In the Shadows von Valle_Hope ================================================================================ Kapitel 27: Kapitel 27 ---------------------- Der Unterricht zog sich für Hidans Geschmack viel zu lange und die Pausen dagegen waren viel zu kurz. Als jedoch schließlich um 14 Uhr der erlösende Gong ertönte schmiss er rasch seine Sachen in seinen Rucksack. Seine Kleidung war zum Glück bereits wieder trocken und an seinem Körper weswegen er nur noch den Rucksack schulterte und hastig den Raum verließ, um Richtung Bahnstation zu gehen. Er wollte endlich raus aus dieser neu entstandenen Hölle. Die Sticheleien und Sprüche hörten nicht auf und er wollte gar nicht wissen was sich die Leute für den morgigen Tag ausdachten. Hätte er sich vielleicht nicht von Kakuzu vor allen Küssen lassen sollen? Hatten echt so viele ein Problem damit, wenn sich zwei Männer küssten? Grübelnd schritt er aus dem Schulgebäude, merkte nicht einmal das sein Bruder knapp hinter ihm war. Wieso auch, sie redeten seit heute Morgen nicht mehr miteinander. Vermutlich war Akuma noch eingeschnappt doch Hidan sah keinen Grund sich zu entschuldigen. In seinen Augen hatte er vollkommen Recht damit das Akuma nicht mit Kisame ins Bett hüpfen sollte. Klar war ihr Boss hoffnungslos aber man wusste ja nie! Vielleicht wäre Pain ja auch nicht mehr so verklemmt, wenn er selbst jemanden hätte? Einen kurzen Moment lang dachte er daran zurück wie Konan damals neben Kisame im Krankenhaus stets gesessen hatte, sich als seine Freundin für die Bullen ausgab. Hätten die Beiden nicht einfach zusammenkommen können? Pain schien Konan ja nicht zu wollen und Kisame hätte dann keine Augen für Akuma wodurch sich dieser mehr auf Pain konzentrieren könnte. Natürlich waren all diese Beziehungen Wunschdenken und ehrlich gesagt beinahe lächerlich, wenn man ihren Alltag betrachtete. Eine Beziehung war ein Luxusgut, das ihnen eigentlich nicht vergönnt war doch irgendwie wollte er das mit Kakuzu schaffen – auch wenn er immer noch nicht wusste ob sie nun zusammen waren oder nicht. Mithilfe von Musik sperrte er die tuschelnden Mitschüler aus, achtete lediglich auf seinen Weg bzw. darauf ob die Bahn die Station endlich erreichte. Er brauchte ihnen gar nicht groß zuhören, um zu wissen das einige sich erneut das Maul über ihn zerrissen. Die Blicke reichten bereits, um zu wissen was ihr Gesprächsthema war. Erst in der Bahn bemerkte er das Akuma bei ihm war da sich dieser auf einem Sitz neben ihm niederließ jedoch getrost in eine andere Richtung sah. Augenverdrehend sah Hidan durch die Glasscheibe der Fenster hinaus und betrachtete die vorbeiziehende Stadt. Das Wetter draußen war für einen Wintertag verhältnismäßig gut. Die Sonne nutzte die verbliebenen Stunden ehe sie unterging, um noch einige kräftige Strahlen zu ihnen zu schicken. Der Wind pfiff kaum aber dafür waren die Wege dank dem geschmolzenen Schneematsch übersäht von Pfützen. Abgesehen von den Mobbing-Angriffen in der Schule war es zurzeit verdammt ruhig. Bis auf die Sache mit Greed hatte man nichts mehr von den Jashinisten gehört. Sah man davon ab das sein Vater neuerdings mit Xanxus telefonierte. Die Anhänger waren tatsächlich einfach spurlos verschwunden und soweit er von Pain wusste hatte Zetsu noch keine Anhaltspunkte gefunden. Einerseits war es merkwürdig das sie einfach verschwanden, andererseits war er glücklich darüber denn es bedeutete das sie vorerst Ruhe haben würden und er diese Zeit mit Kakuzu genießen konnte. Wer wusste was passieren würde, wenn sie sich mit all den Jashinisten und Jashin selbst anlegen würden. Was für Verluste würden sie womöglich machen? Plötzlich fiel ihm ein das er Akuma gar nicht erzählt hatte das Greed ihn suchte, wissen wollte ob er wirklich tot war. Ob der Bastard ein schlechtes Gewissen hatte? So wie Akuma ausgesehen hatte, hatte er einiges in der Zeit in welcher sie ihn gefangen hielten durchmachen müssen. Erfolglos wie es schien immerhin hatte es kein Angriff auf