Akte Zee von CuratorGenesis (Der Tot kommt schlurfend) ================================================================================ Kapitel 1: Teil I ----------------- Die warmen Sonnenstrahlen, die durch das Busfenster fielen, kitzelten sanft Kenny´s Nase. Der blonde, junge Mann hatte seinen Kopf gegen die Glasscheibe gelehnt und sah in die weite ferne, ohne etwas von der Umgebung wahrzunehmen. Geistesabwesend strich er sich mit dem Daumen über das blanke Metall um seine Handgelenke. Er war mit zwei schweren Handschellen gefesselt, die an seiner Brust mit einer Kette an einer weiteren Kette mit den Fußschellen verbunden waren. Kenny war vor kurzem 27 Jahre alt geworden, sah aber aus wie zarte 17 und war ein gefährlicher, nicht zu berechender Schwerverbrecher. Vor zwei Jahren hatte er von einem Dach aus mehere Menschen mit einem Scharfschützengewehr mit einem gezielten Kopfschuss getötet und das obwohl nach dem ersten Schuss alle in Panik waren hatte er jeden den er treffen wollte genau am Kopf getroffen. Seiner Meinung nach hatten sie es verdient. Vor Gericht sagte er aus, dass er sich seine Opfer genau ausgewählt und keine Zivilisten getötet hatte. Das war alles was er während der ganzen Verhandlung gesprochen hatte, danach war er stumm auf seinem Stuhl sitzen geblieben und hatte sich auch nicht einen Zentimeter bewegt als die Angehörigen der Opfer ihre Aussagen getätigt hatten. Vom Gericht wurde er als kalherzig und hoch gefährlich eingestuft. Kenny sprach generell nicht viel, nicht mehr seid seine Schwester vor dieser Tat getötet wurde. Somit behielt er auch für sich, dass die Menschen, die er getötet hatte, an dem Tot seiner Schwester schuld gewesen waren und er es aus diesem Grund getan hatte. Nicht das es seine Strafe gemildert hätten, aber vielleicht wäre er dann im öffentlichen Leben besser weg gekommen. Jetzt saß er in einem Bus voller Mitgefangener, auf dem Weg in ein neues Gefängniss, welches besser und strenger bewacht wurde als das vorherige. Der Häftling neben Kenny hatte schon vor Beginn der Fahrt immer wieder eindeutige Bemerkungen und Bewegungen in Kenny´s Richtung gemacht. Er selbst hatte sich nur abgewand und ihn ignoriert was den Typen aber nicht davon abhielt weiter zu machen. Zum Glück war der Kerl auch angekettet und konnte sich kaum bewegen, sonst hätte Kenny bestimmt schon längst dessen riesige Pranke in seinem Schritt gehabt. Jetzt saß er hier, starrte in die leere, vorbeirauschende Umgebung und dachte an…. Nichts. Die nächste halbe Stunde verlief normal. Der ein oder andere Häftling wurde mal laut, wurde aber sofort wieder leise als der große, breitschultrige Wärter mit dem Kahlen Kopf aufstand und sich auf dem Weg zum Unruhestifter machte. Das gesellige Beisammensein wurde je unterbrochen als der Busfahrer auf die Bremse trat und der Bus langsamer wurde bis er schließlich stehen blieb. Kenny starrte weiter hin nach draußen, kein Grund nach vorne zu gucken, sie waren ja schließlich noch nicht angekommen. "Was zum…", der Fahrer sah nach draußen durch die große Windschutzscheibe eher er sich nach hinten zu den Wärtern um drehte, die mit dabei waren um die Gefangenen zu bewachen, "Da ist ein Verletzter auf der Straße… Wir können den doch nicht einfach da lassen." Der Fahrer deutete auf einen Mann, der mitten auf der Straße stand, leicht hin und her wankte. Ihm tropfte Blut von der Stirn und von den Armen auf den Boden. "Ich mach das schon. Ruft ihr nen Krankenwagen", der glatzköpfige Wärter klopfte dem Fahrer auf die Schulter und stieg dann aus. Die Gefangenen wurden leicht unruhig, vielleicht ergab sich so ja eine Chance zur Flucht. Kurz zuckten Kenny´s Augen zu den verbleibenden zwei Wärtern, um seine Chancen ab zu checken. War eher unwahrscheinlich heile raus zu kommen, selbst wenn alle auf einmal los rennen würden, zudem waren die meisten ziemlich gut verkettet, zwar nicht am Sitz selbst, aber die mit den schwereren Verbrechen hatten auch die Fußketten wie Ken. Seine Aufmerksamkeitsspanne war zu kurz weshalb Kenny sich wieder der Umgebung widmete und so erst zu spät mit bekam was da draußen gerade passierte. "Komisch…", der Busfahrer nahm das Telefon langsam wieder vom Ohr mit dem er versucht hatte einen Krankenwagen zu kontaktieren, "Da nimmt einfach keiner ab…." Die beiden Wärter sahen sich kurz an, dann zum Busfahrer und dann nach draußen zu ihren Kollegen, der sich dem Verletzten langsamen näherte. "Versuchen Sie´s einfach noch mal", meinte der Kleinere von den Beiden. Draußen kam der schwankende Verletzte auf den Wärter langsam zu. "Sir? Geht’s Ihnen gut? Können wir Ihnen helfen?", keine Antwort. "Sir? Hören Sie mich??", der Wärter ging mit festen Schritt auf den Mann zu und hielt ihn dann an der Schulter fest, "Hallo?" Der Verletzte blieb stehen, es sah aus als würde er überlegen was er sagen oder tuen sollte. Einen Augenblick lang dauerte es, dann riss der Mann den Mund weit auf, drehte ruckartig seinen Kopf und bis mit voller kraft in den Arm des Wärters. Erschrocken über die plötzliche Schnelle des verletzen konnte der Hüne gar nicht reagieren. Schreiend und fluchend versuchte er den Mann von seinem Arm weg zu bekommen. Blut spritzte und ließ in Strömen von dem Arm und tropfte auf den Boden wo sich langsam eine Blutlache bildete. "Shit!!! Verdammter Mist! Lass los du irrer Psychopath!!!!", mit voller Kraft schlug er dem Angreifer gegen den Kopf um ihn wieder los zu werden. Mit einem lauten Reißen gefolgt von einem Knacken löste sich endlich der Typ von dem Arm des Wärters. Der Mann hatte ihm ein Stück Fleisch aus dem Arm gerissen und dabei auch noch ein paar Zähne verloren. Fluchend hielt der Wärter sich die blutende Wunde, während sich der Mann abwandte und weiter Richtung Bus schwankte. Die Kollegen, die das Schauspiel mit offenem Mund mit angesehen hatten reagierten sofort als der Typ einfach weiter lief. Der Busfahrer versuchte derweil immer noch einen Krankenwagen zu erreichen bekam aber keinen dran. Der kleiner der beiden Wärter stieg jetzt auch aus und hielt seine Dienstwaffe auf den Angreifer, "Stehen bleiben!" Blanke Ignoranz. Der Typ ging einfach weiter. "Stehen bleiben hab ich gesagt!", er schoss ihm ins Knie. Der Mann zuckte kurz, dann ging er schnurstracks weiter auf den Kleinen zu. "Erschieß ihn! Der ist Irre!", brüllte der Glatzköpfige seinem Kollegen zu, "Na los!!" Er hielt sich immer noch die Wunde und versuchte nicht das Bewusstsein zu verlieren durch den hohen Blutverlust. Der Kleine tat wie ihm aufgetragen und schoss auf den Mann, zwei Mal in die Brust. Er blieb stehen, sah auf die Wunden in der Brust, sah wieder hoch und ging unbeirrt weiter. "Fuck! Der müsste doch schon tot sein!!!", brüllte der Wärter als ihn der Typ packte, zu sich hin zog und in den Hals biss. Sofort schoss das Blut wie eine Fontäne aus der Wunde. Mit einem unterdrückten Schrei, welcher in einem gluggern und gurgeln endete. Kenny hatte seinen Blick nach vorne gerichtet als der erste Wärter anfing zu schreien und rum zu brüllen. "Ist ja wie n schlechter Horrorfilm", brummte der Mann neben ihm. Kenny lehnte sich etwas zur Seite um besser sehen zu können als der kleinere Wärter auf den Mann schoss. Als dieser sich nach den eindeutig tödlichen Schüssen immer noch bewegte brach langsam aber sicher Panik aus. "Fuck Man! Treten Sie aufs Gas!", einige der Insassen brüllten den Fahrer an, der scheinbar nicht wusste was er