Lost von Tales_ ================================================================================ Kapitel 55: Schwierige Gespräche -------------------------------- Gine schwieg eine Weile nachdem, sie und Radditz von Bardock erfahren hatten, wie Kakarotts Leben auf der Erde verlief. Was genau es mit den Dragonballs auf sich hatte und was passiert war, seit er selbst wieder lebte. Bardock hatte ihr jedoch verschwiegen, dass Tales auch einige Monate tot gewesen war und nur angedeutet, dass etwas zwischen den beiden vorgefallen war. Ebenfalls hatte er erzählt, dass dies der Grund für seine Wiederbelebung war und dass er dann, nach einer Weile auf Tales getroffen war. Gine und Radditz fragten zwar näher nach, doch Bardock wehrte die Fragen bestimmend ab. Das war eine Sache zwischen seinem Bruder und Kakarott. Die beiden mussten seine Entscheidung akzeptieren, so war es unter den Saiyajin üblich. Tales hatte die meiste Zeit geschwiegen und nur hin und wieder etwas gesagt. Inzwischen waren sie seit gut vier Stunden unterwegs und saßen in der kleinen Wohnküche des Raumschiffs. „Und was ist mit dir und Kakarott gewesen, Radditz? Wie ist es dir ergangen?“, fragte sie leise. Ihr Kopf war voll von den neuen Informationen, die sie alle erst einmal verdauen musste. Auch Radditz, erging es nicht anders und er verspannte sich bei der Frage. Seine Mutter würde bestimmt enttäuscht sein, wenn sie wüsste, wie das Treffen zwischen ihm und seinen Bruder abgelaufen war. „Prinz Vegeta verweigerte den Befehl, nach Hause zu fliegen. Das hatte ihm, Nappa, mir und ein paar anderen Saiyajins das Leben gerettet“, sagte Radditz und lehnte sich etwas zurück. Gine, Bardock und auch Tales hörten ihm aufmerksam zu. „Die anderen Saiyajins gingen sehr schnell bei irgendwelchen Missionen drauf. Freezer meinte es nicht gut mit uns. Er behielt den Prinzen, als eine Art Trophäe, die letzten Saiyajins im Weltall und deren Prinz gehörten ihm! Es war nicht immer einfach, aber man gewöhnte sich an das Leben auf dem Raumschiff. Wir trainierten viel und blieben unter uns, bis wir regelmäßig Missionen bekamen. Planeten erobern, Soldaten rekrutieren, all so etwas…“, nachdenklich hielt Radditz kurz inne und zögerte, ehe er weitersprach. Gine legte eine Hand auf die ihres Sohnes. Sie wollte es sich gar nicht vorstellen, wie es für ihn damals gewesen sein musste. Tales und Bardock, hatten beide das Gefühl, dass Radditz es herunterspielte, doch sie ließen ihn, da sie dabei an Gine dachten. „Ich dachte, ich sollte ihm seine Kindheit lassen, bevor ich den anderen von Kakarott erzählte und irgendwie habe ich es immer wieder rausgeschoben. Wir wollten uns gegen Freezer auflehnen und ein Saiyajin mehr, bedeutete mehr Kraft. So kam es, dass ich Vegeta und Nappa doch von Kakarott erzählte. Also wurde ich losgeschickt, um meinen Bruder zu holen. Auf der Erde musste ich feststellen, dass er seinen Auftrag nicht erfüllt hat. Er erkannte mich nicht, wusste nicht einmal, dass er ein Saiyajin war. Geschweige denn, was für ein Volk wir waren… er hielt sich wirklich für einen schwachen Erdling! Sein Schwanz fehlte und er hatte ein Kind mit einer Erdenfrau gezeugt“, erzählte Radditz und sein Blick verfinsterte sich etwas. „Ich war schwer enttäuscht von ihm und wollte ihn irgendwie zum mitkommen überreden… die Sache eskalierte und schließlich kämpften wir bis zum Tod. Kakarott hat mich feige festgehalten, während dieser Namekianer uns mit seiner Attacke frontal getroffen hatte. Ich dachte wir würden beide sterben, aber er hat sich wohl mit den Dragonballs wiederbeleben lassen“, endete der Langhaarige und schloss einen Moment die Augen. „Oh, Radditz“, wisperte Gine und legte eine Hand auf die ihres Sohnes. Tränen traten in ihre Augen und es tat weh, zu hören, dass ihr jüngster Sohn verantwortlich war, für Radditz‘ Tod. Ihre Kinder sollten zusammenhalten und sich nicht gegenseitig töten! Sie würde höchstpersönlich dafür sorgen, dass sich die zwei vertrugen! „Deswegen denke ich auch, dass Kakarott nicht erfreut sein wird, mich zu sehen“, sagte Radditz gelassen und blickte zu seinem Vater. Wütend war er auf seinen Bruder nicht wirklich. Die Jahrzehnte in der Hölle ließen ihn über so einige Dinge nachdenken. Wäre er das Ganze damals anders angegangen, wäre es vielleicht nie so weit gekommen. „Kakarott sagte, dass er dich damals töten musste. Ihr beide hattet einen schlechten Start und du solltest euch eine Chance geben“, antwortete Bardock und strich Gine die Tränen mit dem Daumen aus dem Gesicht. Sanft zog er sie zu sich und legte einen Arm um sie. „Von mir aus, gern“, erwiderte Radditz und ein freches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Aber sag mal, wieso lebt Vegeta eigentlich jetzt mit Kakarott auf dem Planeten?