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The Splintered Truth

von

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Die Randmission II --- Lügen

[Rossya]
 

„Hattest du wirklich keine Finger im Spiel? Hast du sie wirklich sich selbst überlassen?“, hakte Rossya nach. Sie schaute ihre Freundin aus alten Zeiten lächelnd an.

Linda schwieg, während sie aus der weißen Kanne den Tee nachschenkte.

Die beiden saßen wieder im Hintergarten und sie genossen die Stille, die nach diesem anstrengenden Morgen wirklich erholend war.

Zurzeit schien die Sonne und der Himmel war frei von Wolken.

„Ich kenne dich Linda. Du wirst doch nicht deine Schützlinge unbeobachtet lassen?“, fragte die Forscherin weiter.

Die schwarzhaarige Gildenmeisterin lächelte nur leicht, währenddessen trank sie ihren Tee.

Sie stellte daraufhin ihre Tasse ab.

Linda setzte zwar zu ein paar Worten an, aber sie brach schnell wieder ab. Sie schien zu überlegen.

„Ich denke, du wirst wissen was du tust. Ihnen geht es ja glücklicherweise gut und daher denke ich, dass du alles unter Kontrolle hattest.“, lenkte Rossya ein. Sie vertraute Linda in solchen Angelegenheiten.

Die weißhaarige Dame trank daraufhin ebenfalls aus ihrer Tasse.

Heute besaß Tee ein angenehmes süßes Aroma.


 

„Ich bin froh.“, begann Linda nach ein paar Minuten der Stille.

„Aber ich war mir sicher, dass sie so eine Aufgabe bewältigen können. Immerhin wissen sie jetzt auch, was sie leisten können. Was sie erreichen können, wenn sie zusammenarbeiten. Das eine oder andere habe ich mir natürlich nicht so gewünscht und ich hätte mir gewünscht, dass manches denen erspart bliebe. Ich bin aber wirklich froh, dass ihnen nichts zugestoßen ist und dass sie alle heil zurückkommen. Ebenso, dass sie alle eine Stück erwachsener geworden sind.“, erklärte die Gildenmeisterin.

Rossya hörte ihr schweigend zu.

„Nun kann ich sie auf die nächste Phase vorbereiten. Noch ein bisschen mehr Zeit und eine bessere Schulung, dann wären sie ein perfektes Team, welches bald oben mitspielen wird.“, fügte Linda hinzu.

„Du willst also wirklich die Gilde für das B-Turnier in vier Jahren vorbereiten?“, fragte Rossya nach.

Linda überlegte kurz.

„Ja....., das habe ich, aber das hat noch glücklicherweise Zeit. In vier Jahren werden sie soweit sein, aber zuerst muss ich dafür Sorgen, dass die nächsten vier Jahre die Gruppe stärkt. Ich hatte mir überlegt, dass jeder von ihnen besonders darauf vorbereitet wird.“, Linda setzte zum nächsten Schluck an.

„Aber zuerst wird die Gruppe einen kurzen Urlaub genießen können. Ein kleine Belohnung haben sie nach so einer Tortur verdient.“, Linda hob ihre rechte Hand, um sich durch ihr Haar zu streichen:

„Und natürlich damit ich mehr Zeit habe. Meine Vorbereitungen brauchen leider viel Zeit und ich muss aufpassen, dass alles funktioniert. Solange sie nicht hier sind, kann ich mich besser darauf konzentrieren.“

"Du bist da wohl sehr genau? Aber verraten tust du mir trotzdem nichts?", fragte Rossya mit einem sanften Lächeln. Sie war wie immer neugierig.

Linda nickte kurz.

Rossya tippte nervös mit ihren Finger auf den Tisch:

„Was hast du dir denn für ein Urlaub überlegt? Du schickst sie ja nach Jillwa, soweit ich weiß?“, wollte die Forscherin wissen.

Sie wartete darauf, bis Linda ihr antwortete.

„Ganz genau. Jillwa ist doch für ein kurzen Trip ein schöner Ort. Außerdem liegt der in der Nähe von Markezei.“, erklärte die Gildenmeisterin.