machen sollte. Der größere Wärter blieb ganz ruhig, nahm dem Busfahrer das Handy, welches er sich immer noch ans Ohr hielt aus der Hand, wählte selber eine Nummer und wartete kurz. Währenddessen wurde das Gebrüll im Bus immer lauter. Der Typ der die anderen Beiden Wärter angefallen hatte versuchte durch die verschlossene Bustür hinein zu kommen. Gelassen sah der Mann mit dem Telefon zu ihm rüber und hielt die Waffe schussbereit. "Ja… ich bin´s. Was ist los?... Hmhm…. Okay… Kopf? Du meinst wie bei… okay. Ich probier´s mal aus", er legte auf, zielte durch die Glasscheibe auf den Kopf des Mannes und schoss. Die Kugel verließ den Lauf, durchdrang das Glas, trat in den Schädel des verletzen Mannes ein und kam auf der anderen Seite wieder heraus. Eine Sekunde später lag der Mann bewegungslos auf dem Boden. "na geht doch….hm?", der Wärter sah nach draußen auf die Straße wo der Tote und der glatzköpfige Wärter lagen. "Fu…. Wo ist…?!!", der große Mann drehte sich von der Tür weg zum Fahrer um als eine Scheibe hinter ihm klirrte. Er konnte gerade noch sehen wie der Fahrer aus dem Sitz gezogen wurde. "Shit! Was war das? Was ist hier eigentlich los???!", die Insassen brüllten laut und aufgeregt durcheinander. Einige wollte weg, andere brüllten den verbleibenden Wärter an das er einfach losfahren sollte. Kenny versuchte seine Gedanken zu ordnen, die sich gerade regelrecht überschlugen. Er wüsste auch gerne was hier abging. Es sah für ihn so aus wie diese Dinger aus den Zombie-Filmen, die seine Schwester immer mit wachsender Begeisterung geschaut hatte. Aber das war unmöglich. Zombies gab es nicht und trotzdem hatte jemand gerade auf einen Menschen geschossen der sich erst mit dem gezielten Schuss in den Kopf hatte ausschalten lassen. Gerade als er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, klatschte etwas neben ihm gegen die Fensterscheibe. Ken brauchte sich gar nicht zur Seite drehen, vorher schrie nämlich der Typ neben ihm entsetzt los. Langsam blickte Kenny zum Fenster. Mehrere Hände verschmierten Blut an dem Glas von oben nach unten. Grotesk aussehende Gesichter quetschten sich an das Glas um möglichst viel sehen zu können. Kalter Schweiß lief Kenny über den Rücken. Hier im Bus war nur einer mit einer Waffe und der hatte bestimmt nur sein Standardmagazin dabei und vielleicht noch eins mit Ersatzmunition. "Shit…." Kapitel 2: Teil II ------------------ Im Wageninneren war eine ganze Menge Blut verteilt, wahrscheinlich war es nicht nur ihr eigenes. Die rechte Seite ihres Gesichts war bis zur Unkenntlichkeit zerbissen. Das blonde, mit Blut verklebte Haar klebte ihr wild im Gesicht. Und trotz ihrer tödlichen Verletzung bewegte sie sich immer noch. Die Frau wippte auf dem Sitz leicht von vorne nach hinten und wieder zurück. "Wahrscheinlich wurde sie gebissen nach dem sie den Unfall hatte", meinte Darren leise, fast schon nachdenklich, als wolle er anhand des Unfallbilds erkennen was genau passiert war, "Sie war eingeklemmt und hatte nicht mal eine Chance sich zu wehren." "Sie wird wohl nicht die Einzige sein, der das passiert ist oder passieren wird…", brummte Woran und fügte noch hinzu, "so wie´s aussieht war sie auch nicht alleine im Wagen und der SUV scheint auch angegriffen worden zu sein." Dabei zeigte er auf die Fahrerseite, wo die Tür nur noch halb in den Angeln hing. "Die Toten müssen sie rausgerissen haben… was für eine Kraft…." Als die Drei an den beiden Autos vorbei liefen, immer leicht geduckt um nicht sofort von den Toten gesehen zu werden, konnte man ein leises knirschen und knacken hören. Kenny drehte seinen Kopf leicht zur Seite um wieder in das Wageninnere zu sehen, wo die grotesk zugerichtete Frau saß. Sie schnappte wild um sich. Da sie eingeklemmt war hatte sie gar keine Chance aus dem Auto heraus zu kommen und die Drei anzufallen, schien diesen Umstand allerdings zu ignorieren und versuchte es trotzdem. Darren zog seine Waffe. Sofort legte Woran seine Hand auf die von Darren und schüttelte kaum merklich den Kopf, "wenn du jetzt schießt ist das Munitions Vergeudung und außerdem würdest du diese Dinger auf uns aufmerksam machen." Darren schnaubte, steckte die Waffe aber wieder weg, da er wusste das Ren recht hatte. Auch wenn er die Frau von ihrem Leiden erlösen wollte, so würde er sie selbst nur in Gefahr bringen. "Sagt mal", kam es leise von Kenny, "wenn wir nen Wagen haben…. Locken wir die Dinger dann nicht auch an?" "Hm.… Eigentlich schon", Woran kratzte sich am Kinn, "dann müssen wir halt n Elektroauto finden. " Kenny verdrehte leicht die Augen und ging dann weiter die Straße entlang Richtung Innenstadt. Einen richtigen Plan schien wohl niemand zu haben, aber irgendwann würde das auch schon noch kommen, zumindest hoffe das Kenny. Sie gingen zwar nahe an den Häusern entlang, aber dennoch mehr in der Mitte, da sie befürchteten das einige von den Toten vielleicht in den Hauseingängen oder Gassen stehen könnten um sie zu packen und dann zu beißen. Sie liefen hintereinander her Darren war an der Spitze, dann kam Kenny und das Schlusslicht bildete Woran. So schlichen sie die leere Straße entlang, vorbei an leeren Häusern mit eingeworfenen Scheiben oder angesenkten Fassaden. Ein zwei Mal passierten sie Leichen, die allerdings tot waren, Menschen die sich aus den Fenstern gestürzt hatten um vermutlich den lebenden Toten zu entgehen. Ein fahler Geruch von Verwesung, vermischt mit Blut und Rauch, lag in der Luft und ab und an hörte man ein leises Stöhnen. Darren zuckte immer wieder hoch wenn er ein Geräusch hörte, welches nicht von der Gruppe kam und sah sich sofort um. Hinter einigen Fensterscheiben huschte immer wieder mal ein Schatten vorbei, vielleicht Überlebende, die sich nicht auf die Straße trauten und sich in ihren Wohnungen verschanzt hatten, vielleicht aber auch Tote, die einen Weg nach draußen suchten, um die frische Beute draußen auf der Straße zu schnappen. "Da vorne", Darren nickte leicht mit seinem Kopf in die Richtung die er ansprach, "da ist ein Supermarkt." "Irgendwelche Leichen zu sehen, die nicht platt auf der Straße liegen?", kam die Frage von ganz Hinten. "Bis jetzt noch nicht. Heißt aber nicht dass sich nicht welche im Supermarkt selbst aufhalten…" "Oder das sie intelligent genug sind uns in eine Falle zu locken", mischte sich Kenny kurz ein. Ob die Dinger intelligent waren hatten sie noch nicht heraus gefunden. Aber selbst wenn nicht sollten sie vorsichtig sein, auch Lebende konnten unter diesen Umständen gefährlich werden. Darren schlich sich voran an das Gebäude heran. Es war nicht gerade riesig, aber dennoch so groß dass es mit drei Leuten schwer einsehbar war. Er streckte den Kopf leicht zur Seite um durch eins der großen Schaufenster nach innen zu gucken. Noch brannte Licht, also war die Stromversorgung noch vorhanden. Innen konnte er sonst niemanden sehen. "Ich denke die Luft ist rein", meinte er und ging weiter zum Eingang, wobei er das Innere nicht aus den Augen ließ. Kenny und Woran sicherten derweil die Umgebung ab. Langsam zog Darren die Eingangstür auf und trat als erstes ein. Toten Stille. Nicht mal ein knacken oder ein elektrisches Surren einer der Deckenleuchten war zu hören. Keiner der Drei traute sich im ersten Moment etwas zu sagen, dann durchbrach Kenny die Stille, "Ich suche nach Wasser, Woran nach Konserven und Darren du nach anderen wichtigen Dingen, Verbände und so n Zeug." Beide nickten gleichzeitig, "geht klar." So teilten sie sich auf und suchten getrennt die Regale des Supermarkts ab. Auch wenn er von außen nicht groß wirkte, war er von innen und unter den Umständen noch viel größer. Kenny hatte die Eisenstange fest in beide Hände genommen und lief die Regale nach einander ab um Wasser oder zumindest etwas zu trinken zu finden. Nach dem er die dritte Reihe durchschritten hatte fand er endlich wo nach er suchte. Er nahm sich zwei Sechserträger mit Wasser aus dem Regal, wobei er die Eisenstange unter den Arm klemmte. Wenn tatsächlich einer von den Toten hier irgendwo lauer sollte, würde er ihm einen der Träger entgegen werfen und so schnell rennen wie er konnte. Mit den vollen Händen ging er wieder nach vorne, stellte die Flaschen auf dem Boden ab und wartete am Eingang. ~Schon komisch~, dachte er, ~ich hab ehrlich gesagt damit gerechnet das hier mehr los ist oder haben die Menschen daran nicht gedacht? Kann ich mir gar nicht vorstellen… hier muss es doch auch noch andere überlebende geben oder….