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The Splintered Truth

von

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Verschwunden IX --- Ein heftiges Duell

[Max]
 

Wieso nur?

Wieso ausgerechnet jetzt und warum ausgerechnet hier?

Wieso waren sie nur so nah an die Schlucht gegangen?

Max hatte das förmlich schon gespürt wie dieser Teil der Wand abstürzen würde.

Es war nicht der Respekt vor der Höhe, die der schwarzhaarige Junge hatte, es war dieses bescheidene Gefühl im Körper, dass man sein Glück niemals herausfordern sollte, welches ihn vor dieser Gefahr gewarnt hatte.

Lieber immer in Sicherheit bleiben, das war die Devise von Max und bisher hatte sich das immer bewährt.

Hätten sich die anderen nur daran gehalten, aber Max hatte wiederum nichts gesagt.

Er wollte nicht als besorgter Idiot gelten, deshalb schwieg der Junge.

Es ärgerte ihn, dass er dann doch damit Recht gehabt hatte.


 

"Sie sind direkt ins Wasser gestürzt und mit getrieben worden. Ich habe sie aus den Augen verloren.", meinte Daniel nervös.

Er behielt seinen Blick weiterhin in die Schlucht.

Daniel folgte schließlich der Schlucht, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass er Rick und die anderen finden würde.

Julius hob sofort seinen dunkelroten Kristall hervor.

Im nächsten Moment beschwor er den Feuervogel, der immer noch einer Schwalbe ähnelte.

Majestätisch flog der Vogel immer noch durch die Lüfte.

Vermutlich ließ Julius seinen beschworenen Vogel zur Ausschau durch die Lüfte fliegen.

Der große Magier, Ombross, schaute die magische Kreatur fasziniert an.

Er wandte sich jedoch schnell ab und der Magier fing an ein paar Sätze zu murmeln.

Sein Buch schwebte ab diesem Zeitpunkt wie von Geisterhand vor ihm. Es öffnete sich und eine bestimmte Seite präsentierte sich.

Die Blicke des Magiers konzentrierten sich auf die seltsamen Symbole, die sich in dem Buch offenbarten.

Ein heller Lichtblitz entstand mitten aus dem Nichts und über dem Buch entstand ein blaues Augensymbol.

Es war wie ein gemaltes Logo mitten in die Luft. Es schwebte jedoch leicht auf und ab.

Das Symbol leuchtete und Ombross meldete sich zum ersten Mal zu Wort:

„Ich sehe sie. Nicht weit von hier. Auf einer Sandbank. Es sind andere Leute dort. Wahrscheinlich droht Gefahr.“, schon eilte er in die entsprechende Richtung.

Er war schnell für seine Größe.


 

Während des kurzen Sprints hatte der Magier sein Buch hinterher fliegen lassen. Dieser Zauber musste schon ziemlich praktisch sein.

An der entsprechende Stelle starrte der Magier, Illan, Julius und Daniel die Schlucht hinab.

Nur Max stand ungefähr drei Meter von der Schlucht entfernt.

"Wenn das verfluchte Ding nicht so tief wäre.", fluchte er innerlich.

„Ich höre etwas.“, stellte Julius fest.

„Der Schall! Er wird durch die enge Schlucht nach oben reflektiert!“, erklärte Daniel.

Man hörte mit an, wie Rick und die anderen von fremden Stimmen bedroht wurde.

Sie redeten von einem Zeitlimit und dem folgenden Todesurteil.

"Kann dein Feuervogel Menschen heben?", fragte der hellblonde Junge. Julius sah daraufhin Daniel an.

"Der kleine Vogel? Lav hat schon Probleme beim Tragen von Taschen."

„Verflucht.“, brummte der hellblonde Junge.

„Was bleibt uns noch?“, fragte er anschließend. Daniel sah sich um.

"Wir haben noch 13 Minuten und 54 Sekunden. Ein Plan ist aber bereit.", erklärte der Koloss und die drei Jungs schauten ihn verwundert an.


 

Ombross zog ein Handy hervor und tippte schnell etwas ein, dann hielt er es sich an sein Ohr.

