Zwei Welten von Nomaxs ================================================================================ Kapitel 3: Das Monster im See ----------------------------- Das Monster im See Als Darius, Korahs und Sorna am Morgen oder eher am frühen Mittag die Treppe ins Gasthaus herunterstiegen fiel Sorna wieder die Frage ein, mit der sie in der Nacht zuvor eingeschlafen. „Wie kommt es eigentlich, dass wir nicht gestern Nacht auch ums Feuer getanzt sind.“ Darius lächelte und griff in seine Tasche, wo er ein kleines Fläschen mit weißem Pulver hervorholte. „Zerriebene Gebeine eines Drachen. Ich habe es gestern entlang der Tür verteilt. Es gibt nichts besseres um die Macht von Dämonen abzuwehren.“ Als sie unten ankamen begegneten sie Nuroh der bereits vor ihnen aufgestanden war und eifrig einen Rucksack packte. „Ich will deine Wanderlust ja nicht dämpfen,“ grüßte Korahs ihn, „aber ich fürchte eine Weitereise ist die Tage schwierig.“ Nuroh sah auf und lächelte. „Nein ich möchte mir nur einmal mein Haus anschauen. Möchtet ihr mich nicht begleiten.“ „Später vielleicht.“ Winkten sie ab. „Erst einmal wird gefrühstückt.“ Sie bekamen jeder ein Ei, einen Leib Brot und einen Becher Milch. Der Wirt mahnte sie sparsam mit dem Essen umzugehen, es sei schwierig abzuschätzen, wie viel es in nächster Zeit noch geben würde. Sorna starrte den Wirt misstrauisch an. „Können wir ihm überhaupt trauen. Wenn er doch gestern Nacht zu den Flötenspielern gehörte.“ Raunte sie Darius ins Ohr als sie sich weit genug weg von Wilfort wähnte. Doch dieser schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass er eine Gefahr ist. Er steht bei Nacht unter einem Bann, so wie alle anderen auch.“ Sie setzten sich zusammen an einen Tisch in die hinterste Ecke. „Also begann Sorna, wie fangen wir an.“ „Um ganz ehrlich zu sein, wir haben selber keine Ahnung wo wir anfangen sollen, wir haben gehofft die Dämonen würden uns vielleicht irgendwelche Hinweise geben, aber so lange sie nur in den Sümpfen hocken können auch wir nicht sagen wo der alte Stützpunkt sein könnte.“ erklärte Darius. „Diese Wesen könnten ihn auch einfach im Sumpf einsinken lassen, so das niemand mehr in der Lage ist ihn von außen zu entdecken. Und schlau wie sie sind, werden sie das wohl auch gemacht haben.“ Knurrte Korahs missmutig. Plötzlich fiel Sorna etwas auf. „Warum nennt Darius sie eigentlich immer Dämonen und du sie Wesen?“ Darius seufzte. „Ein altes Streitthema, dass ich auch nicht ganz verstehe. Korahs empfindet den Begriff Dämon nicht als passend genug.“ „Wieso. Für mich schien doch so ziemlich jedes Dämonenklischee erfüllt.“ Wante sich Sorna an Korahs.“ „Ja, aber auf der anderen Seite denken bei Dämon alle an Kreaturen, die vollkommen ohne Gewissen handeln. Die keinerlei größere Idee verfolgen mit dem was sie tuen. Aber wenn ich mir anschaue, wie energisch sie versuchen in unsere Welt zu gelangen, glaube ich doch immer mehr, dass sie ein Ziel haben, für das es sich lohnt so weit zu gehen.“ „Und das wäre wohl.“ Hackte Sorna nach. „Ich weiß es nicht, aber ich glaube es ist mehr als nur ein Instinkt böses zu tun.“ „Da sei dir mal nicht zu sicher. Ich habe Menschen und Elfen kennen gelernt, für die das als Grund völlig ausgereicht hat.