Biss auf's Blut von Pragoma ================================================================================ Kapitel 17: ------------ Cloud nickte, etwas zu sagen fiel ihm schwer, zu sehr versuchte er diesen Gedanken zu verdrängen, aus seinem Kopf zu verbannen, doch hatte er sich festgebissen, wie Kadaj es wahrscheinlich bald in seinem Hals tun würde. Würde er das tun? Ihm sein Blut aussaugen, ihn bis zum letzten Tropfen leer trinken, weil er 'Hunger', hatte? Hunger hatte Kadaj keinen, jedenfalls nicht jetzt. Er war mehr daran bedacht seine Nähe, seine wohltuende Wärme zu spüren. Wie eine Katze rollte er sich deswegen auch zusammen, zupfte an seiner Decke und sah den Blonden immer noch verträumt an. Sanft streichelte dieser ihm über den Rücken, lächelte ihn ebenso an, wie er ihn und doch tief in seinem Inneren hatte Cloud Angst davor, was er alles in seinem Blutrausch mit ihm anstellen könnte. War er denn nicht momentan der süße Nachtisch, genau auf einem Silbertablett nur darauf wartend bis Kadaj es kostete? Je länger er drüber nachdachte, desto länger er versuchte dies zu verdrängen, desto schlimmer wurden sie. Ruhig sehe Kadaj ihn an, musterte sein Gesicht und fuhr ihm mit dem Finger über seine Lippen. "Cloud was hast du denn, du wirkst auf mich etwas nachdenklich", sprach er ihn leise an, sah ihn weiterhin in seine schönen Augen. "Nichts, es ist nichts", verneinte dieser seine Frage, lächelt und küsste ihn kurz und sanft auf seine Lippen. So kalt, sie waren so kalt, doch er wollte den Silberhaarigen trotzdem, auch wenn er seinen Tod bedeuten sollte. Nickend nahm Kadaj seine Worte hin, konnte ihnen aber keinen rechten Glauben schenken und ließ seinen sanften, aber kurzen Kuss nur zu gerne zu. Langsam, fast schon scheu löste Cloud sich, öffnete halb seine Augen und sah ihn an, fragte sich innerlich ob Kadaj ihn zu seinem gleichen Machen würde, doch würde er es tun, es wollen? Nein, er wollte kein Leben in Dunkelheit, lieber starb er in seinen Händen, in der Hoffnung seine Wärme doch irgendwann spüren zu können. Ruhig sah Kadaj seinen Liebsten an, lächelte dabei und streichelte ihm zart über seine Wangen. Cloud mochte es, wenn er so zärtlich war, wenn er ihm so nahe war, auch wenn seine Kälte ihm eine Gänsehaut über den Rücken hinunterfahren ließ. Ruhig lag der Silberhaarige in seinen Armen, doch etwas beschlich ihn, ein Gefühl von Hunger und Durst. Dass Kadaj begann sich langsam zu verändern verdrängte Cloud, wollte es nicht wahrnehmen, dass sein Körper sich leicht versteift und seine Atmung ebenfalls etwas schwerer wurde. "Cloud mir ist schlecht und Hunger hab ich auch, aber nicht auf das was ich sonst esse … vielmehr auf Blut …" Mit jedem Wort, das er sagte, wurde er leiser, schämte sich dieser und sah weg. "Es wird, du darfst nicht daran denken", versuchte Cloud ihn abzulenken, setzte sich auf, zog ihn zu sich und presste seine Lippen auf die seinen. Er wusste, dass das fließende Blut, welches immer noch in seinen Adern kochte, wie ein Magnet auf Kadaj wirkte, seinen Hunger nur noch steigerte, aber er war stark, er glaubte daran, dass Kadaj ihm nichts tat. Gerade als Kadaj antworten wollte, zog sein Liebster ihn an sich, küsste ihn auf die Lippen. Er versuchte wirklich sich abzulenken, doch konnte er es nicht. "Cloud bitte, das bringt nichts. Das Gefühl wird nur noch