Doppeltes Spiel von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 9: Kevs Verrat ---------------------- Und hier hätten wir dann schon Teil 9... nun ja, was soll ich dazu sagen? Dieses Kapitel ist wohl ein weiterer Grund, Kev zu hassen und uhm... ich würde mich über Reviews freuen!^^ Doppeltes Spiel 9- Kev's Verrat ,,Sie?" fragte der Sänger überrascht. ,,Was machen sie den hier?" Er starrte den in einem der Ledersessel Sitzenden an. Die Person lächelte stillschweigend: ,,Schön dass sie sich noch an mich erinnern." ,,Ja, aber was wollen sie hier oder wohl eher gesagt von mir?" erwiderte Yamato verwundert. ,,Nun ja, wissen sie... ." Man setzte sich in der Couch auf und zupfte kurz sein Jackett zurecht. ,,Also?" antwortete der Blonde. ,,Ich bin hier um ihnen die Wahrheit über Taichi zu sagen denn ich finde sie haben ein Recht zu erfahren weshalb er wirklich bei ihnen ist." sagte der Mann langsam und strich sich seine schwarzen Haare kurz hinters Ohr, grinste verstohlen. (Na, wer ist das wohl??? Der, den ihr alle so hasst... .) ,,Was meinen sie?" erwiderte Yamato unwirsch und schaute den ungebetenen Gast skeptisch an. ,,Nun ja... zum Beispiel ist Taichi in Wirklichkeit kein Bodyguard." ,,Ach ja, sondern?" gab der Blonde gereizt zurück, was ging hier eigentlich ab? Wieder umspielten die Lippen den fremden Mannes ein kaltes Lächeln, er schien über etwas sehr amüsiert zu sein. Doch dann wurde sein Blick hart und gefühllos und er sprach mit eindringliches Stimme weiter. ,,Taichi Yagami ist ein Profikiller und wurde beauftragt sie zu töten!" Der Sänger weitete ungläubig die Augen, er fühlte sich wie als ob man ihm einen harten Schlag in den Magen versetzte hätte. ,,Was?!" krächzte er fassungslos. ,,Ja, sie haben mich schon richtig verstanden, Taichi ist ein Killer." ,,So ein Unsinn... . Soll das ein schlechter Witz sein? Taichi und ein Killer, tz... ." erwiderte Yamato kritisch. ,,Nein, das ist mein voller Ernst, ich scherze nie!" antwortete der Mann mit einem völlig ernsten und überzeugter Ton zurück, der dem Sänger versichern wollte, dass er wirklich nicht spaßte. ..Aber wieso... das kann doch nicht... ich meine, dass ist nicht wahr!" Der Blonde war irritiert und ein ungutes Gefühl beschlich ihn, dass konnte doch nicht wahr sein?! Taichi und ihn töten?! Er schluckte, schüttelte fassungslos den Kopf, das war doch eine Lüge, oder? Das war nie und nimmer wahr... . Der andere Mann erhob sich nun aus dem dem Sessel und stand auf. ,,Was haben sie vor?" fragte Yamato unsicher. ,Was kommt wohl als nächstes?' fragte er sich fast schon ängstlich denn er wollte die Wahrheit, dass er gestand er sich ein, nicht wirklich wissen. ,,Ich werde es ihnen beweisen dass ich die Wahrheit sage, Taichi ist ein Mörder!" sagte Kev und ging an den Fernseher, er schob eine Videokassette ein und drückte die An-Taste des TV-Gerätes, der Bildschirm flimmerte kurz und wurde dann heller. Der Blonde schaute konzentriert auf den Monitor und nach einigen Sekunden konnte er ein Bild erkennen. Drei Männer saßen in einem düsteren Raum um einen Schreibtisch herum und unterhielten sich mit gedämpfter Stimme. Zwei identifizierte der Sänger zweifellos als Taichi und Kev, den anderen hatte er jedoch noch nie gesehen. Genau dieser Mann, dick und mit Anzug, zeigte gerade mit einem seiner fetten Finger auf eine Zeitschrift und knurrte dann: ,,Yamato Ishida." nahm seine Zigarre aus dem Mund und drückte sie auf der Zeitung aus. ,,Ich will dass er verschwindet, ich hoffe sie können schnell und unauffällig handeln, ich kann diese Drecksvisage nicht mehr sehen." Der Schwarzhaarige nickte und dann fixierte der fette Mann Taichi, und schaute wieder zurück zu Kev. ,,Seien sie unbesorgt, Taichi ist mein bester Mann, er ist der beste überhaupt." sagte man und legte bezeugend die Hand auf die Schulter des Braunhaarigen. Man regelte noch den Preis für den Auftrag und schon drückte Kev die Austaste des Fernsehers. Der Bildschirm wurde augenblicklich schwarz. ,,Glauben sie mir nun?" fragte er. Der Blonde gab keine Antwort, er starrte nur fassungslos und wie erstarrt auf den dunklen Monitor des TV-Gerätes. Er konnte es nicht glauben, das war doch nicht wahr?! Yamato schüttelte den Kopf und versuchte diese Tatsache aus seinem Kopf zu verbannen. ,,Lüge!! Eine verdammte Lüge!! Tai ist kein Mörder!!!" sagte er laut. Kev lächelte kühl, mit Wohlwollen sah er wie in die blauen Augen seines Gegenübers Verwirrung und Verzweiflung aufstieg. ,,War ihnen dies noch nicht Beweis genug? Glauben sie etwa, diese Szene ist gespielt?? Glauben sie das wirklich? Nein, der einzige der gespielt hat war Taichi als er ihnen sagte dass er sie bräuchte... ." Yamatos gesamter Körper zog sich bei diesen Worten zusammen, was sollte das heißen? ,,Aber... ." brachte der Sänger stockend heraus und blickte Kev fassungslos an, ,,Aber... ." ,,Nichts