Against all odds von buttercore ================================================================================ Kapitel 2: Zaubertricks ----------------------- Zaubertricks „Na endlich, ich war schon am verhungern!“ rief Kaito aus und rannte zur Tür. Oh, endlich etwas zu essen! Das Schachspiel war eine gute Ablenkung gewesen, doch jetzt kam sein Hunger wieder zurück und sein Magen knurrte zur Bestätigung. „Wie viel macht das?“ fragte sein Babysitter den Lieferanten, aber noch bevor der junge Lieferant vor ihm den Mund öffnen konnte, hatte er bereits die passende Menge an Geld wie aus dem nichts aus seinem Ärmel gefischt. „Das sollte passen uund-“ dann legte er noch einen Schein oben drauf. „-das Trinkgeld. Einen Schönen Abend noch~“ flötete er mit einer immer fröhlich-frechen Stimme. Er sah auf, als Kaito dem Lieferanten das Geld gab und zog eine Augenbraue in die Höhe. Zaubertricks? Das war eine Überraschung für ihn. Es gab nicht viele Menschen in seiner Umgebung, die solche Tricks benutzten oder gar beherrschten, weshalb er dies mit einem ehrlichen Erstaunen bewunderte. Kaito behielt erneut sein Pokerface und das machte ihn erneut für den Jungen verdächtig. Irgendetwas war wirklich merkwürdig an ihm, aber er konnte partout noch nicht sagen, was es genau war. „Und, da du ja sagtest, dass deine Ran-neechan will, dass du gesund isst~“ verlautete Kaito, nachdem er den Lieferanten verabschiedet hatte und zurück zu Conan an den Tisch kam. „Und da wir sie natürlich nur ungerne verärgern wollen dachte ich mir, wir bestellen mal eine gesunde Pizza~“ Nachdem er den Karton auf dem Esstisch platziert und den Deckel gehoben hatte, kam eine dampfende, zurecht geschnittene Pizza, belegt mit Champignons, Brokkoli und so ziemlich jedem weiteren Grünzeug, was die Pizzeria wohl anzubieten hatte. „Bon appetit.“ verkündete er grinsend. Shinichi hätte sich am liebsten selbst dafür geschlagen, dass er vorher das gesunde Essen erwähnt hatte. Es war nicht so, dass er Gemüse nicht mochte, aber dieser Pizzabelag wirkte doch schon ziemlich übertrieben gesund. „Hm-hm..“, machte er deshalb nur und nahm sich eines der kleineren Stücke. So groß wie sein Hunger auch war, aber auf bloßes Gemüse hatte er nicht so recht Lust. „Kannst du noch mehr Tricks, als nur Geld aus dem Ärmel zu zaubern, Kaito-niisan?“, fragte der geschrumpfte Oberschüler schließlich zwischen zwei Bissen und mit vollen Mund. Er war ein Kind, manchmal auch eines ohne Manieren, weshalb es ihm nicht frech erschien, wenn er ihn während des Kauens etwas fragte. Jetzt war er gespannt auf dessen Antwort. „Nicht mit vollem Mund reden!“ tadelte sein Sitter und hob den Zeigefinger, um ihm damit ein Verbot anzudeuten. „Ach, bis auf ein paar Münzen verschwinden zu lassen und ein paar kleine Kartentricks eigentlich nicht so viel.“ erwiderte Kaito schließlich auf Conans Frage. Erneut schlich sich ein triumphierendes Grinsen auf das Gesicht des verjüngten Heisei Holmes. Kaito wirkte nicht so, als könnte er nur ein paar billige Zaubertricks, denn er erkannte, dass dessen Pokerface ein bisschen bröckelte. Nicht viel, aber es reichte ihm, um zu wissen, dass er ihm nur die halbe Wahrheit gesagt hatte. „Zeigst du mir bitte trotzdem einen? Ich bin neugierig!