Ronin von Amogan (Der gefallene Samurai) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 5. --------------------- Hallo Leute, es ist lange her und ich weiß das ist nicht in Ordnung. Doch ich komme momentan weder zum schreiben noch zum hochladen und das obwohl ich noch 10 weitere Kapitel fertig habe. Ich werde wirklich versuchen mich zu bessern. Allen, die die Geschichte noch immer verfolgen möchte für eure Unterstützung danken, an alle neuen Leser, herzlich willkommen. Wenn es euch gefallen hat, lasst mir ein Review da oder schreibt mir, was ich hätte besser machen sollen. Die Geschichte ist zum jetzigen Zeitpunkt noch in einer frühen Phase und ich hoffe, dass es nicht allzu schleppend vorangeht. Viel Spaß und bis dahin, Amogan 5. Kapitel Schweigend schaute Naruto, vom Rücken seines Pferdes auf den Ronin, der vor ihm ritt. Ein ganzer Tag war vergangen, seit der Sache mit den Banditen. Isuma sprach kaum ein Wort mit ihm und auch der Namikaze war wenig begeistert, sich mit seinem Begleiter zu unterhalten. Der Regen fiel unerlässlich aus den grauen Wolken. Die Wege hatten sich zu kaum passierbaren Schlammkulen verwandelt. Kleine Bäche waren beinahe reißende Flüsse und die Tiere bockten und lehnten sich gegen ihre Besitzer auf. Das blonde Haar des jungen Mannes war schon seit Stunden nass und kein Unterstand war weit und breit zu sehen. Die Schultern und sein ganzer lederner Mantel waren durchgeweicht und scheuerten auf seiner Haut. Seine Nase lief ununterbrochen und seine Stimme war kaum mehr als ein Keuchen. Isuma schien es anders zu gehen. Er hatte einen breiten Strohhut aufgezogen und war ein wenig trockener, als sein blonder Begleiter. Der Ronin schien uninteressiert auf den Weg vor sich zu starren und Naruto konnte ihn irgendwie verstehen. Ohne es kontrollieren zu können, blieb sein Blick an dem ledernen Beutel haften, den der braunhaarige Samurai an seinem Pferd gebunden hatte. Darin befand sich der Beweis, dass sie ihre Aufgabe erledigt hatten. Die rote Färbung, die sich an der Unterseite gesammelt hatte, tropfte schon seit Stunden nicht mehr. Vor seinen inneren Augen konnte der, in Ungnade gefallene Samurai, noch immer die verzerrte Fratze des Anführers sehen. Isuma hatte ihm den Kopf abgeschlagen, damit sie dem Händler von ihrem Erfolg bei der Mission berichten konnten. Niemals könnte Naruto diese stumpfen, weißen Augen des Diebes vergessen und dessen weit geöffneter Mund. Er war niemals ein Feigling gewesen. Keinen Kampf hatte er jemals abgelehnt, denn es verbat ihm seine Ehre, die Feinde seines Herrn entkommen zu lassen. Doch niemals hatte er getötet, wenn es nicht sein musste. Er hatte niemals den Kopf eines toten Widersachers abgetrennt. Natürlich kannte Naruto die Regeln des Seppuku. Er hatte schon zugesehen, wie einem alten Samurai der Wunsch gewährt wurde, sich selbst zu töten, um die Ehre seiner Familie wieder herzustellen. Es war Tradition, dass man diese Praktik kannte und verstand. Naruto verstand sie und dennoch war er sich nicht sicher, warum ihn der Hokage diese Ehre nicht zu Teil haben lassen konnte. Er wäre sofort dazu bereit gewesen. Dennoch war es die barbarische Regel der alten Kriege, den besiegten Gegner zu köpfen. Damals hatten so die "einfachen" Soldaten zeigen können, wie sehr sie sich im Kampf verdient gemacht hatten. Wenn ein normaler Lanzenträger Beispielsweise einen Samurai getötet hatte, so kam es vor, dass ein Daimyo ihn in den Rang eines Adeligen erhoben hatte. Diese Zeiten waren jedoch schon viele Generationen her und nur noch Abschaum ergötzte sich an dem abgetrennten Schädel seines Gegners. Abschaum, wie Naruto es nun war. Es war härter, als er es sich hätte vorstellen können. Das Wort eines ehemaligen Wächters, der zwar in Ungnade gefallen war, aber seinen Stolz und seine Werte nicht verloren hatte, reichte nicht mehr aus, um dem Händler-Pack zu beweisen, wie erfolgreich man war. Man wurde für Fleisch bezahlt und nur für das. Die Dinge, die einen Menschen in Konoha ausgemacht haben, zählten hier nicht mehr. Hier