Lost von Tales_ ================================================================================ Kapitel 21: Chichi ------------------ Anhand des Gesichtsausdruckes seines Sohnes war Son Goku sofort klar, dass etwas passiert sein musste. Die gute Laune Son Gotens hatte wieder diesem bedrückten Ausdruck Platz gemacht. „Was ist passiert?“, fragte Goku besorgt, nachdem sein Jüngster sich auf den Stuhl fallen ließ. Kurz warf er Trunks einen Blick zu, der grimmig dreinsah und seinem Vater gerade alle Ehre machte. „Chichi, war da“, sagte Trunks schlicht und setzte sich neben seinem besten Freund. Aufmunternd legte er eine Hand auf dessen Schulter und seufzte tief. „Oh…“, war das einzige was Goku in diesem Moment über die Lippen kam. Er ahnte, dass seine Frau mit Son Gotens Plänen überhaupt nicht glücklich war. „Sie war sicher nicht begeistert, dass du zu uns ziehen möchtest“, murmelte Bulma stirnrunzelnd und fasste sich an die Schläfen. „Vielleicht hätte ich mitkommen sollen, vielleicht hätte sie auf mich gehört“ „Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte“, sagte Trunks schnaubend. „Sie ist natürlich total ausgerastet“, meinte Son Goten seufzend. Die Launen seiner Mutter setzten ihm immer mehr zu und im Moment war er einfach nur froh, wenn er sie nicht sehen musste. „Wir waren gerade fertig mit packen und ich wollte ihr nur schnell einen Brief schreiben. Einfach damit sie weiß, wo ich bin, doch da kam sie schon nach Hause. Sie hat die Taschen gesehen und ist sofort wütend geworden…“ „Zuerst dachte sie, wir wollten für dich ein paar Dinge holen, Son Goku“, sprach der Lilahaarige weiter. „Sie hat sich aufgeregt, weil du nicht selbst kamst. Als wir ihr erklärt hatten, dass Son Goten für die nächste Zeit mit zu uns kommt, wurde sie erst recht sauer. Chichi wollte ihn um jeden Preis dabehalten“, erklärte Trunks und schüttelte genervt den Kopf. Er kannte die Launen dieser Frau inzwischen auch ganz gut, aber das heute war um Längen schlimmer, als üblich. „Sie meinte, ich solle bei ihr bleiben, damit aus mir wenigstens etwas Vernünftiges wird… und nicht so wie du“, murmelte Son Goten kopfschüttelnd und sah seinen Vater seufzend an. „Sie ist so undankbar, ohne dich wäre die Erde schon längst zerstört. Doch das Einzige was zählt ist, dass man eine gute Arbeit hat und einen vernünftigen Abschluss“ „Wir sind dann einfach abgehauen, denn so konnte man ja nicht mal vernünftig mit ihr reden“, sagte Trunks ehrlich. „Egal wie oft wir es ihr erklärt haben, sie wollte einfach nicht nachgeben. Für sie ist das fast so wie ein Verrat. Sie hat einfach null Verständnis“ „Sie ist auf dem Weg hierher, Vater“, murmelte Son Goten entschuldigend. „Ihre Energie verfolgt uns schon die ganze Zeit, es tut mir leid“ „Schon in Ordnung, sie wäre sowieso gekommen. Ich kenne deine Mutter in der Beziehung gut genug. Ihr beide solltet raus gehen, geht Trainieren oder in die Stadt. Einfach raus, dann musst du dir das nicht nochmal anhören. Ich werde mit Chichi sprechen“, schlug Son Goku zögernd vor. Eigentlich fühlte er sich nicht in der Verfassung mit seiner Frau zu sprechen, gerade wenn sie sich so benahm. Aber für Son Goten musste er das einfach tun. Er konnte seinen Sohn nicht ständig allein lassen, immerhin war er auch immer für ihn da und brachte ihm sein Verständnis entgegen. „Bist du sicher?