I´m only human after all von Ayane88 ================================================================================ Kapitel 17: ------------ Es war gegen neunzehn Uhr als jemand an Woodys Bürotür klopfte. Eigentlich hatte er gerade vorgehabt, sich für das Gespräch mit Buzz vorzubereiten. Immerhin war endlich Freitag. Umso überraschter war er, als er ihn vor der Tür erblickte. „Ich dachte, wir könnten vielleicht zusammen nach Hause fahren“, erläuterte Buzz den verdutzten Woody. „Keine Sorge, ich werde dich auf keinen Fall während der Fahrt bedrängen. Sondern warten bis wir in deiner Wohnung sind.“ Er stimmte zu. Die gesamte Autofahrt über war Buzz verhältnismäßig ruhig. Man konnte die Anspannung in seinem Gesicht sehen, die allmählich auch Woody überkam. Um sie beide etwas zu beruhigen, schaltete Buzz das Radio an. Mit einem Mal musste Woody lächeln, denn eines der Lieder ertönte, das sie damals oft bei ihm gehört hatten. „Wir waren noch nie tanzen, weißt du das?“, bemerkte Buzz. Wehmut lag in seiner Stimme. „Hast dir das etwa gewünscht?“, fragte Woody. Der Blonde nickte schwach. „Gut, ich muss zugeben, dass ich nicht besonders gut darin bin, aber bestimmt kannst du mir einiges bei bringen.“ „Hmm“, machte Woody. Den ein oder anderen Schritt konnte er. Jessie hatte ihn damals dazu verdonnert, einen Grundkurs bei ihr zu belegen. Natürlich mit der Begründung, dass es auch für ihn nützlich sei. Immerhin träumte seine Schwester immer noch von einer Märchenhochzeit mitsamt langsamen Tänzen. Gedanklich schweifte er ab zu Jessies großem Tag. Wie es wohl sein würde, Buzz zu ihrer Hochzeit mitzubringen? „Wenn ich mir wünschen könnte, mit wem ich diesen Tag erleben will, dann mit ihm.“ Aus dem Seitenwinkel betrachtete Woody jene Person, in die er sich verliebt hatte. Langsam aber sicher wurde er sich seiner eigenen Gefühle gegenüber Buzz bewusst. „Wir sind da“, holte ihn dieser aus seinen Gedanken. „Oh“, Woody hustete. Jetzt war er also gekommen. Der Zeitpunkt der Wahrheit. Wie gewohnt, öffnete ihm Buzz die Beifahrertür. „Der Herr“, sprach er galant, woraufhin Woody lächeln musste. Er war eben durch und durch ein Gentleman. Schweigend aber gemeinsam gingen sie zu Woodys Appartement. „W-willst du etwas trinken?“, fragte er unsicher, kurz nachdem sie die Wohnung betreten hatten. „Klar, ein Wasser genügt aber völlig.“ Sofort reagierte Woody auf Buzz´s Wunsch und reichte ihm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. „Setz dich“, bat er. „Und du?“, Buzz grinste, weil Woody immer noch unsicher vor ihm stand. Seine Nervosität überwindend, nahm er neben ihm Platz. „Ganz ruhig“, sprach Buzz beruhigend. Dabei griff er nach Woodys Hand. Ihm wurde unwillkürlich warm. Genau das war es, das Woody so sehr vermisst hatte. Barry war zwar ein sehr guter Freund geworden, konnte ihm jedoch nie das geben, was er bei Buzz verspürte. Dieses Gefühl war einfach etwas ganz Besonderes. „Wo soll ich nur anfangen?“, seufzte Woody. „Na, am besten am Startpunkt“, der Blonde zwinkerte. Woody nahm all seinen Mut zusammen. „Die Wahrheit ist ...“, begann er. Schließlich erzählte er Buzz alles. Wie seine Kindheit und Jugend verlaufen war und dass er früh merkte, in eine Rolle gedrängt zu werden, nicht von seiner Familie, sondern von der Gesellschaft ausgehend. „Was bedeutet das?“, Buzz zog eine Augenbraue empor. Er war sichtlich verwirrt von Woodys Umschreibungen. „Ich“, die Stimme des Braunhaarigen senkte sich. „Hieß anfangs nicht Woody. Ich hatte einen völlig anderen Namen. Jessie hat ihn mir gegeben. Mein alter Name sollte aber keine Rolle mehr spielen, denn ich habe mit ihm längst abgeschlossen.