Versteckspiel im Internat von Finniwinniful ================================================================================ Kapitel 4: Eintönig und ruhig ----------------------------- Der nächste Tag begann mit einem extrem nervigen Wecker klingeln. Ich schreckte hoch und sah mich panisch um, während Jay noch seelenruhig weiterschlief. *Ist das zu fassen? Pennt er bei seinem eigen Wecker einfach weiter! * ging es mir durch den Kopf. Ich quälte mich aus meinem Bett und ging rüber zu seinem Nachttischt um den Wecker aus zu stellen. Das er noch am schlafen war, passte mir ganz gut, denn so konnte ich mich in Ruhe fertigmachen. Nachdem ich im Bad war versuchte ich Jay wach zu bekommen, was sich als nicht gerade leicht rausstellte. Nun verstehe ich, warum dieser Wecker. Da er nicht aufstehen wollte, entschied ich mich für die einfachste Lösung: ihn aus dem Bett schmeißen! Gedacht, getan. Er flog mit einem lauten schrei vom Bett und meckerte rum. „Was soll denn die Scheisse? Geht das nicht auch netter? Hättest nur was sagen brauchen, aber nein, schmeißt mich einfach runter…das tut weh!“ „Selbst schuld! Ich hab´s versucht, aber du hast auf nichts reagiert!“, rechtfertigte ich mich. „Oh man, selbst Rick ist netter in der Hinsicht!“, ging es weiter, ehe er sich ins Bad verzog. Kurz bevor wir los wollten sprang die Tür auf und ein wie es aussah schlecht gelaunter Rick stand in der Tür. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fragte Jay auch gleich. Als Antwort bekam er jedoch nur einen Bösen Blick und ein grummeln. „Wow, schein schlimm zu sein“, meine Jay, drehte sich zu mir und meinte, „spreche ihn am besten bis zu seinem ersten Kaffee nicht an, sonst wirst du geköpft!“ Ich sah zu Rick, der mir just in dem Moment ebenfalls einen vernichtenden Blick zuwarf und sich auf einen der Stühle pflanzte. „Wie siehts denn überhaupt mit Frühstück aus?“, fragte ich nach einigen Sekunden. „Dafür gehen wir nun nach unten in die Cafeteria. Da gibt’s eigentlich alles, was man braucht.“, wurde mir erklärt. Ehe ich mich versah wurde ich auch schon grob von Rick aussem Zimmer geschoben. Wir rechts den Gang entlang, links die Treppe, welche wir gestern raufgegangen sind, wieder runter, nur um dann wieder durch die Tür und nach rechts zu gehen. Ca 3 oder 4 Meter weiter war eine riesen Tür, durch welche ich geschoben wurde. Vor mir breitete sich ein riesen Saal aus. Rechts von mir war eine Schlange von Schülern und Schülerinnen, welche Tablets mit Tellern, Schüsseln und unterschiedlichen Sachen standen. Sie standen an einem Buffet und luden sich dort verschiedene Dinge zu essen auf. Dorthin wurde ich als nächsten geschoben. Mir wurde ein Tablet in die Hand gedrückt und weiter gings. Als ich vor dem ganzen Essen stand, wusste ich nicht weiter. Die Auswahl war echt nicht ohne. Von verschiedensten Müsliarten bis hin zu Brot, Brötchen, Baguettes, bis Eier in verschieden varianten. Ob gekocht, Spiegelei, Rührei und dann noch irgendwie eine Art, welche ich nicht identifizieren konnte. An Aufschnitt gab es verschiedene Arten Salami, Bierschinken, Gekochter Schinken und noch mehr, bis zu Vegetarischen Aufschnitt. Mindestens 10 Käsesorten sah ich hier, die ich kannte. Ich stand bestimmt 5 Minuten davor und konnte mich nicht entscheiden. Schließlich entschied ich mich für ein Brötchen, Nutella, Marmelade und 2 gekochte Eier. Weiter ging es zu den Getränken. Auch dort war eine Auswahl verschiedenster Säfte, Wasser, Cola, Sprite und so, Kaffee, Cappuccino, Milch, dazu Kakaopulver, Vanillepulver und Erdbeerpulver und vieeele Teesorten wie z.B. Fenchel, Apfel, Zitrone, schwarzen und grünen Tee und so weiter. Ich entschied mich für einen Fenchel-Anis-Kümmeltee und suchte dann Rick und Jay, was nicht unbedingt einfach war. Es waren einfach so viele Leute hier, welche sich um die unzähligen Tische setzten und noch drum standen. Ich sah mich um, konnte sie aber nicht entdecken. Ich fühlte mich verloren. Im nächsten Augenblick legte sich eine Hand auf meine Schulter und ich sah in zwei extrem intensiv grüne Augen, welche mich liebevoll musterten. „Na, was stehst du hier rum, wie ein verschrecktes Reh? Weißt nicht wohin?