draußen kämpfte jeder nur für sich. Es gab keine Freunde, nur Begleiter und Zweckgemeinschaften. Zwar vertraute Naruto Isuma kein Stück, doch er war der Einzige, der ihm zeigen konnte, wie diese grausame Welt funktionierte, wie man in ihr überlebte. "Wir sind nicht mehr weit entfernt. Ich kann den Rauch in der Ferne erkennen." brummte plötzlich genau dieser Mann und drehte sich zu Naruto um. Es stimmte, denn tatsächlich stieg dunkler Nebel aus den Schornsteinen, die hinter den Hügel auftauchten. Ein angenehmer Lichtschein ließ den Namikaze auf ein warmes Bad und hoffentlich auch einen gebratenen Fisch hoffen. Die Mission hatte, auch wenn sie ihm nicht gefiel, einen recht passablen Lohn versprochen. Zudem hatten sie die Leichen der Banditen geplündert und alles, was nützlich war, auf ihre Pferde geladen. Naruto hatte eine kleine Lederbörse bei einem der Männer gefunden und heimlich eingesteckt. Er hatte nicht vor, mit Isuma zu teilen. Der andere Ronin hatte nämlich die Wertsachen des Anführers durchsucht und nichts davon an den Namikaze abgetreten. Wie er schon gesagt hatte: Es gab keine Freunde. Auch wenn er das Pferd von Isuma benutzte, so wusste er dennoch, dass es nicht für immer sein würde. In naher Zukunft würde er sich seine eigenen Hilfsmittel kaufen müssen. Er hoffte, dass er alles Wichtige in dem Dorf finden würde, welches sich vor ihm aufbaute. "Wir gehen zuerst zu unserem Freund und holen uns unsere Prämie. Alles weitere klären wir dann." murmelte Isuma und trieb sein Pferd ein wenig an. Naruto, dem jeder Knochen im Körper schmerzte, hatte Schwierigkeiten, seinen plötzlichen Tempowechsel zu folgen. Das Dorf war relativ ruhig und der blonde Mann konnte keine richtige Uhrzeit schätzen. Er vermutete, dass es entweder später Nachmittag oder früher Abend sein musste, denn sie hatten auf dem Weg keine Bauern oder Händler mehr getroffen, seit sie das, in einigen Kilometern Entfernung stehende Ortsschild gesehen hatten. Die Taverne war gut besucht und viele Stimmen hallten durch die regnerische Luft. Die Vorfreude auf das warme Bad wurde immer größer und er nutzte jedes bisschen Kraft, die noch in seinem Körper war, um das Pferd anzutreiben. Sie überquerten den Marktplatz rasch und erkannten, dass ihr Auftraggeber gerade dabei war, seinen Wagen zu beladen. Er fluchte leise vor sich hin und versuchte sein Möglichstes, im Trockenen zu bleiben. Isuma brachte sein Pferd kurz vor ihm zum stehen und sprang kraftvoll aus dem Sattel. Naruto folgte seinem Beispiel, wenn gleich auch nicht ganz so elegant. Isamu band den ledernen Beutel von seinem Sattel und warf ihn mit einem kalten Blick in seinen Augen auf den Ladentisch des Händlers. Beim Aufkommen hinterließ er einen dunkelroten, blutigen Flecken und der weißhaarige Mann schrie kurz entsetzt auf. "W-Wie könnt ihr nur, Ronin?" fragte er erbost und Naruto konnte ihn ein wenig verstehen. Es war weder besonders höflich, noch respektvoll für die sterblichen Überreste des Banditen. Seinen Begleiter schien das nicht besonders zu stören, denn er spuckte dem Händler nur vor die Füße. "Bezahlt. Wir haben euren Dreck erledigt." brummte er zwischen zusammengebissenen Zähnen und der Namikaze hatte Schwierigkeiten, seine Stimme gegen den lauten Regen zu verstehen. "Einverstanden. Doch ich verbitte mir diesen Ton. Ein Mann, der seine Ehre verloren hat, darf nicht so mit einem stolzen Händler in vierter Generation reden. Ihr vergesst euren Platz, Bastard." zischte der Auftraggeber und stemmte seine Hände in die Hüfte. Naruto spürte eine plötzliche Wut in sich aufsteigen. Er wusste nicht woher sie kam und warum er sie gegenüber dem Händler verspürte, doch es war ihm egal. Er war zu müde, zu erschöpft und zu genervt, um sich jetzt mit diesem Mann rumzuärgern. "Bezahlt einfach." murmelte der blonde Namikaze und ging einen Schritt auf den Auftragsgeber zu. Dieser keuchte erschrocken und fummelte plötzlich an seiner hölzernen Geldkassette herum. Hastig warf er den beiden Ronin zwei kleine Lederbeutel zu. "Ihr habt euer