Blindfold of Love von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Schon immer ist dort dieses wunderbare Gefühl, dass einem die Brust wärmt und die Gedanken ausfüllt. Er hört die beruhigende Stimme ohne Gesicht, spürt die leicht rauen Fingerspitzen und der liebliche Geruch des Parfums. Aber sehen konnte er das Gesicht hinter den Eindrücken noch nie. Roy ist blind seit er in jungen Jahren in einen Unfall verwickelt war. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber es bleibt immer der Wunsch, wieder sehen zu können. So hatte der Freund seines Vaters seine Tochter beauftragt, jeden Tag nach ihm zu sehen. Sie hatte sich nicht beschwert, sondern mit “Ja, Vater.” geantwortet und sich ihm vorgestellt. Dieser erster Tag ist ihm sehr genau in Erinnerung geblieben. “Ich heiße Riza Hawkeye und bin ab jetzt für dich zuständig.” Roy hörte ihre Stimme zum ersten Mal, ruhig und trotzdem streng. Er lächelte schmal. “Vielen Dank dass sie mir zur Seite stehen wollen. Ich bin verletzlich wie ein Baby indem ich nichts sehen kann. Nicht einmal meine eigenen Hände.” Er hob sie hoch, doch sehen würde er nichts mehr. “Das ist okay für mich, ich bin hier um die Arbeiten im täglichen Leben zu erleichtern. Dafür brauche ich das vollste Vertrauen ihrerseits.” antwortete sie knapp und ein wenig kühl. “Nennen sie mich Roy und sag du. Wir werden oft genug miteinander zu tun haben und müssen uns nicht immer förmlich sie nennen.” reagierte er und versuchte stets lässig zu wirken. “Danke, ich werde helfen wo ich kann, ...Roy.” er bemerkt sofort das Zögern in ihrem Satz. Aber mit der Zeit werden sie schon miteinander klar kommen. “Kennst du den Weg durch deine Wohnung?” Die Stimme entfernt sich ein Stück, also weiß er ungefähr wo sie entlang gegangen ist. “Nun mittlerweile schon da ich kaum die Gelegenheit habe nach draußen zu gehen. Aber jetzt habe ich ja dich an meiner Seite.” Vorsichtig tastete er sich an den Wänden entlang mit seinem Blindenstock und ging in die Küche. Das Klappern der Tassen sagte ihm dass sie bereits die Kaffeemaschine entdeckt haben muss. Roy setzte sich auf den Stuhl den er jeden Tag benutzt. Es ist ein wenig in dem dunklen Alltag, etwas woran man sich immer wieder festhalten kann. Doch hatte er diesen noch nie gesehen. Geschmack, Geruch und Geräusche sind die einzigen wahren Eindrücke, auf die man sich immer verlassen kann. Die Küche wird von dem Kaffeegeruch erfüllt. “Hier, ich stelle es vor dich.” Riza stellte die Tasse vor ihm und nimmt seine Hand, sodass er weiß wo es steht. “Danke.” er nahm die Tasse und merkt die angenehme Wärme durch die Finger strömen. “Ich habe ihn extra ein wenig kälter gemacht, damit du ihn sofort trinken kannst.” Roy genoss den Geschmack des bitteren Kaffes. “Ein wenig mehr Zucker nächstes Mal, dann ist er wirklich gut.” merkte er an und stellte die Tasse ab. Riza lacht leise und nimmt einen Schluck. Sie ist ihm sympathisch, er kann sie nie nach ihrem Aussehen beurteilen. Aber die Ruhe die sie ausstrahlt und die Selbstsicherheit, das gefällt ihm. Ohne seine Familie die sich um sein Äußeres kümmern würde, hätte er sich längst die Haare ewig lang wachsen lassen. Natürlich kann er auch selbst etwas machen, aber wenn man blind ist sieht man die Welt anders und kann sich selbst nicht im Spiegel betrachten und sein Outfit kritisieren. Ein lautes Bellen wurde im Flur laut. “Oh, ich habe die Tür vergessen!” Riza stand auf und hastet nach draußen. Das Schaben der Pfoten auf dem Boden wurde immer schneller, bis es neben ihm war und ein laut schnaufender Hund neben ihm stand. “Black Hayate, sitz!” Riza kommandierte ihn sich zu setzen, es raschelte kurz dann ist es still. “Tut mir Leid, mein Kleiner ist noch ein wenig neugierig.” Riza setzte sich wieder auf den Stuhl ihm gegenüber. “Ich mag Hunde eigentlich nicht, aber ich finde die kleinen besonders interessant. Man kann ihnen noch so viel lernen.” Black Hayate schnüffelte neben ihm an seinem Bein. “Manchmal ist er noch ein wenig neugierig wie ein Welpe, aber trotzdem gehorcht er mir immer.” erklärte sie und nahm einen weiteren Schluck Kaffee. Roy stellte sich vor, wie es wäre einen Blindenhund zu haben. Er würde ihn sicher nach draußen