Nicht einmal eine Minute später sprach der Hüne:

"Transportraum. Schnell. Es geht um Leben und Tod.", es herrschte eine kurze Stille.

„Und ich dachte jetzt kommt ein krasser Zauberspruch. Aber er telefoniert bloß. Nun wenn das wirklich hilft.“, dachte der schwarzhaarige Junge.

"Gut. Er soll mir ein massiven Pfeiler und das längste stärkste magische Seil bereithalten, aber dünn und beweglich soll es sein. Ich beschwöre das Zielsiegel.", Ombross steckte das Handy weg.

Er zog aus seiner grauen Umhängetasche eine goldene Münze hervor.

Gezielt schnippte er die Münze in die Luft.

Der Hüne fing an zu murmeln und nicht einmal ein paar Sekunden später, leuchtete die Münze in einem grellen Licht auf.

Wenig später erschien vor seinen Füßen ein rotes Kreuz, welches anschließend aufleuchtete. Er ging ein Schritt zurück und starrte in den Himmel.

Die goldene Münzen verschwand in einem großen Leuchten am Himmel und ein massiver Pfeiler schoss aus dem Nichts in den sandigen Boden.

Ein dünnes massives blaues Stahlseil flog kurz darauf ebenfalls vom Himmel herunter.

Der Koloss schlug ein weiteres Mal auf den massiven Pfeiler und rammte ihn damit weiter in den Boden. Es war ein seltsame Gefühl im Körper, als er dies tat. Durch die Luft wurde wegen der Wucht starke Schwingungen übertragen.

Der Magier band anschließend das massive Seil herum.

Ombross packte das andere Ende und er stellte sich an den Rand der Schlucht.

Daniel verstand wohl schon, denn er lief zum Rand und der Junge brüllte hinunter:

"HEEEEEEYYYYYYYYYYYYYY!", brüllte er laut und der große Magier warf das Seil herab.


 

Es schlug unten in die Sandbank ein. Alle Beteiligten schauten erstaunt nach oben.

"Ombross?", hörte man Juss rufen.

"Schnell, das ist unsere Rettung.", rief Melissa.

Ihre Stimmen klangen angeschlagen.

"Noch drei Minuten.", rief eine fremde männliche Stimme von unten herauf.

"Lasst uns in Ruhe! Wir sind schon gut wie weg!", versuchte Rick sie zu beschwichtigen.

"Und? Ihr kennt unseren Eingang. Das Einzige, was mich abhält euch sofort zu töten, ist mein Versprechen. Aber ich dachte auch eher, dass ihr wirklich ins Wasser springt.", erklärte die männliche Stimme weiter.

"Komm schnell Rick! Nimm meine Hand.", hörte man Alina rufen.

Max war inzwischen näher an den Rand gekommen und sah blass hinab.

Die fünf hatten sich inzwischen ein Stück am Seil hinauf geangelt, aber sie waren noch mindestens über 5 Meter vom Rand entfernt.

Melissa war trotz den sichtlichen Verletzungen noch am Kräftigsten, sie zog sich mit grimmiger Miene das Seil hinauf.

Rina war direkt darunter, aber das blonde Mädchen sah entkräftet aus. Ihr perlte der Schweiß auf der Stirn.

Juss war direkt unter ihr. Er sah stark angeschlagen aus.

Alina wirkte fitter, aber das Mädchen trug eine blutende Verletzung am rechten Bein.

Rick biss sich ebenfalls die Zähne zusammen, als er sich am Seil festhielt.

"1 Minute!", rief die männliche Stimme.

Max sah von oben herab ein Mann in einer Uniform mit dunkler Haut.

Sein Grinsen war aber das ausfälligste.

Ein Schauder ging dem schwarzhaarigen Jungen über den Rücken:

„Der lässt uns nicht entkommen.“, stellte Max fest.


 

Ombross stellte sich auf und mit einem Ruck zog er an dem Seil:

"FESTHALTEN!", rief Daniel noch rechtzeitig zu den anderen.

Ombross murmelte und das Seil leuchtete zuerst bläulich auf, darauf die Arme des Koloss rötlich, danach zog er das Seil mit Schwung zurück.

