Lost von Tales_ ================================================================================ Kapitel 47: Neue Pläne? ----------------------- Verschwommen sah Tales auf das, was ihm vor die Augen gehoben wurde. Es dauerte einen Augenblick, bis er das blutverschmierte Fell erkannte. Ein ziehender Schmerz in seinem Unterleib ließ ihn aufschreien und es wurde schwarz. Er hörte nur noch das Klopfen seines Herzens laut in seinen Ohren wiederhallen. Die Schwärze verschwand nach und nach und die Schmerzen kehrten zurück. Es tat weh, war so unfassbar schmerzhaft. Er spürte es… jeden Stoß. Jedes Mal, wenn er sich in seinem Körper versenkte. Wimmernd öffnete er die Augen und blickte direkt in Dralls lustverzerrtes Gesicht. Bei diesem Anblick wurde ihm sofort schlecht und er wünschte, er könnte den Blick abwenden. Doch eine Hand packte sein Kinn und hielt ihn an Ort und Stelle. „Ich bin also ein Monster?“, fragte Drall ihn und beschleunigte seine Stöße. Die Schmerzen nahmen zu und es wurde beinahe unerträglich. Qualvoll schrie Tales auf und versuchte den Elitären von sich zu schieben. Seine Augen weiteten sich, als er die Ki-Fesseln um seine Handgelenke sah. Nackte Angst und Verzweiflung ergriff von ihm Besitz. „Tja mein Lieber… die wirst du wohl für den Rest deines Lebens tragen“, lachte Drall. „Sieh es dir an! Dann weißt du warum!“ Brutal drehte er Tales‘ Kopf und diesem stockte der Atem, bei dem ihm sich bietenden Anblick. Dort waren nicht Olve, Kennar und Guso… Nein, er sah sich selbst, wie er über Kakarott kniete. Sein eigenes, krankes und irres Grinsen im Gesicht, während er diesen unschuldigen Saiyajin folterte. „Bitte…“, flehte Tales wimmernd und Tränen traten in seine Augen. Das zu sehen, zerriss ihm einfach das Herz. Wie sehr er sich selbst dafür hasste! „Er hatte es nicht verdient, da hast du Recht“, sagte der Elitäre und zwang ihn weiter auf das Geschehen zu sehen. „Aber du…“, stöhnend biss Tales sich auf seine Unterlippe, während eine Hand über seine Brust strich. „...mein hübscher Tales. Du verdienst diese Schmerzen… jede Sekunde davon. Ich hätte dich mir jeden Tag nehmen sollen“, sagte Drall mit rauer Stimme und küsste ihn. Schlagartig riss Tales die Augen auf und schlug wild um sich. Er fiel dabei vom Bett und mit einem ohrenbetäubenden Knall trat er gegen eines der Regale. Augenblicklich hörte er auf und blieb an Ort und Stelle sitzen. Schwer atmend versuchte er sein schnell schlagendes Herz zu beruhigen. Der Traum hatte sich so real angefühlt, dass er dachte immer noch die Schmerzen zu fühlen. Wankend stand er auf und setzte sich auf das Bett. Gerade in dem Moment öffnete sich die Tür und Bardock rannte herein. Erleichtert atmete der Ältere auf, als er Tales unverletzt vorfand. Er hatte es nur laut Poltern gehört. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt und trat näher an seinen Bruder heran. Deutlich sah er die Angst in Tales' Augen und der leicht gehetzte Blick… „I…ich habe nur schlecht geträumt“, murmelte der Dunkelhäutige und legte sich wieder auf das Bett. Seufzend nahm er seinen Schweif in die Hände und strich mit den Fingern durch das aufgebauschte Fell. Ein Zittern erfasste seinen Körper und egal wie sehr er es versuchte, er konnte es einfach nicht unterdrücken. Dieser Traum… den konnte er nicht so einfach hinter sich lassen. Seufzend setzte sich Bardock neben ihn und legte beruhigend eine Hand auf die Schulter des Jüngeren. Es wunderte ihn nicht wirklich, dass Tales Albträume plagten, nachdem was er da erfahren hatte. „Willst du mir davon erzählen?