mitnehmen können, aber dafür hatte er jetzt eine junge Frau zur Seite gestellt bekommen. “Gerne können wir gemeinsam Spaziergänge mit ihm machen.” bot der junge Mann an und beugte sich herab, wo ungefähr der Hund sein sollte. Das Fell war weich und warm, kurz aber flauschig. Riza überlegte kurz, bevor sie antwortet. “Wenn es für dich okay ist, dann nehme ich euch beide gerne auf einen Spaziergang hinaus im Park.” Roy lächelte und wusste, dass auch sie ihn anlächelte. “Wie wäre es mit jetzt? Das Wetter ist angenehm und Black Hayate braucht dringend ein wenig Auslauf.” Roy steht langsam auf und nimmt sich den Blindenstock neben dem Tisch. “Natürlich, ich bin für so etwas immer zu haben.” Riza steht ebenfalls auf und macht Anstalten ihm zu helfen, doch er winkt ab. “Ich kann mich selbst umziehen und gehen, das geht.” Vielleicht war er ein wenig grob, aber sie nahm es zur Kenntnis. Black Hayate lief schwanzwedelnd hinter den beiden her. “Komm bei Fuß!” ruft Riza und sofort flitzt das kleine Energiebündel zu ihr. Der frische Wind tut ausgesprochen gut, sein bester schwarzer Mantel bietet in jeder Wetterlage Schutz, Schließlich kann er sich nur auf das Radio verlassen und selbst diese sagen manchmal falsche Wetteransagen für das Gebiet. “Ich werde sagen wo es langgeht, ich gehe mit Black Hayate immer einige Strecken durch den Park.” erklärt Riza und läuft neben ihm her. Die Straße ist gefüllt mit Autos, der Wind rauscht laut in seinen Ohren und die Luft ist mit Abgasen verschmutzt. Seit dem er nichts mehr sieht haben sich seine anderen Sinne derart geschärft, dass er jede Kleinigkeit hört und riecht. Das Hecheln des Hundes, der leise Atem von Riza. “Wir stehen jetzt an der ampel, kurz anhalten bitte.” erklärte sie ihm und gehorcht. Fast wie ein Hund, wenn man sich so auf jemand anderer die Befehle verlässt. “Jetzt können wir gehen.” sagte sie und gemeinsam überqueren sie eine recht breite Straße. Der Park ist leiser, das Rascheln der Blätter und der Geruch von Natur erfüllte seine Sinne. Am schönsten wäre es jetzt noch, die vielen farbigen Blätter des Herbst zu sehen. Roys Erinnerung an den Herbst ist blass, er hat nur verschwommene Bilder an orangefarbene Blätter und Kastanien sammeln am bedeckten Waldboden. Black Hayate flitzte durch das Laub und bellte dabei einmal in die Richtung der beiden. “Hier ist eine Bank, wir können uns setzen.” schlug Riza vor. Roy nickte langsam und spürt, wie eine warme Hand seine Finger vorsichtig umklammert. Ein schönes Gefühl schoss es ihm durch den Kopf. “Du brauchst mich nicht bei der Hand zu nehmen, aber ich glaube mir gefällt das besser als gar keine Verbindung.” Riza lachte leise. “Ehrlich sein ist nicht immer gut, aber ich denke du können ein wenig Unterstützung annehmen.” Langsam deutete sie ihm, sich zu setzen. Das Holz war kalt unter seinem Hintern und Riza recht nah neben ihm. Sie roch nach frisch gewaschener Wäsche und ein wenig weiblichen Parfum. Angenehm und nicht zu aufdringlich. “Darf ich fragen, wie es dazu gekommen ist dass du...blind bist?” fragte Riza vorsichtig. “Es war ein seltsamer Unfall, ich kann mich kaum mehr daran erinnern. Aber ich habe gesagt bekommen, dass sich einige Verbindungen zwischen Hirn und Auge getrennt haben und ich kein Bild mehr auf mein Auge projizieren kann.” “Ich verstehe.” Sie schwiegen eine kurze Zeit und Roy starrt in die Richtung, aus der das Bellen kommt. Black Hayate schien sich sehr zu freuen im Laub zu spielen. Möglicherweise können sie so öfters rausgehen und den Tag genießen, gemeinsam. “Wann kommst du wieder vorbei?” fragt Roy als sie wieder aufstehen. “Ich schaue bestenfalls jeden Tag mal vorbei und Black Hayate muss jeden Tag ausgeführt werden. Meistens mache ich das aber schon wenn ich ihn mitnehme zu Einkäufen, aber heute ist mir der Schlawiner einfach hinterhergelaufen.” Roy lächelte und stellt sich den Hund nach den Beschreibungen nach vor. “Ich würde mich freuen, wenn wir öfters spazieren gehen und ein wenig die Natur genießen könnten. Jeder auf seiner Weise.” Der Wind ließ die Blätter auf rauschen und flüsterte in einer anderen Sprache in seine Ohren. “Natürlich, das würde mich auf jeden Fall freuen.” antwortet Riza mit einem frohen Unterton. “Black Hayate darf natürlich auch mitkommen, wenn du möchtest.” meinte Roy und ging langsam den Weg zurück, den sie hergekommen sind. Es solle nicht bei diesem einen Spaziergang bleiben. