Freundschaft für immer von -A-i-k-a- ================================================================================ Kapitel 5: der Fluch der Liebe ------------------------------ Das konnte doch einfach nicht möglich sein! Noch einmal drehte sich Sanne um ihre eigene Achse. Sie hätte schwören können, dass Cherry die Fähigkeit hatte sich in Luft aufzulösen, wie sonst war so etwas möglich! Nach einigen Minuten gab sie es auf und drehte sich betrübt um. Es war Zeit zu Anrah und Vanni zurück zu kehren. Und prompt stieß sie mit jemanden zusammen. Ein Berg von Akten flog in alle Himmelsrichtungen davon und Sanne landete unsanft auf dem Boden. Mit zusammengekniffenen Augen reib sie sich die schmerzende Stirn, als sie auch schon eine Stimme hörte. „ Hey pass doch auf! Hast du keine Augen im Kopf!“ Gerade wollte Sanne protestieren als sie das Gesicht von Tsunade erkannte. „ Ho.. Hokage-sama, das tut mir total leid! Ich habe über etwas nachgedacht und.. Moment, ich helfe Ihnen!“ Schnell sammelte sie die Akten auf, die Tsunade bei dem Zusammenstoß hatte fallen lassen. Fast beiläufig las sie auf einer der Akten einen Namen. Es schien eine Patientenkartei zu sein, relativ dick und mit vielen handschriftlichen Eintragungen. Zimmer 46, Sana Kitakashi. Sana Kitakashi.. komisch, ihr war es so als hätte sie den Namen schon mal irgendwo gehört. Sie hätte noch mehr gelesen, doch Tsunade nahm ihr die letzten Akten aus der Hand. „ Pass das nächste Mal einfach besser auf, ja? Du bist doch Gigi´s Tochter, oder? Ich kann mich nicht erinnern dich hier schon mal bei jemandem als Besuch gesehen zu haben..“ „ Ähm, ja genau. Mein Name ist Sanne Kimoto. Und ehrlich gesagt bin ich hier weil.. naja, weil ich eigentlich die Toilette gesucht habe und mich dann irgendwie verlaufen habe.“ Sie war sich sicher, dass Tsunade ihr das niemals abkaufen würde. Nach dem Blick von Tsunade zu urteilen war es auch genau so. Gerade wollte Sanne noch irgendwie eine verzwickte Geschichte erzählen die so ein bisschen der Wahrheit ähnelte, als Hilfe nahte. „ Sanne,da bist du ja.“ Dort standen Anrah und Vanni in Begleitung von Sakura. Sie hatte ihr Versprechen gehalten und war so schnell es ging zurück gekommen. Das Schweinchen TonTon und die skeptische Shizune waren auch dabei und dann auch noch Cherry. Oh nein. Wie hatte sie das nur geschafft? Sie war doch gerade eben noch in diesem Gang gewesen?! In Sanne stieg das ungute Gefühl auf, dass sie von Anfang an gewusst hatte, dass sie verfolgt wurde. Und dabei hatten sie sich solche Mühe gegeben! Sakura lächelte: „ Da hast du dich aber ganz schön verirrt, Anrah und Vanni hatten mir gesagt, dass du eine Schwester nach dem Weg gefragt hattest.“ „ Ja.. da hab´ich wohl nicht richtig zugehört und bin zu weit gelaufen.“, grinsend versuchte Sanne zu überspielen, dass ihr das Herz gerade bis zum Hals schlug. Doch Sakura tat so, als würde sie es nicht bemerken und drehte sich in Richtung Treppe: „ Ok, wenn ihr dann so weit seid, würde ich euch gerne ein bisschen das Krankenhaus zeigen. Ich habe zufällig euren Sensei getroffen und ihr von eurem Praktikum erzählt.“ Jetzt schlug ihr das Herz nicht mehr bis zum Hals sondern es rutschte wie das von Vanni und Anrah irgendwo in die Hose. Cherry lehnte ganz entspannt an der Wand und musterte die Drei: „ Ich habe gar nicht gewusst, dass ihr alle Drei im Krankenhaus arbeiten wollt. Dabei war es mir, als hätte ich euch heute Morgen am Verwaltungsgebäude gesehen.