aber, Taichi wurde beauftragt sie umzubringen. Das ist die Realität, glauben sie es ruhig. Und soll ich ihnen noch was sagen? Er hat seine Rolle des Leidenden doch sehr gut gespielt, finden sie nicht auch... ?" sagte Kev grausam und ließ seine langsam gesagten Worte auf den Blonden einwirken. Beobachtete mit Vergnügen wie dieser zur Salzsäule erstarrte und die Luft anhielt, man sah deutlich wie ihn diese Worte schockten. ,,Das... ist doch nicht... ." brachte man stotternd heraus. ,,Doch, doch, sie haben es also tatsächlich nicht bemerkt? Sein ganzes Vertrauen zu ihnen, seine angeblichen Schmerzen, seine Leiden, seine Qualen, seine Zuneigung ihnen gegenüber, DAS WAR ALLES NUR GESPIELT!!!!" die Stimme des schwarzhaarigen Mannes war beim letzten Satz laut und hart, fast donnernd geworden. Nein!!! ... nein, das konnte, das durfte doch nicht... . Yamatos Blick weitete sich geschockt, er hielt die Luft an, Kevs Worte prallten wie ein Steinschlag, brutal, hart und schmerzlich auf ihn ein. Taichi hatte nur mit ihm gespielt?! Das war alles niemals echt gewesen??!! Aber... diese Momente... er hatte doch deutlich gespürt dass Taichi gelitten hatte, dass er einsam war und dass... dass er... . Nun war es um den Blonden geschehen, ein kurzes heftiges Zittern durchlief seinen Körper und schon liefen die Tränen über seine Wangen. ,,Ja, Taichi war wohl ein hervorragendes Schauspieler, dass er sogar sie getäuscht hat, dass sie nicht einmal nur im leisesten Ansatz gemerkt haben dass alles von Anfang an geplant war. Taichi sollte ihr Vertrauen erlangen und sie dann in aller Ruhe erschießen. Und sie sind auch noch voll drauf reingefallen." ,,Das... das ist... sie lügen... ." erwiderte Yamato verzweifelt, jedoch wusste er nicht mehr so recht was er glauben sollte. Taichis Gesicht tauchte vor seinem geistigen Auge auf, er lächelte ihm sanft zu und die braunen Augen leuchteten. Sollte es tatsächlich alles eine Lüge gewesen sein? ,,Es- war- alles- nur- gespielt. Glauben sie mir... . Er hat es nie wirklich ernst gemeint, nicht auch nur eine einzige Sekunde!!!" Wieder wurde die Stimme des Schwarzhaarigen beim letzten gesagten Satz laut und brutal. ,,Nein!! Wer gibt ihnen das Recht so etwas zu behaupten?! Verschwinden sie!!! Los, hauen sie ab!!! Sie lügen, sie lügen, Tai ist kein Killer!!!! LÜGE!!!!" schrie der Sänger verzweifelt und zeigte Kev mit einer unfreundlichen Handbewegung dass er verschwinden sollte. Dieser lächelte hartherzig und eisig kalt. ,,Es war für ihn alles nur ein Spiel... ." wiederholte er im Gehen, wohl wissend, dass seine Worte Frucht tragen würden. Kev schloss die Tür hinter sich. ,,Tja, Taichi, bin mal gespannt wie du ihm das erklären willst... ." sagte er amüsiert und brach ihn schallendes Gelächter aus, die ganze Situation war einfach zu komisch für ihn. (Gebt mit ein Messer und ich BRING IHN UM!!!! *rasendvorwutsei* Der arme Yama... *sniff*) Der Sänger hingegen stand fassungslos und ungläubig in dem leeren und stillen Zimmer, er konnte es einfach nicht fassen was man ihm über Taichi erzählt hatte. ,,Das ist nicht wahr, das ist nicht wahr, das kann einfach nicht wahr sein!!! Lüge, Lüge, Lüge!!!!" redete der Sänger auf sich ein. Jedoch fühlte er dass sich etwas eiskaltes um sein Herz schloss, ihm die Luft zum Atmen zu raubte. Leere, unendliche Leere stieg in ihm auf. Es war ihm als ob man ihm einen harten und brutalen Schlag in den Magen versetzt hatte. ,Taichi ist ein Killer und wurde beauftragt sie zu töten!" hallten die Worte des Schwarzhaarigen in seinem Kopf wieder. ,,Nein!" sagte der Blonde laut und heftig atmend. ,,Das ist nicht wahr!" Doch die Worte schienen sich in Yamatos Herz gebrannt zu haben, immer wieder kamen sie in ihm hoch. Dazu das Bild der drei Männer auf dem Video und die offensichtlichen Worte von Kev. Die ganze Szene der vergangenen Minuten wiederholte sich in den Gedanken des Blonden wieder. Taichi hatte ihn angelogen! Er liebte ihn nicht! Es war alles nur gespielt!! Wieder und wieder wiederholten sich diese Gedanken, wie ein hängen gebliebener Plattenspieler. ,Es war für ihn alles nur ein Spiel... .' ,Es war für ihn alles nur ein Spiel... .' dröhnte es. ,,Aufhören! Hör auf!! Das kann nicht wahr sein! Tai... Tai!!" schrie der Blonde wie von Sinnen auf und drückte seine Hände gegen den Kopf, schüttelte diesen, als ob er so das vorher Geschehene aus seinem Kopf verbannen könnte. Doch es half nichts, die Wahrheit, die schreckliche, grausame Wahrheit war immer noch da. ,Tai ist ein Killer... .' Erdrückend, schwer und belastend lag diese Tatsache im Raum. Es wurde zuviel für Yamato, er wankte an den Glastisch, ein ausdrucksloser Blick ruhte auf seinem Gesicht, er war aschfahl, zitterte am ganzen Körper, Tränen, abertausende von Tränen, so schien es, sammelten sich in seinen Augen und liefen in Strömen sein Wangen hinab. Es tat weh, es tat so