Black Fur von Tomosaku (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 19: Home 13 ------------------- Intensives Kaffeearoma lag in der Luft und kitzelte Narutos Nase. Er rümpfte besagtes Körperteil und zog die Augenbrauen zusammen. Trotzdessen er alles war, nur kein genussvoller Kaffeetrinker, am Morgen gab es mittlerweile keinen Geruch, der ihm lieber wäre. Denn Kaffee bedeutete, dass Sasuke da war. Und dass Sasuke da war, hieß, er war nicht mehr alleine. Leicht zogen sich seine Mundwinkel hoch zu einem Lächeln, während er die Augen öffnete und auf die leere Stelle neben sich im Bett sah. Natürlich wäre es genauso ansprechend gewesen den schwarzhaarigen Mitbewohner hier noch direkt neben sich liegen zu haben. Aber Naruto war schon dankbar ihn generell bei sich zu haben. So ein wunderbares Exemplar gab es nicht oft. Und zu genau jenen Exemplar wollte Naruto so schnell wie möglich zurück. Weshalb er, als totaler Morgenmuffel und nach seiner Nachtschicht, dennoch ohne zu murren die Bettdecke beiseite schlug und sich wenig elegant aus dem Bett rollte und das Zimmer verließ. Naruto konnte leise Musik aus dem Raum hören, wo er Sasuke auch vermutet hatte - die Küche. Doch bevor er sich zu diesem gesellte machte er noch einen kurzen Abstecher ins Badezimmer. Anschließend trugen ihn seine Füße in die Küche. Da stand er ihm den Rücken zugewandt. Sasuke, gutaussehend wie eh und je... Und nur in Unterwäsche. Nichts, wogegen Naruto etwas einzuwenden hatte. Ohne groß nachzudenken trat Naruto auf ihn zu und schlang seine Arme um ihn. "Guten Morgen!", säuselte er gegen den nackten Rücken. "Dir auch einen guten fast Mittag.", lachte Sasuke, welcher ihn wohl hatte kommen hören, denn er klang kein Stück überrascht über die plötzliche Umarmung. Ganz im Gegenteil, Sasukes Hände legten sich wie selbstverständlich auf seine eigenen. Aber Moment...fast Mittag? Hatte er doch so lange geschlafen? "Ist das Kakao?", fragte Naruto plötzlich, als ihm ein süßlicher Geruch in die Nase fuhr und dazu einen Blick über Sasukes Schulter warf. Er war so auf den Kaffeegeruch fixiert gewesen, dass er sein heiß geliebten Kakao nicht wahrgenommen hatte. Der Tasse warf er einen entschuldigenden Blick zu. Sie würde es verstehen... "So wie du ihn magst.", bestätigte Sasuke. "Heiß und süß?", freute sich der Blondschopf. "Jap, eine Gemeinsamkeit die ihr euch teilt. Ich versteh warum du ihn so magst." "Was?", fragte Naruto nach, obwohl er ganz genau gehört hatte, was der Schwarzhaarige gesagt hatte. Seine Wangen erwärmten sich. Ein Glück konnte Sasuke ihn in diesem Moment nicht sehen. Kaum gedacht, bewegte der Körper sich in seiner Umarmung und viel schneller als gedacht starrte Naruto nun auf die nackte Brust Sasukes. "Tu nicht so.", lachte Sasuke und schlang nun ebenfalls seine Arme um Naruto, "Du hast mich ganz genau verstanden." Naruto konnte das Grinsen förmlich hören. Unverständlich brummte er etwas gegen Sasukes Brust. Anschließend wurde sein Kinn sanft umschlossen und angehoben. Statt dem erwarteten Grinsen lag ein wunderschönes Lächeln auf den Lippen Sasukes, das die Wärme in Narutos Gesicht noch eine Stufe höher schaltete. Automatisch schlich sich auch ein Lächeln auf Narutos Lippen. Sasuke beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn leicht wie eine Feder. So langsam gewöhnte sich Naruto an die vielen Glühwürmchen in seinem Bauch, die immer auftauchten, sobald sie sich küssten und genoss das warme kribbelnde Gefühl. So könnte es am besten immer sein, warm und wohlig in Sasukes Armen, die ihn sanft aber bestimmend an sich drückten. Vorsichtig presste er seine Lippen fester gegen Sasukes und begann ihn unten am Rücken, wo er seine Arme um ihn geschlungen hatte, zu streicheln. Der schwarzhaarige zuckte minimal zusammen und bekam augenblicklich eine leichte Gänsehaut. Ach ja, fiel Naruto ein, er war dort empfindlich. Wie um sich zu revanchieren wurde er plötzlich im Nacken gekrault und musste sich beherrschen nicht leise aufzustöhnen. Fies! Einen Moment später lösten sie ihren Kuss gleichzeitig voneinander und sahen sich grinsend an. Unentschieden, damit konnte er leben. "Wie lange bist du schon auf?", wollte Naruto wissen und legte den Kopf auf Sasukes Schlüsselbein ab. Sasuke hörte nicht auf ihm fahrig durch die Haare zu streichen. "Noch nicht lang. Ich hab geduscht und dann angefangen Kaffee zu machen. Und natürlich deine Zuckerbombe von Kakao." "Du tust als wärst du nicht voll spät aufgestanden", Naruto schmollte hörbar, "und läufst hier immer noch in Unterwäsche rum." Nicht, dass es Naruto störte, aber er konnte sich nicht zurückhalten, je länger er ihn so sah, umso weiter drangen seine Gedanken in nicht jugendfreie Bereiche seiner Fantasie vor. "Ich kann sie auch ausziehen, wenn sie dich stört.", raunte Sasuke und zog mit