einen der Akatsuki gegeben. Ihre Station wurde von der Bahnansage verkündet weswegen Hidan sich gemeinsam mit seinem Bruder erhob und zu den Türen ging. Glücklicherweise war die Bahn nicht mehr sonderlich voll wodurch sie schließlich bequem aussteigen konnten und weiterhin schweigend ihren Heimweg aufnahmen. Innerlich machte Hidan sich bereits auf ein Donnerwetter gefasst. Sein Vater würde es nicht auf sich sitzen lassen das er einfach spätabends im Winter mit dem Motorrad wegfuhr wo es ja ach so gefährlich war. Seufzend öffnete Hidan die Haustür als sie ihr getrautes Heim erreichten. Wie üblich erwartete sie eine mollige Wärme und genauso üblich war es das ihr zuhause leer war. Hidan hatte komplett vergessen das ihr Vater um diese Zeit am Arbeiten war – wenn er nicht gerade durch die Gegend reiste. Ein wenig erleichtert darüber das er sich nicht direkt etwas anhören muss zog er in aller Ruhe seine Schuhe und Jacke aus, legte sie an den vorgesehenen Ort. Akuma war derweil längst an ihm vorbei gehuscht und eilte die Treppe hinauf. Kurz darauf war das Knallen seiner Tür zu hören, was Hidan seufzen ließ. War Akuma ernsthaft so eingeschnappt wegen dem was er zu ihm sagte? In seinen Augen war die Aussage berechtigt aber nun gut, damit musste sich der Knirps selbst auseinandersetzen. Sich den Nacken leicht genervt reibend schritt Hidan über das warme Parket zur Treppe und erklomm anschließend die Stufen hinauf in sein Zimmer, in welchem er seine Tasche achtlos beiseite warf. Wie üblich schaltete er seinen Fernseher ein, ließ diesen im Hintergrund laufen. Sein Handy landete auf seinem Bett und das Handtuch von Sakura brachte er inklusive seiner Wäsche ins Bad wo er direkt eine Ladung anstellte, um das Handtuch der Rosahaarigen waschen zu können. Irgendwie musste er es ihr ja schon anrechnen das sie trotz der Tatsache das er sie so angebrüllt hatte immer noch nett zu ihm war. Er selbst hätte vermutlich keinen Finger gekrümmt. Beim Verlassen des Badezimmers warf er einen flüchtigen Blick in den Spiegel. Dafür das er so wenig Schlaf hatte sah er sichtlich erholt aus. Allgemein hatte er das Gefühl, das sein Körper geradezu vor Energie sprudelte. Mit einem Grinsen, da er an die letzte Nacht zurückdachte, begab Hidan sich in sein Zimmer. Auf dem Weg hörte er laute Musik aus Akumas Zimmer. Würde ihr Vater das bemerken würde dieser sich vermutlich beschweren, hasste er es, wenn Hidan die Musik so laut hatte. Hidan war heilfroh das die Stunden schnell vorüber gingen und dem Abend wichen. Er hatte einfach nicht gewusst was er mit sich anfangen sollte und hatte andauernd über sich und Kakuzu gegrübelt. Es war aber auch zum Haare raufen. Wie sollte er mit dem Älteren über gewisse Themen reden, wenn er doch immer befürchtete das dieser ihn nur ins Bett ziehen wollte? Zum wiederholten Male strich Hidan sich über seine Lippen als er an diesen einen Kuss zurückdachte. Kakuzu Blick hatte in dem Moment nicht einen Hauch von Kälte besessen, sondern ihn mit so viel Wärme betrachtet. So viel Gefühl hatte in dem Kuss gesteckt. Etwas das er Kakuzu niemals zugetraut hätte. Er würde ihn niemals so küssen, wenn es nur Sex wäre, oder? Das Klingeln der Haustür ließ ihn aufschrecken. Rasch stand er von seinem Bett auf und eilte die Stufen hinab, um dem Besuch die Tür zu öffnen. Vorfreudig riss er die Tür auf, wollte Kakuzu bereits grinsend begrüßen als eben jenes Grinsen beim Anblick des Besuches gefror. Nicht im Ernst, oder? „Was willst du denn schon wieder hier?“, knurrte Hidan missgestimmt, blickte hinauf zu dem Hünen. Wie oft würde er noch auf Kisame treffen bis dieser endlich von Akuma ab ließ? „Akuma hat mich hergebeten.