“ Sie hatte es also die ganze Zeit gewusst. Sie hatte gewusst, dass sie verfolgt wurde und hatte sich einen Spaß daraus gemacht, die Drei in die Irre zu führen. Sanne,Anrah und Vanni sahen sich kurz an. „ Am Verwaltungsgebäude? Wir? Nein, bestimmt nicht… also wir waren eigentlich..“, weiter kamen sie nicht. Cherry blickte sie nur mit wissenden Augen an und verabschiedete sich dann von der kleinen Gruppe um weiter ihrer Wege zu gehen. Auch Shizune, Tsunade und das Schweinchen TonTon verabschiedeten sich und so machte sich Sakura auf um mit den Mädchen das Krankenhaus zu erkunden. Sanne blickte noch einmal zurück. Von Cherry war keine Spur mehr zu sehen, nur in ihren Gedanken spukte ihr Sensei noch herum. Es war noch Nacht, doch das erste Morgenrot zeigte sich bereits dezent am Himmel, als Sanne an ihrem Fenster saß, den Kopf in die Hände gestützt. Eine schlaflose Nacht lag hinter ihr. Zwar hatten sie noch einen interessanten Tag mit Sakura im Krankenhaus gehabt und eine Menge über die einzelnen Bereiche gelernt, nur Cherry hatte sie nicht noch einmal entdeckt. Seufzend schnappte sich Sanne ihre Sachen und zog sich an. Ein bisschen frische Luft würde ihr guttun, bevor sie sich in ihrem Zimmer noch den Kopf zermarterte! Und ein kleiner Spaziergang machte ja bekanntlich den Kopf frei. Während sie durch die leeren Straßen von Konoha ging, dachte sie darüber nach, ob es vielleicht doch eine blöde Idee gewesen war, Cherry hinterher zu spionieren. Es stimmte schon, dass sie gerne mehr über ihren geheimnisvollen Sensei herausfinden wollten, doch vielleicht hätte es auch noch eine andere Möglichkeit gegeben. Vielleicht hätte Cherry bei einigen Missionen ja selbst etwas von sich erzählt. Sanne überlegte, was sie eigentlich gerne von ihrem Sensei erfahren wollen würde, vielleicht irgendwas aus ihrem Leben, was sie schon alles erlebt hatte, welche Kämpfe sie schon ausgefochten hatte.. Wie automatisch zog sie ihr Weg zum Krankenhaus. Auf einem großen Stein ließ sie sich nieder und atmete tief ein. Jetzt würde Cherry ihnen bestimmt nicht mehr viel erzählen, zumal ihre Beschattung ja auch ziemlich miserabel gewesen war. Ein Rabe zog seine Kreise im morgendlichen Himmel. Sanne beobachtete, wie er ruhig seine Schwingen ausbreitete und sich vom Wind tragen ließ. Ob Cherry sie morgen beim Training darauf ansprechen würde? Oder ob sie sogar eine Strafpredigt erwartete? Verübeln konnte Sanne es ihr nicht, aber wenn dann würde sie die ganze Schuld auf sich nehmen. Schließlich war sie der Teamkapitän und es war ihre blöde Idee gewesen. Die Kreise des Raben wurden kleiner, fast so als hätte er etwas im Visier. Obwohl.. ganz versagt hatten sie eigentlich nicht. Schließlich wussten sie jetzt, dass der silberhaarige Jonin Kakashi Hatake war und obendrein noch Sakura-samas Sensei war. Damit konnten sie vielleicht Sakura unauffällig über Cherry und Kakashi ausfragen, ganz unauffällig natürlich. Der Rabe hatte sich jetzt auch niedergelassen und schien weiterhin etwas zu beobachten. Sanne beobachtete ihn. Sie wusste, dass diese Vögel sehr klug waren und ihr Umfeld immer genau beobachteten. So ein Vogel schien das jetzt auch zu sein. Er saß mittlerweile schon fast starr da und musterte vom Dach des Krankenhauses aus einen bestimmten Punkt. Kein Wunder, dass manche Ninjas die Tiere gern zur Spionage einsetzten. Wäre das