The Splintered Truth von Meilenstein ================================================================================ Kapitel 41: Mr. S XII --- Der gute Wille ---------------------------------------- [Max] Julius begann als Erstes zu reagieren. Er nahm sein Elementkristall und der Junge hob das Ding in die Luft. Julius wirkte so, als wüsste er was zu tun war. Max sah sein bläulichen Kristall an. Irgendwie waren die Erinnerungen da. Zwar nur von diesem Stein und auch nur von der Kreatur, welche sich darin befand und wie man sie beschwor, aber sie waren plötzlich da. Warum hatte er eigentlich noch nicht zuvor daran gedacht, diesen Elementkristall zu aktivieren? Der vermeintliche Vampir stoppte, als er sah, wie Julius auf dem Hügel seinen rötlichen Kristall weit in die Luft hob. Der Feind war wohl nicht so naiv, denn er wich zurück. Nervös blickte der Feind den Kristall an. Eventuell kannte er die Gefahr dieser Elementkristalle. Der dunkelrote Kristall in der Hand des großen Jungen leuchtete auf: "Irgendwie so sollte das funktionieren.", gab er bekannt. ○ Als Ergebnis strahlte aus dem dunkelroten Kristall ein dünner Lichtstrahl mitten in die Luft, aus dem Lichtstrahl entstand ein roter brennender Vogel, der die Form eines kleineren Raubvogel hatte. Der beschworene Feuervogel kreiste anschließend über den Köpfen der drei, dabei stieß er öfters ein Kreischen von sich, um wohl seine Lebendigkeit zu präsentieren. Da er aber nicht besonders groß war, wirkte er, abgesehen davon, dass er ganz in Flammen stand, nicht allzu bedrohlich. Dennoch bewies dieser lautstarke Raubvogel jedoch, dass er eine majestätische Aura besaß und dass der Vogel wohl besonders stolz auf sich war. "Cool, ich habe keine Ahnung wie ich das jetzt eigentlich gemacht habe.", sagte Julius und starrte erfreut nach oben. Ein großes Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. „Es ist wie bei Tina, die sich erst wirklich an die Kreatur erinnern konnte, als sie bewusst den orangefarbenen Kristall angefasst hatte.“, stellte Max fest. „Wie heißt dein Feuervogel?“, fragte der schwarzhaarige Junge daraufhin. Julius schien kurz zu überlegen: "Ich glaube, dass er Lav heißt.", erklärte er, aber der Junge wirkte so, als wäre er sich dabei nicht ganz sicher. Die Kreatur erkannte sofort wer sie beschworen hatte und setzte sich auf dessen Kopf. "Ist das nicht heiß? Der brennt ja völlig.", fragte Daniel nervös und er wich weiter zurück. Er war wohl am Überlegen, ob er die Kreatur anfassen sollte. "Nein, er ist nur warm. Das Feuer spüre ich gar nicht.", erklärte Julius und er streichelte den Kopf der Kreatur. Wer der Feind war, erkannte der Vogel auch sofort, denn er flog wieder in der Luft und starrte herablassend auf den Vampir. Wütend brüllte er den Feind an. Unsicher starrte der Feind den Vogel an, wahrscheinlich wusste er nicht, wie er diese Gefahr einschätzen sollte. ○ Max hob dann ebenfalls seinen Kristall hoch, aber ohne ihn weit in die Luft zu heben. "Bläulich............, es war eine bläuliche Kreatur.", überlegte Max. Er hatte jedenfalls schon ein grobes Bild im Kopf und wie er es anstellen musste erfolgreich die Beschwörung durchzuführen. Max wusste aber auch nicht alles über diese Elementkristalle, er wusste nicht einmal woher er den Kristall eigentlich herhatte. Er tat einfach das, was ihm sein Bauchgefühl sagte und der schwarzhaarige Junge hoffte dann, dass es funktionierte. Aus dem Kristall kam ein hellblauer Lichtstrahl und aus diesem flog ebenfalls ein Vogel heraus. Dieses Mal war es ein hellblauer Adler. Sein Körper wirkte so, als wäre er mit mit dünnem Eis überzogen. Er flog ebenfalls stolz im Kreis über die Köpfe hinweg. Beide Kreaturen kreisten jetzt im Kanon, bis sie irgendwann ganz synchron flogen. Sie blieben wohl stets in der Nähe