The Splintered Truth von Meilenstein ================================================================================ Kapitel 47: Das Portal IV --- Nie wieder zurück! ------------------------------------------------ [Ewald] Vor ein paar Jahren: „Haut ab! Verschwindet! Kommt erst wieder, wenn ihr Geld habt, ihr Nichtsnutze.“, mit einem Tritt wurde Ewald aus der Tür befördert. Seine zwei jüngeren Brüder eilten zugleich zu ihm. Vladimir half ihm auf. Die drei Jungs starrten die Frau im mittleren Alter an, welche mit einem Kochlöffel in der Türe stand und die Jungs mit angewidertem Gesichtsausdruck ansah. „Wie lange wollte ihr noch Schmarotzer sein? Holt endlich ein wenig Geld. Ich kann euch nicht durchfüttern.“ Die blauen Flecken schmerzten. ○ Er biss sich die Zähne aufeinander und er drückte Vlad zur Seite. Mit einem genervten Blick und einem tiefen Brummen stand er auf. „Ich hasse dich!“, brummte er und schon bekam er den Kochlöffel gegen das Gesicht geknallt. „Rede nicht so mit mir!“, brummte sie. „Was ist da draußen los? Komm wieder zurück Schatz. Wir sind noch nicht fertig.“, hörte man eine männliche Stimme im Hintergrund sagen. Wenig später tauchte auch ein älterer Mann in Shorts auf. Ansonsten war sein Körper frei. Er trug eine Schrottflinte in der Hand: „Nerven dich die Kinder wieder?“, fragte der Mann. Seinem Gesicht war eine schreckliche Idee abzulesen. Außerdem war sein Gesicht mit einem schwarzen Vollbart geschmückt. Er trug Ohrringe links und rechts. Seine Haare gekämmt und seine Oberkörper gestählt. Der Mann kannte die Reinlichkeit und er war auch kein Mann des schlechten Geruchs bzw. Aussehen, aber dafür war sein innerer Charakter sehr verdorben. „Das sind immer noch meine Kinder..............“, brummte die ältere Dame. Eigentlich war sie gar nicht so alt, aber die Frau lebte nun einmal nicht gesund, deswegen litt sie zugleich an mehrere Krankheiten. Sie konnte deswegen sogar nicht mehr arbeiten. Der Mann neben ihr, war zurzeit ihr Freund. Genauso wie sie, hasste er auch Kinder, denn sie störten ihn bei seiner Lieblingsbeschäftigung, weil das Haus gerade mal nur zwei Zimmer bot und allgemein nicht sonderlich gut gebaut war. Es war am Stadtrand zum Wald gebaut worden. Der Blick der Frau suchte wieder das Gesicht von Ewald, dieser wollte sich abwenden. „Kommt erst wieder, wenn ihr euch endlich bezahlt gemacht habt. Ihr seid ja so eine Last.“, daraufhin knallte sie die Tür zu. „Komm wir gehen!“, befahl Ewald und er trat vor. Vladimir sah dabei so aus, als hätte er noch etwas sagen wollen, aber er ließ es wohl bleiben. Die Beiden folgten ihm schweigend. „Für immer.“, fügte Ewald hinzu. Gegenwart: Er kaute seinen Kaugummi, aber nicht um ihn zu genießen. Es beruhigte ihn ein wenig, außerdem ließ es den Hunger vergessen. Nach wenigen Minuten schluckte er ihn hinunter. Erik stand neben ihm. Der Knirps grinste wieder so selbstgefällig, als würde alles gut werden, aber der Junge hatte keine Ahnung. Die drei Jungs hatten sich gerade in ein Gewässer begeben, welches kein Zurück mehr bot. Trotz dieser Tatsache, die dem Knirps wahrscheinlich nicht so bewusst ist, freute er sich während er seine Arme verschränkte. Er genoss sichtlich den Moment. Vladimir stand weiter entfernt. Er wirkte ganz und gar nicht erfreut. Nervös und blass beobachtete er sein älteren Bruder. Vlad bleibt nur einmal ein Feigling. ○ Ewald kannte die Dame vom Sehen, welche er mit seiner neusten Schusswaffe bedrohte. Die Waffe hatten sie einem Reisenden gestohlen, welcher seine Tasche auf einer Bank nahe des Waldes für einen Moment unbeaufsichtigt ließ. Als Ewald dann die Waffe gesehen hatte, konnte der Junge nicht mehr anders. Er erkannte die fadenscheinige Möglichkeit, die sich bot. Ein törichter Raubüberfall. Es war die Gildenmeisterin, Linda Westallya, von dieser Ranger Guild, die er ausrauben wollte. So drückte der inzwischen junge Mann die Waffe mit dem viereckigen