Lost von Tales_ ================================================================================ Kapitel 42: Zeit für Erklärungen -------------------------------- Nach einer Weile löste sich Son Goku von dem Prinzen und wischte sich die Tränenspuren aus dem Gesicht. Irgendwie fühlte er sich merkwürdig, vor Bulma so gehandelt zu haben. Vegeta hingegen war schlichtweg egal, was die Wissenschaftlerin dachte. Diese lächelte leicht, als sie merkte, dass sich Son Goku allmählich beruhigte. Früher hatte sie ihn nie weinen sehen, umso mehr traf es sie, wenn er es jetzt tat. „Ich werde derweil zu den anderen gehen“, sagte Bulma leise und nahm abermals die Hand ihres Kindheitsfreundes. „Lass dir Zeit“, fügte sie noch an, ehe sie sich umdrehte. Ihr Gefühl sagte ihr, dass es besser war, wenn sie Son Goku alleine mit dem Prinzen ließ. Ein Gedanke der ihr früher niemals gekommen wäre. Doch als sie sah wie Goku den Älteren umarmte und dieser es sogar zuließ, merkte sie deutlich das sich etwas verändert hatte. Irgendwie war es für sie befremdlich, die beiden so zu sehen. Aber andererseits war sie Vegeta einfach nur dankbar dafür, dass er für Son Goku da war. Zwar fragte sie sich schon seit längerem wieso der Prinz so handelte, aber sie wollte diese Sache lieber nicht hinterfragen. Sie kannte die Launen des Saiyajin nur allzu gut! Son Goku nickte nur und ein dankbares Lächeln schlich sich auf seine Züge. Er war froh, nun mit Vegeta alleine zu sein. Kurz warf er nochmals einen Blick in den Himmel, ehe er seufzend zum Älteren sah. Gerade wollte er den Mund öffnen, als sich eine Hand auf seine Lippen legte. „Wehe, du bedankst dich jetzt“, meinte Vegeta ernst und sah ihn finster an. Ertappt grinste Goku und zog die Hand weg. Der finstere Blick, wirkte nicht annähernd so, wie Vegeta es wahrscheinlich beabsichtigt hatte. Außerdem wusste er genau, wie dieser es meinte. „Entschuldige“, sagte er verlegen. „Ich wusste, dass mir der Abschied schwerfallen würde und habe versucht mich damit zu beruhigen, dass wir über das Raumschiff in Kontakt bleiben können…“, gestand er ehrlich. „Mein Vater wird mir wirklich sehr fehlen… ich bin froh das ich ihn kennenlernen durfte und… auch wenn du es nicht gerne hörst. Ich danke dir, dafür das du ihn wiederbelebt hast“, sprach Son Goku ernst. Tief seufzte der Prinz und verdrehte die Augen, als sich der Jüngere schon wieder bedankte. Aber er verstand ihn, auch er spürte deutlich diese tiefe Verbindung zwischen Vater und Sohn. Wenn er da an seinen eigenen Vater dachte… Nein, so etwas gab es bei ihm nie. „Ehrlich gesagt wollte ich nur, dass er dir die Wahrheit erzählt. Aber ich finde es schön, dass ihr euch so gut versteht. Außerdem ist er wirklich in Ordnung“, antwortete Vegeta zögernd. „Also ja, gern geschehen und jetzt reicht es aber mit dem bedanken!“ Lächelnd nickte Goku und nahm die Hand des Prinzen in die seine. Ein warmes Gefühl machte sich in seinem Bauch breit, bei den Worten seines Artgenossen. „Lass uns reingehen… ich will das Gespräch hinter mich bringen“, wisperte er leise und wurde wieder ernst. „Hm, eigentlich habe ich keine Lust auf die Nervensägen. Wenn sie dich ausquetschen, werde ich auf den Tisch hauen, das ist dir wohl klar“, erwiderte Vegeta ernst. „Ich finde es schön sie alle wiederzusehen. Es ist wohl besser, wenn ich es gleich hinter mich bringe. Dann muss ich nicht ständig daran denken“, meinte Son Goku und gemeinsam betraten sie die Capsule Corp. „Und das ist mir klar“ Ohne darüber nachzudenken suchte er nach den Energien seiner Freunde und schlug die Richtung ein. „Was willst du ihnen eigentlich sagen?“, fragte Vegeta schließlich. Ob Kakarott ihnen die Wahrheit erzählen wollte? Irgendwie gefiel ihm der Gedanke nicht. Er wollte gar nicht wissen wie diese Idioten, so sah er sie zumindest, reagierten! „Ich weiß es noch nicht“, antwortete dieser ehrlich und direkt vor der Tür zu dem Partyraum, ließ er die Hand des Prinzen los. Ein kleines, eher halbherziges Lächeln umspielte seine Lippen, während er mit einem eher unangenehmen Gefühl den Raum betrat. „Son Goku!