“, fragte er vorsichtig. Ernst sah Tales in die ruhigen Augen seines Bruders und schloss die seinen. Tief atmete er durch und überlegte einen Augenblick. „Ich habe von Drall geträumt… kein großes Wunder, oder?“, fragte der Dunkelhäutige leise. „Nein, nicht wirklich“, antwortete Bardock ruhig. Hatte er damit schon fast gerechnet. „Wir waren wieder in diesem Zimmer… und ich bin nochmal aufgewacht, a… als er mich auf der Couch…“, begann Tales zu erzählen und stockte kurz. „Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht kannst“, sagte der Ältere schnell, da er deutlich sah wie sehr sich sein Bruder quälte. „Dralls Blick… so lüstern und hungernd nach mehr… er drehte meinen Kopf. Aber… da waren nicht Olve und Kennar sondern… ich und Kakarott…“, erzählte Tales weiter und seine Hände krallten sich in seinen Schweif. Tränen traten in seine Augen und ihm wurde schlecht, als er sich an seinen eigenen Gesichtsausdruck erinnerte. Bardock stockte bei den Worten und schloss einen Moment die Augen. Er mochte sich nicht einmal vorstellen, wie Tales Kakarott… „Drall sagte… Kakarott habe das nicht verdient, aber ich… schon. Er hätte mich jeden Tag quälen sollen…“, wisperte Tales und konnte nicht verhindern das die ersten Tränen über seine Wangen hinab liefen. Stumm sah Bardock ihn an, nicht wissend wie er reagieren sollte. Er war zerrissen vor Wut über Tales' Tat und dem Mitleid, dass er für seinen Bruder empfand. „Tales… du hattest das auch nicht verdient“, sagte er schließlich leise und er meinte es auch so. Niemand verdiente solche Qualen! Tales' Tat war nicht richtig gewesen, doch diese Strafe war einfach viel zu hoch! Verzweifelt schüttelte Tales den Kopf und atmete zitternd ein. „Drall hätte nicht aufhören sollen… er hätte mich töten sollen… dann hätte ich niemals…“, sagte er leise unter Tränen. „Sag so etwas nicht“, bat Bardock und streckte eine Hand nach seinem Bruder aus. Alleine die Vorstellung, dass dieser Saiyajin ihn weiter gequält hätte… „Es ist doch wahr! Ich hätte das niemals tun dürfen… ich hatte kein Recht! Sag mir, wie ich damit leben soll, Bruder? Kakarott will das ich lebe, aber wieso? Soll ich noch mehr leiden?! Dann foltere mich… bring mich um, wie… in meinem Traum. Dann hört das endlich auf!“, rief Tales aufgebracht und wurde mit jedem Wort lauter. „Tales…“, rief Bardock geschockt, als er das hörte. „Ich könnte dich niemals foltern oder töten!“ „Warum nicht? Ich bin ein Monster, Bardock! Ich bin an allem selbst Schuld! Ich habe mit Okara geschlafen, obwohl du mich gewarnt hast. Ich bin bei Drall geblieben, obwohl mir mein Gefühl sagte, dass ich gehen soll. Ich selbst bin für all das verantwortlich!“, schrie Tales aufgebracht. Ein Knacken ertönte und ein gleißender Schmerz schoss durch seinen Körper. Verwirrt sah der Dunkelhäutige an sich hinab und sah sein eigenes Fell leblos in seinen Händen liegen. Ein Drittel des Anhängsels hing in einer merkwürdigen Position. Zitternd ließ er das Fell los, das einfach auf das Bett fiel und eine weitere Schmerzenswelle durch seinen Körper schickte. Verzweifelt legte er seine Hände an seinem Kopf und schluchzte leise. Bardock sah geschockt auf den gebrochenen Schweif und stand auf. Schnell nahm er den Jüngeren fest in seine Arme. Tales versteifte sich, aber ließ es einfach zu. Er hatte nicht die Kraft um sich zu wehren oder auch zu diskutieren. „Tales… hör auf damit. Du bist kein Monster! Deine Tat... ist schrecklich und ich kann und werde sie nicht gut reden. Aber du musst aufhören, dich selbst zu quälen. Drall hätte dich niemals anfassen dürfen, ebenso wenig wie die Soldaten“, sprach Bardock mit belegter Stimme. „Wie soll ich… mir verzeihen, wenn es nicht einmal du kannst… Bruder… das ist unverzeihlich. Ich kann das nicht vergessen“, wimmerte Tales und klammerte sich fest an den Älteren. Sein Schweif schmerzte unheimlich und das Zittern verstärkte dieses Gefühl um ein Vielfaches. Doch es war ihm egal, er wollte einfach nur, dass es endlich aufhörte. *** „Bulma, du hast ihn gestern gesehen. Was denkst du? Wie geht es ihm?