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Wie jeden Tag wird zur gleichen Zeit die Haustür aufgesperrt und Riza kommt mit frischen Frühstück hereinspaziert. Heute sind es Brötchen die sie mitbringt. “Guten Morgen!” ruft sie in den Flur und sieht in Richtung Küche. Dort sitzt Roy grinsend auf dem Stuhl, ein Bein nach oben gelegt. “Gerne würde ich jetzt eine Zeitung lesen und sagen: ´Willkommen zurück, Honey, die Neuigkeiten sind wie immer einfach bedrückend´ aber das ist leider nicht so einfach.” scherzt er und wuschelt Black Hayate durch das Fell, der schon wieder sofort angeflitzt kommt. “Es ist eigentlich derzeit relativ ruhig in Amestris, mich beunruhigen eher die Aufstände im Süden der Stadt. Aber unser Militär ist ein gutes.” “Sagt die Frau die eine ausbildung in Kampfkunst durchlaufen hat.” Riza lacht und stellt die Tüte Brötchen auf den Holztisch. “Ich frage mich immer wieder, wie du es schaffst den Kaffee blind zu dosieren.” die Kaffeemaschine arbeitet bereits vor sich hin und macht die schwarze Brühe warm. Ohne das Koffeinhaltige Zeug würde so mancher Tag viel langweiliger und langsamer ablaufen. “Ich habe es einfach im Gespür, ich kann es ja fühlen und mittlerweile bin ich es gewohnt, blind zu leben. Du erinnerst mich auch jeden Tag wieder daran.” Roy seufzt und denkt daran, wie es wohl wäre, wenn er wieder sehen könnte. Möglicherweise erstmal Riza ein Kompliment für ihr Aussehen machen, auch wenn er sie nie gesehen hat bisher. So nah wie sie sich in den Wochen, als sie mit ihm sich auf immer die gleiche Bank setzte, ist einfach schwierig ihre Ausstrahlung zu ignorieren. Ihre Stimme erfüllt immer den Raum und es ist schwer, sie dabei zu ignorieren. Auch die weichen Finger mit den spürbaren Zeichen der Abnutzung. Alles ist ein Gesamtbild in seinen Gedanken, umgeben mit der eigenen Farbe in seinem Kopf. Der Stuhl kratzt über den Boden als sich Riza mit den Kaffetassen vor ihm setzt. Black Hayate läuft schwanzwedelnd zwischen ihre Beine. “Sag mal, welche Farbe haben deine Haare?” fragt er mitten ins blaue hinein. “Ich habe ein natürliches helles blond. Gerade halte ich sie eher kurz geschnitten.” sie antwortet, als ob es eine völlig normale Frage wäre. “Dein Bart fängt wieder an zu wachsen, ich muss dir wohl ein wenig beim rasieren helfen.” meint Riza und nimmt einen Schluck Kaffee. Das ist eine ihrer besten Fähigkeiten, sie ist immer schlagfertig, ruhig und schafft es den noch so heißen Kaffee mit zu wenig Milch und Zucker herunterzuspülen. “Ich kann das auch selbst, ich brauche eben ein wenig länger.” beschwert Roy sich schmollend. “Ich bin kein Baby dass so viel Hilfe braucht, ich bin alt genug und komme schon damit klar.” Wenn etwas ihn wütend macht, dann wenn er als unnütz und wie ein Kind behandelt. Wenn er falsches Mitleid erhält oder betätschelt wird als ob er überhaupt nichts mitreden dürfe an seiner Situation. Schweigend wie so manchmal sitzen sie am Tisch und essen ihr Frühstück. Vielleicht liegt es an seiner schrecklichen Umgangsform mit Frauen, oder sie ist einfach ein wenig fürsorglicher. Trotzdem redet er sich ein, ihr gegenüber ein wenig höflicher und aufmerksamer zu sein. “Ich gehe heute ein wenig früher einkaufen, ich möchte ausnahmsweise eine kleine Überraschung bereiten.” sie bricht die Stille und überrascht ihn. Riza plant etwas? Eine Überraschung für wen? “Natürlich, ich sollte sowieso deinen Grandpa besuchen, ich habe es ihm versprochen.” Roy nimmt einen tiefen Schluck Kaffee. Er kann ein wenig wütend werden, wenn Roy nicht zu den versprochenen Tagen vorbeikommt und sich die neuesten Technologiesachen erklären lässt oder mit ihm über sein Leben spricht. Wie es ihm geht, ob er genug isst und Riza´s Gesellschaft immer noch eine angenehme ist. Mittlerweile ist sie mindestens ein halbes Jahr hier bei ihm, kommt jeden Tag vorbei und kümmert sich rührend um die Hausarbeiten die er nicht erledigen kann. “Soll ich dir vorher noch helfen mit deinem Bart?” fragt sie mit einem leicht neckischen