stärker." "Doch, bitte, gib nicht nach!", versuchte Cloud es einfach weiter, sah ihn auch schon flehend an, doch sah er auch zugleich, wie seine Augen sich im Blutrausch änderten. Entschuldigend sah der Silberhaarige ihn an, spürte, wie sich seine Augen blutrot färbten und sich stark veränderten. "Ich kann nicht, es wird immer stärker"! Er krümmte sich bereits vor Schmerzen, presste sich beide Arme gegen den Bauch und rollte sich über die Laken seines Bettes. Hilflos sah Cloud ihm zu, wusste nicht, was er tun sollte, er war es nicht gewohnt einen Vampir in seine Nähe zu lassen, ihn zu mögen, zu lieben. Töten würde er ihn nicht, konnte er nicht, wie denn auch? Langsam, zitternd streckte der Blonde seine Hand nach ihm aus, berührte ihn an seiner Schulter. Alles, was danach passierte nahm, er kaum wahr, wie durch einen weißen Schleier, der sich über seine Sinne legt. Kadaj drückte Cloud sanft aber bestimmend zurück auf die Matratze und küsste ihn noch einmal, ehe er langsam über seinen Hals leckte und seine Eckzähne blecken ließ. Beruhigend strich er ihm über die Brust, biss rasch in seinen Hals und fing an sein Blut zu trinken. Er hoffte inständig, dass er das Monster in sich unterdrücken konnte, anderenfalls würde es gleich für Cloud tödlich ausgehen. "Ahhh~", ein leises Keuchen entwich Clouds Kehle, er spürte deutlich, wie er aus ihm das Blut saugte, hörte, wie er es trank und schloss seine Augen, biss sich leicht auf die Unterlippe, versuchte das alles zu ignorieren. Sein Körper wurde schwächer, doch wusste er, dass er nur schlafen würde, solange sein Körper den Verlust wieder in Ordnung brachte und er normal wieder denken konnte, sich bewegen kann, genug Kraft hatte. Gierig trank Kadaj das Blut, schmeckte den metallischen Geschmack in seinem Mund, leckte sich über die Lippen und bemerkte erst später, was er hier eigentlich tat, das er von seinem Blut trank. Rasch löste er sich von Cloud, robbte erschrocken von ihm weg und verkroch sich unter der Decke. Schwer atmend lag der Blonde jedoch noch hier, versuchte wieder zu Kräften zu kommen, öffnete nur langsam seine Augen und versuchte sich gleichzeitig aufzusetzen. "Ka … Kadaj", murmelte er seinen Namen, suchte nach ihm, doch alles, was er fand, war eine etwas zu große Kugel unter der Bettdecke, welche wahrscheinlich der Silberhaarige selbst war. "Komm raus, Kadaj", forderte er ihn auf, wollte ihn sehen, ihm nahe sein, er war doch da. Er würde ihn nicht töten, es würde nicht gehen er brauchte also keine Angst zu haben. Clouds fordernde Stimme ließ Kadaj zittern, er verkroch sich noch mehr unter der Decke und schüttelte hastig seinen Kopf. Er hatte ihm wehgetan, konnte ihn deshalb nicht ansehen und verkroch sich weiterhin. "Sei kein Feigling und komm endlich raus!", zischte der Blonde nun schon leicht verärgert, seufzte jedoch kurz darauf und ließ sich wieder zurück in die Kissen fallen. Er war müde, seine Augenlider waren schwer und es kostete ihn Unmengen an Kraft diese, offenzuhalten. "Bitte komm raus", murmelte er noch leise, wisperte schon fast, diese drei kleinen Worte verschwanden so schnell in dieser Stille, wie sie gekommen waren und dennoch hatte er nicht das Gefühl, als ob sie etwas bezweckt hätten. Nur langsam kam Kadaj nach Clouds verärgerten Worten unter der Decke vor, lugte vorsichtig zu ihm hoch und kroch schließlich