ihrer Besitzer. Nur die Oberfläche des Körpers des hellblauen Vogels bestand aus Eis, also der Kopf, die Krallen und die Füße waren frei davon. "Der Name Ark, liegt mir auf der Zunge, vermutlich heißt er so.", vermutete Max. "Du vermutest? Ich verstehe das nicht ganz. Woher wisst ihr dann eigentlich wie sie heißen? Kommen mit diesen Kristallen eure Erinnerungen zurück?", fragte Daniel verwundert. Da er keinen Kristall besaß, konnte er wohl dieses Gefühl auch nicht ganz nachvollziehen. Den Namen wusste Max einfach und er stellte ihn auch nicht in Frage. Der Name fühlte sich vertraut an, als würde er diesen Vogel gut kennen. Ob die Erinnerungen davon zurückkommen, das konnte Max nicht wirklich sagen, denn bei der Berührung der anderen Betroffenen, kamen ja ebenfalls Erinnerungen zurück. Jedes Wesen der Elementkristalle schien ein festen Namen zu besitzen, den man wohl erfuhr, sobald das Wesen zum ersten Mal erschien. War diese Beschwörung aber sein erstes Mal? Den das glaubte Max nämlich nicht. Wie war da bloß der Zusammenhang mit der Amnesie? „Interessante Dinger. Was man wohl damit alles anstellen kann?“, murmelte Daniel. „Genug mit der Präsentation. Jetzt reicht mir die Dinger herüber.“, fing der Vampir hochnäsig an. „Dann habt ihr halt zwei Vögel aus euren bescheuerten Kristallen beschworen, aber besonders gefährlich sehen die nicht aus? Ich war mir schon sicher, dass es gefährlicher wird..............., aber es blieb enttäuschend.“, meinte er. Der Vampir ließ seine Krallen zurückfahren: „Ihr seid mir keine Gegner. Ich werde euch auch so besiegen.“, die roten Augen starrten Max an. „Kann es sein, dass..............“, überlegte der schwarzhaarige Junge. "Also, dann zeigt mir mal was eure sogenannten Kreaturen können.", provozierte der Vampir. „Will er uns etwa in eine Falle locken?“ „Du erwartest jetzt doch nicht ernsthaft, dass wir auf dich hören?“, antwortete Max trotzig. Daniel und Julius schwiegen. „Nun gut, dann sterbt halt. Ich habe euch gewarnt! Es ist eure Schuld, wenn ihr nicht hören wollt.", meinte der Feind. Der Blick des Vampirs wirkte aber eher sehr gelassen, man spürte auch keine wirkliche Mordlust mehr. Er machte nicht mehr den Anschein, als würde er ernsthaft kämpfen wollen. „Er glaubt wahrscheinlich an den Sieg, weil wir ihm doch keine so große Gefahr geboten haben, wie er zuvor noch vermutet hatte.“ ○ Einen Moment lang blieb es still. Es passierte nichts weiter. „Wie sollen wir eigentlich jetzt vorgehen?“, fragte Daniel. Julius schien nachdenklich zu sein. „Ich weiß es nicht. Er versucht uns garantiert in eine Falle zu locken.“, vermutete Max. „Wieso seid ihr Kinder eigentlich hier? Das erklärt sich mir nicht. Man kennt doch die Gerüchte von Mr. S. Jeder unbefugte Gast verschwindet auf spurloser Weise.“, brummte der Vampir. „Es kamen auch wieder welche unbeschadet zurück. Sie erzählten nur von seltsamen Sichtungen.“, meinte Daniel. „So ist das also. Er versucht nur uns Angst zu machen.“ Max trat mutig ein paar Schritte vor und er fing an zu erwähnen: „Wieso sprechen dann die Gerüchte von jeder?“ „Provoziert mich nicht! Ich will euch nur euer Leben schenken, wenn ihr mir die Kristalle sofort gebt.“, erklärte der junge Mann gereizt. Er präsentierte seine spitzen Fangzähne. „Ich habe eine Vermutung.“, begann Max. „Vielleicht ist ja auch das Ziel alle Besucher abzufangen und verschwinden zu lassen, außer..........“, der schwarzhaarige Junge pausierte kurz: „..............man läuft dir über den Weg.“, beendete er seinen Satz. „Das glaubst du?“, fragte Daniel erstaunt. Max nickte. „Ist doch völlig egal. Wenn mir jemand den Tod androht, dann nehme ich das ernst. Wir sollten wirklich aufpassen, wenn wir hier lebendig zurückkommen wollen.“, erklärte Julius. „Ich nehme das ernst.