Unterton. “Ist schon okay, vielen Dank.” Roy lächelt in ihre Richtung und versucht genauso neckisch herüberzukommen. “Ich gebe dir Black Hayate mit, am Besten kommst du den Weg wieder zurück hierher. Aber du sagst ja selbst, du schaffst das.” Roy seufzt tief. “Ich gehe jeden Tag den Weg hierher und zu Grandpa schon mindestens genauso oft.” Ein wenig angespannt schnappt er sich den Mantel von der Stuhllehne und schlüpft hinein. Auch ohne dem Blindenstock findet er den Weg einfach aus der Wohnung. Black Hayate flitzt hinter ihm her durch die zugehende Eingangstür. Wenigstens kann er seinen Haustürschlüssel ihr anvertrauen, es ist ein gegenseitiges Vertrauen. Auf der Straße ist heute ein wenig ruhigerer Verkehr. Amestris ist eigentlich eine lebhafte Stadt voller Eindrücke wenn man sich auf diese einlässt. Jeder Laden an dem er vorbeigeht hat einen anderen Geruch, ob Obst oder Kleidungsladen. Über jede Straße braucht er immer die gleiche Anzahl von Schritten, was ihm hilft, den richtigen Weg zu finden. Niemand rempelt ihn an, sie sehen das Blindenzeichen und meiden ihn wahrscheinlich sofort. Aber er wahrt immer ein starkes Gesicht und orientiert sich mit seinen Ohren und Nase. Grandpas Werkstatt hat ihren ganz eigenen Eindruck. Lautes Klirren von Metall, der Geruch von Motoröl und Benzinlösung vermischt mit männlichen Schweiß. Die Mitarbeiter grüßen ihn bereits als er am großen Schiebetor ist. “Oh Roy, wieder Besuchstag?” kommt es von dem einen links. Seiner Stimme nach zu urteilen ist er ein wenig größer und hat eine tiefe Stimmlage. “Grandpa ist wieder hinten und schraubt gerade an einem fremden Teil herum.” meint ein anderer vor ihm, er ist ziemlich nah. Black Hayate bellt einmal, dann flitzt er zum Wassernapf und schleckt freudig das Wasser auf. “Roy, freut mich dass du hier bist!” Grandpas Stimme ist mit Abstand von allen die lauteste. Er raucht viel, seine Lungen werden immer schlechter mit jedem Jahr dass vorbeigeht. Aber aufhören will er nicht. “Natürlich, wie kann ich dich nur vergessen!” Grandpas schmale Hand nimmt seine und schüttelt sie kräftig. “Komm mit, ich habe noch ein paar Teile für Kunden aus dem Osten zu erledigen.” Es wird leiser als sie in den kleinen abgetrennten Raum für Grandpa Hawkeye gehen. Es riecht nach Automail und das Öl dazu. Grandpa wühlt in einer Schraubenkiste herum und fügt ein letztes Teil zu dem Werk hinzu. Alleine durch den Geruch und den Geräuschen kann er sich erklären, dass es ein Stück aus Automail sein muss. “Ich habe den Auftrag eines Automail-Armes erhalten. Der ist jetzt endlich fertig.” Stolz stemmt er seine Arme in die Hüften bevor er sich seinem Besucher zu wendet. “Das wäre für mich einfach fantastisch, wenn du das hier sehen könntest. Meine kleine Werkstatt ist so gut gewachsen.” “Das glaube ich dir aufs Wort.” winkt Roy ab. Es gibt mehr Kunden und laute Mitarbeiter die an Automobilen und Automailteilen schrauben. “Und, wie schauts aus mit meiner wunderbaren Riza? Läuft doch alles fein, oder?” Roy nickt. “Natürlich, wir verstehen uns ausgesprochen gut.” Grandpa lacht mit seiner rauchigen Stimme. “Sie ist eine echt charmante, sie kann es dir nur nicht zeigen weil du sie nie ansehen wirst. Da muss man mit anderen Mitteln kämpfen.” Roy merkt sofort, wie seine Wangen rot anlaufen. Untypisch für ihn, verdammt! Unauffällig sieht er sich um und tut so, als ob er wirklich abgelenkt ist. “Ja sie ist nett und ich genieße ihre Gesellschaft.” antwortet er nach einer kurzen Atempause. Es klingt und eine weitere Schraube sitzt im Automailarm. “Du magst sie, früher oder später tun sie das alle.” Old Hawkeye legt seinen Schlüssel beiseite und sieht seinen Besucher ernsthaft an. Er hat seine Haltung ein wenig verändert, scheint eingeknickt und nicht mehr so stolz erfüllt zu sein. Wunder Punkt, hmm? “Dann geh du mal, besuch mich ja wohl auch nächsten Monat zur gleichen Zeit wieder!” droht er ihm und winkt ihm mit dem Schraubenzieher in der linken. Roy kann ihn zwar nicht sehen, aber kann sich schon gut vorstellen wie der Grandpa ihm nachwinkt. Schnell sucht er den Weg aus der Tür in die Garage. “Ihr seit aber heute schnell fertig!” ruft der Laute. “Das geht dich nichts an, mach einfach