The Princess von Pragoma ================================================================================ Kapitel 8: ----------- "Wir gehen erst mal in mein Zimmer, da kannst du eine Decke haben und vielleicht solltest du ein heißes Bad nehmen", schlug der Silberhaarige fest und rief schon eine der Bediensteten, damit diese alles vorbereiten konnte. "Dankeschön, Prinzessin..." Ein heißes Bad nahm er genauso gern an, wie eine kuschelig warme Decke. Voller Vorfreude trabte er also hinter der Bediensteten und der Prinzessin her. In Ordnung, überdachte er nochmal alles, wenn ich es jetzt wirklich genau überlege, ist sie zwar manches Mal eine üble Kratzbürste, aber gleichzeitig hat sie ein Herz aus Gold. Ich sollte mich wirklich aufrichtig bei ihr revanchieren... während er so dachte, nickte er auch ab und zu vor sich hin, achtete auch nicht auf sein Umfeld und stolperte fast auf der Treppe. "Was machst du denn da?" Kadaj drehte sich verwundert zu Reno um und sah diesen fast auf der Treppe liegen. "So wird das aber nichts mit dem Bad", schüttelte er den Kopf und reichte ihm erneut die Hand. "Entschuldigung, werte Prinzessin." Verlegen kratzte das rote Wuschelhaar am Hinterkopf. "Ich war etwas zu sehr in Gedanken, auf die warme Decke und so fixiert. Da habe ich schon nicht mehr aufgepasst, wohin ich trete..." Mit einem treuen Dackelblick unterstrich er noch seine Aussage und nahm dann brav wieder die Hand. Kadaj schüttelte nur seinen Kopf, dennoch zierte ein Lächeln seine Lippen. "Na komm, nicht, dass du dich wirklich erkältest." "Ihr habt recht. Mir ist auch schon ziemlich kalt, lieber schnell unter die Decke", nickte er zustimmend und kam wieder in die Hufe. Reno hielt weiterhin auch die Hand Kadischas und musste feststellen, dass sie herrlich warm war. Kadaj schmunzelte erneut, übergab Reno, als sie in seinem Zimmer waren die Decke und bat ihn sich so lange vor den Kamin zu setzen. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Schnell hatte er sich eingewickelt und auch die nasse Hose so unauffällig ausgezogen. Als er dann auch noch am Kamin saß, wurde ihm wärmer. Der Prinz kuschelte sich so in die Decke ein, dass nur seine Nasenspitze und die Haare herausschauten. "Und, wird dir schon wärmer?", setzte sich Kadaj fragend hinter Reno, schlang vorsichtig wie unten am See seine Arme um ihn, und schmiegte sich etwas an. "Hmmn ...", brummte dieser wohlig und bekam rote Wangen. "Das ist schön warm..." Als er dann noch registrierte, dass wieder die schmalen Arme um ihn lagen, wurde er noch roter und vermummte sein Gesicht noch weiter mit der Decke. Zufrieden darüber, dass Reno nun nicht mehr kalt war, knuffte Kadaj ihn erfreut gab ihm einen Kuss auf den Haarschopf und stand schließlich auf. "Ich schau mal wie weit dein Bad ist." Nickend, und nur so gerade eben über den Deckenrand guckend, sah Reno, wie die Prinzessin in das Bad ging. Hab ich das jetzt richtig mitbekommen? Hab ich einen Kuss auf den Kopf bekommen? Sie ist wirklich nett, wenn sie möchte... Kadaj trat, ohne sich umzudrehen, ins Bad, testete die Wassertemperatur und kam schließlich wieder zurück in sein Zimmer. "Dein Bad ist fertig. Ich suche dir trockene Sachen", verließ er kurz sein Zimmer. "Dankeschön, Prinzessin", rief er hinterher und ging eingemummelt in das Badezimmer. Flink war er in