The Splintered Truth von Meilenstein ================================================================================ Kapitel 55: Verschwunden V --- Der Lichtblick --------------------------------------------- [Juss] Sein eigentlicher Name war Justin Salomin, aber er selber verabscheute seinen Geburtsnamen, deswegen versuchte der Magier unter allen Umständen immer seinen Spitznamen durchzusetzen. Juss Salomin klang in seinen Ohren einfach viel angenehmer und cooler. Nur die Gehässigen, die ehrenwerten Lehrschaften und Oberhäupter, sowie die Personen, die ihn gern ärgerten, nannten Juss noch bei seinem alten Namen. Die einzige Ausnahme aus den genannten Gruppen waren seine Eltern, aber denen weiß zu machen, dass ihr ausgesuchte Name blöd war, war schwierig. Sozusagen eine unüberwindbare Mauer, die man am Besten in Ruhe ließ. ○ "Sind bei dir eigentlich noch alle Nadeln an der Tanne?", bekam er als Erstes von ihr zu hören. Vor ihm stand seine Kindheitsfreundin, mit der er früher zusammen in die Grundschule gegangen war. Ihr besserwisserischer Blick hatte sie immer noch drauf. Hoch gezogene Augenbrauen und ein stechender Blick, der einen Unschuldigen durchlöcherte wie der Lauf eines Gewehrs. Sie war genau so groß wie, vielleicht sogar ein wenig größer. Würde man nach ihrem Ego urteilen, müsste sie wegen den Wolken von unten gar nicht mehr zu sehen sein. Dennoch verstand sich Juss mit ihr prächtig. So wie ihre negativen Seiten präsent waren, so waren ihre positiven um so präsenter. Fürsorglich, Beschützerinstinkt, stark und sehr selbstbewusst. Zusammen war er aber nicht mit ihr, sondern mit jemand anderes. Melissa Unicoon war dann doch ein wenig zu verschieden für den Magier. Eventuell konnte man sie als große Schwester abtun, auch wenn sie beide ungefähr im gleichen Alter waren. Melissa war mit ihm und mit zwei weiteren nach Astera gereist, selbst wenn ihre Familie hier gar nicht mehr wohnte. Was den Kleidungsstil anging, war Melissa ein wenig kindisch. Das Mädchen trug dunkelrotes langes Haar bis zu den Ellenbogen, darüber meistens eine schwarze Kapuze gezogen. Auf dieser Kapuze waren schwarze Katzenohren genäht worden. Vielleicht passte das mürrische Verhalten ältere Katzen ganz gut zu ihr. Sie hatte eine goldene Pupillenfarbe, welche in ihrer Familie sehr prägnant war. Zu ihrer Kapuzenjacken trug das Mädchen eine schwarze Jeans und modische schwarze Schuhe. ○ Im Gegensatz zu Juss nutzte seine Kindheitsfreundin eine andere Art von Magie. Der Junge konzentrierte sein Mana auf einen Punkt und ließ ihn durch ein Edelstein verstärken, deswegen trug er ein Zauberstab mit einem Rubin darauf. Rubin war aber die billigste und schwächste Form, um Zauber zu verstärken. Teure Varianten konnte sich der Magier aber nicht leisten. Besonders effektiv waren die Rubine aber mit dem Beschwören von Feuer. Melissa nutzte dagegen die Macht der Gedanken, so hieß diese Zaubervariante. Eine starke Unterklasse der Magie, die nicht jeder beherrschen konnte, deswegen trug das Mädchen an ihren Unterarmen einige Armbänder mit verschiedenen Aufschriften darauf, die Juss teilweise gar nicht erkennen konnte, weil es eine eigene Sprache war. Mit der Berührung der Armbänder und dem Aufsagen bestimmter Worte löste man einen bestimmen Zauber aus. Dieser