“, wollte Goten wissen und betrachtete seinen Vater kritisch. Es behagte ihm gar nicht, ihn alleine mit seiner Mutter zu lassen. „Er hat Recht, wir beide sind auch noch da“, mischte sich nun Bulma mit ein und lächelte zuversichtlich. Im Zweifelsfall würde sie Chichi schon ihre Meinung sagen, sie hatte in der Vergangenheit oft genug geschwiegen, als ihre Freundin über Son Goku geschimpft hatte. „Kakarott hat recht, auch wenn ich deine Mutter nicht kenne, ich pass schon auf deinen Vater auf“, versprach Bardock ernst. Die ganze Geschichte hörte sich für ihn immer unglaublicher an und er war neugierig auf die Frau seines Sohnes. Im Zweifelsfall würde er sie auch ausbremsen, wenn sie sich wirklich so schrecklich aufführte. Kakarott war nicht in der Verfassung, sich mit ihr zu streiten, dass spürte er nur allzu deutlich. Dass wiederrum erweckte seinen Beschützerinstinkt… er würde seinen Sohn verteidigen, egal vor wem… „Also, du hast es gehört. Verschwindet, ihr zwei. Macht euch einen schönen Tag und bring dich auf andere Gedanken“, sagte Son Goku mit einem kleinen Lächeln. Dankbar sah er kurz zu Bulma und seinem Vater. Er war wirklich froh Chichi nicht alleine gegenüber treten zu müssen. Nicht nur, wegen ihr, auch hatte er bedenken was Vegeta tun würde, wenn er ihre Aura bei ihm spürte. Der Prinz beobachtete ihn im Moment garantiert, da war sich Son Goku sicher. „Danke“, antwortete Goten erleichtert und stand langsam auf. Auch Trunks war froh, Chichi nicht mehr begegnen zu müssen und zog seinen Freund sogleich mit sich. „Keine Sorge, ich habe da schon ein paar Ideen“, sagte der Lilahaarige schmunzelnd und zwinkerte seiner Mutter zu. „Wenn du willst, rede nur ich mit Chichi“, schlug Bulma vor und warf Son Goku einen ernsten Blick zu. „Glaub mir, ich komme schon mit ihr klar“ „Das ist lieb von dir“, meinte Goku lächelnd und er hatte dabei auch keinerlei Zweifel. „Aber ich glaube, ich muss so oder so bald mit ihr sprechen. Sie wird nicht lockerlassen, bis sie mit mir darüber reden kann. Also kann ich das gleich hinter mich bringen“ „Gott, diese Frau macht mich wahnsinnig! Wie kann man nur so sein?! Wenn es dir zu viel wird, dann gehst du aber bitte! Ich will nicht, dass sie dich wieder total runterzieht, da hat Vegeta schon Recht“, sprach sie spitz und seufzte. Langsam stand sie auf und räumte den Tisch ab. „Wenn es zu viel wird, setze ich sie einfach vor die Tür und gut ist“, schlug Bardock vor und er meinte es auch so. Er merkte deutlich, wie sehr Kakarott das bevorstehende Gespräch schon jetzt zusetzte. „Danke Vater“, sagte Goku lächelnd und auch Bulma musste bei der Vorstellung schmunzeln. „Wie lange wird sie bis hierher…“, wollte Bardock gerade fragen, als plötzlich ein lauter Ruf durch die Gänge hallte. „Wo ist er?!“ „Wir sind in der Küche, Chichi!“, rief Bulma finster zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Kaum eine Sekunde später stand diese in der Tür und fixierte ihren Ehemann mit einem wütenden Blick. „Du!“, schrie Chichi aufgebracht und deutete auf Son Goku. „Wo ist unser Sohn?!“ „Komm erst mal runter, Chichi“, meinte Bulma spitz und zog somit die Aufmerksamkeit auf sich. Überfordert schloss Son Goku die Augen und ermahnte sich zur Ruhe. Schon nach der ersten Sekunde, wurde ihm diese Frau einfach… zu viel. Blinzelnd sah Bardock auf die fremde Person und schüttelte den Kopf. Das war nicht ganz das was er erwartet hatte, aber ja die freundlichen Beschreibungen, waren wahrlich absolut zutreffend. Diese Frau war ihm sofort mehr als unsympathisch. „Misch dich nicht ein, Bulma!“, keifte Chichi wütend und wandte sich wieder Son Goku zu. „Können wir nicht normal miteinander reden?