der Wanne und streckte sich gemütlich aus. "Ist das herrlich!", murmelte er und tauchte komplett unter. Kaum hatte Kadaj trockene Sachen ergattert, brachte er diese zurück in sein Zimmer, klopfte aber an der Badezimmertür an. "Ich leg dir die Sachen kurz rein", öffnete sich die Tür und ein nun blind wirkender Kadaj legte rasch die Sachen auf dem Schränkchen ab. "Vielen Dank!", blubberte es aus dem warmen Wasser. Der Prinz hatte es sich richtig gemütlich gemacht, spielte ein bisschen mit dem Schaum und schnurrte selig vor sich hin. "Ich geh dann mal wieder." Und Schwups hatte er die Tür geschlossen und setzte sich sichtlich peinlich berührt auf sein Bett. Das hatte der Prinz nicht mitbekommen, hatte nur noch über den Wannenrand gewunken. Dann war er schon wieder abgetaucht, blubberte vergnügt und kam bald wieder an die Oberfläche. Kadaj legte sich ein wenig hin, schloss seine Augen und schlummerte kaum später ein. Der Rotschopf hatte keine Ahnung, wie lang er schon so dümpelte, aber so langsam wurde es Zeit, wieder herauszukommen. Also kletterte er heraus, trocknete sich ab und zog sich an. Die Sachen passten prima und waren auch legerer. "Pluspunkt für dich, Prinzessin. Du hast echt Geschmack." Flötend betrat Reno dann wieder das Zimmer und entdeckte Kadaj zusammengerollt auf dem Bett liegend. "Wie niedlich..." "Niedlich? Wer ist niedlich?" Kadaj hob fragend den Kopf, drehte sich zu Reno hin und schaute ihn an. "Ach... na ja..." Drucksend und überrascht, dass sein Gegenüber wohl doch nicht so tief geschlafen hatte wie gedacht, blieb der Prinz erst einmal stehen. "Nun, um ehrlich zu sein, habt ihr eben recht niedlich ausgesehen. So zusammengerollt und schlafend... wie eine Katze oder ein kleiner Igel." Kaum hatte er das ausgesprochen, fügte er noch schnell hintenan: "Das mit dem Igel ist keine Beleidigung! Ich mag Igel..." Kadaj setzte sich langsam wieder auf, richtete erst mal seine verwirrten Haare und sah den Rothaarigen weiter an. "So, so, ein Igel also. Na ja ich rolle mich halt gern ein, daher ist mein Bett auch so groß", kicherte er schließlich leise. "Meines ist schmaler und auch nicht ganz so weich, wie das eure. Aber ich bin auch unruhiger. Nun ja, ein kleiner Igel, ja." Er setzte sich auf den Stuhl beim Spiegel und hielt noch die Decke in der Hand. "Ähm, ich wollte mich nochmals bedanken. Das Bad hat sehr wohlgetan und die Decke auch." "Nicht der Rede wert, immerhin will ich ja nicht, dass du mir vor dem Traualtar noch umkippst", witzelte Kadaj ein wenig, stand dann aber auf und nahm Reno die Decke aus der Hand. "Hin und wieder kann ich ja auch nett sein", schmunzelte er beim Zusammenlegen der großen Wolldecke. "Nur hin und wieder oder auch öfter? Ist nur reine Neugierde, denn wenn wir bis an das Ende unserer Tage nun einmal zusammenleben sollen, wüsste ich das schon ganz gern." Das war ebenfalls in keiner weise, als böse gedacht, weil ihm die Prinzessin so halt wirklich lieber war und sogar sympathischer. "Und wenn ich das wüsste, wüsste ich auch immer, worauf ich mich dann freuen kann, wenn es Zoff gibt..." Kadaj schmunzelte, trat näher an Reno heran und blieb nur wenige Zentimeter vor ihm stehen. "Finde es doch heraus...", hauchte er ihm leise entgegen, blickte ihm dabei tief in die Augen und schlug diese mit einem Mal zu. Da musste er erst