“ Sorna wollte die Unterhaltung gerne Fortsetzen, da es ihr gerade interessant zu werden schien, merkte jedoch, dass beide Brüder grumelige Mienen aufgesetzt hatten und diese Debatte, die sie wohl schon öfters geführt hatten, lieber beenden sollte. Sie aßen schweigend eine Weile ihr Frühstück und machten hin und wieder Vorschläge wie sie am besten weiter vorgehen sollten, doch keine ihrer Ideen erschien ihnen wirklich überzeugend. Dann erregten jedoch aufgeregte Rufe von draußen ihre Aufmerksamkeit. Als sie heraustraten hatten sich die meisten Einwohner am Ufer versammelt und zeigten aufgeregt in den Sumpf auf etwas das sich im Schatten zwischen den Bäumen bewegte. Als die drei näher herantraten erkannten sie, dass sich ein Floss voller Zwerge vom Dorf wegbewegte. „Heyho.“ Rief ein dickleibiger fröhlicher Zwerg mit rotem Bart ihnen fröhlich zu. „Wir machen jetzt, dass wir raus aus diesem Scheisskaff kommen, viel Glück dabei uns zu folgen.“ Trotz der Schmähung ihrer Heimat klatschen die Leute begeistert in die Hände über die Wagemutigen, die ihnen bewiesen, dass es nichts zu befürchten gab und jeder der wollte diesen Ort verlassen konnte. Die Gruppe Zwerge winkte vom Floss aus und genoss ganz offensichtlich die Aufmerksamkeit, die ihnen zu Teil wurde. Darius blickte ihnen jedoch entsetzt nach und sah aus als ob er gleich in den Sumpf rennen würde um die Ausreißer zurückzuholen, während sein Bruder mit den Zähnen knirschte und den Kopf schüttelte. „Verdammt, wir müssen diese Idioten aufhalten.“ Flüsterte Darius und sah sich nach einer Möglichkeit um, zum Floss der Zwerge zu gelangen, blieb jedoch erfolglos. „Möglicherweise passiert auch gar nichts. Diese Wesen werden nicht gerade daran interessiert sein einen Haufen reisender Zwerge zu erwischen. Vielleicht lässt man sie einfach passieren.“ Mutmaßte Korahs. Darius schüttelte den Kopf. „Dafür sind sie zu gründlich, sie werden sie möglicherweise erst erledigen, wenn sie nicht mehr in Hör und Sichtweite sind.“ Darius lief zum Ufer und schrie der Gruppe zu auf der Stelle umzukehren. „Ich kann euch dann auch erklären wieso.“ Na das würde zumindest mal eine Unterhaltung die Sorna gerne miterleben würde. Doch die Zwerge lachten nur und winkten ihm zum Abschied, und der rotbärtige sendete ihm noch einen Luftkuss zu. Als sie fast zwischen den Bäumen verschwunden waren machte sich auf einmal Unruhe auf dem Floß der Zwerge breit. Nur konnte man vom Ufer nicht wirklich erkennen was diese auslöste. Die Gruppe starrte intensiv ins Wasser und Begann mit dem Ruder herumzustochern. „Komm schon, wir sollten da jetzt reingehen.“ Darius hatte bereits die Hand an seinem Schwertknauf. „Wenn du meinst, ich habe schon lange aufgehört diese Debatte mit dir führen zu wollen. Aber lass lieber mich bis tief in den Sumpf gehen. Du solltest mir lieber Rücken und Fluchtweg freihalten.“ „Und ich.“ Warf Sorna ein, die sich irgendwie vergessen fühlte. „Du.“ Kohras überlegte. „Suchst dir einen schönen Baum und gibst uns Deckung mit dem Bogen.