Zauber war um meilenweit stärker konzentriert, als mit dem Zauberstab, aber dafür müssen die Worte genau abgestimmt sein. ○ "Hallo? Erde an Justin, ist da wer?", fragte sie und das Mädchen wurde lauter. "Juss, bitte nur Juss.", erklärte der Magier ihr schon zum tausenden Mal. "Ich möchte nicht so genannt werden wie mein trinkender Großvater.", dachte er. Aber zu diskutieren brachte nichts, denn Melissa würde weiter ihren Spaß daran haben ihn bis zum Lebensende Justin zu nennen. „Ich bin mir nicht sicher, ob du das wirklich bist. Wie kannst du unsere Zeit vergeuden und denen helfen? Hast du die Ticket immer noch nicht gefunden? Ich sagte doch, dass du erst wieder ein Fuß in das Hotel setzten darfst, wenn du endlich lernst nichts mehr zu verlieren.“, beschwerte sich seine Kindheitsfreundin. "Ich bin halt freundlich. Du weißt, dass ich Menschen in Not gerne helfe.", erwiderte Juss. Das Mädchen hielt sich sichtlich zurück. Brummend hob sie ihr rechten Zeigefinger: "Du hast unser letztes Geld ausgegeben, nachdem wir die Tickets gekauft haben. Wie sollen wir jetzt noch Tickets nachkaufen können? Ich will nicht durch die beknackte Wüste wandern. Die Hitze dort ist unerträglich. Ein Zug ist wesentlich bequemer.", beschwerte sich Melissa lautstark. ○ Die Gruppe, die er zuvor getroffen hatte, hatte sich ein bisschen zu Ruhe gesetzt. Teilweise wirkte sie stark übermüdet und nachdem Alex ihnen die zwei Nachrichten übermittelt hatte, war die Stimmung sowieso am Boden. Ein bisschen Schlaf sollte die Gemüter lockern, außerdem sollte dies wieder die Motivation steigern. Juss hat es schon ein wenig Leid getan, denn die Geschichte klang schon tragisch genug. Er würde ihnen so gerne helfen, aber er steckte zurzeit selber in einer kleinen Krise, wobei er Laufen jetzt nicht so als Schlimm empfand. Immerhin konnte man dabei immer viel erleben. Viele teilten leider nicht seine Meinung. Die zwei Nachrichten die Alex verkündete nahm die Gruppe unterschiedlich auf. Die Gute hieß, dass ihre gesuchte Person tatsächlich in dieser Stadt gewesen war, aber die Schlechte bedeutete, dass sie wahrscheinlich mit einem Zug in Richtung Norden unterwegs war. Dem einzigen Zug, der aus dieser Stadt hinausführte. Die Gruppe wirkte deswegen sehr niedergeschlagen. Sie hatten sich anschließend auch beraten was nun anstand. Der Lauteste von ihnen, also dieser braunhaarige Junge namens Rick, hatte auch deswegen fast eine halbe Stunde mit den anderen diskutiert. Er wollte so schnell und dringend hinterher, dass er dabei vergaß, dass es wahrscheinlich nichts bringen würde. Alex konnte ihm zum Glück erklären, dass es klüger wäre, wenn sie alle ein kühlen Kopf bewahrten. Sie würden hier ein paar Stunden Schlaf finden, bevor sie weiter planen konnten. Der Magier kam anschließend auf seinen Kollegen zu und er erklärte Juss deutlich, dass dieser nun in seiner Schuld stand. ○ Juss und Melissa waren wegen dieser Ruhe auch aus dem Raum gegangen und die beiden warteten deswegen außerhalb auf dem Gang. "Woher kennst du die Gruppe nochmal?", fragte Melissa und begutachtete jeden einzelnen mit skeptischen Blicken. Die Tür in den Raum stand ein Spalt offen. Der Spalt ließ ein guten Blick auf die Schlafenden werfen, die im Raum verteilt lagen. "Der da drüben, der mit den schwarzen Haaren, der heißt Max. Von dem habe ich schon einmal erzählt. Ich habe ihn per Zufall wiedergesehen und dann hatten wir uns ein bisschen unterhalten, außerdem will ich ihnen wirklich helfen.