“, fragte Muten Roshi ernst. Nachdenklich nippte Bulma an ihrem Kaffee und seufzte tief. „Es geht ihm gut, kein Vergleich zu vorher“, antwortete sie mit einem milden Lächeln. Sie erinnerte sich an das Verhalten ihres Jugendfreundes am letzten Abend und musste zugeben, dass es sie fröhlich stimmte, ihn wieder lächeln zu sehen. „Das ist gut. Ich freue mich das es ihm besser geht“, sagte Muten Roshi mit einem kleinen Lächeln und senkte den Kopf. „Trotzdem… findet ihr wirklich, dass wir ihn ausgerechnet mit Vegeta alleine lassen sollen?“, fragte Yamchu in die Runde. Er hatte dabei ernsthafte Bedenken. „Vegeta hat sich in den letzten Monaten wirklich sehr gut um Son Goku gekümmert und ihm verdanken wir es, dass es ihm nun besser geht“, antwortete Bulma scharf und seufzte. Sie hatte es einfach statt! In den vergangenen Jahren musste sie Vegeta so oft verteidigen und dabei hatte er unzählige Male bewiesen, das er einer von den Guten war. „Schon gut, reg dich nicht auf. Ich mache mir einfach Sorgen“, wehrte Yamchu sofort ab. „Was mich mehr beschäftigt, ist die Frage was Tales mit Son Goku gemacht hat. Ich meine wir können weiter Theorien aufstellen, aber das bringt doch alles nichts. Egal was es war, Tales sollte jetzt nicht einfach fröhlich durch das Weltall fliegen!“, mischte sich Krillin ernst ein und ballte seine rechte Hand zur Faust. Alleine der Gedanke an diesen Saiyajin, ließ ihn schon wütend werden. „Son Goku möchte es uns nicht sagen und wir sollten seinen Wunsch respektieren, Krillin“, sagte Muten Roshi ernst. „Ich weiß“, murmelte der Glatzköpfige ernst. Auch wenn es ihm schwerfiel, er würde seinen Freund nicht weiter danach fragen. „Das dieser Mistkerl weiterleben darf, ist mir auch ein Rätsel!“, meinte Bulma kühl und fasste sich an die Stirn. Allein der Gedanke an Tales! Wenn sie könnte, würde sie ihn eigenhändig verprügeln! „Son Goku hat einfach ein viel zu gutes Herz“, sagte Yamchu seufzend. „Ich finde es auch nicht richtig, aber unser Freund hat diese Entscheidung gefällt und wir sollten das akzeptieren“, mischte sich der Alte ein. „Meister, wir können doch nicht einfach alles so hinnehmen“, warf Krillin entrüstet ein. Zwar hatte er vor ein paar Tagen zugestimmt. Aber trotzdem… „Krillin, es bringt nichts, wenn wir jetzt über Son Gokus Kopf entscheiden. Er selbst weiß was für ihn am besten ist und wir sollten uns einfach freuen, dass es ihm wieder besser geht“, sagte Muten Roshi ernst. Genervt sah Krillin auf seine Faust und atmete tief durch, ehe er sich entspannte. „Wahrscheinlich habt ihr Recht“, stimmte er widerwillig zu. „Natürlich habe ich Recht!