jetzt auch der Fall, könnten sich feindliche Ninjas ganz in Ruhe ein Bild vom Krankenhaus machen und alles erforschen. Energisch schüttelte sie den Kopf. Die zwei Tage Spionage schienen doch ihre Spuren hinterlassen zu haben, jetzt kamen ihr schon einfache Vögel verdächtig vor! Und doch.. irgendetwas an dem Vogel war nicht normal. Sanne erhob sich und schlich auf das Krankenhaus zu. Im Schatten eines großen Baumes schwang sie sich leise auf einen Ast um einen besseren Überblick zu haben. Der Vogel schien wirklich etwas zu beobachten. Wenn sie es nicht besser wüsste dann beobachtete er sogar das gleiche Fenster, in dem gleichen Krankenflügel in dem sie heute Mittag Sensei Cherry gesehen hatte. Ob Zufall oder nicht, Sanne wollte näher heran, doch durch eine kleine Unachtsamkeit trat sie auf ein Stück trockene Rinde und das Geräusch schreckte den Raben auf. Noch bevor er sich in die Lüfte erhob, blickte sie kurz in seine Augen. Ein Paar feuerrote Augen mit einem seltsamen schwarzen Muster. Also doch kein gewöhnlicher Rabe! Gut, dass ihre Neugier mal wieder gesiegt hatte! So schnell sie konnte, folgte Sanne dem Raben, der schnell zurück in Richtung des Waldes flog. Sie war fest entschlossen, nicht schon wieder eine Spur aus den Augen zu verlieren und wollte den fremden Ninja nicht davon kommen lassen. Verstärkung konnte sie sich später noch holen, erst galt es den Verdächtigen fest zu setzen. Als der Rabe sich weiter entfernte, schickte Sanne etwas Chakra in ihre Füße um schneller zu werden. Einige Sprünge brauchte es noch und dann, kurz bevor sie die ersten Bäume erreicht hatte, war sie dem Raben so nahe, dass sie ihn mit einem gezielten Sprung in der Luft fangen konnte. In dem Moment, in dem ihre Fingerspitzen das Gefieder berührten, ging der Vogel in lauter Federn auf und die roten Augen brannten sich in ihren Blick. Erst jetzt wurde Sanne klar, was passiert war und vor allem welcher Gefahr sie sich ausgesetzt hatte. Sie war in einem Genjutsu gefangen, vom ersten Moment an, indem sie dem Raben in die Augen geblickt hatte. Unsanft landete sie auf dem Boden, irgendetwas knackt in ihrem linken Bein, doch der Schmerz war erstmal Nebensache. Ihr Herz klopfte, als sie sich in völliger Dunkelheit wiederfand. Ihr Atem ging stoßweise, irgendwie versuchte sie sich zu beruhigen. Genjutsu war nicht ihre Stärke, darin war Anrah Spezialistin,doch die war nicht hier. Niemand war hier, sie war völlig allein. Sie konnte das beklemmende Gefühl, das in ihr hochstieg nicht abschütteln. Wer war dieser fremde Ninja? Irgendwie musste sie es herausfinden. „ Ich weiß, dass du hier irgendwo bist.. was soll das? Denk nicht, dass ich mich von diesem Genjutsu irgendwie beeindrucken lasse.“ Das war mehr ein mutiger Zuspruch für sie selbst, als dem Gegner irgendwie Angst zu machen. Sanne versuchte sich aufzurichten, was ihr leidlich gelang, doch sobald sie versuchte zu laufen und das linke Bein zu belasten, zuckte ein brennender Schmerz durch ihren Körper. Vielleicht war das auch nur Teil des Genjutsus, sie musste es also irgendwie ausblenden. Doch so oft sie auch versuchte zu laufen, nach ein paar Zentimetern gab ihr Bein immer wieder nach. „ Erstaunlich.. dieser eiserne Wille ist mir bisher nur einmal vorgekommen..“ Sie konnte nicht genau ausmachen, woher die Stimme kam, doch ihr war es so, als ob da direkt vor ihr die Dunkelheit etwas heller wurde, fast so als würde man aus einem Tunnel heraus treten. „ Wer bist du? Zeig dich! Was hattest du am Krankenhaus zu suchen? Wen spionierst du aus?