“ Melissa kniff ihm in den Oberarm und Juss schreckte leicht zurück: „Wir haben unsere eigene Probleme.“, gab sie in einem mürrischen Ton bekannt. Juss schüttelte seinen Kopf und er meinte: „Ihnen ist eine wichtige Person weggerannt und das nur alles wegen eines Irrtums.“, er pausierte kurz. „Wenn diese Person in Richtung Norden unterwegs ist, dann hatte ich mir gedacht.............", setzte Juss fort. "Sag nichts.", unterbrach Melissa. Ihr Blick verfinsterte sich. "Du willst, dass wir mit ihnen zusammen nach Zellerstein wandern, weil die einzigen Schiffe, die wegen dem aufkommenden Sturm auf dem Meer zurzeit nicht fahren und der nächste Zug erst in sieben Stunden fährt.“, der Magier grinste. Sie hatte für so etwas immer ein gutes Verständnis gehabt. Melissa war nun einmal ein sehr kluges Mädchen. Ihr rechter Zeigefinger erhob sich wieder: „Jedoch wäre es ein zusätzlicher Schutz für uns, wenn wir mit dem Schiff oder mit dem Zugreisen, außerdem müssten wir uns nicht wegen der Versorgung sorgen. Wir haben wenig Geld, schon vergessen?“ Sie war hartnäckig, aber das war Melissa schon immer. „Zu Zehnt wäre es definitiv sicherer, immerhin brauchen wir nur fast drei Tage bis wir dort sind. Geld war dabei noch nie ein Problem. Die Dörfer in der Wüste sind sehr freundlich.“, erklärte der Magier. Melissa fasste sich an den Kopf: „Willst du das eigentlich gar nicht kapieren?“, ihr Blick schweifte einmal durch den Gang des Hotels, in dem die beiden standen: „Wegen der verdammten Hafengesellschaft gibt es kaum noch Zugverbindungen zwischen Astera und Zellerstein mehr, weil jeder dieser Städte am Hafen liegt und die Gesellschaft die Gleise in den letzten Monaten verrotten lässt. Nur noch eine alte holprige Straße führt hoch und du willst auf dieser verdammten Straße hoch wandern? Drei Tage? ERNSTHAFT?" „Wieso? Ich fand solche Abenteuerreisen schon immer sehr interessant.“, erklärte der Magier. „JUSTIN! Die Gruppe weiß doch noch nicht einmal wohin der Vermisste eigentlich gegangen ist.................................. oder doch?“, ihr fiel wohl auf, dass Melissa das bisher nur angenommen, aber nie nachgefragt hatte. Juss musste ihr aber zustimmen, weil die Gruppe von Rick das tatsächlich noch nicht gewusst hatte. „Das wird schon alles.“, beschwichtigte der Magier dennoch. „Woher willst du wissen, dass wir.............“, wollte Melissa anfangen zu diskutieren, da warf Alex ein Wort ein, welcher durch seine Wohnungstüre in den Gang schaute: "Wieso schickt ihr sie nicht zu meinem Lehrmeister?", fragte der Magier plötzlich, der das Gespräch vermutlich mitangehört hatte. Juss sah ihn erstaunt an. Er hatte darüber gar nicht nachgedacht. "Ja natürlich, das ist die Lösung!", freute er sich. „Der kam wirklich passend.