Police-Secrets von Ookami-no-Tenshi (Leben in der Zukunft) ================================================================================ Kapitel 39: A little pause -------------------------- Wie ein Tiger schleicht Erwin unruhig von Raum zu Raum. Besorgt muss er nach einigen Minuten feststellen, dass auch in diesem Stockwerk kein Levi zu finden ist. Seit einer geschlagenen Stunde sucht er den Schwarzhaarigen nun schon im ganzen Gebäude, doch irgendwie scheint dieser wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Fast wütend merkt der Blonde gar nicht, wie er die Zettel in seiner Hand zerknittert, die er eigentlich an Levi weitergeben wollte zum Unterschreiben. Eigentlich war das zwar nur ein Vorwand, um dem Leiter der Spezialeinheit einen kleinen Besuch abzustatten, aber der war nicht in seinem Büro, was Erwin um ehrlich zu sein ziemliche Sorgen macht. Immerhin hat Levi in der letzten Zeit die Zentrale kaum verlassen und heute ist er plötzlich nicht mehr aufzufinden. Zum gefühlt tausendsten Mal läuft der Blonde deshalb schon wieder an Hanji vorbei, die mit Armin zusammen die Akten eines neuen Kriminellen analysiert. Die Wissenschaftlerin zieht wiederholt fragend ihre Augenbrauen in die Höhe, doch sie wird vom Älteren ignoriert und bekommt nur einen kalten Blick ab. Daraufhin kann die Brillenträgerin nur ihren Kopf schütteln und fragt Armin: „Heute hat Erwin aber besonders schlechte Laune kommt mir vor, denkst du nicht?“ „Ich weiß nicht, er läuft die ganze Zeit schon hier herum. Vielleicht sucht er ja etwas“, antwortet Armin ihr mit einem Lächeln, woraufhin Hanji zustimmend nickt. „Wohl eher sucht er nach irgendjemanden, aber solange er mich wie ein grummeliger Kaktus anschaut, verrate ich ihm nichts.“ Danach schmollt die Braunhaarige leicht und kümmert sich weiter um die Akten, während Armin nur tonlos seufzt und die Ältere anschließend fragt: „Ein Kaktus?“ Woraufhin die Brillenträgerin ihm erklärt: „Kakteen sind stachelig und böse! Sie verletzen dich obwohl du ihnen gar nichts getan hast und um ehrlich zu sein, glaube ich, dass es ihnen sogar Spaß macht. Also nimm dich besser in Acht, solltest du jemals einem begegnen. Sie sind das Böse in Person, oder eher in Pflanze!“ Daraufhin belächelt Armin sie nur und sagt nichts mehr. Lange werden sie sowieso nicht mehr arbeiten, die Sonne ist schon vor einiger Zeit unter gegangen und seine Armbanduhr zeigt bereits 20:14 Uhr an. Zur selben Zeit bekommt Eren sein zweites alkoholisches Getränk an diesem Abend. Dieses Mal ist es ein Schnaps. Aber der junge Polizist hat sich selbst geschworen, heute nicht mehr allzu viel zu trinken. Er will nämlich nicht schon wieder komplett unfähig sein, um klar zu denken in Levis Gegenwart. Nicht, dass es ihm nicht gefallen hätte, das letzte Mal hier im Gasthaus mit seinem Liebhaber im oberen Zimmer. Aber es wäre schon besser gewesen, wenn er einen klaren Gedanken währenddessen hätte fassen können. Neben ihm sitzt der Schwarzhaarige, ruhig wie immer, doch Eren kann erkennen, dass er entspannt ist, zumindest wirkt es so auf ihn. Glücklich darüber lässt sich der Braunhaarige auf ein weiteres Gespräch mit Connie ein, welcher schließlich aus Jans privater Vorratskammer ein paar hochwertige Süßspeisen holt. Als der Gasthausbesitzer das bemerkt, wirkt er nicht