Life Game online von Black_Tenshi (Spiel oder Stirb!) ================================================================================ Prolog: LGO ----------- "Life Game Online! Das Spiel von Okario Shokene, das alles verändert. Die Firma Technology Online hat es geschafft. Ein Spiel in welches man komplett eintauchen kann und man im Spiel drin ist. Außerdem haben sie die Grenze der künstlichen Intelligenz überschritten. Ein Spiel, welches eigen handelt und antwortet. Die Spieler kampierten schon seit Freitag hier um ein Spiel zu bekommen. Im Internet ist es schon nicht mehr vorbestellbar. Doch können wir noch sicher weitern Ansturm erwarten." Sipp. Damit wurde der Bildschirm schwarz. Kapitel 1: Die Neuheit ---------------------- Das musste ein Fehler sein. Ungläubig, hielt ich das soeben erhaltene Packet in meinen Händen. Hatte ich doch Lgo, Life Game Online, im Internet vorbestellt. Wie konnte ich es schon drei Tage früher bekommen haben? Schnell lief ich zum Fernseher und schalte ihn an. Ich hatte mich also doch nicht getäuscht. Die Moderatorin stand immer noch vor den Massen, die auf Dienstag warteten. Ich hörte nur mit halben Ohr zu und betrachtete ungläubig die Spielhülle in meiner Hand. Vorsichtig packte ich es aus und öffnete die Hülle. Tatsächlich, die CD war drin und sah auch aus wie die Originale. Vielleicht war es auch nur eine Demo oder so. Einfach ausprobieren wäre die Lösung. Also tat ich dies auch. Ich schaltete den Fernseher aus und ging in mein Schlafzimmer. Der Computer lief noch, da ich vorher die neusten Nachrichten über das Spiel gelesen hatte. Ich drückte auf den entsprechenden Knopf, damit der Computer das CD-Fach auswarf. Ich legte die CD ein und schloss das Fach wieder. Das Spiel wurde installiert und das Cover für das Spiel erschien. Ich atmete noch einmal durch und startete das Spiel. Erstaunlicherweise, brauchte das Spiel nur wenige Sekunden, bis es sich öffnete. Sehr erstaunlich, bei der Menge an Daten, die das Spiel hatte. Der Hintergrund wurde Schwarz und der bekannt Schriftzug erschien. Life Game Online -Setzten sie das Kopfset auf und erleben sie die Welt ganz anders!- Ja das Kopfset. Es war der Schlüssel zur anderen Welt. Das Kopfset, sendete alle Signale, die das Gehirn an den Körper gibt, an das Spiel. So, dass sich der Charakter in der anderen Welt bewegte. Ich legte mich auf mein Bett, setze das Set auf und schloss meine Augen. -Willkommen dies ist Life Game Online. Die Welt in die du alles erreichen kannst!- Es war wirklich keine Demo. -Gib deinen Namen ein.- *Na dann auf geht’s. Wie soll ich heißen? Ich weiß! Ich heiße Yuki! Das heißt so viel wie Schnee und ich liebe Schnee und Eis!* Ich gab also meinen Namen ein und drückte auf weiter. Als nächstes konnte man wählen, ob man Mann oder Frau war. Natürlich drückte ich auf Frau. Ich wollte doch nicht als Man durch meine neue Welt laufen, immerhin war ich stolz darauf eine Frau zu sein. Als nächstes kam das aussehen. Die Haarfarbe war relativ schnell klar, nämlich weiß. Passt am besten zu Eis. Genau so die Augen, nur dass sie eisblau waren. Meine Haare machte ich so lang, wie es ging und machte sie in zwei Zöpfen. Die Hautfarbe machte ich zusätzlich noch so hell, wie es ging. So, dass sie fast schon weiß war. Nun ging es an die Kleidung. Über einen BH und Netztop, zog ich ein weißes T-Shirt, das die Schultern frei hielt. Für die Beine gab es eine Netzhose und darüber weiße Hotpants. Bei den Schuhen musste ich erst kurz überlegen. Sollte ich die weißen normalen nehmen oder lieber die Stiefel mit Absatz? Ich glaube die Stiefel währen besser. Immerhin konnte es auch mal regen oder gar schneien. Zum Schluss holte ich mir noch einen schneeweißen Umhang mit Kapuze. So, das sollte es seinen, deshalb drückte ich auf weiter. -Wähle dein Element.- Tja, das fand ich sehr schwer. Ich hatte schon im Voraus in einigen kurzen Trailern gesehen, das man Wasser, Feuer, Erde oder Wind wählen konnte. Doch welches ich nehmen sollte, hatte ich mich nicht endscheiden können. Ich überlegte genau. Erde hatte ich schon mal ausgeschlossen, da das einfach nicht mein Element war. Wahrscheinlich Feuer oder Wasser… Aber Wind war auch cool. Ich fuhr immer wieder mit meinem Blick über die drei Elemente. Feuer, Wasser, Wind. Plötzlich entdeckte ich unten ganz im rechten Winkle meines Blickfeldes sah ich einen Stern. Der war aber in den Trailern noch nicht da. Da war ich mir hundert Prozent sicher, hatte ich doch alle Trailer mindestens fünfmal gesehen und angehalten, um das Bild besser zu sehen. Ich klickte also mit der Funktion des Spiels über mein Gehirn auf den Stern und wartete ab, was passierte. -Du bist der erste Spieler. Dieses ist eine Belohnung.- Okay. Das war schon lustig. Erst war ich etwas verwirrt, da mir keine Belohnung angezeigt wurde, doch als ich das Fenster schloss, sah ich es. Ein neues Element! Und egal, wie verrückt es auch schien, das Element war tatsächlich Eis! Perfekt, das war mein Element! Erneut drückte ich auf weiter. Die nächste Wahlmöglichkeit, war für den Begleiter. In dem Spiel wurde man von einem Tier unterstützt. Das konnte ein Greif, aber auch einfach nur ein Feuersalamander sein. Alle Tiere hatten ungefähr die gleiche Größe, damit es keine Vorteile gab. Also waren alle zwei Meter groß. Für jedes Element gab es andere Begleiter. Die Begleiter waren in vier Kategorien eingeteilt. Angreifer, Verteidiger, Magier (Alles Fabelwesen) und die Schnellen. Zum Beispiel war für Wasser und Magie der Begleiter Kelpie, für Angriff ein Krokodil, für Verteidigung eine Schildkröte und für Schnelligkeit ein Delfin. Ich war sehr gespannt, was es wohl für Begleiter für Eis gab. Natürlich wollte ich ein cooles Fabelwesen, weshalb ich Magie wählte. Das Fabelwesen war ein Neunschwänziger, ganz in weiß mit eisblauen Augen. Ich liebte es schon jetzt. Ich wählte ein weibliches und gab ihr den wundervollen Namen Fi. Als letztes konnte man noch seine Waffe wählen. Es gab viele verschiedene Waffen. Lanzen, Morgensterne, Schwerter, Schilde, Magiestäbe und weiteres. Ich brauchte nicht lange über mein Wahl nach denken. Sicher wahr, dass ich ein Schwert und Pfeil und Bogen nahm. Mein Schwert, hatte einen weißen Griff. Auf dem Schwert waren eisblaue Muster. Den Bogen und die Pfeile, ließ ich jedoch in schwarz. Zum Abschluss konnte man noch einmal alles sehen und sich vier Teile den Beutel legen. Ich legte einen leichten schwarzen Umhang in den Beutel, so wie ein schwarzes T-Shirt und Hotpants. Als letztes nahm ich noch einen kleinen Dolch. Ein letztes Mal betrachte alles und drückte auf Start. Life Game Online, ich komme... Kapitel 2: Der erste Tag ------------------------ Als ich die Augen öffnete, sah ich vor mir eine Stadt. Sie war hell und wie eine Stadt in früheren Zeiten. Die Mauern aus Stein und der Boden gepflastert. Das einzige, was anscheinend modern war, waren die Straßenlaternen. Gerade fuhr ein Händelerwagen mit einem braunem Pferd vorbei. "Willkommen in Life Game Online. Du bist der erste Spieler." Sagte ein NPC, der mit Fi hinter mir stand. "Das ist ihr Begleiter, die Lebenspunkte sind für sie und andere Spieler dort oben rechts zu sehen. Ihren Namen können die anderen Spieler nur sehen, wenn sie ihn ihnen sagen. Das Menü können sie öffnen, in dem sie es sich einfach vorstellen. Nun wünsche ich ihnen viel Spaß." Sagte sie und ging wieder. Wow, wirklich eine sehr ausführliche Einführung. "Hallo Fi, ich bin Yuki." Sagte ich an meine Partnerin gewandt. "Hallo. Freut mich." Sagte sie. "Na dann mal los." Sagte ich und ging los. "Wo geht’s hin?" Fragte sie und lief mir hinterher. "Einfach mal die Lage checken." Antwortete ich. In der Stadt, gab es eine Hauptstraße, an der es alle Geschäfte gab. Kneipen und andere kleine Geschäfte gab es in Seitengassen und die anderen Straßen waren alle für NPC-Häuser und Spieler-Häuser vorgesehen. Mich aber interessierte nur die Hauptstraße mit dem Glockenturm. Hier gab es einen Obsthändler, Stoffhändler, Waffenhändler, Kleidungshändler, sonstige Lebensmittelhändler und eine Schmiede. Als letztes gab es noch eine Gilde und einige leere Geschäft, für die Spieler, die lieber ein Händler wurden. Als erstes betrat ich die Gilde. "Hallo, möchtest du der Gilde beitreten?" Fragte der NPC hinter dem Tresen. "Nein, nein. Ich wollte mir nur mal ne Gilde von innen ansehen. Ich gehe dann auch wieder." Antwortete ich und drehte mich um. "Warte, komm mal her. Ich schenke dir was." Sagte er und griff unter den Tresen. "Echt schade, dass du der Gilde nicht beitrittst. Du hast ein interessantes Schicksal. Du bist ein so etwas wie ein Goldjuwel aber wenn du nicht möchtest. Ich gebe dir dieses Schwert. Es passt zu dir." Sagt sie und überreichte mir ein pechschwarzes Schwert mit roter Schrift. Mit dem analysier Blick überprüfte ich die Werte. Was war das für ein Schwert? Es hatte unglaubliche Werte, sie waren bis aufs höchste ausgefüllt. Aber das hatte ich doch schon mal gesehen. Schwarzes Schwert mit roter Schrift? "Aber das ist doch Yumi!" flüsterte ich und sah den NPC an. Yumi hieß so viel wie Dunkelheit und war das Schwert, was man als Gewinner dieses Spiel bekam. "Korrekt." Antwortete er. "Wieso?" Fragte ich. "Nun, du besitzt immer hin Hikari." Sagte sie und deutete auf das Schwert, welches ich hinten auf meinen Rücken geschnallt hatte. Den Bogen hatte ich in meinen Beutel im Menü gelegt. "Das ist Hikari!?" Rief ich. Hatte ich mir das Schwert nur ausgesucht, da es mich an Eis erinnerte. "Nun, ich wünsche dir viel Glück auf deinem erfolgreichem Weg." Sagte sie und widmete sich wieder seinen Aufzeichnungen. Ich betrachtete das Schwert und legte es anschließen in den Beutel im Menü. Die schwarzen Klamotten würde ich außerhalb der Stadt in Wäldern tragen. Jede zweite Ebene, war zum glück eine Winterebene. Das Spiel bestand aus mehreren Ebenen, mit jeweils einem Endgegner. Um das Spiel durch zu spielen, musste man logischerweise den letzten Endgegner besiegen. Als nächstes, kam ein Obsthändler und der Stoffhändler. Bei denen kaufte ich nichts. Die Waffenschmiede wiederum stattete ich einen Besuch ab. "Hast du nicht jetzt schon genug Waffen?" Fragte Fi. "Doch, aber du könntest doch was gebrauchen." Sagte ich und schaute mir das Sortiment an. Fi bekam einen Sattel, damit ich auf ihr reiten konnte. Er war schön verziert, fiel aber, da er weiß war, nicht ihn ihrem Fell auf. Eigentlich wollte ich ihr noch mehr kaufen, aber außer einem Brustschutz, wollte sie nichts haben. Am Ende der Straße, stand der Glockenturm. Dieser wurde als Auftrags Stelle genutzt. Die Aufträge hingen nach Schwierigkeit geordnet an einer Pinnwand. Ich schnappte mir zum Anfang fünf gleiche Aufträge, Obst zu sammeln. In der Ecke standen noch fünf Körbe und zwei Seile, die ich mitnahm. Vier der fünf Körbe schnallte ich Fi auf den Rücken. Ich legte meine beiden Schwerter in den Beutel und legte mir nur den kleinen Dolch hinten an dem Steißbein an. Den letzten Korb trug ich selbst. Wir gingen raus aus die Stadt und sammelten die gewünschten Früchte. Wenn ich das Spiel schon früher bekam, wollte ich das auch wenigstens ein