Geld, Aasgeier, verschwindet nun. Ich hoffe wir begegnen uns nicht wieder." Verachtend schaute der Namikaze den dickbäuchigen, weißhaarigen Mann an. Erst durften sie seine Drecksarbeit erledigen und dann wurden sie so behandelt. Erst jetzt spürte er so richtig, wie wenig ein Ronin in der Gesellschaft wert war. Isuma spuckte erneut auf den Boden und schüttelte angewidert den Kopf. Unsanft zog er Naruto an der Schulter mit sich und stellte sich unter ein Dach. "Hier, ist für dich." murmelte er und drückte dem blonden Mann den kleinen Lederbeutel in die Hand. Naruto war erstaunt, dass er es tat. Er hatte erwartet, dass der Ronin das Geld für sich behielt. In diesem Fall wäre er bereit gewesen, ihm das Geld, wenn nötig, auch gewaltsam abzunehmen. Zufrieden schüttelte er die Börse und genoss das Geräusch des metallenen Geldes, das aneinanderschlug. Es war ungewöhnlich viel und er wusste genau was er damit machen würde. Isuma schaute ihn kurz kritisch an, verschwand dann aber, die beiden Pferde, hinter sich in Richtung Stall. Naruto wischte sich die Regentropfen aus dem Gesicht und ging zielsicher auf die Taverne zu. Viel zu früh kam der nächste Morgen und die vielen Stimmen der Dorfbewohner hatten ihn geweckt. Die Sonne war auch heute nicht zu sehen, doch es nieselte nur einige Male. Das Bad am gestrigen Abend hatte seinen Zweck erfüllt und Naruto war nach gefühlt ewiger Zeit in den Genuss einer heißen Quelle gekommen. Er war, wenn auch müde, dennoch ausgeruht und seine Liste, von Dingen, die er erledigen musste, war lang. Grummelnd packte er sein weniges Hab und Gut zusammen und marschierte aus dem Gebäude auf den Marktplatz. Sein erstes Ziel war der Schneider und Stoffhändler. Er brauchte unbedingt Wechselkleidung und etwas gegen die verrückten Wetterschwankungen. Das hatte er ganz besonders gestern nur zu gut bemerkt. Der braunhaarige Händler, der in dem, nach Leder und Ölen riechenden Laden saß, war freundlich und behandelte Naruto wie einen normalen Kunden. Er konnte eine robuste Leinenkleidung ergattern, sowie einen langen Reisemantel, der dank eines Öles, welches aus den Sumpfblumen gewonnen wurde, sehr wasserabweisend war. Der schwarze Stoff fühlte sich leicht und sanft an und war um Längen besser, als sein alter Ledermantel. Da er als Ronin keinem Clan angehörte und sich zur untersten Schicht zählte, durfte er keinen bestickten oder bunten Stoff tragen. Ihm blieben nur noch die Farben der Ehrlosen: Schwarz, Grau und Braun. Jeder musste sehen, dass er weder Stolz noch Ehre besaß. Murrend wand er sich von dem roten Gewand ab, welches so ähnlich wie das war, welches er in Konoha immer trug. Die Leinen waren teuer und schmerzlich stellte er fest, dass sein Lederbeutel nicht mehr so schwer war, wie am Vorabend. Der nächste Laden war direkt nebenan. Der Warenhändler und Kramer teilten sich ein Gebäude und Naruto konnte Salben aus Kräutern, Verbände und Medizin sichern. Zusätzlich gab es in dem Geschäft noch einen Mann, der ihm günstig einige Stück Salzfleisch verkaufen konnte. Die Art, die Nahrung zu konversieren war weit verbreitet und man hatte von dem geräucherten Fleisch viele Wochen etwas. Zusätzlich gab es noch zwei Beutel getrockneten Reis, was äußerst selten war, wenn man den Händlern Glauben schenken konnte. Als nächstes erreichte er den Stall. Er erkannte Isuma, der sich um seine Pferde kümmerte und anscheinend hier im Stroh übernachtet hatte. Nur kurz grüßend, wand er sich an den Meister, der die Scheune sein Eigen nannte. Er feilschte beinahe eine halbe Stunde, was ihm einige belustigte Lacher von Isuma einbrachte, konnte dann aber dennoch ein Pferd erwerben. Das Fell des Tieres war eine Mischung aus grau und braun und laut dem Stallmeister recht jung. In Konoha gehörte Naruto zu den Samurai, die auch zu Pferde kämpfen konnte und daher kannte er sich ein wenig aus. Es stimmte, was ihm der Händler sagte und das Tier war auch schon eingeritten, was ihm einiges an Arbeit abnahm. Zähneknirschend schaute der Namikaze in seine Lederbörse in der nur noch