einmal schlucken. Kadajs Gesicht war recht dicht vor dem seinen und mit den geschlossenen Augen... kurz überlegte er, ob er es wirklich machen sollte. Aber was sollte ihm schon schlimmstenfalls passieren? Ich bekomme höchstens eine gescheuert... dachte er, dann beugte er sich leicht hinunter und gab seinem Gegenüber einen kleinen Kuss. Dabei schloss auch er die Augen, aber war allzeit bereit, sich zu ducken, um einer Ohrfeige zu entgehen. Kurz blinzelte Kadaj beim Berühren seiner Lippen, er zuckte verdächtig, aber nur um noch näherzukommen, die Arme um den Prinzen zu schlingen. Der zuerst die Augen weit aufriss, kurz ungläubig schaute, es ihm aber dann gleich tat. Auch er schloss wieder die Augen und verlängerte vorsichtig den Kuss. Sie hat sehr weiche Lippen... stellte der rote Prinz fest. Kadaj schmunzelte leicht, als man ihn sanft umfasste, er näher an Reno gezogen und weiter geküsst wurde. Es war ihm doch etwas peinlich, aber als er noch näher an Reno gezogen wurde, überschlug sich sein Puls beinahe, sein Körper reagierte merkwürdig auf die Umarmung und fing an zu zittern. Noch schlimmer wurde es beim Berühren seiner Lippen, sein Herz schlug so hart gegen den Brustkorb, verdreifachte sich und das Blut rauschte in Rekordzeit durch die Venen. Reno wiederum wurde rot, ihm wurde heiß und es kribbelte in seinem Bauch. Das kannte er auch noch nicht. Werde ich jetzt doch krank?, durchfuhr es ihn. Nein, das muss etwas anderes sein... Herzklopfen, Puls-rasen, weitere Hitzewallungen... alles drehte sich. Mit sehr viel Gefühl, einer Brise Selbstsicherheit und ein wenig Verspieltheit, naschte Kadaj weiter von den weichen Lippen Renos, kraulte seinen Nacken und seufzte zufrieden auf. Gänsehaut, dachte er, ich bekomme eine Gänsehaut! Aber es gefiel ihm auch irgendwie, denn es war eine warme, prickelnde Gänsehaut. Ein angenehmes leises Brummen kam von ihm und er hielt die Prinzessin noch etwas fester im Arm. Reno immer noch an sich gedrückt gehalten, spürte Kadaj dessen Hand an seinem Kopf, wie diese sanft durch sein Haar strich und ihn erneut zum Lächeln brachte. Nun etwas mutiger werdend, knabberte er frech an der Unterlippe, leckte mit der Zungenspitze über die Konturen nach. Dass die Prinzessin mutiger wurde, gefiel ihm gut und auch der Duft, der von ihr ausging. Ein wenig öffnete er die Lippen, lockte sie so, um zu sehen, was sie sich noch trauen würde. Der Rotschopf war neugierig geworden. Dieser öffnete seine Lippen für den Rothaarigen, empfing die fremde Zunge mit unterdrückter Freude, spielte mit ihr und warf sie nach kurzer Zeit zurück, durchbrach die Lippen von Reno und erkundete dessen Mundhöhle. Immer noch hatte er dabei die Hände in dessen Nacken, streichelte und kraulte ihn und stupste immer wieder seine Zunge an, wenn sich diese seiner näherte. Neckisch stupste Reno zurück, lockte durch Streifen Kadaj und genoss den Geschmack, den das Spielen hatte. Süßlich und fast schon verboten gut. Seine Finger glitten weiter durch das silberne Haar, zitterten dabei leicht und sein Puls dröhnte wie eine Trommel in seinen Ohren. Kadaj zog Reno noch näher an sich heran, wollte die Lippen noch mehr auf den seinen spüren, wollte seinen Geschmack auf der Zunge schmecken und verwickelte ihn in einen intensiven Kuss. Sie ist wirklich süß, süßer als andere und sie kann