“, antwortete Kisame schulterzuckend und Hidan war wirklich versucht dem Blauhaarigen einfach die Tür vor der Nase zu zuschlagen allerdings sah er wie gerade ein ihm nur allzu bekannter Wagen vor ihrem Grundstück hielt. Spätestens wenn er Kakuzu hinein ließ würde Kisame eh das Haus betreten. Grimmig ließ er den blauhaarigen somit an sich vorbei, wusste dieser schließlich wo er seinen Bruder fand. Mit den Augen verfolgte er jede Bewegung die Kakuzu tat. Wie er aus dem Auto ausstieg, um dieses herum ging und anschließend durch die ramponierte Gartenforte zu ihm herauf schritt. Je näher er ihm kam desto schneller schien sein Herz zu schlagen, wollte ihm geradezu aus der Brust springen. Wie begrüßten sie sich jetzt eigentlich? Unruhig biss Hidan sich auf die Lippe. Die Situation zwischen ihnen verunsicherte ihn viel zu sehr und mal wieder kam er sich vor wie ein Mädchen, das mit seinem Schwarm konfrontiert wurde. Wie konnte ein einziger Mann ihn nur so aus der Fassung bringen? Schweigend betraten sie das Haus, kaum das Kakuzu bei ihm angekommen war. Während er die Tür schloss entledigte sich Kakuzu seines Mantels und seiner Schuhe. Weiterhin schweigend schritten sie anschließend hinauf in Hidans Zimmer. Kaum hatten sie dieses allerdings erreicht packte Kakuzu Hidan plötzlich. Völlig unerwartet vereinte der Braunhaarige ihre Lippen, was Hidan leicht erschreckt aufkeuchen ließ. Irgendwie hatte er nicht damit gerechnet. Schnell fing er sich jedoch und erwiderte den Kuss nur zu gerne. Sich in diesem verlierend merkte er gar nicht wie Kakuzu ihn bis zum Bett schob. Erst als die Matratze in seine Kniekehlen stieß löste Hidan sich von dem Braunhaarigen und sah kurz von diesem zu dem Bett und zurück. In den grünen Augen loderte wieder dieses Feuer, das seine Knie beinahe hätte, schwach werden lassen doch er wollte seine Zeit mit Kakuzu nicht nur mit Sex verbringen – egal wie gut dieser war. „Du willst nicht.“, stellte Kakuzu ernüchternd fest, blickte den Silberhaarigen mit leicht grimmiger Miene an. Anscheinend sprach sein Gesicht Bände, wenn Kakuzu direkt merkte das er gerade nicht mit ihm schlafen wollte. „Mh… doch nur nicht jetzt...“, murmelte Hidan und ließ sich schließlich auf dem Bett nieder. Kakuzu wirkte frustriert aber setzte sich schließlich neben Hidan auf das Bett. „Was ist dein Problem?“, knurrte Kakuzu verstimmt, verunsicherte Hidan dadurch. Die ganze Haltung des Braunhaarigen wirkte so als wolle er einfach nur schnellen Sex und nichts anderes während Hidan definitiv nicht nur Sex wollte. Er mochte den alten Sack, egal wie unwirklich ihm das immer noch vorkam. Dennoch… „Ich hab kein Problem!“, knurrte Hidan abstreitend. All der Mut über das Thema zu reden hatte ihn verlassen. Sollte er vielleicht doch einfach mit Kakuzu schlafen und genießen was er von diesem bekam, ohne jemals zu erwähnen wie er fühlte? „Wieso hast du dann kein Bock?“, hinterfragte Kakuzu brummend. „Kisame ist hier. Ich hab kein Bock das der uns hört und Pain irgendetwas erzählt.“, log Hidan rasch. Im Grunde war ihm egal das Kisame hier war immerhin würde der Pain hiervon nichts erzählen da dieser bestimmt selbst einen Bogen um Pain machte seit er sich Akuma gekrallt hatte. „Dann sei einfach leise?“, knurrte Kakuzu und Hidan sah sich im nächsten Moment bereits auf der Matratze liegend, Kakuzu über sich. Der Typ war ja wirklich ungeduldig. Augen verdrehend zog er Kakuzu am Kragen seines Oberteils herab und vereinte ihre Lippen. Ein zufriedenes Brummen verließ dabei Kakuzus Kehle und mithilfe seines Körpers ließ er jeglichen Abstand, der noch zwischen ihnen gewesen war, verschwinden. Nachher könnten sie immer noch reden. *~*~*~*~*~*~*~* Aus diesem Reden wurde tatsächlich selbst in der nachfolgenden Zeit nichts. Immer wenn Hidan den Mut aufbringen wollte endlich einmal darüber zu sprechen was denn nun zwischen ihm und Kakuzu lief reichte nur eine einzelne Geste oder gar ein Blick des Braunhaarigen, um eben diesen Mut im Keim zu ersticken. Inzwischen war sogar so viel Zeit vergangen das Weihnachten vor der Tür stand und damit auch die Weihnachtsferien der Schule. Sehr zur Freude Hidans. Zwar hatte es keine weiteren unfreiwilligen Duschen mehr gegeben dafür sah er sich neben all den Beleidigungen und ach so zufälligen Rempeleien damit konfrontiert