~ Ein lauter Knall riss Kenny aus seinen Gedanken. Dann kam ein lautes "FUCK!" aus der hintersten Regalreihe. Kapitel 3: Titel III -------------------- Kenny´s Körper spannte sich an, bereit davon zu preschen und sich in Sicherheit zu bringen. "Darren!! Kenny! Zum Eingang! Jetzt!", Woran war in der letzten Regalreihe und hatte scheinbar auch geschossen. Er rannte wie von der Tarantel gestochen durch die Regalreihen auf den Ausgang zu, "Was stehst du da rum Kenny? RENN!!!" Das war der Startschuss den er nötig hatte. Kenny machte auf dem Absatz kehrt, packte die Wasserflaschen, rammte die Tür mit seiner Schulter auf und hielt sie auf bis die anderen Beiden ankamen. Darren hatte einen großen Rucksack geschultert, der scheinbar bis obenhin voll war. Dennoch sah es aus als würde er fast über den Boden fliegen, als würde der Rucksack nichts wiegen. Woran kam als erster, schnappte sich einen von den Wasserträgern, den Kenny sich einfach abnehmen ließ und rannte weiter. Kenny folgte den Beiden als Darren an ihm vorbei war. Während sich die Tür schloss sah er noch einmal nach hinten und sah vor was Woran weggerannt war. Mehrere dutzend Tote wankten auf die Tür zu, stießen dagegen verglaste Tür und versuchten sich zusammen durch die Öffnung zu quetschen, um an das frische Fleisch zu bekommen. Scheinbar hatten sie im hinteren Teil des Ladens herumgelungert und hatten sofort auf Woran reagiert als sie ihn gesehen hatten. "Scheißee!!", brüllend sah Kenny sich um. Es wurden immer mehr, da sie nicht gerade leise verfolgt wurden. Vorne wichen Woran und Darren anderen Toten aus die auf die zu gerannt kamen. "Nach Rechts!! Wir müssen nach oben auf ein Dach!" Kenny wusste nicht woher der Befehl kam, aber er folgte ihm blind. Ihm blieb auch nichts anderes übrig, wenn sie sich jetzt aufteilten würde er es bestimmt nich überleben. Kenny nahm an Geschwindigkeit zu als der die Toten dicht hinter sich hörte, er glaubte sogar das er den fauligen Atem riechen konnte. Er überholte sogar Darren, der schon ein Stück von ihm entfernt war. Mit einmal blendete Kenny alles um sich herum aus. Er sah nur noch den Weg vor sich, hörte nur noch seinen eigenen schweren Atem. Nichts zählte mehr außer das nackte überleben. "..ny.…enny…. KENNYYY", Woran´s Stimme riss ihn wieder zurück in die Realität. Woran packte ihn mit der freien Hand am Arm und zog ihn mit sich. "Dreh dich nicht um! Lauf einfach!", Kenny hörte was Woran sagte, tat aber genau das Gegenteil. Hätte er es lieber gelassen, was er sah fraß sich in seinem Kopf fest. Darren war gestürzt ohne das Kenny irgendetwas mit bekommen hatte. Er lag am Boden und versuchte wieder auf die Beine zu kommen, schaffte es aber nicht. Augenscheinlich hatte er sich am Bein verletzt. //Typisch//, dachte Kenny unwillkürlich, //In Horrorfilmen stürzt immer einer und verletzt sich am Bein.// Aber das war kein Horrorfilm, ein Buch oder ein Comic, das hier war die Realität. Er konnte noch sehen wie eine ganze Welle von Zombies auf Darren zu schwappte und ihn dann verschlang. "Hier lang!", Kenny hatte nicht mit bekommen wo Woran ihn hin gezogen hatten. Mit einem kräftigen Rucken am Arm beförderte er den Kleineren in einen Hauseingang. Die Tür war offen gewesen und nur Woran´s Intuition hatte ihn hier rein gehen lassen. Er wusste nicht ob sich dort Tote versteckt hielten und auf sie lauerten. Zu zweit stolperten sie die Treppe nach oben, immer noch hielt Woran Kenny´s Arm eisern fest. Das stöhnen der lebenden Toten dröhnte in Kenny´s Ohren. Er konnte nicht ausmachen ob sie von oben, unten oder von der Seite kamen. Sie rannten die Stufen nach oben, bis sie vor einer Stahltür stehen blieben. Woran ließ Kenny kurz los. Der Kleine betete insgeheim darum das die Tür nicht verschlossen war. Quietschend schwang die Tür auf als Woran die Klinke runter drückte. Sie hatten Glück. Wieder packte der große Mann Kenny´s Arm, zog ihn aufs Dach erst einmal in Sicherheit. Sofort knallte er die Stahltür wieder zu, "los wir müssen noch ein Stück weiter, die Tür wird sie wohl nicht aufhalten!" Kenny nickte knapp, da rannten sie auch schon wieder quer über das große Dach. Woran steuerte den Rand des Daches an. Zwischen diesem und dem nächsten Dach lag eine große Lücke und genau über die wollte Woran rüber. Ganz knapp vor dem Rand kamen sie zum stehen. Woran warf den Sechserträger mit Wasser, den er immer noch bei sich trug, rüber auf das andere Dach, dann nahm er Kenny seinen ab und warf ihn, "und jetzt wir!" Kurz Anlauf genommen und Sprung! Beide sprangen zusammen rüber auf die andere Seite. Woran schaffte es mit Leichtigkeit, er sprang wie eine Katze von einem Dach zum Anderen. Kenny hatte etwas weniger Glück. Er schaffte es zwar bis auf die andere Seite, allerdings trat er mit seinen Fußspitzen nur bis auf die Dachkante, rutschte ab und konnte sich gerade noch so mit seinen Händen an dem kleinen, gemauerten Vorsprung des Daches festhalten bevor er in die Tiefe stürzte. Kenny wusste zwar nicht wie tief es nach unten ging, aber er wusste, wenn er hier runter fallen würden, dann würden sich sein Körper auf der Straße und an den Hauswänden verteilen. Woran kam in sein Blickfeld, während Kenny verzweifelt versuchte sich wieder hoch zu ziehen, er hatte kaum noch Kraft und sein Wille zu überleben schwand auch immer mehr. Woran packte ihn wieder am Arm und zog ihn hoch aufs Dach, "komm schon! Nicht aufgeben! Wir schaffen das gemeinsam hörst du?!" Woran versuchte Kenny wieder mehr Kraft zu geben. "Komm wir müssen weiter, die Dinger sind unermüdlich so wie es aussieht", Woran nickte kurz hinter sich, worauf hin Kenny sich kurz umdrehte. Die Zombies waren inzwischen dabei das Dach zu stürmen und ihnen in die Richtung zu folgen. "Ich hoffe mal die Lücke ist groß genug das nicht alle hier rüber kommen. So jetzt aber weiter!", Woran hob die beiden Wasserträger wieder auf und lief los. Kenny nickte stumm und folgte ohne ein Wiederwort. "Lauf voraus! Ich komme nach! Versuch über so weite Distanzen wie möglich zu springen!", Kenny überholte Woran und sprang rüber zum nächsten Dach. Dieses Mal schaffte er es ohne Probleme auf die nächste Seite. Er nahm den Schwung vom Sprung mit und rannte weiter ohne stehen zu bleiben und hatte so genug Schwung über eine noch größere Entfernung als wie beim ersten Dach zu springen. Dabei lehnte sich sein Körper weiter nach vorne, so dass er sich