Er hatte das Seil so schnell zurückgezogen, dass alle fünf aus der Schlucht herausgeschossen kamen.

Keiner der Kletterer konnte aber mit dem Schwung mithalten und sie ließen im höchsten Punkt der Auslenkung des Seils im Flug los. Das war knapp fünf Meter über der Schlucht.

Rina schrie um ihr Leben. Alina und Rick waren bleich. Juss und Melissa schien nur der Anblick der Tiefe blass werden lassen.

Jedoch drohten alle wieder in die Schlucht zu fallen, da der Schwung sie nur senkrecht nach oben katapultiert hatte.

Das Seil löste sich währenddessen zu Nichts auf.


 

"Die Zeit ist um!", hörte man die männliche Stimme sagen.

Julius zeigte in die Tiefe und Lav, sein Feuervogel, fixierte sich auf etwas bestimmtes.

Ein anfliegendes metallisches Objekt drohte die fünf in der Luft zu treffen.

Lav setzte jedoch zu seinem Feuerstahl an und er fing somit das Ding ab.

Das metallische Objekt wurde in die Wand der Schlucht gehämmert.

Jedoch stellte sich das als Finte heraus, denn inzwischen war ein zweites metallisches Objekt angeschossen.

Es schlitzte Juss die Beine auf, als es ihn traf.

Ein lauter Schrei folgte und das Blut verteilte sich.

Rina schreckte auf, als sie beim Fallen das Blut abbekam.

Sie fielen aber alle noch.

Der große Magier hatte inzwischen mit einer neuen Zauberformel angefangen. Er hatte ein Spinnennetz aus dichtem magischen Maschendraht über die Schlucht gespannt. Ombross schien wirklich keine Zeit zu verlieren. Max hatte nicht einmal darauf geachtet woher er den Maschendraht gezaubert hatte.

Die fünf blieben auf dem Spinnennetz hängen.

Schon eilten Julius und Illan über das Netz.

Ombross packte Melissa, die am nächsten lag.

Schnell war die Magierin nach dem Fall wieder zu sich gekommen.

„Danke dir, aber ich bin wieder da!“, erklärte sie voller Eifer. Die Magierin zog ihre Ärmel hoch.

So kamen ihre Armbänder zum Vorschein.

"The Power of the true Blue.", rief sie und eine hellblaue Schicht erschien unterhalb des Spinnennetz. Die nächsten metallischen Objekte prallten daran ab. Sie fielen zurück ins Wasser.

„Es hält uns die Angriffe vom Leib.“, erklärte sie.

"Widerstand?“, brummte die Stimme von unterhalb der Schlucht.

„Greyd, ich überlasse dir den Rest. Du wolltest ja schließlich teilnehmen. Ich habe die Lust verloren.“

Man hörte plötzlich ein heftiges Krachen und ein Mann kam ohne Zögern aus der Schlucht geschossen. Er hatte die Barriere dabei mühelos durchbrochen.

Zum Glück waren schon alle vom Spinnennetz gezogen worden, sodass keiner fiel, als dieser Fremde auch das Netz ohne sichtlichen Kraftaufwand zerstörte.

Er landete mit einem lauten Knall am Rand der Schlucht.

„Wie zum Teufel hatte er das geschafft? Er muss mindestens zehn Meter in die Höhe gesprungen sein?“, stellte Max nervös fest.

"Was ist das bloß für ein Kerl?", der schwarzhaarige Junge ließ Ark aus seinem Kristall frei.

Illan ließ seine Krallen ausfahren.

"Die nehme ich euch gleich ab. Diese Elementkristalle sind wirklich viel Wert auf dem Schwarzmarkt.", rief Greyd und zeigte auf Max, der daraufhin schaudern musste.

"Verdammt, diese Dinge sind ja wirklich begehrt. Ich hätte nicht.......", fluchte er innerlich.

Illan attackierte den Angreifer, während dieser noch redete.

Mit seinen Krallen versuchte der Vampir Seitenhiebe auszuführen, aber der Mann wehrte die Hiebe mit seinem gezogenen Katana mühelos ab. Er lachte sogar dabei.