besonders überrascht. Trotzdem entsteht ein Streitgespräch darüber, ob Connie nun Sachen aus seinem Privatbereich holen darf, oder nicht. Währenddessen schauen Levi und Eren nur zu, doch nach einiger Zeit scheint der Ältere genug von dem Theater zu haben. Ohne ein weiteres Wort steht er auf. Eren bemerkt das erst, als er spürt, wie der Schwarzhaarige ihn am Oberteil vom Stuhl zieht und in Richtung Treppe deutet. Mit einem Nicken springt der Jüngere ebenfalls auf und schlendert schließlich mit Levi zusammen ins Zimmer. Dort legen sich beide ins Bett und während Levi nicht wirklich viel tut, fängt Eren an, seinen Vorgesetzten fest zu umarmen und vorsichtig über seinen Körper zu streichen, nicht sexuell. Es dient nur zur Entspannung und schon nach wenigen Minuten driftet der Schwarzhaarige langsam ab in einen traumlosen Schlaf. Seit Tagen schon hat er nicht mehr ruhig geschlafen, doch heute soll es anders sein. Eren macht solange weiter, bis Levi wirklich eingeschlafen ist und selbst danach kann er seine Augen nicht von dem Älteren abwenden. Nach ihrem kurzen Gespräch hat er kein Wort mehr gesagt, auch wenn Jan wirklich versucht hat, mit Levi zu reden. Doch er wirkte nicht unglücklich, den ganzen Abend lang nicht und dafür alleine ist Eren froh. Es war für Levi sicher nicht einfach, all das, was in letzter Zeit passiert ist und es wird auch sicherlich in Zukunft nicht gerade ein Honigschlecken werden. Das Problem mit dem eifersüchtigen Erwin ist noch immer nicht wirklich gelöst und nun muss der Schwarzhaarige auch noch eine komplett neue, unerfahrene Spezialeinheit einweisen und trainieren. Zum Glück besteht sie neben Mikasa und Armin, nur aus Sasha und eben Hanji. Das ist zumindest ein kleiner Vorteil, zumindest in Erens Augen. Während er noch still im Bett überlegt, bleiben seine Arme langsam auf Levis Hüften liegen und mit jeder Sekunde wird nun auch der Braunhaarige schläfriger und bald schon ist er eingeschlafen. Erst am nächsten Morgen wacht Eren wieder auf, dieses Mal sogar vor dem Älteren. Dieser hat sich im Schlaf näher an ihn heran gedrängt und liegt nun fast gänzlich auf der Brust des jungen Polizisten. Wahrscheinlich ist er auch wegen dem Gewicht aufgewacht. Doch nun kann Eren nur belächeln, wie niedlich sein Freund im Moment aussieht. Über seinen leicht geöffneter Mund spürt der Jüngere Levis Atem direkt auf der Haut und die schwarzen Locken hängen dem Älteren durcheinander vom Kopf. Eren kommt es so vor, als könnte er Levi ewig so betrachten, doch langsam müssen sie wirklich wieder zur Zentrale zurück. Auch wenn er selbst Mikasa Bescheid gegeben hat und Levi eine Nachricht an Hanji geschrieben hat, sollten sie langsam wirklich wieder fahren. Daher fängt der junge Mann an, seinem Freund über die Haare zu streicheln, solange, bis er langsam die Augen öffnet und sich kurz desorientiert umsieht. Anschließend jedoch setzt Levi sofort wieder seine monotone Maske auf und rutscht vorsichtig von dem Jüngeren hinunter. Doch bevor auch Eren nun endlich aufstehen kann, kommt der Leiter der Spezialeinheit ihm noch einmal näher und gibt ihm einen furchtbar schmeckenden Guten-Morgen-Kuss. Trotzdem grinst Eren nur und lässt sich auf das kurze Spiel ihrer Zungen ein. Komischerweise findet er den Geschmack in seinem eigenen Mund viel ekeliger, als den von Levi. Irgendwie hat der Ältere es geschafft, dass sein Atem immer noch leicht nach Pfefferminz schmeckt, so als ob er eben noch ein Bonbon gegessen hätte. Wie macht er das denn bitte? Genau über das selbe Thema scheint auch Levi im Moment nachzudenken, denn nach dem Kuss sagt er: „Oi, putz dir die Zähne bevor du nach unten kommst. Ich werde dort auf dich warten.