Lauf in den Rücken der Dame, dabei brüllte er sie lautstark an. "Geld her.", befahl Ewald. Die Brüder hatten angenommen, dass die Gildenmeisterin wohl eine der reichsten Personen der Insel sein müsste, immerhin hatte sie wohl doch viel Geld für das Besiegen von Mr. S bekommen? Ewald war nicht auf dem neusten Stand. Die drei Jungs hatten der Gruppe aufgelauert. Zuerst wollten sie wieder abziehen, aber als Ewald bemerkt hat, dass nur noch Linda dort war, erkannte er die vermeintliche Chance. ○ "Darf ich mich umdrehen?", fragte Linda still und hielt beide Hände oben. "Ja, aber keine unnötige Bewegung, klar? Ich drücke ab, versprochen.", drohte Ewald. „Ein paar Schritte zurücktreten.“, befahl er anschließend Die Dame drehte sich langsam um und sie lief ein paar Schritte zurück, sodass ein paar Meter zwischen den Beiden zustande kam. „Du rückst jetzt alles raus. Du legst alles Gut auf den Boden.“, Ewald deutete auf die Stelle neben Linda. „Ich beobachte dich, klar?!“, drohte er im Anschluss. "Geht das nicht ein bisschen zu weit? Wir sind sowieso schon in der ganzen Stadt verhasst. Wir haben nichts. Wir haben nicht einmal was zum Essen.", meinte Vladimir. Sein Gesicht zeigte seine große Sorge. "Was ist los mit dir? In letzter Zeit bist du so kritisch von mir? Erinnerst du dich nicht mehr an die Schläge von Mutter? Willst du sie wieder spüren oder willst du nicht endlich frei sein? Was haben wir damals geschworen. Wir werden von dieser verfluchten Insel runterkommen. Wir werden dieser Hexe entkommen! Nie wieder zurück!", Ewald bemerkte, wie er beinahe abgedrückt hätte, weil er für einen Moment seine Mutter vor sich stehen gesehen hatte. "Darum geht es? Freiheit?", wiederholte Linda. "Ruhe! ICH WILL NICHTS VON DIR HÖREN, KLAR?!", Ewald wurde laut, denn in ihn wurde für einen Moment der Zorn entfacht. Ihr Blick verstärkte seinen Ärger bzw. seinen Groll. "Ihr seid alle Schuld! Ihr seht immer weg, wenn es uns schlecht geht. Früher sowie heute und dann werden wir noch in Arrest gesteckt, weißt du wie mich das ankotzt?! Wie sind damals die Opfer gewesen und eure Gilde verbaut uns ständig den Weg. Wegen euch ist Mr. S weg und deswegen können wir auch keine Arbeit mehr finden. Nicht einmal in die Nähe des Hafens können wir.“ „Liegt das nicht eher an unserem Vater?“, meinte Vlad. „NENNE NIE WIEDER DIESEN UNHOLD UNSEREN VATER!“, brummte Ewald. Daraufhin wedelte er mit seiner Waffe vor Linda herum. „LOS! RAUB SIE ENDLICH AUS ERIK!", befahl der Junge mit der Waffe. Erik wollte daraufhin in die Jackentaschen von Linda fassen: "Mach das und du verlierst deine Hände.", drohte Linda. "Du verstehst die Lage nicht, oder? Du denkst, dass ich der arme Junge, niemals auf einen Menschen schießen würde? Ich prahle nur? Nicht? Das denkst du doch alles!", Ewald klang sehr verbittert. „Nun.........“, sein Finger juckte. Der Zorn war unkontrollierbar. Er musste ihn rauslassen. „Es ist alles deine Schuld!“, er sah wieder seine Mutter vor sich, wie sie den Holzlöffel schwang. Sein Finger klammerte sich immer stärker um den Abzug, bis der Kontakt überschritten war. ○ Ein kräftiger Stoß trat den Jungen gegen einen Felsen, dadurch verstauchte er sich die rechte Hand. Der Schuss fiel währenddessen und er schreckte sämtliche Vögel in der Umgebung auf. Die Kugel wurde aber in den Boden geschossen. Ewald hatte die Waffe beim Aufprall fallengelassen. Erik rief plötzlich laut auf, als er gepackt wurde. Aber nicht Linda hatte sich gerührt, sondern eine fremde kräftige Hand stieß Erik anschließend weg. Dann packte diese fremde andere Hand die Waffe von Ewald und steckte sie ein. Der Kommissar, Heon Stahl, stand vor Linda und er hatte sich die Waffe angeeignet. Sein ernster und kalter Blick war auf Ewald fixiert. Der Betroffene stand nur mit Mühe und unter Schmerzen auf, als Vladimir ihm geholfen hatte. Der Junge stieß seinen jüngeren Bruder aber anschließend zur Seite. "Stahl!", rief Linda erstaunt. "Verdammt! Wo kommt der her?", fluchte Ewald innerlich. „Es ist vorbei.