“, fragte mich dann Vju. „Nich wirklich. Ich habe Jay und Rick verloren und habe keinen blassen Schimmer, wo sie sind!“, gestand ich, froh, dass sie mich gefunden hat und ich somit nicht wie bestellt und nicht abgeholt hier rumstand. „Dann komm mal mit!“, forderte sie mich auf und ging geradewegs auf einen Tisch in der hintersten Ecke zu. Ich folgte ihr und versuchte dabei nichts von meinem Essen zu verlieren, so oft, wie ich anderen und zurückgeschobenen Stühlen ausweichen musste. Nach einer mir unendlich lange vorkommenden Wanderschaft, kam auch ich endlich an dem Tisch an, wo sich Vju neben Jay setzte und ihm einen Kuss gab. Neben den beiden saß auch Rick da, welcher neben einem Wasserstoffblonden extrem dick geschminkten Mädchen saß. Sie hatte Hot Pants und ein seeehr weit ausgeschnittenes Top an. Als Rick mich sah, fing er an zu grinsen. „Auch geschafft? Es war mir einfach zu dumm dort zu warten, bis du dir was zu futtern geschnappt hast!“, sprach er und drehte sich wieder seinem Essen zu, nachdem ich mich hingesetzt habe. „Hättest du ja auch nicht, aber hättest trotzdem sagen können, wo ich euch später finde!“, war meine leicht zickig gesagte Antwort. Darauf hin sah er mich noch einmal an und gab nur ein gehässiges schnauben sich. *Ja danke auch* dachte ich und wand mich meinem Essen ebenfalls zu. Gestern hatte ich nicht sehr viel gegessen, weil ich doch irgendwie leicht nervös war, aber das würde ich vor anderen niemals zugeben! „Sorry, ich wollte uns unseren Tisch sichern und bin deswegen schnell weiter. Sonst hätte ich auf dich gewartet!“, entschuldigte sich Jay. „Ach, Vju hat mich ja aufgelesen.“ „Genau, Sawyer stand da wie ein armes kleines Kätzchen im Regen, was niemand haben will. Da konnte ich ihn doch nicht einfach so seinem Schicksal überlassen. Und du Rick, hättest echt etwas rücksichtsvoller sein können. Sawyer kennt sich hier noch nicht aus deswegen ist es unsere Aufga!“, fing Vju nun an, wurde allerdings unterbrochen. „Jetzt halt mal die Backen, was fällt dir ein, so mit Rick zu reden? Der Neue is immerhin Jay´s Zimmergenosse, also soll er sich auch um ihn kümmern, das ist ja wohl nicht Rickyleins Part! Also spiel dich mal nicht so auf!“, kam es von dem Mädel an Ricks Seite. „Verschwinde!“, kam es plötzlich und ich dachte, er meinte mich. Als ich allerdings aufsah, sah ich, dass Rick wohl das Mädchen neben sich meinte. „Wa…Wieso? Ich habe dich doch nur verteidigt! Das macht eine Freundin so!“, meinte sie leicht geschockt. „Hast du nicht gehört? Ich sagte Verschwinde! Sitzt du vielleicht auf deinen Ohren? Denkst du, ich lasse mich von nem Mädel verteidigen und wie kommst du drauf, du wärst meine Freundin?“, sprach Rick nun etwas gereizter. Sie sah ihn noch einen Moment weiter an, ehe sie aufstand, sich umdrehte und verschwand. Allerdings nicht, ohne ihm noch ein “Du verpasst was, Arschloch“ an den Kopf zu hauen. Rick zuckte mit den Schultern und wand sich dann an Vju. „Und du, Danke!“ Ich sah bestimmt aus wie ein plattgefahrener Waschbär, denn dieses Danke verstand ich nicht. Es war nichts wütendes, angepisstes oder Aggressives in seiner Stimme. Einfach nur ein Danke. Aber naja, ist nicht meine Sache. Ich aß mein Frühstück und wartete auf die anderen, bis sie ebenfalls aufgegessen hatten. Anschließend brachten wir die Tablets weg, packten uns was für die Schule ein und gingen richtung Schulgebäude. Der Weg dorthin war recht und links von Bäumen gezeigt und dauerte höchstens 10 Minuten. Kam mir Gestern länger vor um ehrlich zu sein. Für einen Märzmorgen war es auch recht angenehm draußen. Zwar nicht warm, aber auch nicht besonders kalt. Es war leicht Neblig, aber das war auch okay so. Auf den Weg zum Gebäude erklärte man mir, wie die verschiedensten Lehrer drauf sind, dass ich mindestens die hälfte von denen nicht habe, ist ja auch egal. In der Schule mussten Rick und ich uns von den anderen verabschieden, nachdem Jay ihn noch dazu gebracht hat, ihm zu versprechen, sich etwas um mich zu kümmern. Wir gingen durch die große Eingangstür und ich wurde gleich weiter nach links