Das Aufeinandertreffen entfachte sogar Funken. Das Klirren der Zusammenstöße zeugten von der Härte der Schläge. Beide Seiten wollten die gegnerische Verteidigung durchbrechen.

"Oh wow, ein Vampir. Das sieht man nur noch selten."

Der Fremde namens Greyd trat Illan während einer Parade in den Bauch. Aber die Bauchmuskeln des Vampirs waren härter als vermutet, sodass der Vampir nicht zurückgestoßen wurde.

Mit seinen linken Klauen konnte er somit geschickt ausholen, aber bevor der Vampir ihn traf, nutzte Greyd Illans Bauch als Sprungbrett und stieß ihn dieses Mal nach hinten, während der Schwertkämpfer ebenfalls nach hinten sprang. Mit einem eleganten Salto landete Greyd auf beiden Beinen. Er nahm sichtlich das Ganze noch nicht ernst.


 

Rina hatte sich über Juss gebeugt und seine Beine verbunden. Das Verband zog sie aus ihrer Tasche, welche immer um ihrer Hüfte hing. Ein Wunder, dass das Ding nicht heruntergefallen war, als Rina durch die Luft geschleudert wurde.

Das Blut sickerte trotzdem durch die Verbände durch.

„Ich bin keine Heilerin, verdammt.“, jammerte sie.

Juss biss die Zähne aufeinander, er versuchte vermutlich den Schmerz zu verdrängen.

Alina saß näher an der Schlucht. Ihre Verletzung an ihrem rechten Bein hatte wieder angefangen zu bluten.

Ricks Blicke fielen zwischen der Verletzung seiner Freundin und dem Feind, der immer wieder wild auf Illan einschlug.

Melissa schickte währenddessen Daniel zu Juss und Rina, daraufhin eilte sie zu Ombross.

Während des kurzen Sprints rief sie zurück zu Rina:

"Los Rina, wir geben ihm Rückendeckung. Der Junge kümmert sich um Juss.", befahl das Mädchen in einer ersten Tonlage.

Ihre Hand strich ein weiteres Mal über eines ihrer Armbänder:

"The Power of the True Red!"

Ein großer Feuerball entfachte sich vor ihr. Die gewaltige Hitze trieb der Magierin den Schweiß auf die Stirn. Es war wie ein heller Stern, der aus dem Nichts entstanden war.

Die Magierin schoss diesen Feuerball, in einer der Größe eines doppelt so großen Fußballs, direkt auf Greyd zu.

Illan sprang zur Seite, bevor er fast selber davon betroffen gewesen wäre.

Greyd reagierte jedoch auch sehr schnell. Durch einen unmenschlichen Sprung senkrecht nach oben, rettete er sich vor dem Angriff.

"Willst du mich rösten?", rief Greyd schlecht gelaunt.

Illan nutzte die Nachlässigkeit des Feindes für einen starken Hieb mit der Rechten, aber der Schwertkämpfer wich der Bewegung aus und verpasste dem Vampir eine starke Rechte gegen die linke Gesichtshälfte.

Illan schoss über den Wüstenboden einige Meter nach hinten.

„Schwach. Ich habe Vampire stärker in Erinnerung.“, gab Greyd an. Im nächsten Moment war er auch schon verschwunden.

Bevor Illan wieder stand, verpasste Greyd ihm eine tiefe diagonale Schnittwunde über den Oberkörper.

Der Vampir ging in die Knie.

„Verflucht, nicht richtig getroffen.“, brummte der Schwertkämpfer. Er setzte zum nächsten Angriff an, aber da war Rina schon neben Melissa gesprintet.

Das blonde Mädchen hielt zwei große Karten in der Hand. Auf jeder Karte war ein seltsames Bild zu erkennen.

Auf der einen Karte war ein Turm zu sehen, auf der anderen Seite war ein Mann, der falsch herum mit seinem Fuß in einem Galgen hing.

"Schicksalskarten des Turmes und des Gehängten!", erklärte sie.

Beide Karten leuchteten auf, danach die Pupillen der blonden Schönheit.

Ein grelles Licht brach um ihr aus und schoss wie eine Welle kreisförmig von ihr durch alle Anwesenden hinweg.