verdammt weh!!! Der Blonde brach zusammen, weinend, schluchzend, zitternd. ,,Tai... Tai... bitte sag mir dass es eine Lüge ist... dass es nicht wahr ist... es kann doch nur gelogen sein... ." murmelt er apathisch vor sich her, unterbrochen von schmerzerfüllten Schluchzern. Er kniete auf dem grauen Teppichboden, hatte die Arme um seinen Körper geschlungen und weinte hemmungslos. ,,Oh Tai... er lügt doch... du willst mich doch nicht wirklich töten, oder? Du hast doch gemeint dass du in meiner Nähe... in meiner Nähe... ." wieder wurde sein ganzer Körper von einem heftigen Schluchzen geschüttelt, während er diese Wort, wie in Trance vor sich hinmurmelte. ,,Tai... oh Tai... ." Der Blonde platzierte seinen Kopf auf dem Glastisch und nun fingen die salzigen Tränen auf das kalte Glas zu tropfen. Bildeten schnell eine kleine Pfütze. Yamato wischte sich mit seinem Ärmel über die Augen, die Wangen um die Spuren seines Weinens zu verwischen, was jedoch nicht sehr viel brachte denn schnell war sein Hemd nass doch sein verzweifeltes und schmerzerfülltes Weinen hatte sich nicht die Spur beruhigt, im Gegenteil, es schien immer noch heftiger zu werden. ,,Tai... Tai, TAI!! Verdammt!!!!" schrie er laut und hämmerte mit seiner Faust auf die Glasplatte des Tisches, so dass diese anfing zu schmerzen. (Also die Hand, nicht der Tisch ^^') Aber die körperlichen Schmerzen waren ein Nichts, geradezu lächerlich im Gegensatz zu dem was er in seinem Herzen, in seiner Seele fühlte. ,,Nein! Nein! NEIN!!! Sag mir dass es nicht wahr ist!!!!!" erneut ein Brüllen, so als ob man noch einen anderen Weg, außer den Tränen suchte um seiner unendlichen Trauer und Verzweiflung Ausdruck zu verleihen. ,,Warum??!! Tai, verdammt, sag mir, WARUM???!!!" Die braunen Augen schauten sich suchend um. Es war ihm, als hätte man ihn gerufen. Und, wo blieb Yamato bloß? Dafür dass er nur seine Klamotten einpacken wollte, brauchte er aber ziemlich lange. Ungeduldig wurde, wie immer wenn Taichi nervös war, an den Fingern herumgespielt und unruhig huschte sein Blick durch die Gegend. Er stand immer noch in der Hotellobby, an der Rezeption. Warf einen kurzen Blick auf seine Uhr, der Sänger war nun schon über eine Viertelstunde dort oben. Plötzlich rempelte ihn ein Mann an. ,,Oh, Entschuldigung." sagte dieser und lächelte Taichi verschwörerisch an. ,,Schon Ok." erwiderte der Bodyguard und musterte die vor ihm stehende Person. In irgendeiner Weise kam sie ihm bekannt vor, nur woher? Fieberhaft wurde überlegt, er hatte diesen Mann doch schon mal gesehen... . Der Braunhaarige schaute dem Mann auch noch hinterher als dieser aus dem Hotel trat und seine verspiegelte Sonnenbrille abnahm und die schwarzen Haare aus dem Gesicht strich. Plötzlich durchfuhr es den Bodyguard wie einen Blitz: Verdammt, das war Kev! Er hatte ihn gar nicht erkannt, mit den Nobelklamotten und der protzigen Sonnenbrille. Aber was zum Henker wollte Kev in diesen Nobelprotzhotel? ... SCHEIßE!!! Taichi rannte los, panisch und hektisch. Fegte sich seine Sonnenbrille aus Versehen von der Nase, rempelte unsanft Leute an, die ihm empört hinterher sahen, doch das alles störte ihn nicht, er schien es nicht einmal richtig wahrzunehmen. Seine Gedanken galten allein Yamato und Kev. Dass dieser bei dem Blonden gewesen war, da war er sich hundertprozentig sicher. Aber was wollte Kev von Yamato? Ob er etwa??? Nein, unmöglich... . Der Braunhaarige trat von einem Bein aufs andere während er ungeduldig auf den Aufzug wartete, verdammter Mist, warum brauchte dieses Ding nur so lange?! Kaum gedacht, schon passiert, mit einem Klingelton glitt die Lifttür auf und Taichi lief hinein. Hämmerte hektisch auf die Taste zum 13.Stock ein und trommelte mit den Fingern nervös an die Fahrstuhlwand. Es rüttelte kurz, und dann setzte sich dass Ding endlich in Bewegung. Der Braunhaarige ging nervös im Kreis herum. Ihm schwante Böses, sehr Böses. Kev war da gewesen und er hatte so fröhlich gewirkt, dass war weißgottnochmal kein gutes Zeichen!! ,Bitte, bitte, lass es nichts Schlimmes sein, oh, bitte, lass es nichts Schlimmes sein!' flehte er in Gedanken und tippte mit dem Fuß auf und ab. Es klingelte wieder und die Lifttür ging wieder auf. Taichi rannte heraus und suchte mit den Augen hektisch die Zimmernummer von Yamato, noch zwei, noch eines, da war es! Keuchend und völlig außer Puste blieb der Braunhaarige kurz vor dem Hotelzimmer stehen, gönnte sich eine kleine Verschnaufpause, um seine Atmung wieder zu normalisieren. Auf einmal war es ihm so, als ob er von drinnen ein Geräusch gehört hatte. Verwundert und auch besorgt öffnete der Bodyguard die Tür. Ja, klar und deutlich konnte er aus dem Raum ein leises, wohl mit aller Kraft unterdrücktes, Wimmern und Schluchzen vernehmen. Der Braunhaarige öffnete die Tür nun vollständig und trat in den etwas abgedunkelten Raum ein. Ließ sein Blick über