beim Aufkommen abrollen musste. Woran warf immer die Wasserflaschen voraus und folgte dann Kenny bis zu dem Dach auf dem der Kleine zum Stehen gekommen war. Woran sah sich kurz um, drückte Kenny einen der Träger in die Arme, zog ihn dann wieder mit sich über das Dach, hinter in eine Ecke zwischen zwei aus dem Dach herausragenden Lüftungsschächten, die sich hinter einem weiteren Treppenaufgang befanden. Er drängte Kenny bis an den geziegelten Aufgang, stellte den zweiten Wasserträger ab, "bleib hier ich komm gleich wieder!" Woran wartete kurz, sah nach rechts und links und verschwand kurz um die Ecke. Ein metallenes Geräusch signalisierte Kenny das Woran soeben die Tür des Treppenaufgangs verriegelt hatte. Kurz darauf kam der große wieder und quetschte sich zu Kenny in den kleinen Spalt zwischen den Schächten und dem Aufgang. Die Beiden hatten nicht all zu viel Platz, weshalb Kenny halb auf Woran lag mit seinem Kopf auf Woran´s Brust und einer der Wasserflaschen halb in seinen Rippen. Woran hatte seine Arme um Kenny gelegt, der seinen Kopf fest gegen Woran´s Brust presste, und strich im sanft über den Rücken. Er spürte wie Kenny´s Körper bebte. Beide waren mit ihrer Kraft am Ende und hofften dass sie nicht entdeckt wurden. Sie hörten immer noch das Stöhnen der Zombies und ab und zu kam noch ein Schreien wenn einer von ihnen zwischen die Dächer fiel. "Die.… die kommen doch nicht hier rüber oder?", Kenny hob leicht den Kopf an, aber nicht lange, nach zwei Sekunden vergrub er wieder sein Gesicht an Woran´s Brust. "Ich hoffe es einfach, aber bis jetzt hab ich noch keine gesehen. Vielleicht vergessen sie uns nach einem kurzen Zeitraum wieder wenn sie uns nicht sehen und wanken wieder wo anders hin." Woran seufzte leise, "ich glaub die Zeit um die Dinger zu studieren ist noch nicht gekommen." Sie blieben eine Weile so sitzen bis sich Kenny langsam wieder beruhig hatte und wieder klar denken konnte. Erst jetzt merke er das ihm alles weh tat und in wessen Armen er sich gerade befand. Sofort ruckte Kenny nach oben, knallte aber mit seinen Kopf gegen die Ziegelmauer, "au..verd….ammt…" leise fluchend rieb er sich den Kopf, "..e…entschuldige… das war keine Absicht…." "mach dir keine Gedanken", Woran grinste und strich sich seine Haare aus dem Gesicht, "war mal ganz beruhigend so da zu sitzen." Ein piepen ließ die Beiden vor Schreck zusammen fahren. Kapitel 4: Teil IV + Zwischen durch mal ne Frage ------------------------------------------------ Da ich bisher kaum Resonanz bekommen hab würde mich mal interessieren wer überhaupt alles die Story hier ließt xD Ich meine ich lad ja nicht gerade regelmäßig hoch oder so ^^ Und vielleicht wie ihr es findet. Es gibt ja immer mal was zu verändern, aber so ganz ohne Feedback bringt mir das herzlich wenig xD Es war zwar eigentlich nicht laut, aber in dem recht ruhigen und sehr angespannten Moment klang es fünf mal so laut, als es eigentlich war. Kenny und Woran zuckten beiden heftig zusammen. "Sorry.…", Woran verrenkte sich leicht als er nach hinten zu seiner Gesäßtasche griff, "das war mein Funkgerät… das hab ich völlig vergessen." Woran zog ein klobiges, fast schon alt wirkendes Funkgerät aus seiner Hosentasche, hielt es vor seinen Mund, wobei er einen kleinen Knopf drückte und hinein sprach, "Woran Leham. Ja bitte?" ".…", am anderen Ende der Leitung dauerte es etwas bis etwas zurück kam und das war ein lautes, herzhaftes Lachen, "Hahahaha! Hallo Schinken! Na wo habt ihr zwei Hübschen euch denn versteckt?" Kenny´s und Woran´s Augen weiteten sich bis sie beide gleichzeitig, ungeachtet dessen das auch andere sie hören konnten, in das Funkgerät brüllten, "DARREN ?!!" "Aua meine Armen Ohren", kam es lachend zurück, "Das gab ne miese Rückkopplung. Brüllt beim nächsten Mal bitte etwas leiser." Es war Darren´s Stimme, die nur durch leises Knacken immer wieder mal kurz unterbrochen wurde. Aber das konnte doch gar nicht sein, er wurde doch von den Zombies überrannt. "Wie bist du---" Woran wurde von Darren unterbrochen, "Später! Sagt mir erstmal wo ihr euch befindet bevor die Batterien leer sind." "Wir ähm.. Moment", Woran zog sich aus dem engen Spalt heraus aufs Dach und sah sich kurz um bevor er wieder zurück kam, "Auf dem Dach von der Feuerwache. Funk mich an wenn du vor der Tür stehst, dann mache ich sie auf." "Geht klar! Passt auf euch auf. Over!" "Du auch. Over and Out", damit steckte Woran das Funkgerät wieder weg und kniete sich vor Kenny hin. "Darren ist auf den Weg. Kannst auch wieder raus kommen, die Dinger sind wieder abgezogen…", er sah kurz über seine Schulter, "wir müssen ganz schön lange hier gesessen haben, die Sonne geht so langsam unter und das dauert im Sommer ja schon etwas länger…" Kenny nickte leicht, dann fummelte er eine der Wasserflaschen aus der Plastikummantelung des Sechserträgers, "willst du auch was?" Kenny hielt ihm die Flasche hin, die Woran auch gleich entgegen nahm, "Ja danke… war so angespannt das ich das völlig vergessen hab." Er nahm einen Schluck, bevor er die Flasche wieder zurück gab und Kenny etwas trinken ließ. "Oh man… das kann ja heiter werden, auch wenn Darren wieder hier ist hab ich keinen Ahnung wo wir hin sollen… ich meine das hier ist schon ne gute Position, aber so viele Untote…. Das kann auf Dauer einfach nicht gut gehen", Woran seufzte leise und lehnte sich gegen einen der Luftschächte. Er sah erschöpft aus und war scheinbar auch nicht gerade sehr positiv gestimmt, was Kenny auch wieder mit runter zog. Vorhin hatte er schon die Hoffnung aufgegeben und Woran hatte ihn wieder hoch gezogen, im wahrsten Sinne des Wortes. Jetzt saß sein Retter vor ihm, erschöpft und völlig ausgelaugt. "Ich weiß nicht mal… wie lange man bei sowas überhaupt überleben kann…" "Hey. Jetzt hör mal auf!", Kenny stieß ihn mit dem Fuß an, "wir kommen hier schon irgendwie raus und dann verschanzen wir uns an einem sichereren Ort als diesen hier. Einer weiter draußen wo wenig Menschen leben und man vielleicht auch selbst Nahrung beschaffen kann." Woran sah Kenny an, der scheinbar neuen Mut gefunden hatte, dann lächelte er wie gewohnt, "na schön wenn du das schon sagst, dann bekommen wir das auch hin." Woran ließ sich von Kennys Enthusiasmus anstecken. Nach ein paar Minuten piepte das Funkgerät wieder und Darren´s Stimme erklang, "bin da und ganz alleine, ihr könnt die Tür aufmachen." "Das ging schnell", murmelte Kenny und stand auf um mit Woran zusammen vor zur Tür zu gehen um sie auf zu machen. Kaum war sie offen stolperte Darren herein und Woran schloss die schwere Metalltür wieder ordentlich zu. "Darren!", Woran drehte sich um und warf sich dem großen, glatzköpfigen Mann um den Hals, "Scheiße! Ich dachte du wärst tot du riesen Baby!" Darren hatte mühe sich bei der überschwänglichen Umarmung auf den Beinen zu halten, "woha Vorsicht, Vorsicht ich bin trotzdem verletzt. Und wenn hier einer ein Baby ist, dann bist ja wohl du das oder nicht?" Kenny blieb etwas abseits stehen und beäugte Darren erstmal ausgiebig. Der Große blutete am Bein und hatte zahlreiche Schürf und Schnittwunden, aber so konnte er keine weiteren Bissspuren, bis auf die eine am Arm vom ersten Angriff, sehen. "Keine sorge Kleiner, mich hat nicht noch mal so n Ding gebissen… war schon irgendwie komisch." Woran ließ Darren wieder los, " komm wir verarzten dich erstmal, dann kannst du uns ja alles weitere erzählen." Die Drei setzten sich vor