weiter Schulz!” brüllt Grandpa zurück und schiebt Roy sanft aber bestimmt weiter. Black Hayate ist sofort neben ihm und folgt Roy auf dem Fuß. “Viel Spaß noch mit meiner Lieben!” brüllt er ihm noch nach als der junge Mann wieder auf der Straße ist. “Danke, wir sehen uns!” er winkt in die Richtung der Stimme und geht ein wenig schneller zurück auf den Gehweg. Sie ist also wirklich eine gute schöne Frau, aber sie kann es ihm nicht zeigen? Das klingt einfach dämlich. Roy steckt sein Gesicht tiefer in den Mantelkragen. Vor einigen Tagen hat es das erste Mal geschneit, passend für Weihnachten in einer Woche. Nur wird er wieder eine Weihnacht lang keinen Schnee sehen und die Geschenke seiner Familie nur anfassen oder hören können. Aber er ist nicht alleine, zuhause ist sie, die junge Frau dessen Geruch und Stimme sein Herz immer wieder höher schlagen lässt. Jemand dessen Persönlichkeit er besser als ihr Äußeres kennt. In Gedanken versunken geht er den längeren Weg nach Hause. An den Ampeln wo es kein Klingeln für grün gibt verlässt er sich auf das Geräusch der fahrenden Reifen und Black Hayate, wenn sein Hecheln sich ein wenig von ihm entfernt. Eine Überraschung, für wen denn? Ihm kreist die Frage immer wieder im Kopf. Gerne würde er ihr auch eine Überraschung machen. Oder ihr zeigen, wie es ist genauso blind den Eindrücken ausgesetzt zu sein? Sofort merkt er wie die Gedanken wild rasen und seine Wangen rot anlaufen. Ein Experiment mit den Sinnen, das kann er aber schlecht machen da er selbst nichts sieht. Und einfach vorschlagen ist ja noch schrecklicher, Riza ist ja nicht seine Freundin sondern Assistentin. “Verdammt…” flüstert er in den Mantel und ballt die Fäuste. So neugierig auf eine Person war er lange nicht mehr, nein irgendwie noch nie. Er möchte gerne ihr Gesicht berühren dürfen und in die Augen sehen und einen Blick zurück erhalten. Den Geruch der Haut einatmen und sich einfach wohl fühlen. Das ist was man wohl Liebe nennt… Dem Gefühl nach ist er fast zuhause angekommen. Ist sie bereits zuhause? Was ist mit ihr, was ist wenn er total doof denkt und die Gefühle nicht erwidert werden? Roy hatte sein eigenes Gesicht gar nicht mehr gesehen, seine dunklen Haare und die Konturen die er immer mochte. Ein wenig unsportlich ist er auch geworden, aber die Spaziergänge haben ihm wieder geholfen ein wenig Speck abzubauen. Black Hayate schnüffelt an seinen Schuhen als Roy stehen bleibt und den Kopf einmal durchschüttelt. Als ob es gegen wilde Gedanken helfen würde. Ein wenig gefasster öffnet er die Eingangstür und sucht mit dem Blindenstock den Weg zum Fahrstuhl. Wie immer drückt er die gleichen Knöpfe. Genauso wie sein Gefühlschaos jeden Tag das gleiche ist. Kapitel 3: ----------- Der vertraute Geruch seiner Wohnung beruhigt ihn auf eine seltsame Weise. Black Hayate hechelt neben ihm her und schlüpft durch die Wohnungstür. Sie ist nicht abgeschlossen, also muss Riza wieder zurück sein. Roy zieht den langen Mantel aus und hängt ihn an den Haken. “Du bist schon zurück?” Ihre Stimme kommt aus dem Wohnzimmer, also geht er so schnell es geht zu ihr. “Dein Grandpa wollte mich schon beinahe loswerden, also bin ich wirklich schneller zuhause als erwartet.” In der Luft hängt der Geruch von Wachs. “Setz dich, ich habe ein paar gute Neuigkeiten.” sagt sie und rückt einen Stuhl bereit. Auch diese Weihnachten wird er keinen Baum mit Kerzen sehen oder die freudigen Gesichter anderer, die ihre Geschenke auspacken. Riza räuspert sich und holt tief Luft, bevor sie zu reden anfängt. “Meine Kontakte reichen ein wenig weiter, also habe ich mich ein wenig umgehört und mit Absprache der anderen dir ein Geschenk vorbereiten können. Es ist zwar noch nicht Weihnachten, aber ich möchte dass du dir das schon vorher anhörst.” Roy rutscht unruhig auf dem Stuhl hin und her. “Ja, natürlich. Ich bin ganz Ohr.” Sie wartet kurz. “Es gibt eine Methode in Xing, die dir zu deinem Augenlicht wieder verhelfen können. Das gibt es schon länger, aber davon ist man sich sicher dass es niemanden verletzen wird.” Die Worte hängen in der Luft bis Roy sie richtig begreifen kann. Dann schlussfolgert er von selbst. “Ich...bekomme genau so eine Behandlung?” fragt er und