küssen! Nicht wie die kleinen Dorfmädchen, nein, viel schöner... kam es ihm in den Sinn. Wie er nun so ganz dicht herangezogen worden war, konnte Reno fast den Herzschlag der Prinzessin fühlen. Ob ihr Herz auch so wild schlägt und ob ihr Puls auch so donnerte? Das Blut in ihren Adern toste, wie die See bei Sturm? All diese Fragen blitzen kurzzeitig auf, verschwanden dann aber wieder und gingen unter. Dabei zitterte Kadaj so stark, seine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an und doch wollte er dieses Gefühl nicht mehr missen, nicht von diesen Lippen ablassen. Ein wohlig Seufzen entwich seinen Lippen, sein ganzer Körper fing an zu beben, diese Nähe war mehr als ungewohnt für ihn und noch nie hatte er solche Gefühle gefühlt, sei es tiefer Schmerz, noch die unangenehme Liebe. Reno hatte es tatsächlich geschafft die dicken Mauern niederzureißen. Die Lippen beruhigte sein zartes Gemüt. Beruhigend streichelte er über ihren Rücken, wollte der Prinzessin die Anspannung nehmen. Er genoss das Seufzen seines Gegenübers und die Wärme, die von dort kam. Dass er etwas in Kadaj geweckt oder verändert hatte, wusste Reno nicht. Aber er wusste, dass sich etwas in seinem Inneren veränderte. Das Gefühl der Schmetterlinge wuchs an und ums Herz war ihm sehr warm. Die Prinzessin erschien nun in einem ganz anderen Licht. Freundlicher und liebenswerter, als zuvor. Immer noch zitterte Kadaj, nur langsam beruhigte er sich und löste sich langsam von den Lippen des Anderen. Lächelnd und eine leichte Spur von verklärt im Blick, sah er Reno an. Der war noch leicht rot im Gesicht und blickte ganz leicht zu Boden. Dann machte er einen Augenaufschlag und sah Kadaj direkt ins Gesicht. Die Augen ihm gegenüber funkelten in einem schönen Grün und leise murmelte er: "schön..." Kadaj wagte es nicht zu sprechen, er schaute Reno einfach an, hörte dessen Wort, welches aber nur sehr leise war und lächelte erneut. So... so ein hübsches Lächeln! Wow, so hübsch und lebhaft... sang ein leises Stimmchen in seinen Gedanken. Wieder flüsterte Reno leise. "Du bist wirklich schön..." "Du machst mich ganz verlegen", murmelte Kadaj leise, schloss kurz die Augen und eine niedliche Röte zierte nun sein Gesicht. Den Kopf schüttelnd schaute er zu Boden. "Ich mein das ganz ehrlich. Im ersten Moment erscheinst du zickig oder auch garstig, aber irgendwie bist du gar nicht so, wenn man dann genauer hinschaut..." Kadaj seine Augen öffneten sich wieder, er starrte Reno an und dann grinste er. "Nun ja, ich hatte dir doch gesagt, dass ich nett sein kann." "Na ja, vielleicht solltest du es öfters sein. So bist du viel hübscher und du strahlst so auch mehr Wärme aus", nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. Es tat ihm auch mittlerweile leid, sie Hexe genannt zu haben und auch die anderen Beleidigungen taten ihm leid. Lächelnd blickte Kadaj sein Gegenüber an, er nahm die Hand hoch und legte sie Reno vorsichtig an die Wange. Behutsam ging er vor, streichelte sie und lächelte ihn wieder an. "Danke, das hört man gern. Auch wenn es mich verlegen macht", nuschelte er sich in seinen nicht-vorhandenen Bart und sah ihn mit leuchtenden Augen an. "Na ja... es ist auch viel netter, als die Beleidigungen, die ich an deinen Kopf geschleudert habe. Die tun mir auch ehrlich gesagt schon wieder leid und ich