“ Sorna wusste nicht, ob das gerade spöttisch gemeint war, entschied jedoch, dass dies gar keine so schlechte Idee wäre. Während die beiden Brüder zum Erstaunen aller Versammelten, die noch neugierig das Floß der Zwerge beobachtet hatten, zu Fuß in den Sumpf stiegen, schwang Sorna sich in die Bäume um von dort, von Baum zu Baum zu hüpfen und sich so dem Floß zu nähern. Plötzlich wurden die Zwerge schlagartig aggressiver und begannen mit Padel ins Wasser zu schlagen. Darius und Korahs versuchten sich zu beeilen, kamen aber durch das Moor nur sehr zerrend voran und auch Sorna musste sich immer länger nach Baumstellen umsehen, die nicht so vertrocknet oder glitschig waren, dass sie selbst einer leichtfüssigen Elfe wie ihr zu riskant waren. Dann drangen Schreie herrüber, einer der Zwerge war gestürzt und hielt sich am Rand des Floßes fest, als würde ihn etwas packen und mit sich hinunterziehen wollen. Die anderen brüllten sich Anweisungen zu, begannen ihre Äxte, Schwerter und Messer zu ziehen und hackten nach etwas, dass sich am Fuß ihres Kameraden festgesetzt hatte. Doch als sie alle am in Richtung ihres in Not schwebenden Freundes starrten, schoss mit einem lauten Klatschen ein schlangenartiger Arm, an dessen Ende sich eine Hand zu befinden schien, packte den Rotbart von hinten, schlang sich mehrfach um ihn und riss ihn dann mit einem lauten Klatschen ins Wasser, wo er Augenblicklich und der dunkelgrünen Oberfläche verschwand. Jetzt brach die Ordnung völlig zusammen. Einige versuchten noch ihren Kameraden freizubekommen, die anderen starten aber nur panisch ins Wasser und einer versuchte das Ruder zu erwischen, um wieder an Land zu kommen, doch als er ins Wasser stach wollte das Floß sich einfach nicht bewegen. Immer mehr Arme tauchten aus dem Sumpf aus, es waren schlangenartige Tentakeln, an deren Enden Hände waren, die Aussahen wie von Leichen die lange schon verrottet waren. Nur das in jeder Hand ein Fischauge thronte, und damit stets sehen konnte wohin sie griff. Eine Zwergenfrau wurde gepackt und durch die Luft geschleudert, wo sie weiter tief im Sumpf herunterfiel. Man hörte nur noch panische Schreie aus ihrer Richtung, dann verstummten auch diese. Darius und Kohras waren nun auf dreißig Fuß an das Floß herangekommen und Kohras machte seinem jüngeren Bruder klar er solle hier stehen bleiben. Dieses völlig idiotische Verhalten konnte Sorna überhaupt nicht verstehen. Darius sah nicht gerade schwach aus und Korahs könnte jede Hilfe gebrauchen. Doch der Glatzkopf drang weiter durch das Schäumende Wasser vor. Der Zwerg der als erstes gepackt worden war und sich nur noch mit einer Hand festhielt, wurde von einem weiteren Tentakel umschlungen und mit einem letzten Ruck in den Sumpf gezerrt. Ein Kamerad wollte mit der Hand im Wasser nach ihm suchen, wurde jedoch von seinem Freund zurückgehalten. Kohras war nur noch zwei Armlängen vom Boot entfernt als drei Arme aus dem Wasser schossen um ihn zu packen. Doch er trennte mit einem Streich mühelos zwei auf einmal ab. Der dritte härre sich wohl um seinen Hals geschlungen und ihn herabgezerrt, doch er wurde von einem Pfeil durchbohrt. Sorna hatte endlich einen Baum gefunden, von dem aus sie eine perfekte Schussbahn auf das Geschehen hatte. Korahs griff nach dem Rand des Flosses um sich mit hinauf zu ziehen, doch kam plötzlich nicht mehr weiter. Unter Wasser hatten sich die Tentakeln bereits um seine Hüften und Beine gewickelt und zerrten unerbittlich an ihm. Dann kamen weitere hinzu die sich um Arme und Schultern wickelten, auch wenn Sorna zwei von ihnen mit Pfeilen spickte, die sich rasch wieder unter Wasser verkrochen. Es waren nun zu viele und mit einem plötzlichen Ruck beförderten sie Korahs unter Wasser. Einen Moment war es still. Auch die Tentakeln die das Floss eingekreist hatten