“ „Du verwirrst mich“, gab Buzz zu. Er hielt Woodys Hand immer noch fest. Sanft bewegte er die Hand seines Freundes in Richtung seines Shirts. Dabei wurde er von Buzz beobachtet. „Woody, was“, flüsterte dieser als er unter das Shirt fuhr, in Richtung der Narben. „Du wolltest doch mal wissen woher genau ich diese Narben habe“, erläuterte Woody gefestigter. „Für die Gesellschaft war ich eine ganz andere Person, jedoch war meine Identität stets genauso, wie du mich heute kennst. Die Menschen müssen eben erst lernen, dass es auch andere Formen der Männlichkeit gibt. Genau das, trifft es bei mir gut.“ Er machte eine Pause und holte tief Luft. „Buzz, es ist so … ich bin ein trans Mann. Verstehst du jetzt? Ich hatte eine geschlechtsangleichenden Operation, um mein Aussehen, an meine Identität anzupassen. Jede trans Person handhabt es anders. Manche streben jegliche geschlechtsangleichende Operation an, andere nur einige Schritte und ein paar wiederum, gehen nicht mal in die Hormontherapie, um ihre wahre Identität auszuleben, da sie ihren Körper so annehmen, wie er ist. Jeder Körper ist individuell, daher bin ich davon abgekommen meinen als falsch zu bezeichnen. Ein Mann ist für mich jedenfalls, wer sich als solcher identifiziert.“ Woody ging ein wenig weiter und erklärte Buzz, dass viele Menschen, nicht einmal ihre Chromosome wussten, da es auch in dieser Hinsicht unterschiedliche Variationen gab, die über den bekannten XX und XY Satz hinaus gingen. Ebenso wie verschiedene hormonelle Eigenschaften, über die man verfügen konnte und die vom normativ angesehenen abwichen. „Ich hoffe, dass du es besser verstehen kannst. Weder habe ich eine psychische Erkrankung, noch bin ich ein Fake. Nein. Ich bin einfach Woody, so wie du ihn kennengelernt hast.“ Damit beendete er sein Geständnis und sah Buzz eindringlich an. Sein Herz schlug schneller. „Ach, Woody“, sein Gegenüber lächelte. „Du hättest das alles gar nicht so ausführen brauchen. Für mich bist du ein Mann und fertig.“ Es war genau jener Satz, nach dem er sich gesehnt hatte. Erleichtert fiel Woody seinem Liebsten um den Hals. „Na, na“, Buzz lachte. „Das ist doch selbstverständlich, oder? Ich liebe dich nicht wegen deines Körpers sondern da du eine tolle, liebenswerte Persönlichkeit hast, die es stets schafft mich aufzubauen. Der Körper ist nebensächlich.“ Er hob Woodys Kinn an. In seinen Augen konnte er sich widerspiegeln. „Buzz“, raunte Woody, im Inbegriff seine Stimme wieder zu finden. „Du bist einfach der Beste. Verzeih, dass ich so lange gezögert habe. Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren.“ „Du scheinst da wohl viel erlebt zu haben. Aber ich bin anders. Wegen so einer Lappalie würde ich dich nie im Stich lassen.“ Um Woody zu zeigen, dass er es ernst meinte, streichelte er sanft seine Brust. Die Berührungen von Buzz brannten, da sie eine Leidenschaft in Woody entfachten, die er bisher nicht kannte. „Ich habe so lange auf genau diesen Moment gewartet“, flüsterte er in Woodys Ohr. „Ich auch“, gab er zurück. Die Fingerspitzen von Buzz kitzelten. „Darf ich?