Sailor Moon Crystal - Blutfürst von Laito-Sakamaki ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Haruka sah auf die Uhr. Es war bereits sieben in der Früh. Nachdem er sein kleines Spielchen mit Michiru eine Weile genossen hatte, hatte er die restliche Nacht über sie gewacht. Reagiert hatte diese immer nur auf direkte Reize, egal welcher Art, doch sie war weiterhin in ihrem Körper gefangen und focht einen deutlichen, inneren Kampf aus. Nur wenn sie diesen gewann, würde sie auch wieder erwachen. Haruka machte sich keine Gedanken darüber, dass sie es vielleicht nicht schaffen könnte und in einem ähnlichen Zustand gefangen blieb, wie all die armen Seelen im Schloßkerker. Er wusste, warum Miraii´s klägliche Versuche niemals geglückt waren, außer bei ihm. Und genauso wusste er, auch Michiru würde diesem Virus nicht einfach erliegen. Genau wie bei jedem anderen Gebissenen kämpfte ihr Imunsystem mit dem Virus, doch ihr Organismus würde ihn irgendwann einfach annehmen und sie dadurch aus diesem Dämmerzustand, wieder erwachen. Zwar hatte er damit gerechnet, das es schneller gehen würde, aber so war es eben nicht. In diesem Moment kam es ihm sogar gelegen, dass Michiru noch immer nicht wirklich bei sich war. Er hatte noch etwas vor und so konnte er ohne Aufsehen verschwinden und wieder auftauchen, noch bevor Michiru erwachte und anfing, Fragen zu stellen. "Trotzdem muss ich auf Nummer sicher gehen", murmelte er und ging an den Kleiderschrank. Er zog ein Schubfach am unteren Rand auf und holte ein paar Handschellen zum Vorschein. »Gut das die beiden Damen doch nicht ganz so unschuldig sind«, grinste er in sich hinein, »In diesem Fall sogar äußerst praktisch.« Er kroch auf´s Bett über Michiru und fesselte ihre Hände mit Hilfe der Handschellen ans obere Ende des Bettes. "Ich weiss ja nicht, wann du erwachst und auf was für Ideen du dann kommst...", schnurrte er in ihr Ohr, "Und damit du hier schön auf mich wartest, bind ich dich lieber fest." Er richtete sich auf und gab noch während der Bewegung seinen Körper wieder für sie frei. Ihr Gesichtsaudruck und das zufriedene Grinsen jedoch, waren dasselbe wie seines. Ihre Pupillen waren nach wie vor wie feurige Glut und auch das Raubtiergebiss war geblieben. Sie lehnte sich erneut langsam vor und ließ dabei ihre Zunge fast Michiru´s gesamte Wirbelsäule hochgleiten. Die seufzte hörbar und wand sich ein wenig, doch mehr auch nicht. "Ich bin bald wieder da", wisperte Haruka ihr ins Ohr, denn sie wusste, Michiru verstand sie genau, wenn sie auch nicht in der Lage war, klar zu antworten, "Und dann meine Liebste, lass ich dich auch wieder frei. Es ist zu deinem eigenen Schutz." Sie küsste Michiru sanft auf den Nacken, wodurch diese wieder kurz seufzte und stieg dann aus dem Bett. Ein letzter Blick auf ihre Liebste und sie verließ sowohl das Schlafzimmer, alsauch das Haus. Mit dem Auto hatte sie ihr Ziel schnell erreicht und die Stufen zum Tempel hinauf nahm sie in kürzester Zeit. Usagi´s Frist ließ ihr keine andere Wahl. Sie mußte handeln und das schnell. Setsuna war außerdem schon viel zu nah an der Wahrheit und wenn nicht doch alles noch in einem Kampf enden sollte, dann hatte Haruka keine Wahl mehr. Außerdem befürchtete sie, dass Hotaru etwas spüren konnte, jetzt, wo sie selbst den Dämon in sich zugelassen hatte. Sie beide hatten eine besondere Verbindung zueinander und auch wenn sie nach