“ „ Dafür, das deine Lage gerade aussichtslos ist,bist du noch ziemlich neugierig. Du weißt genau, dass ich dich auf der Stelle töten könnte! Wahrscheinlich würde sogar ein Schnippen meines Fingers reichen.“ Da vorne stand doch jemand! Je mehr Sanne ihre Augen anstrengte, desto mehr erkannte sie den Umriss eines Menschen, der in einen langen Mantel gehüllt war. Und da waren auch wieder diese roten Augen. Schnell kniff Sanne die Augen zusammen, einmal um die Tränen wegzudrücken, die mit der Welle des erneuten Schmerzes wieder kamen, und zum Anderen um nicht noch einmal in diese Augen zu sehen. Trotzig erwiederte sie ihm: „ Vergiss es, so leicht bin ich nicht zu töten!! Ich werde mal die stärkste Kunoichi der Ninjawelt sein, also pass lieber auf, was du sagst!“ So gut sie konnte, versuchte sie in ihren Händen Chakra zu sammeln. Es musste ihr mit einem Schlag gelingen, aus dem Genjutsu zu entwischen. Bis dahin musste sie ihn weiter ablenken, um seine genaue Position zu ermitteln. „Ich frage dich nochmal, was wolltest du an dem Krankenhaus? Was ist eigentlich so besonders an diesem einem Krankenflügel?“ Er schien mit dieser Frage nicht gerechnet zu haben, denn sie spürte eine kurze Erschütterung seines Chakras. Seine Konturen wurden klarer. Er war groß und in einen langen schwarzen Mantel mit roten Wolken gehüllt. „ Was weißt du über den Krankenflügel? Was weißt du über sie?“ Diese Frage traf Sanne jetzt unerwartet. Wen meinte er mit sie? Vielleicht Cherry? Oder vielleicht eine Patientin aus dem Krankenflügel? Egal, es war Zeit, den Angriff zu starten! Jetzt war er abgelenkt. „ Ich weiß nicht, von wem du sprichst, aber ich werde dich um jeden Preis aufhalten!“ , sie ignorierte den brennenden Schmerz und stützte sich auf die Knie. Um sie herum pulsierte rosa Chakra. „ Jutsu der hunderttausend Kirschklingen!“ Die Wucht des Aufpralls traf sie mit voller Kraft, sie stürzte nach hinten und überschlug sich ein paar Mal, dabei knackte es noch einmal hörbar in ihrem Bein und vor Schmerz blieb ihr kurz die Luft weg. Nur langsam legten sich die roten Schlieren vor ihren Augen. Verschwommen sah sie die Bäume und die aufgehende Sonne. War das alles nur ein Traum? Oder hatte sie es tatsächlich geschafft? Vor Freude wäre sie beinahe aufgesprungen, doch der Schmerz ließ das nicht zu. „ Bleib liegen. Sakura wird gleich hier sein und dich behandeln.“ Es war Cherry´s Stimme, sie stand einige Meter vor ihr, noch immer glühte etwas in ihrer Hand in einem kräftigen Violett. Dann hatte sie Sanne es also doch nicht alleine geschafft. „ Sensei Cherry.. ich..“ „ Was hast du dir eigentlich dabei gedacht??“, ihre kalte Stimme ließ Sanne zusammen zucken. „ Was hast du dir dabei gedacht?Einen Ninja verfolgen, von dem du nicht das Geringste weißt? Es gibt einen Grund, warum er ein Nukenin ist! Als ob du es mit ihm aufnehmen könntest! Es handel sich nicht um einen gewöhnlichen Genin! Dieser Ninja gehört zum schlimmsten Abschaum!“ Sie blickte in Richtung des Waldes. „ Oder habe ich etwa nicht Recht, Itachi?“ Dort auf einem der Bäume blickte er aus dem Schatten hervor, der geheimnisvolle Ninja in dem schwarzen Mantel. Nur um einen Augenblick später genau wie der Rabe in tausende von Federn aufzugehen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)