“, rief Krillin erfreut. Ein kleiner Teil von ihm, hatte sich gesorgt, dass dieser der Situation wieder entfloh. Viel zu deutlich hatte er das Verhalten seines Freundes in den letzten Monaten im Hinterkopf. Sofort als sein Name erscholl, drehten sich alle Köpfe zu den beiden Saiyajins um. Bulma lächelte leicht, als sie bemerkte, dass Son Goku sich wieder gänzlich beruhigt hatte. „Hey Leute“, sagte dieser verlegen lächelnd und hob eine Hand zum Gruß. Zögernd setzte er sich an den großen runden Tisch und sah kurz zu dem Prinzen, der sich eher wiederwillig zu ihm setzte. Normalerweise hielt er bei solchen Feiern lieber Abstand, doch Kakarott zu liebe, blieb er dieses Mal in seiner Nähe. Goku war ihm auch wirklich sehr dankbar dafür. Ernst sah er in die Gesichter seiner Freunde und überlegte wie er ihnen das alles erklären sollte. Sollte er ihnen vielleicht die ganze Wahrheit erzählen? Einen Moment horchte der Saiyajin tief in sich und entscheid sich dagegen. Er wollte nicht, dass seine Freunde wussten, was genau ihm passiert war. Einerseits, wollte er das ganze nicht noch mehr aufwühlen, da ihn das wahrscheinlich ziemlich runterzog. Zum anderen, hatte er Angst, dass sie ihn danach alle anders behandelten und das wollte er einfach nicht. Er wollte schließlich endlich wieder einen Weg zur Normalität finden. „Ich weiß, dass ihr euch bestimmt mehrfach gefragt habt, was damals mit mir passiert ist, nachdem Tales mich mitgenommen hat…“, fing er schließlich vorsichtig an zu erzählen. Überrascht weiteten sich Vegetas Augen, als er das hörte. Für einen Moment dachte er wirklich, Son Goku würde es ihnen erzählen. Bulma und die anderen hörten ihm aufmerksam zu und ein paar nickten zustimmend. Sie hatten sich alle ziemlich viele Gedanken darum gemacht, was geschehen war, dass Son Goku sich in so kurzer Zeit so drastisch verändert hatte. „Während ich bei Tales war, ist etwas passiert womit ich nicht klarkam…“, erzählte Goku und stockte erneut. „…aber jetzt geht es mir wieder besser. Dank meinem Vater und Vegeta“. Überraschtes Gemurmel drang an sein Gehör, die meisten waren darüber verwundert, dass ausgerechnet der Prinz diese Veränderung bewirkt haben sollte. Obwohl sie von Krillin schon erfahren hatten, dass Vegeta sich nun um Son Goku kümmerte. Für sie alle klang das einfach sehr merkwürdig. Außerdem hatten sie eher gehofft, dass sie nun endlich den Grund erfuhren. „Mein Vater wollte mir unbedingt helfen und war deshalb nach Namek aufgebrochen… doch als er von den zwei Wünschen hörte, belebte er Tales wieder, aus Rache…“ „Rache? Das sah aber vorhin ganz anders aus“, meinte Yamchu ernst und schüttelte den Kopf. Auch wenn er nicht wusste was dieser Saiyajin seinem Freund angetan hatte, so hegte er doch einen Groll gegen ihn. „Das stimmt“, murmelte Son Goku und strich sich nervös durch die Haare. Er wusste nicht, wie er seinen Freunden das begreiflich machen konnte. „Tales wurde damals von meinem Vater verbannt. Fälschlicher Weise nahm Tales an, dass sein Bruder die Schuld daran trug. Die genauen Details gehen euch nichts an, aber seitdem Tales nun die Wahrheit kennt, ist er anders…“, mischte sich Vegeta ein und blickte ernst in die Runde. Ihm persönlich gingen Tales Veränderungen total am A… vorbei, aber da es für Kakarott eine Rolle spielte… „Kakarott möchte das Tales weiterlebt und ihr habt das zu akzeptieren!“, endete der Prinz streng und sah gewohnt finster in die Runde. Überrascht wurde der Saiyajin von allen angestarrte und auch Son Goku war verwundert über das eingreifen des Älteren. Dankbar nickte er ihm zu und atmete tief durch. „Mein Vater wird mit Tales jetzt ein Jahr unterwegs sein. Ich fühle mich inzwischen viel besser, auch wenn es wahrscheinlich merkwürdig klingt. Aber ich kann jetzt nach vorne sehen und wünsche meinem Onkel, dass er dasselbe tut. Ich bitte euch, dass ihr das akzeptiert und das Thema ruhen lässt“, sagte Goku stockend. „Dir ging es so schlecht und jetzt sollen wir das einfach ruhen lassen?