Eine sandige Steinmauer schoss aus dem Boden, als der Lichtkegel erloschen war. Greyd befand sich jedoch davor, sodass die Mauer höchstens seinen Rücken schützte.

Zwischen den Spalten der Mauer schossen Ranken hervor. Diese Ranken packten sich den Schwertkämpfer.

Greyd wurde anschließend an die Mauer gezogen.

Sein Katana fiel ihm dabei aus der Hand, da die Schlingen ihn bewegungsunfähig machten.

"Was ist dann des für ein Scheiß?", beschwerte er sich lautstark. Er kämpfte sichtlich damit sich zu befreien.

Illan war wieder auf die Beine gekommen, trotz seiner schwerer Verletzung.

Der Vampir nutzte die Chance und wollte den Mann mit seinen Krallen wohl aufschlitzen.

„Hach......“, gab Greyd selbstsicher von sich.

Der Mann biss sich auf die Zunge, danach streckte er sie heraus. Das Blut tropfte von seinen Mundwinkeln auf seinen Oberkörper, währenddessen zeichnete sich ein schwarzes Symbol auf der Zunge des Feindes ab.

Illan wich vorsichtig zurück. Er hatte wohl etwas gesehen, was selbst ihm Angst machte.

"Ah...... du kennst wohl das Symbol? Das ist gut, dann muss ich schon nichts erklären.", sprach der Mann undeutlich, während ihm das Blut aus der Mund lief.

Im nächsten Moment wurde seine Haut haarig und die Mauer zerbrach hinter ihm, als hätte diese beschlossen einfach aufzugeben.

Lange haarige Beine wuchsen dem Schwertkämpfer aus dem Rücken.

Insgesamt entstanden sechs solcher haarigen Beine, die über acht Meter lang waren. Sie ragten dem Mann weiter aus dem Rücken in einem hohen Bogen zum Boden.

Auf seinem Gesicht waren sechs rote Augen zu sehen und sein Mund wurde zur einem gespitzten Maul mit langen scharfen Zähnen.

Sein ganzer Körper war nun mit purpurfarbenen Haaren übersät. Er wuchs dazu noch an und es formte sich zu einer großen ovalen haarigen Kugel.

Greyd war zu einer riesigen Spinne geworden.

Die Länge des Körpers waren bestimmt zehn Meter und die Breite war fast fünf Meter lang.

Auf seiner haarigen Brust hatte sich in weiß das Symbol einer Spinne abgebildet.

„Ein Bein hat so viel Reichweite, sodass es jeden von uns mühelos treffen könnte.“, stellte Max nervös fest. Er ging außer Reichweite, davor rief er Ark zurück.


 

Rina hatte den nächsten Angriff nicht kommen sehen und auch sonst keiner konnte rechtzeitig reagieren. So wurde das blonde Mädchen mit Wucht ein paar Meter nach hinten geschlagen.

Sichtlich schwer verletzt, bewusstlos und stark blutend lag sie im Sand.

Daniel winkte Julius zu sich und anschließend sprintete der Junge zu Rina.

„Ah........ nein........“, brummte Juss. Panisch sah der verletzte Juss seiner Freundin zu. Er wollte wohl aufstehen, aber er hatte keine Kraft mehr.

„Achtet auf seine............!“, wollte Melissa rufen, aber das nächste Spinnenbein kam genauso schnell und traf die Magierin ebenfalls mit schwerer Wucht.

Bevor diese in die Schlucht geschlagen wurde, fing Illan sie im Sprung ab.

Der Vampir wich den nächsten Angriffen der Spinne aus.

Illan legte sie schnell in die Nähe zu Juss.

Zugleich drehte sich der Vampir um und er attackierte das angreifende Spinnenbein.

Da schoss ein weißes Spinnennetz aus dem Mund des Angreifers.

Es vernetzte Illan, sodass dieser sich nicht mehr bewegen konnte.

Anschließend wurde der Vampir von einem Spinnenbein durchbohrt. Ganz knapp am Herzen vorbei.

Das Spinnenbein zog sich heraus und Illan kippte zu Boden, weil das Spinnennetz schwächer wurde.