das Zimmer schweifen, bis er an dem Glastisch und den Couchs ankam. Kurz zuckte er zusammen, was er dort sah, brach ihm das Herz. Da saß der blonde Sänger, auf einem der Ledersessel, den Kopf auf die Tischplatte platziert, seine Arme davor verschränkt. Yamatos ganzer Körper wurde von herzzerreißendem Schluchzen und Wimmern geschüttelt. Ein Faust hämmerte verzweifelt und eindringlich auf den Tisch ein. Als der Braunhaarige etwas näher kam konnte er auch ein leises und heiseres Flüstern wahrnehmen. Der Sänger donnerte seine Hand mit solch einer Wucht gegen den Tisch dass Taichi meinte, die doch sehr dünne und feine Glasplatte wurde zerbrechen und zersplittern. ,,Nein, Nein, NEIN!!" konnte der Bodyguard verstehen, nach dem er sich noch etwas Yamato genähert hatte, ohne dass dieser es bemerkte. Wieder trommelte die Faust auf den Tisch ein, gewaltig, hart und fast schon brutal. So langsam erschien auf der Außenseite der Hand eine rote Färbung. ,Das muss doch irre weh tun.' ging es Taichi durch den Kopf als er noch näher zu dem Blonde ging, er wollte sich gerade schon zu ihm beugen als Yamatos Kopf hochschnellte. ,,Es ist nicht wahr, Das kann einfach nicht wahr sein!" redete man sich eindringlich ein doch der Braunhaarige hörte aus der Stimme des Sängers genau heraus dass er nur vor sich hersagte. Taichis Blick fiel auf dass Gesicht des im Sessel Sitzenden. Es war voller kleiner glitzernder Tränen, die Wangen waren vom vielen Weinen intensiv gerötet und die blauen Augen schienen vor Verzweiflung überzulaufen. Yamatos Lippen bebten als er wieder sprach. ,,Das ist eine Lüge... es kann nur eine Lüge sein... ." Der Braunhaarige war verwundert, so einen Ton hatte er noch nie bei Yamato gehört. Die Stimme zitterte, die Zähne klapperten, und jedes einzelne Wort war mit einer Trauer und Verzweiflung ausgesprochen worden, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Was war nur mit Yamato los? Taichi konnte nicht länger hier herumstehen, er musste wissen weshalb der Sänger so verzweifelt war, dass war ja nicht mehr normal. Also wurde langsam der Mund geöffnet, kurz geschluckt, die Hände geballt und schon entflohen dem Mund des Braunhaarigen die Worte: ,,Was ist los, Yama?" Der Blonde zuckte heftig zusammen und hielt mit dem Weinen inne. ,,Verschwinde! Lass mich in Ruhe!! Ich will dich nie wiedersehen, verpiss dich!! Hau ab, ein für alle mal!!!" schrie Yamato. Tränen rollte über seine Wangen, tropften vom Kinn. ,,Aber... ." wollte der Bodyguard noch erwidern als der Sänger ihn gleich wieder unterbrach. ,,Verschwinde, Lügner! Lügner!! LÜGNER!!!" brüllte Yamato laut und verzweifelt und starrte ihn hasserfüllt aber auch leidend an. Der Braunhaarige konnte sich das Verhalten des Blonden nicht richtig erklären, jedoch beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Taichi trat an den Sänger heran und wollte seine Hand auf dessen Schulter legen, ihn trösten und in die Arme nehmen aber Yamato wich verängstigt und verachtend zurück. ,,Was ist los?" fragte der Braunhaarige verwirrt, die Reaktion des Sängers schien ihm ein Rätsel. ,,Ach hör doch auf! Ich weiß genau was für ein Spiel du spielst!!" fauchte der Blonde zurück. Taichi schloss die Augen, senkte den Kopf etwas und schaute dann wieder entschlossen auf. ,,Hör zu Yama, ich habe viel, sehr viel nachgedacht und überlegt und ich bin mir sicher dass ich nun weiß was ich für dich fühle, bin mir ganz sicher dass ich dich liebe... ." sagte der Braunhaarige sanft lächelnd und betrachtete seinen Gegenüber mit verträumten Blick. Dessen blaue Augen weiteten sich für einen Moment verwirrt und fassungslos dann nahmen sie für einen kurzen Augenblick den Ausdruck, tiefer unendlicher Trauer an und schließlich füllten sie sich mit loderndem Hass, Verachtung und auch Verletztheit. Der Sänger hob die Hand, Taichi schaute erstaunt und schon holte Yamato aus und verpasste dem Braunhaarigen eine schallenden Ohrfeige. Der Kopf des Bodyguardes wurde wie in Zeitlupe herumgeworfen, dessen Augen weiteten sich überrascht und erst fühlte er die unsanfte Berührung Yamatos Hand auf seiner Wange dann kam der Schmerz. Stechend und wie ein Feuer brannte er. Die Wange färbte sich rot. Apathisch nahm Taichis seine Hand und führte sie zu der geschlagenen Wange, berührte sie und die braunen Augen füllten sich mit Fassungslosigkeit. ,,Du wagst es tatsächlich noch mich so unverschämt und schamlos anzulügen?! Macht es wirklich so viel Spaß mich leiden zu sehen?! Du bist ja noch viel herzloser als ich dachte. Du... du... ." Yamato, der den Braunhaarigen erst verachtend, verletzt und verzweifelt angeblickt hatte, senkte seinen Kopf nun und flüsterte leise: ,,Ich hasse dich... Taichi Yagami... ich hasse dich!" Der Bodyguard wusste nicht wie ihm geschah. Er fühlte die schmerzende Wange, sie rötete sich immer noch und schaute in die eiskalten Augen des