“, meinte Max beleidigt. Die drei Jungs blickten grimmig zum Vampir. „Ihr geht mir wirklich auf die Nerven.“, brummte der Feind daraufhin. ○ Der Feuervogel flog plötzlich in die Höhe und er öffnete seinen Schnabel. Der kleine Vogel machte plötzlich einen Sturzflug auf den feindlichen jungen Mann. Der Vampir sprang aber zurück, sodass der kleine Vogel wieder nach oben fliegen musste. Er drehte eine weitere Runde und ein zweiter Sturzflug wurde geplant. Lav ließ dieses Mal ein kleinen Flammenstrahl aus dem Schnabel speien. Der Vampir sprang zur Seite, bevor ihn der kleine Feuerstrahl treffen konnte, dann flog die fliegende Kreatur zurück über die Köpfe der drei Jungs hinweg. "Wieso greift er uns nicht an? Ist er wirklich einer der Bösen? Langsam habe ich wirklich das Gefühl................", dachte Max und er hob seine Hand. Julius hatte dies nicht getan und trotzdem hatte seine Kreatur reagiert. „Vielleicht einfach nur, wenn ich mir das direkt gedanklich wünsche? Funktioniert das auch etwa per Gedankenübertragung mit dem Kristall?“ Der Eisvogel bewegte sich nun auch per Sturzflug auf der Vampir zu und er wollte ein kleine Kugel, in der Größe eines Tennisballs, aus Eis speien, aber der feindliche junge Mann warf dieses Mal ein kleinen Stein auf Ark zu, sodass dieser nach oben ausweichen musste und dadurch der Eisball in eine andere Richtung abwich. Er traf stattdessen den Baum direkt über den Vampir. Der ganze Baum wurde erschüttert und das restliche Laub fiel herab. „Ihr wollt einfach nicht hören.“, der junge Mann lief auf die drei Jungs zu, da griff der Feuervogel von der Seite an und er ließ ein Feuerstrahl auf der Höhe der Brust des jungen Mannes abfeuern. Der Vampir wich wieder zurück an die alte Stelle. „Max........., es scheint, dass du Recht hast. Er kämpft nicht wirklich.“, meinte Daniel leise zum schwarzhaarigen Jungen. „Er will uns wirklich nicht unnötig verletzen.“, meinte Julius. Man könnte meinen, dass er gelangweilt war. Der Feuervogel kreiste wild unvorhersehbare Bahnen. Anscheinend beherrschte Julius seine Kreatur schon jetzt relativ gut. Jedes Mal, wenn der Vampir einen Schritt machte, feuerte der Vogel seinen Strahl ab. Julius griff nur den jungen Mann nicht direkt an, wenn dieser zurückwich. „Du drängst ihn zurück.“, meinte Daniel erstaunt. „Solange er uns nicht angreift, sehe ich keinen Grund, warum ich ihn unnötig verletzen sollte.“, erklärte Julius. „Nun gut, er ist immer noch ein Vampir und ihr wisst ja..... Vampire können beißen!“, erklärte Max und er versuchte das mit Gesten zu simulieren. „Ja und? Ratten können auch beißen und sie können auch Krankheiten übertragen, aber sind sie deswegen so gefährlich, dass wir sie töten müssen?“, konterte Julius. Max starrte ihn genervt an, "Ich meine eine unfreiwillige Verwandlung in ein Vampir. Ich finde, das ist wesentlich schlimmer als ein Rattenbiss.“, erklärte der schwarzhaarige Junge. „Du willst doch jetzt nicht wirklich eine Diskussion anfangen?“ „Ach verflucht...........“, brummte Max. Der schwarzhaarige Junge sah es ein, aber es nervte ihn dennoch. „Seid ihr jetzt fertig?“, brummte der Vampir. „Ja, ich will euch wirklich nicht verletzen. Es stimmt........... aber auch, dass wir skrupellose Monster sind und mein Boss lässt auch wirklich jeden töten, aber zumindest behalte ich noch so etwas wie Ehre. Ich will keinen Kinder die Kehle herausreißen.“ „Wie großzügig von dir. Außerdem sind wir keine Kinder mehr.“ „Verschwindet einfach sofort! Gebt mir die Kristalle, ansonsten werde ich große Schwierigkeiten bekommen. Ich muss meinem Boss Beweise liefern. Es ist für euch das Beste.“ „Wir geben sie dir nicht.“, erklärte Julius fest entschlossen. Er konterte in dieser Situation ziemlich direkt. „Es tut mir zwar Leid für dich. Aber uns zu bestehlen, das sehe ich nicht ein.