den Fingern den oberen Bund seiner Boxershorts zur Seite, zu der Naruto seinen Kopf gewandt hatte. Narutos Augen weiteten sich und instinktiv schloss er die Augen, bevor seine Neugier die Oberhand gewann und er sich dabei ertappte einen Blick erhaschen zu wollen. Sasukes definierter Hüftknochen schwang sich in einem hübschen Bogen in seine Lendengegend und er erblickte weiter unten, neben ihnen den Ansatz von feinen schwarzen Härchen. Narutos Wangen gingen in Flammen auf. "Gar kein Widerspruch?", hörte er Sasuke direkt über seinem Ohr flüstern, "Na dann…", Naruto sah wie er die Shorts in Zeitlupe nach unten zog. Da brannten schließlich seine Synapsen durch. Flink griff er Sasukes provozierende Hand, zog sie weg von dem Stoff, umschloss sie stattdessen. Sein Herz raste und brannte so heiß wie sein Kopf. Das war zu viel des Guten so früh am Morgen. Oder Mittag. Naruto war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, stattdessen machte er einen Schritt zur Seite und griff am Schwarzhaarigen vorbei nach der duftenden Schokolade, die auf ihn wartete. "Nicht vor dem Frühstück, du Monster.", murmelte er unverständlich und führte die Tasse an die Lippen. Er war noch zu überfordert mit dem Gedanken was passieren würde, wenn Sasuke sich der spärlichen Bekleidung tatsächlich entledigen würde. Seine geheimen Hintergedanken flüsterten ihm, dass es ein Frühstück der anderen Art geworden wäre. Nein, nein, das war nicht gesund für seine Fantasie. Sasuke sah ihn weiterhin an mit diesem Schlafzimmerblick. "Aber danac-" Ein lautes Klingeln unterbrach Sasukes Frage und ließ sie beide aufschrecken. Ihre Blicke wanderten synchron zur Wohnungstür. "Wollten deine Freunde heute wieder vorbeikommen?", fragte er stattdessen. Da war der Blondschopf jedoch gänzlich überfragt. "Nicht, dass ich wüsste. Ich geh aufmachen.", sagte Naruto und stellte seine Tasse auf den Tisch. "Und ich gehe mich anziehen. Nochmal passiert mir das nicht." Kaum gesagt, war der Schwarzhaarige noch vor ihm aus der Küche verschwunden. Für einen Bruchteil einer Sekunde hatte Naruto über die Worte Sasukes nachdenken müssen, bevor ihm einfiel, dass Sasuke sich seinen besten Freunden in Unterwäsche präsentiert hatte. Naruto selbst fand dies nicht weiterhin schlimm. Sasuke konnte sich sehen lassen. Naruto würde kein Problem haben, wenn man ihm so die Tür öffnete... Vielleicht noch weniger bekleidet und dann- Ein weiteres Klingeln riss ihn aus den Gedanken und ihm fiel besagte Tür wieder ein. Auch er verließ nun die Küche und fand den Weg in den Wohnungsflur, ließ es sich aber nicht nehmen dem Schwarzhaarigen noch hinterher zu rufen. "Stell dich nicht so an. Wer würde nicht von so einem Körper begrüßt....", Naruto unterbrach schier in dem Moment indem er die Wohnungstür aufriss. Seine Augen weiteten sich. "MUM! DAD Heeeeey... !", rief er in leicht panisch und total überrascht aus. Zeitgleich mit seinen Worten trat Sasuke zu ihm in den Flur, noch dabei sein Shirt zu richten. Ein Blick über seine Schulter verriet Naruto, dass Sasuke in eine Schockstarre gefallen war. Unpraktisch… "Naru-Spatz!", begrüßte ihn seine Mutter fröhlich, als sie ohne weiteres eintrat. Es handelte sich hier ja nur um seine Wohnung... OK, seine Eltern halfen ihm finanziell, also sah er es nicht so eng. "Was führt euch denn hier her... So plötzlich...Total unangekündigt... Spontan... Ohne vorher anzurufen.", fragte Naruto in der Hoffnung von seinem temporären Mitbewohner abzulenken, bis jener sich wieder gefangen und den Rest seines Shirts runtergezogen hatte. "Ach, haben wir das etwa nicht? Ich war mir so sicher, dass ich uns für heute angekündigt hatte.", seine Mutter schlüpfte in die Gästehausschuhe. "Und das ist?", ihre dunkelblauen Augen huschten von ihm zu Sasuke. Das hatte ja gut funktioniert mit dem Ablenken. Immer noch leicht panisch folgte Naruto dem Blick seiner Mutter und sah wie sein Mitbewohner sich halbwegs lässig und doch nicht unauffällig zugleich das Shirt ordentlich zog. Sein geschockter Ausdruck wandelte sich jedoch zu einem überraschten Lächeln. "Mein Name ist Sasuke Uchiha, ich bin ein Freund Ihres Sohnes. Freut mich Sie kennenzulernen.", grüßte er und hielt ihr die Hand hin. Kushina nahm sie ebenfalls lächelnd entgegen. "Oh?", sie beäugte ihn überrascht und sah dann zu ihrem Sohn, "Ein Freund also?" Alarmglocken schrillten im blonden Köpfchen. "Eh, ja er ist m- Ein enger Freund von mir! Hab ich dir nicht von ihm erzählt?", platze Naruto hervor. Oh oh. Gerade noch gerettet. Was war das? Was hatte er da beinahe gesagt? Narutos Wangen wurden warm. Er hatte sich noch gerettet, oder? "So, so. Das musst du wohl genauso verschwitzt haben, wie wir es verschwitzt haben uns anzukündigen, nicht wahr? Macht ja nichts, wir stören doch nicht oder?", sie wandte sich wieder an Narutos 