The Splintered Truth von Meilenstein ================================================================================ Kapitel 36: Mr. S VII --- Klischee ---------------------------------- [Max] Sie wanderten durch die Wälder. Direkt durch die Büsche. Natürlich mit Absicht, denn sie folgten der angenommenen Richtung bewusst nicht auf den Feldwegen nach Osten. Sie waren der Meinung, so könnten die drei unerkannt zur Villa kommen. Während der Wanderung hatten Max und Daniel, Julius von den letzten Tagen erzählt. Vom Erwachen in den Kratern, bis zum Entfernen des Fluches von der Stadt. Julius zeigte sich begeistert, denn er hatte in den letzten Tagen nichts interessantes erlebt. ○ Die drei Jungs waren am verlassenden Hauptquartier vorbeigekommen. Zumindest wussten die Jungs jetzt, dass sie in die richtige Himmelsrichtung gingen. Bald erreichte man eine unbekannte riesige Lichtung. Sie bestand aus großen freien Fläche, die umringt von Bäumen war. Es wuchsen viele Blumensorten dort. Im Gesamten ergab sich ein schönes Bild. Selbst in der Nacht waren die Farben gut zu erkennen. Die Blumen standen noch offen, als würden sie nicht schlafen gehen. Normalerweise verschlossen sie sich, wenn keine Sonne schien. Die größten Blüten besaßen einen starken Gelbton. Es war ein schönes helles Gelb und im Licht der wenigen Glühwürmchen sah die Kombination sehr gut aus. Die Atmosphäre war toll. Man könnte bestimmte hier seine Zeit verbringen und sich nicht satt sehen, aber dafür waren die drei jetzt nicht hier. Sie mussten weiter. Die Lichtung endete in einem kleinen Anstieg. Zugleich kletterten die drei Jungs hinauf. Von dort oben hatte man eine Einsicht auf einen größeren Feldweg. Die Bäume wurden entlang des Feldweges gerodet. Die restlichen Bäume am Rand verdeckten jedoch die Sicht in die entsprechenden Richtungen. Am Horizont sah man noch nichts. Ein merkwürdiger Nebel lag in der Luft, um so weiter man in Richtung des Feldweges starrte. ○ „Ich vermute, wir liegen richtig. Da hinten kommt schon der klischeehafte Nebel.“, stellte Max fest. "Wahrscheinlich voll mit Monstern. So etwas wie Untote und so weiter.“, fügte der Schwarzhaarige hinzu. „Sollen wir umkehren? Auf Untote habe ich jetzt keine Lust.“, meinte Daniel. „Jedenfalls sind wir ja schon weit gekommen.", erklärte er. „Habt ihr zu viele Romane lesen? Als ob da jetzt wirklich Monster im Nebel auftauchen.“, gab Julius von sich. Er zeigte sich unbeeindruckt. „Wir haben doch diese coole Lichtung gefunden, das reicht doch?“, meinte Daniel und schaute sich um. „Nur gewinnen wir damit nichts. Wir bekommen doch schon Ärger, also sollten wir zumindest von Nutzen sein.“, erklärte Max. „Soll das wirklich der ganze Vorgarten von diesem Typen sein? Wie will der das denn in einem vernünftigen Rahmen pflegen?“, fragte Julius. „Pflegen? Sieh dich doch mal um?“, antwortete Max und zeigte auf die Umgebung. Die Natur machte hier, was sie wollte und nicht andersherum. Man konnte das verlassende Hauptquartier oder das verlassende Freibad als Beispiel nehmen. Bestimmt gab es hier mehr von solchen Orten. „Man ist aber nicht sicher, ob ihm alles rechtmäßig gehört. Ich meine, der hat doch bestimmt seine Finger in irgendwelche dreckigen Geschäfte. Linda hat da ja mal etwas erwähnt.“, sagte Daniel. „Ist doch ist immer so. Solche Typen sind doch nie sauber.