“, grinste der Magier innerlich. "Das ist wirklich die Lösung! Dein Lehrmeister arbeitet ja in Zellerstein? Er könnte die gesuchte Person genaustens aufspüren. Er beherrscht die Ortungsmagie doch so perfekt, dass selbst 1000 Kilometer kein Problem mehr sind. Ich kann doch sogar die ungefähre Route vorhersagen?", Juss wurde lauter, daraufhin wurde er schon wieder von Melissa gezwickt. "Ruhe, die wollen pennen in den Wohnung. Wir haben früh morgens.", Juss rieb sich den Oberarm. "Mein Lehrmeister ist zwar nicht billig, aber er kann sie locker innerhalb dieses Landes aufspüren, seine Magie ist unbeschreiblich. Er war früher Jahrgangsbester in dem Kurs für diese Magie.", gab Alex stolz an. Der Junge mit den roten Haaren und dem lässigen Outfit, wirkte dabei sehr überzeugend. Er hatte sich eine schwarze Jacke übergezogen, darunter trug er nur ein rotes T-Shirt mit einem weiten U-Ausschnitt. Der Magier trug eine Kette um dem Hals, mit einem goldenen Blättchen am Ende. Sein Vorname war darin eingeritzt. "Und was machen wir jetzt? Ombross und ich mussten uns aus dem Hotel austragen, weil das Limit der Tage überschritten ist. Rina durfte ja bei dir pennen. Ich hoffe sie war schön warm, ich habe gefroren in meinem Hotelzimmer." Juss räusperte sich verlegen: "Ja es war..............“, er bekam ein Tritt gegen sein rechtes Schienbein, daraufhin hüpfte er kurz vor Schmerz auf. "Du hättest dich doch zu Ombross legen können?", fragte Juss mit einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck. "Willst du eigentlich mit deinen beiden Beinen zur Tür hinaus oder am Ende doch auf alle vier?“, meinte Melissa mürrisch. Sie deutete schon ein weiteren Tritt an. Juss sah schweigend zur Seite. Er fand keine Worte mehr darauf. Das Mädchen seufzte und meinte: „Zu dem Koloss, ernsthaft? Der Junge ist doch die ganze Nacht am Studieren. Schlafen tut er allerhöchsten in seinen Träumen. Ich verstehe sowieso nicht, wieso er so an uns hängt, wenn er die meiste Zeit nur alleine lernt. Der Typ ist ein wandelndes Lexikon, wenn nicht sogar der Erfinder von dem." Juss kannte natürlich die Geschichte, warum der talentierteste Magier seines Jahrgangs überhaupt mit einer so durchschnittlichen Gruppe abhing. Immerhin war Juss daran schuld. "Es war Zufall oder Schicksal, wer weiß. Er ist mir wohl immer noch dankbar deswegen?", dachte Juss. „Wo ist er jetzt? Ihr seid ja nicht mehr im Hotel.“, fragte der Magier. „Ja wo wohl? Er ist noch für ein paar Stunden in die Stadtbibliothek gegangen.“, daraufhin erhob sich wieder ihr rechter Zeigefinger: "Du weißt ja, er spricht in der Woche weniger Worte, als ich in einer Stunde.", erklärte der Magier. "Ja das stimmt.“, wieder bekam Juss ein Tritt gegen das Schienbein, aber dieses Mal gegen das andere. Brummend sprach der Magier weiter: „Der Junge ist ein seltsames Geschöpf, aber dafür mögen wir ihn ja.“, er biss sich die Zähne aufeinander. Der Schmerz war unerträglich. „Auf den Koloss ist halt immer Verlass.", bestätigte Melissa. ○ Sie verschränkte ihre Arme und das Mädchen meinte plötzlich: "Du solltest mal wirklich ins Fitnessstudio gehen. Deine Oberarme sind so dünn, da habe ich sogar mehr Muskeln.", beschwerte sich seine Kindheitsfreundin plötzlich aus irgendeinem Grund. Der Magier in der Tür räusperte sich: "Wie lange wollt ihr die noch in meiner Wohnung pennen lassen?", fragte Alex ungeduldig. Juss schaute auf seine Armbanduhr: "Wir haben gleich sieben Uhr, also denke ich noch eine Stunde, damit wir früh los kommen. Wir müssen es heute noch irgendwie nach Balstatt schaffen." "Ich habe noch nicht zugestimmt!", erwiderte