Akte Zee von CuratorGenesis (Der Tot kommt schlurfend) ================================================================================ Kapitel 1: Teil I ----------------- Die warmen Sonnenstrahlen, die durch das Busfenster fielen, kitzelten sanft Kenny´s Nase. Der blonde, junge Mann hatte seinen Kopf gegen die Glasscheibe gelehnt und sah in die weite ferne, ohne etwas von der Umgebung wahrzunehmen. Geistesabwesend strich er sich mit dem Daumen über das blanke Metall um seine Handgelenke. Er war mit zwei schweren Handschellen gefesselt, die an seiner Brust mit einer Kette an einer weiteren Kette mit den Fußschellen verbunden waren. Kenny war vor kurzem 27 Jahre alt geworden, sah aber aus wie zarte 17 und war ein gefährlicher, nicht zu berechender Schwerverbrecher. Vor zwei Jahren hatte er von einem Dach aus mehere Menschen mit einem Scharfschützengewehr mit einem gezielten Kopfschuss getötet und das obwohl nach dem ersten Schuss alle in Panik waren hatte er jeden den er treffen wollte genau am Kopf getroffen. Seiner Meinung nach hatten sie es verdient. Vor Gericht sagte er aus, dass er sich seine Opfer genau ausgewählt und keine Zivilisten getötet hatte. Das war alles was er während der ganzen Verhandlung gesprochen hatte, danach war er stumm auf seinem Stuhl sitzen geblieben und hatte sich auch nicht einen Zentimeter bewegt als die Angehörigen der Opfer ihre Aussagen getätigt hatten. Vom Gericht wurde er als kalherzig und hoch gefährlich eingestuft. Kenny sprach generell nicht viel, nicht mehr seid seine Schwester vor dieser Tat getötet wurde. Somit behielt er auch für sich, dass die Menschen, die er getötet hatte, an dem Tot seiner Schwester schuld gewesen waren und er es aus diesem Grund getan hatte. Nicht das es seine Strafe gemildert hätten, aber vielleicht wäre er dann im öffentlichen Leben besser weg gekommen. Jetzt saß er in einem Bus voller Mitgefangener, auf dem Weg in ein neues Gefängniss, welches besser und strenger bewacht wurde als das vorherige. Der Häftling neben Kenny hatte schon vor Beginn der Fahrt immer wieder eindeutige Bemerkungen und Bewegungen in Kenny´s Richtung gemacht. Er selbst hatte sich nur abgewand und ihn ignoriert was den Typen aber nicht davon abhielt weiter zu machen. Zum Glück war der Kerl auch angekettet und konnte sich kaum bewegen, sonst hätte Kenny bestimmt schon längst dessen riesige Pranke in seinem Schritt gehabt. Jetzt saß er hier, starrte in die leere, vorbeirauschende Umgebung und dachte an…. Nichts. Die nächste halbe Stunde verlief normal. Der ein oder andere Häftling wurde mal laut, wurde aber sofort wieder leise als der große, breitschultrige Wärter mit dem Kahlen Kopf aufstand und sich auf dem Weg zum Unruhestifter machte. Das gesellige Beisammensein wurde je unterbrochen als der Busfahrer auf die Bremse trat und der Bus langsamer wurde bis er schließlich stehen blieb. Kenny starrte weiter hin nach draußen, kein Grund nach vorne zu gucken, sie waren ja schließlich noch nicht angekommen. "Was zum…", der Fahrer sah nach draußen durch die große Windschutzscheibe eher er sich nach hinten zu den Wärtern um drehte, die mit dabei waren um die Gefangenen zu bewachen, "Da ist ein Verletzter auf der Straße… Wir können den doch nicht einfach da lassen." Der Fahrer deutete auf einen Mann, der mitten auf der Straße stand, leicht hin und her wankte. Ihm tropfte Blut von der Stirn und von den Armen auf den Boden. "Ich mach das schon. Ruft ihr nen Krankenwagen", der glatzköpfige Wärter klopfte dem Fahrer auf die Schulter und stieg dann aus. Die Gefangenen wurden leicht unruhig, vielleicht ergab sich so ja eine Chance zur Flucht. Kurz zuckten Kenny´s Augen zu den verbleibenden zwei Wärtern, um seine Chancen ab zu checken. War eher unwahrscheinlich heile raus zu kommen, selbst wenn alle auf einmal los rennen würden, zudem waren die meisten ziemlich gut verkettet, zwar nicht am Sitz selbst, aber die mit den schwereren Verbrechen hatten auch die Fußketten wie Ken. Seine Aufmerksamkeitsspanne war zu kurz weshalb Kenny sich wieder der Umgebung widmete und so erst zu spät mit bekam was da draußen gerade passierte. "Komisch…", der Busfahrer nahm das Telefon langsam wieder vom Ohr mit dem er versucht hatte einen Krankenwagen zu kontaktieren, "Da nimmt einfach keiner ab…." Die beiden Wärter sahen sich kurz an, dann zum Busfahrer und dann nach draußen zu ihren Kollegen, der sich dem Verletzten langsamen näherte. "Versuchen Sie´s einfach noch mal", meinte der Kleinere von den Beiden. Draußen kam der schwankende Verletzte auf den Wärter langsam zu. "Sir? Geht’s Ihnen gut? Können wir Ihnen helfen?", keine Antwort. "Sir? Hören Sie mich??", der Wärter ging mit festen Schritt auf den Mann zu und hielt ihn dann an der Schulter fest, "Hallo?" Der Verletzte blieb stehen, es sah aus als würde er überlegen was er sagen oder tuen sollte. Einen Augenblick lang dauerte es, dann riss der Mann den