hält die Luft an bis ihre Bestätigung kommt. “Zu Neujahr dürftest du wieder aus deren Krankenhaus sein, zu Weihnachten habe ich eine besondere Behandlung einfädeln können. Du nimmst dieses Angebot an, sonst schleife ich dich dort hin.” droht sie, aber er hört es kaum mehr. Er lehnt sich vor und schlingt die Arme um ihre Hüfte. Roy weiß dass sie vor sich steht, also drückt er sie feste an sich Ihr Bauch ist weich und der Pullover riecht nach Waschmittel. Kurz schreckt Riza zusammen, dann streicht sie ihm über den Schopf wie einem kleinen Kind. “Ja, das werde ich. Ich weiß nicht was ich sagen soll.” antwortet er schließlich und bleibt weiter an ihrem Bauch gelehnt. “Das ist mein Geschenk und von den anderen. Du erinnerst dich nicht mehr daran, aber als Kind habe ich stets zu dir aufgesehen. Du hattest dich schon als Kind viel reifer als alle anderen verhalten und trotzdem habe ich nie die Chance gehabt, dich mal so richtig anzusprechen.” Riza seufzt und dabei senkt sich ihr Bauch auf und ab. Trotzdem schiebt sie ihn nicht weg. “Dass ich dich jetzt Jahre später unterstützen darf und dir helfen kann, ist mir auf eine andere Weise...eine große Ehre.” Roy schließt die Augen und versucht, die Tränen nicht zu sehr fliesen zu lassen. “Danke, dass du da bist. Ich muss erstmal alles verarbeiten. Und ich kann mich wirklich an niemand so richtig erinnern, es tut mir Leid.” gesteht er. “Wir können schließlich neu Freunde werden, wenn du wieder sehen kannst nehme ich dich mit auf ein paar Trips.” Roy lässt sie langsam los und lehnt sich zurück. Das Gefühl von Hilflosigkeit ist völlig das der Ruhe und des Vertrauens gewichen. “Ich sollte jetzt was zu essen kochen.” Riza beugt sich zu ihm vor und gibt ihm zu seinem Erstaunen einen Kuss auf die Stirn. So schnell wie es kam ist sie schon in der Küche verschwunden. Sein Herz schlägt ihm gegen die Brust und die Gefühle sind ein einziges Chaos geworden. Er hat sich doch in eine Frau verliebt, die so gut kennt. Aber nicht ihr Aussehen, sondern viele ihre anderen Details. Gerne würde er jeden Zentimeter des Körpers kennen, das besser als ihr Aussehen. Denn das was zählt ist einer Person ihr Charakter über dem Äußeren. Roy bleibt vorerst sitzen, versucht sein innerstes zu sammeln bevor er zurück zu Riza geht. Wie wird es danach sein, wenn er wieder sehen kann? Sie wird dann doch nicht mehr bleiben müssen, oder? Was wenn sie ihn überhaupt nicht toleriert? Mit ihren Selbstverteidigung-Skills hätte sie ihn längst flachlegen können als er ihr ein wenig näher kam. Normalerweise ist er nicht so von Selbstzweifeln und Ängsten geprägt. Aber wenn man auf einmal bemerkt, dass man immer noch Gefühle hat, dann setzt es aus. “Was wird aus dir werden, wenn ich keine Hilfe mehr benötige?” fragt Roy in einem neutralen Ton. Riza sieht ihn ein wenig irritiert, dann antwortet sie ein wenig lauter als sonst: “Eigentlich möchte ich ja bleiben, aber du bist ein Mann der auf keine Hilfe angewiesen ist. Deshalb möchte ich doch keine Last sein.” Es klingt auf jeden Fall ironisch. “Ich meine es ernst, ich bin wirklich froh, dass du hier bist. Und das sollte sich doch bestenfalls nicht ändern.” Das einzige Geräusch ist das Zischen des Herds. “Genau das wollte ich hören. Du bist mir ans Herz gewachsen, also möchte ich gerne weiter für dich sorgen dürfen.” “Das klingt, als ob ich ein kleines Baby wäre!” protestiert er, dann lacht er laut. Ihm fällt einfach die ganze Anspannung von der Brust. Auch Riza lacht leise. Danach hängt die seltsame Stille wieder über ihnen, weil sie nicht genau wissen, was sie sagen sollte. Lässig lehnt er sich in den Türrahmen. “Weißt du, ich mag dich auch wenn ich dich noch nie gesehen habe. Du bist mir eine ehrliche Person und du bist nicht dumm. Und du hast mir soeben ein Ticket für ein besseres Leben gegeben.” “Ich habe es gerne getan aber nicht nur, damit du mich ansehen kannst. Deine Familie hat darauf bestanden, dass ich dir die Nachricht in meinem Namen überbringe.” Sie macht eine dramatische Pause. “Trotzdem bin ich froh und möchte liebend gerne die Zeit weiterhin mit ihnen verbringen.” Das sind die Sätze die seinen Knoten in der Brust lösen. “Du weißt gar nicht wie erleichtert ich