zogen sich ins Wasser zurück. Eilig suchte Sorna die Wasseroberfläche nach Hinweisen ab, aber nur ein paar Bläschen stiegen zu Wasseroberfläche. Dann kam ihr eine verzweifelte Idee, die wohl niemals funktionieren würde, aber das einzige war was sie jetzt hatten. Sie zielte mit dem Bogen auf die Stelle wo sie die Bläschen hochkommen sah, legte so viel Kraft in den die Sehne des Bogens wie sie nur konnte und schoss. Der Pfeil sirrte los wie ein Blitz, traf mit einen leisen Platscher die Wasseroberfläche, geriet dort zwar sichtlich aus der Bahn, hatte aber immer noch genügend Wucht um ins Wasser einzudringen und dort etwas zu treffen. Und tatsächlich zwei drei Sekunden nachdem der Pfeil unter Wasser verschwunden war, begann die Wasseroberfläche wieder leicht aufzuwirbeln. Dann gab es einen großen Knall und mit einem ohrenbetäubendem Getöse brach ein unförmiger fischartiger Körper mit einem riesigem Maul aus dem hunderte scharfer Reißzähne herausblitzten aus dem Wasser. In der Seite des Maules steckte das Schwert des Dämonenjägers, der nun ebenfalls prustend aus dem Wasser kam. Das plötzliche auftauchen des Ungeheuers hatte eine Welle ausgelösst, die die Zwerge von Bord fegte. Schreiend landeten sie im Wasser, alle starten entsetzt auf das Monster vor ihnen. Der Hauptkörper war nicht größer als eine Kuh, doch er schien gut zur Hälfte aus dem erschreckendem von Zähne überwuchertem Maul zu bestehen. Doch wirklich entsetzlich war der Wald aus Tentakeln, der sich ihnen nun offenbarte. Hundert waren es bestimmt, mit einer Länge von sicherlich zwanzig Armeslängen eines Menschen. Die Zwerge begannen in Panik so schnell sie konnten wegzuschwimmen. Korahs bekam eine Zwergenfrau zu packen, nur ein Augenzwinkern bevor das Monster sich entschied nun klarzustellen, dass es nun genug von diesen Spielchen hatte. Es hob die Hälfte seiner Arme und ließ sie in einem einzigen Schauer aus Peitschenartigen Schlägen auf die Zwerge niedersausen. Vollkommen hilflos im Wasser strampelnd konnten diese sich nicht mehr wehren und wurden unter Wasser gezerrt. Das Ganze geschah so plötzlich, dass sie nicht einmal die dazu kamen zu schreien. Mit einem Wutschrei machte Korahs zwei Schritte nach vorne, packte das Schwert, das och immer im Mund des Vieches steckte. Als er in den Mund griff schnappten wie zu erwarten war die Reißzähne zu. Doch obwohl sein ganzer Arm nun zerfetzt sein musste, schien er den Griff des Schwertes erwischt zu haben und sägte nun gegen die Innenseite, der Backe des Monsters. Dieses schrie wütend auf und wisch zurück. Der Arm mitsamt dem Schwert in der Hand kam zum Vorschein. Sorna konnte ihren Augen kaum trauen. Die Ärmel des Hemdes waren zwar zerrissen und zerfetzt wie zu erwarten war, doch das Fleisch schien vollkommen unbeschadet zu sein. Wütend schlug der Dämon nach Kohras, doch noch mitten im Flug wurde der Arm von Darius abgeschnitten, der sich nun an die Seite seines Bruders gesellte. Zusammen gingen sie mit der Zwergenfrau langsam rückwärts und trennten jeden Arm ab, der ihnen zu nahe kam. Auch Sorna unterstützte sie kräftig durch einen konstant anhaltenden Pfeilbeschuss. Mehr und mehr zögerte die Kreatur weiter vorzudringen. Schlug mit ihren Armen zur Drohung links und rechts von den Brüdern und der Zwergin ins Wasser, wagte es aber nicht weiter vorzudringen. Dann waren die drei