“, fragte der Langhaarige dann neugierig. „Das habe ich dir doch erzählt… nachdem sie auf Namek auf Freezer gestoßen waren…“, fing Bardock an, erneut zu erzählen. „Ich weiß, aber wieso hat er ihn verschont? Ausgerechnet ihn? Mich hat er getötet“, murmelte Radditz, schüttelte dann aber den Kopf. Liebevoll strich er Gine, über die Wange. Es war immer noch merkwürdig seine Eltern vor sich zu sehen, mal davon abgesehen, dass er selbst wieder lebte. „Mach dir keine Gedanken, Mutter“, lächelte Radditz. „Wir sind Brüder, wir sollten uns zusammenraufen können“. Bardock nickte, als er das hörte. Er war froh, dass sein Ältester so ruhig reagierte. Doch er wollte später nochmal mit ihm alleine reden. Nicht nur wegen Kakarott, sondern auch wegen seiner Vergangenheit. „Ist es in Ordnung, wenn ich mich ein wenig zurückziehe? Mir brummt der Schädel“, fragte Radditz. Bardock hatte ihm sein Zimmer gezeigt, als sie die Raumkapsel betreten hatten. Gine würde sowieso bei Bardock bleiben. „Nein, mach ruhig“, antwortete Bardock, denn er hatte eine ungefähre Ahnung wie sich sein Ältester fühlte. Radditz erhob sich und Gine sah ihm nach, ehe sie ihren Kopf auf Bardocks Schulter ablegte. Sie hatte noch so viele Fragen an ihn. Doch ihr Kopf schmerzte von den neuen Informationen. Im Moment reichte es ihr mit den Fragen. *** „Son Goku! Du musst uns auch verstehen“, rief Bulma ihm nach und rannte, um mit ihm Schritt zu halten. Sie schaffte es, ihn zu überholen und blieb vor ihm stehen. Bestimmend legte sie eine Hand auf seinen Brustkorb und blickte ernst zu ihm auf. Vegeta holte die beiden ein und blieb neben der Wissenschaftlerin stehen. „Ich verstehe eure Bedenken, aber ihr müsst mir einfach vertrauen! Ich weiß was ich tue“, antwortete Son Goku verletzt. „Wir vertrauen dir ja!“, sagte Bulma ernst und seufzte schwer. „Aber was ist, wenn du dich dieses Mal irrst? Wenn Tales dir oder einem uns etwas antut? Es ging dir seinetwegen solange schlecht“ „Das wird nicht passieren“, beharrte Goku und schloss einen Moment die Augen. „Das weißt du nicht, Kakarott“, mischte sich nun auch Vegeta ein. „Tales mag zwar friedlich mit Bardock zusammenleben. Aber was ist, wenn er dir etwas antun will?“. Verletzt blickte Goku zu dem Prinzen und schüttelte den Kopf. „Wieso sollte er mir etwas antun wollen oder euch? Außerdem was schlagt ihr vor, sollen wir ihn töten, sobald er auf der Erde ankommt?“, fragte Son Goku mit Nachdruck. „Ja!“, antwortete Bulma. Geschockt weiteten sich Gokus Augen und entsetzt starrte er in das ernste Gesicht seiner Jugendfreundin. „D…das kann nicht dein Ernst sein!“, wisperte er. „Meinetwegen soll er auf diesem Planeten bleiben und sein Leben genießen. Aber wenn er auf die Erde kommt… dann wäre es mir am liebsten, wenn Vegeta ihn direkt ins Jenseits pustet“, sprach Bulma ernst. Kakarott schüttelte den Kopf und sah zu dem Prinzen, der ernst zu seiner ehemaligen Gefährtin blickte. „Das werde ich nicht tun, Bulma. Nicht solange Kakarott dagegen ist“, sagte der Prinz ruhig. So gerne er es immer noch tun würde. Die Monate hatten nichts an seinem Groll gegen den Dunkelhäutigen geändert. „Dann…“, begann sie. „Soll das heißen, dass meine größte Sorge sein wird, wenn Tales hier landet, dass einer von euch ihn tötet?“, fragte Goku leise. Bulma schwieg, denn sie wusste, dass ihrem Freund die Antwort nicht gefallen würde. Sie war niemals für Mord, aber in diesem Fall… Sie wusste immer noch nicht was Tales getan hatte, aber es musste wirklich sehr schlimm gewesen sein, wenn es Son Goku so zerstörte. Bulma hatte Angst um ihre Familie und Freunde. Gerne würde sie Son Goku vertrauen, aber wenn er falsch lag? Musste wirklich erst etwas passieren, damit etwas geschah?! „Vielleicht sollte ich nach Clemat gehen!