das wohl einige Weiber als auch Kerle ihn andauernd irgendwo abfingen und um ein Gespräch baten. Während die Mädels verzweifelt versuchten ihn dazu zu bringen das er sich wieder ihrem Geschlecht widmete gestand ihm der ein oder andere Junge, das er auf ihn stand. Und bei allen war seine Antwort gleich: „Sorry ich hab schon jemanden…“ Es war merkwürdig für ihn wie viele Kerle ihm gestanden das sie ihm schon lange hinterher sahen. Allerdings waren ihm die Geständnisse lieber als die versuchten Sticheleien. Den einen Tag hatte man sogar seine Tasche samt Inhalt einfach aus dem Fenster geschmissen woraufhin er auf dem Schulhof alles hatte zusammen sammeln dürfen. Das war doch ein Kindergarten! Bei Akatsuki war es dagegen erstaunlich ruhig. Schon lange hatte er keine Aufträge mehr bekommen. Er war auch ewig nicht mehr im Versteck gewesen. Meist nahm Kakuzu seine Berichte mit, nachdem er sich seiner angenommen hatte. Sein Hintern ziepte immer noch von dem letzten Mal. In letzter Zeit war der Kerl aber auch nicht zimperlich. Zimperlich war Kisame mit seinem Bruder wohl auch nicht. Trotz ihrer guten Heilkraft zierte immer noch ein tief aussehender Biss dessen Hals. Seufzend sah Hidan von seinem Bruder, der weiterhin zwischen Sakura und Gaara saß, zur Tafel wo der Lehrer gerade ihre letzte Stunde hielt ehe es endlich in die Ferien ging. Eigentlich passte keiner mehr so wirklich auf, alle waren sie mit anderen Dingen beschäftigt. Als schließlich die erlösende Klingel ertönte verließen die Schüler hastig den Raum. Im Treppenhaus traf Hidan auf Deidara und Tobi. Zu dritt, da Akuma sich seit längerem nicht mehr zu ihnen gesellte, machten sie sich auf den Weg hinaus auf den vom Schnee der vergangenen Tage matschigen Hof. Weit kamen sie auf diesem jedoch nicht da sich direkt vor der Tür eine Traube gebildet hatte. Irritiert versuchten die Akatsuki über die Köpfe ihrer Mitschüler etwas sehen zu können. „Die sehen furchteinflößend aus…“, murmelte ein Mädchen zu Hidans rechten. Neugierig drückte Hidan sich durch die Masse und musste sich im nächsten Moment das Lachen verkneifen. Egal wie es zu dieser Situation kam, es war höchst amüsant zu sehen wie ihre Suchnase sich augenscheinlich mit dem fast zwei Köpfe größeren Kisame direkt vor ihrem Schultor zu streiten schien. Beide schienen gar nicht zu bemerken wie viel Aufmerksamkeit sie auf sich zogen. Gestalten wie die Beiden waren nicht gerade Alltag an dieser Schule. „Was zum… was machen die hier un?“, erklang hinter ihm Deidaras verwirrte Frage. Der Blonde und Tobi hatten sich inzwischen ebenfalls durch die Schüler gedrückt und sahen mit großen Augen zu Zetsu der immer noch mit Kisame offensichtlich stritt. In der Erwartung das Hidan ihm weiterhelfen konnte sah Deidara diesen fragend an woraufhin dieser lediglich mit den Schultern zuckte. „Bei Kisame weiß ich was der hier macht. Bei Zetsu… null Plan aber es ist amüsant.“, antworte er schließlich. Hoshigaki wollte seinen Bruder abholen, soviel wusste Hidan da er heute Morgen noch gehört hatte wie Akuma ihrem Vater sagte das er heute nicht heimkäme. Warum ihr die Öffentlichkeit vermeidender Spitzel dagegen hier war wusste er absolut nicht jedoch interessierte es ihn brennend. Um eben dies in Erfahrung zu bringen schritt er grinsend mit den Händen in den Hosentaschen zu den Streitenden. „Oi Fischgesicht, Suppengrün was zum Teufel treibt ihr hier?“ Die beiden Streitenden hielten inne und sahen zu Hidan hinter welchem Deidara und Tobi auf sie zu kamen. Ehe einer von ihnen jedoch antworten konnte rief ein Schüler aus der Masse: „He Hidan haste dir etwa noch mehr Kerle angelacht oder sind das deine Freier?