gerade bin.” meint er leise und sieht auf den Boden. “Nein, du auch nicht.” Kapitel 4 Schneller als man denken kann ist der Tag angekommen. An dem er wieder sehen würde, und ein richtiges Leben anfangen könnte. In Gedanken lehnt er seinen Kopf an die kalte Wand hinter ihm. Der Flur riecht nach typischen Krankenhäuser, so steril und kühl. Aber gleich, gleich wird er hereingerufen und auf die Operation vorbereitet. “Alles okay?” fragt Riza besorgt neben ihm und beugt sich näher zu ihm. “Ja, natürlich ich bin nur ein wenig...aufgekratzt.” antwortet er und lächelt in ihre Richtung. “Das kann ich schon verstehen, aber alles wird schon besser werden. Die Ärzte aus Xing sind die besten die man haben kann.” Riza nimmt seine Hand und drückt sie fest. Sie sind so schmal und warm und geben ihm ein wenig Zuversicht. Kurz darauf geht schon die Tür links von ihm auf und lässt sein Herz sofort schneller schlagen. “Kommen sie mit Herr Mustang, wir sind bereit sie zu behandeln.” die junge Frau klingt freundlich und steht an der Tür bereit. Langsam steht Roy auf und versucht zu realisieren, was gerade passiert. “Ich werde zu dir kommen sobald du wieder wach bist!” Riza umarmt ihn überraschenderweise. Ihre weichen Haare kitzeln an seinem Hals und der süße Geruch bleibt ihm in der Nase. Sie lässt langsam seine Hand wieder los und gibt ihn frei. Vor ihm liegt wohl einer der typischen Krankensäle, in dem er sich auf das Bett legen wird und die Behandlung beginnt. “Bitte legen sie sich hin und schließen die Augen. Wir führen eine Nadel ein und helfen ein wenig mit dem schlafen nach.” erklärt die Krankenschwester und will wohl seine Stimmung ein wenig lockern. Roy tut wie geheißen und spürt den Stich sofort. Wie zäher Kaugummi spürt er die Müdigkeit, dann ist er eine Sekunde später schon eingeschlafen. “...Ist alles so gut verlaufen wie geplant…” gedämpft hallen die Worte in seinen Gedanken wieder. Seine Sinne funktionieren eher schlecht und langsam bekommt er wieder Kontrolle über seinen Körper. Kann er sehen? Sollte er seine Augen öffnen? “Sie sind schon wach? Ich komme ihnen helfen!” eine männliche Stimme kommt näher und klappt das Bett ein Stück höher, sodass er halb im Bett sitzt. Das Gefühl, Stoff unter den Fingern zu spüren ist seltsam intensiv und seine Sinne sind immer noch von einem leichten Nebel bedeckt. “Wir haben unser Bestes mit den aktuellen Mitteln der Heil-Alchemie getan. Wir konnten die Hornhaut erneuern und erfolgreich alle Stränge miteinander verbinden. Wenn ich ihnen die Augenbinde abnehme, werden sie wieder sehen können.” erklärt ihm der Doktor. Roys Lippen sind so trocken und der Hals kratzig, sodass ihm kaum eine richtige Antwort gelingt. Die Tür geht auf und jemand kommt an das Bett geflitzt. “Ma´am, eigentlich sollten sie vor der Tür warten…” Das ist der milde Geruch von Riza, der sich in seine Erinnerung eingeprägt hat. “Wie geht es dir?” fragt sie und nimmt seine linke Hand. Es fühlt sich so seltsam intensiv an. “Eigentlich bekommt er jetzt langsam eine Einführúng und wird dem Sehen wieder nahegeführt. Deshalb werden wir sie bitten müssen, zu gehen.” Riza protestiert, also hebt Roy leicht seine Hand und bringt ein paar kratzige Worte über die Lippen. “Es ist...okay.” sagt er und der Doktor seufzt hörbar. “Nun gut, wir haben das Zimmer abgedunkelt und werden langsam erhellen damit sie sich an ihre Augen gewöhnen können.” Er kommt ihm näher und nimmt die schwere Augenbinde ab. Ganz leicht erkennt er Umrisse im Dunkeln, das Zimmer und das Bett in dem er liegt. Mit jedem wird es ein bisschen heller und seine Augen erkennen immer mehr. Es ist beinahe wie als ob er ein kleines Kind wäre, dass sein Geschenk auspacken darf. Vor Freude springt ihm da Herz in der Brust auf und ab. Schließlich sieht er zum ersten Mal das Licht. Warm, hell und so gelb schön strahlt es über seine Bettdecke. Es zieht und fühlt sich seltsam an, aber langsam gewöhnt er sich daran. Mit steifen Nacken dreht er sich nach Links und sieht sofort die mittellangen blonden Haare über seinem Gesicht. Das Kinn ist rund und die Lippen schmal, ihre Nase so spitz und klein und ihre braunen Augen sehen ihn mit Sorge, aber auch Freude an. “Roy, du kannst mich