Lost von Tales_ ================================================================================ Kapitel 3: Albträume -------------------- „Ruh dich ein wenig aus, morgen geht’s dir vielleicht schon besser“, sprach Bulma liebevoll und wollte ihm mit der Hand durch die Haare wuscheln. Fast sofort zuckte Goku zurück und sie ließ ihr Vorhaben sein, schaute ihn stattdessen besorgt an. „Wenn er ständig nur rumliegt wird es auch nicht besser“, murrte Vegeta, welcher mit verschränkten Armen neben ihr stand. Müde sah Son Goku einfach zur Seite, er hatte keine Kraft mehr. Für heute hatte er definitiv genug und wollte einfach nur schlafen. Vielleicht träumte er dieses Mal nicht… „Wir lassen dich jetzt in Ruhe“, sagte Bulma leise und deutete Vegeta an zu gehen. Murrend drehte sich der Prinz um und verschwand durch die Tür. Erleichtert atmete Kakarott auf, er war froh wenn diese Tortur für heute endete. „Wenn du etwas brauchst, dann melde dich einfach, ja?“, meinte die Erfinderin leicht lächelnd. Zustimmend nickte der liegende und schloss erschöpft die Augen. Die Tür fiel zu und endlich war er allein. Doch anstatt der Stille, hörte er nun die gedämpfte Stimme Bulmas durch die Tür. „Was hast du mit ihm gemacht?“, fragte sie aufgebracht. „Ich wollte ihm nur helfen“, entgegnete Vegeta unwirsch. „Das sah aber ganz anders aus, verdammt Vegeta was ist denn nur mit ihm passiert? Sein Zustand ist noch schlimmer, als ich ihn mir vorgestellt habe. Sag mir einfach was los ist, dann kann ich ihm auch helfen“, bat Bulma eindringlich. Angespannt schnappte Goku nach Luft und wartete nervös auf eine Antwort seitens Vegeta. „Verdammt das geht dich nichts an, ich kümmere mich schon um ihn verstanden, Weib?“, knurrte der Prinz ungehalten. Erleichtert atmete Goku auf und horchte weiter. „Vegeta…“ „Nein, nichts da. Wenn er es dir selbst sagen will, ist das okay. Aber ich werde dir nicht sagen was passiert ist. Ich werde ihm helfen und damit Schluss der Diskussion“, knurrte Vegeta. „Dann dräng ihn wenigstens nicht so, du siehst ja wohin es führt“, entgegnete Bulma wütend. „Ich hab es verstanden und jetzt lass mich in Ruhe“. Wort für Wort wurde die Stimme leiser. Allem Anschein nach ließ der Ältere Bulma einfach stehen. „Sag mir wenigstens warum ausgerechnet du ihm helfen willst“, rief Bulma ihm nach. Neugierig schielte Goku zur Tür, doch eine Antwort seitens Vegeta hörte er nicht mehr. Einzig Bulmas Schritte durchbrachen nach einer Weile die Stille, bevor es endgültig ruhig wurde. Ergeben schloss Kakarott die Augen und versuchte alles von sich zu schieben. Schlafen, das war das einzige was er im Moment wollte. Über alles andere konnte er sich auch noch morgen Gedanken machen…. Mit aller Kraft die er aufbringen konnte, ohne die Kette zu aktivieren, zerrte Goku an den Handfesseln. Nach seiner Drohung hatte Tales ihn in eine Ecke des Zimmers gezerrt und dort festgekettet. Nun stand er dort und seine Hände waren über seinem Kopf festgebunden. Alles zerren half nichts, er kam einfach nicht frei. Tales hatte das Zimmer inzwischen wieder verlassen aber Son Goku wollte nicht darauf warten, dass er zurückkam. Immer wieder hatte er den Raum mit den Augen abgesucht, aber es gab nichts was ihm helfen konnte. Zumal er es wahrscheinlich sowieso nicht erreichen konnte. Außer ein paar Schränken und den Fesseln hier in der Ecke war der Raum leer. Oh und eine kleine Decke am Boden, auf der er wohl vorhin bewusstlos gelegen hatte. Aber damit waren wirklich alle Gegenstände in dem Raum aufgezählt. Das Bauwerk schien alt, die Wände gestrichen, aber die Farbe war teils abgeblättert. Die Fliesen auf dem Boden waren an vielen Stellen gebrochen. Aber das alles spielte für ihn eine Rolle. Er musste hier weg und versuchen diese Kette um seinen Hals abzubekommen. Dann wäre es ein leichtes Tales zu besiegen und von diesen Planteten abzuhauen. Wo auch er immer dieser sich befand… Aber im Moment scheiterte er schon an den Fesseln um seinen Handgelenken und er zweifelte stark daran, dass er sie mit der wenigen Kraft die ihm in diesen Zustand blieb, je aufbekam. Im Moment war er nicht stärker als