I'm with you till the end of the line von Tsukkiyomi ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Kälte. Schmerzen. Es war Jahre lang dass was ich fühlte, etwas anderes fühlte als ... Diese Leere. Nichts was mich zu dem werden lässt was ich einmal war. Hydra. Sie haben mich zu etwas gemacht dass ich nie sein wollte. Schweiß gebadet wachte ich in dieser Nacht auf, ich hatte eine kleine Wohnung, schon fast am Ende der Welt bezogen in der Hoffnung dass man mich nicht findet. Der Vollmond verspottete mich in dem er mir ins Gesicht strahlte. Mein Haar klebte mir am Nacken und teils im Gesicht. Schon wieder. Schon wieder war es passiert, diese Träume in den ich schon wieder tötete. Nichts würde meine Schuld je lindern können. Diese Menschen verfolgen mich, überall hin. Die Decke warf ich von mir, kalte Luft kam an meine nasse Haut da ein Fenster nicht mehr richtig schloss. Draußen hatte es geschneit und die Minusgrade drangen in diese kleine Wohnung ein. Meine nackten Füße berührten den Boden und trugen mich in diese kleine Küche in der der Kühlschrank laute Geräuschte machte. Die Tür hielt nicht mehr sonderlich gut aber hier war es eh kalt genug damit die wenigen Lebensmittel nicht verderben. Eine Dose Bier nahm ich mir heraus, öffnete diese mit einem Zichen und trank und trank bis diese leer war. Meine Hand zerquetschte die Dose und ich warf sie in die Spüle. Bucky! Diese Stimme, sie dran schon wieder vor. Seit ich diesen Mann gesehen hatte, auf der Brücke und gegen ihn kämpfen musste, musste ich ständig an ihn denken. Steve. Man hatte ihn so genannt und etwas sagte mir dass es stimmte. Hin und wieder kamen Gedanken hoch, ich sah dieses Gesicht aber er sah dennoch anders aus. Kleiner. Krank. Als ob man ihn beschützen müsste. Immer wenn ich dieses Gesicht sah verspürte ich Sicherheit, Geborgenheit. Als ob ich zu Hause wäre. Doch ich würde nie wieder zu Hause sein. Mein Blick glitt zu dem kleinen Buch in dem ich alles aufschrieb was mir einfiel. Hinten die Dinge von denen ich glaubte sie erlebt zu haben, vorne die Dinge die ich mir sicher war. James Buchanan Barnes. Diesen Namen war mir bekannt, es war wahr also hieß ich eigentlich so. Bucky. So nannte man mich, darauf reagierte ich damals. Winter Soldier. Das war es was Hydra aus mir gemacht hatte. Brooklyn. Hier hatte ich gelebt. Ich atmete tief ein und aus, mein Herz pochte wie wild, nichts beruhigte mich. Bucky! Schon wieder diese Stimme. Meine beiden Hände schnellten an meinen Kopf als wollten sie diese Person festhalten. Doch diese Stimme war so schnell weg wie diese gekommen war. Meine Füße trugen mich zurück in den Raum dass ich als Wohnzimmer nutzte, zog das an was über dem einzigen Stuhl hin den ich besaß, zog eine Hose und Schuhe an ehe ich nach draußen ging. Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut als mir die Kälte fast schon ins Gesicht schlug. Winter Soldier ... eigentlich sollte mir Kälte nichts ausmachen aber es erinnerte mich sehr daran wie oft man mich still gelegt hatte, wie oft man mich eingefroren hatte. Der Schnee gab unter meinen Füßen nach, hinterließ eine Spur als ich zu einem Wald zusteuerte der in der Nähe war. Draußen fühlte ich mich nie wohl, noch immer hatte ich das Gefühl verfolgt zu werden. Mein Körper war immer alarmiert, ich würde mich verteidigen selbst wenn ich es nicht einmal wollte. Ja ich hatte Angst vor dem Tod. Was würde passieren? Müsste ich für meine Sünden bezahlen? Für das Töten? Würden mich diese Seelen besuchen und mich für immer das spüren lassen was ich ihnen angetan hatte? Ich hatte nicht bemerkt dass ich auf die Knie gesunken war, meine natürliche Hand schmerzte schon wegen der Kälte des Schnees und mein Atem ging schnell. Gedanken. Wie konnte man Gedanken abstellen? Niemand der mir meine Fragen beantworten konnte. „WARUM????“ brüllte ich in die Nacht. Meine Verzweiflung konnte man mir ansehen, tiefe Augenringe zeigten dass ich kaum noch schlafe. „Buck!“ schon wieder diese Stimme. Ich bildete es mir nur ein. Ich bilde es mir nur ein. Ich bilde ... doch ich spürte aufeinmal eine warme Hand auf meiner Schulter, schnell fuhr ich herum, sah jemanden und sprang auf die Beine, die Hände vor mein Gesicht um mich zu schützen. „Bucky, nicht doch ... beruhig dich ...“ ich bildete mir diese Stimme nicht ein. Der Mond strahlte auf ihn, auf diesen Mann der mir immer und immer wieder in Gedanken gezeigen wurde. Steve! Er lächelte mich an, stand jedoch da als wollte er sich einem schreckhaften Tier nähern. Dieser Mann lächelte mich an, seine Augen leuchteten als hätte er etwas gefunden dass er schon die ganze Zeit gesucht hatte. „Kannst du dich an mich erinnern?“ fragte er mich wirklich und ich öffnete meine Lippen aber ich konnte nicht anworten. „Ich weiß, dass es schwer für dich ist“ woher will er das wissen? „Steve“ hauchte ich dann doch aufeinmal. Noch mehr lächelte dieser und nickte. „Du kannst dich an mich erinnern“ er sah so erleichtert aus. Doch dann streckte er eine Hand nach mir aus „Komm! Ich hab dich überall gesucht“ ich wollte lächeln aber ich konnte einfach nicht. „Wir werden einen Weg finden, Bucky. Versprochen!“ er versprach mir das alles gut werden würde. Aber konne es wirklich so sein? Ich ging etwas auf ihn zu, ergriff aber nicht seine Hand. Mein Körper wollte etwas anderes tun als mein Kopf wollte. Steve sah mich irritiert an als ich nicht seine Hand ergriff sondern noch näher kam. Meine Arme schlangen sich um ihn, ein Stück der Heimat kam zurück. „Steve“ flüsterte ich wie ein kleiner Junge der endlich wieder zu Hause war. Wahrscheinlich war es Jahrzehnte her seit ich das letzte Mal geweint hatte aber heiße Tränen liefen Stumm über meine eiskalte Wangen. „Jetzt wird alles wieder gut ...“ Steves Stimme hauchte mir dies entgegen und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl dass es wieder gut werden konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)