wenig nutzten. Die fünf Körbe hatten wir schnell gefüllt und gingen wieder zurück zum Turm. "Stell die Körbe da hinten hin. Hier sind die 1.250 Coins." sagte die NPC- Dame hinter der Teke. 1.250 Coins waren immerhin schon ordentlich was. Immerhin hatten mich der Sattel satte 1.000 gekostet. Und der einfach Brustpanzer 50. Mit einem Startkapital von 5.000 hatte ich nun 5.200. Da ich kein neues Schwert brauchte und auch nichts Aufwendiges für Fi gekauft hatte, habe ich ordentlich gespart. "Und was machen wir jetzt?" fragte Fi, die neben mir lief. "Jetzt gehen wir trainieren." sagte ich und ging mit ihr wieder aus der Stadt. Ich wechselte meine Klamotten zu den schwarzen und holte Yumi hervor. Wie schon mal erklärt, konnte man sich auf vier verschiedene Werte trainieren. Angriff, Verteidigung, Schnelligkeit und Magie. Auf drei der vier Werte konnte man sich trainieren, damit sie einen hohen Effekt zeigen. Jedoch muss man sie bis fast ans Limit trainieren und nicht auf den vierten Wert. Einen der vier Werte konnte man jedoch bis ans Limit trainieren. Verteidigung, Angriff und Magie waren mehr die Gruppenspielerelemente. Angriff, der aktive Angreifer, Verteidiger, der den Magier, den passiven Angreifer schützt. Schnelligkeit war wohl das Element, welches eher weniger Leute nahmen. Ich jedoch war eher ein Solospieler und fand Schnelligkeit so oder so tausendmal besser als die anderen. Also war mein Hauptwert Schnelligkeit dann Magie und Angriff. Fi sollte ebenfalls Schnelligkeit als Hauptwert bekommen, aber dann Magie und Verteidigung. Magie wollte ich unbedingt nutzten, wenn ich schon so ein super Element hatte und Fi war auf Magie ausgelegt. Um sich auf die Wert trainieren zu können musst man bestimmte Tiere oder Wesen besiegen um die Punkte zubekommen. Jedes Tier oder Wesen gab Punkte für einen anderen Wert. Hasen zum Beispiel gaben Punkte für Schnelligkeit, genauso wie die Straußähnlichen Wesen, die ich im Feld entdeckte. Für Magie gab es kleine Flammenvögel, die überall in der Wald waren. Die Trolle, die ich in einer Hölle fand, brachten mir die Angriffspunkte und für Fis Verteidigung suchten wir gepanzerte Tiere am See. "Endlich geschafft." Sagte Fi erschöpft, nachdem sich auch das letzte Wesen in kleine leuchtende Punkte verwandelt hatte und Fis Wert sich fast vollständig gefüllt hatte. Fünf Stunden hatten wir dafür gebraucht. Ich ließ mich untereinem Baum nieder und betrachtete unsere Werte. "Hat sich wenigstens gelohnt. Perfekt trainiert nenne ich das." Sagte ich und zeigte auf die Werte. "Es ist spät. Ich würde sagen, ich komme morgen wieder." Sagte ich und öffnete das Menu. "Wo kann man den hier Speichern?" Fragte ich mich selbst. "Ich glaube das Spiel speichert von selbst." Sagte Fi. "Hoffen wir es mal, sonst muss ich wieder ganz von vorne anfangen." Sagte ich und suchte weiter nach dem Logoutfeld. "Was ist denn das?" fragte ich und sah ins Menu. Das Feld war da und es war auch beschriftet aber wenn ich darauf drückte passierte nichts. Ich versuchte es noch mal, schloss das Menu, öffnete es wieder und drückte das Feld nochmal. Wieder passierte nichts, ich versuchte es noch ein paarmal doch nichts passierte. Auf einmal machte es „Pling“ und ich erhielt ein Nachricht. Ich drückte auf öffnen und las die Nachricht. Hallo Spieler ID1 Vielleicht hast du es schon bemerkt, aber du kannst dich nicht auslogen und das Spiel auch nicht speichern. Das liegt daran, dass du diese Spiel durchspielen musst, um hier heraus zu kommen. Wenn du hier stirbst, bist du es für immer. Das ist Life Game online. Spiel oder stirb. Such es dir aus. Damit wünsche ich dir noch weiter viel Spaß beim spielen. Unterzeichnet: Okario Shokene Ungläubig starrte ich auf die Nachricht. Das war jetzt nicht echt. "Yuki?" Fragte Fi vorsichtig. Wenn das wahr war, …… Ich darf nicht sterben. Das ändert meine Sicht auf dieses Spiel komplett neu. Nein, das war kein Spiel mehr, das war ein… … Leben. Ich streichelte Fi, die sich neben mich und ihren Kopf auf meinen Schoß gelegt hatte. "Was machen wir jetzt?" Fragte Fi und sah zu mir auf. "Ich glaube, es ist besser, wenn wir jetzt erst einmal schlafen. Morgen müssen wir dann zusehen, dass wir möglichst schnell leveln. Die zwei Tage, die ich jetzt noch als Vorteil habe, muss ich nutzen." Sagte ich und sah in die Ferne. "Okay. Ich passe auf dich auf während du schläfst." Sagte Fi und legte sich unter den Baum da, wo ich eben noch gesessen hatte. "Musst du denn nicht schlafen?" Fragte ich und legte mich neben sie. "Kein Sorge, ich bin nur ein Teil dieses Spiels, ich muss nicht schlafen." Sagte sie und legte ihren neunteiligen Schweif über meinen Körper als Decke. "Das ist praktisch." Murmelte ich und legte meinen Kopf auf ihr Vorderbein. Sie war wirklich unglaublich weich und warm. Irgendwie war ich doch ein wenig froh hier gelandet zu sein. Kapitel 3: Von nix kommt nix ---------------------------- Durch die Sonne, die mir ins Gesicht schien, wachte ich wieder auf. "Morgen." Nuschelte ich streckte mich. "Morgen." Gab Fi zurück und streckte sich ebenfalls, nachdem sie aufgestanden war. "Oh, ich hab voll Hunger." Sagte ich und sah mich nach einen Baum mit Früchten um. Ich entdeckte einen und lief los. Fi half mir und aß neben mir die Frucht. "Was machen wir als erstes?" Fragte Fi und lief mir hinterher. "Einkaufen. Ich brauche alle Kleidungen doppelt, damit ich nicht jeden Tag die gleiche tragen muss." Sagte ich und betrat die Stadt. "Außerdem brauche ich ein Kissen, damit ich nicht immer auf deinem Bein liege. Ich wette, dich stört das." Lächelte ich und öffnete die Tür zur Schneiderei. "Hallo, was kann ich für dich tun?" Fragte der NPC, der hinter der Nähmaschine saß. "Ich hätte gerne ein Kissen, ein weißes und schwarzes T-shirt, eine Weiße und schwarze Hotpants und Unterwäsche." sagte ich und bezahlte alles. Als nächstes ging ich nochmal mit Fi einige Früchte sammeln, damit wir auch etwas zu Essen hatten. Zusätzlich machten wir noch einige Quests und lösten sie in der Stadt ein. Dafür bekamen wir Brot, Wasserflaschen, Salat, Kartoffeln, einen Topf, Gemüse und sogar Fleisch, welches man von manchen besiegten Wesen bekam. "Na dann las uns mal los." Sagte ich und ging wieder aus der Stadt heraus. Ich wechselte wieder die weiße Kleidung, die ich in der Stadt trug gegen die Schwarze und zog die Kapuze meines Umhanges tief in mein Gesicht. Ich stieg zum ersten mal auf Fi und beobachtete die Welt, die an uns vorbei zog, als Fi los lief. Sie war wirklich unglaublich schnell geworden im Vergleich zum Anfang des Spieles. Da konnte man mal sehen, wie viel Unterschied es machte, wenn man mal richtig trainierte. Vor uns sprang eine Hundeähnliche Kreatur aus dem Gebüsch und rann auf uns zu. "Lauf weiter." flüsterte ich Fi zu und hob meine Hand, in der Yumi erschien. Ich stand auf und sprang ab. Ich lief schneller als Fi und zog mein Schwert ohne anzuhalten quer durch das Wesen. Schnell sprang ich im Lauf wieder auf und drückte auf den Okay Knopf für die erhaltenden Erfahrungspunkte und das Geld. Außerdem bekam ich noch einen einfachen Morgenstern, den ich wohl später wieder verkaufen würde. Für Waffen bekam man wenigstens ordentlich Geld. Der Wind fühlte sich wundervoll an und lies meinen Umhang flattern. Die Kapuze blieb aber tief in mein Gesicht gezogen. Die Sonne schien und machte schöne Muster auf den Boden im Wald. Die Welt schien so schön und unschuldig, obwohl sie genau das Gegenteil war. Den ganzen Tag liefen wir weiter. Besiegten Wesen und stiegen Level auf. Passierten Städte und Wälder. Entlang an Seen und Flüsse. Bis zum größten Berges auf dieser ersten Ebene. Von dort oben konnte man die ganze Ebene sehen, die Stadt Kaishi, was so viel wie Anfang heißt, und wo wir logischerweise gestartet sind. Dann die Stadt Terre direkt vor dem Berg und genau auf der anderen Seite der Ebene von Kaishi, Aosa links auf der Ebene von Kaishi und Symi rechtes. Auf diesen Berg war auch das Tor zur nächsten Ebene. Hinter der gewaltigen Tür, vor der wir standen, sollte sich der erste Ebenenwächter verstecken, der laut dem Beterspielerbuch ein wolfsähnliches Wesen war und eine Axt als Waffe hat. "Wollen wir rein?" Fragte Fi und sah zu mir. "Ne, ich will ja nicht, dass sie glauben, dass es doch keinen Wächter gibt. Wenn die anderen es auch bis hier hin geschafft haben, spielen wir mal ganz cool und erledigen ihn." Sagte ich und drehte mich wieder um. Die Sonne ging gerade unter und der Schnee glitzerte. "Komm, wir suchen uns einen Höhle." Sagte ich und lief den Pfad des Berges wieder hinunter. Am nächsten Tag wachte ich kurz vor halb neun auf und stieg auch den Rest des Berges hinab. "Hier fang." Sagte ich zu Fi, die unter mir stand und die Frucht auffing, die ich ihr vom Baum herunter warf. Ich sprang wieder herunter und bis in die Frucht. Ich lief los und genoss die Sonne, mir ins Gesicht schien. Nach dem Frühstück bastelte ich aus Zweigen Ziel, die ich entlang des Pfades aufhängte. Zuerst übte ich mit Pfeil und Bogen nur im stehen, was ich schon reichlich schwer fand. Am Nachmittag übte ich dann das Ganze im Lauf und auf Fis Rücken. Am schwierigsten wurde es, als ich vom Berg aus ein kleines Ziel am Fuß des Berges treffen übte. Ich hatte aufgehört, wie oft wir runter und wieder hoch gelaufen sind, da die Pfeile ja auch irgendwie wieder zurück mussten. Fi übte mit mir zusammen. Sie nutze dazu die Eismagie und schoss Eiszapfen auf die Ziele. Am Abend war ich dem entsprechend total erschöpft und schlief schnell ein. Perfekt konnte ich immer noch nicht Schießen aber das kommt schon noch. Wie heißt es so schön? Übung macht den Meister. "Morgen geht es los." Sagte Fi und legte sich wieder neben mich. "Ja, morgen geht es los." Antwortete ich und legte mich hin. Kapitel 4: Brokülus ------------------- "Morgen du Schlafmütze. Die ersten Spieler haben sich schon eingelogt. Ich würde sagen, dass wir hier mal verschwinden sonst fallen wir sehr bald auf." Wekte mich Fi und stand auf. "Sicher, warte ich ziehe mich nur gerade um." Sagte ich und tauschte die Klamoten gegen frische. "So dann mal los." Ich schwang mich auf ihren Rücken und lief mit ihr wieder zurück nach Kaishi. Das Gesicht verdeckt und die auffallenden Waffen verstaut, betraten wir die Stadt und schauten aus den dunklen Gassen hinaus zu, wie die neuen Mitspieler alle ihr nicht ahnendes Schicksal besiegelten. Wir beobachteten sie eine Zeitlang und merkten uns einige Dinge, die wohl jedem beim beobachten auffielen. Die Spieler unterschieden sich natürlich von einander. Bei den einen sah man sofort, dass sie noch nie so ein Spiel gespielt hatten und dann die, die eben schon ein wenig Erfahrung damit hatten, sehr einfach zu unterscheiden. Die einen bleiben verwundert und etwas überfordert nach der kurzen Einleitung stehen und schauen sich erst einmal alles genaustens an und dann eben die anderen, die einmal kurz alles durch checken und dann los liefen. "Mensch diese Welt ist echt unglaublich schön doch denke ich, dass die meisten sich bald wünschen nicht hier zu sein." Seufzte ich, als ich mit Fi von der Stadtmauer aus, weiterhin die Spieler