich, ich stöhnte gequält und drehte mich wieder auf den Rücken, starrte die Decke an und versuchte die Augen offen zu halten. Doch irgendwann verlor ich den Kampf gegen die Müdigkeit und schaffte es nicht meine Augen wieder zu öffnen. Alles drehte sich und Übelkeit schnürte mir die Kehle zu, irgendwann stieg Galle meine Kehle empor und ich richtete mich urplötzlich auf, drehte den Kopf zur Seite und erbrach mich in den Eimer den Elijah mir hinhielt. Er war blitzschnell bei mir gewesen und hielt mich fest damit ich nicht vornüber mit dem Gesicht im Eimer landete. Ich kotzte mir die Seele aus dem Leib, es kamen immer neue Schwälle und langsam hatte ich das Gefühl mir die Eingeweide raus brechen zu müssen. Dann endlich kam nichts mehr, doch ich würgte immer noch trocken, versuchte jeden kleinen Rest aus meinem Magen in den Eimer zu befördern. Irgendwann hörte auch das Würgen auf und ich fiel schlaff an Elijahs Seite, er stellte den Eimer auf den Boden und reichte mir eine Wasserflasche damit ich mir den Mund ausspülen konnte, als ich das getan hatte wischte Elijah mir noch den Mund ab und legte mich dann vorsichtig zurück auf die weichen Kissen. Ich schreckte aus einem Albtraum hoch und sah mich desorientiert um, wo war ich? Mein Gehirn schien auf Sparflamme zu laufen, nur langsam kamen die Erinnerungen zurück. Ach ja, Ägypten. Langsam richtete ich mich auf und verzog den Mund als ich immer noch die Galle schmeckte. Mühsam quälte ich mich aus dem Bett und schlürfte ins Schlafzimmer, wo ich erst mal meine Zähne putzte und danach Wasser in die Wanne laufen ließ und Badeschaum rein gab, wenig später duftete das ganze Bad nach Kirschen und Vanille. Elijah war nicht da, wahrscheinlich war er bei einem Ratstreffen oder so. Ich stieg in das warme Wasser und seufzte wohlig, eine wahre Wohltat für meine schmerzenden Glieder. Als ich über meine Beine strich stellte ich fest das ich mich mal wieder rasieren sollte doch erst mal legte ich den Kopf zurück und schloss die Augen. Irgendwann hörte ich Elijah ins Schlafzimmer kommen und öffnete die Augen, irgendwas wollte ich doch machen oder? Ich hatte das Gefühl irgendwas vergessen zu haben, doch was? Alles grübeln brachte nichts und ich gab es auf, griff stattdessen nach dem Shampoo und wusch mir die Haare. Elijah kam ins Bad und zu mir, hockte sich neben die Wanne. "Na Kätzchen wie fühlst du dich?" Ich spülte mir die Reste des Shampoos aus den Haaren und lächelte matt. "Müde, matt, lustlos und irgendwie schummrig." Er nickte und nahm mir die Spülung aus der Hand, drückte sich etwas davon in die Hand und massierte es dann in mein Haar ein. "Du solltest ab jetzt nicht mehr allein Baden gehen, du könntest einschlafen und ertrinken." Genießend ließ ich mir die kleine Kopfmassage gefallen und wollte erst protestieren, akzeptierte dann jedoch das es wohl oder übel besser sein würde wenn ich auf ihn hören würde. "Na gut." Ich blinzelte. Häh? Warum lag ich im Bett? Ich war doch eben noch in der Wanne und hatte mir von Elijah die Haare waschen lassen. Geschlafen hatte ich nicht, aber irgendwie hatte ich einen Aussetzer gehabt, einen Filmriss ohne das ich getrunken hatte. Und wann hatte ich mir das Tanktop und die dünne Haremshose angezogen? Oder war das Elijah gewesen? Hunger! Ich hatte unglaublichen Hunger und meine Kehle fühlte sich wie ausgedörrt an. Wo war Elijah? Hatte ich mich jetzt rasiert oder nicht? Meine Gedanken waren sprunghaft und wirr und ich fühlte mich irgendwie leicht fiebrig. Als ich aufstand wurde mir schwindelig und ich schwankte kurz als ich mich zur offenen Balkontür bewegte, meine Füße waren schwer wie Blei und es kostete mich einiges bis zur Tür zu kommen, dort stützte ich mich gegen den Rahmen und schloss die Augen. Meine Knie gaben nach doch Elijah fing mich auf und stützte mich. "Na