“, fügte der große Junge hinzu. „Dann tut es mir wirklich Leid für euch. Bitte........, nehmt es mir das nicht allzu übel.“, erklärte der Vampir. Seine Krallen wurden im nächsten Moment wieder größer und seine Aura zeugte plötzlich wieder von Mordlust. Ein größerer Ast über ihn, brach plötzlich ab und der Vampir wurde direkt auf dem Kopf getroffen. Er taumelte kurz, dann flog er um und der junge Mann blieb liegen. „Wow..........“, meinte Daniel erstaunt und er fand darauf keine Worte mehr. „Wären wir gerade nicht wirklich in Gefahr gewesen und das hier nicht Realität für uns, dann hätte ich gesagt, dass das völlig langweilig ist.“, meinte Max. „Sei doch froh, dass wir noch leben.“, erwiderte Julius, jedoch klang er selbst wieder ein wenig gelangweilt. „Bin ich doch.“, konterte der schwarzhaarige Junge. „Es fühlt sich nur so unwirklich an. Es hätte so viele andere Szenarien geben können, wie das hier endet.“, versuchte der Junge zu erklären. „Ist auch egal. Ich bin nur froh, dass wir nun sicher sind.“, erklärte Daniel erleichtert. „Sicher sind wir nicht.“, erwiderte Julius. Daniel sah ihn besorgt an. „Glaubst du ernsthaft, dass war der Einzige?“, Julius zeigte auf den Vampir, dabei sah er erstaunt und nervös auf. Erst jetzt fiel es auch Max ebenfalls auf, aber der junge Mann war verschwunden. Mit einem großen Schauder auf dem Rücken, drehte sich Max um sich. „Also ich kenne das Szenario, wie das hier enden wird.“, erklärte der Vampir. Er stand nun hinter den drei. Die drei Jungs erstarrten förmlich zu Stein. Selbst Julius fing an leicht zu schwitzen. Daniel wäre beinahe vor Schreck zurückgefallen. ○ Bevor jedoch noch etwas passierte, hallte ein extremes Grollen durch den Wald. Darauf folgte ein heftiger Wind, der durch den Wald fegte. Er scheuchte alles auf. Die Vögel flogen alle panisch davon. Sie wurden wohl aus ihrem Schlaf gerissen. „Was zum............“, wollte Max sagen. Der Vampir vor ihm, horchte auf. Er schien plötzlich sehr nervös zu wirken. „Das wird sie nicht überleben...................“, murmelte er. Er stieß plötzlich die drei Jungs zur Seite, daraufhin eilte er durch den Wald. „Was war das denn?“, fragte Daniel. Er schien sichtlich komplett verwirrt zu sein. „Wahrscheinlich die wahre Bedrohung.“, vermutete Max. Er hatte plötzlich ein sehr bedenkliches Gefühl. „Die anderen sind schon dort. Wir sollten ebenfalls zur Villa gehen.“, erklärte Julius. „Was? Woher willst du das wissen, außerdem............?“, meinte Daniel erstaunt. Er wandte sich ihm zu. „............wir sind gerade noch mit dem Leben davongekommen.............“, wollte er erwidern, aber da zeigte Julius schon in die entsprechende Richtung. Der Wind hatte den Nebel gelichtet und man konnte in der Ferne, am Ende der Straße, eine zwei Meter hohe Steinmauer sehen. Durch die jetzige erhöhte Position, konnte man sogar darüber hinweg sehen und man erkannte in der Ferne eine weitere Steinmauer und dahinter ein großen schwarzen Umriss. Hinter diesem Umriss war die Villa zu sehen, jedenfalls das, was noch von ihr übrig war. Man erstarrte, wenn man das Ungeheuer auf Dauer anschaute. „Da willst du wirklich hin?“, fragte Daniel. Er suchte wohl eine Verneinung. „Sollen wir es wirklich wagen?“, fragte Max. Er sah seine zwei Begleiter in die Augen: „Oder sollen wir zurück in Sicherheit gehen?“, was war im Moment nur die richtige Wahl? Die Entscheidung würde wohl im Gleichstand ausfallen. „Machen wir einfach ein Münzwurf.“, erklärte Julius. Er holte eine Münze hervor und daraufhin warf er sie in die Luft. „Bei Kopf gehen wir los.“, der Junge fing die Münze und er ließ sie auf seinen rechten Handrücken schlagen. Daraufhin bewegte er seine linke Hand weg und Julius präsentierte das Ergebnis. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)