"Und ich hatte mir noch überlegt, dass sie dort zum größten Einkaufzentrum von Festa gehen können. Die Renovierungen sind erst jetzt fertig geworden. Ich denke, sie werden dort auch ihren Spaß haben können. Vielleicht könnten sie noch dazu das Schwimmbad besuchen. Was denen halt einfällt. Sie haben sich das jedenfalls verdient. Ich überlasse es denen, was sie tun wollen.“, erklärte Linda.

Die Gildenmeisterin schaute zur Seite, aber ihr fiel wohl noch etwas ein, deswegen fügte sie schnell hinzu:

„Zudem können sie noch nebenher ein kleinen Auftrag erledigen. Es ist aber nichts besonderes. Sie sollen nur ein Paket abholen. Es ist ein bisschen kompliziert, warum derjenige es nicht per Post schicken kann, deswegen trifft sich das wunderbar, dass sie genau dorthin gehen können.“

Rossya nickte, aber die weißhaarige Dame wusste nichts von dem Paket, aber diese Sache interessierte sie auch nicht.


 

„Aber der beste Weg von Markezei nach Jillwa ist doch über die Berge und an dem See vorbei, nicht?“, fragte die weißhaarige Forscherin.

Linda nickte erneut.

„Ich denke, das hilft ihnen ein wenig zu entspannen, nach all diesen schrecklichen Ereignissen. Außerdem brauchen sie Zeit für sich. Ruhe, die frische Bergluft und einfach mal zu laufen sind gute Aspekte, die zur Bewältigung hilfreich sein können, außerdem muss sich Tina wieder rein finden. Ich war ja schon erstaunt wie gut Tina das weggesteckt hat, abgesehen von deiner Hilfe, Rossya. Du hast übrigens wieder gute Arbeit geleistet. Das Mädchen klang danach viel entspannter und fröhlicher, als du mit ihr geredet hast."

Rossya lächelte.

„Aber es war schon nicht einfach. Ich kann auch nicht in dieser Hinsicht zaubern, da der menschliche Verstand Grenzen hat. Es liegt meistens an der Person selbst. Sie müssen von sich aus die Situation verarbeiten können, ansonsten kann ich nichts tun. Ich kann sie nur unterstützen.“, erklärte die weißhaarige Forscherin.

Dieses Mal lächelte Linda wirklich.

„Nun gut, dann sollte ich wieder an die Arbeit gehen. Es war wie immer schön mit dir.“, erklärte ihre Freundin. Sie wollte daraufhin aufstehen.

"Übrigens.....", begann die Forscherin und Linda drehte sich neugierig um, als sie aufgestanden war:

"Was ist eigentlich aus deinem Date geworden?", ein Grinsen schlich sich auf Rossyas Gesicht.

Linda sah kurz verlegen zur Seite, daraufhin schmunzelte sie, als hätte die Dame ein paar interessante und schöne Erinnerungen gesammelt.

Im Anschluss blickte sie die Weißhaarige an.

"Das bleibt ein Geheimnis.", erklärte Linda.

„Meine liebe Linda, ich kann mir schon denken, wie der Abend verlaufen ist. Dein Gesicht erzählt mir alles.“, dachte sich Rossya, während sie weiter schmunzelte.

"Also ist da mehr daraus geworden?", fragte die Weißhaarige anschließend.

Linda strich sich wieder durch ihr Haar und sie verzog ihre Mundwinkel nach unten, während die Gildenmeisterin ihre Augen schloss und ihren Kopf leicht hin und her bewegte.

"Du hast eine blühende Fantasie, Rossya. Ich habe mich nur mit ihm getroffen, wegen geschäftlichen Verhandlungen natürlich. Was soll denn daraus mehr passiert sein?", verneinte sie die Frage.

In den Ohren der Forscherin klang dies aber nicht wirklich glaubhaft.

"Also ob! Du willst mir nur nichts erzählen, weil es dir peinlich ist. Wahrscheinlich auch, weil du glaubst, dass ich so etwas weitererzählen würde.", dachte Rossya.