Hoppla. Hatte ich nicht gesagt du sollst im Bett bleiben?" Er klang nicht wirklich wütend, nur leicht tadelnd. "Ich weiß nicht... has-hast duuu?" Nuschelte ich und umklammerte ihn. "Na komm, ich bring dich wieder ins Bett." Ich sträubte mich, hielt mich am Türrahmen fest. "W-will aber nich-t... wi-ill bei... dir... sei-in." Elijah hielt inne und streichelte mir übers Haar. "Aber du brauchst Ruhe Kätzchen." Wieder wollte er mich zum Bett dirigieren, doch diesmal wurde ich energischer. "Nein!" Elijah hob mich hoch und trug mich zum Bett, versuchte mich darauf zu legen doch ich klammerte mich mit aller Kraft an ihn, die Arme um seinen Nacken geschlungen und die Beine um seine Hüfte. "Nein, nein, nein!" Schrie ich und weinte. Elijah seufzte und schnaubte resigniert. "Na gut Kätzchen.... du hast gewonnen." Zufrieden lächelte ich und ließ mich auf den Balkon tragen. Stimmen redeten durcheinander und lachten, Gläser klirrten und es roch nach Rauch. Elijah setzte sich mit mir auf den Schoss und lehnte sich zurück. "Na wen haben wir den da?" Viktor. Er hörte sich angeschwipst an, ich lächelte matt in seine Richtung, antwortete jedoch nicht. Elijah grummelte nur als Viktor weiter sprach. "Sieht ganz so aus als würde unser guter Elijah weich werden. Hattest du nicht gesagt sie bleibt im Bett, heh?" Alle fingen zu lachen an, ich lachte leise mit und Elijah gab mir einen Kuss auf die Stirn. Meine Sicht war verschwommen und ich konnte die einzelnen Personen gar nicht richtig erkennen. Aber das war auch nicht wichtig, Hauptsache ich durfte bei Elijah sein, zufrieden lächelnd kuschelte ich mich enger an ihn, drückte mein Gesicht an seine Brust und zog tief seinen berauschenden Geruch ein. Ein Schauer durchlief mich und ich seufzte wohlig. Raoul lachte. "Na wenn sie so anhänglich ist, sei es ihm verziehen." Blind streckte ich ihm die Zunge raus, woraufhin er wieder lachte, als er mir ein Glas reichen wollte schaltete sich Elijah ein und nahm es bevor ich es konnte. "Hey." "Ohhh nein, Kätzchen! So wie dein Magen gestern auf die Cola reagiert hat bekommst du jetzt garantiert keinen Whiskey." Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Das lag an der Cola? Aber Vampire können doch menschliche Nahrung zu sich nehmen." "Ja, generell schon, nur kurz vor, während oder kurz nach dem Wechsel kann es sein das unsere Mägen das nicht so gut vertragen." Erklärte Elijah nachdem er einen Schluck Whiskey getrunken hatte, ich nickte und fröstelte leicht, sofort wurde ich daraufhin in eine flauschige Decke gewickelt und eine Feuerschale wurde neben uns entzündet. Verträumt spielte ich an dem Medaillon herum, wahrscheinlich hatte Elijah es mir um gemacht, als ich es so zwischen den Fingern hin und her drehte fiel mir eine Gravur auf der Rückseite auf, doch so sehr ich mich anstrengte ich schaffte es nicht meinen Blick scharf zu stellen. "Was steht da?" Krächzte ich, was war denn nur los? Lag das alles am Wechsel? Wahrscheinlich. So langsam ging es wohl richtig los. "Unsere Liebe wird dich auf all deinen Wegen begleiten. Emilie & Sebastian." Tränen sammelten sich in meinen Augen und kullerten langsam über meine Wangen, als ich den Anhänger öffnete. Wieder sah ich mir meine Mutter an, verlor mich regelrecht in ihren gütigen Augen und stellte mir vor wie es wohl gewesen wäre wenn sie nicht bei meiner Geburt gestorben wäre. "Und es gibt wirklich niemanden mehr? Keinen Onkel oder so?" Hoffnungsvoll sah ich zu Elijah hoch, doch sein Gesichtsausdruck verriet seine Antwort bereits. "Nein Kätzchen, tut mir leid... aber jetzt hast du ja eine neue Familie gefunden. Die dich liebt und beschützt." Als er endete bekam ich einen Kuss auf die Nasenspitze und lächelte, ja irgendwie ja schon. Seine Familie war jetzt meine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)