“ Hidans Grinsen verschwand im nu und wich Zorn. Zetsu hob fragend eine Braue an, ließ seinen Blick über die Schüler gleiten, die sie alle so neugierig musterten. Einige Mädchen sahen ängstlich weg kaum das sein Blick den ihren traf. Kisame dagegen grinste, er kannte diese Sprüche bereits, immerhin erzählt Akuma ihm stets darüber. Eben diesen machte er auch gerade zwischen der Masse aus. Die weißen Haare waren einfach zu leicht auszumachen. Kaum hatte dieser auch ihn bemerkt eilte er rasch zu ihm, begrüßte ihn freudig in dem er ihm in die Arme sprang. Mit großen Augen betrachteten die anderen Akatsukis das seltsame Bild. Akuma löste die Umarmung jedoch rasch und sah grinsend in das Gesicht des Hünen, welcher genauso zurück grinste und dann Akuma die Reisetasche, die dieser zusätzlich zu seinem Rucksack trug abnahm. Ohne auch nur einen der anderen zu beachten schritten die Beiden zu Kisames Auto in welches Hidans Bruder auch direkt einstieg. Kisame jedoch wandte sich bevor er ebenfalls einstieg noch einmal an sie. „Viel Spaß noch.“ Waren die wenigen Worte des Abschiedes. Somit stieg auch der Hüne in den Wagen und fuhr davon. Fassungslos wechselten Hidan und Deidara Blicke ehe sie sich an Zetsu wandten dessen Gesicht vor Unmut strahlte. Man konnte beinahe sehen wie die Adern auf seiner Stirn genervt pulsierten, hören wie seine Zähne unter dem Druck knirschten, den er durch das aufeinanderdrücken ausführte. „Erklärst du uns jetzt was du hier willst?“, hackte Hidan nach und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Tobi einsammeln und ein Auge auf eure Schule werfen.“, knurrte Zetsu und schritt zu seinem eigenen Auto, welches ziemlich unscheinbar wirkte. Vermutlich absichtlich damit ihn keiner groß beachtete. Dennoch war es merkwürdig ausgerechnet Zetsu bei Tageslicht anzutreffen. Tobi schritt dem Grünhaarigen hinterher während noch immer die Blicke der umstehenden Klassenkameraden auf ihnen lag. „Du hast gar nichts gesagt Tobi.“, erhob Deidara seine Stimme, sah den Schwarzhaarigen Jungen, der sein Gesicht stets hinter seiner Maske verbarg, verwundert an. Eben dieser kratze sich am Hinterkopf, hatte vermutlich in dem Augenblick einen entschuldigenden Blick aufgesetzt. „Entschuldige Dei, das habe ich glatt vergessen.“, entschuldigte sich der Uchiha und erntete zwei fassungslose Akatsukis. Tobis Stimme hatte plötzlich so anders geklungen, nicht mehr so kindlich naiv wie sonst. Natürlich wussten sie das der Schwarzhaarige auch anders sein konnte, immerhin hatte dieser einiges im Köpfchen doch noch nie hatten sie selbst es erlebt. „Können wir? Wir wollen hier schnellst möglichst weg.“, knurrte Zetsu ungeduldig, hatte seine Autotür bereits geöffnet und wartete auf den Jüngeren, der sich rasch von Deidara und Hidan verabschiedete. Selbst als die Beiden fuhren sahen Hidan und Deidara immer noch verwundert dem Auto hinterher. „Ich schwöre seit dein Bruder aufgetaucht ist spielen alle verrückt un.“, murmelte Deidara schlussendlich und riss sie damit aus ihrer Starre. Seufzend sah Hidan zu dem Blonden während sie sich auf den Weg zur Bahnstation machten. Der Schneematsch knirschte dabei unter ihren Füßen. „Dabei hat er doch gar nichts gemacht… eigentlich ist er im Grunde sogar ziemlich anstrengend und nervend.“, murmelte Hidan seine Sicht dazu. Deidara nickte ihm zustimmend zu, sah kurz rauf in den wolkenbehangenen Himmel ehe er den Blick über die anderen Schüler, die denselben Weg hatten, gleiten ließ. „Aber irgendwie mag man ihn. Ich mein er geht mir auch oftmals auf den Sack, un aber irgendwie bringt er auch Leben in die Bude. Davon abgesehen scheint er die Leute gut um den Finger wickeln zu können hm.“ Inzwischen erreichten sie die von Schülern überfüllte Bahnstation weswegen sie ihre Stimmen etwas senkten damit ihnen nicht jeder zuhören konnte. „Mh… meinste nicht das liegt eher an seinem Wesen?“, wiedersprach Hidan und warf einen Blick auf die Anzeigetafel wann welche Bahn demnächst käme. Zu seinem Leidwesen würde es noch dauern bis seine käme. Er wollte bloß raus aus dieser Kälte. Der Wind pfiff ihnen unangenehm um die Ohren und ihre Kleidung konnte die Kälte nicht vollständig forthalten. „Nee dann wäre es bei dir doch auch so, un. Aber dir rennen die Leute doch nur hinterher, wenn du es wirklich drauf anlegst.