entschuldige mich dafür. Auch, wenn ich so was sonst nicht mache..." Die leuchtenden Augen schienen ihn zu hypnotisieren, wegsehen konnte der freche Kerl von Prinz nicht. Erstaunt weiteten sich die Augen des Silberhaarigen, mit einer Entschuldigung hatte er wirklich nicht gerechnet. Dennoch fand er diese einfach zu süß und lächelte weiterhin. "Vergeben und vergessen...", hauchte er deswegen auch leise, kuschelte sich ein wenig an den Prinzen und seufzte leise. Mein Gott, ich kann es nicht fassen, dachte dieser. Vater muss so etwas wie einen sechsten Sinn haben. Er hatte wirklich recht, sie ist toll! Bei der Erkenntnis huschte nochmal die Röte über die Wangen. "Danke... ich schätze, vielleicht kommen wir doch irgendwie miteinander aus..." "Na das hoffe ich doch", murmelte Kadaj leise, sah jedoch nicht auf, wollte lieber so angekuschelt noch bleiben und dachte gar nicht daran, sich jetzt von ihm zu lösen. Unterdessen wunderte sich König Genesis, dass es so still geworden war. "Sephiroth, es ist so verdächtig still... was meinst du, was sie gerade anstellen?", fragte er schmunzelnd den Silbernen und pickte ihn leicht. Sephiroth zuckte kurz, dann sah er Genesis an. "Was die beiden machen? Gute Frage ... ich hoffe, nicht das, was du denkst, oder vielleicht denkst." "Vielleicht haben sie sich nun endgültig zusammengerauft und sich mal ausgesprochen. Was hast du denn vermutet, was ich denke, hm?" Amüsiert schmunzelnd versuchte er die Gedanken seines Gegenübers zu entschlüsseln. "Ich weiß auch nicht", räusperte sich der silberhaarige König rasch, wandte beschämt den Blick ab und schüttelte leicht seinen Kopf. "Sei ehrlich, du hast befürchtet, sie kratzen sich die Augen aus, oder noch schlimmer. Aber ich denke, unsittlich dürfte der Bengel nicht werden. So flegelhaft ist er dann doch nicht." Beruhigend legte er dem Silbrigen die Hand auf die Schulter. Sephiroth begann schwach zu lächeln. "Wenn er sie unsittlich angefasst hätte, würden wir wohl schon einen Schrei hören", seufzte er leise, nur würde der sicher nicht von Kadaj kommen, sondern von Reno, wenn er feststellte, dass Kadischa kein Mädchen war. "Stimmt, ein lauter Schmerzensschrei, der von einer saftigen Ohrfeige herrührt. Dein Kind würde ihm sicher eine solche verpassen", lachte Genesis auf und stellte sich dann seinen Sohn mit einem Handabdruck im Gesicht vor. Zwar hätte er auch Mitleid, doch Strafe müsste schon sein. "Ja, bestimmt", wurde er immer leise, schaute hoch zur Decke und seufzte schließlich aus. "Wir sollten vielleicht mal nachsehen, oder?" "Und lieber etwas zum Kühlen mitnehmen. Nur für alle Fälle versteht sich", stimmte der Rote scherzend zu und ließ gern seinem Freund den Vortritt. Sephiroth lachte kurz, dann schritt er aber die schmale Treppe nach oben und wollte sehen, was sein Sohn so machte, ob es diesem gut erging. Genesis folgte dicht hinterdrein, war sehr neugierig, wie die beiden sich denn jetzt verstanden und ob sein Sohn sich auch anständig benahm. Alles andere wäre ihm sehr peinlich. Sephiroth erreichte rasch das Zimmer seines Sohnes, er öffnete leise die Tür und hielt erstaunt inne. Er hatte mit vielem gerechnet, nicht aber, dass die beiden so vertraut kuschelten. "Was ist, warum bleibst du stehen, alter Freund? Ist was passiert?" Neugierig versuchte der rote König einen Blick