“, ertönte die niedliche Kinderstimme des Brünetten, nachdem er diesmal brav seinen Bissen heruntergeschluckt hatte. Er wollte nicht riskieren, dass ihn Kuroba noch übers Knie legte, weil er seinem Tadel nicht Gehör geschenkt hatte. Und er war wahrlich neugierig, denn er hatte zwar nichts für Magie oder Zauberei übrig, aber es schadete ja nicht, sich von einem guten Trick überzeugen zu lassen. Wahrscheinlich war es wieder dieser gewisse Kick, der ihn daran reizte. Herauszufinden, was sich hinter diesen Tricks verbarg, war immerhin sein Spezialgebiet. Zudem erschien es ihm ein gutes Training seiner detektivischen Fähigkeiten, die ihm gegenüber KID nützlich sein konnten. „Das sind wirklich keine besonderen Tricks, und wenn du willst kann ich dir morgen ein oder zwei einfache beibringen. Ein Kind was beim Schach so viel Grips hat wird mit solchen kleinen Spielereien bestimmt keine Probleme haben.“ meinte er mit einem Zwinkern, bevor er auf die Uhr sah. „Wann musst du schlafen?“ „Ich habe morgen erst später Unterricht, deshalb kann ich etwas länger aufbleiben.“, sagte er dann auf dessen Frage und schaute auf seine Armbanduhr. „In etwa einer Stunde muss ich schlafen.“ Innerlich seufzte er. Eigentlich konnte er noch viel länger wach bleiben, aber sein Kinderkörper wurde wirklich ziemlich schnell müde, was ihn nervte. „Okay, na gut, aber nur einen kleinen Trick. Danach gehst du ohne Widerworte ins Bett, okay?“ hörte er dann den eigentlich Gleichaltrigen Sitter zwischen zwei Bissen sagen. Conan nickte missmutig. Er wollte noch nicht schlafen gehen! Wer wusste schon, was dieser Typ hier noch anstellte, während er selbst seelenruhig schlief. Es beunruhigte ihn, dass er mit dem Kerl alleine war und praktisch ohne Schutz, obwohl er natürlich dennoch eine Menge gegen ihn hätte ausrichten können, denn seine Utensilien, zur Verbrechensbekämpfung die ihm der Professor immer wieder zur Verfügung stellte, war nicht gerade die Kategorie 'Spielzeug'. „Ich räum hier auf und du suchst grad ein paar Spielkarten, ihr habt doch bestimmt welche irgendwo im Haus rumliegen, oder?“ verkündete Kaito, als sie schließlich mit dem Essen fertig waren. Der verjüngte Oberschüler suchte, nachdem er das Schachbrett weggeräumt hatte, die geforderten Spielkarten heraus. Er streckte sie dem Größeren entgegen und setzte sich im Schneidersitz vor ihm hin und war nun doch ein wenig aufgeregt. Er kannte natürlich Kartentricks, seine Mutter hatte ihm selbst schon einmal welche gezeigt, und ihm immer wieder von ihrem Lehrmeister vorgeschwärmt. Seine Mutter war ein wenig vernarrt in Zauberei, doch er hatte noch nie verstanden, was an diesem Hokuspokus belustigend sein sollte. „Also, bei dem Trick musst du einfach drauf achten, dass du die Karten abzählst, ohne dass dein Gegenüber es merkt.“ erklärte ihm Kaito schließlich und Shinichi zog für einen Moment die Augenbrauen abermals in die Höhe. Als Kaito dann weitermachte, ihm den Trick zu erklären, sah er ihn mit einem Blick an, der ihn wohl hätte töten können, wenn Shinichi diese Gabe gehabt hätte. Er hasste es, wenn ihn 'Erwachsene' wie ein Kind behandelten, aber er musste da nun durch. Kaito wusste es ja schließlich nicht, dass sich vor ihm ein Gleichaltriger befand, was Shinichi natürlich erneut bedauerte. „Das ist ein toller Trick, Kaito-niisan!“, sagte er dann mit einer kindlichen Begeisterung und machte auffällig gespielt große Augen. „Freut mich, dass es dir gefällt, - Conan." sagte jener dann und wieder wurde der kleine Holmes stutzig. Da war eine verdächtige Pause gewesen, bevor er seinen Namen ausgesprochen hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der andere nach seinem Namen hatte überlegen müssen, dafür hatte er ihn die vorherige Zeit immer mit seinem Namen angesprochen ohne diese verdächtige Pause. „Wohnst du eigentlich in der Nähe, Kaito-niisan?