“, fragte Trunks irritiert. Immerhin hatte er hautnah erlebt, wie gebrochen Son Goku gewesen war. Und auch welche Auswirkungen das auf Son Goten gehabt hatte… „Trunks!“, mahnte ihn sein Vater. „Wenn es das ist, was du willst, dann werde ich es tun. Ich bin einfach nur froh, dass es dir besser geht“, sagte nun Son Goten und lächelte leicht. Sanft legte er eine Hand auf die Schulter seines Freundes. Son Gohan nickte zustimmend, er sah es genauso wie sein Bruder. Sein Vater hatte bestimmt seine Gründe. „Du sagst es, mein Junge“, stimmte Muten Roshi zu. „Hauptsache dir geht es wieder besser, Son Goku!“ „Das tut es, Meister“, lächelte dieser erleichtert und sah nervös in die Gesichter seiner restlichen Freunde. „Solange du nicht erwartest, dass wir mit diesem Saiyajin an einem Tisch sitzen“, meinte Olong. Er fürchtete sich ein wenig vor Tales. Denn wenn er es schaffte, einen so starken Charakter, wie Son Goku zu brechen. Wollte er gar nicht wissen, wozu er noch in der Lage war! „Das wird nicht passieren“, grummelte Vegeta und knurrte leise bei dem Gedanken. Er hatte keine Ahnung wie Kakarott sich das in einem Jahr vorstellte, aber er wusste jetzt schon, dass er Tales am liebsten alleine im All zurücklassen wollte. Bulma hatte dem Gespräch ernst gelauscht und sah nachdenklich auf ihre Finger. Sie hätte gerne gewusst, was Son Goku widerfahren war. Aber sie akzeptierte seine Entscheidung und freute sich einfach nur, dass es ihm nun besser ging. Das war alles was zählte. „So dann wird jetzt erst mal ordentlich gegessen“, sagte die Wissenschaftlerin und klatschte zwei Mal in die Hände. Breit grinsend sah sie in die Runde und zwinkerte Goku kurz zu. Sie wollte die Stimmung etwas anheben und auch Son Goku etwas von dem Abschied seines Vaters ablenken. Zwei Türen gingen auf und Mitarbeiter des Cateringservices fuhren voll beladene Wägen mit diversen Gerichten herein. Binnen einer Minute, war der Raum erfüllt von den unterschiedlichsten Gerüchen. Davon ablenkt sahen alle zu dem Essen und begannen sich darüber zu unterhalten. Warm lächelte Goku den Prinzen an und nahm seine Hand unter dem Tisch. Er war froh, dass Gespräch jetzt hinter sich gebracht zu haben. Jetzt konnte er hoffentlich einfach nur nach vorne sehen. Durch dieses Gespräch war, eine große Anspannung von ihm abgefallen und er musste sich jetzt keine Gedanken um seine Freunde machen. Dafür war er ihnen allen, unendlich dankbar. Ein paar Stunden später lag Bardock immer noch neben seinem Bruder im Bett und hatte sich inzwischen auf den Rücken gedreht. Nachdenklich sah er an die Decke und dachte über die Geschehnisse der vergangenen Tage nach. Tales lag ruhig neben ihm und hielt die Augen geschlossen. Irgendwann drehte Bardock den Kopf und blickte seinen Bruder an. Dieser öffnete die Augen und erwiderte den Blickkontakt. „Was ist eigentlich aus Drall, Kennar und Olve geworden?“, fragte Bardock. Er konnte sich nicht entsinnen, dass sein Bruder etwas dazu gesagt hätte. Dieser weitete überrascht die Augen und dachte einen Augenblick nach. „Kennar hat Olve gefangen gehalten. Immer wieder hat er ihn in einen Meditank gesteckt und anschließend gefoltert und… vergewaltigt“, nur schwer brachte Tales das letzte Wort über die Lippen. „Wochenlang ging das so, ständig hallten seine Schreie durch einen Großteil des Gebäudes. Kennar kannte nur ein Thema und irgendwann hatte ich es so satt. Also habe ich Giftkapseln besorgt“, erzählte Tales nachdenklich und schüttelte angewidert den Kopf. Wie sehr er diese Zeit damals gehasst hatte, gerade weil er sich selbst noch von den Folgen von Dralls Vergewaltigung erholen musste. Der Elitäre ließ ihn nicht in einen Meditank, damit er seine Lektion auch wirklich verstand. Es war so widerlich, wie Drall ihn immer noch als Freund behandelte und Tales konnte ihm nichts anhaben. Erstens war er zu schwach und auch sehr geschwächt durch seine Verletzungen. Wie sehr er es gehasst hatte, den Älteren in seiner Nähe zu haben! „Du hast ihn getötet?