“ „Die beiden trainieren im Moment viel, vielleicht solltet ihr ihn einfach mal besuchen. Ich bin sicher er freut sich“, sagte Bulma mit einem kleinen Lächeln. Insgeheim stimmte sie Muten Roshi zu, auch wenn es ihr lieber gewesen wäre, wenn Tales immer noch unter den Toten weilen würde. Hoffentlich täuschte sich Son Goku nicht und der Dunkelhäutige kehrte irgendwann wieder. Doch Bardock wusste sich bestimmt zu helfen, so schätzte sie den Saiyajin schon ein. Auch wenn sie ihn erst ein paar Tage kannte, musste sie zugeben, dass ihr der Vater von Son Goku sehr sympathisch war. „Wer hätte gedacht, dass Vegeta Son Goku einmal so sehr hilft“, meinte Yamchu mit einem Schnauben. Er wusste nicht, ob er die beiden in den Bergen besuchen wollte. Da wartete er lieber bis die beiden wieder hier auftauchten. *** Entspannt lehnte sich Son Goku zurück und strich sich über den vollen Magen. „Das war lecker“, sagte er mit einem breiten Grinsen, ehe er zum Prinzen rüber sah. Dieser schmunzelte ein wenig, als er den Berg an Tellern sah. Zum Glück hatte Bulma ihnen einen großen Vorrat an Lebensmitteln mitgegeben. Zwar genoss er es auch mit Kakarott auf die Jagd zu gehen, aber dagegen hatte er auch nichts einzuwenden. „Schön, dass dein Appetit wieder vorhanden ist“, sagte der Prinz lächelnd. „Ja, manchmal habe ich das Gefühl, als müsste ich all die verpassten Essen nachholen“, lachte Goku und legte eine Hand an den Hinterkopf. „Hm, du hast gekocht und ich mache den Abwasch“, beschloss er und sprang leichtfüßig auf die Beine. Bulma hatte sie gestern solange bequatscht, bis sie die kleine Küche aufbauten. Sie war auch nicht wirklich groß. Ein Herd, eine Spüle, bisschen Arbeitsfläche und ein großer Kühlschrank. Dinge, die er nicht unbedingt gebraucht hätte, aber dann musste er jetzt nicht erst Wasser holen. Der riesige Wassertank hinter dem Haus hielt eine Weile. Gemütlich ließ er etwas Wasser in die Spüle einlaufen und trug die ersten Teller rüber. Sorgsam begann er einen Teller nach dem anderen abzuspülen. Vegeta beobachtete ihn dabei ruhig und war froh, dass der Jüngere sich freiwillig darum kümmerte. Hausarbeit lag ihm gar nicht! Kochen ja, das war auch notwendig. Auch wenn er vorher nur für sich gekocht hatte. Aber Abspülen? Nein, danke! „Wie lange möchtest du eigentlich hier draußen bleiben?“, fragte der Prinz nach einer Weile. Überrascht hielt Son Goku inne und zögerte einen Augenblick. „Willst du zurück?“, fragte vorsichtig. „Nein, mir gefällt es hier. Hätte nicht gedacht, dass ich die Ruhe des Waldes so schätzen würde“, antwortete Vegeta ehrlich und entlockte Goku ein kleines Lächeln. „Also ich bin gerne hier draußen und solange du nicht zurück willst, können wir gerne hierbleiben“, beantwortete er die Frage ehrlich. „Hm, von mir aus bleiben wir noch länger hier. Wir haben ja alles was wir brauchen“, meinte Vegeta gelassen. „Aber vielleicht solltest du deine Söhne mal besuchen… ich glaube sie würden sich freuen“. Kurz stockte Son Goku und dachte einen Augenblick nach. „Ja, da hast du sicher Recht. Son Goten hat das Ganze ziemlich mitgenommen und er freut sich bestimmt. Es tut mir leid, was ich ihm alles zugemutet habe“, murmelte der Größere bedauernd. „Das muss es nicht, Kakarott. Du konntest zudem Zeitpunkt nicht anders“, sagte der Prinz ernst. „Ich weiß, vielleicht sollte ich sie morgen besuchen. Kommst du mit?“, fragte er vorsichtig. „Ich komme mit“, antwortete Vegeta schmunzelnd. Auch wenn er lieber trainiert hätte, so tat er Kakarott diesen Gefallen gern. „Irgendwann muss ich auch nochmal mit Chichi sprechen“, sagte Goku plötzlich leise und wurde wieder ernst. Die Situation zwischen ihm und seiner Noch-Ehefrau war schwierig und gerne würde er sie noch länger ignorieren. Aber irgendwann sollte er auch dieses Gespräch führen. Es wurde Zeit… Vegeta knurrte, als er den Namen hörte und schloss angewidert die Augen. Son Goku drehte sich um und lächelte leicht. „Ich werde Bulmas Hilfe brauchen, wenn wir uns scheiden lassen wollen“, meinte er noch leise, ehe er sich wieder dem Abwasch widmete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)