“, fragte der junge Detektiv danach schließlich. Immerhin wusste er so gut wie nichts über seinen vermeintlichen Babysitter und er war ungerne im Ungewissen darüber, wer vor ihm saß. Schließlich konnte es sich bei Kaito auch um ein Mitglied der Organisation handeln. Er musste vorbereitet sein, falls ihm in der Nacht etwas zustoßen sollte. „Ich? Ich wohne gar nicht mal so weit weg. Ich wohne hier in Tokyo, in Nerima. gleich in der Nähre der Edoka-Station, falls dir das was sagt.“ antwortete ihm der Zauberkünstler lächelnd. Nerima war wirklich nur etwa eine halbe Stunde mit der Bahn zu erreichen, also glaubte er ihm dies und dachte auch nicht, dass Kaito ihn dahingehend anlügen würde. „Können wir morgen mal zu dir fahren? Ich möchte nicht die ganze Woche nur in der Detektei hocken“, sagte er dann und lächelte den Älteren an. Gerne wäre er auch in der Villa vorbeigegangen, auch weil er dem Professor Gute Besserung wünschen wollte, da dieser krank im Bett lag und sich Haibara wohl wenig liebevoll um den alten Mann kümmern würde. So wie er seine Leidensgenossin kannte, verordnete sie dem alten Herren strengste Bettruhe mit Tee und Wadenwickeln und sonstiges Hausmittelchen, was dem Professor noch nie sonderlich gefallen hatte und er immer dazu bereit war, seine Erfindungen auszuprobieren und an ihnen herumzutüfteln. Wer ihm im Endeffekt mehr leid tat, wusste Conan aber auch nicht so recht. „Mal schauen wie du dich morgen benimmst, aber erstmal ab ins Bett!“ sagte der andere dann und gähnte einmal herzhaft und nun musste Conan auch gähnen. Wieso war dies auch nur so verdammt ansteckend?! Seufzend erhob sich der kleine Körper und streckte sich. „Okay, dann geh ich mich bettfertig machen, Kaito-niisan.“ Er lächelte den Angesprochenen an und tippelte dann auch schon zum Badezimmer, um sich die Zähne zu putzen. Er hatte aber das Gefühl, dass Kaito ihn so schnell wie möglich zu Bett bringen wollte und er fühlte sich, als hätte er ein wichtiges Detail vergessen. Hatte er auch alles erledigt was am heutigen Tag anstand? Als der Knirps fertig war mit dem Zähne putzen und auch seinen Pyjama angezogen hatte, brachte ihn der Babysitter zu Bett. „Gute Nacht, Kaito-niisan~“, sagte Conan mit seiner kindlichen Stimme und gähnte noch einmal herzhaft, als Kaito schließlich das Licht löschte und die Tür schloss. Aber Conan dachte keineswegs daran, schon zu schlafen. Er nahm sein Handy, welches natürlich immer in Reichweite war und schickte Haibara eine Nachricht, dass sie nach einem Kuroba Kaito recherchieren sollte. Wenn er sich recht erinnerte, dann hatte Ran ihn mit dem Nachnamen angesprochen und er hatte sich auch vorgestellt und da er nun wusste, dass dieser in Nerima wohnte, war es für Haibara auch leichter, etwas herauszufinden, falls es dahingehend etwas gab, was der Detektiv wissen musste. Zumindest wollte er sich wenigstens vergewissern, dass dieser dort wirklich wohnte und nicht mit irgendwelchen Verbrechen in Verbindung gebracht werden konnte. Danach legte er sein Handy wieder weg. Er lag noch einige Minuten wach, ehe er dann doch müde wurde und langsam die Augen schloss. Wenige Minuten später war der kleine Detektiv auch schon im Traumland gelandet, ohne zu Bemerken, dass sein Babysitter das Haus verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)