neben ihn. Dennoch schwieg er, hatte Angst etwas Falsches zu sagen oder mit Worten alles noch schlimmer zu machen. "Es ist doch schon gut", murmelte der Blonde ihm zu, versuchte zu lächeln doch gelang es ihm nicht ganz, nicht so, wie er es wollte. Sanft nahm er seine Hand, zog ihn zu sich runter und bette seinen Kopf an seiner Halsschlagader, dort wo er hineingebissen hatte. "Siehst du, die Wunde ist nicht schlimm", fügte er zu seiner Tat hinzu und hoffte dadurch die Angst aus ihm nun vertrieben zu haben. Nur langsam beruhigte Kadaj sich in seinen Armen kuschelte sich an ihn und hörte dem zu, was Cloud ihm leise sagte. "Aber ich habe dich gebissen und nun wirst du einer von uns", nuschelte er leise und vergrub erneut seinen Kopf in seiner Halsbeuge. "Und wenn schon, es ist mir egal, die Hauptsache ist, dass wir zusammenbleiben", murmelte der Blonde, ehe er seine Augen schloss und kurz darauf erschöpft einschlief. Stumm nicke Kadaj ihm auf seine Worte hin zu, kuschelte sich an seinen noch warmen Körper ran und schloss nun selbst seine Augen. Clouds Schlaf war unruhig, er bekam kaum Luft, seine Lungen brannten, sein Herz schlug unregelmäßig gegen seinen Brustkorb und der Schweiß lief ihm unaufhörlich die Stirn hinunter. Er fühlte sich, als würde er einen Marathon laufen, als würde er jedoch nicht anders können, war nicht in der Lage dies zu ändern. Dass Cloud unruhig schlief und schwitzte, bekam Kadaj in seinem Tiefschlaf nicht mit, rollte sich stattdessen auf die andere Seite und nuschelte im Schlaf vor sich hin. Immer unruhiger wurde der Blonde, hörte das dunkle Lachen seines verhassten Vaters in den Ohren und wimmerte immer wieder vor sich hin. Er wälzte sich hin und her, achtete nicht darauf, dass noch jemand mit ihm in diesem Bett lag und so machte er sich unbewusst ziemlich breit. Die Bissstelle färbte sich langsam dunkelrot, langsam tropften immer noch Blutperlen aus diesen und benetzten die weißen Kissen. Durch Clouds herumwälzen wurde Kadaj nun wach, sah, dass seine Bissstelle anfing zu bluten und seine Kissen besudelte. "Cloud wach auf, du blutest", rüttelte er ihn mit sanfter aber auch besorgter Stimme wach. Erschrocken fuhr dieser hoch, versuchte wieder zu Atem zu kommen und sich zu beruhigen. Es war nur ein Traum, ein Albtraum und dennoch wusste er nicht mehr, was er geträumt hatte. Seine Stimme ließ ihn kurz zu ihm schauen, dass seine blauen Augen nun rot umrandet waren, wusste er nicht. "Cloud, deine Augen … sie ...", stammelte Kadaj, als er diese erkannte, als er sah, dass sie nicht mehr nur blau waren. Etwas neben sich sah der Blonde ihm in die Augen, verstand nicht ganz, was er damit meinte, und schüttelte kurz seinen Kopf. Als er dann wieder zu ihm sah, hatten sich seine Augen nicht verändert, immer noch schmückte diese rote Umrandung diese und ließ ihn so etwas unnormal wirken. "Was ist denn?", fragte er ihn leise, doch klang dies mehr nach einem Wispern. Scheu blickte Kadaj ihn an, deutete erneut auf seine Augen und wich etwas zurück. "Sie sind nicht mehr blau, sie sind rot umrandet", antwortete er ihm zaghaft und kaute sich nervös auf den Lippen rum. "Hmmm~, kann wohl daran liegen das durch deinen Biss mein Blut in Wallung geriet", antwortete er ihm gelassen und zuckte mit den Schultern. "Solange sie sich nicht schwarz färben ist alles okay", fügte er hinzu