geführt. Wir gingen einen Gang lang, welcher von verschieden Fotos geschmückt war. Drauf waren wohl Schüler dieser Schule, denn unter den Bildern hing noch ein Schild mit Name, Klasse und Datum. Kurz bevor wir dort waren, blieb ich an einem Bild hängen. Es wurde vor 2 Jahren aufgenommen und zeigte meinen strahlenden Bruder, welcher eine Urkunde und einen Pokal in den Händen hielt. „Markus Senters. Du kennst ihn bestimmt auch, ist nun ein erfolgreicher Sänger und eigentlich überall bekannt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, ihr seid Brüder. Aber er hat nur eine Schwester. Diese bekommt man aber irgendwie nie zu Gesicht…schade, wenn man mich fragt, sieht bestimmt echt gut aus und verdreht jeden Schnösel den Kopf, nur um sie dann fallen zu lassen!“, meinte Rick plötzlich. Ich drehte mich zu ihm um und sah wie ein leichtes Grinsen seine Lippen ganz kurz zeichnete. „Das höre ich öfters. Ich muss sagen, ich habe höchstens erst ein Lied von ihm bewusst gehört.“, war meine Antwort, dass ich alle Lieder kenne und höre, bevor sie rauskommen, sage ich lieber nicht. Mit einem mal war Fassungslosigkeit auf seinem Gesicht zu erkennen. „Wie nur ein Lied? Bist du wirklich von dieser Welt? Wie kannst du nur? Der ist total hammer und du hörst nur ein Lied? Ich glaube ich spinne! Das wird sich nachher ändern! Das schwöre ich dir!“, meinte er total fassungslos und ging weiter. Aber nicht ohne nochmal das Bild meines Bruders anzusehen. Wir gingen ein paar schritte weiter und hielten vor einem Raum, vor dem schon einige andere standen. Als es klingelte, kam auch schon ein Mann auf uns zu. Er hatte kurze braune Haare, einen drei Tage Bart und einen gelassenen Gesichtsausdruck. Er trug eine Jeans und einen einfachen weißen Pulli. Unter dem Arm hatte er eine Tasche und in der linken Hand einen Schlüssel, welcher wohl für den Raum war. In den Raum konnte man nicht hineinsehen, weshalb ich keine Ahnung hatte, was nun haben würden. Rick wollte ich auch nicht fragen, von ihm wäre wohl auch nur gekommen, dass ich hätte auf den Stundenplan schauen können. Der Mann grüßte alle, sah mich einmal musternd an und schloss dann die Tür auf. Alle setzten sich auf einen Platz und ich mich einfach auf den, der noch übrigblieb, was wieder neben Rick war. Mag keiner neben ihm sitzen? „Wie ich sehe, gibt es einen Neuen Schüler in dieser Klasse. Magst du mir deinen Namen sagen und vielleicht etwas über dich erzählen? Wie z.B. wie es kommt, dass du nun hier bist, und was du spielst, oder ob du singst? Ich bin übrigens Herr Black.“, stellte er sich vor. Ich verdrehte die Augen und stand auf. „Ich bin Sawyer. Hier bin ich eigentlich nur, weil mein Vater es so wollte und ich spiele Violine. Singen kann echt überhaupt nicht!“, antwortete ich schnell. „Und wie lange spielst du schon? Sielst du auch anderes?“, fragte er weiter. Kann das nicht aufhören? „Die spiele ich schon seit...öhm…um umbei 11 Jahren. Sonnst spiele ich noch Klavier.“ Er stellte noch ein paar weiter Fragen, was für stücke ich gerne spiele und so weiter. Ich hasse solche Fragen! Dann ging es auch endlich los und er erklärte uns etwas über bekannte Musiker der Geschichte. Wie es aussah, hatte ich Geschichte. Markus hatte mir damals schon erklärt, dass sie hier ganz normalen Unterricht machen, es aber wenn möglich mit Musik verbunden und er auch Unterricht hatte, welcher sich nur um Musik drehte. Die erste Stunde verging eigentlich recht schnell. Ich sah ein, zweimal zu Rick rüber, welcher leicht zu dösen schien. Die nächsten Stunden bestanden aus: Mathe, Deutsch, Chemie, Englisch und als letztes, wer hätte es gedacht, Musik. Mathe und Musik waren Doppelstunden. Ich hätte lieber eine Stunde mehr Englisch gehabt als Mathe, aber man kann ja nicht immer alles haben was man will…leider! Während der Pausen trafen wir uns mit Jay und Vju. Sie fragten mich jedes Mal, wie ich meine Lehrer fände und was wir hatten. Ansonsten redeten die drei die meiste Zeit nur zu dritt, ich zog mich etwas zurück. Und so verging die Schule eigentlich recht eintönig und ruhig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)