“ Deidara schüttelte grinsend den Kopf, vergrub seine Hände dabei tief in seinen Jackentaschen. Augenverdrehend wandte Hidan sich wieder an Deidara. „Mir rennen auch so genügend hinterher. Weißt du eigentlich wie viele in letzter Zeit ankamen, um mir zu gestehen das sie mich ja schon ewig ach so toll finden?“, feixte Hidan und dachte kurz an heute Morgen wo er erneut um ein Gespräch unter vier Augen gebeten worden war. Tatsächlich machte er sich nichts aus all den Geständnissen. Früher hätte er dies vielleicht ausgenutzt, um seinen Spaß zu haben aber inzwischen wollte er halt einfach nur noch eine Person und dies war Kakuzu. *~*~*~*~*~*~*~* Das gemeinsame Wochenende bzw. den Start in die Ferien mit Kisame hatte er sich wahrlich anders vorgestellt. Geplant war eigentlich ein gemeinsames Kochen, wo klar war wer der Nachtisch sein würde mit einem gemütlichen Filmeabend und dazu hätte es ein entspanntes Bad gegeben. Der Blauhaarige hatte wirklich an alles gedacht, mühsam vorbereitet und schlichtweg eine ganz andere Seite offenbart. Als der Hüne ihn einlud ihn zu besuchen anstatt das er selbst stets bei ihm zuhause auf der Matte stand hatte Akuma sich wirklich gefreut - er war zwar überrascht aber auch erfreut. Und nun? Ja nun war Kisame kurz nachdem sie bei ihm angekommen waren dabei durch sein durchaus hübsches Apartment zu hetzen und sich Kleidung über zu werfen die eindeutig nicht für einen kurzen Einkaufstrip gedacht waren. Eben noch hatten sie in der Küche gestanden, um das Essen vorzubereiten als ein Anruf alles zunichtemachte. Derweil hatte er selbst sich in seinen ursprünglichen Körper begeben und zog sich gerade angenehmere Kleidung an als die welche er für die Schule getragen hatte. Kisame hatte dies mit einem Grummeln hingenommen, sich kurz darüber beschwert aber verstand die Beweggründe dahinter schlussendlich – trotzdem gefiel es ihm nicht, was Akuma selbst sauer aufstieß. Wütend schnürte er sich gerade seine Stiefel fest zu. Warum zum Teufel hatte man Kisame ausgerechnet jetzt zu einem Auftrag schicken müssen? Und wieso zum Teufel sollte dieser kaum das der Gesprächspartner, er vermutete Pain dahinter, wusste das er bei Kisame war dieser ihn mitbringen? Was war so wichtig das er seit Wochen tatsächlich das erste Mal antanzen durfte? „Bist du soweit?“, hakte Kisame nach der gerade seine Jacke schloss und nach seinem Schlüssel griff. Grummelnd nickte der Albino und schritt auf den Blauhaarigen zu. Kaum war er bei diesem angelangt zerzauster dieser ihm die Haare, sah grinsend zu ihm hinab. „Sobald wir zurück sind holen wir das hier alles nach ok?“, versuchte Kisame ihn aufzuheitern, erntete aber nur ein weiteres grummeln. Akuma hatte bereits im Hinterkopf das nichts passieren würde solange er in seinem normalen Körper steckte. Allein die Tatsache wie Kisame ihm gerade durch die Haare gerubbelt hatte wies bereits darauf hin. Normalerweise hätte der Hüne ihn sanfter, ja geradezu zärtlich berührt. Jetzt verhielt er sich lediglich so als wären sie nur Kumpels anstatt das etwas zwischen ihnen lief. Seufzend schritt Kisame gefolgt von Akuma aus dem Apartment, zurück zu seinem Auto, um sich zum gewünschten Ort zu begeben. Erst bei einem alten Fabrikgelände machten sie halt. Verwundert ließ Akuma den Blick über die Gegend gleiten, sein Schweif, den er immer noch nicht losgeworden war, zuckte unruhig. Irgendetwas behagte ihm nicht. Seine Nackenhaare stellten sich in schlechter Vorahnung auf. „Was wollen wir hier?“, hakte Akuma bei dem Blauhaarigen nach, ließ weiterhin skeptisch den Blick umher gleiten. Die Sonne war aufgrund der Jahreszeit längst untergangen wodurch nur vereinzelte Laternen die Gegend mit ihrem flackernden Licht erhellten. Müllsäcke bildeten bereits Berge an welchem sich Kleingetier erfreute. Allgemein war die Gegend nicht einladend. Es erinnerte ihn stark an die Ghettos der Stadt, die Teile wo man sich im Dunkeln lieber nicht hin verirrte nur mit weniger Menschen. „Unsere Hilfe wird hier wohl benötigt.