ihrem Alter noch ein Kind war - die Kriegerin in ihr war so uralt, dass niemand sie so einfach täuschen konnte. Auch Haruka nicht. Der Dämon in ihr aber, war in der Lage jeden zu täuschen. Er spürte auch genau, wo Haruka finden würde, wen sie suchte. Sie war oft genug hier gewesen, um den Weg zu Rei´s Zimmer zu kennen und auch zu wissen, wie man deren anhänglichen, verrückten Großvater dabei auswich. Der roch schöne Frauen wie ein Bluthund den Fuchs und nachdem er Haruka das erste Mal im kurzen Schwarzen gesehen hatte, war die rettende Illusion des Ehemanns für Rei in spe gestorben. Stattdessen stand auch sie nun auf seiner Liste und um das wieder zu ändern hätte sie Dinge tun müssen, an die sie nichtmal denken wollte. Als sie an Rei´s Zimmer ankam überlegte sie kurz anzuklopfen, entschied sich dann aber doch, einfach rein zu gehen. Sie hatte keine Zeit für unnötige Höflichkeiten zu verschwenden. Rei kramte gerade auf ihrem Schreibtisch herum und bemerkte Haruka erst, als diese bereits im Zimmer war und die Tür hinter sich hörbar ins Schloß klicken ließ. Erschreckt fuhr sie herum und direkt flog ein Bannzettel auf Haruka zu. Die fing ihn ab, als wäre er eine lästige Fliege, zerknüllte ihn und ließ ihn fallen. Dann traf ihr Blick den von Rei. "War das Reflext oder hast du mich erwartet?", grinste die Blondine selbstgefällig. "Wenn ich ehrlich bin beides", antwortete Rei, "Und wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich dich früher erwartet." "Ich war...indisponiert...", lächelte Haruka nun, doch es war kein echtes Lächeln, "Du bist die Letzte..." Rei wirkte zwar keinesfalls ängstlich, doch Haruka wusste genau, das Mädchen vor ihr wußte alles und würde sich nicht mehr einfach von ihr um den Finger wickeln lassen. Für Haruka änderte das jedoch nichts. Auch wenn Rei mit ein paar magischen Fähigkeiten gesegnet war, so reichten diese keinesfalls aus, die Blondine an ihrem Vorhaben zu hindern. "Warum jetzt erst?" fragte Rei, plötzlich als wäre alles wie immer, "Warum hast du es zugelassen? Wir sind Freunde, Haruka und Michiru liebt dich! Warum tust du uns allen das an?" "Wir sind Freunde!" bestätigte Haruka, "Und eben weil wir alle zusammen gehören, werde ich keine von euch zurück lassen. Wir alle bleiben zusammen und werden nie wieder einen Kampf verlieren - komme, was da wolle! Wir werden die stärksten Senshi sein, die je existiert haben seit Anbeginn der Zeit..." "Aber wir werden nicht mehr für das Gute kämpfen", machte Rei deutlich, "Sieh dich doch an, Haruka. Das bist doch nicht mehr du! Wo ist die Haruka, die alles und jeden beschützen wollte? Die nicht einmal ihre eigene Erschöpfung dazu gebracht hat, aufzugeben? Die ein so reines Herz hat, das sie die Trägerin eines Talisman´ ist..." Sie schüttelte den Kopf und ihr langes, schwarzes Haar verströmte dabei einen Duft, den Haruka nicht nur wahr nahm, sondern auch deutlich genoß. Rei sah ihre Reaktion zwar, konnte sich aber nicht wirklich einen Reim darauf machen. "Nein Haruka", sprach sie daher weiter, "Auch wenn das dein Plan war - er war nie durchführbar. Wir sind Senshi und bekämpfen Youkai und andere Dämonen, um diese Welt und die Menschen in ihr zu beschützen! Du aber bist selbst zum Youkai geworden, zu einer Gefahr für diese Welt und die Menschen in ihr..." "Dann weißt du auch, dass es für dich kein Entkommen gibt", grinste Haruka kühl und schritt nun langsam