Sängers. Was war bloß geschehen? ,,Yama... ich versteh nicht... ." ,,ICH versteh DICH nicht! Ich habe wirklich geglaubt du wärst ein ehrlicher Mensch. Habe dich sogar um dein ,angebliches' schreckliches Schicksal bemitleidet. Und du... du hast mein Vertrauen, das ich weiß Gott nicht jedem schenke, einfach so ausgenutzt und missbraucht um mir all diese Lügen aufzutischen. Wie konnte ich nur so dumm sein und an dich glauben, dir vertrauen?! Du mieses Schwein, ich hasse dich, ich hasse dich! Ich hasse dich!!!" Verzweifelt und nicht wissend was er machen sollte fing der Blonde an mit seinen Fäusten auf Taichi einzutrommeln. Tränen, immer mehr Tränen, stiegen in seine Augen, rollten in Strömen die Wangen hinunter und brachten einen kleinen Teil der Verzweiflung die in Yamato innewohnte zum Ausdruck. ,,Und ich habe dich wirklich geliebt! Ich fasse es nicht!!!!" brüllte der Sänger laut auf und schlug noch härter auf seinen Bodyguard ein. Diesen überkam gerade das ungute Gefühl dass der Blonde wusste weshalb er bei ihm war. Nur woher? Taichi schnaubte kurz und schaute herablassen, von wem wohl? Natürlich von Kev! ,,Dein ,netter' Freund war gerade bei mir und hat sich höflicherweise die Mühe gemacht und mich freundlicherweise aufgeklärt dass du nur bei mir bist um mich umzulegen. Das alles nur gespielt war, dass du mich nie geliebt hast und dass alles von Anfang an so geplant war um besser an mich heranzukommen. Vielen Dank! Vielen Dank dafür Herr Yagami! Weißt du eigentlich wie sehr du mich damit verletzt?! Du bist der einzigste Mensch der mir in diesem gottverdammten Leben etwas bedeutet, so viel bedeutet. VERDAMMT, WARUM TUST DU MIR DAS AN????!!!!!!" schrie der Blonde laut und mit einer unendlich tiefen Verzweiflung in seiner Stimme auf, hämmerte mit seinen Fäusten wie wild auf Taichis Brust ein und wich schließlich zurück. Schluchzte, konnte sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Yamato sank auf den Boden, schlang die Arme um seinen ganzen Körper, zitterte und weinte hemmungslos. ,,Ich habe dich geliebt... und... ich liebe dich jetzt immer noch... also sag mir, warum??!!" flüsterte er leise und so gut wie unverständlich und schüttelte immer wieder fassungslos den Kopf. Taichi stand da, wie erstarrt, die Schmerzen die der Blonde ihm physisch zugefügt hatte nahm er überhaupt nicht wahr. ,Yamato weiß es, er weiß über alles Bescheid, er weiß dass ich bei ihm bin um ihn zu töten... .' hallte es in seinem Kopf. Kälte, Dunkelheit ergriff von ihm Besitz, schlich sich in seinem Körper hoch, er spürte sie wie sie durch jede Ader kroch, mit der Absicht in vollständig zu erfüllen. Das konnte doch alles doch nicht wahr sein, nein...! Stockend und zögernd hob der Braunhaarige seine Hand um den Sänger zu berühren doch kaum näherte sie sich Yamato etwas, fauchte dieser ein zischendes: ,,Fass mich nicht an!!" Die Hand des Bodyguards zuckte zurück, zitterte etwas und sank auf den Boden. ,,Sag es mir, sag mir ob du nur bei mir bist um mich zu töten, sag mir einmal wenigstens die Wahrheit, danach kannst du deinen Auftrag von mir aus zu Ende bringen denn dann habe ich wohl keinen Grund mehr zu leben aber sag mir bitte die ehrliche Antwort, ob du nur hier bist um mich zu erschießen und ob da nicht vielleicht ein kleinwenig Gefühle für mich in dir sind... ." sagte Yamato tonlos und starrte auf den Boden, versuchte die Tränen die schon wieder in seinen Augen schimmerten krampfhaft zu unterdrücken, was ihm aber nicht wirklich gelang denn eine einzelne Träne nahm ihren Weg über seine weiche Wange hinunter zum Kinn und tropfte auf den Boden wo sie sogleich in lauter kleine Tröpfchen zerschellte. ,,Yama... ich... ich... ." Der Braunhaariges starrte seinen Gegenüber verzweifelt an, das hatte er nicht beabsichtigt, nie hatte er Yamato so sehr verletzten wollen wie es dieser im Moment war. Es hatte sich mal wieder bewiesen, dass man die Menschen die man liebte auch stärker verletzte als andere. ,,Ich... es tut mir leid... ich habe dich aber wirklich nicht angelogen. Ja, es stimmt, ich hatte, habe den Befehl dich zu erschießen. Und ich dachte, ich würde es locker durchziehen können als ich dich das erste mal gesehen habe, du schienst mir so arrogant, so eingebildet und hochmütig. Ich habe auch versucht dich umzubringen aber habe es nie geschafft. Dann habe ich dich besser kennen-, verstehen gelernt und merkte dass du gar nicht so bist wie du dich äußerlich gibst. Du hattest wohl recht mit deinen Worten dass wir uns sehr ähnlich sind. Ich liebe alles an dir, dein Lächeln, deine Augen, deine Haare, deine Haut... einfach alles... ich wollte wir hätten uns unter anderen Umständen kennen gelernt, Yama-chan... ." flüsterte Taichi und versuchte seiner Stimme Herr zu werden. Der Blonde war bei dem Kosenamen den der Bodyguard für ihn benutzt hatte zusammengezuckt, noch nie hatte ihn jemand so