drei golden, schimmernde Münzen lagen. Es würde nicht reichen, um seine Waffe auf Vordermann zu bringen, doch der Rüstungshändler wirkte recht einladend und er konnte dem Drang nicht wiederstehen. Der Verkaufsraum war teils Schmiede und Laden und eine unangenehme Hitze ließ die Luft stehen. Der schwere Lederschurz des Besitzers hing über dem Tresen und Naruto kam nicht umher, die Ausstellungsstücke zu bewundern. Der Schmied lieferte gute Arbeit ab und das Geld würde kaum für einen Brustpanzer reichen. Überlegend lief der Namikaze durch die Reihen von Rüstungen, Speeren und Lanzen. Sein Blick blieb an einem ganz besonderen Panzer hängen. Die grauen Metallplatten waren nicht, wie üblich, unter farbigem Leder versteckt, sonder eher rustikal und einfach vernäht worden. Die ausgegerbte Tierhaut war ein wenig steif und roch noch recht frisch. Der Brustpanzer bedeckte die wichtigsten Stellen der Haut, die Schultern und den Hals ausgenommen, und reichte ihm bis zur Taille. Er war leichter als normale Rüstungen, da nur eine Schicht Leder verarbeitet wurde und fühlte sich anfangs falsch an. Doch nach einigen Minuten des Betrachtens und der Musterung, gefiel er Naruto immer besser. Er wirkte genauso unfertig, wie er sich fühlte. Die rustikale Verarbeitung passte zu einem Ronin, der sowohl Ehre, als auch Stolz verloren hatte. "Sie ist nicht fertig." brummte der Schmied hinter ihm und Naruto drehte sich ruckartig um. Er hatte einen dunklen Vollbart und seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt. Sein Blick war abschätzig und zeigte dem Namikaze, dass er unerwünscht war. Mit einem Ruck zog dieser die Rüstung von ihrem Ständer und legte sie auf den Tresen. "Sie passt zu mir." meinte der Ronin und sein Blick war finster. Der Schmied widerstand ihm für einige Augenblicke, drehte sich dann aber schnaubend um. "Einverstanden." raunte er dem Namikaze zu und schob den Brustpanzer über das Holz. Naruto nickte und warf ihm den gesamten Beutel zu und zwang sich dazu, keine Miene zu verziehen. Er wollte keine Schwäche vor dem Schmied zeigen und auch, wenn ihm das Geld fehlen würde, so war es dennoch die richtige Entscheidung. Vollbepackt ging er zurück zum Stall und nahm dem Meister sein Pferd ab. Dank der Taschen an seinem dünnen Ledersattel, hatte er genug Platz, Nahrung und Kleidung zu verstauen. Isuma musterte ihm und trank dabei mit dem Stallmeister einen Sake. Sein Blick war unleserlich und Naruto fühlte sich unwohl, als er seinen Kameraden sah. "Was ist denn?" brummte er, als er die Tasche am Sattel zuknotete. "Du bist ein zuverlässiger Begleiter, Naruto Namikaze." meinte der Ronin und verschränkte die Arme vor der Brust. "Das heißt?" fragte dieser und schwang sich auf den Sattel. Das Pferd reagierte erst etwas gereizt, gewöhnte sich aber nach kurzer Zeit an den Druck, der auf ihm lastete. "Willst du nicht weiter mit mir durch die Gegend reisen? Ich könnte einen fähigen Kämpfer wie dich gut brauchen." schlug Isuma vor und hob abwartend eine Augenbraue. Naruto überlegte lange. Er wägte die Vorteile und Nachteile ab, doch der Ronin war, wenn auch ein ehrloser Bastard, ein Mensch, der sich in der Welt auskannte. Der Namikaze war weder naiv, noch dumm. Er wusste, dass seine Chancen alleine gleich null waren und daher musste er zustimmen. Er wusste, dass er mit allem rechnen musste und sein Herz rebelliert gegen diese Entscheidung, doch sein Kopf hatte die Führung über sein Handeln genommen. Seufzend schaute er den Ronin an und schlug in dessen angebotene Hand. "Dann lass uns losziehen, Naruto." brummte der braunhaarige Mann und ging auf seine beiden Pferde zu. Der Namikaze schaute sich im Stall um und erkannte einen Strohhut, der an einem Pfosten hing. Da er den Stallmeister nirgends erspähen konnte, erhaschte er die Kopfbedeckung und das erste Mal in seinem Leben, stahl er Eigentum von anderen Leuten. Das Lachen von Isuma ignorierte er gekonnt und trieb sein Pferd aus der Scheune hinaus, auf den Marktplatz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)