plötzlich nur noch in Kniehohem Wasser, drehten sich um und rannten so schnell sie konnten ans rettende Ufer, wo sie von den geschockten Dorfbewohnern empfangen wurden. Auch Sorna merkte, dass sie nun am besten zurücksollte, bevor das Viech sie als neue Beute entdeckte. Geschickt sprang sie von Baum zu Baum. Als sie endlich am Ufer ankam und sich umdrehte verschwand der letzte Arm des Wesens wieder im Wasser, und hinterließ nur ein Kräuseln auf der Wasseroberfläche. Derweil wurden die Brüder und die gerettete Zwergin mit dem nötigsten versorgt. Dennoch war ihnen der Schrecken anzusehen, als ihnen klar wurde, in was für einer Lage sie sich befanden. Einschlossen und belagert von Monstern wie ihre Eltern sie ihnen in Gruselgeschichten beschrieben hatten. Aber immerhin blieb zu hoffen, dass sie nun nicht versuchen würden in irgendwelchen selbstmörderischen Aktionen das Dorf zu verlassen. Im Gasthaus kamen sie erstmals zur Ruhe. Wilfort brachte die Zwergin hoch in ein Einzelzimmer, und seiner Tochter machte heißen Tee und gesellte sich zu ihr. Sie hatte kein Wort mehr gesprochen, seit die Brüder sie aus dem Sumpf gezerrt hatten, machte aber trotzdem einen äußerst gefassten Eindruck als sie die Treppe hinaufstieg, so als ob ihr bereits klar wäre was passiert war und, dass sie nun darüber hinwegkommen müsste. Körperlich waren alle drei gut davongekommen, wenn man mal davon absah das Darius sich unter Wasser an einem Stein den Fuß verstaucht hatte. Doch was Sorna am meisten verunsicherte, war Die Sache mit Kohras Arm. Als sie ihn darauf ansprach meinte er lediglich er hätte Glück gehabt und hätte genau in eine Zahnlücke gegriffen. Doch das erklärte für sie noch nicht, warum seine Ärmel dann so zerrissen waren. Es wurmte sie auf jeden Fall, dass die beiden Brüder ihr immer noch nicht zu vertrauen schienen um ihr wirklich alles zu verraten. Doch sie merkte Korahs an, dass es etwas war worüber er nicht gerne reden wollte, und so ging sie nicht weiter darauf ein. Viel wichtiger war es nun zu schauen, wie sich die Lage im Dorf weiter entwickeln würde. Unter den Einwohnern war entweder eine Schockstarre oder schlimmer noch in vollkommene Hysterie verfallen. Allen voran die alte Nahna, deren Bekanntschaft sie nun auch machen durften. Sie stand auf einer Kiste vor dem Wirtshaus und hielt jedem der es hören wollte, was leider nicht Wenige waren einen Vortrag über das Ende der Welt, welches sie bald erwarten würde. Die etwas weniger esoterichen hatten sich erneut im Wirtshaus eingefunden und diskutierten gemeinsam mit den Gästen aus, was nun als nächstes zu tun wäre. Und überaschenderweise schienen es dieses Mal die Söldner zu sein, die halbwegs gute Vorschläge zu machen schienen. „Ihr könnt uns glauben rief ihr Anführer, wenn jemand weiß wie man am besten eine Stadt zu halten hat, dann sind wir das. Wir werden euch zeigen wie ihr Barrikaden baut, die selbst solchen Monstern standhält. Wir haben schon einmal einen Händlertross so vor einer Horde Trolle bewahrt.“ Die Leute nickten zustimmend. „Ihr zwei da.“ Er zeigte auf Kohras und Darius. „Es wäre für uns alle eine große Hilfe, wenn ihr uns weiterhin unterstützen würdet.