genannt, und vor allem nicht mit solch einem schmerzlichen und zugleich liebevollen Ton. ,,Ich wünschte es auch, und noch mehr wünschte ich, ich könnte deinen Worten Glauben schenken... . Es tut mir leid, Tai... lass mich bitte alleine, bitte geh, ich will dich nicht mehr wiedersehen, los... ." Yamato senkte den Kopf, er wollte nicht dass der Braunhaarige sah dass er wieder weinen musste, diese verdammten Tränen! Wie er sie doch hasste! Unauffällig versuchte er sie aus seinem Gesicht zu entfernen, wischte mit seinem Ärmel über die Wangen. Schluchzte leise auf. Als der Sänger eine Hand an seiner Wange fühlte, schaute er erschrocken auf. Blickte in Taichis wunderschöne und liebevolle schokobraune Augen. Sanft streichelte dieser die Wange des Sängers, entfernte so die kleinen nassen Wassertropfen aus seinem Gesicht. Yamato stockte der Atem, diese Berührung ließ ihn erschaudern, es lief ihm eiskalt den Rücken herunter, sie war so zärtlich, so liebevoll und doch tat sie in diesem Moment unglaublich weh. Wieder füllten sich seine Augen mit Schmerzen, Qual und Tränen, es tat so unendlich weh, in diese schokobraunen Augen blicken zu müssen und zu wissen dass es wohl für immer das letzte mal sein würde. Dass einzigste was der Sänger noch wahrnahm bevor er seine Augen schloss war, wie der Atem des Braunhaarigen sein Hals und Gesicht kitzelte und Taichis Kopf sich dem seinem langsam näherte. Sein Herz machte einen Hüpfer und fing dann mit tausendfacher Beschleunigung an zu pochen als sich zwei warme, weiche und so unglaublich zarte Lippen auf die seinen legten, zögernd und schüchtern und doch mit einer unglaublichen Intensität dass Yamato meinte auseinandergerissen zu werden. Es war ein Gefühl als meinte man das Herz würde jeden Moment stehen bleiben. Dieser Kuss schien ihn an einen anderen Ort zu entführen, unmöglich mehr von dieser Welt. Taichi war so vorsichtig und scheu als ob der Sänger an dieser Berührung zerbrechen könnte. Dem Blonden wurde schwindlig, Taichi liebkoste ihn mit so viel Gefühl, Zärtlichkeit und einer Liebe wie er sie noch nie gespürt hatte. Es trieb ihm erneut die Tränen in die Augen. Er wollte nicht dass dieser Kuss endete, er wollte nicht dass Taichi ihn verließ. Eigentlich war es Yamato egal ob der Braunhaarige nur mit ihm spielte, durfte er nur in seiner Nähe sein und ihn berühren. Doch der Sänger durfte sich nicht in diesem Kuss verlieren! Er durfte es einfach nicht! Das wäre das schlimmste was ihm noch passieren könnte. Also wurde der Braunhaarige von sich weggedrückt und zur Seite geschaut. ,,Was für ein Spiel spielst du eigentlich mit mir? Ich will nicht noch mehr von dir verletzt werden. Wenn du wirklich nur mit mir spielst dann ist es jetzt Zeit dem ein Ende zu setzten denn ich habe mich in diesem Spiel schon so lang verloren... ." Leise, ganz leise verloren sich die Worte des Blonden im Raum. Dann wurde es still. Taichi hatte seinen Kopf zu Boden gesenkt und starrte mit leerem Blick auf den grauen Teppichboden. Die Worte des Sängers zerrissen ihm dass Herz, er liebte ihn doch. Er liebte ihn so sehr. Aber Yamato glaubte ihm nicht... er hatte sein Vertrauen in ihn verloren. Und nun... . Erst füllten sie seine Seele aus, überschwemmten sein Herz und dann kamen sie. Eine, zwei, drei, immer mehr Tränen liefen ihm über die Wangen. ,,Ich wollte dass alles nicht Yama... ich wollte es nicht... und ich... ja... ich liebe dich... ." Damit stand der Braunhaarige auf, schluckte kurz und lief aus dem Zimmer, die Tür schlug zu und lehnte sich gegen die Wand, Yamato sollte seine Tränen nicht sehen, niemand sollte sie sehen, kein einziger. Sollte es wirklich so enden?! War es etwa sein Schicksal, durfte er denn nie mehr in seinem Leben glücklich werden? War es ihm nicht vergönnt sein Glück zu finden ohne dass man es ihm gleich wieder entriss?! Alles was er gerade verspürte war Schmerz, tiefer quälender Schmerz, er konnte, wollte nicht mehr! Hatte sein Leben überhaupt noch einen Sinn? Ohne Yama? Niemals! Wieder ein Schluchzen und ein hastiges über die Wangewischen um die inzwischen nicht mehr zählbaren Tränen zu entfernen. Was hatte er getan damit man ihn so strafte? Warum ließ man ihn einfach nicht in Ruhe, warum zerstörte man immer wieder all sein Glück und seine Liebe? Warum?! Taichis Faust schlug einmal verzweifelt gegen die Wand. ,,Yama... Yama!" schluchzte er auf. Er hatte verloren, er hatte wieder alles verloren was ihm am wichtigsten war. Der Braunhaarige konnte, wollte nicht mehr. Es war so ungerecht, so unfair. ,,Ich liebe dich... ich liebe dich doch so sehr... warum gibt man mir keine Chance, warum verletzt man mich immer wieder so brutal?! Verdammt!!" Wieder hämmerte die Faust hart gegen die kalte Wand. Wie er nach Hause gekommen war konnte sich Taichi im Nachhinein auch nicht erklären, er wusste nur noch dass es in Strömen geregnet hatte, er