“ Danach streift sich der Schwarzhaarige sein T-Shirt und die Hose wieder über, die er zum Schlafen weggelegt hat. Eigentlich mag er es nicht, die gleichen Klamotten öfters anzuziehen, doch im Moment hat er leider keine andere Wahl und natürlich geht auch Levi noch einmal ins Badezimmer um sich dort ein wenig frisch zu machen mit den Sachen, die Jan ihnen zur Verfügung gestellt hat. Anschließend schlendert er in den unteren Stock. Dort erwartet ihn schon der herrliche Geruch von Spiegeleiern und frischem Speck. Das Gasthaus sperrt erst um die Mittagszeit auf, also haben sie den ganzen Speiseraum für sich und Jan beschlagnahmt gerade die Küche für ein herrliches Frühstück. Connie werden sie heute wahrscheinlich nicht mehr sehen. Er hat seinen freien Tag und ist daher einen Sprung zu seiner Familie ins Dorf gefahren. Als Levi die schon ein wenig knarzenden Stufen der Treppe hinunter geht, wird Jan sofort auf ihn aufmerksam und blickt aus der Küche heraus um ihm kurz zuzulächeln. „Guten Morgen! Möchtest du deinen Tee immer noch so wie früher? Ich habe schon etwas vorbereitet. Setz dich einfach zum Tisch!“, meint er fröhlich, nur um kurz darauf mit drei Tellern voller Leckereien zu Levi zu kommen, welcher sich wie verlangt hingesetzt hat. „Irgendwie nostalgisch. Es fühlt sich fast so an wie damals, als wir alle am Tisch gesessen sind und unseren Gewinn aufgeteilt haben. Erinnerst du dich noch? Isabel hat einmal deinen Tee umgestoßen und irgendwie hat sie es geschafft, ihn über den ganzen Tisch zu verteilen. Die Flecken sind aus meiner Hose nur schwer heraus gegangen. Was hast du damals in den Tee gemischt?“, erzählt der junge Mann schließlich und setzt sich schwungvoll auf den Stuhl direkt neben Levi. Dieser scheint nicht wirklich an einem Gespräch interessiert zu sein, was Jan kaum zu stören scheint. Er lacht einfach weiter über gute, alte Erinnerungen und schüttet sich eine Tasse Kaffee ein. Nach einigen Sekunden jedoch, meldet sich der Schwarzhaarige plötzlich. Levi blickt nicht von seiner Tasse auf, als er fragt: „Wie geht es eigentlich deinem Bein?“ Kurz wirkt Jan verwirrt, ehe er kurz traurig lächelt und schließlich meint: „Gut, wirklich gut. Dieser Spezialist damals, er hatte wirklich etwas drauf. Ich habe nie wieder ein Problem gehabt nach seiner Operation. Trotzdem... ich weiß, du hast das jetzt schon hunderte Male von mir gehört, aber ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir leid, immer noch! Wäre ich damals nicht gewesen, wärt ihr nie geschnappt worden und Isabel und Farlan wären immer noch...