Illan hatte sichtlich mit den Schmerzen zu kämpfen.

Greyd zielte anschließend mit seinem Spinnennetz auf den Feuervogel, jedoch rief Julius diesen noch rechtzeitig zurück.

Nun wollte die Riesenspinne die Verletzten angreifen, da trat Rick gegen eines der Spinnenbeine, welches den Körper der Spinne aufrechterhalten sollte.

Wütend sprang Greyd auf und verpasste dem Junge einen Seitenhieb.

Mit einer großen Platzwunde  am Kopf flog Rick zu Boden.

„RICK!“, rief Alina schockiert.

Für das Mädchen muss es so ausgesehen haben, als wäre ihr Freund schwer getroffen worden, weil dieser zunächst noch mit dem Kopf im Sand lag und sich nicht rührte.

Die Blässe im Gesicht seiner Freundin beschrieb ihren Schock sehr gut, sodass das kluge Mädchen mit großer Wahrscheinlichkeit zu dieser verständlichen Aktion gezwungen wurde.

Alina eilte nämlich humpelnd und wohl ohne nachzudenken zu ihrem Freund. Sie kam dabei nicht einmal mehr zum erneuten rufen nach ihrem verletzten Freund, denn das blonde Mädchen bekam schon sofort das nächste Spinnenbein gegen die Rippen geschmettert.

Das Mädchen flog zur Seite und rollte wegen der Wucht unkontrolliert über den sandigen Boden.

Sie stürzte dadurch ungewollt über den Rand der Klippe in die Schlucht.

Max sah Alina nicht mehr.

Der schwarzhaarige Junge stand aber noch zu weit weg, um hinabsehen zu können.

Geschockt eilte Rick sichtlich benommen zu seiner Freundin.

Greyd lachte währenddessen. Durch seine neue Form klang seine Stimme auch wesentlich dämonischer.

Rick war am Rand der Klippe angekommen. Er griff nach etwas. Vielleicht nach Alina?

Max konnte das aus der Entfernung nicht erkennen, aber der Junge konnte deutlich sehen, wie Greyd nur darauf gewartet hatte, dass die beiden dort waren.

Das Monstrum holte mit einem Spinnenbein aus, da bekam die Spinne ein größeren Eisball gegen den Kopf geschmettert.

Max hatte Ark blitzschnell beschworen und ihn angreifen lassen.

Den Angriff brachte die Riesenspinne dazu, dass diese ihren Angriff tatsächlich abbrach.

So fiel der Blick der Riesenspinne zuerst auf Ark und anschließend auf Max. Dieser bekam dadurch ein großes Schaudern.


 

Die große Spinne wollte sich wohl rächen, da fielen riesige magische gelbe Schwerter aus dem Himmel. Sie rammten sich rings um das Monstrum.

Ein gelbes Schild erschien und es sperrte die Spinne ein.

"Wahhharrrarrrr!", brummte das Monstrum böse.

Es schlug wie wild gegen die Barriere, aber Greyd kam nicht durch.

In einem Atemzug stand wieder der normale Greyd da und er setzte sich auf den sandigen Boden.

„Irgendwann wird sie schwächer werden.“, drohte er.

Der Schwertkämpfer schloss die Augen und er schien sich zu konzentrierten.

Versuchte er sich etwa zu erholen?

„Ein Glück. Ich bekam genug Zeit.“, gab Omrboss erleichtert von sich.

"Packt alle Verletzten! Wir müssen hier weg!", rief der Koloss anschließend, auch wenn es wirklich keine laute Stimme war.

Rick hing währenddessen mit seinem rechten Arm in der Tiefe.

Max war zu ihm geeilt. Er sah, wie er Alina festhielt. Sie war wirklich nicht in die Tiefe gefallen.

„Ich lasse dich nicht los! Ich verspreche dir! Ich werde nicht mehr so nachlässig sein! Ich werde dich in Zukunft vor allen Gefahren schützen!“, versprach er seiner Freundin.

Max und auch Julius, der herbeigeeilt war, zogen den Jungen mitsamt seiner Freundin hoch.