“ Die Menschen nickten. Nachdem sie gesehen hatten wie die beiden durch den Sumpf zum Monster gestiegen waren, hatten sie wohl ihre offiziellen Titel als Dorfhelden. Was Korahs dazu veranlasste sich mehrere Runden auf Kosten der Einwohner spendieren zu lassen. „Die Vorschläge die ihr macht sind durchaus vernünftig. Ich würde vorschlagen ihr und die Einwohner, sowie die Gäste teilen sich in Wachmannschaften auf und übernehmen unterschiedliche Schichten. Mit dem Bau der Barrikade fangen wir am besten sofort an.“ „Ach übrigens, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Harvus mein Name.“ Er trat selbstbewusst vor und streckte Darius lächelnd die Hand entgegen. Dieser erwiderte den Händedruck, Kohras starrte den Mann jedoch nur entnervt an. Offenbar war er über ihre kleine Auseinandersetzung noch nicht ganz hinweggekommen. „Oh.“ Merkte Harvus geistesgegenwärtig an. „Ich muss mich wohl für mein gestriges Benehmen entschuldigen, da haben ich und meine Jungs wohl etwas über den Durst getrunken.“ Nach kurzem Zögern nahm Korahs dann doch die Hand entgegen und drückte etwas stärker zu als wohl eigentlich nötig. Harvus nahm dieses Verhalten gelassen hin und wandte sich zurück an die Versammlung. „Nun denn, dann möchte ich euch mitteilen, dass ich guter Dinge bin was unsere Zukunft angeht. Wir haben zwei, die einfach in einen Sumpf voller Monster hineinsteigen, wir haben uns…“ er klopfte sich auf die Brust „..und wir sind das nächste mal vorbereitet. Und was immer uns erwartet, wir werden es überstehen.“ Die Menge klatschte begeistert zu. Doch Darius begann sich Sorgen zu machen, er sah es nicht besonders gerne, dass dieser Haufen höchstwahrscheinlich gewissenloser Söldner das Kommando an sich riss. Nazistischen Männern wie Harvus den Schutz eines Dorfes anzuvertrauen war alles andere als verantwortlich. Aber wenn er Korahs und Sorna die Sache schnell genug beendeten, würde es vielleicht gar nicht so weit kommen müssen. Zumindest beschlossen sie sich erstmal in Gruppen einzuteilen, welche an verschiedenen Stellen Barrikaden erbauen und diese später bewachen sollten. Als Waffen würden wohl Werkzeuge wie Äxte, Schaufeln und Mistgabeln herhalten müssen, während die Söldner sich bereit erklärten den Leuten einen groben Kampfunterricht zu erteilen. Sie waren gerade die Frage der Vorratseinteilung am besprechen, als die Tür aufschwang und Nuroh hereinkam und aufgeregt zu Darius und Korahs rannte. „Stimmt es, ich habe gerade von der alten Frau da draußen gehört, es würden bald hunderte Monster über uns hereinfallen.“ Der ganze Raum schüttelte mitleidig den Kopf. „Ich glaube sie liegt falsch.“ Knurrte Kohras „Es waren mehr was um die Tausend.“ Als alle Nuroh´s entsetztes Gesicht sahen, mussten sie losprusten und die Stimmung im Raum lockerte sich augenblicklich. „Nein, keine Sorge ganz so schlimm wird´s auch nicht.“ Beruhigte Darius ihn amüsiert lächelnd. „Es sind bestimmt nur ein paar dutzend.“ Nuroh atmete erleichtert aus. „Diese sind in etwa so groß wie eine Scheune, aber damit sollten wir klarkommen.“ Jetzt bemerkte Nuroh erst das ganze amüsierte Gelächter im Raum und setzte sich leicht beschämt in die Ecke. „Darius.“ Flüsterte er ihm ins Ohr „Ich war gerade bei dem alten Gebäude und es gibt dort etwas das ich euch gerne zeigen würde.