Mein Mensch von Traumschreiberin (My Human (Robin Hood (BBC))) ================================================================================ Kapitel 1: Mein Mensch ---------------------- .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O. My Human – Mein Mensch   Autor: Eugeal   Übersetzer:   Lady Gisborne   P12   Inhalt:   Nach der Zerstörung von Nottingham Castle flieht Guys weiße Stute aus der Stadt. Wie ergeht es ihr nach dem Ende der dritten Staffel?   Disclaimer:   Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von Eugeals englischer Originalstory My Human. Alle bekannten Charaktere und Orte in dieser Geschichte gehören selbstverständlich der BBC bzw. Tigeraspect und der Inhalt ist frei erfunden. Ich verdiene mit dieser Story kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^   Link zur Originalstory:   My Human   Anmerkung:   Wie einige von euch vielleicht bemerken werden, habe ich mich bei der Übersetzung dieser Story ausdruckstechnisch etwas vom Original entfernt, was in diesem Fall aber beabsichtigt war. Zwar bemühe ich mich, wenn ich Geschichten übersetze, so nah wie möglich am Original zu bleiben, aber mir ist auch und vor allem wichtig, einen flüssigen und sinnvollen deutschen Text zu schreiben und die erwähnten Abweichungen habe ich in diesem Fall vorgenommen, weil ich hoffe, dass die Geschichte für euch dann „flüssiger“ ist und ihr mehr Spaß beim Lesen habt. ^^   ♘~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♞~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♘ Die weiße Stute lief, so schnell sie nur konnte. Ihr helles Fell war von Staub und Ruß bedeckt und sie selbst war zutiefst verängstigt. Die Stute verstand nicht, was geschehen war, sie wusste nur, dass es furchteinflößend und verwirrend war. Der ganze Tag war beruhigend für sie gewesen, denn die Menschen waren alle sehr aufgeregt gewesen und hatten gekämpft, während sie selbst im Innenhof der Burg zurückgelassen worden war, vernachlässigt und nach wie vor gesattelt. Ihr Mensch war mit den anderen in die Burg gegangen und sie hatte geduldig auf ihn gewartet, doch er war nie mehr zurückgekommen, um sie zu holen. Ziellos war sie im Innenhof herumgewandert, als plötzlich alles explodiert war. Die Mauern waren eingestürzt und die Türme waren laut polternd in einer dichten Rauchwolke in sich zusammengefallen, worauf die Stute davongerannt war und nun auf ihrer Flucht den unaufhörlich fallenden Trümmern auswich. Schließlich entkam sie jedoch unversehrt aus der Stadt Nottingham, indem sie über eine niedrige Mauer sprang und auf ein nahegelegenes, offenes Feld hinauslief. Ihr Schrecken war so groß, dass sie weitergaloppiert und schließlich tot zusammengebrochen wäre, wenn nicht noch ein anderes Pferd in der Nähe gewesen wäre. Es war ein dunkelbrauner, fast schwarzer Hengst, der friedlich das zarte Gras fraß, das am Ufer des Flusses wuchs. Er war allein und ungesattelt, doch er trug noch immer ein Geschirr, dessen Riemen sich auf seiner Stirn überkreuzten. Der Hengst war vollkommen ruhig und obwohl die Stute spürte, dass  er von einer tiefen Traurigkeit erfüllt war, war es weder seine Ausstrahlung noch sein Verhalten, das sie in ihrem wilden Lauf innehalten ließ, sondern sein Geruch. Der Hengst roch nach ihm. Zwar nahm sie nur einen sehr schwachen Hauch dieses Geruchs wahr, doch sie konnte sich unmöglich täuschen. Ihr Mensch hatte diesen dunklen Hengst einst berührt und geritten. „Hast du ihn gesehen?! Wo ist er?!“ wieherte sie und bäumte sich auf. „Hast du meinen Menschen gesehen?!“ Der Hengst hob den Kopf, um sie anzusehen und sog prüfend die Luft ein, nahm ihren Geruch in sich auf. „Eigentlich“, erwiderte er, „war er mein Mensch.“   ♘~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♞~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♘ Inzwischen hatte die Stute sich beruhigt und beide Pferde ruhten sich im Schatten eines Baumes aus. „Er war länger mein Mensch als der deine“, meinte der Hengst und bewegte seinen Schweif, um eine lästige Fliege zu vertreiben. „Das mag sein, aber ich mochte ihn. Er war immer sanft zu mir. Und er war auch sehr traurig.“ Das dunkle Pferd schwieg eine Weile, bevor es ihr antwortete. „Das ist wahr. Manchmal hat er andere Menschen verletzt, doch zu mir war er immer freundlich. Und ich weiß nur zu gut um seine Traurigkeit, denn es gab Zeiten, in denen er sich mit diesem Leben überfordert fühlte und dann kam er in die Scheune, um meine Mähne zu bürsten. Er hat mir alle Gründe für seinen Kummer ins Ohr geflüstert.“ „Du kanntest ihn so gut… Ich hoffe, dass ich eines Tages auch in der Lage sein werde, ihn zu trösten.“ „Ich vermisse ihn so sehr“, gestand der Hengst. „Eines Tages ging er fort und kam niemals zurück. Die Frau, die er Schwester nannte, sagte, dass ich fortan ihr gehörte, doch sie war nicht so freundlich wie mein Mensch.