betrachtete und dabei den Sonnenuntergang ansah, der alles in einen angenehmen Gelbstich versetzte. "Tja, wenn man die wahren Umstände kennt, ist diese Welt auch nicht unbedingt als 'schn' zu bezeichnen." Antwortet Fi und putze ihr Fell, dass im Sonnenuntergang strahlte. "Na dann las uns mal ne Herberge suchen. Ich habe heute keine Lust draußen zu schlafen." Gähnte ich und sprang von der Mauer. "Hallo, ein Zimmer für einen Nacht bitte." Sagte ich im Vorbeigehen zum Wirt des Hauses und legte ihm das endsprechende Geld auf den Tresen. Untermeinen Füßen knartschten die Holzstufen als ich die Treppe empor stieg und auch dir Tür meldete sich beim betätigen. Mensch schon so alt das Spiel? Ne nur ein cooler Effekt. Davon gab es hier nämlich einige. Die coolsten beim benutzen von Magie, aber auch generell im Kampf gab es hin und wieder einige hübsche. "Das wird wohl einer der wenigeren Male sein, in der wir in einer Herberge schlafen." Gähnte ich und legte mich ins Bett. Am nächsten Morgen wurde ich von einem lauten Geräuschen geweckt. Anscheinend war jemand im Zimmer über meinem und dem Bett gefallen. Kurz war es wieder ruhig, doch wurde die morgendliche Stille von einer aufgebrachten Stimme durchbrochen, die eine andere anmeckerte. "Können die nicht leise sein, ich will noch schlafen." Brummte ich genervt in mein Kissen. "Ja aber nur noch ne halbe Stunde." Nuschelte Fi zurück. Nach dem wir wieder eingeschlafen waren und erst eine Stunde später wieder aufgewacht waren, verließen wir die Herberge und machte uns langsam auf den Weg in die nächste Stadt. Da wir schon mal dort waren, brauchten wir uns nicht beeilen und gingen gemütlich den Weg entlang. Die Sonne schien wie immer und es war erstaunlich warm. Einige der Spieler zogen an uns vorbei um als erster die nächste Stadt zu erreichen. Als ich und Fing die Stadt erreichten, war es schon spät am Nachmittag. Die Stadt lag am Meer, weshalb wir zu Strand gingen und etwas abgelegen am Rand in eine Strandbar gingen. Hier war ich schon bei meinem ersten Besuch dieser Stadt gelandet. Der NPC, der hier arbeitet hieß Mina und war die erste, mit der ich mich wirklich unterhalten hatte. Sie war Recht aufgeweckt und ein wenig frech. Aber trotzdem total nett. "Hab mich schon gefragt, wann du kommst." Sagte sie und stellte mir einen Mangodrink vor die Nase. "Hm, hab mir Zeit gelassen." Antwortete ich und trank etwas. "Wie lange bleibt ihr dieses Mal in der Stadt?" Fragte sie, und stellte Fi etwas Wasser hin. "Bis die anderen es zum Tor auf dem Berg geschafft haben. Dann müssen wir ja den Endboss besiegen." "Okay. Wollt ihr oben in meiner Wohnung schlafen?" "Vielleicht morgen, wenn es regnet aber heute ist es noch schön draußen." Fi und ich verließen die Bar am Abend wieder und legten uns in einer Niesche am Berg, neben der Strandbar zum Schlafen hin. Die Sonne ging gerade unter und färbte den Himmel rötlich. Die Sterne kamen langsam zum Vorschein und der Mond schien schon kräftig. Auch wenn man hier gefangen war, war es echt schön hier. Die nächsten vier Tage verbrachten wir damit Quests zu machen und den anderen Spielen beim leveln zuzusehen. Gruppen bildeten sich und Gilden wuchsen. Nur sehr wenige waren noch alleine oder zu zweit unterwegs. Natürlich machte sich auch schnell ein Gruppe als Piraten aus. Sie passten Spieler an stellen ab und beklauten sie und kämpften zu mehreren gegen einen. Am dritten Tag jedoch sammelte sich zum ersten Mal eine größere Gruppe vor dem Wächtertor. Ich beobachtete das ganze aus einem Baum. Zuerst standen sie nur davor und untersuchten den Eingang genau. Doch dann traute sich einer das Tor zu öffnen. Drinnen war es dunkel und nur wenige Fackeln erleuchteten den Raum etwas. Ich sprang aus dem Baum und ging mit den anderen ebenfalls in die Halle. An den Wänden waren Kratzspuren zu erkennen und aus der Dunkelheit stachen zwei gelbe Augen herauß. Aus dem Infokästchen auf der Karte wusste ich, dass der Wächter Brokülus hieß und die Dunkelheit liebte. Langsam kamen die Augen näher und man erkannte, dass es sich um ein Wolfsähnliches Wesen handelte, welches aber mindestens die Zehnfache Größe hatte. "Verteilte euch. Die Angreifer nach vorne die Abwehr in die Mitte, die Magier nach hinten und die Läufer an die Seiten." Rief ein Blauhaarigen, der sich langsam mit seinem Partner, einem Krokodil, in gebückter Haltung, Brokülus näher kam. Anscheinend leitete er diesen Haufen von mutigen Krigerchen. Es war doch immer das Selbe und würde wohl auch immer so bleiben. Das würde sich wohl auch in der virtuellen Welt nicht ändern. In der Gruppe sind sie stark aber alleine gehen alle ein. Genau das wollte ich nicht. Ich wollte stark werden und nicht an eine Gruppe oder Gilde gebunden sein. Regeln die dir besagten, was du zutuen hattest oder über dir stehende, die dir Befehle erteilten. Ich konnte machen was ich wollte, wann ich es wollte und wie ich es wollte. Auch hatte ich die Verantwortung nicht, dass den anderen was passieren könnte. Aber nun zurück zum Geschehen. Ich ließ meine Analysierblick über Brokülus laufen und stellte fest, dass der Haufen vor mir tatsächlich schon den ersten der drei Lebensbalken, bis zur Hälfte angekratzt hatten. "Pass auf seine Pfoten und seine Zähne auf. Wir bringen ihn zu Fall mit dem Seil. Wir laufen an der Wand, bleiben im dunklen und unenteckt." Sagte ich zu Fi. "Okay ich bin bereit." Antwortete sie und nahm das ende des Seils, welches ich ihr reichte. Ich ging mit ihr langsam zur Wand und schnallte ein großes Schwert auf mein Rücken. "Drei, zwei, eins los!" flüsterte ich und lief los. Erst vor seinen Pfoten bemerkte uns Brokülus, doch war es zu spät. Das Seil, hatten wir um seine Pfoten geschlungen und er fiel. Er zog an dem Seil und ich hoffte, das es nicht riss. Schnell zog ich mein Schwert und beendete den Kampf. Das Menü offnete sich und gratulierte mir zu Sieg. Ich drückte den Knopf und bekam die Erfahrungspunkte und Geld auf mein Konto gerechnet. Auch die anderen Spieler, die bis eben nur zugesehen hatten, bekamen dem vom Spiel ausgerechneten Anteil. Das Menü öffnete sich wieder und ich sah, dass ich noch eine lange, weiße Hose, Winterstiefel und einen gefütterten Umhang bekam. "Hey du. Wer bist du?!" Fragte der Blauhaarige. Ich klickte auf Anziehen und meine weißen Haare blitzten kurz unter dem Mantel auf, bevor sie von dem neuem wieder verdeckt wurden. Fi lief zu mir und setzte sich neben mich. "Was ist das für ein Partner?" Hörte ich jemanden flüstern. "Es ist nicht wichtig, wer ich bin, oder was ich mache. Passt auf euch auf." Sagte ich und drehte mich um. Mir war es nicht wichtig, wer was für Leistungen erbrachte oder wer man war. Im echten Leben wär das sicher wichtig gewesen, doch hier war es mir wichtiger, dass man dieses Spiel überlebte. Ich stieg die Treppe hinauf und öffnete die Tür. Kalte Luft schlug mir entgegen. Das riesige Tal, welches sich vor mir erstreckte, war komplett von Schnee bedeckt. Vereinzelt konnte man Dörfer ausmachen und das nächste Tor war am Ende der Karte zu erahnen. Kapitel 5: Kouron ----------------- Gut sechs Monate waren nun seit dem Kampf mit den Torwächter vergangen. Inzwischen war ich auf Ebene 32, eine Steinebene. Hier wuchs kaum etwas, da die ganze Karte aus Bergen bestand. Höhlen und Tunnel machten es schwieriger und nur vier Dörfer gab es auf deiner Karte. Mittlerweile hatten sich Gilden und Gruppen Namen gemacht, genau wie einige Piraten. Die Gilde Beastheart, ist neben Wasserfall und 7 die bekannteste Gilde. Sie kämpften mit an der Front und erweiterten die Karte. Ich hatte auch einen Namen bekommen. 'Weißer Schatten' lautete der Name. Die anderen Mitspieler sahen mich selten und wussten nicht wie ich hieß. Sie sagten oft, dass ich nur einige Augenblicke auftauchte und dann wieder verschwand. Ein Spieler, weiße Haare, leuchtend, blitzende blaue Augen und einen besonderen Partner, der im Schatten verschwand. Heute Morgen bekam ich eine besondere Nachricht. Anscheinend gab es ein Treffen, bei dem die besten Spieler in den jeweiligen Wertefeldern ausgezeichnet werden sollten. Sie sollten eine Titel bekommen. Ich wurde für die Schnelligkeit ausgewählt, weshalb ich mich auf den Weg in die Ebene 30. Diese Ebene war eine Kristallebene. Es gab sowohl Blumenfeld er und Dörfer als auch Berge mit Kristallen und tiefen Höhlen. Eigentlich fand ich das ein wenig zu übertrieben mit der Ehrung, aber wenn man den Titel schon angeboten bekam, warum nicht? Am nächsten Tag würde ich von einer Kutsche abgeholt, die mich zum Schloss des Fürstens fuhr. Auf jeder Ebene, die mehr als fünf Städte hatte, gab es einen Fürsten, der sich um die Wirtschaft der Eben kümmerte. Das Spiel hielt somit alles in Gleichgewicht und ermöglicht damit auch als nicht Kämpfer ein gutes Leben. "Willkommen. Ich bin Fürst Samon. Mein Bediensteten werden sie zu ihrem Zimmer führen." Empfing mich ein etwas älteres Herr. Ich folgte einem Mädchen, welches mich in ein Zimmer führte. Fi lief hinter mir und war sichtlich erleichtert, als das Zimmer eine hohe Decke hatte. "Ich heiße Hamira. Ich werde sie führen heute Abend fertig machen." Stellte sich die Blauhaarigen kurz vor und führte mich zu einem Schrank. Den ganzen Nachmittag wurde ich fertig gemacht. Meine Haare wurden hochgesteckt und ich wurde dezent geschminkt. Statt ein Kleid trug ich traditionell einen Kimono. Er war weiß mit eisblauen Blüten, die perfekt zu meine Augen passten. Der Kimono fiel tief über meine Schultern und hängte mehr an meinen Oberarmen, weshalb der Ausschnitt Recht tief war, wie ich fand. Mein Vorbau war mit der Zeit beträchtlich größer geworden und durch das viele Laufen war ich relativ dünn. Meine Kurven wurden durch einen silbrig glänzenden Gürtel gut betont. In meinen Haaren waren magische Blumen, die silbern, bläulich schimmerte. Abgesehen von meinem Ausschnitt und meinen langen Beinen, die immer wieder unter dem Kiomon hervorkamen, fand ich es wunderschön. Fi wurde schon mehrfach gebürstet und einmal ordentlich gewaschen so, dass ihr Fell richtig glänzte. "So, ich werde sie nun in den Saal bringen." Sagte sie. Sie brachte mich in einen riesigen Saal, der prunkvoll geschmückt war. Da der Raum mit vielen Spielern gefüllt war, wollte ich aus Reflex meine Kapuze über ziehen, doch hatte ein Kimono bekanntlich so etwas nicht. Menschenmassen waren eben doch nicht so mein Ding. "Da nun alle versammelt sind beginne ich. Ich freue mich, dass alle hier her gekommen sind und beginne mit der Zeremonie. Als erstes Akimino. Er wird geehrt für seine Angriffskraft. Sein Titel wird von nun Kaiser Hercules sein." Verkündete Samon. Ein schwarzhaarigen Man betrat die kleine Erhöhung. Hinter ihm lief ein Greif, woraus ich schloss, das er zum Windelement gehörte. Ihm wurde eine kleine Kaiserkrone aufgesetzt und er setzte sich auf eine der Tröhne hinter Samon. "Der Titel Kaiserin Secturitas geht an Kinama. Sie wird für Schutz und Abwehrkraft geehrt." Dir Blonde nahm die kleine Krone in Empfang und setzte sich mit ihrem Partner einer Hydra, also Feuer, auf den zweiten Tron. "Für seine Fähigkeiten der Magie, wird Kouron geehrt. Er