“, behauptete Julius: „Wer so ein großen Garten hat oder Bands entführt, die einem nicht passen, auch wenn es für große Probleme sorgt, der kann keine legale Sachen machen.“, fügte der große Junge hinzu. „Ich frage mich wieso der Mann bisher noch nicht eingebuchtet wurde.“, überlegte Daniel. "Geld, alles nur Geld. Wohin man schaut, lassen sich alle Leute mit einem großen Vermögen bestechen.", antwortete Max und betrachtete den Nebel in der Ferne kritisch. Es verursachte eine seltsames Gefühl im Körper, wenn man dorthin starrte, als würde der Nebel jeden warnen wollen. Nach den ganzen gelesenen Romanen war die Nacht sowieso der Freund des Ungeheuers. ○ „Es wird plötzlich kühler?“, stellte Daniel fest. „Es ist Nacht.“, antwortete Julius. „Ob es wirklich daran liegt?“, zweifelte Max. Den ganzen Abend lang war es noch nicht so kühl gewesen. "Diese Dunkelheit. Dieses Gefühl. Diese plötzliche Kälte. Es ist eigentlich viel unheimlicher, um so näher man dran ist. Linda hatte womöglich Recht.......... wir hätten im Hauptquartier bleiben sollen.", überlegte Max. „Ich wäre jetzt wirklich für den Rückzug.“, meinte Daniel. Er klang nervös. „Wird schon nichts passieren.“, gab Julius entschlossen bekannt. „Bist du dir da wirklich sicher?“, fragte Daniel skeptisch. „Was bist du? Ein Feigling? Bisher ist nichts passiert, also was soll denn schon passieren?“ „Monster?“, meinte Daniel. „Wenn es wirklich welche gibt, dann kommt es auf die Monster an.“, meinte Julius. Er drehte sich um und überlegte kurz: „Sollte es wirklich hier in diesem Nebel Monster geben, dann muss es ja nicht gleich ein großes Ungeheuer sein.“ „Was macht dich da so sicher?“, hakte Daniel nach. Julius ging nicht darauf ein. „Wenn es nur Goblins sind, dann sind sie keine große Gefahr, aber wenn es riesige Trolle wären, dann schon, aber seien wir mal ehrlich........, man hätte von Trollen schon gehört. Es gibt ja hier nicht mal Spuren von Monstern.“, Daniel schien tatsächlich darüber nachzudenken. „Goblins? Trolle? Klingt unrealistisch? Ich habe bisher noch keine gesehen und es wäre seltsam hier welche anzutreffen, man hätte sicherlich in der Stadt davon erzählt.“, erklärte Max, aber er schloss es nicht ganz aus. „Auf dieser Insel weiß man nie. Ein Geist bzw. Schatten haben wir ja schon getroffen.“ Er hatte zwar keine eigenen Erinnerungen mehr, also wusste er nicht, ob er schon anderen Monstern begegnet war, jedoch sprach hier eher sein Gefühl. Außerdem hatten die drei ja nur ihre eigenen Erinnerungen verloren, aber nicht ihr Wissen. Das durfte man nicht verwechseln. Der schwarzhaarige Junge wurde außerdem das Gefühl nicht los, dass die beiden Jungs neben ihm, die Situation nicht ganz so ernst nahmen, wie sie sollten. Denn langsam bildete sich Tau auf den Blüten und es wirkte so, als hätte die Umgebungstemperatur um über 10 Grad abgenommen. „Vielleicht könnten es auch Gnome mit Waffen sein?“, meinte Julius. Wohl eher aus Spaß. „Oder riesige Spinnenwesen, die Laser aus ihren Augen schossen?“, vermutete Daniel und gestikulierte mit seinen Hände. Julius blickte ihn daraufhin skeptisch an: „Das klingt jetzt aber sehr unrealistisch.“ „Und Gnome mit Waffen etwa nicht? Ich habe bisher noch keine gesehen? Ich habe nicht einmal darüber gelesen.“, antwortete Daniel darauf. Er klang genervt. „Wir erinnern uns ja auch an nichts. Also wer weiß? Vielleicht haben wir ja schon welche gesehen, aber wir können uns nicht daran erinnern.