“ „Ich hoffe, er wird bald zurückkommen.“ Der Hengst wieherte leise. „Das wird er nicht. Ich spüre es in meinem Herzen. Er läuft nicht mehr auf unseren Wiesen.“ Darauf erwiderte die Stute nichts, doch sie begann, den Rücken des Hengstes mit ihren Zähnen zu putzen und nach einer Weile erwiderte er die Geste. Die beiden Pferde standen ruhig unter dem Baum, fanden Trost in der Gesellschaft des jeweils anderen und dachten an ihren Menschen.   ♘~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♞~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♘ Much war müde und hungrig, doch er wollte nicht stehenbleiben. Seine Seele fühlte sich leer an und er wusste, dass er anfangen würde, nachzudenken, sobald er aufhörte zu laufen. Uns sobald er anfing, sich an die alten Zeiten zu erinnern, würde sein Herz zweifellos in eine Million Einzelteile zerspringen. Gebrochen war es bereits, doch wenn er in Bewegung blieb, konnte er die Wahrheit ignorieren, sich selbst täuschen und sich einreden, dass alles nur ein böser Traum und Robin noch am Leben war. Er sah zu dem braunen Pferd einige Schritte vor ihm und versuchte, zu ihm hinüberzulaufen, um seinen Zügel festzuhalten, doch das Pferd sprang davon und wurde wieder langsamer, sobald es sich  gerade außerhalb seiner Reichweite befand. Doch Much folgte ihm weiterhin, denn er war entschlossen, es zum Camp der Outlaws zurückzubringen. Es war Robins Pferd und Much wollte sich darum kümmern, doch das Tier war schreckhaft und wollte sich nicht einfangen lassen. Aber Much würde nicht aufgeben und es kümmerte ihn auch nicht, wieviel Zeit er brauchte. Schließlich war es besser, einem widerspenstigen Pferd zu folgen, als stehenzubleiben und daran zu denken, dass sein bester Freund tot war. Plötzlich galoppierte das Pferd davon, sprang über einen Zaun und lief auf ein Feld hinaus. Keuchend versuchte Much, ihm so gut er konnte zu folgen, doch gleich darauf begann er zu glauben, dass er es verloren hatte und dieser Gedanke ließ ihn beinah in Tränen ausbrechen. Dieses Pferd gehörte Robin und deshalb durfte er es nicht auch noch verlieren! Plötzlich stolperte Much, fiel zu Boden und war versucht, einfach dort liegenzubleiben, sich im Gras zusammenzurollen und zu weinen, doch er zwang sich, wieder aufzustehen. „Robin würde nicht wollen, dass ich aufgebe. Das würde er nicht wollen“, murmelte Much entschlossen zu sich selbst. Er hob den Blick und sah, dass das Pferd unter einem Baum, in der Nähe von zwei anderen Pferden stehengeblieben war. Alle drei standen nah beieinander und grasten friedlich. Leise näherte Much sich den Pferden und hoffte, dass er nahe an sie herankommen würde, ohne sie zu erschrecken. Zu seiner Verwunderung versuchte Robins Pferd nicht mehr, davonzulaufen und ließ endlich zu, dass Much die Zügel in die Hand nahm. Sanft tätschelte der Outlaw den Hals des Pferdes, bevor er die beiden anderen genauer betrachtete und ihm im nächsten Moment vor Überraschung der Mund offen stehenblieb. Das weiße Pferd war Gisbornes Stute! Er erkannte sie an dem Ersatzzügel aus dem Camp, den sie noch immer trug. Much erinnerte sich nur zu gut daran, wie Robin ihn Guy gegeben hatte, als der alte Zügel gerissen war und seufzte. Sein Freund war so großmütig gewesen, dass er sogar Gisborne, der ihn so tief verletzt hatte, mit Freundlichkeit begegnet war. Much kraulte das weiße Pferd zwischen den Ohren und seufzte erneut. „Vermisst du deinen Besitzer auch? Wir alle haben etwas gemeinsam. Wir alle haben jemanden verloren, den wir lieben.“ Als er das andere Pferd betrachtete, runzelte er die Stirn, denn auch dieser Hengst kam ihm bekannt vor. Gleich darauf wurde Much bewusst, dass  es ebenfalls Gisbornes Pferd war und das Guy es geritten hatte, als er für Vaisey gearbeitet hatte. Verdutzt betrachtete er die drei Pferde und wunderte sich darüber, dass sie alle am selben Ort waren, entschied dann jedoch, dass es ihn nicht kümmerte. „Kommt mit mir, meine Kleinen“, flüsterte er. „ich werde mich um euch kümmern.“ Er schwang sich auf Robins Pferd und hielt die Zügel der anderen beiden in die Hände.   ♘~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♞~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♘ „Er ist nicht unser Mensch“, bemerkte der dunkle Hengst. Die weiße Stute warf einen Blick auf Much und erwiderte: „Aber er ist freundlich.“ „Und er ist traurig“, fügte Robins Pferd hinzu. Die drei Pferde schwiegen einen Moment, bevor der dunkle Hengst wieherte. „Ich werde meinen Menschen niemals vergessen, aber dieser Mensch scheint in Ordnung zu sein.“ „Wir brauchen ihn“, gab die Stute zu. „Und er braucht uns“, erklärte Robins Pferd. Schweigend ließen sie sich von Much in den Wald führen. Ihre Herzen waren von Traurigkeit erfüllt, doch nun fühlten sie sich alle nicht mehr ganz so einsam wie zuvor.   Ende   .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)