Mund weit auf, drehte ruckartig seinen Kopf und bis mit voller kraft in den Arm des Wärters. Erschrocken über die plötzliche Schnelle des verletzen konnte der Hüne gar nicht reagieren. Schreiend und fluchend versuchte er den Mann von seinem Arm weg zu bekommen. Blut spritzte und ließ in Strömen von dem Arm und tropfte auf den Boden wo sich langsam eine Blutlache bildete. "Shit!!! Verdammter Mist! Lass los du irrer Psychopath!!!!", mit voller Kraft schlug er dem Angreifer gegen den Kopf um ihn wieder los zu werden. Mit einem lauten Reißen gefolgt von einem Knacken löste sich endlich der Typ von dem Arm des Wärters. Der Mann hatte ihm ein Stück Fleisch aus dem Arm gerissen und dabei auch noch ein paar Zähne verloren. Fluchend hielt der Wärter sich die blutende Wunde, während sich der Mann abwandte und weiter Richtung Bus schwankte. Die Kollegen, die das Schauspiel mit offenem Mund mit angesehen hatten reagierten sofort als der Typ einfach weiter lief. Der Busfahrer versuchte derweil immer noch einen Krankenwagen zu erreichen bekam aber keinen dran. Der kleiner der beiden Wärter stieg jetzt auch aus und hielt seine Dienstwaffe auf den Angreifer, "Stehen bleiben!" Blanke Ignoranz. Der Typ ging einfach weiter. "Stehen bleiben hab ich gesagt!", er schoss ihm ins Knie. Der Mann zuckte kurz, dann ging er schnurstracks weiter auf den Kleinen zu. "Erschieß ihn! Der ist Irre!", brüllte der Glatzköpfige seinem Kollegen zu, "Na los!!" Er hielt sich immer noch die Wunde und versuchte nicht das Bewusstsein zu verlieren durch den hohen Blutverlust. Der Kleine tat wie ihm aufgetragen und schoss auf den Mann, zwei Mal in die Brust. Er blieb stehen, sah auf die Wunden in der Brust, sah wieder hoch und ging unbeirrt weiter. "Fuck! Der müsste doch schon tot sein!!!", brüllte der Wärter als ihn der Typ packte, zu sich hin zog und in den Hals biss. Sofort schoss das Blut wie eine Fontäne aus der Wunde. Mit einem unterdrückten Schrei, welcher in einem gluggern und gurgeln endete. Kenny hatte seinen Blick nach vorne gerichtet als der erste Wärter anfing zu schreien und rum zu brüllen. "Ist ja wie n schlechter Horrorfilm", brummte der Mann neben ihm. Kenny lehnte sich etwas zur Seite um besser sehen zu können als der kleinere Wärter auf den Mann schoss. Als dieser sich nach den eindeutig tödlichen Schüssen immer noch bewegte brach langsam aber sicher Panik aus. "Fuck Man! Treten Sie aufs Gas!", einige der Insassen brüllten den Fahrer an, der scheinbar nicht wusste was er machen sollte. Der größere Wärter blieb ganz ruhig, nahm dem Busfahrer das Handy, welches er sich immer noch ans Ohr hielt aus der Hand, wählte selber eine Nummer und wartete kurz. Währenddessen wurde das Gebrüll im Bus immer lauter. Der Typ der die anderen Beiden Wärter angefallen hatte versuchte durch die verschlossene Bustür hinein zu kommen. Gelassen sah der Mann mit dem Telefon zu ihm rüber und hielt die Waffe schussbereit. "Ja… ich bin´s. Was ist los?... Hmhm…. Okay… Kopf? Du meinst wie bei… okay. Ich probier´s mal aus", er legte auf, zielte durch die Glasscheibe auf den Kopf des Mannes und schoss. Die Kugel verließ den Lauf, durchdrang das Glas, trat in den Schädel des verletzen Mannes ein und kam auf der anderen Seite wieder heraus. Eine Sekunde später lag der Mann bewegungslos auf dem Boden. "na geht doch….hm?", der Wärter sah nach draußen auf die Straße wo der Tote und der glatzköpfige Wärter lagen. "Fu…. Wo ist…?!!", der große Mann drehte sich von der Tür weg zum Fahrer um als eine Scheibe hinter ihm klirrte. Er konnte gerade noch sehen wie der Fahrer aus dem Sitz gezogen wurde. "Shit! Was war das? Was ist hier eigentlich los???!", die Insassen brüllten laut und aufgeregt durcheinander. Einige wollte weg, andere brüllten den verbleibenden Wärter an das er einfach losfahren sollte. Kenny versuchte seine Gedanken zu ordnen, die sich gerade regelrecht überschlugen. Er wüsste auch gerne was hier abging. Es sah für ihn so aus wie diese Dinger aus den Zombie-Filmen, die seine Schwester immer mit wachsender Begeisterung geschaut hatte. Aber das war unmöglich. Zombies gab es nicht und trotzdem hatte jemand gerade auf einen Menschen geschossen der sich erst mit dem gezielten Schuss in den Kopf hatte ausschalten lassen. Gerade als er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, klatschte etwas neben ihm gegen die Fensterscheibe. Ken brauchte sich gar nicht zur Seite drehen, vorher schrie nämlich der Typ neben ihm entsetzt los. Langsam blickte Kenny zum Fenster. Mehrere Hände verschmierten Blut an dem Glas von oben nach unten. Grotesk aussehende Gesichter quetschten sich an das Glas um möglichst viel sehen zu können. Kalter Schweiß lief Kenny über den Rücken. Hier im Bus war nur einer mit einer Waffe und der hatte bestimmt nur sein Standardmagazin dabei und vielleicht noch eins mit Ersatzmunition. "Shit…." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)