die Lüftungsschächte. Darren stellte den großen Rucksack, den er immer noch mit sich herum schleppte, neben sich ab. "Hab n bisschen Verbandszeug und so mit genommen bevor wir geflohen sind, ist irgendwo zwischen dem Essen", Darren schob Kenny den Rucksack zu, damit er ihn durchsuchen konnte, und zog sich selbst erst mal das Oberteil aus. Darren´s Körper war durchtrainiert, für seine Arbeit als Wärter gut gestählt. Etwas Blut war über die Haut geschmiert, das aus unzähligen kleinen Schnittwunden trat. "Sie haben mich komplett überrollt und teilweise auch getreten, aber sie sind nicht über mich her gefallen und haben mich noch mal gebissen oder auch nur versucht mich zu essen. War irgendwie komisch", Kenny reichte Woran Pflaster und Verbände, die er auch gleich benutzte, "als sie alle über mich hin weggelaufen waren hab ich erstmal versucht herauszufinden wo ich überhaupt bin, hatte die Orientierung verloren." "Bei deinem Orientierungssinn auch kein Wunder", grinste Ren, er kannte das ja schon von ihm. "Ha Ha seht lustig", kam es sarkastisch als Antwort zurück, "Ich hab dann ein wenig herum probiert, ob es nur Zufall war. Ich bin auf einige von den Toten zu gegangen, erst langsam und Vorsichtig und wurde dann nach und nach immer schneller bis ich schreiend auf sie zu gerannt bin. Sie haben so getan als wäre ich gar nicht anwesend. Als wäre ich… einer von denen. Ihresgleichen greifen sie ja auch nicht an, obwohl die teilweise einen heiden Lärm veranstalten. Dann hab ich es mit berühren versucht. Der Erste den ich angefasst hab, ein älterer Mann mit nur einem Arm und abgerissener Nase, ist heftig zusammen gezuckt als ich ihn nur leicht berührt habe. Als hätte er Angst vor mir. Danach bin ich die Straße noch etwas weiter runter gegangen und bin einem Mädchen über den Weg gelaufen. Ich hab sie nur ganz leicht am Kopf berührt, mit einmal fing sie an zu schreien und wich vor mir zurück bis an die andere Straßenseite." "Hm.…", Kenny schrieb nebenbei mit was Darren von sich gab, notierte alles in einem kleinen Büchlein, "vielleicht reagiert ja jeder Zombie anders, so wie auch jeder Mensch anders reagiert wenn er jemanden über den Weg läuft vor dem er angst hat." "Möglich.…ähm… warum schreibst du denn mit?", Darren beugte sich leicht zu Kenny rüber um in das Notizbuch sehen zu können, "und wo hast du das überhaupt her?" "Hm?", Kenny hob leicht den Kopf an ,"Das ist eins der wenigen Dinge, die ich noch mit ins Gefängnis nehmen durfte. Und ich schreib alles mit was wichtig sein könnte. Vielleicht ist das eine Lösung um die Dinger zu töten… oder irgendwie anders hilfreich." "Gute Idee", Ren lächelte Kenny an und verarztete dann Darren weiter. Seid vorhin hatte sich seine Stimmung schon wieder gebessert, scheinbar war wieder etwas mehr Hoffnung in ihm aufgekommen. Kenny schrieb noch etwas auf, dann steckte er das Buch und der Stift weg und legte seinen Kopf in den Nacken, "hmm… wird langsam dunkel… meint ihr denn wir können heute Abend hier oben bleiben? Also… ob wir hier sicher sind?" "gute Frage. Vielleicht sollte immer einer Wache schieben", Woran war inzwischen bei Darren´s Arm angekommen den einer größere Schnittwunde zierte, "was meinst du D?" "Sollte eigentlich gehen, wir sollten uns vielleicht hinter dem Treppenaufgang verstecken. Ist auf jeden Fall besser als drinnen, wo man kaum Fluchtmöglichkeiten hat." "Gut dann sollten wir Stäbchen ziehen wer als erste-" "Ich schieb die erste Wache", Kenny unterbrach Woran bevor er aussprechen konnte, "ich bin noch nicht all zu müde, Darren ist verletzt und ich glaub du brauchst auch mal ne Pause Woran. Ich hab dich vorhin genug strapaziert." Darren und Woran sahen sich kurz an. "na wenn du meinst. Dann machen wir es so. Mit der Waffe wirst du ja wahrscheinlich klar kommen, ich meine du hast ja schon…. Naja.. Den ein oder anderen nieder geschossen…", meinte Woran etwas verlegen. Kenny war zwar froh das er die erste Wache übernehmen konnte, aber irgendwie hatte er mit mehr Gegenwehr gerechnet. Ein Häftling -oder sollte er eher Exhäftling sagen?- der auf seine Wärter aufpasste. Kenny musste grinsen, das war schon einen komische Vorstellung. Jetzt saß er auf dem gemauerten Treppenaufgang und beobachtete die Umgebung. In den Straßen, die er von dort oben sehen konnte, liefen einige der Toten auf und ab. Kenny hatte das Gefühl das sie sich anders bewegten, sie waren schneller und nicht mehr so humpelnd unterwegs. //hmm.…merkwürdig…. Liegt das mit der Tageszeit zusammen? Vielleicht ist es ihnen ja Tagsüber zu heiß und sie können deswegen nicht schneller… Oder… sie benehmen sich tatsächlich noch wie die Person, die sie vorher war oder zumindest ähnlich…// Nebenbei notierte er sich seine Beobachtungen in dem kleinen Büchlein, das er bei sich trug. Die Nacht was schon recht still, abgesehen von den neuen stöhn und schlurf Geräuschen der Zombies. Kenny tastete an den Gürtel an seiner Hüfte um sicher zu gehen das die Pistole immer noch da war. Er hatte es völlig ausgeblendet das er sie bei sich hatte als sie vor der Horde an Zombies weggelaufen waren und er war sich auch nicht sicher ob sie ihm überhaupt auch nur ein bisschen das Gefühl von Sicherheit gab. Kenny drehte sich um zur anderen Seite und sah sich dort um. Dort brannten immer noch einige der Gebäude. Sie waren zwar auf dem Dach der Feuerwache, aber da würde bestimmt niemand mehr heraus kommen um ein Feuer zu löschen. "Schöner Ausblick." Kenny fuhr vor Schreck zusammen, spannte seinen Körper an, griff nach der Pistole und drehte sich damit um. Vor dem Lauf stand mit hochgerissenen Armen Darren. Schweiß glänzte auf seiner Stirn im fahlen Mondlicht. "Scheiße Mann nimm die Waffe runter!" "Scheiße Mann erschreck mich nicht so! Ich hätte fast geschossen!" Noch zwei Sekunden standen sie so auf der Erhöhung des Dachs. Kenny mit der Waffe auf Darren gerichtet, der die Arme in der Luft hatte. Laut atmete Kenny aus und ließ die Waffe senken, ehe er sich zurück in den Holster steckte, "Fuck du hast mich zu tote erschreckt… Das wäre fast ins Auge gegangen…." "Im wahrsten Sinne des Wortes", lachte Darren, "du hast mich aber nicht minder erschreckt…." "Sorry…. Aber schleich dich nie wieder an", Kenny entspannte sich wieder und setzte sich dann auf die Kante mit dem Gesicht in die Richtung wo die Feuer zu sehen waren. Darren setzte sich ebenfalls allerdings mit dem Gesicht in die andere Richtung, so dass sie Rücken an Rücke saßen. "Ren schläft tief und fest", Darren fummelte sich eine Schachtel Zigaretten aus seiner Uniform. Ken sah kurz über seine Schulter, "na kein Wunder nach dem Tag… bist du dir sicher das du dir eine anstecken willst? Ich glaub die riechen ganz gut… bei den Feuern da hinten treiben sich mehr rum." "Häh?", Darren drehte sich ebenfalls um, "die Schachtel ist leer. Ich rauche seid der Armeezeit nicht mehr. Das ist bloß ne alte Angewohnheit." "Ach so", Kenny sah auf die leere Schachtel, lächelte kurz und drehte sich dann wieder um, "alte Angewohnheiten so so…. In welcher Division warst du?" "5te. Zusammen mit Ren." "5te? Oha. Von der hab ich einiges gehört." "So? Was denn?" "Ihr sollt n ganz schön zusammen gewürfelter Haufen gewesen sein, aus Soldaten, Söldnern und anderen." "Ja kann man so sagen. Ich gehöre zur Militärpolizei. Woran war eigentlich Söldner, der vorher eine militärische Ausbildung genossen hat. Und ist das denn alles was man sich erzählt