sehen?” Zusammen mit ihrer bekannten Stimme ist es ein wunderbares Ereignis. Die Freude lässt sein Herz beinahe auseinander springen. “Ja…” antwortet er und lächelt so weit er kann. “Das freut mich sehr.” Riza lächelt immer noch und umarmt ihn auf Brusthöhe. Langsam hebt er seinen Arm und streicht ihr über den Haaransatz. “Ich kann gerade nicht anders als lächeln, tut mir Leid.” Roy errötet und sieht fort um ihr nicht zu auffällig in die hübschen Augen zu starren. “Wenn du fertig bist komme ich wieder. Du solltest dir erstmal die Anweisungen vom Doc anhören.” meint Riza und streicht ihm ein letztes Mal über die dunklen haare, bevor sie leise das Zimmer verlässt. “Sie müssen erstmal zu ihrer eigenen Sicherheit für die nächsten zwei Tage im Krankenhaus bleiben und sich auskurieren. Sofort mit ihren neuen Augen nach draußen gehen kann vielleicht nicht so gut enden.” er kritzelt etwas auf seinem Papier auf dem Klemmbrett. “Mir geht es gut, ich werde hoffentlich bald verlassen können.” mit neu gefundener Stärke richtet er sich ein wenig auf und merkt sofort die Wirkung der Schlafmedizin die ihn immer noch lähmt. “Glauben sie mir, es tut ihnen nur gut.” Der Doc hängt den Zettel an das Ende seines Bettes und verlässt das Zimmer. Sehr schön, jetzt kann er tagelang hier im Zimmer ausharren und auf Entlassung warten. Aber alleine diese wenigen Minuten in denen er die Welt erblickte, erschöpfen seine Augen. Er schließt die Augen und ruft die schönen Momente auf. Ihre hübschen Augen die ihn so besorgt ansahen und die blonden Haare, perfekt zu einem Haarknoten gebunden hatte. Zusammen mit den Eindrücken die er vorher hatte, bevor er wieder sehen konnte, ergibt es ein wunderbares Gefühlschaos in seiner Brust. Es klopft leise an der Tür, dann geht sie noch einmal auf. Die Sicht ist ein wenig ungewohnt und es sticht in seinen Augen, aber trotzdem freut er sich Riza wiederzusehen die in der Tür auftaucht. “Darfst du überhaupt hier sein?” fragt er und schließt wieder seine Augen und lässt sich von dem wunderbaren Geruch betören. “Nein, aber ich kann dich ja nicht ewig hier alleine lassen.” Um ihre Füße flitzt Black Hayate. Er wird seinem Namen gerecht, sein Fell ist dunkel und flauschig. Riza streichelt ihm über den Kopf und lässt ihn dann durch das Zimmer flitzen. “Es freut mich sehr dass du so Acht auf mich gibst. Auch wenn es mich ein wenig wundert…” Roy traut sich nicht recht, sie anzusehen. “Ich finde, du hast die ganze Zeit über die ich mit dir verbringen durfte, nie gemeckert. Oder dich über deine Situation beschwert. Es ist einfach interessant jemanden zu sehen, der immer stark bleibt.” Riza nimmt seine linke Hand in ihre. “Es ist trotzdem ein großer Teil meines Lebens für nichts fort. Ich kann nicht mal etwas arbeiten.” “Das wirst du, ich werde bei dir bleiben!” Sie drückt seine Hand feste und sieht beinahe so aus, als ob ihr Tränen in den Augen stehen. Heißt das für immer? Bei ihm? Erleichtert drückt er ihre Hand zurück und genießt den Moment. Wer weiß wie lange einem das gute bleibt? “Ich mag es nicht zugeben, aber du bist mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. “ gibt Roy zu und öffnet seine Augen wieder langsam. Riza sieht ihn liebevoll an mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. “Das bist du mir auch, obwohl ich das nie wollte. Es sollte nur ein einfacher Job sein in dem ich meinen Kopf ein wenig frei bekomme und Auszeit vom Militär habe. Aber das ist am Ende doch ein wenig besser ausgegangen.” meint sie. Der nächste Moment ist so unglaublich, dass es sich anfühlt als ob er nie geschehen ist. Oder es war ein Traum, ein echt realistischer in dem er sie endlich küsst und auch spüren darf, wie schön weich ihre Lippen sind. “Ich verlasse mich darauf, dass du dein Versprechen erfüllst. Du bleibst bei mir und spielst meinen Babysitter für immer weiter.” sagt er zwischen einem Kuss. Sie lächelt während einem weiteren Kuss und flüstert: “Das werde ich sicher.” und sie lachen, erleichtert endlich ihre Gefühle eingestanden zu haben. Mit einem leichten Gefühl um die Brust schließt Roy die Augen und träumt von seiner frischen, nun leuchtenden Zukunft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)