und lächelte Kadaj sanft an. Er hatte seine Fassung wieder, konnte wieder normal denken und auch seine Atmung hatte sich normalisiert. "Was passiert, wenn sie schwarz werden?", wollte Kadaj aber dennoch von ihm wissen, sah, dass er wieder lächelte, und traute sich nun wieder näher an ihn ran. "Dann werde ich dich und alles, was lebendig auf dieser Welt wandert, gnadenlos und kalt töten", eine ehrliche Antwort, eine wahre, denn es geschah schon einmal. Cloud schüttelte kurz seinen Kopf, wollte die unangenehmen Gedanken verbannen und legte sich wieder zu ihm. "Oh. …", mehr wusste der Silberhaarige dazu nicht zu sagen, blickte ihn etwas verwirrt und scheu an. "Ich muss bei dir aufpassen, wir sind eine etwas extreme Mischung, aber es stört mich nicht", lächelte Cloud ihn an, drehte sich zu ihm um, sah ihn verliebt an und legte ihm seine Hand in den Nacken, streichelte ihn dort sanft und küsste ihn kurz auf die Stirn. Wieder blicke Kadaj ihn verwirrt an, ließ es aber zu, dass der Blonde ihn streichelte und seine Stirn küsste. "Ich mag aber seltsame Mischungen ganz gerne", kicherte er nun leise und blicke ihn sanftmütig an. "Ich auch, sehr gerne sogar", antwortete Cloud ihm und lächelte weiter, schloss seine Augen um ihn keine weitere Angst einzujagen. Leise schnurrend kuschelte Kadaj sich an, legte seinen Kopf auf seine Brust und schloss seufzend die Augen. Sanft streichelte dieser ihm über den Nacken, durch seine weichen Haare und summte leise ein Lied, welches ihm seine Mutter immer vor dem Schlafen vorgesungen hatte. Zufrieden brummte Kadaj leise auf, schmiegte sich nahe an den Blonden und lauschte seinem leisen summen, welches sich für ihn sehr schön anhört. Cloud wartete darauf, wartete, bis er seinen regelmäßigen Atem an seiner Haut spürte, doch wusste er das Kadaj nie wieder einschlafen würde, das er es nicht mehr konnte, genauso wie er selbst. "Cloud, ich habe Hunger", nuschelte Kadaj leise, hob leicht seinen Kopf an und blickte ihn ernst an. Cloud öffnete seine Augen, sah ihn ruhig und gelassen an. "Willst du deinen Hunger stillen?", fragte er leise, streichelte ihm über die Wange und sah ihm dabei fest in die Augen. "Nicht an dir", sagte der Silberhaarige leise und sah den Blonden ernst an, rappelte sich dann auch schon auf und setze sich vorerst an die Bettkante. "Und an wem dann? Ich lasse nicht zu, dass du Unschuldige tötest, da ist es mir besser, wenn du meins trinkst" Clouds Stimme war ruhig und beherrscht, dennoch wusste er das Kadaj ihn nicht falsch verstanden hatte, das er wusste, worauf er hinaus wollte. Durch Cloud seine Worte wurde er leicht wütend, ballte die Fäuste und drehte sich zu ihm hin. "Unschuldige? Rufus ist kein unschuldiger. Er hat mich angelogen und mich hier wie ein Tier gehalten. Er ist ganz sicher nicht unschuldig", knurrte Kadaj lauter als gewollt auf. "Und dann? Wird ein anderer leiden? Ich will keine Menschen töten, ich will kein Monster werden Kadaj, ich habe es schon einmal getan, habe Blut getrunken, von Kindern, Frauen, jungen Männern aber auch, welches das von Neugeborenen war. Bitte versteh, es ist nicht gut, es macht einen wahnsinnig. Wenn du willst, können wir es tun, einmal, ein einziges Mal und dann nie wieder", redete Cloud auf ihn ein, sah ihn an und versuchte diese Dunkelheit in sich zu unterdrücken, welche bei all den Erinnerungen