Illan war wieder aufgestanden, jedoch sah der Vampir gar nicht gut aus.

Wie ein Zombie schlenderte er einige Meter nach vorne und er brummte lautstark.

Seine Krallen fuhren zurück und er strich über seine tiefe Wunde in der Mitte des Körpers.

Die blutige Wunde war tatsächlich nicht mehr so tief wie zuvor. Der Vampir musste über starke Selbstheilungskräfte verfügen.

Jedoch sah Illan eher so aus, als würde er gleich wieder zusammenbrechen.

Rick und Alina dagegen konnten noch selbst gehen.

Ombross hatte sich Juss geschnappt, da dieser nicht einmal stehen konnte.

Daniel befestigte die ohnmächtige Rina auf Julius' Rücken, weil dieser zu Daniel kräftiger war.

Max half Melissa auf die Beine. Sie war benommen, aber noch fähig zu gehen.

Daraufhin bewegte sich die Truppe in Richtung der Holzbrücke vorwärts.

Die nächsten Minuten verliefen sehr schweigsam.


 

Als die Gruppe die Holzbrücke erreicht hatten, rief Greyd lautstark hinterher:

„Ich kriege euch! Ihr werdet mir nicht entkommen!“, daraufhin drehte sich Ombross um.

Er murmelte ein paar Worte und anschließend vielen weitere gelbe Schwerter von Himmel.

Der Zauber hielt das Monster wohl eine ganze Weile im Bann. Dadurch konnte die Gruppe erfolgreich fliehen.

Sie eilten so schnell wie möglich nach Zellerstein.

Ein paar Wanderer, die in der Nähe der Stadt durch die Gegend stiefelten, sahen die Truppe und verständigten sofort den Arzt und die Polizei.

Auch wenn die ganze folgende Tortur weit bis in die Nacht dauerte. Konnte jeder erschöpft, aber erleichtert am Ende in die Betten fallen oder ins örtliche Krankenhaus gebracht werden.

Entsetzt hatte man versucht der Polizei von dem Monstrum zu erzählen, jedoch widmete sich die Polizei nicht dieser Sache. Denn man glaubte, dass die Gruppe wegen Wassermangel geträumt hatte, nachdem sie von Banditen überfallen wurden. Eine andere Geschichte ließ der örtliche Kommissar nicht zu.

Zarkosu Wattfeld war sein Name.

Ein sehr ungemütlicher Zeitgenosse, der wohl auch kein Freund von Magier war.

Er zeigte eine große Abneigung, als der muskulöse Mann in seiner schwarzen Uniform die Gruppe ausgefragt hatte.

Wahrscheinlich hatte er schon längst seine Geschichte zusammengereimt, bevor dieser überhaupt das Verhörzimmer betreten hatte.

Man hatte nämlich noch nie von irgendwelchen Vorfällen dieser Art in der Wüste gehört.

Außerdem hieß es immer, man hatte noch wichtigeres zu tun. Kinderkram interessiert angeblich niemand in Zellerstein.
 

Einige Stunden später:
 

Alle hatten irgendwie schließlich Schlaf gefunden.

Aber am nächsten frühen Morgen saßen Julius, Daniel und Max schon am Tisch im Versammlungsraum eines einfachen Hotels in der Mitte der Stadt. Es war direkt in der Nähe der Notkrankenstadtion gewesen.

Dass das Monster nicht mehr aufgetaucht war, erleichtert alle Anwesenden.

"Man war das krass. Beinahe wären wir drauf gegangen. Stellt euch vor, was gewesen wäre, wenn wir Illan oder Ombross nicht dabei gehabt hätten.", meinte Daniel. Er war sichtlich aufgeregt.

"Ich denke nicht, dass ich das aussprechen muss.", erklärte Max schlecht gelaunt. Er trank inzwischen schon seine vierte Tasse Kaffee, aber es schien keine Wirkung bei ihm zu haben, denn der Junge wirkte immer noch müde.

"Wir sind so was von schwach. Dagegen muss was getan werden.", gab Julius bekannt.

"Wir sind Vierzehn und keine Superhelden. Wir waren am falschen Zeitpunkt beim falschen Ort.", erwiderte Max.