bis auf die Haut durchgenässt gewesen war und viele Menschen in seltsam angeschaut hatten wie er da mit verweintem Gesicht und ausdruckslosen Blick durch die dichtbedrängte Fußgängerzone gestolpert war. Es war ihm alles so scheißegal. Nun saß er in seinem dunklen Zimmer auf der alten Couch und starrte mit leerem Blick auf den zerfilzten Teppich an, der auf dem Boden lag. Seine Finger strichen resignierend und teilnahmslos über den zerschlissenen Stoff der Couch und die sonst so aufgeweckten und hellen Augen waren trüb, düster und hoffnungslos. ,Ich bin wieder alleine... .' kam es den Braunhaarigen in den Sinn während er den Kopf ein wenig hin und herwiegte und so aussah als würde er überlegen. ,So ganz alleine... .' Die letzten Tage schienen nur noch geträumt zu sein, unwirklich, nicht wahr, vorgelogen, wie eine Illusion. Apathisch hob der Braunhaarige die Hand und strich sich über seine Lippen. Ja, diese Lippen hatten vor ein paar Stunden noch die Yamatos berührt. Was war das für ein Gefühl gewesen? Als ob er fliegen würde, schweben, man ihn an einen fremden Ort entführen würde, ganz weit weg, dorthin wo ihn niemand mehr verletzten konnte. Wo es für ihn und den Blonden ein ,wir' gab. Der auf der Couch Sitzenden verspürte noch einmal einen kleinen Hauch des Gefühls dass er bei dem Kuss empfunden hatte. Es war ein Kribbeln und Kitzeln gewesen, unbeschreibbar schön, ZU schön um wahr zu sein. Fünf Finger krallten sich in den Stoff des Sessel und die Hand verkrampfte sich. ,Hör auf zu denken, hör auf daran zu denken, es ist vorbei, du hast verloren, vergiss alles was du erlebt hast, er will dich nicht mehr, niemand will dich, keiner braucht dich... .' versuchte sich der Braunhaarige in Gedanken einzureden. ,,Jetzt sitzt du hier, einsam, allein, im Stich gelassen, siehst du, wie ich es dir gesagt hatte, niemand liebt dich und du liebst keinen, keiner braucht dich und auch du brauchst keinen. Niemanden, keinen einzigen, du kommst auch alleine klar, schließlich warst du jetzt über 5 Jahre einsam, alleine, also sei kein solch elender Jammerlappen! Niemand in dieser Welt verdient dein Vertrauen denn wie du siehst und es sich bewiesen hat, hat auch Yamato dich nur verletzt als du ihm vertrautest. Nur wegen ihm sitzt du jetzt hier und versinkst in Selbstmitleid. Wach auf, Taichi, erkenne die Realität und verdränge diese albernen Gefühle, sie behindern dich nur und bringen Leid und Schmerzen mit sich, wie du ja selber gemerkt hast, wirf diese primitiven Emotionen über Bord und du wirst merken dass es dir viel besser geht. Du brauchst keine Gefühle, wie Liebe und Freundschaft oder Zuneigung, sie sind nutzlos für dich denn du kannst nichts damit anfangen, geschweige denn mit ihnen umgehen. Akzeptiere es und werde so wie du früher warst. Hasse die Menschen und verabscheue sie, denn nur sie alleine sind schuld an dem Tod deiner Eltern, nur sie allein, vergiss dass nie. Sie verdienen nichts anderes als den Tod. Kein einziger von ihnen!" Sagte jemand plötzlich beschwören aus einer finsteren Ecke des Raumes. Taichis Augen füllten sich binnen Sekunden mit abgrundtiefen Hass. ,,Verschwinde Kev oder ich knall dich ab!" sagte er laut und griff nach seiner Schusswaffe. ,,Na, na, na, wer wird denn hier gleich so aggressiv werden?" antwortete die Stimme und Kev trat aus dem Schatten hervor. ,,Was willst du von mir?! Mich noch mehr verletzten, noch größeren Schaden anrichten als du es sowieso schon getan hast?! Oh nein, da hast du dich gründlich verrechnet, nicht mit mir!!!" knurrte der Braunhaarige wütend und zog die Waffe aus seiner Hemdtasche. Entsicherte sich und zielte mit zitternden Händen auf den Schwarzhaarigen. ,,Das wagst du nicht, Taichi, glaube mir, dass wagst du nicht." erwiderte Kev selbstsicher und schaute dem Braunhaarigen fest in die Augen. ,,Woll'n wir wetten?!" antwortete Taichi und mit einem Ruck drückte ab. (Kein Grund zur Freude, Kev bleibt euch noch ne Weile erhalte, keine Sorge*eg*) Es ertönte eine Schuss, ein Splittern und kurz darauf, krachte das große Bild, dass neben Kev hinten an der Wand gehangen hatte, herunter und der Rahmen und das Glas zerknallten. Das Bild war vollkommen zerfetzt. ,,Na, da ist aber einer wütend." sagte Kev, sichtlich amüsiert und trat von hinten an den Braunhaarigen heran. Dieser wollte sich gerade herumdrehen und wieder abdrücken als ihm jemand die Waffe entriss. Er schaute sich um und entdeckte vor sich, zwei weitere Männer die ihn mit erhobenen Pistolen anvisierten. ,,Du kommst wohl auch nie allein, was?! Hast etwa Angst vor mir?!" fragte Taichi wütend und ballte die Fäuste. ,,Eine Bewegung Tai, und du bist tot." warnte Kev siegessicher und lächelte den Braunhaarigen höhnisch an. Um so verwunderter schaute er als Taichi ausholte und ihm eine kräftige Rechte verpasste dich sich gewaschen hatte. ,,Du mieses Schwein!!!! Wie konntest