an seiner Kraft zerrte und nach außen gelangen wollte. "Und was soll ich dann deiner Meinung nach essen? Vielleicht eine Leberwurststulle?", fragte Kadaj im sarkastischen Ton und erhob sich langsam von seinem Bett. "Wir können auf die Jagd gehen, aber nicht auf Menschen, sondern Tiere", seufzte Cloud auf, versuchte ihn dennoch davon zu überzeugen, dass man nicht menschliches Blut brauchte, das es auch anders ging. "Gut, dann gehen wir eben auf die Jagd nach Tieren", nickte der Silberhaarige einsichtig zu und lächelte ihn dabei nun wieder sanft an. "Danke", lächelte Cloud, stand auf und zog ihn an seinem Handgelenk zu sich, ganz nah an sich und küsste ihn kurz auf deine süßen Lippen. Gerne erwiderte Kadaj seinen Kuss, schmiegte sich nahe an ihn und fasste ihm sanft in den Nacken, verwuschelte sein Haar und kicher leise auf. "Dann komm, lass uns gehen", grinste Cloud ihn an, nahm seine Hand und vermied es ihm in die Augen zu schauen, wollte nicht, dass er das sah, was in ihm passierte, als er sagte, dass Menschenblut fließen würde. Seine Augen färbten sich schwarz, doch die rote Umrandung blieb und ein grausames, kaltes Lächeln auf seinen Lippen ebenfalls, welche Vorfreude widerspiegelte. Kadaj nahm seine Hand entgegen, stand auf und folgte ihm. Sein Hunger wurde mit jedem Schritt immer größer, doch er versuchte es zu unterdrücken, versuchte keine Schwäche zu zeigen. "Du unterdrückst es. Ich kann es fühlen", sprach Cloud ihn an, doch klang seine Stimme nicht wie die Seine, nicht von dieser Welt. Erschrocken wirbelte Kadaj rum, sah den Blonden an und wich geschockt zurück, klemmte sich beinahe schon zwischen Tür und Schrank. "Stell dich nicht so an, du Weichei! Du hast mich dich geweckt! Also komm, ich will meinen Durst stillen, ehe dieser Idiot wieder die Überhand gewinnt", knurrte er ihn kalt an, schnappte sich grob seine Hand und zerrte ihn buchstäblich hinter sich her. Nur widerwillig ließ Kadaj sich von ihm oder was auch immer, hinterher ziehen, folgte ihm nur ungern. "Wen meinst du?", fragte er ihn dennoch und schritt mit Cloud die Treppen runter. "Wen wohl? Deinen dämlichen Freund und meine zweite Hälfte!", zischte der Blonde, zog weiter an ihm und dennoch interessiert es ihn nicht die Bohne, ob ihm das nun am Handgelenk wehtat oder nicht! "Welcher dämliche Freund denn? Ich habe doch gar keinen", schüttelte Kadaj ratlos den Kopf, folgte ihm mit leicht zischendem Unterton und zerrte an seinem Handgelenk. Abrupt blieb Cloud stehen, drehte sich um und sah den Silberhaarigen mit hochgezogener Augenbraue an. "Wiederhole das!", forderte er ihn auf und grinste dabei dreckig. Er konnte deutlich spüren, wie sein zweites Ich durch seine Worte sich verletzt fühlte, wie er anfing zu zweifeln und sich fragte ob Kadaj mit ihm gespielt hatte, während er sein Leben für ihn gab. Nun, ihn interessierte das auch, doch nicht lange, denn der Hunger in seinem Inneren schrie schon langsam nach seinem Mahl. "Ich meine damit, dass ich keine Freunde haben. Keine, mit denen ich etwas unternehme", wiederholte Kadaj sich langsam und sah in sein immer noch verärgertes Gesicht. "Hm …~", mehr sagte Cloud dazu nicht, er hatte ihn nicht gemeint, worauf dieses bescheuerte Gefühl von Zuneigung langsam wieder aufflammte und ihm Übelkeit verursachte! "Komm!", zog er ihn weiter an seiner Hand, zerrte ihn immer