hat?" "Nein", Kenny fing an zu grinsen als er darüber nach dachte was er für Geschichten über die 5te gehört hatte. Das Militär existierte schon seid Jahren nicht mehr so wie man es kannte. Es waren meist nur Truppen, die irgendwie zusammen gezogen wurden damit sie überhaupt Kampfkräfte hatten. Allerdings war das seid einigen Stunden Vergangenheit, da das zivile Leben, so wie man es kannte komplett zusammen gebrochen war. Wie Welt versank im Chaos und niemand scherte sich mehr wirklich um das was gestern noch in den Nachrichten über Politik, Wirtschaft, Medien und anderen Dingen geredet wurde. Inzwischen ging es nur noch darum zu überleben und zu hoffen nicht von den Dingern, die da unten in den Straßen vor sich hin schlurften gefressen zu werden. Kenny legte den Kopf leicht schief, "Ihr sollt ein richtig komischer Haufen gewesen sein und… ähm wie sagt man…. Popopiraten?" Darren schwieg, überlegte was er darauf antworten sollte, dann lehnte er sich mit seinem ganzen Gewicht nach hinten gegen Kenny, "was du wohl glaubst mein Hübscher. Ich kannte da einen in meiner Division, der hatte auch solche Augen wie du." Jetzt wusste Kenny nicht was er sagen sollte, er wurde einfach nur Rot. "Das war n Witz Kleiner", Darren fing an zu Lachen, "in solchen Zeiten sollte man wenigstens das Lachen nicht verlernen. Ich hatte ne Freundin zu der Zeit, auch wenn die Beziehung nicht lange gedauert hatte und Woran zum Beispiel war Verlobt." "Sogar verlobt. Alle Achtung", Kenny musste auch etwas lachen, das Darren solche Witzchen machen würde, damit hatte er einfach nicht gerechnet. "Ich hab auch noch was anderes gehört, soll aber weniger witzig gewesen sein… einer eurer Kameraden soll ein echter Kriegsheld gewesen sein, ist dann aber auf dem Rückweg verstorben." "Ah du meinst Akito. Er hat 5 unserer Männer aus einem von Scharfschützen umstellten Gebiet raus geholt ohne das auch nur einer einen Kratzer abbekommen hat. Leider…", Darren verlagerte sein Gewicht wieder nach vorne, "… leider ist er beim beladen des Flugzeugs mit einer schweren Metallkiste ausgerutscht und mit dem Kopf darauf geknallt. Er hatte keine Chance das zu überleben. Es hatte sich sofort Blut in seinem Gehirn angesammelt. Der Doc konnte ihm nicht mehr helfen. War schon echt ne blöde Sache das seiner Familie zu erklären, dass ihr Sohn… Mann, Vater… ein Kriegsheld ist, der zu blöd war eine schwere Kiste zu zweit zu tragen und dabei dann auch noch drauf zu gehen." Kenny sah über Straße, wobei er mit seinen Augen einen vor sich hin wankenden Zombie beobachtete dessen Kopf schief auf seinen Schultern hing, "aber wenigstens musste er den Scheiß hier nicht mehr mit erleben." "Da ist was wahres dran", Darren drehte sich kurz zu ihm um, "wenn ich gewusst hätte was auf uns zu kommt, dann hätte ich gerne mit ihm getauscht… und andere Seits auch nicht." "Nicht?", Kenny sah ebenfalls nach hinten wobei sich ihre Blicke trafen. "Na sonst hätte ich dich und Woran ja nicht retten können oder?" Kenny blinzelte leicht, dann grinste er verschmitzt, "und du hättest es verpasst von einer Horde Zombies überrollt zu werden." "Man du kannst einen aber auch überall den Wind aus den Segeln nehmen was?", lächelnd drehte Darren seinen Kopf wieder um. Kenny lehnte sich leicht mit seinen Rücken gegen Darren´s Rücken. So blieben Beide eine Weile lang schweigend sitzen, jeder blickte in seine Richtung und beobachtete die lebenden Toten, die von A nach B wankten auf der Suche nach etwas zu essen. Kenny merkte gar nicht wie ihm irgendwann die Augen zu vielen und er, immer noch gegen Darren gelehnt, einschlief. Am nächsten Tag besprachen sich die Drei wie sie weiter vorgehen sollten, schließlich mussten sie irgendwie in Bewegung bleiben und dazu fehlte ihnen ein fahrbarer Untersatz. "Hm ich glaube mal nicht das noch einer der Feuerwehrwagen unten in der Halle stehen wird, schließlich werden die ja gerufen wurden sein als es los ging. Vielleicht haben wir ja Glück und finden irgendwo einen funktionierenden Geländewagen", Woran trank einen Schluck und biss von einem Müsliriegel ab, den Darren aus dem Supermarkt hatte mitgehen lassen. "Ist hier nicht irgendwo ein Stützpunkt gewesen?", Kenny beobachtete nebenbei die Toten, er wollte sie noch etwas studieren, solange sie dazu noch Zeit hatten. "Kann sein, aber ich glaube nicht das wir da auf anhieb fündig werden. Denke mal das die auch ausgerückt sind. Wir sollten irgendwo auf den Straßen suchen, da werden wir wohl eher fündig. Aber es stellte sich halt immer noch die Frage wo wir hin verschwinden sollen…. Also ich hab keinen Plan und ihr?" Beide schüttelten betrübt den Kopf. Kenny hatte keine Familie mehr bis auf seine Schwester und die war Dauerbewohnerin des Südfriedhofs in seiner Heimatstadt. Darren selbst war Single und kannte sonst auch kaum jemanden bei dem es sicher gewesen oder der überhaupt noch da gewesen wäre. Einige Minuten trat Schweigen ein bis Darren mit einmal eine finstere Miene zog, "verdammt…. Mir ist da jemand eingefallen… Scheiße verdammte…. Und genau da will ich auf keinen Fall hin….!" Darren brauchte einen Moment bis er wusste von wem sein Kumpel da gerade sprach, "Fuck ja! Warum hab ich nicht gleich dran gedacht? Wir fahren zu ihm!" "Shit.…ich hätte mir das echt verkneifen sollen…." "Was denn? Er hat n Gebäude das so gut abgeschirmt ist das nicht mal eine Fliege durch den Radar kommt ohne sofort gesehen und abgeschossen zu werden." "Also schön.…", Darren seufzte genervt, "Dann packt die Sachen zusammen… wir machen uns am Besten so schnell wie möglich auf den Weg." Kenny sah die Beiden völlig verwirrt an, "ähm über wen zum Teufel redet ihr da?" "Den.…Den kann man nicht erklären", Darren kratzte sich am Hinterkopf, "DEN muss man selbst erlebt haben…." Kapitel 5: Teil V ----------------- Einige Stunden zuvor In einem Bunker unterhalb eines Chemielabors "Und? Wie sieht´s aus?", der vermummte Labor Assistent sah über die Schulter seines Vorgesetzten. Die grauen Haare passten nicht wirklich zu dem Alter des Doktors, der vor dem Bildschirmen saß, die sein Gesicht in dem ansonsten dunklen Raum bläulich erleuchteten und es blass wirken ließen. ".…", der Doktor kratzte sich an seinem Bart und dachte nach was er antworten sollte, dann setzte er kurz an, unterbrach sich aber selbst wieder mit einem Gedanken. Der Assistent wurde etwas unruhig, er konnte ja schließlich sehen was dort auf den Bildschirmen ab ging. Bis auf zwei der Bildschirme war auf allen Nachrichtensendungen zu sehen. Ständig wechselte das Bild vom Nachrichtensprecher, der verzweifelt versuchte nach Fassung zu ringen, und den Reportern vor Ort, die mitten im Geschehen standen. Bei allen waren im Untertitel, der dauerhaft eingeblendet war, die Worte Ausnahmezustand, tausende Tote, lebende Leichen und Zombies zu lesen. Auf einem der Bildschirme wurde gerade ein Reporter von einem Mann mit nur noch einer Gesichtshälfte angefallen, auf den Boden gedrückt und zerfleischt, ehe das Bild in ein Rauschen und Flimmern überging. Diese Szenen wiederholten sich alle paar Minuten bei jedem Sender. Zwar war der Ton abgeschaltet, aber man konnte sich denken was gerade für ein Chaos herrschte. Der Doktor lehnte sich in seinem Stuhl leicht nach hinten und gab den Blick auf die beiden anderen Bildschirme frei, die er zuvor noch mit seinen breiten, durchtrainierten Schultern verdeckt hatte. "Interessant.