Als Antwort bekam er jedoch nur unzufriedene Blicke von Julius zu spüren.

"Ich meine ja nur.", entschuldigte er sich anschließend.

"Du standest doch die ganze Zeit nur in der Entfernung?", gab Daniel von sich.

"Das stimmt nicht!", rechtfertigte sich Max sofort.

"Du hättest ja auch helfen können? Immerhin hatten wir mit den Verletzen viel zu tun", meinte Julius, aber es klang von ihm nicht so vorwurfsvoll wie von Daniel.

"Ich habe das Monstrum abgehalten Rick und Alina anzugreifen.", rechtfertigte Max sich weiter.

"Ich habe kein Bock mit dir darüber zu diskutieren.", beende Julius das Gespräch sofort.

Max sah ihn eine Zeitlang grimmig und schweigend an.

"Haben die jetzt nichts besseres zu tun, als meine Fehler zu suchen?", dachte er genervt.


 

Im nächsten Moment kam Alina herein, sie trug ein Verband um den Kopf.

Ihr rechtes Bein war ebenfalls mit einem weißen Verband verbunden. Sie humpelte ein wenig.

"Alles in Ordnung?", fragte Daniel und Alina nickte.

Sie setzte sich ebenfalls an den Tisch.

Ihr Blick war jedoch ernst. Prüfend sah die Blondine alle Beteiligten an.

Sie wirkte so, als hatte das Mädchen wohl etwas wichtiges zu erzählen.

"Ich habe mit Rick geredet. Er würde verstehen, wenn ihr jetzt aufhören wollt. Nach so einer Tour hätte ich auch keine Lust mehr.“, fing sie an.

„Rick und ich werden jedoch weiterhin nach Tina suchen. Auch wenn ihr ihn vielleicht nicht verstehen werdet, aber Rick kann nicht anders. Er hat ein Grund.“, erklärte sie weiter.

„Ich will ihn nicht im Stich lassen, aber ich will euch damit sagen, dass ihr ruhig nach Hause gehen könnt. Ihr müsst nicht wegen seiner Sturheit mitreisen.“

Es herrschte im nächsten Moment eine seltsame Stille.

„Du sagtest, er hätte ein wichtigen Grund Tina zu retten. Es ist also mehr, als nur das Schuldgefühl gegenüber Tina?“, fragte Max.

„Es ist mehr.“, bestätigte Alina.

„Dann erzähle uns doch von diesem Grund?“, fragte Julius.

„Ja......, vielleicht können wir ihn dann besser verstehen?“, meinte Daniel.

„Aber auch nur wenn er es will.“, fügte Daniel hinzu.

„Du bist aber nicht nur hier herunter gekommen, um uns zu sagen, dass wir uns keine Sorgen machen sollen, nicht?“, fing Max an und Alina schaute ihn finster an.

„Du willst uns eher bitten, dass wir bleiben sollen? Du wolltest nur, dass wir wegen unserem Stolz dieses Angebot ablehnen, auch wenn du es uns anbietest.“, fügte der schwarzhaarige Junge hinzu.

„Korrekt.........“, begann Alina, jedoch verlor sie nicht ihren finsteren Blick für einen Moment.

Als würde es das blonde Mädchen nerven, dass Max sie so schnell durchschaut hatte.

"Ich will euch eigentlich bitten, dass ihr Rick nicht alleine lässt. Ich dachte zwar, dass es ein wenig Überredungskunst benötigt, aber wenn ihr das schon so schnell durchschaut habt. Egal......“, sie pausierte kurz, während das blonde Mädchen ausatmete:

„...........nun gut. Ich will euch erzählen, warum Rick so versessen darauf ist, Tina zu retten und sie unverletzt zurück bringen will. Es ist nicht weil er egoistisch ist, vielleicht ein bisschen, aber er macht das hauptsächlich wegen etwas anderem und dazu müsst ihr ein wenig seine Vergangenheit kennenlernen. Ich möchte euch erzählen von Elysa, die Art kleine Schwester von Rick, die vor knapp drei Jahren starb.", ihr Blick wurde entschlossener und die Atmosphäre kühler.



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