Melissa erneut mit erhobenen rechten Zeigefinger. Balstatt war die erste Station auf der Reise durch die Wüste in Festa. Die schmale Wüste teilte das Land in Nord und Süd. Würde man das Land von oben auf einer Karte betrachten, zog sich die Wüste wie ein Strich von der Westküste fast bis zum Dornenreich. Also verblieben genau fünf Möglichkeiten um nach Zellerstein zu kommen. Mit dem Zug der alle acht Stunden fährt und natürlich sehr teuer ist. Mit dem Schiff von Hafen zu Hafen, aber das war auch sehr teuer. Mit dem Flugzeug, aber ebenfalls nicht zu diesen Preisen. Man konnte nach Osten, also außen herum laufen, aber das wären dann drei Wochen statt nur knapp 3 Tage. Also blieb nur die letzte Möglichkeit, die Wahl mit der Wanderung direkt durch die Wüste. Balstatt, Willsdorf und zum Schluss Zunkbrunnen. Die Übernachtungen waren nicht teuer und man hatte ein bisschen Bewegung. Juss versuchte das wie immer optimistisch zu sehen. Zwei Stunden später: Melissa hatte sich letztendlich überreden lassen und anschließend sich um alle organisatorischen Probleme gekümmert, zudem hatte sie ein paar wichtige Anrufe mit der Schule durchgeführt. Währenddessen hatte Juss der Gruppe erklärt, was sein Plan war und wie man die Vermisste eventuell am Besten und am Schnellsten finden konnte. Nach einer kurzen Diskussion stimmte die Gruppe dafür. Rick hatte auch zugestimmt und er hatte eingesehen, dass eine blinde Jagd keine gute Idee war. Ein Anruf später gab er ebenfalls bekannt, dass der Junge auch das O.k der Gildenmeisterin bekam. So kam es dazu, dass Juss seine Gruppenmitglieder der Gruppe von Rick vorstellte. Melissa kannten sie schon zum Teil. Sie hatte sich eigentlich schon selbst vorgestellt. Das dritte Mitglied kam ein wenig später. Es war der Hüne, der aussah, als würde er heimlich Gewichte stemmen, dabei war er von Natur aus so breit und groß. Ombross war ein stadtbekannter junger Magier. Er war aber schon zwanzig Jahre alt und einige Jahrgänge über den anderen drei Mitgliedern. Der stille und verschlossene junge Mann war immer fleißig am Studieren. Sicherlich würde der Hüne irgendwann zu einem großen Magier aufsteigen. Seine Kräfte waren keinesfalls zu unterschätzen, denn jede Magie, die ohne Hilfe einer Waffe ausgeführt werden konnte, konnte dieser Hüne anwenden. Damit er sich die tausenden Zaubersprüche merken konnte, schleppte er immer ein großes dickes Buch mit. Es war verzaubert, denn es öffnete sich allein mithilfe von Gedanken, zudem schwebte es vor den Besitzer, sobald dieser darin lesen wollte. Suchte Ombross eine bestimmte Seite, so öffnete sich das Buch automatisch, aber auch nur er konnte dieses Buch benutzen. Der Hüne war sozusagen selbst das Passwort. Er war ansonsten allgemein ein ruhiger Geselle, der still und heimlich hinter der Gruppe herlief, wenn er mal was sagte, dann war es entweder etwas überlebenswichtiges oder etwas ausschlaggebendes, was eine ganze Situation auf den Kopf stellen konnte. Ihn anzulügen würde nichts bringen, er wusste stets die Wahrheit, bevor man es selber überhaupt wusste. Er war 2,10 Meter groß und der Hüne hatte silbernes mittellanges Haar. Es reichte ihm bis zu seinem Nacken. Seine Pupillenfarbe war leicht türkis, was wirklich ungewöhnlich aussah. Er trug einen dunkelblauen