Aber Linda war in dieser Hinsicht schon immer schweigsam.

Mit einem Schulterzucken gab sich Rossya damit zufrieden.


 

"Ich habe auch mitbekommen, dass du mit ein paar Mitglieder der alten Gilden telefoniert hast. Hast du sie gebeten zurückzukommen? Was haben sie gesagt?“, fragte die weißhaarige Forscherin interessiert.

„Was du alles mitbekommst? Ich habe dir davon ja gar nichts erzählt.“, fragte Linda erstaunt.

Rossya grinste.

„Nun......., ich habe tatsächlich vor, die alten Mitglieder zurückzuholen, außer sie haben schon ein neues Zuhause gefunden. Jedoch hoffe ich, dass sie alle zurückkommen werden.“, Linda blickte traurig zur Seite, aber schnell schaute sie ihrer Freundin wieder in die Augen:

„Zumindest habe ich schon mit zwei telefonieren können, die zugestimmt haben. Sie kommen bald, aber die Jungs müssen noch etwas erledigen.“, erklärte die Gildenmeisterin.

„Aber ich hatte ein kleinen Erfolg, was die Lehrmeister angeht.“, erklärte die schwarzhaarige Dame.

„Mit Tozzen und Zickzack konnte ich schon reden, aber mit den anderen wird es wohl noch dauern.“, erklärte Linda weiter.

„Mh........., du scheinst in letzter Zeit ziemlich aktiv zu sein, überarbeite dich bitte nicht. Ich weiß, dass du so etwas gerne tust. Manchmal ist zu viel Arbeit der falsche Schritt.", meinte Rossya.

Linda schien zuerst nicht zugehört zu haben, denn die Gildenmeisterin ging zur nächsten Gießkanne, die an der Häuserwand stand und sie goss die Blumen am Fenster, anschließend entfernte sie noch das Laub vom Fensterbrett.

Anschließend stellte sie die Gießkanne wieder zur Seite.

Erst dann wandte sich die Gildenmeisterin wieder um und meinte:

„Du könntest ein bisschen mehr helfen, meine liebe Freundin. Solange Engl und Noju nicht da sind und Dr. Drogan wieder einmal seine Schichten im Krankenhaus schiebt, haben wir hier viel zu tun.“, belehrte die Gildenmeisterin ihre Freundin.

„Ja ja.........., ist schon gut, Linda.“, beschwichtigte die Forscherin.

Linda tat wirklich viel für die Gilde. Sie deswegen in irgendeiner Art und Weise zu kritisieren, war wirklich keine gute Idee, nicht einmal ansatzweise. Rossya tat diesen Fehler leider viel zu oft.


 

Die Forscherin gab sich aber damit zufrieden und die Dame goss weiter den Tee in ihre Tasse, bis die Kanne leer war. Bald war der Tee weg und die harte Arbeit wartete schon.

"Ich will die Ranger Guild wieder groß raus bringen. Ich möchte sie wieder so groß machen, wie die alte Gilde.“, erklärte Linda.

„Ich bin es irgendwie schuldig.“, fügte sie leise hinzu.

Für einen Moment schaute die Gildenmeisterin wieder betrübt zur Seite.

„Vermutlich, weil es ihr Leid tut, dass sie die Gilde ihres Vaters so in den Sand gesetzt hatte.“, überlegte Rossya, aber sie trank weiter ihren Tee, ohne Worte darüber zu verlieren.

„Diesen Ansatz schaffe ich aber nicht alleine, deswegen müssen wir das alle zusammen tun. Aber bevor ich Hilfe benötige, werde ich meinen Teil dazu beitragen, indem ich die Vorbereitungen treffe, um diesen Ansatz überhaupt erst möglich zu machen.“, erklärte die Gildenmeisterin.

Anschließend wandte Linda sich der Hintertüre der Gilde zu. Ihre rechte Hand wanderte zum Knauf.