noch hinter sich her und stieß schließlich die Tür zu Rufus Büro auf, ehe er diese dann kurz darauf wieder schloss. "So und nun guten Hunger!", grinste Cloud ihn an, verschloss die Tür und drehte sich zu dem blonden Mann um, ehe er langsam auf ihn zu ging und die Reißzähne in seinem breiten Grinsen zum Vorschein kamen. Geschockt blieb Kadaj an der Tür zu Rufus Büro stehen, sah diesen nichts ahnend an seinem Schreibtisch sitzen und blickte ihn entschuldigend an. "Was soll das, schon Mal was von Anklopfen gehört?", hörte Kadaj Rufus gleich fragen und blickte unsicher zu Cloud, welcher bereits seine Eckzähne zeigte. "Ja und nein, aber mich interessiert deine Meinung nicht", grummelte Cloud zähneknirschend und verengte seine Augen zu schlitzen. "Kadaj, los, essen ist fertig!", grinste er fies und forderte ihn mit einem Nicken auf seinen Hunger zuerst zu stillen. Noch zögerte er, sah Rufus erneut entschuldigend an, ehe ihn sein Hunger ganz überkam. Mit einem gezielten Sprung sprang Kadaj auf dessen Schreibtisch, ließ die Eckzähne blecken und knurrte den Blonden leise an. Rufus zeigte erstaunlicherweise keine Angst vor ihm, als hätte er geahnt, dass an diesem Tag, sein Ende kommen würde. Ohne lange darüber nachzudenken, verbiss Kadaj sich in seinem Hals, schmeckte die ersten Blutstropfen und begann gierig von seinem warmen und süß schmeckenden Blut zu trinken. An der Wand gelehnt beobachtete der Blonde Kadaj, sah wie ihn diese süße, rote Lebensflüssigkeit von dem Mundwinkel am Kinn hinab lief und leckte sich dabei langsam die Lippen. Der Junge hatte scheinbar einen ziemlichen Durst, so wie er sich an ihm festsaugte, aber gut, sollte es ihm recht sein, so würde er nicht gleich nach einigen Stunden erneut jemanden beißen wollen. Nachdem er endlich von Rufus abgelassen hatte, kam Cloud auf ihn zu und grub seine Zähne auf die andere Seite des Halses, des Blonden. Er schmeckte alt, zäh und leicht verbittert. Woher das wohl kam? Nachdem er ihn dann leer getrunken hatte, ließ er seinen Leichnam achtlos fallen, wischte sich das restliche Blut von den Lippen und seufzte kurz, ehe sich seine Augen wieder blau färbten. Doch etwas blieb, die rote Umrandung würde wahrscheinlich nie wieder verschwinden und immer ein Zeichen dafür sein das noch jemand, oder eher etwas in ihm schlummerte das nur schlief und darauf wartete erneut geweckt, zu werden. "Gehen wir Kadaj", sprach er den Silberhaarigen sanft an, nahm zärtlich seine Hand und führte ihn zum Fenster, welcher er weit öffnete und zusammen mit ihm hinuntersprang. "Und vergiss nicht, was du mir versprochen hast, keine Menschen mehr!", wies er ihn noch einmal auf sein gegebenes Versprechen hin, ehe er ihn dann kurz auf die noch roten Lippen küsste und, zusammen mit ihm, den Weg Richtung Wald einschlug. Tränen fielen in den Sand, in der Dunkelheit, nahm er seine Hand. Ihre Flucht, aus dem Tageslicht, in die Kühle – Rückkehr gab es nicht. Sie gingen in die neue Zeit, eine neue Welt: ohne Licht und Schmerz. IM SCHATTEN! Im Schatten eine neue Welt, im Schatten – wo kein Licht einfällt. In der Nacht waren sie jetzt zu zweit; ohne Furcht – gingen sie zu weit … Vielen Dank an alle Leser, für jedes Sternchen und jeden Kommentar. Ihr seid klasse und es freut mich, dass Euch meine Geschichte gefallen hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)