What happens next? von Michirukaioh (H&M) ================================================================================ Kapitel 3: Erinnerungen und Ängste ---------------------------------- Als ich meine Augen wieder öffnete, war es bereits morgens. Irgendjemand hatte mich wieder in meinem Bett gelegt. Ich versuchte mich an den vergangenen Tag zu erinnern, aber ich konnte mich nur teilweise erinnern. Einiges war sogar vollkommen weg und so hatte ich hier und da einen Filmrisss. Das alles war doch zu kurios! Vampire!? Das muss ich mir eingebildet haben. Plötzlich konnte ich mich an etwas erinnern. Die Szene spielte sich wie vor meinen geistlichen Auge ab. Ja... diese Haruka ist ein Vampir und dazu noch meine Verlobte! Ich soll also ein Monster heiraten und dabei ist es völlig egal, wie ich fühle?! Das darf doch nicht wahr sein!? Ich redete mir ein, dass sie nur ein Mensch sei, aber der Anblick ihrer Zähne lies das einfach nicht zu. Das Bild hatte sich viel zu sehr in mein Gehirn gebrannt. Meine Augen suchten das Zimmer ab. Aber nirgends war mein Koffer zu sehen. Hallo? Da waren meine Klamotten drin?! Und was ist dann mit meinen Zeichenutensilien? Genervt blickte ich in den Kleiderschrank und stellte fest, dass dieser gefühlt, aber nicht mit meinen Klamotten, war. ,,Und wo ist jetzt bitte mein Zeug?'', murmelte ich rum, ,,Haben die etwa mein Zeug weggeschmissen!?" Kurz überlegte ich, was ich machen könnte. So betrat ich den Gang und suchte Harukas Zimmer auf. Ich ging leise hinein und konnte sie im Bett schlafen sehen. »Mann, sieht die süß aus!«, schoss es mir durch den Kopf. Sofort bestrafte ich mich mit Beleidigungen. Solche Gedanken waren nun wirklich nicht normal! Mir war es schon beinahe peinlich vor mir selbst. ,,Sie schlafen also tagsüber..", wisperte ich vor mich hin. Ich schloss meine Augen und wollte die Tür schließen, doch ich kam nicht weit. Ich konnte die Tür keinen Millimeter mehr bewegen. Verwundert öffnete ich meine Augen und musste augenblicklich in rot leuchtende Augen blicken. Sie schienen mich zu durchbohren und schauten in meine Seele. Ängstlich trat ich einen Schritt zurück, doch sofort wurde ich wieder zurückgezogen. Ich schrie erschrocken auf und landete in ihren Armen. Völlig verstört blickte ich die Person an. ,,Was willst du denn von mir?", schnurrte Haruka. Ich kuschelte mich komischerweise etwas in ihren Armen ein und war sichtlich froh darüber, in ihren Armen zu sein. ,,Warum hast du mich geweckt?" Ihre freundliche Stimme jagte mir einen gewaltigen Schauer über den Rücken. So gefiel sie mir viel besser, als wenn sie kühl zu mir ist. Auch ihre Stimme war im freundlicheren  Ton viel schöner! Am liebsten hätte ich ihr so für immer lauschen können! ,,Ich.. Wo ist mein Koffer?", fragte ich ganz leise. ,,Den habe ich entsorgen lassen. Klamotten sind in deinem Schrank", grinste sie mich an. IST DAS DEIN ERNST?! DU HAST MEINE ZEICHENSACHEN WEGGEHAUEN?! Mir liefen Tränen über die Wangen, als ich daran denken musste, dass mein Teddy da noch drin war. Er war ein Geschenk meiner Eltern, die ich wohl nie wieder sehen werde. Sie hatten tatsächlich ohne meine Erlaubnis alles weggeworfen?! ,,Warum weinst du?", fragte Haruka etwas verwundert. Im Moment wollte ich kein Wort mit ihr reden und so stand ich wütend auf und ging. Mir war es egal, was sie jetzt über mich dachte, aber ich hatte keine Lust mehr. Sie hatten doch tatsächlich meine Sachen entsorgt! Ich fasse es nicht! Ich wollte soeben wieder in mein Zimmer gehen, doch da stand Haruka schon vor mir. Sofort wichen meine Füße einen Schritt zurück. ,,Warum so aggressiv?", grinste sie mich süß an. In der nächsten Sekunde packte sie mich am Kinn und zerrte mich nach oben. Erschrocken riss ich meine Augen auf. Sollte ich ihr etwa antworten? Sie müsste es doch eigentlich wissen! Warum also fragte sie mich?! ,,DU.... DU....", in mir schien alles zu eskalieren, ,,DU HAST MEINE GANZEN SACHEN EINFACH WEGGEHAUEN?!" Belustigt schaute sie mich an. Ich war einfach nur fassungslos. Wenn Blicke töten könnten, wäre Haruka jetzt gestorben. Wieder packte sie mich am Kinn, doch ich schubste sie von mir weg. ,,Fass mich nicht an!", zischte ich sie an. Ich konnte sehen, dass meine Verlobte sehr erschrocken war. Konnte ich auch irgendwie verstehen, da ich noch nicht so ausgerastet war. Ich war generell immer eine recht ruhige Person. Man konnte mich nicht so schnell auf brass bringen, aber im Moment war ich so fertig mit den Nerven, dass es möglich war. Dass ich einen Vampir heiraten