"Gehst du wieder weg oder bleibst du im Hauptquartier? Oder triffst du dich wieder mit ihm?", fragte die Weißhaarige.

Man konnte ein Seufzen hören.

"Vorbereitungen Rossya, Vorbereitungen. Was denkst du schon wieder von mir?", erklärte ihre Freundin. Sie öffnete anschließend die Türe.

Die Weißhaarige sah ihr nach, wie Linda die Türe hinter sich schloss.

„Nun ja, dann sollte ich auch anfangen. Sonst beschwert sich Linda wieder.“, überlegte die Weißhaarige.

Sie stand ebenfalls auf.

Anschließend schob Rossya den weißen Gartenstuhl unter den Tisch und sie nahm die Tassen und die Kanne.

Heute stand noch viel an.

Zuerst musste die weißhaarige Dame zur Küche und im Anschluss noch in die Stadt.

Rossya betrat ebenfalls durch die Hintertür den Heizraum, um dann in die Eingangshalle zu gelangen.

Jedoch entdeckte sie Linda, als Rossya die Halle betrat, wie sie vor dem offenen Briefkasten stand, welcher sich außerhalb in der Nähe der gläsernen Eingangstüre befand.

Linda starrte blass für ein paar Sekunden etwas an.

„Ist etwas im Briefkasten?“

Rossya stellte die Tassen und die Kanne in der Küche ab.

Die Küche befand sich vom Eingang aus links neben dem Heizraum.

Daraufhin eilte Rossya zu ihrer Freundin, die immer noch blass vor dem Briefkasten stand.

Irgendetwas stimmte nicht.


 

Linda erschrak, als Rossya die Tür öffnete.

„Was ist los, Linda? Warum bist du so nervös?“, fragte die Forscherin vorsichtig.

„Nichts.“, erwiderte die Gildenmeisterin sofort. Sie versteckte einen blauen Umschlag unter den anderen.

„Ein Liebesbrief?“, meinte die Weißhaarige schmunzelnd.

Lindas Blick blieb jedoch ernst.

„Ja........“, meinte sie nach einer Weile. Das Zögern ließ Rossya weiter skeptisch werden.

„............ es ist etwas persönliches.“, fügte Linda hinzu.

Sie schaute kurz zur Seite.

„Ich muss in mein Zimmer.“, erklärte die Gildenmeisterin daraufhin.

„Linda.“, betonte Rossya scharf, bevor sich die schwarzhaarige Dame in Bewegung setzte.

Die Forscherin zeigte auf den blauen Umschlag, welcher unter den Stapel in den Händen der Gildenmeisterin hervorschaute.

„Was ist in diesem blauen Umschlag? Was ist das für ein Brief? Ich sehe es doch an deinem Blick, dass du über etwas.............“, Linda unterbrach ihre Freundin mit lauter Stimme:

„Rossya!“, zischte sie. In ihrem Blick befand sich etwas, was Rossya tatsächlich nicht definieren konnte.

„Dieser Brief ist mein privates Eigentum. Es ist nichts schlimmes oder dergleichen. Nichts ist an diesem Brief erschreckend. Ich weiß nicht was du denkst, also bitte interpretiere nichts. Dieser Brief ist harmlos. Er geht einfach nur niemanden etwas an. Ich bitte dich, Rossya! Lasse mich einfach allein. Ich komme nachher wieder. Geh solange in die Stadt oder mache sonst was. Tut mir Leid, Rossya.“, erklärte Linda. In ihrer Stimme schwangen traurige Züge mit.

Daraufhin lief sie an Rossya vorbei und eilte zügig die Treppen zum ersten Stock hinauf.

Die weißhaarige Forscherin schaute ihrer Freundin mit besorgter Miene nach.

„Linda, du konntest schon immer eines nicht.“, Rossya schaute in den Himmel.

„Gut lügen......................, meine liebe Freundin.“, aber Rossya sah ein, dass weiteres nachfragen wohl nichts bringen würde.

Was auch immer in diesem blauen Umschlag steckte, es hatte der Gildenmeisterin ordentlich Angst eingejagt.



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