auf sie zu, "Ich wollte es auf die nette Art tun, aber das hat sich dann wohl erledigt." "Halt mich nicht für ein wehrloses Opfer", wich Rei zwar zurück, zeigte aber nach wie vor keine Angst, "Dieser Fehler könnte dich teuer zu stehen kommen!" Haruka grinste amüsiert. In der nächsten Sekunde stand sie direkt vor Rei, zog sie mit dem linken Arm an sich, griff mit dem Rechten um sie herum, um ihre Hand mit dem Brieföffner hinter Rei´s Rücken fest zu halten. Völlig geschockt starrte Rei ihr in die Augen. Haruka hatte sie in nur einem Augenaufschlag gefangen und wehrlos gemacht. "Mich mit einem Brieföffner erstechen zu wollen...", grinste Haruka sie tadelnd an, "Es gab Zeiten, da hättest du lieber ganz andere Dinge mit mir gemacht..." "Jeder macht mal Fehler", murrte Rei sie an, während Haruka´s Hand sie zwang, den Brieföffner fallen zu lassen, "Du machst doch auch einen nach dem anderen. Und das sogar noch ganz bewusst!" "Kleine Kratzbürsten wie du haben schon immer in mein Beuteschema gepasst", grinste Haruka amüsiert, "Ohne Michiru wär vielleicht was draus geworden." Rei holte mit der freien Hand aus und wollte ihrem Gegenüber eine Ohrfeige verpassen, aber Haruka fing ihre Hand ab ohne hin zu sehen, zog auch diesen Arm auf Rei´s Rücken und hielt ihn dort gefangen. Gleichzeitig hielt sie sie auf diese Weise so fest an sich gedrückt, dass Rei nach hinten übergefallen wäre, würde die Blondine sie plötzlich loslassen. Dadurch waren sie sich so nahe, dass Rei deutlich Michiru´s Parfum an Haruka wahrnehmen konnte und daran denken mußte, was die Flammen ihr gezeigt hatten. "Was hast du mit Michiru gemacht?" fragte sie, jetzt kein bisschen kämpferisch mehr, "Wieso liegt sie in einem solchen Zustand da?" "Nichts, was sie nicht selber wollte", flüsterte Haruka gefährlich, "Bei dir wird das wohl leider nicht so sein..." Sie zog ein wenig die Oberlippe zurück und Rei sah deutlich wie sich zwei gefährliche Reißzähne aus ihrem Oberkiefer schoben. Nach dem nächsten Augenaufschlag leuchteten jene blutrot und Haruka´s eisiges Lächeln, ließ nun doch Angst in Rei´s Blick deutlich werden. "Und Usagi?" fragte sie dennoch kratzig. "Ich habe sie nicht angefasst", entgegnete Haruka, "Nicht als erste jedenfalls. Sie war bereits von Miraii infiziert und genau genommen war sie auch der Grund dafür, dass es in mir so stark geworden ist. Das war Miraii´s Absicherung für den Fall, dass uns eine Flucht gelingen sollte. Sie wußte genau, dass sie mich nicht unterschätzen durfte, also hat sie Usagi gebissen und sie so zum unwiderstehlichen Magneten für mich gemacht. So war es nur eine Frage der Zeit, bis wir alle den Virus tragen und freiwillig zum Schloß zurück kehren würden." Sie roch demonstrativ über Rei´s Hals hinweg und grinste amüsiert, als diese dadurch merklich zusammen zuckte. "Doch wie alle Frauen hat auch sie zu viele Kleinigkeiten übersehen durch ihre blinde Eifersucht", wisperte sie nahe Rei´s Ohr und pustete kurz über deren Hals. Diese zuckte erneut, bekam eine Gänsehaut und gab einen halbunterdrückten Angstlaut von sich. Was Haruka widerum noch zufriedener Grinsen ließ. Ebenso stieg sichtbare Gier in ihre Augen und ihre Stimme bekam einen verheißungsvollen Unterton, während ihre Zähne Rei´s Hals weiterhin recht nahe blieben. "Hätte sie nicht mit aller Gewalt versucht, Michiru auszustechen und sogar geplant, sie zu töten, hätte ich Miraii nicht