muss, war doch etwas zu viel für mich. Meine Eltern nie wiederzusehen, übrigens auch. ,,Warum bist du denn so wütend?", stichelte sie mich. Als sie mich verschmilzt angrinste, konnte ich die Röte in meinem Gesicht nicht verstecken. Verlegen schaute ich weg und meine Hände umschlossen meine Wangen. Lächelnd legte sie ihren Arm um mich und zog mich dann an ihren Oberkörper. Nun war ich wie ausgewechselt, sagte kein Wort. Wie ein verliebtes Schulmädchen halt! Laut atmend versuchte ich mich unter Kontrolle zu bringen, aber vergebens. Mein Herz raste, was ich mir einfach nicht erklären konnte. Ihre Nähe machte mich total aufgeregt, aber warum? ,,Das tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du da Andenken drin hast, aber diesen Beutel und den Teddy habe ich mal raus genommen", hauchte sie in mein Ohr. Was? Gott sei Dank?! Hoffentlich war es der Beutel mit dem Zeichenzeug! ,,Welche Farbe hatte der Beutel denn?", fragte ich voller Hoffnung. ,,Keine Ahnung. Aber da waren Pinsel drin." ,,Huh.... Ein Glück!" Erleichtert atmetete ich aus. Ich war echt froh darüber, dass sie nicht den Beutel mit meinem Schminkzeug erwischt hatte. Ich war überhaupt froh, daß sie nochmal reingeschaut hatte. ,,War dir dieser Beutel etwa wichtig?", fragte sie neugierig. ,,Ich hab mir das selber gekauft von dem Geld, was meinen Eltern mit geschenkt haben über die Jahre. Außerdem gehe ich sehr sorgfältig und sparend damit um", protestierte ich. ,,Ja, ja! Ist ja gut!'' Im nächsten Moment konnte ich etwas Weiches in meinem Rücken spüren und ich schrie erschrocken auf. ,,Keine Angst, du bist auf meinem Bett", grinste sie mich an. Voller Angst suchte ich nach einer Möglichkeit zu fliehen, doch da gab es keine. Sofort rechnete ich mit dem Schlimmsten. Ein Kuss? Vielleicht ein Biss?! Oder vielleicht noch schlimmer- Sex?! Wer weiß, was sie nun vor hatte und ehrlich gesagt wollte ich das auch gar nicht wissen. Das Einzige was ich gerade wollte, war hier wegzukommen. Wieder raste mein Herz und meine Atmung war sichtlich schneller und lauter. ,,Was willst du von mir?!" ,,Nur keine Bange, meine Perle", grinste sie mich an. P.. - P... - Pe.... - Perle?! Sie hat mich doch nicht gerade wirklich 'Perle' genannt, oder?! Mein Herz schien so schnell zu schlagen, daß ich lieber ohnmächtig werden wollte. Verlegen sah ich sie an, welche nur wegen des Anblickes verschmilzt grinsen musste. Mein Kopf war hochrot angelaufen, was ich nicht mal mit Mühe verstecken konnte. ,,Was ist denn, Machérie?", grinste sieh mich an und sie setzte sich auf mein Becken. Hilflos schaute ich mich um. ,,Du wirst nicht fliehen können, Darling." Perle, Machérie, Darling... Was kommt denn noch? Ich vergaß dabei allerdings, dass Haruka meine Gedanken doch lesen konnte! ,,Liebste?", schlug Haruka vor. Innerlich kotzte ich gerade ab und ich hoffte nur, dass es bald vorbei war. Vorbei... Ja...... Ha.... Ich werde mein ganzes Leben mit ihr verbringen müssen! Ob sie mich liebt? Wohl kaum. Wir kennen uns ja erst seit gestern. Dass Haruka das nun las, war mir recht herzlich egal. Soll sie doch meine Gedanken lesen!!! Ihre Hände stützten sich neben meinem Kopf ab. Immer näher kam sie mir und so hauchte sie folgenden Satz auf meine Lippen, bis sie mich küsste: ,,Ich liebe dich nicht.'' Natürlich wusste ich das, jedoch war es ein kleiner Stich ins Herz. Sie ist ein Vampir, Michiru! Sie kann nichts fühlen! Wie auch bei unseren ersten Kuss quetschte sie ihre Zunge in meinem Mund und so raubte sie mir sämtliche Luft. Zur meinem Verwundern jedoch machte ich sogar mit. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und auch intensiver. Ich konnte Verlangen in mir spüren, wie es stieg und unaufhaltsam wurde. Das steckte ich auch in den Kuss hinein, doch nur ausversehen. Dieses Gefühl schien mir komplett den Verstand zu rauben. Immer größer wurde das Verlangen in mir. Dass ich es überhaupt so lange aushielt, war mir selber fremd. Schon lange bekam ich keine Luft mehr, aber dennoch ging es weiter. Ich wagte es ja noch nicht mal mehr zu atmen. So langsam rannten Tränen aus meinen Augen, da ich Panik hatte. Vor was wusste ich nicht. Vielleicht davor, daß ich ersticken könnte. Ob das nun möglich war, wusste ich nicht, aber Angst hatte ich trotzdem. Meine Hand krallte sich in ihren Haaransatz im Nacken und suchten dort nach Rettung. Zumindest schien es so. Mein Körper spielte komplett verrückt. Langsam verließ ihre Zunge meinen Mund und endlich konnte ich durchatmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)