ein normaler Mensch, so weit unten hielt ihn die Kette nun. Goku hatte versucht sein Ki für einen Augenblick zu erhöhen, um die Fesseln zu sprengen. Doch der Schmerz der damit einherging, zerstörte jegliche Konzentration und verhinderte so sein Vorhaben. Beinahe wäre er in Ohnmacht gefallen, daher ließ er es lieber bleiben. Tales hatte ihm erklärt das er die Kette nach Belieben einstellen konnte. Gokus Kräftelevel passte sich automatisch diesem Teil an, denn sonst bedeutete es gleich wieder Schmerzen. Der kleinste Versuch und schon ging es von vorne los. Tales hatte ihn wirklich in der Hand… Mit einem lauten quietschen öffnete sich die Tür und eben jener trat grinsend herein. „Na, bequem?“, fragte er spöttisch. Ernst sah Kakarott seinen Onkel an und sparte sich jeglichen Kommentar. „So gesprächig? Naja egal“, lachte der Ältere, schloss die Tür und ging zu einem der beiden Kästchen. Er öffnete eine Schublade und holte etwas heraus. Grinsend hielt er es in die Höhe. „Na, spürst du schon die Vorfreude?“, fragte er. Drohend knurrte Goku, als er den Gegenstand erkannte. Er ahnte was Tales vorhatte… Dieser lachte leise und trat an ihn heran. „Glaub mir, für mich ist das auch nicht leicht. Ich meine ich musste dreißig Jahre auf meine Rache warten. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich das genießen werde. Aber keine Angst, ich werde mich zusammen nehmen und dich nicht töten. Noch nicht jedenfalls“, sprach Tales ruhig und grinste diabolisch. „Bleib weg von mir“, knurrte Goku drohend. Wieder verspürte er diese Angst, doch er kämpfte das Gefühl verbissen runter. Er würde sich nicht fertig machen lassen. Niemals! „Sonst was?“, lachte Tales und ging gemächlich an ihm vorbei, aus seinem Sichtfeld heraus. Angespannt blieb Kakarott so stehen und machte sich innerlich bereit, ihm klar worauf das ganze hinauslief… Es dauerte nicht lange bis Tales die Peitsche das erste Mal auf seinen Rücken schnellen ließ. Ein Schrei verließ seine Lippen, auf Grund der unerwarteten Heftigkeit des Schmerzes. Fast zeitgleich wollte er sich wehren, was einen weiteren Schmerz an seinem Hals auslöste. Hustend schnappte Goku nach Luft, doch kaum das er den ersten Schlag verarbeitet hatte, traf ihn schon der nächste. Dieses Mal schaffte er es, sich einen Laut zu verkneifen und presste seine Lippen fest aufeinander. Etwas Warmes lief an seinen Rücken hinab. Blut. Seine Haut war bereits jetzt schon aufgerissen durch die Wucht der Schläge. Erneut traf das Leder seinen Rücken und löste einen neuerlichen brennenden Schmerz aus. Verbissen lehnte er sich gegen die Fesseln und versuchte verzweifelt frei zu kommen. Doch alle Mühe war vergebens, er war Tales hilflos ausgeliefert und es schien diesem wirklich Spaß zu machen ihn zu quälen. Gefühlt schlug er mit jedem Mal stärker zu, als versuchte er ihm die größtmöglichen Schmerzen zu bereiten. Das war eine völlig neue Art der Pein für Goku, anders als eine Wunde im Kampf. Es tat weh, verdammt weh und es würde nicht mehr lange dauern, bis er wieder schrie, dass wusste er. Seine Augen hielt er fest verschlossen und versuchte das zufriedene Lachen auszublenden, während die Peitsche ihn nun in kürzeren Abständen traf. Das Blut floss immer mehr und sein ganzer Rücken war nur noch ein gleißender Schmerz. Der nächste Schlag war zu viel, laut schrie Goku auf und stemmte sich erneut gegen die Ketten. Doch es war vergebens, unerbittlich rauschte die Peitsche immer wieder auf seinen geschunden Rücken nieder und brachte ihn zum Schreien. Wie lange diese Tortur am Ende dauerte, vermochte er nicht zu sagen. Sein Rücken war schon nach kurzer Zeit eine einzige Qual. Benommen schrie er immer wieder auf, er spürte das er kurz vorm wegdriften war. Dann war Tales plötzlich direkt hinter ihm, atmete ihm ins Ohr. „Machst du schon schlapp?