“, sagte Goku plötzlich bitter und schloss die Augen. Grob schüttelte er ihre Hand weg und ging weiter. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst?“, schrie Bulma und lief ihm nach. „Wenn es soweit inzwischen ist, dann ja. Denn ich will, dass mein Vater zurückkommt!“, sagte Goku etwas lauter als gewollt. „Bardock darf auch gerne kommen, aber…“, erwiderte die Wissenschaftlerin. „Er lässt Tales nicht zurück!“, rief Goku wütend. „Also verlässt du uns?“, fragte sie nun doch etwas panisch. „Würdest du mich wirklich verlassen?“, fragte Vegeta und schlagartig blieb Kakarott stehen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und verzweifelt drehte er sich um. Er wollte Vegeta nicht verlassen, nie! Aber… „Du weißt, ich würde dich niemals verlassen“, sagte Son Goku mit zittriger Stimme und blickte ihm direkt in die Augen. Fest biss er sich auf die Unterlippe und kämpfte mit den Tränen. „Wenn ein Mord an einem Saiyajin, der jetzt ungefährlich ist, geduldet wird, weiß ich nicht, ob die Erde noch der unschuldige Planet ist, für den ich ihn gehalten habe… oder ob ihr euch einfach zu sehr verändert habt“, wisperte Goku und verließ die Capsule Corp. Draußen hob er ab und flog einfach los. Bulma sah ihm erschrocken hinterher, ehe ihr Blick zu Vegeta ging. „Ich fliege ihm hinterher“, murmelte der Prinz. Bulma nickte nur und kehrte zurück zu dem geräumigen Saal. Ein Kreisrunder Tisch, war mit allen möglichen Leckereien gedeckt und all ihre Freunde waren da. Krillin, Muten Roshi, C18, Yamchu, Tenshinhan, Chaouzu, Piccolo, Trunks, Son Gohan, Videl, Son Goten und sogar Chichi. Diese verstand sich inzwischen wieder gut mit Son Goku. Es war immer noch etwas angespannt, doch die Streitereien hatten aufgehört. Son Gohan und sein Bruder, nahmen ihre Entschuldigung an und der Jüngste wohnte seit einigen Monaten wieder bei ihr. Bulma setzte sich auf ihren Platz und hörte den anderen zu. Ihre Gedanken kreisten dabei, um die Worte ihres Jugendfreundes. Lag sie wirklich falsch? Sie empfand nicht so! „Du findest es also in Ordnung, wenn dieses Monster bei uns auf der Erde lebt?“, fragte Yamchu ernst und warf Son Gohan einen verständnislosen Blick zu. „Mir wäre es auch lieber, wenn Tales da bleibt wo er jetzt ist. Aber ich vertraue meinem Vater und ihr solltet das auch tun!“, antwortete Gohan ernst und schlug mit den Fäusten leicht auf den Tisch. Videl legte eine Hand auf seinen Unterarm und die kleine Pan, die in ihrem Arm lag, fing an leise zu wimmern. Son Goten sah zwischen Yamchu und seinem Bruder hin und her. Er stimmte Yamchu zu, wollte aber auch seinem Vater vertrauen. Bisher hatte er es niemals enttäuscht. „Das bringt doch nichts, Leute!“, rief Krillin genervt. „Wir zerfleischen uns nur gegenseitig“ „Son Goku hat sich entschieden und wir sollten seine Entscheidung respektieren“, meinte Muten Roshi ernst. „Das sagt Ihr jedes Mal!“, meinte Tenshinhan kopfschüttelnd. „Weil es so ist“, beharrte der Alte auf seinem Standpunkt. „Er hat Recht. Son Goku weiß, was er tut“, stimmte Chichi zu und für einen Moment war es still. „Mama“, hauchte Son Goten überrascht. „Seht mich nicht so an!“, rief die Schwarzhaarige ernst und holte tief Luft. „Son Goku hat mir erzählt, was passiert ist… und ich sage, vertraut seinem Urteil“ „Du weißt was passiert ist?!“, rief Bulma aufgebracht. Sie war immer für ihren Freund da und nie hatte er ihr gesagt, was passiert war. Aber Chichi schon?! Das verletzte sie ziemlich. „Warum hast du nie was gesagt, Mama?“, fragte Son Goten vorwurfsvoll. „Ich habe Son Goku versprochen, es für mich zu behalten und das werde ich auch“, erklärte Chichi ernst. Sie sah der bevorstehenden Ankunft dieses Saiyajin auch kritisch entgegen, aber sie vertraute ihrem Exmann. „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, fauchte Bulma und erhob sich ruckartig. Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Raum. „Mama!“, rief Trunks und rannte ihr nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)