'Freund', "Die Freude ist ganz meinerseits! Mein Name ist Kushina und das ist mein Mann Minato." Besagter Mann stand hinter Kushina im Flur. "Hallo!", er hob die Hand zum Gruß und lächelte verlegen, "Kushina-Schatz, du machst schon wieder Wirbel um nichts, wollen wir nicht erstmal ankommen?" "Ja du hast Recht. Naru-Spatz, habt ihr schon gegessen?", sie hob einen kleinen Stoffbeutel hoch, "Wir haben auf dem Weg etwas eingekauft. Ab und zu solltest du schließlich etwas anderes essen als nur Ramen, ich koche uns was Ordentliches, da gibt es keine Widerrede!", sie sagte das so zuckersüß wie flüssiger Honig und trat unbeirrten Schrittes an den beiden jungen Männern vorbei in die Küche. Naruto und Sasuke warfen sich einen kurzen Blick zu, woraufhin Naruto die Schultern hoch zog. Er konnte dem Schwarzhaarigen auch nicht erklären, weshalb seine Eltern sich gedacht hatten, ihm einen Spontanbesuch abzustatten. Ein Lebenszeichen ihres Sohnes hätten sie auch über einen Messenger ihrer Wahl haben können. Naruto folgte seiner Mutter und Sasuke ihm. Wahrscheinlich war es für den Schwarzhaarigen in seiner Nähe angenehmer, anstatt bei Narutos Vater zu bleiben, welcher seinen Weg zur Couch gefunden hatte. Schön, dass sie sich wirklich wie zu Hause fühlten. "Und wie lange kennen du und dein enger Freund euch schon?", fragte seine Mutter, während der Inhalt ihres Beutels sich auf der Arbeitsplatte verteilte. "Eine Weile, wir haben uns auf der Klassenfahrt kennengelernt. Er ist... eh, gerade seinen Bruder hier besuchen, aber bei ihm ist kein Platz und deswegen wohnt er solange...", Kushinas Kopf schnellte zu ihm herum, "hier?", beendete er seinen Satz, leicht verwirrt von der Reaktion seiner Mutter. "Er wohnt also hier.", wiederholte sie und ihr Blick schwang zu seinem Mitbewohner. Sie beide nickten stumm. "Naru-Spatz, leiste deinem Vater doch etwas Gesellschaft, hm.", auf ihren Lippen lag ein überdimensionales Lächeln, sodass Naruto ein wenig Angst bekam, "Dein neuer enger Freund und Mitbewohner, Sasuke, hilft mir doch sicherlich in der Küche, nicht wahr?", der letzte Teil war an Sasuke gerichtet. Oh oh. Naruto schwante nichts Gutes bei diesem speziellen Ton seiner Mutter. Sie ahnte sicher etwas, doch er würde einen Teufel tun, sich gegen sie zu stellen, wenn es nicht um Leben oder Tod ging. "Gern Mrs. Uzumaki." Sasuke bemühte sich die besten Schwiegersohnmanieren an den Tag zu legen, dachte Naruto, denn er hörte den leicht nervösen Unterton aus seiner Stimme heraus. Naruto suchte seinen Blick und sah ihn entschuldigend an, bevor er sich rückwärts aus der Küche bewegte. "Kein Grund so formal zu sein, nenn mich bitte einfach Kushina, sonst komme ich mir nur noch älter vor! Also ich dachte da zum Mittag an….", mehr hörte der Blonde nicht mehr, nachdem er die Küchentür angelehnt hatte und sich im Wohnzimmer seinem Vater zuwandte. Sasuke würde es schon überleben. Seine Mutter war ja auch kein Unmensch, selbst wenn sie etwas vermutete, würde sie ihm nicht das Leben zur Hölle machen, schließlich wusste sie über die Präferenzen ihres Sohnes Bescheid. Ob sie Sasuke mochte, würde sich noch zeigen. Da wurde er jedoch selbst etwas nervös bei dem Gedanken, sie könnte ihn für den Casanova halten, für den er ihn selbst am Anfang noch gehalten hatte. Nein, nein, seine Sorgen waren sicher unbegründet, Sasuke war der wundervollste Mensch, der ihm seit langem begegnet war, das musste seine Mutter erkennen können. Und wenn nicht würde er sie irgendwie davon überzeugen! "Also?", die Stimme seines Vaters holte ihn aus seinen Gedanken, "Wie geht's dir Naruto? Mama hat mir erzählt, du arbeitest jetzt übergangsweise beim Supermarkt?", ein warmes Lächeln lag auf seinen Lippen und er klopfte auf die freie Fläche auf der Couch neben sich. Narutos rechter Mundwinkel hob sich und er seufzte ergeben. Stimmt, er hatte eine Weile nicht mehr persönlich mit seinem Dad gesprochen. Der Blondschopf ließ sich auf die Couch plumpsen und begann von seiner neuen Arbeit zu erzählen. Die Zeit schien zu fliegen und erst als seine Mutter ins Wohnzimmer trat und sie zum Essen rief, merkte Naruto wie viel Zeit vergangen war. "Kommen.", entgegnete sein Vater und erhob sich. Naruto tat es ihm gleich und sie gingen in die Küche, in welche seine Mutter auch schon wieder verschwunden war. Dort schlugen Naruto verschiedene Gerüche entgegen, die ihm wortwörtlich das Wasser im Mund zusammen laufen ließen. Ein Blick auf den Tisch ließ seine Augen strahlen. Sein kleiner Esstisch war prall gedeckt, ein Wunder, das er nicht unter den Gewicht zusammenbrach. Er sollte sich für seine nächste Wohnung vormerken, dass Sasuke und er sich einen größeren Tisch anschaffen... Moment! Was war das für ein Gedanke?! Wer wusste, wann er jemals umzog und ob Sasuke und er dann... Seine blauen Augen huschten