c'mon, just ONE drink! von hYdro_ ================================================================================ Kapitel 20: Part 3: Du siehst ja aus wie ein Trauerhaufen --------------------------------------------------------- Du siehst ja aus wie ein Trauerhaufen, hatte Kisame zu ihm gesagt, als sie sich am Vortag getroffen hatten und sein Kumpel auf unerklärliche Weise sofort gemerkt hatte, dass er nicht so gut drauf war. Grund dafür war Hidan, der sich seit dem Abend bei Pain und Konan einfach so anders verhielt. Obwohl man das so auch nicht sagen konnte. Er war zwar so wie immer, riss seine Klappe auf, fluchte rum, sie trafen sich, hatten Sex und alles und doch meldete Hidan sich nicht mehr so oft bei ihm wie zuvor noch. Meistens, wenn Kakuzu aus seiner Kanzlei kam und auf dem Weg zum Parkplatz auf sein Handy sah, waren da im Normalfall zwei, drei Nachrichten von Hidan. Zwar nichts weiter wichtiges, einfach ein paar Worte über das Highlight seines Tages, manchmal schickte er ihm auch ein Foto von seinem Mittagessen und solchen Schwachsinn eben. Kakuzu hatte darauf nur selten zurückgeschrieben, da ihn das eigentlich nicht interessierte. Sondern eher nervte, weil das wirklich jeden verfluchten Tag der Fall war. Doch nun blieben diese Nachrichten aus und was noch viel schlimmer war, Kakuzu hatte sich ein paar mal dabei erwischt, wie er das Handy enttäuscht zurückgesteckt hatte, wenn er sah, dass keine Nachricht eingegangen war. Von Hidan kam generell wenig bis gar nichts mehr, und das, obwohl er ihm doch sonst immer so auf den Sack gegangen war mit der Frage, wann sie sich denn das nächste mal treffen würden. Sie sahen sich zwar noch wie gehabt, doch auch da war ihm eine Veränderung aufgefallen. Hidan übernachtete nicht mehr bei ihm und meistens verpisste er sich gleich wieder, nachdem sie im Bett gewesen waren. Als wäre sein Job erledigt und alles, was darüber hinausging, verschwendete Zeit. Kakuzu war damit mehr als unzufrieden und fand die Situation wie sie jetzt war nett ausgedrückt scheiße. Deswegen war er schwach geworden und hatte Kisame davon bei einem Bier erzählt. Kisame hatte ihn nur angesehen, geseufzt und gemeint: Kein Wunder verhält er sich so, wenn du ihm das Gefühl gibst, als sei er nur deine Sexpuppe. Und jetzt sitzt du da wie ein Jammerlappen, echt, da bist du selbst schuld, Alter. Streng dich an und bieg das wieder gerade, sonst tret ich dir in den Arsch. Auf seine Frage hin, wie er das anstellen sollte, hatte sein Kumpel nur die Schultern gezuckt und geantwortet, dass er das selber wissen müsse. Kakuzu hatte eine Weile überlegt und da Worte nicht so seins waren, hatte er sich dafür entschieden einfach Taten sprechen zu lassen. Kakuzu saß am Küchentisch, trank seinen morgendlichen Kaffe, als er Hidan aus seinem Schlafzimmer fluchen hörte. Ein kurzes Poltern ertönte, während Kakuzu seelenruhig in einer Zeitung blätterte. Irgendwie hatte er es geschafft Hidan am gestrigen Abend dazu zu überreden zu bleiben und bei ihm zu pennen. Allein das hatte schon sehr viel Überzeugungskraft gekostet. Kakuzu war nah dran gewesen den Jüngeren einfach an sein Bett zu ketten, damit er ihm nicht schon wieder einfach so davonlief. In diesem Moment brüllte Hidan ihm etwas aus dem Schlafzimmer zu, das Kakuzu jedoch nicht verstehen konnte. Auf sein genervtes Rufen hin, steckte der Jüngere den Kopf aus der Tür und begegnete ihm mit grimmiger Miene. «Ob du weißt, wo meine verdammte Tasche mit den Klamotten ist?!» «Im Schrank», erwiderte er ruhig. «In welchem scheiß Schrank denn? Spuck aus, ich bin spät dran und müsste eigentlich schon längst weg sein», pampte ihn Hidan schlecht gelaunt an. Kakuzu seufzte resigniert. Als gäbe es in seiner Wohnung so viele Schränke. Gut, gab es. Doch sogar Hidan müsste wissen, dass er nicht den Küchenschrank gemeint hatte. «Welchen wohl?», gab er ärgerlich zurück. Hidan starrte ihn einen Moment mit unverändertem Gesichtsausdruck an, blinzelte dann einmal und verschwand wieder im Schlafzimmer. Kakuzu widmete sich wieder seiner Zeitung, versuchte zeitgleich seine Pumpe zu beruhigen, die plötzlich anfing verrückt zu spielen, als er sich bewusst wurde, dass Hidan jetzt gerade wohl vor seinem Kleiderschrank stand und seine Klamotten fein säuberlich in einem der Fächer vorfand, das Kakuzu zuvor extra für ihn freigemacht hatte. Als Hidan wenig später angezogen zurückkam, linste Kakuzu über den Rand seiner Zeitung und sah, wie sich der Jüngere gegenüber von ihm an den Tisch setzte und sich breit grinsend ein Brot schmierte. «Was grinst du so blöd?», konnte er sich dann doch nicht verkneifen zu sagen. Hidan reagierte nicht darauf. Und auch das Grinsen verschwand nicht, schien in seinem Gesicht festzukleben. «Dein Krempel hat genervt und stand dauernd im Weg rum, also bild dir bloß nichts drauf ein.» Was nichtmal gelogen war. Kakuzu war schon ein, zwei mal über die verfluchte Tasche gestolpert. Hidan hatte sie natürlich nicht wie abgemacht in die unnütze Ecke gestellt, sondern immer irgendwo in der Wohnung liegen lassen. Der Jüngere blickte kurz schief lächelnd zu ihm auf, schüttelte den Kopf, als würde er es besser wissen aber sagte nichts darauf. Kakuzu las weiter seine Zeitung und… oh man, er musste leider zugeben, dass es sich ziemlich gut anfühlte, wenn sich der Kleine so darüber freute. «Bin dann mal weg, Narbenfresse», verkündete Hidan, als er fertig mit frühstücken war und sich seine Sachen zusammensuchte. Kakuzu, vertieft in seine Zeitung, gab darauf nur ein Brummen von sich, zuckte im nächsten Moment jedoch zusammen, als er etwas feuchtes an seiner Wange spürte. Er sah überrascht auf, doch da war Hidan schon aus der Tür. Diese knallte ins Schloss, doch Kakuzu war viel zu überrumpelt, um sich über den Lärm zu ärgern. Was war das eben gewesen? Hatte Hidan ihm im Vorbeigehen einen Schmatzer auf die Wange gedrückt? Es dauerte keine zehn Minuten, da vibrierte sein Smartphone. Eine eingehende Nachricht. Wie lange musst du heute arbeiten? Wenn es dem Sklaventreiber genehm ist, komm ich heute Abend wieder vorbei. Kakuzus Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Eigentlich war es nicht seine Art sofort zurückzuschreiben. Rein aus Prinzip. Doch dieses mal tat er es. Als ob ich eine andere Wahl hätte. Ich erwarte dich um neun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)