töten müssen...", schnurrte sie, "Dann hätte unsere Rückkehr ihr alles gebracht, worauf sie so versessen war..." Sie überbrückte das letzte Stück und setzte ihre Zähne spürbar an die Stelle, in welche sie beißen wollte, doch Rei´s leiser Angstschrei ließ sie verharren. Zu sehr genoss sie Rei´s Reaktionen, die nur allzu deutlich zeigten, trotz all der Angst die sie im Moment vor Haruka hatte und trotz all der wütenden Verständislosigkeit, für die sich die Blondine am liebsten umgebracht hätte, zeigten ihre Reaktionen ganz deutlich, sie hätte Haruka nichts entgegen zu halten, sollte diese es jetzt in diesem Moment ernsthaft darauf anlegen. Ihre Wirkung auf Frauen hatte Haruka lange genug ausgetestet und perfektioniert um zu wissen, bei wem sie Chancen hatte oder wo sie es besser gar nicht erst versuchte. Rei gehörte in die Kategorie 'leicht zu haben' für Haruka. Was deren Interesse sofort deutlich geschmälert hatte, nach ihrem Kennenlernen damals. Der Fairnishalber mußte Haruka natürlich eingestehen, dass es keine Kunst war, einer 15jährigen den Kopf zu verdrehen. Doch Rei war keine 15 mehr und trotzdem war Haruka´s Wirkung auf sie nicht zu verleugnen. "Was...ist mit Mako und Minako?", presste Rei ängstlich hervor, "Und Ami? Was ist mit Ami? Hast du sie alle infiziert?" Haruka hob den Kopf wieder ein wenig und sah Rei in die Augen. Deren Angst jedoch wurde dadurch nur geringfügig weniger, denn die scharfen Zähne direkt vor Augen zu haben, war auch nicht angenehmer als in der Nähe ihres Halses. "Für Ami hatte ich leider noch keine Zeit", grinste die Blondine, "Aber sie stellt auch das geringste Problem dar. Bei Makoto war es so einfach, dass es nicht mal der Rede wert ist. Ein nettes Lächeln, ein paar nette Worte von einem netten Typen und schon sieht sie vor lauter Verliebtheit keine noch so deutliche Gefahr mehr..." Sie biss einmal kurz unterhalb des Kiefer´s in Rei´s Hals. Nicht, um sie zu verletzen, lediglich um ihr einen weiteren ängstlichen Aufschrei zu entlocken und die lähmende Angst in dieser noch deutlicher spüren zu können. Nachdem sie deren Reaktion einen Moment lang genossen hatte, sprach sie weiter. "Minako war die Erste", wisperte sie anzüglich, "Ihr kleines Verhältnis mit Motoki war das beste, was ihr passieren konnte und sie hat jedes einzelne Mal so sehr genossen..." "Du bist widerlich", würgte Rei hervor, "Absolut nichts unterscheidet dich mehr von Miraii!" "Oh mich unterscheidet sogar sehr viel von dieser kleinen Teufelskonkubine", schnurrte Haruka grinsend, "Sie war nur ein wenig ausgereifter Prototyp. Ich hingegen, bin das perfekte Endergebnis!" "Hörst du dir eigentlich selbst zu?" fragte Rei angewidert, "Du vögelst dich durchs halbe Sailorteam, verdammst uns allesamt für alle Ewigkeit und hälst dich dabei auch noch für die Krone der Schöpfung." "Ich halte mich nicht nur dafür", wurde Haruka jetzt toternst, "Ich bin die Krone der Schöpfung! Kein Mensch kann mir mehr das Wasser reichen. Ich bin frei, alles zu tun was mir beliebt, muss mich keinem menschlichen und auch keinem Naturgesetz je wieder unterwerfen und auch nie wieder eine Senshi sein!" "Das ist es, worum es geht", erkannte Rei in diesem Moment geschockt, "Du bist vor deinem Schicksal...geflüchtet..." Haruka´s Griff hinter Rei´s Rücken änderte sich. Mit nur einer Hand hielt sie beide Arme Rei´s weiterhin hinter deren Rücken, während ihre linke