Die wundersame Legende des ehrenwerten Paru Hyuuga von Yoruri ================================================================================ Prolog ------ Es war ein heißer Sommertag in einem kleinen Städtchen, welches zentral im Kohlenpott seinen Platz fand, als sich das Schicksal des Maro Atsukai Paru, schlicht Paru, ändern sollte. Schon morgens nach dem Aufstehen kribbelte ihn etwas in den Zehen, und er ahnte bereits, es würde nur eines bedeuten können: Das Rad des Schicksals wurde gedreht. Er war bis spät in die Nacht unterwegs. Die heiße, trockene Luft des Tages kühlte endlich ein wenig ab, sodass die Temperaturen erträglich wurden. Paru war auf dem Weg zu seinem Heim, ganz in Gedanken versunken. Das Kribbeln in den Zehenspitzen hatte noch nicht nachgelassen. Was es wohl zu bedeuten vermochte? Er war nicht weit von seinem Heim entfernt, als er Geräusche aus den unendlichen Weiten der finsteren Nacht vernahm. Prompt hielt er inne. Paru war stets aufmerksam, was Anomalien betraf. Er schärfte seine Sinne und wand sich hastig in die Richtung, aus der er die merkwürdigen Geräusche entnahm. Es klang in seinen Ohren wie schnelle Schritte; acht Fußpaare an der Zahl müssten es sein. Sie waren ein paar hundert Meter entfernt, doch dies sollte für ihn kein Problem darstellen. Das Kribbeln in seinen Zehen verstärkte sich ein wenig, und er kombinierte äußerst scharfsinnig, dass dieses ungewöhnliche Getappel wohl etwas mit der Veränderung seines Schicksals zu tun haben musste. Als wäre dies eine göttliche Eingebung als Antwort auf seinen Gedankengang, hallte ein hoher Schrei durch die düstere Nacht, nicht weit von seinem Standpunkt entfernt. Es war ein ziemlich erschrockener Schrei, kurz und unterdrückt. Es musste etwas passiert sein! Entschlossen rannte der mutige Paru in die Richtung, in der er glaubte, den Schrei vernommen zu haben. Der frische Nachtwind peitschte um seinen Körper, als er die Geschwindigkeit seiner Schritte immer mehr erhöhte. Schon in wenigen Mikrosekunden war es für ein menschliches Auge schier unmöglich, den Bewegungsablauf seiner Beine, geschweige denn ihn selbst zu erkennen. Mit einer rasenden Geschwindigkeit jenseits der 200 Kilometer pro Stunde war er innerhalb von einer halben Sekunde am Ort des Geschehens. Mit seinem analytischen Blick besah er seine Umgebung. Vor ihm standen ein paar alte Häuschen mit pingelig gepflegten Vorgärten. Zwischen den Hausnummern 35 und 37 der Nordrampe konnte er einen Umriss erkennen. Er trat näher ran, um zu sehen, was es sein könnte. Paru erschrak, als er realisierte, dass es sich um einen Menschen handelte. Er bewegte sich nicht, also trat Paru schnell an ihn heran und bückte sich besorgt zu ihm nieder. Sein ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit kam hier zu tragen. Im Schein der Straßenlaterne sah er in ein blasses, hübsches Gesicht, welches von einem ungewöhnlich natürlich aussehendem, dunkelblauem Haar eingerahmt war. Eine lange Strähne war ihm ins Gesicht gefallen, und Paru fühlte sich sofort dazu verleitet, die Strähne zurückzustreichen. Vor ihm lag das wohl wunderschönste Mädchen, was er je in seinem Leben erblickt hatte. Sein erwärmtes Herz tat einen erfrischenden Hüpfer, als er sie näher musterte. Er musste wohl träumen! Diese hübsche Frau schien im wahrsten Sinne des Wortes vom Himmel gefallen zu sein! Sein Herz tat noch weitere Hüpfer, bevor er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Hastig hob er mit angespannten Gesichtszügen seine Finger an ihren schneeweißen Hals, um ihren Puls zu kontrollieren. Er hielt ein paar Sekunden inne und konzentrierte sich, dann entspannte er. Zum Glück war es nichts Ernstes! Aus dem Nichts heraus beschloss Paru, sich um das Mädchen zu kümmern. Da er nahezu täglich ein Ausdauertraining von mindestens drei Stunden absolvierte und er mittlerweile 750 Kilogramm mit jedem seiner Finger stemmen konnte, war es für ihn ein absolutes Kinderspiel, sie hoch in seine Arme zu hieven und nach Hause zu tragen. Paru fand sich in seinem Zimmer auf einem Stuhl neben seinem Bett wieder, auf dem er das wunderschöne Mädchen sorgsam hingelegt hatte. Ihn plagte Sorge, denn sie hatte sich bisher noch nicht gerührt. Im Licht seines Zimmers betrachtet, war sie noch viel schöner, als er es sich jemals hätte vorstellen können. Er musterte sie erneut genau. Ganz ungeniert ließ er seinen Blick wandern, angefangen bei dem süßen, dunkelblauen Pony, der ihrer Gesichtsform vorzüglich schmeichelte, ganz abgesehen von dem schulterblattlangen Haar. Sie hatte wahrlich helle Haut, doch sie harmonierte perfekt. Sie trug merkwürdigen Schmuck; es war ein graues Tuch, auf dem eine Metallplatte geknüpft war; mit einem unbekannten Zeichen geprägt. Es sah aus wie ein Kringel mit einer kleinen Spitze. Paru runzelte die Stirn. So etwas hatte er noch nie gesehen, doch er fand, es passte ganz hervorragend zu diesem Mädchen. Auffällig war der weiß-fliederfarbende Kapuzenhoodie, der sich sanft an ihre schöne, weibliche Figur schmiegte. 'Sie ist der Wahnsinn', dachte Paru ganz hingerissen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, in seinem Magen tanzten die schönsten Schmetterlinge und sein Gesicht war ein wenig errötet. Ehe er sich dessen richtig bewusst war, hatte er sich in das Mädchen, was vom Himmel fiel, verliebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)