“, fragte er enttäuscht. Ruckartig wurde Gokus Hose ein Stück herunter gezogen und ein Finger legte sich auf den Punkt, wo früher sein Schweif war. Gequält stöhnte Kakarott auf, als er eine Berührung an dieser empfindlichen Stelle fühlte. Sein Körper zuckte automatisch zusammen, was ihm nur noch mehr weh tat. „Schade dass du deinen Schweif nicht mehr hast, damit hätte man so viel mehr spielen können. Aber dieser Punkt ist trotzdem noch so schön empfindlich“, meinte der Ältere ruhig. „Mit ein bisschen Ki…“ Gepeinigt schrie Goku auf, als er einen brennenden, stechenden Schmerz an eben jener sensiblen Stelle spürte. Diese Qual stellte alles in den Schatten, was er jemals erlebt hatte. Es fühlte sich an, als würde er entzwei brechen. Seine Augen verdrehten sich nach hinten und fast augenblicklich sank er in eine tiefe Ohnmacht. Laut schrie Kakarott auf und rollte sich nach vorne weg. Mit einem dumpfen Schmerz kam er auf den Boden auf und robbte davon unbeirrt in die Ecke des Zimmers. Seine Hände legte er auf seine Ohren, während er Augen fest zusammen kniff. Immer noch schrie er unter der Pein seiner Erinnerungen. Tränen rannen über seine Wangen, er konnte nicht mehr… Die Tür wurde aufgerissen und augenblicklich verstummte Son Goku, drückte sich aber zeitgleich noch mehr in die Ecke und zog seine Beine an. Er wollte niemanden sehen, nichts hören und nichts fühlen. Seine Erinnerungen hatten ihn fest im Griff und immer noch spürte er die Schmerzen, der Wunden die er damals erlitten hatte. Schritte waren zu hören, dann spürte Kakarott eine Berührung an seiner Schulter. Ruckartig riss er sich los und versuchte zurück zu weichen. Doch war er schon bereits ganz an die Wand gedrückt. Es gab keinen Ausweg. Seine Handgelenke wurden gepackt und bestimmend nach unten gedrückt. Panisch sah er auf und versuchte sich loszureißen. Immer mehr Tränen rannen liefen über seine Wangen, während er verzweifelt sein Gegenüber ansah. „Ni…cht“, hauchte er angsterfüllt. „Ist schon gut, Kakarott“, wisperte Vegeta leise, zog ihn an seine Brust und legte seine Arme fest um ihn. Verzweifelt wimmerte Goku und versuchte sich von dem anderen zu lösen. Die Nähe tat nicht gut, war keineswegs beruhigend. Er wollte nicht angefasst werden, ertrug es einfach nicht. „Beruhig dich, Kakarott. Keiner kann dir jetzt etwas tun…“ Verzweifelt schüttelte Goku den Kopf. Wie sollte Vegeta ihn schützen, wenn nicht mal er selbst es konnte? Es gab keine Garantie… Selbst jetzt wo Tales… tot war. Tief atmete Kakarott ein und schloss die Augen und hielt sich an dem einen Gedanken fest, der ihm jetzt half. Tales war tot… Nur langsam sickerte diese Information in sein Gehirn und er schaffte es, sich von dem Traum zu lösen. Sein vom Schlaf vernebelter Geist begriff dass alles nur ein Alptraum, eine dunkle Erinnerung war. Die Tränen versiegten und auch wenn er ihm inzwischen wieder klar, wo er sich befand, blieb ein dumpfer Schmerz in seinem Inneren zurück. Müde gab er seinen Widerstand auf und blieb einfach so sitzen. Sein Körper war viel zu schwach, als das er sich ernsthaft gegen Vegeta behaupten könnte. Die Nähe war ihm immer noch unangenehm und er konnte das Zittern einfach nicht abstellen. Es war keine Frage des Vertrauens, denn in gewisser Weise vertraute er Vegeta. Der Prinz würde ihm niemals so wehtun, wie T… Schließlich hatte er ihn ja gerettet! Aber trotzdem fühlte er sich einfach nur unwohl… Eine leichte Bewegung des Älteren ließ ihn sofort wieder zusammen schrecken, doch jener ließ ihn einfach nur los. Erleichtert lehnte sich Goku gegen die Wand und atmete tief durch, um sich endgültig zu beruhigen. Es war ihm unangenehm das Vegeta ihn so gesehen hatte. Wie musste er auf den Prinzen wirken? Er war völlig zerstört. Kaputt. „Willst du darüber reden?“, fragte Vegeta leise, beinahe sanft. So wie er eben schon mit ihm gesprochen hatte. „Nein“, murmelte Son Goku. Egal wie oft man ihm diese Frage noch stellen würde, er glaubte nicht jemals in der Lage zu sein, darüber zu reden. Es ging einfach nicht. „Vielleicht würde es dir helfen“ „Du weißt was passiert ist“, meinte Goku tonlos und sah seinen ehemaligen Kampfgefährten erschöpft an. Der Schrecken des Traumes hing ihm immer noch im Nacken. Im Moment war er einfach völlig fertig. Am Ende… „Nicht alles“, entgegnete Vegeta leise. Zustimmend nickte Son Goku. Nicht alles. Bei weitem nicht alles! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)