zu besagter Person. Ihre Blicke trafen sich. Narutos Wangen erwärmten sich in nur wenigen Sekunden. Sasukes Blick war fragend, woraufhin Naruto sich zusammen riss und ein 'alles ok?' mit den Lippen formte. Sasuke verstand und nickte. Gut, dann hatte seine Mutter ihn anscheinend nicht als zu hart dran genommen. "Du hast gar nicht erzählt was für ein fabelhafter Koch dein Mitbewohner ist.", lächelte seine Mutter und betonte Narutos und Sasukes Beziehungsverhältnis. Naruto war sich sicher, seine Mutter ahnte nicht nur etwas, sie war sich sicher, dass zwischen ihnen was lief. Ein sichtliches Problem schien sie mit seiner getroffenen Wahl immerhin nicht zu haben. Gut, er nämlich auch nicht. "Bei einer so begabten Köchin ist es doch kein Wunder, dass alles perfekt wird. Das hat nichts mit meinen Künsten zu tun.", sagte Sasuke mit einem wunderbaren Lächeln auf den Lippen. Okay Mister perfekter Schwiegersohn... Hatte Sasuke seiner Mutter gerade in Bescheidenheit ein Kompliment gemacht und sich selbst auch? "Scheint als wäre dein neuer Freund nicht nur ein hübscher junger Mann, sondern auch einer, der mit Worten umzugehen weiß. Ein richtiger Charmeur, wie dein Vater!" "MOM!", rief Naruto aus, während schon wieder die Farbe in seinem Gesicht explodierte. Er war sich nicht einmal sicher ob ihn störte, dass sie das Wort "Freund" wieder so besonders betonte, dass sie Sasuke für einen charmanten jungen Mann hielt oder dass sie ihn mit seinem Vater verglich, bah. Vermutlich war es von allem etwas, dass ihn laut werden ließ. Sasuke, der hinter ihr stand, und sich somit außerhalb ihres Sichtfeldes befand, musste sich offensichtlich ein Grinsen verkneifen, denn seine Lippen wurden verdächtig schmal. Schien als hätte er also auch seinen Spaß, schön. "Lasst uns anfangen, bevor alles wieder kalt wird, ja?", sagte Kushina unberührt von den Einwänden, die ihr Sohn hatte und dabei blieb es dann. Sie nahmen sich von der vielfältigen Auswahl, was sie begehrten und schafften es irgendwie in seiner kleinen Küche zusammen Platz zu nehmen. Naruto hatte nichts anderes erwartet von den zwei besten Köchen, die er kannte, und dennoch überwältigte ihn der wörtliche Gaumenschmaus. So sehr, dass er dreimal Nachschlag nahm und sich sicher war, dass sein Bauch einer Bowlingkugel ähneln musste und beim nächsten Happen platzen würde. Er griff nach dem dringend benötigten Orangensaft um das ganze etwas runterzuspülen, als sein Handy klingelte. Schon wieder eine SMS? Verwirrt kramte er sein Mobiltelefon aus der Hosentasche. Kaum flogen seine Augen über den eingegangenen Text, ließ er seufzend den Kopf in den Nacken fallen und sank ein wenig am Stuhl hinunter. "Was ist? Arbeit?", fragte Sasuke, der seinen Gemütsumschwung direkt bemerkt hatte. Ein weiteres Seufzen folgte, bevor Naruto ihm antwortete. "Ja... Shika fragt, ob ich heute noch mal einspringen kann." der Blondschopf warf einen erneuten Blick auf sein Handy. Halb drei. Immerhin war heute Montag und er musste nicht sofort los hetzen um pünktlich zu kommen, da die Bahnverbindung besser war. Widerwillig tippte Naruto eine Antwort. Er musste es von der positiven Seite betrachten. Je mehr Stunden er sammelte, desto mehr zahlte es sich aus. Wortwörtlich. "Mum, Dad... Sorry, aber wir sind momentan wirklich unterbesetzt.", richtete Naruto sich an seine Eltern. Jetzt wo der Besuch sich seiner Eltern schneller als gedacht dem Ende näherte, wünschte Naruto sich, dass er noch mehr Zeit mit ihnen verbringen konnte. Es war nun doch schon eine Ewigkeit her, dass sie sich in natura gesehen hatten. "Ach kein Problem.", lächelte seine Mutter. "Wenn die Arbeit ruft, kann man nichts machen.", stimmte sein Vater seiner Mutter in einem verständnisvollen Ton zu. "Ich kümmere mich dann mal um den Abwasch.", sagte Kushina und erhob sich nach einem kurzen Blick über den Esstisch, der fast gänzlich leer gefegt war, was zum größten Teil wohl ihm zu verschulden war. "Nein.", Sasuke stand ebenfalls auf und nahm Kushina den Teller aus der Hand, welchen sie gegriffen hatte, "Das erledigen wir. Immerhin hast du uns so ein leckeres Essen gezaubert. ", Sasuke lächelte sein unwiderstehliches Lächeln. Dieser Schleimer! "Ach Naru-Spatz, du hast einen wirklich tollen Mitbewohner. Ich hoffe, du weißt das zu schätzen! Was wünschte ich, dass du so jemanden schon früher kennengelernt hättest, dann hätten wir uns keine Sorgen um dich machen brauchen.", ihr Blick richtete sich auf Sasuke," Danke Sasuke. Und nimm dir mal ein Beispiel an ihm, du lässt deine Arme Mutter jedes Mal alles machen. ", warf sie ihm dann noch entgegen. "Ja, ja... Der böse, faule und verwöhnte Sohn, was? Wie oft hab ich das schon gehört. Aber wer ist daran Schuld?", grinste Naruto sie an und erntete einen gespielt bösen Blick. "Du warst halt so ein süßes Kind, es war