“, konterte Julius. „Und es gibt so viele kleine Leute, die Waffen tragen können.“, fügte der große Junge hinzu. „Da sind trotzdem keine Gnome. Das sind dann einfach nur kleine Menschen. Gnome sind einfach nicht die Art von Monster, die Verrückte in ihrem riesigen Vorgarten halten.“, erklärte Daniel. „Sie sind keine Haustiere oder so etwas.“ „Warum Haustiere? Vielleicht ist dieser Typ einfach nur ein Fan von kleinen Leuten und deswegen dürfen die hier leben.“, meinte Julius. „Und das klingt jetzt nicht unrealistisch?“, fragte Daniel mit hochgezogenen Augen. Ein leichter Wind fing an zu wehen und dieser brachte noch mehr Kälte mit sich. „Na toll.“, meinte Max genervt. „Wenn wir rennen, sind wir bestimmt bald da, außerdem wird uns dann schnell wieder warm.“, erklärte Julius und die beiden anderen Jungs schauten ihn skeptisch an. Julius zuckte dann nur mit den Schultern, als er die beiden verwundert anschaute. Er fand sein Vorschlag wohl selber gut. ○ Die drei Jungs bemerkten erst zu spät, dass sie nicht mehr alleine waren. Eine fremde Person war aufgetaucht. Ein älterer Junge stand plötzlich einige Meter von den drei entfernt. Sein Gesichtsausdruck wirkte nicht gefährlich, aber seine Aura sorgte dafür, dass die drei Jungs eine Gänsehaut bekamen, die sie erschaudern ließ. Der Fremde trug eine schwarze Jacke, am Kragen war schwarzes Fell, ansonsten war die Jacke nicht sonderlich dick. Unter der Jacke trug er ein schwarzes T-Shirt. Seine Jeans war ebenfalls schwarz und seine Sportschuhe auch. Der Aufgetauchte starrte die drei mit glänzenden roten Pupillen an. „Ist es jetzt das, für was ich es halte?“, fragte Julius erstaunt. Der große Junge wirkte nicht mehr so selbstsicher. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. „Meinst du die Tatsache, das die Augen des Typen rot sind und er eher wie ein Monster wirkt, als ein Mensch?“, fragte Max. „Hör einfach auf mit deinem Sarkasmus.“, meinte Julius. „Es gibt also dann doch Vampire?“, murmelte der schwarzhaarige Junge. „Wir haben noch kein Beweise.“, meinte Daniel und er wich nervös zurück. „Ja stimmt. Wir denken das nur.“, bemerkte Julius. Er hielt sein mitgenommenen Stock noch fest in der Hand. Er würde wohl kräftig zuschlagen, wenn sich der Feind näherte. "Vampire also? Ist das jetzt die Lösung? Oder bilden wir uns wirklich nur ein? Weil wir in dieser Umgebung wohl alles für Monster halten würden?", überlegte Max. „Nun........., wir sind ja auch nicht ganz ohne Schutz. Wir haben vorher erst darüber geredet.“, erklärte Julius. Sein Gesichtsausdruck hatte sich wieder normalisiert. Der Feind hatte sich bisher auch nicht gerührt. "Verschwindet vom Grundstück oder ihr werdet große Schmerzen erleiden. Mein Boss bevorzugt roten Dünger.", drohte der vermeintliche Vampir. „Was für ein Geschwätz.“, meinte Julius völlig unbeeindruckt. „Die typische Drohung halt.“, erklärte Max. Jedoch nahm er sie dennoch ernst. Wahrscheinlich ernster als Julius. „Du weißt doch, die Bösen labern immer viel. Nur die ganz knallharten, die reden meistens nie um den heißen Brei herum.“, fügte der Schwarzhaarige hinzu. „Wir sollten das Ganze hier wirklich ernst nehmen.“, forderte Daniel. Der Fremde fand das wohl gar nicht amüsant, denn er bückte sich leicht und seine spitzen Zähne zeigten sich. „Also doch.“, murmelte Max leise vor sich hin. „Verflucht.