“ Er wusste genau, dass er keine Chance gegen diesen Mann hatte. Bevor Ewald überhaupt weiter reagieren konnte, bekam er ein Faustschlag ins Gesicht und ging anschließend in die Knie. Seine Nase blutete stark. "Ahhh!", rief er lautstark unter Schmerzen. Vladimir wich zurück und ging freiwillig in die Knie. Ewald presste beide Handflächen auf den Boden, um sich beim Aufstehen aufzustützen, aber seine rechte Hand tat zu sehr weh. Ihm taten allgemein seine Hände und sein Kopf weh und ihm war nicht ganz klar, was gerade eigentlich passiert war? Er sah zwei schlanke, aber dennoch muskulöse Beine vor sich stehen und er schaute hoch, dann sah er Linda direkt vor ihm stehen. Ewald erschrak innerlich, aber äußerlich ließ er sein schmerzenden Gesicht stehen. „Wie konnte sich die Situation nur so schnell gegen uns wenden?“ "Dieser verdammte Kommissar!", Ewald brummte wütend. „Wieso nur?“, murmelte er anschließend. War das etwa alles eine Falle gewesen? War diese schwarzhaarige Frau daran Schuld, hatte sie die drei in eine Falle gelockt? Machte sie gemeinsame Sache mit Ihm? War alles nur eine Finte gewesen, um die drei Jugendlichen herauszulocken? Der Blick der Dame fiel nun auf den Kommissar. "Herr Kommissar, welch eine Ehre, aber wieso sind sie hier, aber nicht doch wegen uns?", fragte Linda vorsichtig und klang selber ein wenig nervös: "Eigentlich schon, ich bin euch gefolgt. Weil mich die Neugierde geweckt hat, als ich Miss Roxy sah. Ich bin nicht blöd, ich weiß genau, dass sie Miss Westallya und ihre Freundin Experimente im Wald machen. An sich auch kein Problem, aber das ist Privatgebiet des Bürgermeisters. Ihr begeht gerade Straftaten.", die Gildenmeisterin wurde blasser. Sie biss sich die Zähne zusammen und anscheinend verkniff sich die Frau wohl irgendetwas. „Es tut uns Leid.“, brummte Linda. „Eigentlich.......“, unterbrach Heon. „Eigentlich habe ich nie gegen euch etwas gehabt. Weder gegen eurem Vater oder gegen euch. Ich bin hier, bevor der ehrenwerte Karstoll es tut. Ihr bekommt 20 Minuten, dann seid ihr weg.“, erklärte er anschließend. „Ich kann nicht hier weg. Es ist wichtig.“, erklärte die schwarzhaarige Dame. Sie sah dabei dem Kommissar fest in die Augen. „Miss, sie können mich so nicht überzeugen. Ich bin immerhin Kommissar dieser verfluchten Stadt.“, er pausierte kurz: „Ich danke aber euch, dass ihr euch um Mr. S gekümmert habt, deswegen möchte ich nicht so sein und ich sage deswegen, dass ich euch eine Stunde gebe, aber dann seid ihr hier weg, klar?“, Linda nickte langsam. Sie schien trotzdem nicht ganz einverstanden damit zu sein. "Mein jetziges Problem ist sowieso etwas anderes.", erklärte Heon und sein Blick fixierte sich nun auf Ewald. Dem Jungen schauderte es. Linda ging ein Schritt zur Seite. ○ "Diese Serie muss endlich beendet werden. Nun werden die drei Jungs für immer in der Arrestzelle verrotten.", erklärte der Mann. Er zeigte sich stolz. „Stahl, ich muss mit ihnen später noch reden, deswegen nimm sie nicht zu hart ran. Gebt ihnen einen Chance, zumindest eine Arbeit unter Arrest.“, erklärte Linda. Heon wandte sich von Linda ab und er erklärte: „Ich kenne die Geschichte der Junge. Immerhin habe ich in den letzten Jahren mehr Zeit mit ihnen verbracht, als ihre eigene Mutter.