diese grob am Kiefer packte und ihren Kopf auf die Seite drückte. "Es gibt kein Schicksal mehr", leuchteten Haruka´s glühende Pupillen kurz auf, "Nur noch Selbstbestimmung..." Ohne weiteres Zögern biss sie zu und genoß Rei´s schmerzlichen Aufschrei genauso sehr, wie zuvor deren Angst. Auch deren verzweifelter Versuch sich zu befreien war ein Genuß für Haruka, ausgelöst durch den Geschmack des Blutes, welches sie mit jedem Schluck stärker werden ließ. "Haruka bitte...", schluchzte Rei, "Du tust mir weh!" "Du hast es gleich überstanden", hauchte Haruka atemlos, "Dann bist du für immer an mich gebunden..." Rei seufzte leise und Tränen liefen unaufhörlich ihre geröteten Wangen hinab. Sie spürte, wie ihre Knie langsam weich wurden und auch der restliche Körper immer mehr an Kraft verlor. "Haruka...", schluchzte sie, als diese zwar ihre Hände frei ließ, sie aber weiterhin an sich presste und sie ihres Blutes beraubte. Ihre geschwächten Finger suchten Halt in Haruka´s Kleidung, fanden aber keinen mehr. Ihr wurde schwindelig, dann schwarz vor Augen und schließlich verlor sie das Bewußtsein. Haruka fing sie auf, trug sie zu ihrem Bett und warf sie einfach darauf. Sie strich mit dem Zeigefinger über die Bisswunde, welche dadurch augenblicklich verschwand. Wie bei Michiru würde ihr Körper jetzt eine Weile mit dem Virus kämpfen, bis es dem Virus gelang, ihre Sailor Kräfte anzuzapfen. In dem Moment würde sie erwachen und für immer von Haruka abhängig sein, bis diese sie letzten Endes zu einem Vampir machen würde, sofern ihr danach war. "Bleibt noch Ami", murmelte Haruka, mit einem letzten Blick auf Rei, "Setsuna und Hotaru werden uns auch so folgen. Und im Schloß, sind selbst sie fast wehrlos..." Nur langsam kehrte das Bewußtsein zurück. Das erste was Michiru klar wahrnahm war, dass sie auf dem Bauch lag und mit den Armen nach oben ans Kopfende des Bettes gefesselt war. Das nächste, dass sie völlig nackt war. Sofort versuchte sie sich angestrengt daran zu erinnern, was zuletzt geschehen war und es fiel ihr sogar alles wieder ein. Haruka hatte sich in einen richtigen Vampir verwandelt und sie deshalb verlassen wollen und um das zu verhindern, hatte Michiru diese beinahe dazu genötigt, sie zu beißen und ihr Blut zu trinken. Lieber wäre Michiru gestorben, als Haruka für immer zu verlieren. Der Biss war unglaublich schmerzhaft und Michiru hatte deutlich fühlen können, wie das Virus augenblicklich versucht hatte, sie zu übernehmen. Als er sie gebissen hatte, war das nicht so gewesen. Zwar war es genauso schmerzhaft, aber von diesem Virus war nichts zu spüren gewesen. »Und dann?« fragte sie sich, »Ich habe das Bewußtsein verloren. Aber warum bin ich dann nackt? Was hat sie vor? Oder was hat sie mit mir gemacht...?« Plötzlich fühlte sie sich unwohl. Sie hatte all das selber gewollt, aber jetzt in einer solchen Lage zu sich zu kommen, ließ doch Zweifel an Haruka´s Absichten aufkommen. Immerhin war da nicht nur sie, welche diesen Dämon in sich trug. Er hatte sich diesem Dämon nur zu willig ergeben und seine Worte, die sie wie aus einem Nebel erreicht hatten, als sie zwischen Traum und Realität fest saß, kamen ihr nun auch deutlich wieder in den Sinn. Er hatte von Abgründen gesprochen und von Begierde, welche zu ihr gehörten und nicht zu ihm. »Soll heißen, sie ist gefährlicher als er?« wuchsen ihre Zweifel, »Hat sie am Ende vielleicht alles mit Miraii zusammen geplant...?