trägt nun den Namen Kaiser Hermes." Ein Schwarzehaariger um die 16, also meinem Alter, betrat die Bühne. Er bekam eine silberne Krone aufgesetzt. Sein Partner ließ mich stocken. Es war auch ein neuschwänziger Fuchs, nur war er braun. "Der letzte Titel Kaiserin Nike ehrt Yuki führen ihr Schnelligkeit." Wurde ich genannt. Ich betrat die Bühne und ließ mir die Krone aufsetzten. Ich merkte deutlich, wie mich alle ansahen, was ich wohl meinem Aussehen zu verdanken hatte. Nie hatte mich einer ohne Kapuze und Mäntel gesehen. Wahrscheinlich hatte nie einer gedacht, dass hinter dem weißen Schatten eine Frau steckte. Auch ich setzte mich auf einen Tron und hörte der Rede bis zum Ende zu. Als Samon endete erhob ich mich und wollte den Saal verlassen, doch wurde ich durch eine Hand, die mich am Handgelenk fest hielt aufgehalten. "Schenkst du mir einen Tanz? Muss auch nicht das ganze Lied sein." Fragte mich Kouron. Eigentlich wollte ich nicht länger hier bleiben und nicht von allen angequatscht werden, aber anscheinend musst ich wohl mindestens einen Tanz tanzen. "Okay." Antwortete ich und ließ mich in die Mitte des Saals führen. Er legte seine eine Hand auf meine Hüfte und die andere nahm meine in die Hand. Ich legte meine zweite Hand auf seine Schulter. Er fing an und bewegte sich mit mir in einigen Kreisen durch den Saal. Da er etwas größer war, musste ich zu ihm Aufsehen. "Du bist also der weiße Schatten ja?" "Hast du was anderes erwartet!?" "Nein entschuldigt Kaiserin. Ich hatte nur nicht erwartet, das eine solche Schönheit sich versteckt und alleine durch das Spiel läuft." "Ich mag keine Menschen Massen und außerdem war meine Partnerin bei mir." "Natürlich. Deine Partnerin ist sehr interessant. Welches Element ist sie. Weder Wasser, Erde, Wind noch Feuer hat einen Neunschwänzigen." "Das könnte ich auf fragen." "Ja das stimmt. Ich habe das Holzelement" "Eis ist meines." Murmelte ich und sah über seine Schulter zu Fi. Während des Tanzes merkte ich immer wieder wie ich angestarrt wurde. Schon als ich den Saal betreten hatte, hatte ich hauptsächlich Männer über meine 'Schönheit' sprechen hören. Was die wohl sagen würden, wenn ich wieder in meinen Klamotten und dem Umgang stecken würde. Eh ich mich versah, endete das Lied. Da hatte ich doch tatsächlich das ganze Lied mit ihm getanzt. Das schien auf Kouron aufgefallen zu sein, denn er grinste mich blöd an. Als ich aus dem Schloss trat, war es Recht kühl draußen. Kein Wunder es war schon nachts und ich lief hier in einem etwas freizügigen Kimono rum. Ich nahm den Schleier und den Schmuck ab, den man ihr angelegt hatte und zog mich ebenfalls um. "Warte." Hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah Kouron auf mich zulaufen. Hinter ihm kam sein Partner angelaufen, der sich aber an Fi wendete. "Was ist?" Fragte ich, als er vor mir stand. "Lass uns Daten austauschen." Sagte er und sah mir direkt in die Augen. "Yuki war es nicht? Bitte, lass uns Freunde sein." Fragte er. Eine Freundschaftsanfrage öffnete sich. Ich zögerte erst ein wenig, doch drückte ich dann auf bestätigen. Außer Mina, die aber ein NPC war, hatte ich keine weiteren Freunde oder Bekannte Personen. Vieleicht war es gut einen Spieler zu kennen. -Kouron Daten erschienen in meiner Kontakt Liste. Kouron, 17 Jahre, Element Holz, einer der vier Götter, Partner Suzukime Neunschwänziger. - Gerade trat der Anführer von Wasserfall aus dem Schloss, weshalb ich mich auf Fi's Rücken schwang und Richtung Tor lief. Die Anführer der Gilden und weitere bekannte Personen waren auf dem Fest gewesen. Kapitel 6: Platzangst --------------------- Nach zwei Tagen war ich wieder da, wo ich aufgehört hatte. Die Steinebene war nun fast vollständig erkundet und das Tor war schon auf dem Berg zu sehen. Die Frage war nur, wie kam man da hin. Hinauf klettern ging nicht, dafür war es viel zu rutschig. Den einzigen Weg, denn es anscheinend gab, war ein ne Höle, sie sich im Berg zu kleinen Tunneln bildete. Aber welcher war der richtige? Sich in dem Berg zu verlaufen, während will das sichere Ende des Spiels. Aber wie kam man möglichst schnell raus ohne sich zu verirren? Fackeln und einige Heilungstränke hatte ich mir schon besorgt, weshalb ich nun mit Fi vor der Hölle stand und mir nicht sicher war, ob ich wirklich rein sollte. Ach Quatsch. Seit wann war ich den so ein Weichei und unsicher. Mein Plan würde schon klappen. Ich lief los einfach gerade aus. Mal rechts Mal links, wie es mir gerade passte. "Meinst du, wir kommen hier noch mal wieder raus?" Fragte Fi mich sichtlich nicht von der Situation begeistert. "Ja kommen wir. Du hilfst mir jetzt mal dabei?" "Wie denn? Ich weiß dich genau so viel wie du." "Aber du riechst besser als ich." "Na und hier riecht es doch eh nur nach Stein und Erde." "Was glaubst du, warum ich meine Hand an der Wand entlangschleife?" "Weiß ich nicht? Machts Spaß?" "Fi, bleib ruhig. Ich ziehe meine Hand an der Wand entlang, damit du riechst, wo wir schon waren." Erst hier wurde mir langsam bewusst, das Fi anscheinend Höhlen und Tunnel nicht leiden konnte. "Hast Recht." Murmelte sie die Panik anscheinend vergessen. "Gut, dann kannst du mir auch sagen, ob wir nach links oder rechts müssen." "Links" Es lief Recht gut die nächsten zwei Stunden. Mein Plan war voll aufgegangen. Die ganze Zeit redeten wir, was man alles so bequatschte, wenn man mal durch einen Berg lief. "Sag mal, warum bist du zu allen so abweisend, nur zu mir nicht. Zu allen anderen bist du kühl und versuchst die Gesellschaft zu meiden, nur zu mir bist du freundlich und offen." Ich bleib stehen und sah sie an. "Ich habe in der richtigen Welt ne schlechte Erfahrung gemacht. Meine Eltern haben sich getrennt und mein Stiefvater ist nicht gerade der beste Mensch. Auch meine Mutter hat sich stark verändert. Sie ist genau so wie mein Stiefvater. Ich glaube ich habe einfach ein wenig Angst, das sie genau so zu mir sind." Sagte ich und sah sie an. "Und was ist mit Kouron? Und Mina?" "Mina ist ein NPC. Selbst wenn sie wollte könnte sie mir nichts. Kouron hat mich nur genervt. Wenn ich die Anfrage nicht angenommen hätte, wäre er uns wahrscheinlich bis sonst wohin noch gefolgt." "Aha."grinste Fi. "Was?" "Wir wussten beide, dass das mit Kouron nicht stimmt." "Pf, denk doch was du willst." Brummte ich und lief wieder los. Weiter vier Stunden später hatten wir es wirklich geschafft. Oben auf dem Berg, war nichts außer das Tor. Seit der 15 Ebene hatte sich die Regelmäßigkeit der Eisebenen geändert. Also wusste ich auch nicht, was mich hinter der Tür verbarg. Der Torwächter war ein Zyklop, der eine Axt als Waffe hatte. Der Kampf war Recht anstrengend gewesen. Wie spät war es eigentlich? Durch den Berg hatte ich total das Zeitgefühl verloren. Die Ebene, die sich als Mischebene herausstellte, wirkte freundlich und erholsam. Die letzten beiden Ebenen waren wirklich ein Kampf gewesen. Dies Karte schien jedoch einen einfache Ebene zu sein. Blumen, Wälder, Felder, Städte, Seen Wiesen und woher einige Berge erstrecken sich vor mir. Endlich eine ruhige Ebene um den Stress der letzten Wochen abzubauen. Rechts neben dem Weg, der direkt in die Stadt führte, floss ein Bach, der in der untergehenden Sonne glitzerte. Das Kornfeld auf der anderen Seite, erstrahlte in einem angenehmen gelb und raschelte leise in seichten Wind. Vögel zogen über mir hinweg und einige Hirsche liefen ab Wald entlang. Die Stadt war wirklich eine Stadt zum Ausruhen. Neben unzähligen Restaurants, Cafés, Wellnessgeboten, gab es eine riesige Shoppingmall. Was sich noch alles für Geschäft in den Nebenstraßen verbargen, würde man wohl erst beim längeren Aufenthalt herausfinden. Nach einem ausgiebigen Abendbrot in einer der Restaurant, suchte ich eine Herberge auf. Anscheinend war dies nicht nur eine entspannende Ebene, sondern auch eine verdammt teure. Ich hatte zwar ordentlich Geld angesammelt, aber anhand den sonstigen Preisen, waren diese deutlich höher. Wahrscheinlich wird das die neue Ebene, auf den sich die Gildechefs einen Hauptsitz aufbauen wurden. Oder eben die, die verdammt viel Geld hatten. Das Geld bezahlt, suchte ich mit dem Schlüssel in der Hand nach dem passenden Zimmer und schloss auf. Den Umhang schmiss ich direkt als erstes auch einen Stuhl und legte mich aufs Bett. Nach weiteren fünf Minuten, die ich einfach nur dort lag, rappelte ich mich auf und suchte meine Badesachen zusammen, um in die heißen Quellen zu gehen, die es hinter der Herberge gab. Meine Klamotten und das restliche Badezeugs, packte ich und in eines der Fächer und ließ mich einige Minuten später in das warme Wasser gleiten. Wann hatte ich wohl das letzte Mal so gebadet? Unterwegs hatte ich immer Fi wache stehen lassen und war in einen See gehüpft oder hatte mich an einem Bach gewaschen. Mit der Zeit kamen einige weiter Mädchen in die Quelle. Ich wollte mich leise und unbemerkt vom Acker machen, doch wurde ich natürlich entdeckt und sofort erkannt. Nach dem ich auf dieser Feier beim Kaiser war, konnte ich wohl nirgends mehr hin ohne, dass ich erkannt wurde. Kapitel 7: Siku! ---------------- Geweckt wurde ich am nächsten Morgen von lautem Geschrei. Ich wusste schon, warum ich nicht gerne in Herbergen schlief. Nie konnte man dort ausschalten oder sonst irgendwie seine Ruhe haben. Abends feierten irgendwelche noch bis tief in die Nacht und brüllte besoffen noch Lieder lautstark durchs ganze Haus und Morgens gabs so oder so immer Stress. "War doch ganz erholsam Mal wieder in einem Bett zu schlafen." Sagte Fi, die zusammen mit mir ein Café betrat. "Erholsam? Bei dem Lärm? Hast du irgendwie was mit den Ohren?" Brummte ich zurück. "Uh, da ist jemand mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden. Rette sich wer kann." Lachte sie munter. Warum sie so gute Laune hatte, wuste ich nicht. "Eine Waffel bitte und dazu Kakao." Bestellte ich mein Frühstück. Nach diesem verließ ich wieder die Stadt und erkundete die Ebene rund um die Stadt. Ein See war nicht weit entfernt, jedoch tummelten sich dort schon viele Spieler. Im Wald hingegen, war es ruhig und entspannend. Ich legte mich unter einen Baum und döste ein wenig vor mich hin. Durch einen Schatten, der sich über mich legte, wachte ich auf. Ohne es zu merken, war ich eingeschlafen. "Oh gut, du lebst noch." Hörte ich eine Stimme. Als ich die Augen öffnete, sah ich ein Mädchen in meinem Alter, die neben mir saß. Sie hatte Violet farbene Haare und grüne Augen. "Ich dachte schon du bist tot, als ich dich hier so liegen sah." Sprach sie weiter. Wollte die mich verarschen? Wenn man stirbt, löscht einen das Spiel, man liegt dann nicht tot in der Gegend Rum. "Sag mal hast du irgendwas nicht mitbekommen? Wenn man stirbt, liegt man nicht tot herum." "Echt? Mensch und ich hatte schon so einen Schrecken bekommen." Antwortete sie. "Wo ist denn dein Partner?" Fragte ich sie und setzte mich auf. Mir war erst eben aufgefallen, dass ihr Partner nicht bei ihr war. "Denn habe ich verloren." Sie sagte das so, als ab das völlig normal wäre "Was?!" Fragte ich verwirrt. "Ja wir hatten da so einen Kampf und dann bin ich halt abgehauen. Keine Ahnung, wo