“, fluchte Daniel. „Eine letzte Warnung. Verschwindet sofort! Ich kann sehr ungemütlich werden.“, drohte er erneut. „Das glaube ich ihm.“, meinte Julius. Er verzog dabei jedoch keine Miene. „Und was jetzt?“, fragte Daniel. Er schwitzte stark. Sein Gesichtsausdruck zeigte seine große Nervosität. „Wir sollten typischer Weise die Ruhe bewahren.“, antwortete Max. „Die großen Worte fallen dir wohl leicht, nicht?“, erwiderte Daniel. „Hast du ein besseren Vorschlag?“, konterte der schwarzhaarige Junge. Er war jetzt ein wenig beleidigt. „Nun gut.“, begann der Feind. „Ich hattet eure Chance.“, der Vampir ließ Krallen aus seinen Handrücken fahren. Wenn er damit ordentlich traf, dann konnte er bestimmt jemanden leichtfertig den Arm abschneiden. „Rückzug klingt jetzt gar nicht so schlecht.“, sagte Daniel. Der Junge wich weiter zurück. „Ich glaube, dass wir dem auch nicht entkommen werden.“, stellte Max fest. „Wenn der tatsächlich ein Vampir ist, ist der wesentlich schneller als wir.“, fügte der Junge hinzu. „Wenn die Flucht schließlich aus bleibt, dann müssen halt erbarmungslos dagegen schlagen. Ich habe jedenfalls meine Waffe und du auch, Max.“, erklärte Julius. Er öffnete den Reißverschluss an seiner Jackentasche und zog ein dunkelroten Elementkristall heraus. Seine Echtheit war unverkennbar. Der Fremde wich nervös zurück. Anscheinend wusste der Vampir, was Julius in der Hand hielt. Der Fremde wartete wohl zunächst erst einmal ab. „Na gut.“, stimmte Max zu. „Du hast Recht, Julius.“, fügte der schwarzhaarige Junge hinzu. Max tat das Selbe wie Julius und er offenbarte einen hellblauen Elementkristall aus seiner Jackentasche. „Ihr seid echt gemein. Ich kann hier jetzt gar nicht punkten, weil ich kein so ein coolen Kristall habe.“, beschwerte sich Daniel. Jedoch sah er wohl schnell ein, dass so eine Kleinigkeit zügig vergessen war: „So vertraue ich euch einfach.“, fügte der Junge hinzu. Daniel besaß keinen Elementkristall und er stand jetzt mit verschränkten Armen da. Der Junge wich deswegen noch weiter zurück. Der Vampir knurrte lauter und sprach jetzt mit zorniger Stimme: „Wo habt ihr die her? Sind diese Dinger echt?“, keiner antwortete ihm. Der Blick des Fremden wurde kritischer: „Wer seid ihr?“, wieder erfolgte keine Antwort. „Ist mir jetzt auch egal, ich nehme sie euch einfach ab! Dann wird mein Boss sehr glücklich sein.“, er ließ seine Krallen noch ein kleines Stück weiterwachsen. „Ihr werdet sie mir nicht freiwillig geben. Ich kann eure Gesichtsausdrücke verstehen, deswegen erkläre ich euch jetzt die Spielregeln.“, der Vampir hob seinen rechten Arm und zeigte zuerst auf Julius und dann auf Max. "Diese Kristalle kommen jetzt hierher oder ich schlitze euch auf. In beiden Fällen würdet ihr euren Besitz verlieren, aber nicht euer Leben. So einfach ist das jetzt.", seine Stimme klang dabei sehr ernst. Mit Sicherheit würde der Fremde seine Drohung durchziehen, aber ob er die drei Jungs danach wirklich gehen ließ, glaubte keiner der drei Jungs. So dumm waren sie nicht. Der Vampir ging anschließend in eine Kampfstellung über, indem er sich leicht nach vorne beugte. „Dann hole sie dir doch.“, provozierte Julius und er zeigte sich unbeeindruckt. „Wenn das jetzt nicht nach hinten losgehen wird. Wir bräuchten jetzt eine große Menge Glück. Eine verdammt große Menge an Glück.“, hoffte Max. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)