“ Während sie durch den Wald, der noch auf dem trockenem stand schritten, erzählten Sie Nuroh was passiert war. Dieser lauschte der ihnen mit offenen Augen, und war froh auch etwas beitragen zu können, als sie ihn darum baten ihnen zu erzählen, was er denn so besonderes entdeckt hatte. Ihre Gruppe bestand aus Nuroh, Darius, Korahs, Sorna und Wilfort. Letzterer hatte angeboten sie zu begleiten, da er sich am besten in der Gegend auskennen würde. „Und so fand ich Keller diesen alten Brunnen. Der aber ganz anders aussah als die Architektur des restlichen Gebäudes. Das war einfach nur normales Gestein, während der Brunnen mit Runen versehen war, und aus einem eher grünem Stein zu bestehen schien.“ „Ja, ich kenne den Brunnen.“ Bestätigte Wilfort Nuroh´s Geschichte. „Wir im Dorf haben auch keine Ahnung was es damit auf sich hat. Wir wissen nur, dass er zugeschüttet ist.“ „Das würde mich wundern.“ Meinte Nuroh „Aus dem Brunnen kommt ein Kühler Windhauch heraus, als ob es dort noch tief hinabgehen würde.“ Wilfort zog die Augenbraue hoch „Das würde mich doch sehr wundern. Ich bin auch einmal dort unten Gewesen und die Kinder klettern ebenfalls immer wieder hinein. Sehr zum Leidwesen ihrer Eltern.“ Sornah sah zu Darius und Korahs. Die Aufregung der beiden war mit den Händen greifbar. Sollte dieser Brunnen etwa wirklich ein Überrest des alten Stützpunktes sein. Nach gut zwanzig Minuten Fußmarsch kamen sie am alten Gebäude an. Es war bereits völlig heruntergekommen. Lediglich drei der vier Außenmauern standen noch, die oberen Etagen fehlten völlig. Dennoch konnte man erahnen, dass es einmal ein prachtvoller Steinbau gewesen sein musste. „Na viel Spaß damit, dass wieder aufzubauen, Jungchen.“ Stellte Korahs fest. Was aber noch erhalten war, war die Treppe hinab in den Keller. So stiegen sie die abgetretenen Stufen hinab und kamen in einen großen feuchten Lagerraum, in dem ein modriger Geruch vorherschte. Sie hatten zum Glück Fackeln dabei, welche Darius mit einem Fingerschnipsen entzündete. Wilfort und Nuroh waren sichtlich beeindruckt von dieser Fertigkeit. „Ihr zwei steckt wirklich voller Überraschungen meinte der Wirt vergnügt. Dann wanden sie sich dem Grund ihres Kommens zu. In der Mitte des Raumes stand ein alter Brunnen, ganz aus Stein. Auf vier Pfeilern thronte über dem Loch ein Dach aus grünlichen Kacheln, welche im Laufe der Zeit unvollständig geworden waren. Der Steinring rund um das Loch war aus glatten weißen Steinblöcken geformt. Kein Marmor, aber auch kein häufig zu findendes Gestein. „Das kann ja die Zwergenfrau für uns herausfinden.“ Kommentierte Kohras Darius´s Beobachtung. Als sie sich über den Brunnen beugten spürten sie alle einen leichten kühlen Hauch. Eindeutig merkte Darius, hier musste es tief hineingehen. „Und ihr seit sicher, dass er stets verschlossen war.“ Fragte Darius Wilfort. „Bisher schon. Fragt die anderen im Dorf. Ich spüre diesen Luftzug auch zum ersten Mal.“ Darius nickte. „Dann muss ihn jemand geöffnet haben. Bruder gibst du mir mal das Seil.“ Kohras ließ sich eine dicke Rolle von den Schultern gleiten und befestigte sie an einem der Brunnenpfeiler. Warf das Seil über die Kante und sie warteten einen Moment. Erleichtert hörten sie, dass das Seil irgendwo auf dem Boden aufschlug, es war also lang genug. „Also, wer kommt mit.“ Fragte Kohras in die Runde und alle fünf nickten. Darius schwang sich zuerst hinab und noch während er hinunterglitt fragte er sich, was oder wen sie dort unten wohl antreffen würden. Dann schlug er auf feuchtem Boden auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)