sie hin ist. Ah, ich weiß was, kannst du mir nicht helfen sie zu suchen?" Fragte sie aufgeregt. Sehe ich aus wie die Wohlfahrt? Außerdem hatte ich keine Zeit für so was. Ich hatte heute schon genug Zeit damit verbraucht nichts zu tuen. "Nein, dein Pech, wenn du nicht aufpasst." Gab ich stumpf zurück und stand auf. "Aber Yuki, jetzt sei doch nicht so, wir müssen ihr helfen." Sagte Fi, als ich los lief. "Nein, wir haben zu tun, außerdem nervt sie." Sagte ich pampig und lief weiter. Der ganze Tag fing schon beschissen an. Und jetzt hatte ich auch noch so eine Klette am Hals. Ich war nicht von Grund auf böse oder abweisend anderen Menschen gegenüber, aber ich war eher misstrauisch und distanziert. In der Realität hatten sich meine Familie und meine Freund von mir angewandt und verraten. Seid dem vertraute ich eben nicht mehr jedem so einfach. "Ach bitte, ich werde dich auch ganz sicher nicht nerven." Quengelte sie weiter und lief mit hinterher. Alleine dies zeigte schon, dass sie mich wohl weiter nerven würde. Den ganze Tag lang quengelte sie weiter und folgte mir überall hin. Dabei wäre sie beinahe zwei Mal von einem Zyklopen und drei Mal von einem Gnom getötet worden. Für alle Spieler, die es bis zu dieser Ebene geschafft hatten, waren diese Wesen keine Gegner, doch für sie waren sie lebensgefährlich. Siku, wie sie hieß, hatte es sogar geschafft einen andere Spieler soweit anzustacheln, dass dieser sie fast du klein Holz verarbeitet hätte. Jedes mal hatte ich sie vor ihrem sicheren Tot bewahrt, doch ging mit dieses gewaltig auf den Keks. Wie hatte sie es nur so weit geschafft. Außerdem war sie nicht gerade die hellste und hatte anscheinend das Spiel von Grund auf nicht wirklich verstanden. Bei der Frage, ob sie wirklich so blöd sei oder nur so tat, konnte man mit 100% antworten, dass sie wirklich so blöd war. Mit einem tschüss, knallte ich ihr meine Zimmertür in der Herberge vor der Nase zu. Ich seufzte tief und ließ mich aufs Bett fallen. Ob ich wohl noch einen Tag mit ihr aushält? Könnte man an Übernervtheit hier sterben? Anscheinend meinte es das Spiel Mal ausnahmsweise gut mit mir und es gab keine Fete an diesem Abend. "Siku ist doch ganz nett." Sagte Fi und ließ sich auf ihren Platz nieder. Die hatte doch auch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Tatsächlich stand besagte Person fröhlich wie immer vor meiner Zimmertür und nervte mich gleich damit, nach ihrem Partner suchen zu wollen. Den ganzen Tag ging dies so weiter. Egal, wo ich hin ging, sie folgte mir und sabbelte ohne Punkt und Komma. Am Nachmittag war es dann so weit, meine Nerven waren am Ende. Nachdem mich Fi auch noch gefühlt hundertmal angebettelt hatte, ihr bei der Suche zu helfen, hatte ich eingewilligt. Um so schneller wir anfingen, um so schneller war ich sie wieder los, war mein neuer Optimismus, ohne den ich das ganze hier wohl nicht überlebte. "Öffne mal das Menü." sagte ich an Siku gewandt und wartete, dass sie meiner Aufforderung nach kam. "Menü? Ach, du meinst das komische hier." sagte sie und öffnete das Menü. Ernsthaft? Das konnte nicht sein! Das hatte sie doch am Anfang erklärt bekommen. Ich öffnete in ihrem Menü die Karte und suchte nach einen leuchtenden grünen Punkt. "Da, das ist dein Partner. 20 Ebene." Sagte ich und deutete auf den Punkt. Yes, eine Sommerebene, da konnte sie mir nicht vorjammern, das es ihr zu kalt war und man konnte so oder so besser in dieser Ebenen reisen. Viele Leute, viele Wege und Möglichkeiten ihren Partner zu finden. Den Rest des Tages verbrachten wir damit zum Tor des Wächters zurück zulaufen und die Wendeltreppe des Turmes hinab zu steigen. Es gab zwei Türme, die sich durch die gesamten Ebenen zogen. Wenn man den Wächter besiegt hatte, konnte man die Wendeltreppe noch oben bis zur nächsten Ebene. Dann musste man einmal quer durch die Ebene, zum anderen Turm, um dort den Wächter zu besiegen. Dieses geschafft, konnte man dort wieder die Treppe nach oben und wieder das selbe spiel. Wenn der Wächter im anderem Turm besiegt worden war, öffnete sich eine Wand im Turm, von dem man kam und auch dort konnte man nun weiter die Wendeltreppe emporklimmen. So war es möglich in einem Turm alle bis jetzt möglichen Ebenen zu erreichen, ohne die Ebenen passieren zu müssen. Wistonia hieß die Stadt, die direkt am Tor lag und rund um den Turm erblühte. Sie war einer der schönsten Städte auf allen Ebenen, die ich bis jetzt gesehen hatte. Dicht an dicht standen hier die Häuser und Stände, die von den Bewohnern der Stadt, besucht wurden. Ich ließ Siku erneut ihre Karte öffnen und stellte fest, das ihr Partner gar nicht mal so weit von der Stadt befand. Wenn wir und beeilten, würden wir sie vielleicht sogar schon heute finden. Die Sonne ging schon langsam unter, weshalb es eng werden würde, aber ich hoffte doch sehr ihn noch zu finden. Laut Siku war es ein Greif, der Markur hieß, also Windelement. Ich lief los durch die Straßen und Gassen und versuchte nie die Stadtmauer außer Augen zu lassen. Leider kam ich nicht so schnell vorran, wie geplant, das Siku bei jedem dritten stand anhielt und wie ein kleines Kind mit großen Augen die Auslage betrachtete. "Siku! Komm jetzt!" Rief ich und wartete ungeduldig, bis sie sich vom Stand löste. Die Sonne war schon untergegangen, als wir den Rand der Stadt erreichten. Na super. Das hieß noch eine Nacht im Hotel oder draußen schlafen und riskieren, dass uns irgendjemand angriff. Für mich kein Problem, aber Siku würde sicher draufgehen. Soviel war sicher. "Hey ihr beiden hübschen, Lust eine Runde mit uns etwas zu trinken? Geht auch auf uns!" Kamen uns zwei Typen entgegen, die sicher nicht freundlich waren. "Ja lass uns doch was mit ihnen trinke. Ich habe wirklich Durst." strahlte Siku. Manchmal war es echt nicht zum aushalten mit ihr "Nein, kein Bedarf." knurrte ich und zog Siku an den beiden vorbei. "Schade, die waren doch voll nett." Dümmer geht es nicht. Am Ende des Tages so um elf hatte ich es tatsächlich noch geschafft ihren Partner zu finde. Ich hatte wirklich Mitleid mit ihm, so eine Partnerin zu haben. Den er war keinesfalls wie sie. Er erzählte mir, wie sie sich verloren hatte und bedankte sich, dass ich sie zurück gebracht hatte. Wahrscheinlich wünschte er sich auch, das er wieder zurück konnte, obwohl er ja teil des Spiels war. Dann hieß es wohl Morgen wieder zurück an die Front! Kapitel 8: Ab in den Dschungel ------------------------------ Nachdem ich jetzt dieses nervige Mädchen los war, war ich wieder alle Ebenen hoch gelaufen. Das hatte keinen wirklichen Spaß gemacht. Wenn das so weiter ging, würde ich niemals dieses Spiel beenden. Entnervt seufzte ich auf und guckte mich um, das mit dem ‘Morgen wieder an der Front‘ hatte nicht so ganz geklappt. Ständig wurde ich von anderen Spieler angelabert, zum trinken aufgefordert oder bekam noch unmoralischere Angebote. Hatten die denn gar kein Interesse daran, hier jemals wieder raus zu kommen? Ich meinte, ich mochte dieses Spiel sehr, die Kämpfe vor allem, aber das ging doch manchmal total unter bei dem Gedanken, dass wenn ich versagen würde, würde ich unwiderruflich gelöst werden. Ich wäre tot. “Ist alles in Ordnung?“ Wollte Fi wissen und drehte den Kopf nach hinten zu mir. Nach 7 Ebenen, die wir wieder komplett durchlaufen mussten, hatte ich beschlossen, dass Fi mich tragen durfte. Sie wollte dieser Siku helfen, also hatte sie auch die Konsequenzen daraus zu tragen. “Seh ich denn aus als wäre alles in Ordnung? Was wenn uns jetzt schon welche überholt haben? Ich will das hier gewinnen!“ Keifte ich unentspannt und Fi senkte schuldbewusst den Kopf. “Es tut mir Leid, aber hast du nicht Siku‘s glückliches Lächeln gesehen, als sie ihren Partner wieder gefunden hatte?“ Wollte sie mich beschwichtigen. Ich schnaubte verächtlich. “Nein, ich war damit beschäftigt von ihrem gequitsche keinen Tinitus zu bekommen.“ Gab ich unnachgiebig zurück, sprang ab und lief wieder selber weiter. Mit der Weile waren wir wieder auf der Steinebene. Es waren schon eineinhalb Tage vergangen, seit ich Siku stehen gelassen hatte. Es war Abend und die beiden Sonne dieser Ebenen gingen gerade synchron nebeneinander unter. Dabei tauchten sie die gesamte Umgebung in ein organge-rötliches Licht, was auf der kahlen, kantigen Steinfläche wirklich schön aussah. Das hob meine Laune ein wenig und motivierte mich sogar etwas. Ich beschleunigte meine Schritte und steuerte die Höhle an, an dessen Ende die nächste Ebene begann. Zu meiner Enttäuschung war es nur eine Art Übergangsebene, außer dem großen Dorf und ein paar schwachen Gnomen oder Zyklopen war hier nicht viel. Nicht mal ein Wächter am Tor zur nächsten Ebene. Okay, dafür, dass die Ebenen davor kein Dorf war, was diese Ebene eine willkommene Verschnaufpause. Aber von der nächsten Ebene erwartete ich deutlich mehr. Vielleicht mal etwas wirklich anstrengendes. Vorfreudig grinste ich vor mich hin als sich dir Pforte zur nächsten Ebene langsam öffnete. Fi stand aufmerksam und kampfbereit neben mir. Ihre Ohren waren nach vorne geneigt und sie hatte eine Vorderpfote angehoben. Durch die mit Moos überwachsene Tür leuchtete mir helles Sonnenlicht entgegen. Fi und ich warfen einen weiten Schatten, da es nun stockdunkel war. Entschlossen nickten Fi und ich uns zu und traten durch den Durchgang. Ich musste mir eine Hand vor die Augen halten, um nicht zu stark geblendet zu werden. Die Sonne war heller als auf den Ebenen bisher. Meine Augen brauchten einen Moment bevor sie sich an den plötzlichen Kontrast gewöhnten. “Was ist das für eine Ebene?“ Fragte ich Fi und sah zu ihr runter, da die Sonne mich so nicht zu sehr behinderte. “Gehen wir ein paar Schritte weiter, dann sehen wir es.“ Schlug Fi vor. Wirklich was anderes blieb uns ja nicht übrig. Nach einigen Schritten standen wir zu meiner Überraschung wieder im Schatten. Dafür erhoben sich vor uns riesige Mammutbäume. “Ein Urwald.“ Sprach Fi es staunend aus, stieg mit ihrem Blick die Bäume empor und hatte das Maul ein Stück geöffnet. Ich stand ähnlich da. So eine Ebene gab es bisher nicht. Das bedeutete wahrscheinlich neue Gegner. Die Vorfreude kribbelte mir in den Fingern. “Dann lass uns den Laden mal aufräumen!“ rief ich euphorisch und übte demonstrativ einen Faustschlag aus. “Als könnten uns diese Zahnstocher aufhalten.“ stimmte Fi mir zu und bleckte die Zähne. Wir betraten nebeneinander den Urwald. Der Boden war mit Moos überwachsen, überall lagen Zweige, Blätter, aber auch mal große Äste herum. Die Bäume standen dicht an dicht und man konnte kaum geradeaus laufen. Der Wald hatte echt Potential zum verlaufen. “Halt dich bei mir Fi, wenn wir uns verlieren, kann das sehr lange dauern bis wir uns wieder finden und ich will bis zum Abend einen sicheren Ort gefunden haben.