…", murmelte er leise vor sich hin und massierte sich die Nasenwurzel mit Daumen und Zeigefinger. "Bitte?", fragte der Assistent nach und sah auf die Anzeige. Das rechte Bild zeigte eine Grafik und ein EKG wo nur kleiner Pieks drauf zu sehen waren, auf dem Anderen war ein OP-Tisch zu sehen auf dem eine Leiche lag, sie war festgeschnallt, die Augen waren verbunden, in den Ohren steckten Ohrstöpsel und der Mund war mit einem Knebel verstopft. Auf den Kopf wurde eine Waffe von einem weiteren Assistenten gerichtet, der ebenfalls komplett vermummt war. Die Leiche bewegte sich, wenn auch nur ein wenig, aber sie schien zu atmen. Nun ja zumindest bewegte sich der Brustkorb so als würde sie atmen. "Na Es sieht interessant aus", der Grauhaarige legte sich seine Hand auf die Augen und fing an zu grinsen, hätte man ihm die Ohren abgeschnitten, dann hätte er vermutlich im Kreis gegrinst, "sogar sehr interessant." "Ähm Chef.…was machen wir jetzt mit dem Ding?" Er richtete sich in seinem Drehstuhl wieder auf, ließ seinen Finger auf einen kleinen Knopf fallen und sprach in das Mikrofon vor sich, "Rick? Du kannst." Auf den Befehl hin feuerte der Assistent auf dem zweiten Bildschirm die Pistole ab. Blut und Gehirn verteilten sich über die Liege, den Boden und bespritzten die Kamera etwas. Just in dem Moment erstarb das EKG und der Körper hörte auf sich zu bewegen. "Also nur ein Kopfschuss… das hab ich mir schon gedacht…" "Doc?", der Assistent, der auf den Namen Rick hörte, kam aus dem Nebenzimmer und legte seine Kleidung beim Laufen ab. Er zog sich die Maske aus und gab den Blick auf sein Gesicht frei, welches von einer Narbe geziert wurde, die von der linken Seite der Stirn, über die Nase bis runter zur rechten Seite von Kinn reichte. Unter der Kapuze versteckten sich schulterlange, schwarze Haare, die an den Seiten nach hinten geflochten waren. Der Doktor drehte sich zu ihm um, seine Assistenten nannten ihm meistens nur Doc, keiner kannte seinen richtigen Namen, weil ihn ja niemand dabei nannte, "Jo?" "Was für Ergebnisse haben wir erzielt?" "Alsooo Kopfschuss ist das einzig wirksame, scheinbar leben die Leichen weiter mit leichten Vitalfunktionen aber ohne wirkliches Bewusstsein. Blut und Kratzer sind ungefährlich man muss schon gebissen werden, aber was genau dazu führt das sich Menschen in diese Dinger umwandeln kann ich auch nicht genau sagen, dafür stehen wir noch zu weit am Anfang. Und-", Doc unterbrach sich wieder selbst durch einen Gedanken, fing an zu grinsen, ohne das die beiden Assistenten wussten warum, räusperte sich kurz und fuhr dann fort, "und scheinbar führt nicht jeder Biss dazu dass sich die Menschen verwandeln." Die Assistenten sahen sich kurz vielsagend an. Vor einigen Stunden war der Tote, der jetzt tatsächlich tot auf dem Untersuchungstisch lag, auf das Gelände des Chemielabors gelangt. Zu dem Zeitpunkt war er noch nicht verwandelt, sondern war nur gebissen wurden. Da er ein Mitarbeiter des Labors war wurde er reingelassen und von Doc ärztlich versorgt. Dabei erlitt der Mann einen Zusammenbruch und verstarb kurz darauf. Es wusste noch niemand was draußen gerade erst anfing. Keiner der Mitarbeiter hatte ein Handy oder Kontakt zur Außenwelt während sie im Labor waren, da dort geheime Regierungsforschungen durchgeführt wurden. Ein typisches Szenario also, keine weiß was los ist und sie lassen infizierte rein ohne zu wissen was ihnen blüht. Der Mann war, trotz der Tatsache das er eigentlich tot war, wieder aufgestanden und hatte sich auf Doc gestürzt. Zwar war Doc nicht gerade der Schwächste, schließlich trainierte er Tag täglich, dennoch rang der schmächtige Mann ihn mit Leichtigkeit nieder und bis ihm in die rechte Schulter. Als die Krankenschwester, die mit im Raum gewesen war, anfing zu schreien stürzte sich der Tote sofort auf sie und zerfleischte sie fast. Doc rührte er nicht mehr an, brach aus dem Krankenzimmer aus und fiel noch ein paar andere Angestellte an, bis er eingefangen wurde. Die Opfer wurden sofort in einen Quarantäneraum gebracht. Die Toten wurden in einen Raum daneben gebracht, was sich als gute Maßnahme herausstellte, denn kurze Zeit später standen diese wieder auf und benahmen sich genau so wie der Erste, der inzwischen schon im Bunker gesperrt wurden war. Nur Doc und Rick waren nachher von den Bissopfern noch übrig. Nach langem hin und her wurden sie aus dem Quarantäneraum gelassen, standen aber unter ständiger Beobachtung von einem bewaffneten Wachmann. Die Toten hatten die Beiden komplett ignoriert, hatten teilweise sogar angst vor ihnen. Doc hatte sich sofort Notizen gemacht und die Dinger ausgiebig studiert, wären Rick mit den Leuten draußen darum verhandelt hatte sie endlich raus zu lassen. Doc hatte sich mit Rick, einem weiteren Assistenten und dem Wachmann in den Bunker zurück gezogen um Experimente mit dem ersten Opfer durch zu führen. Doc stand von seinem Stuhl auf und streckte sich kurz bevor er zu Rick rüber ging, "Rick, was macht die Wunde? Blutet sie noch oder tut sie weh?" Rick schob das Hosenbein ein Stück nach oben und zeigte Doc die verbundene Stelle. Das Blut hatte zwar den Verband durch tränkt, allerdings hatte sich der Blutfleck nicht weiter vergrößert. "Tut nicht wirklich weh, nur Laufen fällt etwas schwer", Rick ließ wieder los, sodass das Hosenbein wieder nach unten rutschte. "Sag bescheid wenn sich was an deinem Zustand ändert, dann…", Doc wandte sich wieder ab, sah auf die Bildschirme und dann zu dem anderen Assistenten. Er wollte dem Thema aus dem Weg gehen einen seiner eigenen Leute zu töten. "Kannst du gucken wie es oben aussieht? Hab da so n mieses Gefühl." Unten im Bunker hatte man kaum empfang, also wenn jemand was von ihnen wollte, müsste man auf das Festnetztelefon, welches vorne an der Wand neben der Eingangstür hing, anrufen. Bis jetzt war der Fall allerdings noch nicht eingetreten, allerdings war Doc das nicht ganz geheuer. Dem Wachmann war es irgendwann zu blöd geworden bei den Untersuchungen dabei zustehen und keine Ahnung davon zu haben was die Drei mit einander redeten. Er stand vor dem Labor und blickte immer mal wieder durch das Fenster nach hinten. Jetzt trat der Assistent nach draußen neben ihn um mit ihm zusammen in den Überwachungsraum zu gehen, der am anderen Ende des Bunkers lag. "Rick", Doc packte Rick an der Schulter und zog ihn zu sich herum ," ich mach mir sorgen um dich… und ich hab nicht Lust jemanden wie dich gleich hier zu erschießen." Rick lächelte nervös, "ähm… okay….? Du… musst mich aber nicht erschießen. Bis jetzt sind ja noch keine der Symptome aufgetreten und… ähm… Doc…. Du grinst schon wieder so…. Lass das!" Doc hatte das Grinsen nicht unter Kontrolle, immer wenn seine Gedanken abdrifteten in eine Richtung, die kein normaler Mensch verstehen würde schlich es sich auf seine Lippen und brach einfach aus. Doc zog Rick noch näher an sich heran, sodass dieser seinen Atem am Ohr spüren konnte, "wäre sehr schade dich zu töten, deine Vorzüge würden mir fehlen." Rick lief ein Schauer über den Rücken, er kannte seinen Vorgesetzten jetzt schon viele Jahre und wusste auch wie er tickte und vor allem wusste er was jetzt kam und das wollte er nicht hören, nicht jetzt und nicht in diesem Moment. Trotzdem konnte er nicht weghören, "obwohl ich es wahnsinnig gerne mal austesten würde. Einen Menschen, der noch bei vollem Bewusstsein ist die Waffe vor die Nase zu halten und in seine Augen zu sehen wie sein Leben an