du es wagen??!! Was fällt dir ein, Yama zu erzählen weshalb ich bei ihm bin, und ihm dann auch noch solche Lügen aufzutischen?!! Ich habe ihn gottverdammtnochmal geliebt wie konntest du nur, wie konntest du nur??!!" zischte der Braunhaarige mit zusammengebissenen Zähnen und schlug Kev nochmals eine rein. ,,Schießt!" brüllte dieser und hielt sich seine blutenden Nase. Taichi ließ von Kev ab und drehte sich mit einem zornigen Funkeln in den braunen Augen zu den beiden Männern um. ,,Ja, kommt, los schießt!! Euer Chef hat gesprochen, los schießt!!! Mein Leben hat dieser Arsch sowieso zerstört, mir macht es nichts aus zu sterben, ich habe nichts mehr zu verlieren in dieser scheißverdammten Welt!! Also, schießt endlich!!!!!" schrie Taichi laut auf, aus seinen Augen schossen Tränen, wieder schienen alle seine Gefühle auf ihn herein zu brechen, seine Trauer, sein Schmerz, sein Leiden über Yamatos Verlust. Die beiden Männer schauten sich etwas irritiert an, normalerweise waren sie es gewohnt dass man sie um Gnade, Vergebung oder sonst was anflehte aber nicht auch noch dazu aufforderte zu töten. ,,Na, schießt ihr nun endlich?! Ich habe keinen Bock mehr in dieser scheiß Welt zu leben. Los, setzt dem endlich ein Ende!" sagte Taichi noch einmal und starrte die beiden Männer herausfordernd an. ,,Los, schießt endlich!" befahl Kev noch einmal und sah die beiden Männer scharf an. Der eine zischte dem anderen ein ,Mach du!' zu und ließ die eigene Waffe sinken. Taichi hörte nur noch eine Schuss und schon im nächsten Moment spürte ein brennendes und schmerzendes Gefühl an seiner rechten Schulter. Er zuckte kurz zusammen und fasste sich mit einer Hand an die getroffene Stelle. Fühlte Blut zwischen seinen Fingern. Dann taumelte er ein paar mal und stürzte hart auf den Boden. ,,Gebt ihm den Rest." sagte Kev gnadenlos und der Mann der zuvor geschossen hatte, entsicherte seine Pistole abermals. Der Braunhaarige kniff die Augen zusammen, dass war es jetzt also, das Ende. Irgendwie jämmerlich. ,,Yama, ich hätte dir so gern gesagt dass ich dich wirklich liebe... ." flüsterte Taichi heißer und schloss die Augen. ,,Sag der Welt auf Wiedersehen... ." meinte der eine Mann hämisch und schon beugte er seinen Zeigefinger leicht um den Abzug zu betätigen als von der Straße eine Polizeisirene ertönte. ,,Scheiße, die Bullen!" fluchte der eine von Kevs Handlangern und steckte seine Pistole wieder ein. ,,Lasst ihn liegen, der stirbt auch, und wenn ihn nur die Ratten fressen. Und als nächstes muss unser ,geliebtes' Sängerchen dran glauben." meinte Kev höhnisch, die 3 Männer lachten und machten sich aus dem Staub. Taichis Sicht verschwamm, der Teppich wurde eins mit der Couch und dem harten Holzboden. Die Farben verschwammen ineinander und fingen an sich zu drehen. Er meinte den metallischen Geschmack von Blut zu schmecken. Versuchte sich mit der Hand über die Stirn zu wischen um die kleinen Schweißtröpfchen zu entfernen, die sich gebildet hatten aber die Bewegung schmerzte höllisch. Also wurde der angeschossene Arm wieder lahm auf den Boden zurück gefallen lassen und gehustet. Etwas hämmerte dröhnend und ohrenbetäubend gegen seinen Kopf als wollte man ihn zersprengen. Die Lieder des Braunhaarigen fingen an zu flackern und zu flimmern. ,,Yama, ich muss dich warnen, sie haben es auf die abgesehen, sie wollen dich auch töten. Bitte, kann das jemand Yama sagen?! (Schneeprinzessin Kaguya rulez*g*) Ich wünschte ich könnte dich noch ein letztes mal sehen, Yama, so gern... ." flüsterte der Braunhaarige und schloss erschöpft die Augen. Plötzlich kam von der Tür her ein besorgtes: ,,Tai, oh nein, was ist denn mit dir passiert?!" Langsam und unter größter Anstrengung drehte der Braunhaarige seinen Kopf in Richtung Türe und kniff angestrengt die Augen zusammen. Er erkannte verschwommen und schemenhaft einen Mann, kaum größer als er selbst. Dieser hatte blonde Haare und, so weit er erkennen konnte, blaue Augen. Er schien ein weißes Hemd zu tragen und, als die Person näher kam, erkannte er eine schwarze Jeans. Taichi lächelte glücklich. ,,Du bist gekommen... du bist tatsächlich gekommen... ." wisperte er und es trieb ihm erneut die Tränen in die Augen. Doch dieses mal wegen dem erleichterten und unbeschreiblichen Glücksgefühl dass in diesem Moment sein Herz erfüllte. Aufgrund der Tränen, die seine Augen benetzten konnte er nur noch unschärfer erkennen wie man sich zu ihm herunter beugte und ihn anschaute. Die blauen Augen schauten besorgt und die blonden Haare fielen dem Mann ins Gesicht. Der Blick des Braunhaarigen wurde immer benommener. ,,Ich bin so froh dass du da bist... Yama... ." sagte er leise und hustete erneut. ,,Tai, ich bin... ." war das Letzte was er hörte bevor alles um ihn herum in Schwarz versank und Taichi das Bewusstsein verlor.... TBC... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)