“ Doch in diesem Moment spürt Jan plötzlich eine Hand auf seinem Unterarm. Levi hat zwar nichts gesagt, aber vermittelt ihm nun mit dieser Geste genau das Richtige. Das es nicht seine Schuld war. Es war niemandes Schuld. Bevor aber noch einer der Beiden etwas tun kann, kommt plötzlich laut gähnend Eren herunter, mit überall abstehenden Haaren. Sofort wischt sich Jan die kleine Spur der Tränen weg, die ihm entflohen sind, ehe er wieder sein Lächeln aufsetzt und Eren ebenfalls begrüßt. Anschließend frühstücken alle drei und der Jüngste merkt nichts von den tiefen Gesprächsthemen, die eben noch im Raum standen. Der Rest des Morgens vergeht ereignislos und schon bald sind Levi und Eren wieder abfahrbereit. Nach einer relativ kurzen Verabschiedung von Jan starten sie auch gleich los. Dieses Mal jedoch fährt Levi. Während sie ruhig die Straße entlang kurven, fragt dieser jedoch plötzlich: „Oi, wo ist eigentlich der Räuber von gestern hin.“ Ertappt blickt Eren sofort zu dem Älteren und stammelt als Antwort: „Ähm,... er wurde abgeholt von einer... speziellen Einheit der Zentrale, die extra geschickt wurde.“ „Aha, also eine Spezialeinheit“, merkt der Schwarzhaarige an. „Ja,... also nein! Ich meine nicht die Spezialeinheit. Das sind doch wir! Sondern eben eine... spezielle... Räuber-fang-Einheit“, erwidert der Jüngere eher fragend als sicher und fuchtelt wild mit seinen Armen in der Luft herum. Als keine Antwort mehr von Levi kommt, blickt Eren unsicher zu dem Schwarzhaarigen hinüber und hüpft augenblicklich vor Schreck fast aus seinem Sitz. Dort sitzt er, sein Vorgesetzter, ruhig und gelassen das Lenkrad drehend und mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen. Levi konnte es einfach nicht zurück halten. Eren hat ihn doch wirklich zum Schmunzeln gebracht, schon wieder. Dieser Junge beeinflusst ihn schon viel zu stark und dennoch, Levi kann sich im Moment nichts schöneres vorstellen, als mit Eren hier zu sitzen, im Auto auf der Landstraße, wo ihnen kein Mensch entgegen kommt. Kurz ist sein Freund noch perplex, das sieht der Schwarzhaarige aus dem Augenwinkel heraus, ehe Eren sich schmollend zur Seite dreht und von nun an das Fenster anstarrt. Das bringt Levi fast erneut zum Lächeln, doch er kann es gerade noch zurück halten. Was der Ältere jedoch nicht sieht, ist, dass dafür nun Eren heimlich grinst. Er ist glücklich, dass er seinen Vorgesetzten dazu bringen konnte die Mundwinkel ein wenig zu heben und der junge Polizist muss wirklich zugeben, dass Levi dieses Lächeln steht. In Zukunft wird er viel öfters versuchen ihn zum Lachen zu bringen, auch wenn Eren nicht wirklich weiß, was an seiner genialen Notlüge gerade so lustig war. Nach einiger Zeit entschließt sich der Braunhaarige aber, sich wieder normal hinzusetzten und Levi weiter zu beobachten. Noch wirkt dieser entspannt, was sich jedoch in den nächsten paar Minuten drastisch ändern wird. Denn als ihr Auto langsam die Auffahrt zur Zentrale entlang fährt, springt sofort etwas in den Blickwinkel der beiden Polizisten und ungewollt spannen sie sich an. Vor dem Eingang zum unterirdischen Parkplatz steht Erwin. Dieser sieht aus, als hätte er kein Auge zubekommen die ganze, letzte Nacht lang. Wütend baut sich der Blonde vor dem Einsatzwagen auf und wartet anscheinend nur darauf, dass die beiden Männer aussteigen. Eren hat zugegeben ein sehr ungutes Gefühl dabei, doch um ein Gespräch mit seinem direkten Boss wird er wohl oder übel nicht herum kommen, genauso wenig wie Levi, welcher nun erst recht wieder angepisst aussieht und das zu Recht. Hoffentlich geht das gut! Eren hat nämlich so seine Zweifel daran. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)