“, der Kommissar zog ein Seil aus seiner Tasche und packte Erik und Ewald. Seine Kraft war so enorm, sodass er gegen die beiden Jungs locker ankam. Er fesselte beide zusammen, sodass sie nur noch zusammen laufen konnten. Vladimir hatte sich inzwischen auf den Knien verbeugt: "Es tut mir Leid, ehrenwerte Westallya. Ich danke ihnen, dass wir nun endlich nicht noch in ein tieferen Sumpf fallen können. Bitte sperrt uns weg, bevor es uns noch schlechter ergeht. Ewald hat es bestimmt nicht so gemeint, er ist zurzeit nur ein wenig verwirrt. Ich entschuldige mich sehr für sein Verhalten.", entschuldige sich der große Junge sehr unterwürfig. Im Anschluss sah er vorsichtig auf. "Mitkommen.", Vladimir stand schnell auf. Der Kommissar packte ihn ebenfalls grob an. "Verräter.", brummte Erik und versuchte zu laufen, dabei brachte er Ewald ins Schwanken. Die beiden mussten synchron laufen, ansonsten würden sie hinfallen. "Du Depp, du musst mit mir synchron laufen, ansonsten fallen wir.", beschwerte sich Ewald. Er war extrem genervt. "Du hebst sie auf, wenn sie fallen, klar?", befahl Stahl Vladimir und ließ seine Gefangene nicht los, dann zerrte er die zwei Jungs weg. Vlad folgte den drei. „Warten sie bitte, Herr Kommissar. Ich habe noch eine Frage an die drei Jungs.“, verkündete die schwarzhaarige Frau und Ewald sah zu ihr. "Ja gut.", meinte Heon sichtlich ungeduldig. "Was wisst ihr über die Sache mit dem Steinkreis und wisst ihr etwas über irgendwelche Koordinaten? Habt ihr hier irgendetwas Interessantes bemerkt?", die Frage war nur an die drei Jungs gerichtet, denn der Kommissar sah weg und tat so, als hätte er das nicht gehört. "Keine Ahnung von was du da redest?", meinte Ewald und zuckte nur mit den Schultern. "Selbst wenn ich was wüsste, der Schachtel erzähle ich doch nichts.", er fand seine Haltung in den Fesseln besonders unbequem und sein jüngerer Bruder zappelte zu viel, sodass sich Ewald nicht gut auf den Beinen halten konnte. Herr Stahl zog die beiden wieder mit. Der Zug war so heftig gewesen, dass Ewalds rechte Hand schmerzte. "Warte warte, nicht so schnell. Ich sehe es ja ein.", brüllte Ewald, der Kommissar stoppte und Linda sah neugierig auf: "Ich weiß zwar nichts darüber, aber hier schleicht noch einer herum. Jedenfalls ist er gut im Verstecken, aber gegen mein Spürsinn kommt er nicht an. Vielleicht weiß der was? Er ist ziemlich mysteriös, denn er zeigt sich wirklich nicht, egal ob man ihn ruft bzw. bittet. Meistens wissen genau solche Typen etwas. Er will aber nicht entdeckt werden und ob der Typ noch hier ist, das weiß ich auch nicht." "Genug geredet! Ich habe nicht ewig Zeit.", brummte Heon, daraufhin zerrte Stahl die Jungs weg. „Bitte, Herr Kommissar. Zeigen sie wenigstens ein bisschen Gnade. Immerhin hat er gerade schon genug Schmerzen einstecken müssen.“, erklärte Linda. Stahl nickte zögerlich, daraufhin waren seine Züge nicht mehr so kräftig. ○ Ewald hatte die Wahrheit erzählt, denn der Junge hatte tatsächlich vor kurzem eine Person in der Nähe gesehen, die sich auffällig versteckt hielt. Wenn man in seine Nähe kam, dann huschte er weiter. Es war vermutlich also nicht wirklich sein Talent. "Wisst ihr was ihr machen dürft, wenn ihr zurück seid?", fragte Stahl und er schmunzelte leicht. Ewald schauderte es und er wollte eigentlich gar nicht nachfragen. Das Schmunzeln war schon gruselig genug. "Zellen schrubben, wie das letzte Mal?", fragte der Junge daraufhin unzufrieden, aber er würde sich damit abgeben, denn dann hätte er so wenigstens seine Ruhe vor den Polizisten. "Nein besser.", der Kommissar machte eine kurze Pause. "Die Toiletten und zwar alle! Ich vermute, die sind schon seit über einem Monat nicht mehr geschrubbt worden.", der Kommissar verkniff sich sein Lachen. Ewald konnte das Unheil schon deutlich vor sich sehen. Er hatte sich das nun anders überlegt, lieber schrubbte er für den Rest seiner Arrestzeit die Zellen, als die Toiletten. Denn wenn man wusste wer da aufs Klo ging, würde man nie wieder diese Toilette ansehen wollen bzw. seine Hände. Aber es gab kein Entkommen, denn der Kommissar hatte die drei so gut im Griff, dass eine Flucht aussichtslos war. So war ihre freie Zeit nun um und sie würden für eine Weile in den Zellen sitzen, wenn sie Pech hatten, dann mindestens für ein paar Jahre oder sogar für immer. Es war aber immer noch besser, als zu diesem Ort zurückzugehen, denn sie Zuhause nannten. Hoffentlich müsste er nie wieder dorthin zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)