« Diesen Gedanken wollte sie einfach nicht zulassen. Er ließ nicht nur Panik in ihr aufsteigen, sondern schmerzte auch so sehr, dass sie sich sofort wünschte, Haruka hätte sie direkt ihres ganzen Blutes beraubt und sie getötet. Mit aller Kraft schob sie diesen Gedanken beiseite, um wieder klar denken zu können und sich ihrer kompletten Lage bewußt zu werden. Was auch immer Haruka jetzt mit ihr vorhatte, sie würde es sicher bald erfahren, denn befreien würde sie sich keinesfalls können. Dennoch kam Michiru nicht umhin, sich jetzt zu fragen, wo Haruka überhaupt war. Was tat sie gerade? »Ob sie bei Usagi ist?«, kam der Gedanke auf, »Oder vielleicht sogar bei Setsuna?« Dieser Gedanke brachte Michiru dazu, an den Handschellen zu zerren, was natürlich rein gar nichts brachte. Doch so, wie Haruka gestern mit Setsuna geredet hatte, stieg in Michiru die Befürchtung auf, dass Haruka sie als Gefahr oder ähnliches sah und das würde bedeuten, sie musste die Pluto Kriegerin auf irgendeine Weise aus dem Weg schaffen. Wie sie das tun würde, stand außer Frage und wieder rüttelte Michiru an den Fesseln. "Setsuna!" murmelte sie verzweifelt, "Das ist alles meine Schuld..." "Nichts ist deine Schuld", hielt Haruka´s Stimme sie vom los schluchzen ab, "Keine von uns hat Schuld! Es war ein unglücklicher Zufall, dass wir diesen Einladungen gefolgt - und in all das hinein geraten sind..." "Ruka...", flüsterte Michiru und sah über ihre Schulter hinweg zu, wie diese langsam über sie kroch. "...Aber es wurde zum größten Geschenk, dass ein Mensch sich vorstellen kann zu besitzen...", schnurrte sie dabei herausfordernd, "Und wir beide werden alle die, die uns folgen, als Könige anführen..." Erneut flüsterte Michiru ihren Namen, schloß kurz die Augen und biss sich immer öfter auf die Lippe, je deutlicher sie Haruka´s Nähe spürte. "Hast du mich vermisst, meine Schöne?" hauchte diese ihr verführerisch ins Ohr und küsste sie ganz leicht auf den Hals, "Wie fühlst du dich?" Michiru seufzte hörbar während der kurzen Berührung von Haruka´s Lippen und ihre Finger klammerten sich in das Kissen unter ihren Händen. "Anders", brachte leise hervor, "Aber nicht schlecht anders..." "Ich wußte, du wirst es genauso spüren wie ich", ließ Haruka sich mit ihrem ganzen Gewicht auf sie nieder, um sie ganz nah zu spüren, "Und bald bist du wie ich. Aber vorher..." Sie strich mit ihren Fingern über Michiru´s Arme abwärts soweit es ging, bis sie an den Seiten die Ansätze ihrer Brüste erreichten und durch die zarte Berührung dieser einen leises Stöhnen entlockten. "Bitte Ruka...", flehte sie zitternd, "Ich halt das nicht aus..." "Natürlich tust du das", hauchte Haruka in ihr Ohr, "Sei nicht so ungeduldig..." Sie ließ ihre Zunge spielerisch ein Stück über Michiru´s Wirbelsäule bis in deren Nacken tanzen, wo sie sie zuerst küsste und dann leicht zubiss. Wieder stöhnte Michiru leise und ihre Finger klammerten sich fester ins Kissen. Haruka entlockte dies ein leises, zufriedenes Lachen, nach welchem sie anfingt, Michiru´s Hals verlangend zu küssen. Ein weiteres Mal seufzte diese ihren Namen und legte ihren Kopf so, dass die Haut an ihrem Hals sich merklich spannte. "Du kannst es ja wirklich kaum erwarten", keuchte Haruka mit einem begehrlichen Blick auf ihre Halsvene, "Erstaunlich wozu dieser Virus imstande ist..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)