so schwer dich nicht zu verwöhnen. Deine großen blauen Augen und deine dicken Hamsterbacken. Und immer wenn du…", schwelgte sie in Erinnerung. Narutos Wangen färbten sich leicht rot. "Mum! OK, ok.. Du hast gewonnen. ", Naruto erhob sich nun auch, "Ich bin Schuld." Bevor seine Mutter noch anfing vor Sasuke irgendwelche alten Geschichten auszupacken. Das musste nicht sein, auch wenn Sasuke da bestimmt nichts gegen gehabt hätte. "Ich sollte mich langsam fertig machen.", fügte er noch hinzu. Egal wie sehr er mehr Zeit mit ihnen verbringen wollte, jetzt ging eben nicht. "Hach, ok.", seufzte seine Mutter und warf ihrem Mann einen Blick zu, der ihn aufstehen ließ. Naruto sowie Sasuke begleiteten die beiden noch zur Wohnungstür. "Sobald wir nicht mehr so unterbesetzt sind komme ich euch besuchen.", versprach er seinen Eltern. "Schön, dass ihr uns besuchen kommen wollt.", freute sich die Rothaarige. "WA... Ihr? Ich!" Erneut fand Röte den Weg auf seine Wangen. Wie kam sie auf die Idee, dass er und Sasuke zusammen kommen.... OK, ja, er war sich sicher, dass sie etwas wusste. Das nannte man wohl den Instinkt einer Mutter, den sie absichtlich nicht besonders gut in ihren Worten versteckte. "Natürlich, natürlich.", Natürlich glaubte sie ihm kein Wort, wusste er, "Also dann machen wir uns auf den Weg.", verkündete sie und ging in den Flur, gefolgt von Minato und schließlich den beiden jüngeren Männern. "Mach's gut Spatz und lass ruhig öfter etwas von dir hören!", sie umarmte ihren Sohn und drückte ihn fest, was Naruto nur zu gern erwiderte. Auch sein Vater verabschiedete sich mit einer Umarmung. "Sasuke, es war schön dich kennengelernt zu haben! Wir sehen uns bestimmt in Zukunft noch mal wieder, da ihr ja so enge Freunde seid.", richtete sie sich an den Schwarzhaarigen und lächelte ihr wärmstes Lächeln. Sasuke erwiderte dies und verabschiedete sich von Narutos Eltern. "Ja, mach ich. Ciao Mom, Dad!", sagte Naruto und wartete winkend an der Tür, bis die beiden im Treppenhaus nicht mehr zu sehen waren, bevor er die Wohnungstür schloss. Ein Seufzen verließ seine Kehle. Phew. Das war doch ein wenig anstrengend für seine Nerven gewesen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass seine Eltern plötzlich vor der Tür stehen würden solange Sasuke hier war. Dieser sah ihn abwartend an, bis Naruto sich umdrehte und in seine dunklen Augen sah. "Deine Mutter weiß Bescheid.", eine Feststellung, keine Frage. Naruto hob den Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen. "Ahaha.. Jap. Sie kennt mich eben zu gut.", gab er zu und ging an seinem Mitbewohner vorbei, um die Küche anzusteuern. "Immerhin können wir uns das erste kennenlernen mit meinen Eltern jetzt sparen." Naruto ging zur Spüle und drehte am Hahn, um sie mit Wasser volllaufen zu lassen. Moment. Hatte er das gerade laut gesagt? Ruckartig drehte er den Kopf zur Tür und sah, dass Sasuke, der ihm gefolgt war, ihn mit erhobener Augenbraue angrinste. Oh. "Vergiss, was ich gesagt hab.", fügte Naruto schnell murmelnd hinzu und betrachtete das sich langsam füllende Spülbecken mit einem immensen Interesse. "Niemals.", spottete Sasuke. Naruto sah aus dem Augenwinkel, dass er sich ihm mit langen Schritten näherte, "Ich hab genau gehört, wie du mich Ihnen vorgestellt hast, Naru.", plötzlich spürte er seinen Atem am Ohr, auf das ein Kribbeln auf seiner Haut folgte. Sasukes tiefere Stimme vibrierte in seinem Kopf und Arme legten sich um seine Körpermitte. "Ein bisschen angespannt war ich ja schon gerade, aber es scheint als hätte ich mich gut bei ihnen geschlagen. Also muss ich mir wohl keine Sorgen machen oder was meinst du?", fragte er und drückte Naruto fest an sich, während seine Lippen an seinem Hals kleine Küsse verteilten. "Gut geschlagen? Sie liebt dich!", lachte Naruto und bot den Lippen Sasukes mehr Fläche an, indem er seinen Kopf leicht zur Seite neigte. "Perfekt, dann fehlt ja nur noch der Sohn.", Sasukes Worte waren nur ein leises Murmeln. Naruto stellte den Wasserhahn der Spüle ab und warf einen Blick über seine Schulter, direkt in die dunklen Augen Sasukes. "Was? Ich konnte dich nicht richtig verstehen.", gestand Naruto abwartend. Für eine Weile sah Sasuke ihn nur an, bevor er sich noch ein wenig vorbeugte und ihm einen kurzen Kuss aufdrückte. "Nicht so wichtig.", Sasuke ließ von ihm ab, griff nach dem Spülmittel und gab es ins heiße Abwaschwasser. "WA... Hey, sag schon.", forderte Naruto ihn auf. "Denk beim nächsten Duschgang daran, auch deine Ohren mit zu säubern. Dann hörst du auch besser.", grinste Sasuke frech und Naruto blies die Wangen auf. "Wie gemein! Das hast du doch mit Absicht gemacht!", warf Naruto ihm vor. Er war sich sicher, dass das gesagte Sasukes nicht irgendetwas unwichtiges war. "Was du nichts sagst.", erwiderte Sasuke und biss neckend in Narutos