“, wollte er wissen, andeutend dass er das Shirt meinte. „Nur zu“, Woody grinste. Das ließ sich Buzz nicht zwei Mal sagen. Gierig befreite er Woody von dem Oberteil. Ihre Sehnsucht nach einander gipfelte in einem innigen Kuss. Ohne zu überlegen, hob Buzz ihn empor und trug ihn in Richtung des Schlafzimmers. Woody kicherte und wippte mit den Beinen. „Du gehst ziemlich ran“, ließ er vermerken. „Ich musste halt lange auf dich verzichten“, entfuhr es Buzz. Sachte legte er Woody auf die Matratze hinab und kam zu ihm. Erst küsste er ihn, danach fuhr er hinab und glitt mit der Zunge über den Oberkörper seines Partners. Auch Woody berührte ihn nun. Sein Herz machte einen Sprung als er Buzz das Hemd aufknöpfte und die Muskeln erblickte, die seinen Körper zierten. „Du bist atemberaubend“, offenbarte ihm Woody. Sie konnten die Hände nicht von einander lassen. Erst als Buzz im Inbegriff war Woodys Jeans zu öffnen, zögerte er kurz und sah zu dem Blonden hinunter. „Hey, du bist wunderschön. Daran wird sich nichts ändern“, beteuerte Buzz. Dies beruhigt Woody. Er lehnte sich zurück und entspannte sich. Zärtlich zog Buzz ihm die Hose hinab. Letztendlich ebenso die Boxershorts. Woodys Körper zitterte für einen kurzen Moment. „Ahh“, keuchte er auf als er Buzz Zunge an genau jener Stelle spürte. Der Ekstase verfallend, verlor er allmählich seine Scheu. Im Inbegriff sich Buzz vollständig hinzugeben, wand er sich auf den Bauch. Seine Hände suchten das Kissen. Er spürte, wie Buzz ihn anhob und schlussendlich in ihn eindrang. Seinem Rhythmus folgend, gab Woody sich hin. Er genoss jenen Augenblick als gäbe es kein Morgen. Sein Kopf lag auf Buzzs Brust gebettet. Beide waren sichtlich erschöpft. „Wow“, lächelte Buzz vor sich hin. „Das Warten hat sich definitiv gelohnt.“ „Du Charmeur“, Woody lachte. „Ich sehe es jedoch genauso.“ Sie verbrachten noch einige Zeit im Bett bevor sie schließlich Arm in Arm einschliefen. Am Morgen danach machte ihm Buzz Frühstück. Woody räumte im Gegenzug auf. Das Paar beschloss Jessie einen Besuch abzustatten, wo er ihr dann alles erzählen konnte. Und Woody freute sich auf nichts sehnlicher als Buzz nun offiziell als seinen Freund vorzustellen. Darauf hatte er lange genug gewartet. Jetzt stand nichts mehr zwischen ihnen. Die Situation in der Firme ließ sich schon regeln. Irgendwann würden sie ihre Beziehung auch dort bekannt machen. ****** Zwei Jahre zogen ins Land. Woody hatte sich in der Zeit stark entwickelt und stand zu sich selbst. Eines Tages outete er sich vor seinen Arbeitskollegen, die seine Offenbarung recht locker hin nahmen. Die Freundschaft zu Barry existierte nach wie vor und hatte sich sogar nochmals verfestigt. Auch sein bester Freund hatte inzwischen einen festen Partner gefunden. Ironischerweise durch Woody. Dieser hatte einige Zeit eine Transgender-Selbsthilfegruppe geleitet, der auch Barry bewohnte jedoch eher zur Unterstützung. Dort traf er allerdings die Liebe seines Lebens. Woody freute sich sehr für ihn, denn Barry hatte sein Glück wahrlich verdient. Mittlerweile leitete ein anderer die Gruppe. Er hatte beschlossen allmählich mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Da Woody seinen Körper nicht mehr hasste, entschied er sich für eine Zwischenlösung, bei der ihm eine Art Penoid ermöglicht wurde, er jedoch trotzdem seine Vagina behielt**. Manche würden ihn dafür verurteilen, aber Buzz liebte ihn genau so. Von dem Sex mit ihm konnte er gar nicht genug bekommen. Woody erschien es fast so als würde dieser stetig besser werden. „Hey“, Buzz stieß ihn an und deutete auf den Briefumschlag, der unberührt auf dem Tisch lag. „Mach ihn endlich auf.“ „Ist ja gut“, Woody lächelte und öffnete ihn. Darin befand sich eine Einladung zu Jessies Hochzeit. Es war also so weit. „Und“, Buzz grinste breit. „Wann ist es bei uns soweit?“ Bevor Woody überhaupt reagieren konnte, hatte er in seine Tasche gegriffen und einen silbernen Ring hervor geholt. **diese Methode wird auch Klitpen genannt. Dieser ist ein wenig risikoärmer als der Aufbau, der auch heutzutage noch recht kompliziert ist Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)