“, antwortete Kisame schlicht und schaltete den Motor seines Autos ab, stieg kurz darauf aus. Seit wann benötigte Akatsuki bitte schön seine Hilfe? Mit missbilligendem Blick folgte Akuma dem Hünen. Er wollte hier nicht rumlaufen. Allein bei dem Geruch, der ihm in die Nase stieg, kaum dass er aus dem Auto raus war, wäre er am liebsten zurück in dieses geflüchtet. Widderwillig folgte er Kisame jedoch in eines der Gebäude. Je näher sie dem alten Gemäuer kamen umso lauter drang ein merkwürdiger Laut an seine Ohren. Skeptisch zog er die Augenbrauen in die Höhe. Was war hier bitte los? Kisame drückte eine Tür zum Gebäude auf und direkt kam ihnen eine mollige Wärme entgegen. Sofort schritt Akuma in das Gebäude, bei der Wahl von dem kalten Wetter draußen oder der fremden Wärme nahm er lieber die Wärme. Bei dem Bild, das sich ihm offenbarte wusste, er jedoch nicht ob seine Wahl wirklich die Richtige war. „Was zum…“ Starr blieb Akuma stehen, besah sich die Szenerie. In mitten der riesigen Halle die wohl einst als einer Art Werkstatt gedient hatte prangte ein monströser Wolf. Und wenn er hier von monströs sprach meinte er wahrlich monströs! Das Vieh überragte Kisame bestimmt um das doppelte seiner Größe. Das Fell wirkte dunkler als die Nacht. Einzig allein die tief in der Erde verankerten Ketten und die verbundenen Augen sowie Schnauze schienen das Biest an Ort und Stelle zu halten. Zusätzlich hielten ihn einige Akatsuki, die zu Akumas Verwunderung ihr Gesicht hinter Masken verborgen hatten das Vieh mit Schusswaffen in Schacht. „Gut ihr seid da.“, erklang die monotone Stimme des rothaarigen Mannes der auf einer Brüstung zu ihrer linken stand welche Akuma beim Hereinkommen gar nicht bemerkt hatte. Der Wolf nahm einen einfach direkt in Beschlag. Ein schauriges Knurren ertönte von dem Biest und die Ketten klirrten in ihrer Verankerung als es versuchte sich aus diesen los zu reißen. „Wie zum Teufel habt ihr es geschafft den zu fangen?“, wollte Kisame fassungslos wissen und starrte den deutlich kleineren Mann an. All zu oft hatte Akuma diesen nicht gesehen und er brauchte auch eine Weile, um genau zu erkennen um wen es sich bei den anderen Akatsukis handelte. Zumindest einen von ihnen schätzte er als Kakuzu ein, überragte dieser die meisten Anwesenden. „Mit einer Menge Betäubungsmittel und einer guten Suchnase.“, erklärte der Rothaarige knapp und schritt die metallischen Stufen der Brüstung zu ihnen hinab. Mit Suchnase schätzte Akuma das Zetsu gemeint war. Allerdings befand sich dieser vermutlich nicht unter den Anwesenden immerhin hatte er ihn erst vor kurzem noch bei der Schule mit Tobi gehen sehen. So schnell hätte dieser nie im Leben bis hier hinfahren können und vorher noch einen riesigen Wolf einfangen können „Also als ich davon in den Medien hörte wollte ich es ja nicht glauben aber... fuck das Vieh gibt es ja wirklich?“ Kisame musterte den riesigen Wolf erstaunt, grinste leicht als er vermutlich die Größe abschätzte. „Ja und an deiner Stelle würde ich Abstand wahren. Er ist nicht dumm.“ Kisame schnaubte abfällig als der Akatsuki namens Sasori no Akasuna so über das Biest sprach. Akuma jedoch starrte es schockiert an, er wusste genau was hinter dem Biest steckte. Unruhig schlug sein Schweif, den er ausnahmsweise nicht in seine Hose gezwängt hatte, umher. Bisher wusste keiner von Jashins Kindern, sah man von Xanxus ab, dass er noch lebte doch jetzt war es nur eine Frage der Zeit bis das Monstrum seinen Geruch zwischen dem ganzen Metall und den Gerüchen der beiden Männer wahrnahm. Allein Kisames Stimme schien das Biest bereits in Aufruhr gebracht zu haben, bewegte es sich deutlich mehr seit Kisame das erste Mal gesprochen hatte. „Wo habt ihr ihn den geschnappt und wie habt ihr ihn hier herbekommen?“, wollte Kisame weiter Informationen von Sasori erfahren. „Das Waldgebiet ist nicht weit von hier und wir hatten einen LKW, der gerade auf einer weiteren Tour ist.“ „Okay und was sollen wir jetzt hier?