Mantel mit einem weißen Pelz am Kragen. Ombross trug dazu meistens weiße Handschuhe zum Schutz seiner Finger, denn er blättere gern in Bücher und wollte diese nicht beschmutzen. Der Magier kombinierte seinen Mantel mit einer blauen Jeans und schwarzen Stiefeln. Er hatte stets ein ruhiges Lächeln im Gesicht und seine Aura wirkte sehr friedfertig. Sein voller Name war Ombross Orlean von Tramberg. Sein Vater war Rosba Orlean von Tramberg. Ein sehr reicher Unternehmer, der sich aber nichts aus Magie machte. Die magische Quelle war seine verstorbene Mutter, aber Ombross redete eigentlich nie über seine Familie. ○ Die Vierte in der Gruppe der Magier war Rina Thorstach. Sie war nie sonderlich stolz auf ihren Nachnamen, er klang ihr nämlich zu männlich. Rina war Juss feste Freundin, mit der er schon seit knapp einem Jahr ging. Sie war vor elf Monaten die typische neue junge Schönheit der Schule gewesen. Sofort war das Mädchen die Beliebteste der Schule. Sie fing schon mit extrem guten Noten an. Eine Fangruppierung war schnell gegründet, aber nur er hatte ihr Herz gewinnen können. Er war sehr stolz darauf, dass sie schnell zusammen gekommen waren. Ihre Art war zwar arrogant und selbstverliebt, aber das schmälerte nicht seine Sichtweise. Melissa nannte diese Sichtweise nur dumme Blindheit. Egal was auch immer Rina tat oder sagte, er war sofort hin und weg von ihr. Die Magierin machte in allem auch eine extrem gute Figur und selbst ihre magischen Formeln klangen wie eine zauberhafte Musik in den Ohren. Jedoch hatte sie immer das letzte Wort und das führte unweigerlich dazu, dass sie sich mit Melissa öfters stritt. ○ Rina war heute zu spät aufgestanden, deswegen kam sie erst jetzt zum Hotel und auch nachdem Juss ihr erst am Handy sagen musste, wohin sie eigentlich gehen musste. „Du bist zu spät!“, brummte Melissa. „Wir warten hier auf dich! Du bist wieder einmal die Letzte, was du sowieso schon bist.“, den letzten Satz murmelte die Magierin fast. Rinas Blick überging Melissa und sie widmete sich sofort den Fremden: "Ach herrje, wer sind all diese Leute?", fragte sie. Melissa biss sich grimmig die Zähne aufeinander. Sie wandte sich um. Bevor Juss seiner Freundin antwortete, nahm er wohlriechenden Duft ihres Parfüm war. Rina hatte sich heute wieder besonders schick gemacht. Für Juss war das absolut kein Problem, aber für die folgende Reise war das weniger geeignet. Sie hatte ihr langes braunes Haar geglättet. Die Magierin trug eine grüne Blume im Haar. Es passte ein wenig zu ihrer dunkelgrünen Pupillenfarbe. Die Magierin trug heute ein weißen Rock, dazu ein weißes Kleid, aber zumindest schwarze Stiefel. Auch ohne Absätze überragte sie ihren Freund über fast einer Kopfgröße. Es war aber nicht so, als würde ihn das irgendwie stören. Es boten sich dadurch andere Vorteile. "Nun, dann sind wir ja reisefertig? Wir verlieren hier nur unnötig Zeit.", brummte Melissa. Sie klang ungeduldig und ohne es abzuwarten lief das störrische Mädchen schon langsam los. "Ja, ich denke schon. Wir können losgehen.", meinte Juss. So verabschiedeten sie sich von Alex und die beiden Gruppen machte sich auf in Richtung Norden. Nicht mal zwei Stunden später kamen sie schon in der Vorregion der Wüste an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)