“, fragte Bardock überrascht. „Ja, aber nach all der Zeit war mir Olve dankbar. Glaub mir, Bruder. Kein Saiyajin hält so etwas wochenlang durch… ohne, dass es ihn bricht“, antwortete der Dunkelhäutige nachdenklich und biss sich auf die Lippen. Als er mit der Kapsel in Olves Zelle kam, war nicht mehr viel von dem Saiyajin übrig. Er hatte die Kapsel in seiner Hand gesehen, ihm gedankt und sie aus eigener Kraft genommen. Dieser Moment war damals sehr verstörend für ihn gewesen, da er selbst ebenfalls ziemlich angeschlagen war. „Das war kein Mitleid… Olve war mir egal, nachdem Drall… ich wollte nur nicht ständig daran erinnert werden“, wisperte Tales und schüttelte angewidert den Kopf. „Verstehe“, antwortete Bardock und seufzte tief. Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie Tales sich damals gefühlt haben musste. Aber er verstand nun, wieso sein Bruder sich so verändert hatte. Auch wenn er es niemals gutheißen konnte. Jedoch ohne diesen Drall wäre er vielleicht niemals auf diese schreckliche Idee gekommen… „Kennar dachte, er hätte es übertrieben. Zwei Jahr später ging er bei einer Mission drauf. Er hatte sich nicht an den Plan gehalten und unsere Gegner unterschätzt. Wir sollten eine Gruppe Yumeianer töten. Die können zwar nicht wirklich kämpfen, haben jedoch sehr fortschrittliche Waffen, die auch einen Saiyajin töten können“, erzählte Tales weiter. Verstehend nickte Bardock, dass Saiyajins bei ihren Missionen starben, kam auch auf Vegeta vor. Zwar wurden die Krieger anhand ihrer Stärke den verschiedenen Missionen zugeteilt. Doch wenn man nicht aufpasste, konnte es einem trotzdem das Leben kosten. Gine hatte immer wahnsinnige Angst um ihn gehabt, wenn er losflog. Genau deswegen hatte er sich immer gänzlich auf eine Mission konzentriert, damit ihm das nicht passierte. „Und Drall?“, fragte Bardock schließlich, als nichts mehr von dem Jüngeren kam. „Habt ihr ihn…?“ Tief atmete Tales ein und öffnete den Mund, ehe er ihn unschlüssig wieder schloss. Eine Zeitlang dachte er nach. „Das… würde ich dir gerne zeigen“, antwortete er schließlich. „Mir zeigen?“, fragte Bardock verwirrt. Stumm nickte Tales und setzte sich auf, ergriffen von einer plötzlichen Unruhe. „Wie?“, wollte der Ältere der Brüder wissen und bemerkte verwirrt das seltsame verhalten des Jüngeren. „Dazu müssten wir nach Lagoon Txarrak… mit diesem Raumschiff sollten wir in etwa sechs Tagen dort ankommen…“, meinte der Dunkelhäutige zögernd. Ein wenig widerte ihn der Gedanke an, auf diesen Planeten zurückzukehren, doch gab es dort auch noch etwas, das er gerne erledigen würde. „Tales… ich weiß nicht“, sagte Bardock überlegend. „Bitte Bruder, das ist kein Trick, wirklich! Ich bin gefesselt und kann dir nichts tun. Selbst wenn ich dort Leute hätte, die mich befreien könnten. Wieso sollte ich das tun? Ich weiß, dass ich in dieser Geschichte der böse bin und nicht du!“, erklärte Tales ihm eindringlich. „Na schön… gib mir die Koordinaten und ich ändere unsere Flugbahn“, stimmte Bardock nach einer Weile zu. Er hatte keine Angst davor, dass Tales ihn irgendwie überlisten wollte. So wie sein Bruder sich in den letzten Tagen verhalten hatte, hielt er es für äußerst unwahrscheinlich. Außerdem war er doch etwas neugierig darauf, was dieser ihm zeigen wollte. „Danke“, meinte Tales und schloss einen Moment die Augen. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Dorthin zurückkehren, würde alles nur noch mehr aufwühlen, aber vielleicht musste er das auch erst mal tun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)