“ Orderte ich und schwang mich gerade über einen dicken Ast, der in meinem Weg lag. Fi sprang elegant drauf, sah sich dort oben kurz um und landete wieder neben mir. Als Bestätigung auf meine Strategie nickte sie mir zu. Hier viel zu reden konnte Gegner auf uns aufmerksam machen und ich würde lieber sie finden anstatt sie uns. Ich achtete auf jedes Geräusch, die hier leider zu genüge existierten. Dabei waren sie so kurz und leise, dass man nicht orten konnte von wo sie kamen. Dabei war es meistens der Wind oder wir, die die Geräusche verursachten. Gerade machten wir eine kurze Pause, ich saß auf einem umgekippten Baumstamm, der einen Durchmesser von gut 4 Meter hatte. Von hier herunter zu fallen würde schmerzhaft werden. Keine zwei Sekunden später kam mir Fi entgegen gesprungen und stieß mich von dem Stamm. Rückwärts fielen wir beide den Stamm runter, ich knallte auf den Rücken, Fi auf den Pfoten. Erschrocken sah ich den Baum hoch. Da, wo ich bis eben saß klebte jetzt eine grün- gelbliche Flüssigkeit, die blubberte und das Holz zerfraß. Säure. Ätzende Säure. “Was greift uns hier an?!“ Wollte ich von Fi wissen, stellte mich sofort kampfbereit hin und zog mein Schwert. Leicht panisch sah ich mich in alle Richtungen um, aber nirgendwo war ein Gegner zu sehen “Ich hab keine Ahnung, ich hab nur die Säure anfliegen sehen!“ Antwortete Fi und hielt die Nase in den Wind, der hier am Boden aber sehr schwach war. “Wie sollen wir uns dann vertei-“ Ich wurde unterbrochen, als ich wieder einem Geschoss ausweichen musste. Ich taumelte nach hinten, ruderte mit den Armen und versuchte irgendwie wieder an mein Gleichgewicht zu kommen. Als ich wieder fest stand schoss mein Kopf in die Richtung, aus der das Zeug kam. Mit dem Kopf voran kletterte eine Art Skorpion einen der riesigen Bäume herunter. Nur war das Vieh groß wie ein Auto uns an der Spitze seines Stachels tropfte noch ein Rest der Säure auf den Waldboden. Ich schluckte und sah mich um. Hier war keine freie Fläche, mit meiner Geschwindigkeit würde ich hier nicht weiter kommen, höchstens gegen den nächsten Baum rennen. Als hätte das mutierte Skorpion nicht schon genug Features, löste es sich auch noch schon wieder in Luft auf. Klar, hauptberuflich Skorpion und Kamelion aus Leidenschaft, machte Sinn. Immer wieder mussten wir den Geschossen des Monsters ausweichen, stolperten dabei gelegentlich über Wurzeln oder der Fluchtweg wurde von einem Baum blockiert. Klare Sache, am Boden waren wir unterlegen. Also musste wir nach oben. Das hochklettern gestaltete sich aber schwierig, da die Äste erst in 5 – 6 Metern Höhe anfingen. Hektisch sah ich mich nach einer Möglichkeit um mich und Fi da hoch zu bekommen, noch möglichst vor einer Schönheitsoperation im Gesicht. Schnell schnappte ich mir einen handdicken Ast, schnitt ihn mit meiner Schwertspitz zu und rammte ihn in einen Baum. Das dürfte funktionieren. “Fi! Versuch es abzulenken, ich hab ne Idee!“ Rief ich der weißen Neunschwänzigen zu. “Ach, lass dir ruhig Zeit, keine Eile!“ Gab Fi gestresst zurück, während sie Zickzacklinien durch den Wald lief. Ich für meinen Teil schnappte mir mehr Äst, spitzte sie an und rammte sie rund um den Baum herum, immer ein Stück höher, in die Rinde. So entstand eine Treppe. Ich machte die Abstände möglichst groß, damit ich nicht zu lange brauchte. “Was machst du denn da?! Moderne Kunst oder was soll das werden?! Beeil dich mal mit deiner Idee“ Drängte Fi langsam panisch. Als ich endlich fertig war, holte ich meinen Bogen hervor und schoss damit auf die Punkte, wo das Biest zuletzt gefeuert hatte. “Fi! Schwing deinen Arsch hier hoch, ich beschäftige es jetzt. Was springst du da so rum? Soll das ne Choreografie werden oder was machst du da?! Beeil dich mal!“ Ärgerte ich sie und schoss am laufenden Band weiter Pfeile ab. Einige bohrten sich wirklich in den Panzer der Viehs und so war es wenigstens etwas besser zu sehen. Auch wenn Äste in einem Wald nicht so sehr heraus stachen. “Wenn deine Idee nicht so gut wäre, hätte ich dich dem Ding vorgeworfen!“ Knurrte Fi, als sie meine Treppe hoch sprang. “Dann ist ja gut, dass ich so genial bin.“ Meinte ich arrogant. Doch als Fi bei mir auf dem ersten Ast ankam, fielen alle Stufen meiner Treppe ab und zersetzten sich auf dem mit der Weile fast mit Säure gefluteten Boden. Fi sah mich skeptisch an und zog eine Augenbraue hoch. “Was denn? Das musste so, sonst hätte es uns folgen können.“ Redete ich mich raus und hob beschwörend die Hände. Meine Treppe brauchte das Vieh aber gar nicht. Es sprang an den Baumstamm und krallte sich in der Rinde fest. Dann sprang es ein Stück hoch und krallte sich wieder fest. So kam es immer näher. “Erschieß‘ es! Erschieß es! Erschieß‘ es!“ Rief Fi panisch. “Versuch‘ ich! Versuch‘ ich! Versuch‘ ich!“ Brüllte ich zurück, während ich immer weiter Pfeile auf den Kopf des Viehs schoss. Gleichzeitig kletterte wir weiter hoch. Als es nur noch einen Sprung zu uns brauchte, gingen mir die Pfeile aus. “Scheiße!“ Fluchte ich, nahm instinktiv mein Schwert, hielt den Griff mit beiden Händen fest und sprang dem Biest entgegen. Als Begrüßung stach ich ihm die Klinge in die Schädeldecke. Sofort ließ es los und zusammen mit diesem Untier fiel ich den Baum herunter. Im Fall stemmte ich mich mit den Füßen gegen das Vieh und zog mein Schwert aus seinem Gehirn. Ich stieß mich von ihm ab, kam dadurch wieder ein Stück höher und rammte mein Schwert in den Baum. Ein Stück weit zerteilte die Klinge den Baum, bis ich dann vielleicht zwei Meter über den Boden anhielt. Während das Ding auf den Boden geknallt war. Mein Atem ging schwer und ich hielt mich immer noch mit beiden Händen am Griff meines Schwertes fest. Keuchend sah ich zu Fi hoch, die mich geschockt ansah. Als Antwort grinste ich schwach und zeigte ihr ein Peace Zeichen. “So cool dein Stunt auch war, lass uns lieber hier oben bleiben.“ Schlug Fi auch schwer atmend vor. “Einverstanden.“ Stimmte ich zu und begann den Baum irgendwie wieder hoch zu klettern. Mein Schwert half da ungemein. Oben angekommen sah ich nochmal zu den Vieh runter. Das war mal ein harter Gegner und garantiert auch nicht einzige. Hier würde noch viel von denen rum kriechen. Scheiße, ich brauchte schlaf. Ein paar Bäume weiter war eine Asthöhle, wahrscheinlich das verlassene Nest eines großen Vogels. Erschöpft nickte ich in Richtung dieser Höhle und Fi folgte meinem Blick. Da waren wir sicher vor Regen und auch kurzzeitig vor den Säureangriffen. So ziemlich mit letzter Kraft sprangen wir von Ast zu Ast. In der Baumhöhle war es groß genug für uns beide, so konnte Fi mir als Kissen dienen. Wir schliefen auch sofort ein. Das leise prasseln des plötzlichen Regens, wirkte dabei sehr beruhigend. Kapitel 9: Piranha-Pflanze!! Rette sich wer kann! ------------------------------------------------- Drei Tage und gut 15 dieser Skorpione später, hatten wir es endlich geschafft. Das Tor stand imposant vor uns in einen Berg gehauen. Es war völlig zugewuchert, woraus ich schloss, dass wir die ersten waren. Yes, endlich wieder erste an der Front! Gut zugegeben am Anfang sind wir auch acht mal am Tor vorbei gerannt, bis wir uns mal genauer darum gekümmert hatten. Aber das Tor hatte man echt leicht übersehen! Echt jetzt! "Und Nun?" Fragte Fi, die neben mir stand und probeweise mit ihren Krallen einige der Pflanzen anstupste. "Na was wohl? Wir müssen das Zeug da runter holen!" Brummte ich genervt von der mir schwanenden Arbeit. "Och nö! Kann man das Tor nicht auch so öffnen?" Nörgelte sie. Da hatte jemand genau so viel Motivation wie ich. "Wir können es ja mal versuchen." Sagte ich und hoffte innerlich, dass das Tor tatsächlich aufgehen würde. Ich schritt auf das Tor zu und drückte mit aller Kraft dagegen. Es knarzte zwar leise aber das Tor öffnete sich trotzdem nicht. Na super. "Hilf mir mal." Forderte ich Fi auf, die Hoffnung noch nicht völlig begraben. Zusammen stemmten wir uns abermals an das Tor und siehe da, mit ächzen unserer und Torers Seits, öffnete sich das Steinhindernis. Die Ranken, die das Tor zuvor überwuchert hatten, zogen sich plötzlich zurück und verschwanden in der Dunkelheit. Ich ahnte nichts gutes. Wie um mir noch eine überzuziehen, leuchteten plötzlich die Fackeln an den Wänden auf und das Tor viel mit einem lautem Geräusch wieder hinter uns zu. Einige Sekunden blieb es still, bis wir ein Brüllen hörten, welches schnell näher kam. Sind wir hier in nem Gruselfilm oder was? Ich traute meinen Augen nicht, als das brüllende Wesen in Sichtweite kam. Ne oder? Ich wurde hier doch verarscht! Wir waren hier doch nicht in Super Mario oder so! Was zum Henker machte dann diese Fleisch fressende Pflanze hier!? Gut, sie sah. Nich exakt so wie die aus Mario aus, kam ihr aber verdammt ähnlich. Ich war wohl sehr lange in eine Art schock Starre verfallen, da Fi schon los geschossen war, die Tentakelähnlichen Pflanzenarme anzugreifen. Ich konnte gerade einen dieser Dinger ausweichen, bevor es mich erwischte. Mit unserer Magie kamen wir wohl nicht weit. Ich meine Eis kann einer mutierten Pflanze nicht unbedingt was anhaben. Als müsste ich wohl mal wieder mit dem Schwert ran. Völlig verausgabt stand Fi neben mir und hechelte wie ein Hund um Luft. Ich musste schon zugeben, diese mutierte Pflanze sollte man nicht unterschätzen. Auch ich war durch für heute und hoffte, dass uns auf der nächsten Eben nicht direkt der nächste Kampf erwartete. Nachdem sich Fi wieder erholt hatte, stiegen wir die Treppe empor und öffneten vorsichtig das Tor. Ich lugte vorsichtig um die Eck. Sah gut aus, eine Waldebene. Obwohl warte mal, dahinten sind es Berge. Naja, wir werden sehen. Erst einmal konnten wir sicher bis zum nächsten Dorf kommen. Dieses befand sich nämlich gut einen Kilometer vom Tor entfernt und war somit in Sichtweite. "Na los komm. Ich glaube heute können wir uns mal wieder ein Bett gönnen. Immerhin sind wir die letzten anderthalb Wochen quer durch alle Eben gelaufen und haben heute ne mutierte Pflanze platt gemacht." Sagte ich zu Fi und lief los. Ja, sah gut aus hier. Der Wald war angenehm kühl und zeichnete schöne Muster auf den Boden. Im Dorf roch es unglaublich gut nach gegrilltem Fleisch, was mir das Wasser im Mund zusammen laufen lies und meinen Bauch zum Knurren brachte. Anscheinend sollte hier heute ein Fest gefeiert werden, da überall bunte Buden rumstanden und reges Treiben war. Jup, eindeutig meine neue Lieblingstadt. Kapitel 10: In den Bergen ------------------------- Ich glaubte, dass ich schon seit langen nicht mehr so viel gegessen hatte, wie am vorigen Abend. Das Fest war richtig schön und fröhlich gewesen. Singen, Tanzen, Essen, spielen. Alles hatten wir gemacht. Aber als ich heute morgen aufwachte, wurden schon wieder die ersten Sachen abgebaut und aufgeräumt. Das war ja ein kurzes Vergnügen. Egal, heute hieß es wieder einen neue Ebene erkunden. "Hey Fi. Fi! Komm steh auf." Stupste ich sie mehrmals an und schlurfte zum Bad, um mich zu waschen. Durch den Spiegel konnte ich Fi beobachten, die erst murrte und dann langsam den Kopf hob. Sie blinzelte erst einige Male in die Sonne, bevor sie gähnte und zu mir rüber schielte. "Morgen.." Murmelte sie, bevor sie sich erhob und einmal kräftig schüttelte. Ganz ehrlich, ich beneidete sie darum, dass sie sich nur einmal kurz schütteln musste, um wie immer auszusehen. Ich hingegen musste mich waschen, meine Harre kämmen, meine Klamotten anziehen und wenigstens einen halbwegs freundlichen Gesichtsausdruck machen. Sie