ihm vorbeiläuft und dann ohne Gnad abzudrücken. Dein Blut würde der weißen Wand hinter dir bestimmt gut stehen." "Doc!" "Ja?" "Du bist ekelhaft!", Rick stieß ihn von sich weg und stellte sich neben die Eingangstür, weit weg von Doc. "Ts na wenn du meinst", Doc zuckte mit den Schultern und wandte sich seinen Bildschirmen wieder zu, er wollte noch ein zwei Sachen nach gucken. Die Tür schwang auf und knallte gegen die Wand. Rick zuckte heftig zusammen und machte einen Schritt zur Seite, fast hätte er die Tür ins Kreuz bekommen wenn er nicht aufgepasst hätte. "Chef!", der Assistent kam wieder herein gestolpert, "die Angestellten… alle… alle 15 sind… sie sind…." "Hab ich mir schon fast gedacht", kam es von Doc ohne das er sich vom Bildschirm abwandte, er hatte es sich eh schon denken können das oben inzwischen alle tot waren. Es ging ihn zwar schon etwas an die Nieren, aber jetzt konnte er eh nichts mehr für sie tun, also waren sie ihm nach 2 Minuten auch schon wieder völlig egal geworden. Es waren schließlich nur noch leere Hüllen, ohne Gewissen, ohne Seele, nur noch aufs töten und verbreiten der Seuche aus. "Gut dann müssen wir uns was einfallen lassen", Doc lehnte sich wieder zurück, kratzte sich erneut am Drei-Tage-Bart, drehte sich wieder um, wollte etwas sagen was er aber nicht aussprach, stand auf und lief zur Tür. Gerade als er die Tür erreichte klingelte das Telefon. Die Drei blieben in ihrer Bewegung stehen, oben war niemand mehr und ansonsten kannte kaum einer diese Nummer. Doc bezweifelte einfach mal das jemand von draußen anrufen würde, da die ja wohl gerade alle Hände voll mit anderen Dingen zu tun hatten. Konnten die Dinger etwa doch intelligent agieren? Doc nahm den Hörer ab, da sich sonst niemand regte, "Ja? Hier Doc! Was ist?" Er verstummte, sagte erstmal nichts und starrte nur mit immer größer werdenden Augen auf die Tür. "… Ja….", brummte er leise in den Hörer, "ihr seid allein?... Auf der Arbeit… okay… nur einer?... Aha…. Zwei also…. Kopfschuss! Okay. Gut. Ruf mich wieder an ja." Er hängte den Hörer wieder in die Gabel. "Bin gleich wieder da", damit lief Doc durch die eh schon offene Tür nach draußen zum Wachmann, der immer noch in dem Überwachungsraum stand und ungläubig auf die Monitore starrte, "Wo ist hier unten die Waffenkammer?! Sofort!" Der Wachmann war so überrumpelt das er nichts sagte sondern nur in eine Richtung zeigte. "Alter! Wenn du schon nichts sagst dann führ mich wenigstens hin verdammt noch mal! Beeil dich n bisschen!!" Der Wachmann fing sich wieder, nickte und lief zusammen mit Doc zum Waffenraum. Beide griffen sich alles was sie tragen konnten. Shotguns, Revolver, Granaten und sämtliche Munition die noch in die Taschen und Waffengürtel passten, dann liefen sie wieder zurück und drückten Rick und dem Assistenten jeweils eine Waffe in die Hand, die Anderen breiteten sie auf einem leeren Tisch aus. "Bewaffnet euch vernünftig, wir müssen oben ein bisschen aufräume, wir bekommen bestimmt bald besuch", Doc lud seine Shotgun durch. Sein Grinsen wurde immer breiter. Die Sonne blendete leicht als sich drei Gestallten langsam durch die Straßen bewegten, auf der Suche nach etwas. Um sie herum torkelten die Toten umher, immer noch auf der Suche nach essen. Seid gestern hatte sich die Lage etwas beruhig, der erste Ansturm war inzwischen vorbei. Die wenigen Überlebenden hatten sich so gut sie konnten verschanzt und warteten nun auf Rettung, die vielleicht niemals kommen würde. "Hier längs", es wurde nur leise geredet oder gleich geflüstert, da sie wussten das die Dinger von lauten Geräuschen angelockt wurden, "da vorne. Ich glaub das können wir nehmen. Ihr lenkt sie ab, ich wird den Wagen kurzschließen." Der große, glatzköpfige Mann mit dem breiten Kreuz wartete während die beiden anderen Männer in verschiedene Richtungen los schlichen. Der kleinere der Beiden nach Rechts, der andere nach Links. Beide warfen einige leere Flaschen, die sie vorher gefunden hatten so weit von dem Wagen weg, dass die Zombies es noch hören konnten und angelockt wurden, aber auch nicht zu nah dass der Dritte los rennen konnte um den Wagen zu starten. Es dauerte gerade mal ein paar Sekunden bis der Motor des Geländewagens ansprang. Die beiden Anderen nahmen sofort die Beiden in die Hand und rannten zum Wagen rüber. Ohne die schweren Rucksäcke von den Schultern zu nehmen sprangen sie in den Wagen ehe der Fahrer Gas gab und los bretterte. "Versuch nicht zu viele von ihnen zu überfahren, nicht das die Achse bricht", Woran hatte sich vorne neben Darren auf den Beifahrersitz niedergelassen und versuchte gerade den Rucksack los zu werden, der mit Wasserflaschen und Essen gefüllt war. Er sah dabei durch die große Windschutzscheibe. Darren fuhr zwar nicht so schnell, 60 bis 70 km/h, aber es kam ihm vor als würde er mit 200 Sachen durch die Gegend rasen, so schnell zogen die Häuser und Zombies an ihnen vorbei, die sich auf sie zu wandten als sie das Geräusch hörten. "Kenny! Mach dich bereit!", brüllte Darren nach hinten. Kenny nickte knapp, schmiss den Rucksack neben sich und wühlte darin herum. Er zog eine Flasche mit eine klaren Flüssigkeit hervor, öffnete sie und stopfte eine Lappen hinein. Er klemmte die Flasche zwischen Bein und Rückenlehne, damit sie nicht umfiel. Darren fuhr inzwischen wie eine besenkte Sau durch die Straßen, was aber nur daran lag, dass er bei der Geschwindigkeit versuchte so gut wie allen Toten und herumstehenden Autos aus zu weichen, ein paar erwischte er aber trotzdem. Immer mehr Blut sammelte sich auf der Scheibe und der Motorhaube, aber das war ihm sichtlich egal, Hauptsache weg hier. "Da vorne ist der Ortsausgang", sie fuhren auf der Straße raus aus der Stadt. Es war eine Straße mit jeweils einer Spur für den Weg nach draußen und einer Spur für den Weg rein in die Stadt. "Kenny! Jetzt!" Kenny wartete nicht lange, er zog ein Feuerzeug aus seiner Tasche und zündete den ersten Lappen an bevor er die Flasche nach hinten aus dem offenen Fenster warf. Ein Feuerball flog im hohen Bogen durch die Luft und zerschellte mit einer kleine Explosion auf dem Asphalt, wobei sich die Flüssigkeit brennend ausbreitete. Einige Zombies die sich hartnäckig hinter ihnen gehalten hatten bekamen die Flasche vor die Füße geschleudert und gingen mit in Flammen auf. Sie wankten noch ein paar Meter mit, bevor sie brennend zu Boden fielen. "Ich glaub das sollte reichen, die anderen Molotovs heben wir uns für einen späteren Zeitpunkt auf", Darren entspannte sich wieder etwas und lehnte sich im Sitz nach hinten, "war doch einfacher als ich dachte." Sie hatten sich am Morgen dazu entschieden aus der Stadt zu fliehen um sich an einen sichereren Ort zu begeben. Nach ungefähr zwei Stunden der Suchen nach einem guten Fahrzeug waren sie dann endlich bei dem Geländewagen fündig geworden. "Ging aber ganz schön schnell den Wagen kurzzuschließen", bemerkte Woran und schnallte sich erstmal richtig an, dann klemmte er den Rucksack zwischen seine Beine. "War auch nicht schwer, der Schlüssel hat noch gesteckt", Darren lachte etwas, damit hatte er nicht gerechnet, das sie tatsächlich den einzigen Geländewagen in der Stadt fanden bei dem auch noch der Schlüssel steckte. "Glück muss der Mensch haben." "Das ist Irisch", Darren zuckte mit den Schultern, "dann entspannt euch mal etwas, bis zum Zielort dauert es noch etwas." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)