“, schlug Son Goku vor. „Ach, jetzt willst du reden, ja? Vor ein paar Wochen hattest du keine Lust", entgegnete diese aufgebracht, jedoch weniger laut wie zuvor. „Chichi… das… ich hatte meine Gründe…“, wollte Goku sich verteidigen. „Gründe? Welche denn bitte? Du hast einen Kampf verloren und warst am Schmollen?! Ehrlich, ich habe genug von deinen Kinderein! Ich nehme jetzt meinen Sohn mit und Ende!“, erwiderte Chichi schnippisch. Es interessierte sie nicht mehr, was an dem Verhalten ihres Mannes Schuld war, es war ihr inzwischen schlichtweg egal. Für sie war diese Beziehung endgültig zu ende. Der Punkt an dem ihr all das anstrengende Verhalten Son Gokus zu viel wurde, war weit überschritten. Verletzt schüttelte Son Goku den Kopf und spürte Wut gegenüber dieser Frau, die ihm eigentlich geschworen hatte, in guten wie in schlechten Zeiten beizustehen. „Du hast keine Ahnung, was passiert ist. Also spar dir deine Vorwürfe, Chichi! Son Goku geht es wirklich schlecht und wo bist du?!“, mischte sich Bulma ein, ehe Goku ein Wort über die Lippen brachte. „Ach und du weißt was los ist?“, fragte Chichi wütend und ballte die Hände zu Fäusten. „Nein, aber wenn du dich auch nur ein bisschen für deinen Ehemann interessieren würdest, würdest du merken, dass es ganz sicher keine Kindereien sind“, warf die Wissenschaftlerin ihrer Freundin vor. „Oh, ich habe mich für ihn interessiert! Immer war ich alleine und musste die Kinder ohne seine Hilfe großziehen. Sogar um das Geld musste ich mich kümmern! Ich habe versucht ihm zu helfen, aber es geht nicht. Ich bin fertig, ich habe die Nase voll!“, schrie Chichi aufgebracht, verletzt von den Vorwürfen ihrer Freundin. In ihren Augen handelte sie absolut richtig. Sie hatte getan was sie konnte, aber nun war es einfach genug! Entnervt peitschte Bardock mit dem Schweif auf und knurrte drohend, als die Frau ihre Stimme wieder erhob und beinahe schmerzhaft laut schrie. Immer wieder wanderte sein Blick zu Kakarott und er merkte deutlich, wie sehr ihn das ganze mitnahm. „Schluss mit dem Geschrei! Sprich gefälligst leiser, verdammt“, sagte Bardock kühl. Sofort wanderten die wütenden Augen zu ihm und nun schien ihn Chichi zum ersten Mal wirklich wahrzunehmen. „Wer bist du denn?“, fragte sie abfällig. „Ich bin Bardock, Kakarotts Vater“, stellte sich der Krieger vor. „Ach, noch so ein Kampfversessener Saiyajin“, meinte Chichi genervt und wand sich wieder an ihren Mann. „Ich werde Son Goten wieder mit nach Hause nehmen“ „Chichi, Son Goten will im Moment nicht bei dir wohnen. Er bleibt erst einmal hier, akzeptiere das bitte“, antwortete Son Goku so ruhig wie möglich. „Du hast nicht zu bestimmen wo unser Sohn bleibt, er ist noch nicht volljährig, also bestimme ich! Sonst haben dich unsere Söhne auch nie interessiert“, entgegnete die Schwarzhaarige wütend. „Das stimmt nicht und das weißt du“, wiedersprach Goku sofort und ballte die Hände zu Fäusten. „Es reicht!“, rief Bulma laut dazwischen und knallte ihre Hände auf den Tisch. Erschrocken zuckte Goku zusammen und schloss einen Moment die Augen. „Chichi, Son Goten wird vorerst bei uns bleiben. Du darfst ihn gerne jederzeit anrufen und er kommt dich sicherlich auch besuchen, aber er bleibt hier“, sprach Bulma mit fester Stimme. „Wa…“, wollte die Schwarzhaarige einwenden. „Wenn du dich weigerst, werde ich Son Goku den besten Anwalt zur Seite stellen, den ich auf diesen Planeten finden kann. Dann klären wir das ganze übers Gericht und du hast am Ende keinerlei Rechte mehr“, redete Bulma einfach weiter und traktierte sie mit ihrem Blick. „Da…das kannst du nicht machen“, rief Chichi geschockt. „Ich werde es tun, wenn du mich dazu zwingst“, versprach die Erfinderin und sah kurz zu Goku. „Ich gehe sogar noch etwas weiter…“, ertönte eine Stimme hinter ihnen. Überrascht wanden alle dem Kopf um und sahen Vegeta locker als Supersaiyajin in die Küche kommen. „Wenn du nicht sofort verschwindest und auch nur ein einziges Mal dieses Gelände betrittst, werde ich dich töten!