aufgeblähte Wange. "Au, hey!", empört machte der Blondschopf einen Schritt zu Seite um dieser niederträchtigen Behandlung zu entkommen. Ganz zu Sasukes Belustigung und anscheinend genau wie geplant, denn kaum hatte Naruto seinen Platz vor der Spüle verlassen, nahm Sasuke diesen ein und begann die Teller ins Wasser zu stellen und sie nacheinander zu schrubben. Vollends geschlagen in jeder Disziplin stand Naruto schweigend da, rieb sich die Wange und starrte seinen Mitbewohner weiter schmollend an. "Geh dich endlich fertig machen oder willst du in Pyjamas hinter dem Verkaufstresen stehen?", hörte er ihn nach einer Weile sagen und bemerkte erst dann, dass er tatsächlich nicht ewig damit verbringen sollte Sasuke zu beobachten. Obwohl das auch kein unangenehmes Hobby war. "Also wenn ich dürfte, würde ich.", antwortete er grummelnd, noch immer nicht begeistert davon, wie er hier in seiner Wohnung behandelt wurde. Unerhört. Trotzdem trottete er langsam aus der Küche und ab in Richtung Badezimmer. Eine schnelle Dusche war zeitlich tatsächlich noch im Rahmen. 30 Minuten später, seine schnelle Dusche hatte sich doch etwas in die Länge gezogen, stellte er das Wasser ab und schnappte sich ein Handtuch, welches er sich um die Hüfte band. Er stellte sich ans Waschbecken und warf einen Blick in den leicht beschlagen Spiegel. Er starrte in das Blau seiner Augen und schweifte ab. Zu einem Gedanken, der ihm unter der Dusche am meistens beschäftigt hatte. Er hatte Sasuke seinen Eltern als seinen Freund vorstellen wollen. Es war wie selbstverständlich fast über seine Lippen gekommen. Leichte Wärme, die definitiv nicht von dem heißen Wasserdampf der Dusche stammte, legte sich auf seine Wangen. Sasuke hatte, trotz dessen er seinen Satz unterbrochen und umformuliert hatte, Narutos eigentliche Wortwahl herausgehört. Und es war okay für ihn? Sasuke hatte jedenfalls nichts gegenteiliges gesagt oder getan und all das was sie den lieben Tag über taten, war nichts anderes, als das, was Leute taten, die offiziell zusammen waren. Narutos Kopf schwirrte regelrecht, bewahrte ihn vor der Feststellung, die offensichtlich war und er insgeheim wusste. Er schüttelte den Kopf, um ihn freizubekommen, als könnte er die Gedanken einfach herausschütteln, damit sie neben ihm auf den Boden purzelten. Wenn er sich weiterhin darüber den Kopf zerbrach, würde er am Ende zur Arbeit hetzen müssen. Oder gar nicht erst los kommen. Also wandte er sich von seinen Spiegelbild ab und griff nach seiner Zahnbürste, welche an der von Sasuke lehnte. Kurz hielt Naruto in seiner Bewegung inne. Ein leichtes Kribbeln im Bauch machte sich bemerkbar und Naruto war erstaunt darüber, wie ihm selbst solch ein kleines Detail, Schmetterlinge im Bauch bereitete. Seine Gedanken drohten erneut abzuschweifen und er schüttelte erneut den Kopf. Nun zog er seine Zahnbürste aus dem Becher und widmete sich der Reinigung seiner Zähne. Anschließend fand die Bürste ihren Weg zurück zu der Sasukes und Naruto verließ das Bad. Dort lief er auch schon fast direkt in die Arme seines Mitbewohners. "An deine Ohren gedacht?", neckte ihn jener und grinste. "Find es doch heraus, indem du das von vorhin wiederholst." "Nö. Das bleibt vorerst mein kleines Geheimnis." Naruto knurrte verdrießlich. Na schön, dann eben nicht. Er setzte seinen Gang ins Schlafzimmer fort. Nachdem er sich angezogen hatte warf er einen Blick auf die Uhr, nur um festzustellen, dass es Zeit wurde sich auf den Weg zu machen. "Hm? Kommst du mit?", fragte Naruto, als er das Schlafzimmer verlassen hatte und sah, dass sein Mitbewohner sich die Schuhe anzog. Besagter richtete sich auf, als er seine Stimme hörte. "Ja, der Kundenservice, den ich für die Herberge betreibe, läuft gerade auf Hochtouren, weil die Ferien angefangen haben, also brauch ich meinen Laptop." "Aber du kannst doch meinen weiter benutzen, ich brauch den nicht so dringend.", bot Naruto an. Seine Atmung beschleunigte sich, bevor er begriff warum. Musste Sasuke wieder zurück? Jetzt? Einfach so? "Schon, aber ich kann darüber nur bedingt auf die Daten zugreifen, die ich brauche. Auf meinem Laptop hab ich alle nötigen Programme." "Oh." Was nun? Das war nicht gut, er war nicht darauf vorbereitet Sasuke einfach gehen zu lassen. Nicht so. "Also… fährst du…" "Zu Itachi. Ich hab meinen Laptop bei ihm gelassen. Zu Hause brauch ich den schließlich nicht für die Arbeit.", erklärte er und lächelte. "Itachi?", ein Stein fiel von Narutos Herzen, "Das ist alles?" "Alles?", Sasuke warf ihm einen fragenden Blick zu und machte ein paar Schritte auf ihn zu, bis er vor ihm stand, "Hast du dir schon wieder zu viele Gedanken gemacht und befürchtet ich könnte abhauen?", fragte er spaßend und wurde kurz darauf jedoch ernst, als er sah, dass Naruto schnell den Blick senkte und rote Wangen