zu erhaschen, konnte aber nicht viel sehen, da sein Freund ihn um ein Stück überragte und sein Mantel auch keinen Blick freigab. "Hat er was angestellt?" "Nein, aber sie kuscheln und das ziemlich eng", erwiderte Sephiroth leise, trat nun auch endlich zur Seite und machte Genesis Platz. Dem gingen fast die Augen über. Mit offenem Mund blieb er stehen und bekam zunächst kein Wort heraus. "Unglaublich... erst zanken wie die Kesselflicker und dann so schön zusammen kuscheln... sie sind wirklich ein schönes Paar...", wisperte er schließlich und lehnte sich an den Türrahmen an. "Ja, das sind sie", gab Sephiroth mit einem warmherzigen Lächeln zu, schmunzelte leicht und entfernte sich dann wieder von der Tür. Leise und hochzufrieden zog sich Genesis ebenso leise zurück, schloss die Türe und stieg hinter dem silbernen König die Treppe hinab. An ihrem Fuß blieb er stehen, sah fragend zum Anderen hin. "Wollen wir nicht einen Schluck darauf nehmen? Wie wäre es, mein Lieber? Zur kleinen Feier des Tages." Das Bild, das sich ihnen geboten hatte, hatte seine Erwartungen mehr als nur erfüllt. Sie sogar weit übertroffen. Sephiroth lächelte, fand den Vorschlag ganz nett und bat einen der Bediensteten ihnen etwas zum Anstoßen zu bringen. "Das muss gefeiert werden, vielleicht sollten wir den beiden etwas hochkommen lassen?" "Ausgezeichnete Idee, mein Lieber. Den genauen Grund müssen sie jetzt noch nicht wissen, das hat ein bisschen Zeit, sonst beschimpfen sie uns noch als Spanner." Lachend stimmte er also zu und als dann der Bedienstete mit einem Tablett und dem Getränk kam, wurde ihm auch gleich der Auftrag gegeben, auch etwas nach oben zu bringen. "Nun denn, auf eine glückliche Ehe, auf die beiden Reiche, die eines werden und auf uns", prostete der Rote dem Silbernen zu. Nickend nahm Sephiroth sein Glas in die Hand, prostete Genesis zu, fand das er alles gesagt hatte, was es zu sagen gab. "Dann prost", erhob er das Glas und schmunzelte zufrieden. Genesis nippte kurz an dem Glas in seiner Hand. "Hmm ... ein exzellenter Jahrgang, den du gewählt hast. Du hast wirklich ein Händchen für Weine, sei es im Einkauf, als auch bei deinem eigenen Gut. Wirklich, exzellent." Er genoss den Wein langsam und mit Muse, fand, einen solch guten Tropfen sollte ebenso wie der Grund, aus dem man ihn trank, Respekt gezollt werden. Es freute das Silberhaar, dass der Wein so viel Anklang bei Genesis fand, dass er Wein scheinbar genauso liebte, wie er es tat. "Ich kann doch schlecht mit einem grauenhaften Fusel daher kommen, nicht bei so einem Anlass." "Seit wann hast du denn grauenhaftes Gesöff im Keller? Du hast bisher immer Geschmack bewiesen, dafür würde ich jeden Eid schwören." Amüsiert lächelte er und nahm noch einen Schluck. Was Wein betraf, konnte wohl nichts Sephiroths Lager übertreffen. "Och mein Vater hat so einige Leichen im Keller", trat Kadaj amüsiert lächelnd ein, nahm diesem das Glas aus der Hand und nahm einen Schluck daraus. "Meiner aber sicherlich Schlimmere", lachte Reno frech, als er kurz darauf eintrat. Er nahm sich ein Glas, das an der Seite stand und füllte sich etwas Wein hinein. Als er dann probierte, pfiff er einmal laut. "Der ist ja fantastisch! Besser, als deiner, Vater. Tut mir leid, aber das kann man nicht leugnen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)