“, sprach Vegeta eiskalt und blieb direkt vor der Schwarzhaarigen stehen, welche eingeschüchtert einen Schritt zurücktrat. Besorgt sah Son Goku auf die Szene vor seinen Augen und erhob sich langsam. „Sieh dich um, keiner kann mich aufhalten und glaub mir, ich meine das absolut ernst“, meinte der Prinz eisig und grinste finster. „Du solltest jetzt gehen, Chichi“, mischte sich nun auch Bulma ein. Sie wollte ein Blutbad verhindern. Zum Glück nickte Chichi nur und verließ augenblicklich die Küche. Die bedrohliche Gestalt des Prinzen, hatte sie verängstigt und sie fürchtete, dass er seine Drohung wahr machte. Erleichtert sah Goku seiner Frau nach und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. „Danke“, sagte er leise und warf jedem einem kurzen Blick zu. „Ohne euch, hätte ich das nicht geschafft“, fügte er leise an und sah direkt in die türkisfarbenen Augen des Prinzen. „Kein Problem“, antwortete Bulma und lächelte leicht. Vegeta drehte sich auf dem Absatz wieder um und verschwand wieder. Bardock schüttelte seufzend den Kopf und wollte fast eine Hand auf Kakarotts Schulter legen, doch er war sich nicht sicher, ob dieser mit der Berührung gerade zurechtkam. Daher ließ er es sein. „Ich brauche ein bisschen frische Luft“, wisperte Kakarott und stand langsam auf. Ohne ein weiteres Wort ging er nach draußen und sah kurz in den Himmel. Strahlender Sonnenschein, keine Wolke am Himmel, dass passende Gegenteil zu dem wie er sich im Moment fühlte. Nachdenklich blickte er zu dem Tisch, an dem er immer saß, wenn er draußen war. Er wollte sich nicht setzten, er tat es ständig. Sitzen, liegen, schlafen, aufstehen, Essen, sitzen, Lesen, Essen, Schlafen. Goku hatte die Nase voll davon, er wollte nicht nur ständig irgendwo sitzen. Sein Körper sehnte sich nach Bewegung und gerade jetzt so stark wie noch nie. Er brauchte ein Ventil, fast sehnte er sich nach einem guten Training. Verkrampft ballte Son Goku seine Hände zu Fäusten und schloss die Augen. Nur eine Sekunde wollte er sich vorstellen, wie es wäre, wenn er sein Ki jetzt… Schlagartig zuckte er zusammen und stolperte ein paar Schritte zurück. Es war das erste Mal gewesen, dass er seine Kraft, wenn auch nur minimal erhöhte, doch sofort fühlte er die Kette wieder um seinen Hals. Verängstigt zuckte er erneut zusammen, als er gegen jemanden stieß und drehte sich um. „Vater“, wisperte er leise. Ihm war nicht mal aufgefallen, dass dieser ihm nachgegangen war. „Schhh, ist schon gut, Kakarott“, sprach dieser leise und legte eine Hand an seine Wange. Wieder zuckte Goku zurück und schloss verzweifelt die Augen. Tränen der Verzweiflung rannen über sein Gesicht. Auch wenn augenscheinlich alles ein wenig besser wurde und er jetzt seinen Vater hatte, schien er sich dennoch nur im Kreis zu drehen. Alles war so verdammt schwer. Er hatte keine Kraft, um mit Chichi zu streiten, konnte nicht mal einfach Berührungen zulassen. Einfach alles war zu viel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)