bekam. Er hob eine Hand und legte sie behutsam an Narutos Wange, streichelte sie zärtlich. "Hey, ich verschwinde nicht von einer Minute auf die andere, einfach so, okay? Wenn ich wieder nach Hause fahre, dann nicht so plötzlich." Wie war Naruto nur auf den absurden Gedanken gekommen, dass Sasuke einfach ging? Er sollte es doch mittlerweile besser wissen. Selbst als Sasuke eines Morgens plötzlich verschwunden war, war er wieder gekommen. "Ich weiß, aber-", Naruto wurde im Versuch seiner Erklärung unterbrochen. Sasuke hatte seine Arme um ihn gelegt und drückte ihn sanft an sich. "Nichts aber!", sagte er bestimmend und gleichzeitig sanft wie seine Umarmung selbst. Naruto lehnte sich nur zu gerne gegen die gebotene Wärmequelle und schlang seine Arme ebenfalls um den Körper vor sich. Seine Hände ruhten auf Sasukes Rücken. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Sicherheit und Geborgenheit gab Sasuke ihm durch so eine kleine Geste. Alle negativen Gedanken wurden in diesem Moment unwichtig und lösten sich schnell in Luft auf. "Einen Teufel werde ich tun, ohne dass wir uns ganz innig und ausgiebig voneinander verabschiedet haben." Naruto konnte das Grinsen auf Sasukes Lippen nicht sehen, aber eindeutig hören. Zusätzlich konnte Naruto eine Hand Sasukes seinen Rücken hinab fahren spüren, bis zu seinem Hintern. Ein kurzes Kneifen folgte in eine seiner Backen. "Hey, Idiot!", stieß Naruto auf und untermalte seine Aussage, indem er dem Größeren leicht auf den Rücken klopfte. Er wandte sich aus der Umarmung, aber nur soweit das er nun in Sasukes grinsendes Gesicht blicken konnte. "Zerbrich dir nicht unnötig den Kopf.", Sasukes Stimme war ruhig und das Grinsen wich einem sanften Lächeln, bevor er sich zu ihm hinab beugte, "Ich bin hier noch lange nicht fertig." Sasuke ließ ein weiteres Mal an diesem Tag ihre Lippen verschmelzen. Naruto wollte fast protestieren, was das denn heißen sollte "noch nicht", doch das Gefühl ihrer Lippen aufeinander ließ ihn entspannen und wohlig seufzen. Er hatte nicht bemerkt, dass er noch angespannt war. Vermutlich meinte Sasuke nichts bestimmtes mit dieser Formulierung und er sollte sich doch den Kopf nicht über triviales zerbrechen. Am besten wurde Sasuke hier einfach niemals fertig, dachte er und grinste in ihren Kuss. "Geht doch.", flüsterte Sasuke als er das bemerkte, "Wollen wir dann jetzt endlich los oder muss ich noch mehr Überzeugungsarbeit leisten?" "Mehr schadet nicht!", rief Naruto frech aus und verschloss ihre Lippen noch einmal. Zweimal. Dreimal, jeweils für ein paar Sekunden, bis sie sich losreißen und auf den Weg machen konnten. Ein paar Stationen konnten sie zusammen fahren, dann musste Sasuke schon aussteigen, um in eine andere Richtung weiterzufahren. "Bis später!", sagte er und ehe Naruto sich versah spürte er einen federleichten Kuss auf den Lippen, bevor Sasuke ihn mit feuerrotem Kopf in der Bahn sitzen ließ. Hatte er ihn gerade in der Öffentlichkeit…? Naruto sank ein wenig in den Sitz und versteckte sein Gesicht in dem Rucksack auf seinem Schoß, damit niemand sein breites, dümmliches Grinsen sah. Selbst als er beim Konbini ankam war es noch fest auf seinen Zügen verankert. "Na hallo! Da hat ja jemand super Laune." Naruto band sich gerade seine Arbeitsschürze um, als er die bekannte Stimme vernahm. Oh, er hatte auch heute Schicht zusammen mit Deidara. Der andere Blondschopf schritt an ihm vorbei zu seinem Spind. "Scheint als hättet ihr einen schönen Tag gehabt." "Ja, schön war der Tag in der Tat.", Naruto warf Deidara einen Blick über die Schulter zu und konnte schon den Ansatz eines Grinsens auf dessen Gesicht ausmachen, "Aber nicht auf die Art, die du dir vorstellst.", fügte Naruto dem vorher Gesagten noch hinzu. "Was stelle ich mir denn vor?", fragte sein blonder Arbeitskollege dümmlich. "Tu nicht so. Du bist ein offenes Buch, eine Erotiknovell, die da in deinem Kopf abgeht." Naruto widmete sich seinem eigenen Spind, in den er sein Handy legte, jedoch nicht ohne noch einen kurzen Blick drauf zu werfen. Keine Nachrichten - Schade. Empört hörte er den anderen indes einatmen. "Was denkst du von mir? Meine Gedanken sind so unschuldig wie die eines Kindes." "Ja, so unschuldig wie von einem pubertierenden Kind. ", Naruto schloss die Tür des Spindes, "Ich übernehme die Kasse." Damit ließ Naruto Deidara stehen und verschwand nach vorne, um die vorherige Schicht abzulösen. Naruto wunderte sich nicht wirklich, dass Deidara während ihrer Schicht des Öfteren weiter versuchte, etwas aus ihm herauszubekommen. Er bot ihm tatsächlich Informationen über Sasuke an. Doch Naruto blieb standhaft und mied so gut es ging Gespräche, die in diese Richtung verliefen. War Deidaras Verhalten eigentlich normal? Interessierte man sich so sehr für das Liebesleben eines ehemaligen Partners? Für