hingegen war flauschig und deswegen bei den Kindern immer sofort der neue beste Freund. Was für Verräter^^ Unten in dem Restaurant war hingegen meiner Erwartung schon ordentlich was los. Obwohl ich schon halb die Treppe herunter viel, drehte sich nicht mal eine Maus nach mir um. Stattdessen lachten und aßen einfach weiter. Ich setzte mich an einen Tisch in der Ecke und bestellte einen Kaffee bei der Kellnerin. Für Fi gabs natürlich auch was. Die Sonne gab heute mal wieder ihr bestes und erhellte den Tisch und die Umgebung um mir. Ich genoss die Wärme, die die Sonne durch das Fenster auf meine Haut ausstrahlte. Es war schon immer wieder seltsam, wenn nicht gerade eine vogelähnliche Kreatur am Fenster vorbeiflog, dass wiederum doch ein bisschen einem Drachen ähnelte und somit überhaupt nichts mit den Vögeln im Reallife zutun hatte, hätte man denke können, dass es die Realität wäre. Mittlerweile hatte man sich schon irgendwie daran gewöhnt. In der ersten Wochen, hatte ich auch noch Spieler gesehen, die in einer Gasse saßen und sich nach ihren Eltern und Geschwistern sehnten. Tja, wäre schön, wenn ich das auch könnte, aber nein, ich nicht. Meine Eltern waren schon lange getrennt. Ich wohnte bei meiner Mutter, die jedoch vor drei Jahren ins Ausland zog und mich einfach im Haus zurück lies. Damals war ich erst 15! Ich kam von der Schule und sie war nicht da. Ich wartete noch den ganzen Tag, doch sie kam eben nicht wieder. Seit dem wohnte ich alleine im Haus. Sowas wie Verwandte hatte ich nicht, also blieb ich alleine. Außer der Mutter gab es ja bekanntlich noch den Vater. Das war so ne Sache, den hatte ich nämlich noch nie gesehen. Er war irgend ein hoher Firmenboss und hatte mich und meine Mutter schon als ich ein halbes Jahr alt war für sein Geld sitzen gelassen. Jup beste Familie, die man sich wünschen konnte. Aber ganz ehrlich, so schlimm fand ich es mittlerweile gar nicht mehr. Klar am Anfang war ich am Boden zerstört, aber nach einem Monat hatte ich es akzeptiert. Ich Lebte mein Leben, wie ich es für richtig hielt. Haushalt, Schule, Geld, alles machte ich selber. Es war schon echt anstrengend nach der Schule noch arbeiten und wenn man nach Hause kam putzen, essen machen und Hausaufgaben, aber somit hatte ich echt die beste Vorlage zum selbständigem Leben. "Sag mal träumst du?" Wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich sah auf und bemerkte, dass wir mittlerweile schon ein ganzes Stück von dem Dorf entfernt waren. Wahrscheinlich hatte ich die ganze Zeit auf den Boden gestarrt, da ich fast gegen einen Baum gelaufen war. "Ne ich habe nur ein bisschen nachgedacht." Antwortete ich und lief weiter den Weg entlang, der sich Richtung der Berge schlängelte. Um so näher wir den Bergen kamen, um so enger wurde der Weg. Am Fuße des Berges wuchsen kaum noch Bäume. Den Wald hatten wir schon einige Zeit hinter uns gelassen. Vor uns erstreckte sich Kilometer hoch und weit die Berge. Was wohl dahinter lag? Der Weg war gerade noch so breit, dass ich dicht neben Fi laufen musste. Nach gut zwei Kilometern, war der Weg dann so eng, dass Fi mich trug. Wir wollten nicht hintereinander gehen, damit falls etwas passiert, wir auf jeden Fall zusammen waren. Denn mit schnell umdrehen war hier nicht. Wir quetschten uns schon richtig an die Wand, da es rechts von uns steil hinunter ging. Es war unheimlich ruhig und nur die Steine, die hin und wieder von den Klippen fielen, durchbrachen die Stille. Drei Stunden später, in denen der Weg nicht besser wurde, hörte er plötzlich auf. Wollten die mich jetzt ärgern oder so?! Ich meine hallo!? Wir liefen jetzt schon vier verdammt Stunden durch diese beschissenen Berge, in denen es nur EINEN Weg gibt und dann hört der einfach so auf?! Ich wusste, dass es nicht einfach werden würde, aber sowas? Ich schaute mich um. Die Schlucht, die uns von der anderen Seite des Berges trennt, war mittlerweil so weit weg, das man nicht einmal genau erkennen konnte, ob auf der anderen Seite nun ein Weg war oder nicht. Runter war auch keine Option, da der Boden nicht in Sichtweite war. Also nach Oben. Aber wie? Ich könnte die Wand hinauf klettern, aber was mache ich mit Fi? Vielleicht...? Naja, wir waren ja in Eismagier gar nicht mal so schlecht, vielleicht konnten wir dann eine art Treppe nach oben machen. Man kann es ja mal wenigstens versuchen! Die ersten Versuche von mir waren irgendwie nicht so das gelbe vom Ei, da ich bis jetzt immer nur Eispfeile gemacht hatte. Es dauerte eine ganze Stunde, bis ich mit Fi zusammen eine Treppe tatsächlich bis nach oben gebildet hatte. Fi stieg die Stufen empor und bei jedem Schritt, knackte die Treppe gefährlich. Die Magie war eben nur zum Kämpfen ausgelegt. Gerade, als sie den letzten Schritt von der Treppe gemacht hatte, knackte es besonders laut und die Treppe brach in der Mitte durch. Wir sahen den Teilen hinterher, die jetzt Richtung Boden der Schlucht vielen und langsam im Dunklem verschwanden. Es dauerte, bis man ein Krachen und damit das Aufschlagen des Eises auf dem Boden ausmachen konnte. Definitiv tief! Und wie sollte ich nun hinauf kommen? Noch mal so ne beschissen Treppe machte ich sicher nicht. Also blieb mir nichts anderes als klettern. Wie ich das hasste. Klettern konnte ich so gar nicht und an einer Felswand in einer verdammt tiefer Schlucht hängen, ungesichert, war auch nicht so geil. Ich setzet den ersten Fuß an und griff mit meiner Hand an einen kleinen Stein, der aus der Wand heraus ragte. Wenn da mal ein Stein mittendrinn raus bricht, na dann mal gute nacht Marie. Ich brauchte einiges an Überwindung weder runter zu sehen noch die Hand wieder vom Stein zu ziehen, auf dem Spinnen und andere Insekten hockten, doch hatte ich es nach zehn Minuten bis nach oben geschafft. Das wars für heute, ich mach nix mehr! Kapitel 11: Immer nur Probleme! ------------------------------- Die Nacht hatten wir in den Bäumen verbracht, und ich musste sagen, dass das gar nicht Mal so eine blöde Idee war. Ich hatte schon öfters aus Ästen und Seilen so etwas wir Hängematten gebaut, aber das ganze noch über dem Feuer zu machen, war die Perfektion. Es war echt warm und halbwegs weich oben und zumindest ein Drittel aller Wesen, konnte uns beim schlafen nicht stören. Am Morgen, hatte ich dann aus den Früchten, die ich aus der Hängematte aus entdeckt hatte, ein Frühstück gemacht. Der heutige Weg war kein Stück besser als der Gestern, im Gegenteil, es war noch schlimmer. Immer noch war der Weg verdammt eng und direkt an der Schlucht. Das beste am Ganzen war aber, dass es schneite... Schon seid Stunden fielen die weißen Flocken vom Himmel und machten uns den Weg noch schwerer. Ich hoffte zwar, dass es kein Schneesturm geben würde, aber Fehlanzeige! Natürlich mussten mich wieder alle ärgern und so ein wundervoller Schneesturm zog auf. Klar Eis und somit auch irgendwie Schnee ist mein Element, aber bei so einem dichten Schneesturm, konnte nicht Mal Fi was erkennen. Uns blieb nichts anderes übrig, als es uns in einer Höhle bequem zu machen und abzuwarten. Der Sturm dauerte tatsächlich noch den ganzen Tag. Mittlerweile war der Eingang der Höhle schon zur Hälfte eingeschneit. Aus etwas Holz, welches ich noch in meinem Beutel fand, machte ich ein Feuer. Wieso ich sowas dabei hatte, wusste ich selber nicht. Eigentlich dachte ich, dass wir dann am nächsten Tag weiter konnten, aber nein, nix. Ja, wo lag das Problem?! Fi wachte nicht auf. Badum! Ja super ganz toll und jetzt? Ich dachte erst, dass es ein Fehler im Programm sei, aber ich bekam keine Nachricht. Irgendwie hatte ich dann über das Menü herausgefunden, dass sie eine Programüberholung oder so machte. In verständlich hieß das, dass sie sich den Rest des Tages nicht bewegen würde. Somit hatte ich jetzt zwei Optionen. Erste: ich ließ sie zurück und ging einfach weiter. Zweite: ich blieb noch einen Tag hier sitzten und langweile mich zu Tode. Tja, am liebsten hätte ich Nummer eins genommen, aber ich konnte sie ja nicht hier lassen. Das war eigentlich das, was ich so an Gruppen hasste. Immer hatte einer irgendwas, weshalb man nicht weiter konnte. Sowas kotzte mich an, aber in diesem Fall nicht zu ändern. Ohne Fi würde ich die Hälfte meiner Kampfkraft verlieren. Außerdem würde sie vom Spiel extra gestellte, damit sie einem half. Und ganz ehrlich ohne sie würde ich wohl nicht hier sitzten, auch wenn ich mir dann die Begegnung mit Siku erspart geblieben wäre. Die Zeit Vertrieb ich mir damit, aus dem Schnee, der mir den Ausgang versperrte in fünf Schneemänner, vier Schneefrauen und drei Schneekinder zu verwandeln. Ja, kreativ war ich. Dann baute ich aus dem Schnee ein Iglu, oder ich versuchte es eher. Irgendwie kippten meine Wände immer um. Egal, das wirklich wichtige an diesem Tag war, das Fi wieder aufwachte. Wir nächtigten also nochmals in der Höhle, bevor wir uns am nächsten Tag raus buddelten. Wie man immer sagte : morgen sieht die Welt schon ganz anders aus. Und es war wahr. Tatsächlich war alles weiß. Immer noch! Jetzt musste man bei jedem Schritt Angst haben, dass der Boden nachgab. Na ganz toll! Dieses Spiel wollte mich doch verarschen! Ganz ehrlich Mal! Durch den Schnee konnte man nicht gehen, sondern nur stochern, dass heißt in Kurzform, man kam kaum vom Fleck. Wir brauchten noch den ganzen Nachmittag, bis der Weg breiter wurde und sich ein etwas größerer Platz direkt an der Klippe vor uns ausbreitete. Mittlerweile war es schon Recht dunkel, weshalb wir nach einer Höhle suchten, in der wir schlafen konnten. Gerade, als ich weiter in die Mitte des Platzes gehen wollte, hörte ich ich ein bedrohliches knurren. Erschrocken drehte ich mich um und sah in zwei schwarze glitzernde Augen.... Jup, definitiv ein Bär. Ne, kein normaler Bär, wär ja zu einfach. Er war gerüstet und seine Krallen wurden von Metallkrallen gestärkt. Ich krabbelte erschrocken rückwärts und betrachtete das Tier genauer. Hinter dem Bär tauchte ein blonder Typ auf. Aha, ein anderer Spieler. Ach ne warte, ich hatte die Vollprofis hinter ihm vergessen. Die reihten sich gerade blöd grinsend neben ihm ein. Ganz lässig, wie sie waren, hatten sie die Schläger, die sie dabei hatten, über die Schulter gelegt. Auf einem dieser Baseballschläger, konnte ich eine Art Kreuz in einem Kreis erkennen. Eine Piraten Gruppe. Immer so was nerviges. "Na dann, ich will alles haben, was irgendwie wertvoll ist. Am besten lasst ihr sie ganz, dann können wir noch ne hübsche Sklavin drauß machen." Lachte der blonde. Auf jeden Fall mein bester Freund! Doch entgehen meiner Erwartung, ging der Bär auf mich los. Aha, war der Blonde doch nicht der Herr des Bärens. War mir aber in diesem Moment gleich. Ich meinen, hallo? Hier ging ein Bär auf mich los! Ich sprang auf und lief los. Wenn der mich mit seinen Pranken erwischte, war ich dran. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie die anderen Typen mit den Schlägern auf Fi losgingen. Ich versuchte zwar immer wieder den Bären mit Magie oder meinem Dolch zu erwischen aber daraus wurde nichts. Fi hatte bis Weil alles im Griff. Naja, so gut es ging. Während ich das dachte, gab unter mir der Boden ein wenig nach und ich viel der Länge nach hin. Ganz großes Kino. Zu meiner Freude erwischte mich der Bär. Und zwar nicht nur ein bisschen oder gestreift! Natürlich gleich die ganze Ladung! Meine Beine, die er erwischte hatte, brannten wie die Hölle. Ich wollte aufstehen, doch gaben sie nach und schmerzten. Trotzdem versuchte ich weg zu kommen. Daraus wurde aber nicht viel. Einer der Typen hatte sich von Fi unbemerkt entfernt und zog mir in dem Moment mit dem Schläger eins über. Ich flog ein wenig zum Anhang hin und wollte immer wieder mit meiner Hand im Schnee nach etwas greifen, doch holte mich die Dunkelheit ein.... Kapitel 12: Und die potenziellen Folgen dieser! ----------------------------------------------- Fi's Sicht: (ja auch wenn sie ein Programm war, war sie wie ein Spieler des Spiels) Langsam wurde es anstrengend die vier Typen mit meiner Magie zurück zuhalten. Die Schilder, die sie ausgepackt hatten, als ich mir den Eisgeschossen kam, hielten sogar erstaunlich viel aus. Naja, war ja eigentlich eher zu meinem Nachteil. Ich konzentrierte mich drauf, die Kraft der Eisgeschosse zu halten, was schwerer wurde. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Yuki, dir vor dem Bär abhaute. Ich wollte ich am liebsten helfen, aber wenn ich hier aufhören würde, hätten wir noch ein viel größeres Problem. Ich konzentrierte mich wieder auf die vier Typen vor mir, aber warte Mal... Wo ist der vierte?! Nein... Ich schaute erschrocken nach rechts, als ich schon einen Schrei hörte. Shit!! Der Bär hatte Yuki getroffen und da ist der vierte Typ. Er zog Yumi mit dem Schläger eins über. Sie versuchte sich im Schnee fest zu halten, da sie dem Abgrund entgegen rollte, blieb aber bewegungslos liegen. "Yuki, steh auf!" Schrie ich, dich bewegte sie sich nicht. Sie rutschte langsam weiter. Wenn das noch lange so ging, würde sie runterfallen. Außerdem machte sich der blonde auf den Weg zu ihr. Nein, du bekommst sie nicht! Ich hörte auf meine Magie anzuwenden und rannte los. Mit viele Mühe sie nicht zu verletzen, kam ich schlitternd vor ihr stehen und packte sie vorsichtig am Nacken. Wie ein Junges, hob ich sie hoch, denn es war meine einzige Möglichkeit sie hier weg zu schaffen. Sie war schwer, vor allem, wenn sie so schlaf im Maul hing. Ich drehte mich um und lief, so gut es ging den Weg weiter. Von weitem erkannte ich einen Wald, welcher hoffentlich unsere Rettung sein würde. Es war verdammt anstrengend mit ihr im Maul durch den Schnee vorwärts zu kommen und mein Kiefer schmerzte, aber ich gab nicht auf. Ich lief immer weiter und tiefer in den Wald hinein, in der Hoffnung, dass sie uns verloren. Zur Sicherheit, lief ich ein noch ein kleines Stück durch das eiskalte Wasser eines Flusses. Einige Meter vom Fluss entfernt, fand ich eine Höhle. Hier waren wir fürs erste sicher und durch den Fluss, wurden unsere Spuren verwischt. Feuer machen würde wohl auch erst mal ausbleiben. Vorsichtig legte ich Yuki auf den Boden ab. Mein Kiefer knackte einmal und bedankte sich mit einem neuen Schmerz. Auch zog es unangenehm dank der leichten Überdehnung. Aber egal, das war es mir wert. Vorsichtig schaute ich raus und schnupperte. Weder roch noch hörte ich etwas. Leise setzte ich eine Pfote nach der anderen vor die Höhle und lief auf einen Busch zu, der gegen über der Höhle lag. Er hatte große Blätter, die ich abriss und in die Höhle brachte. Ich versuchte, so gut es ging einen weichen Untergrund zu bauen und legte Yuki darauf. Dann legte ich mich neben sie und schob sie mit meinem Kopf enger an mein Fell. Der Wald lag höher auf dem Berg, weshalb hier noch tiefer Schnee lag. Dementsprechend war es kalt und ich versuchte mit meinem Fell Yuki zu wärmen. Was sollte ich in so einer Situation machen? Ich versuchte immer wieder Befehle oder Informationen aus meinem Spielprogramm abzurufen, aber ich konnte nichts finden. Auch bekam ich keinen Befehl. Also was sollte ich machen? Wahrscheinlich war es am besten erst einmal abzuwarten und zu hoffen, dass sie wieder aufwachte. Ich sah zu ihren Beinen und verzog das Gesicht. Das sah nicht gut aus. Die weiße Hose, die sie wegen dem hohen Schnee trug, war mit Blut voll gesogen und stark zerrissen. Vorsichtig packte ich mit den Zähnen die Fetzen der Hosenbeine und zog sie zur Seite. Die Haut war komplett weggerissen und das Fleisch war offen zu sehen. Auch einen Knochen war zu erkennen. Das andere eben Falls. Fünf fette solcher Verletzungen an jeden Bein, dass sie da überhaupt noch aufstehen wollte. Tja, damit stand ich vor dem nächsten Problem, das musste definitiv verarztet werden. Ich selbst hatte keine Ahnung davon und würde so etwas mit meinen Pfoten und meinem Maul kaum schaffen. Außerdem war die letzte Stadt zu weit weg. Was sollte ich nur machen? Ich zuckte einmal kurz zusammen, als ein kalter Luftstoß in die Höhle kam. Was wohl hier raus werden würde. Wann Yuki wohl wieder aufwachen würde. So sah sie doch ganz friedlich aus, abgesehen von den Beinen. Irgendwie lag ihr Kopf komisch. Doch als ich ihn anders Rücken wollte, bemerkte ich einen Verletzung am Kopf. Die kam wohl vom Schlag und sah echt mies aus. Es blutete sogar. Was sollte ich nur machen? Warum war ich so hilflos? Ich bin doch ihr Partner! Ich sollte ich doch helfen können! Warum? Kapitel 13: Ein blödes Gefühl ----------------------------- Kouron‘s Sicht: Es war noch früh am Morgen als ich aufwachte. Ungewöhnlich, da ich eigentlich ein Langschläfer war. Seufzend richtete ich mich auf und stupste meinen Partner an. "Komm Kumpel, aufstehen." brummte ich und schlurft ins Bad. Unglaublich, aber war. Das Zimmer in einer Gaststätte hatte ein eigenes Bad. Nach dem ich geduscht hatte, setzte ich mich die Haare trocken rubbelnd wieder aufs Bett und öffnete meine Freundesliste. Das machte ich jeden Morgen. Durch diese Liste konnte man feststellen, wer noch lebte, und wo sich derjenige befand. Es dauerte, bis ich alle abgehackt hatte und als letztes bei Yuki ankam. Ich beobachtete sie gerne und schon etwas länger. Sie war immer an der Front und legte jeden Tag unglaubliche Strecken zurück. Sie war eigentlich immer in Bewegung und blieb nur über Nacht an einem Ort. Doch viel mir heute auf, dass sie sich nicht bewegt hatte. Gestern Nachmittag hatte ich zuletzt nach ihr gesehen und sie am selben Fleck auf der Karte gefunden. Schlussfolgernd war es nicht normal, dass sie nicht schon weiter gereist war. Ich würde sie im Auge behalten und hoffte, dass sie keine Probleme hatte. Ich gab es zu, dass ich sie unglaubliche süß fand und auf jeden Fall mehr als nur eine Freundin mochte. Denn restlichen Tag hatte ich ein ungutes Gefühl und starrte alle fünf Minuten auf die Karte. Selbst Suzu, Abkürzung für Suzukime, fiel das auf. Er schnaubte immer wieder, bis er fragte, was denn so wichtiges auf der Karte wäre. "Ach nichts." Sagte ich schnell und lief weiter. "Wenn es ein Problem gibt, solltest du mir das besser sagen. Übrigens, du läufst gleich gegen ein Baum." Kam es stumpf von ihm. Tatsächlich musst ich schnell einen Schritt nach links machen, um nicht gegen den Baum zu laufen, den ich wegen der Karte gar nicht beachtet hatte. "Jetzt sag schon, bevor noch was passiert." Schnauft er. "Ist gut. Es ist Yuki, sie bewegt sich nicht." Gab ich mich geschlagen. "Yuki?! Wenn sie sich nicht bewegen, ist sicher was passiert!" Wirkte er plötzlich unruhig. "Schnell! Wo sind sie?!" Rief er. Was hatte der denn jetzt? Ah, Fi! Wusste gar nicht, dass er an der hing. Aber kann mir nur Recht sein. Vielleicht war er dann motivierter als sonst. Aber das war gerade nicht das Thema. Wir mussten so schnell wie möglich zu Yuki und Fi. Das etwas passiert war, war mit der Weile wohl nicht mehr zu leugnen. Trotzdem musste ich drei Ebenen hoch um sie zu erreichen. Das konnte dauern. "Sie sind drei Ebenen über uns. Lass uns keine Zeit verlieren." Beschloss ich und lief los. Es war mir klar, dass ich dieses Tempo nicht den ganzen Weg durchhalten konnte, aber ich hielt es nicht aus langsamer zu gehen. Suzu schien es ähnlich zu gehen. Wenigstens würden mich keine Wächter mehr aufhalten und andere Spieler hatten sich einfach mal von mir fernzuhalten. Mein Gesichtsausdruck schien das aber auch gut zum Ausdruck zu bringen. Die erste Ebene, die ich durchqueren musste war eine karge Steinlandschaft. Das war praktisch, so hielten mich keine Hindernisse oder kompliziert verzweigte Wege auf. Zusammen mit Suzu rannte ich stur geradeaus und dachte gar nicht daran für irgendwelche Gegner, die sich für wichtig hielten, anzuhalten. Ich durfte weder Zeit noch Energie verschwenden. Zumindest nicht mit unnötigen Kämpfen. Mit jeder Minute die verstrich wurde mein Gesichtsausdruck finsterer und meine Muskeln spannten sich mehr an. Ich musste sie finden. Und das rechtzeitig. Verdammt, ich hätte schon viel früher losgehen sollen. Es kam mir doch gleich komisch vor, dass Yuki sich nicht mehr bewegte. Wieso musste ich so ignorant sein? Nein, sich nun darüber aufzuregen brachte mich nicht weiter, es behinderte nur meine Konzentration auf das Wesentliche. Suzu und ich redeten kein Wort miteinander, wir waren beide in unseren Gedanken versunken. Solange, bis das Tor zur nächsten Ebene vor uns auftauchte. Schon von weitem öffnete ich es mit meiner Magie. Ohne uns in irgendeiner Form umzusehen rannten wir durch. Uns empfing gleich ein ganz anderes Terrain. Ein Dschungel. Klasse. Aber auch das würde uns nicht aufhalten. Suzu und ich waren ein unschlagbares Team, ganz egal welches Monster uns auf dem Weg begegnen würde, im Moment stand es zwischen mir und Yuki, also hatte es eine ganz schlechte Position. Alle Riesenskorpione, die dachten, es trotzdem versuchen zu müssen, hatten wenig später mit einem Holzzauber zu kämpfen. Von mir aus hätte ich den Urwald nieder gebrannt um den Weg frei zu haben. Das alles interessierte mich nicht. Mein Ziel lag klar vor meinen Augen, damit hatten die anderen verloren. Auch diese Ebene durchquerte ich im Schnelldurchlauf. Trotzdem verging zu viel Zeit. Schon weitere Stunden waren Yuki und Fi nun auf sich gestellt und bewegten sich keinen Zentimeter von der Stelle. Was wieder dieses bedrückende Gefühl in mir zurückrief. Mir war schlecht, anders konnte ich das nicht sagen. Vor Sorge um Yuki war mir spie übel. Auch kein Grund stehen zu bleiben. Mit der Weile brannte meine Lunge genau so wie meine Beine. Wenn das so weiter ging wäre ich selber zu erschöpft wenn ich bei Yuki ankam. Widerwillig verringerte ich mein Tempo. Suzu schien mir dankbar dafür zu sein. Als endlich das letzte Tor vor mir auftauchte, musste ich mich beherrschen nicht wieder schneller zu werden. Diesmal erstreckte sich vor mir ein schneebedecktes Gebirge. Kein einfacher Weg, ich musste vorsichtig sein, sonst würden wir vier hier krepieren. Entschieden schüttelte ich den Kopf. Ich war nicht hier um zu sterben bevor ich Yuki gefunden hatte. Keine Kälte, Glätte, oder sonst was würde mich aufhalten, dass hatte ich mir heute schon oft genug gesagt. Und jedes Mal hatte ich es so gemeint. Ich komme, Yuki. Verlass dich auf mich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)