“ „Da du stabiler bist aufpassen das er nicht ausbüxt und Akuma soll zu Pain.“ Wie als wenn das pelzige Ungeheuer Sasoris Worte verstanden hätte hielt es bei Akumas Namen plötzlich inne. Irritiert sah Kisame zu dem Biest, das sie zu fixieren schien, obwohl es sie gar nicht sehen konnte. „Ich sagte doch: Er ist nicht dumm.“, kommentierte Sasori das Verhalten während er seelenruhig zu einer Tür ging, die in einen kleinen Raum führte, von welchem man das Biest weiterhin beobachten konnte. Zögerliche folgten ihm Akuma, während Kisame zähneknirschend zurückblieb, auf die anderen Akatsuki zu ging. Sasori hielt Akuma die Tür auf weswegen er rasch hindurch ging. Kaum war die Tür zum Raum hinter ihm geschlossen hörte er wie das Biest erneut anfing sich gegen die Ketten zu werfen, zog und zerrte - erfolglos. Sasori hatte ihn einfach alleine dem Leader gegenübertreten lassen. Somit widmete er sich wiederwillig dem Orangehaarigen der sich auf einem der wenigen Sitzmöglichkeiten, einem alten Bürostuhl niedergelassen hatte. Sein Blick wirkte so kalt und gelangweilt wie jeden Tag, wenn man ihn sah. Er fixierte Akuma mit seinen graulilanen Augen, schien auf etwas zu warten. Etwas unruhig ließ Akuma kurz seinen Blick durch den Raum gleiten. Neben dem Bürostuhl war nur eine Liege und ein Tisch mit Haushaltgeräten für eine schnelle Mahlzeit sowie ein erste Hilfe Schränkchen in dem lediglich mit Putz verkleideten Raum vorzufinden. Es wirkte sehr kahl hier und schien vermutlich nicht all zu oft genutzt zu werden. „Das ist Greed… ich habe ihn allerdings noch nie so gesehen.“, murmelte der Albino während er durch die Scheibe kurz das Biest beobachtete ehe er Pain direkt ansah. Der Mann sah fertig aus, wie so oft, wenn er ihn sah zierten dunkle Ringe sein Gesicht und seine Haut besaß eine Ungesunde Farbe. „Sollte ich wegen Informationen mitkommen?“ „Ja und nein. Informationen über ihn sind hierbei zwar nützlich aber du bist vor allem hier, weil ich denke das er eher mit sich reden lässt, wenn du hier bist da er sich in eurer Schule bei Hidan danach erkundigte ob du wirklich tot wärest.“ Verwundert zog Akuma seine Brauen in die Höhe und fixierte die Seen des Leaders. Hidan hatte ihm rein gar nichts davon erzählt. Gerade wollte er dies Pain sagen als ihm etwas auffiel. An Pains Stirn klaffte eine Wunde. Augenscheinlich schien ihn diese nicht aus der Fassung zu bringen aber Akuma sah genau das sie Pain zu schaffen machte. Besorgnis glitt in Akumas Augen, irritierten Pain dadurch ein wenig. Seufzend trat Akuma an den Erste-Hilfe-Schrank und schnappte sich ein Set aus diesem, um es anschließend auf den Tisch neben Pain abzustellen. Schnell hatte er in diesem gefunden was er suchte und wollte sich damit Pains Wunde widmen allerdings schien sich der Gepiercte dagegen sträuben zu wollen. „Jetzt stell dich nicht so an!“, fauchte Akuma Pain an und packte dessen Kiefer ungewöhnlich fest, fixierte dessen Kopf damit er ihn nicht wegdrehen konnte. Wütend packte Pain das Handgelenk, wollte sich aus dem Griff losreißen als Akuma ihm einen Blick zu warf der ihn stocken ließ. Eine Weile tauschten sie lediglich Blicke aus bis Akuma schließlich die Augen verdrehte und mit einem in Desinfektionsmittel getränkten Tuch begann das Blut aus dem Gesicht des Orangehaarigen zu wischen. Der Leader zuckte dabei nicht einmal zusammen, ließ Akuma keine Sekunde aus den Augen. Erst als das Blut fort war und der Albino nach Nadel und Faden greifen wollte ließ Pain dessen Handgelenk los. Ohne Zögern widmete sich Akuma dem Vernähen der Wunde, merkte nicht einmal wie nah er Pain dabei getreten war geschweige denn wie unruhig dieser wurde. Lediglich ein gemurmeltes „Halt Still.“, drang über seine Lippen. Hätte Akuma nicht so konzentriert gearbeitet wäre ihm vielleicht nicht vollkommen der Hauch von Sehnsucht in den graulilanen Irden, das innere Chaos sowie das instinktive Gesuch nach seiner Nähe entgangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)