Naruto war es unvorstellbar. Er wollte jedenfalls nichts von Sasukes vorherigen Erlebnissen diesbezüglich im Detail wissen und von Gaara wollte er nicht einmal wissen, wie es ihm gerade ging. Zu Narutos Glück verging ihre Schicht heute wie im Flug. Kaum war die nächste Schicht mit einem Fuß im Laden, war Naruto in die Umkleide verschwunden. Wenn er sich beeilte, war er hier weg bevor Deidara überhaupt seinen Spind geöffnet hatte. Und tatsächlich schaffte er es den Konbini ohne Deidara im Schlepptau zu verlassen. Welch Ein Glück. Er hätte nicht gewusst, wie er ihm beim nach Hause gehen, hätte ausweichen können. Dass er das musste, betrübte ihn jedoch. Hoffentlich benahm sich Deidara bald wieder normal. Da heute Montag war fuhren die öffentlichen Verkehrsmittel zwar regelmäßiger, hielten aber auch öfter, weshalb Naruto in den Abendstunden fast genauso lange nach Hause brauchte, wie am Wochenende. Endlich zu Hause angekommen, schnellte er die Stufen zu seiner Wohnung hinauf und schloss seine Tür auf. Zu seiner Verwunderung war seine Wohnung dunkel. Er war verwirrt, zog sich dennoch erst einmal seine Schuhe aus und schlüpfte in die Hausschuhe. War Sasuke noch nicht wieder da? Blieb er heute vielleicht bei Itachi? Dann hätte er doch bestimmt Bescheid gesagt... Oder? Zweifel, die Sasuke heute Mittag zerschlagen hatte, fanden ihren Weg zurück. Was, wenn er doch einfach...? Nein, Sasuke hatte gesagt er würde nicht so einfach verschwinden. Aber... Bevor das Gedankenkarussell überhaupt richtig in Fahrt kommen konnte, trat er ins dunkle Wohnzimmer und sah sich um. Seine Augen weiteten sich, als er das Licht im Schlafzimmer durch den Türschlitz ausmachen konnte. So schnell wie seine Füße ihn tragen konnten, bewegte er sich auf besagtes Zimmer zu und riss förmlich die Tür auf. Da war er. Sasuke. Er saß ans Kopfende gelehnt auf dem Bett, zugedeckt bis zur Hüfte und in seinen Händen, welche auf seinen Beinen ruhten, hielt er ein Buch. Naruto betrachtete seinen Mitbewohner. Sein Gesicht war entspannt, seine Augen geschlossen und seine Atmung flach. Er schlief. Er war hier, in seinem Bett und schlief. Auf Narutos Gesicht schlich sich das dümmliche Grinsen von heute Mittag. Es war förmlich so, als würde Sasuke dort hingehören. Ohne groß nachzudenken entledigte Naruto sich nicht benötigter Kleidung, schaltete das Licht ab und gesellte sich zu seinem schlafendem Mitbewohner. In Narutos Euphorie kuschelte er sich an den sitzenden Sasuke, welcher dadurch leicht wach wurde. "Hey.", seine Stimme war müde, klang aber so sanft wie immer. Er regte sich etwas und legte das Buch beiseite, bevor er sich nun ebenfalls in eine liegende Position brachte. Sasukes Arme legten sich um Narutos Körper. Jener kuschelte sich noch näher an Sasuke und schloss die Augen. "Hey.", hauchte Naruto glücklich zurück und hörte nur wenige Sekunden später das gleichmäßige Atmen Sasukes. ~ * ~ Ein Gewicht, welches ihm vorkam wie ein Amboss, lag schwer auf der rechten Hälfte seines Körpers, als er am nächsten Morgen aus dem Traumland erwachte. Langsam hob er die Lider und hatte Sasukes Gesicht direkt vor dem eigenen. Der ältere hatte sein rechtes Bein und seinen rechten Arm, sowie einen Teil seines Körpers über ihn drapiert. Sein Gewicht drückte den Blonden tiefer in Kissen und Matratze. Unter anderen Umständen würde er das genießen, dachte Naruto schlaftrunken. Sasukes Atem ging tief und gleichmäßig, also schlief er wohl noch. Naruto begann das Kribbeln in seinem Arm und Bein, die von Sasuke belagert wurden, zu spüren, doch eigentlich würde er gern so liegen bleiben. Andererseits wollte er Sasuke auch mal eine kleine Freude bereiten und das Frühstück, vor allem den Kaffee, für ihn vorbereiten. So vorsichtig wie nur möglich versuchte er Sasukes schwere Glieder von sich zu schieben, er hielt dabei den Atem an, bis er seine Freiheit wieder gewonnen hatte und langsam aus dem Bett steigen konnte. Einen Moment verweilte er neben dem Bett, um sicherzugehen, dass Sasuke weiter schlief. Erst nachdem dieser einige Sekunden keine Anstalten zeigte sich auch nur zu bewegen, grinste der Blonde und tapste schnellen aber leisen Schrittes aus dem Schlafzimmer. Seine kleine Überraschung gelang ihm wunderbar. Zu wunderlich sogar, denn als Sasuke mit leicht verwuschelten Haaren und nur halb geöffneten Augen in die Küche spazierte, sah er sich einen Moment skeptisch um. "Bist du krank?", fragte er zögerlich und legte sofort eine Hand auf die Stirn des Blonden. "Haha. Dankt man so jemandem? Ich kann den Kaffee auch in die Spüle kippen, wenn du ihn nicht willst!" Belustigt beobachtete Naruto wie Sasuke alarmiert die Augen weiter öffnete. "Niemals.", erwiderte er mit fester Stimme und griff nach der Kaffeekanne, brachte sie umgehend in Sicherheit, "Du Monster.", brummte er schließlich, setzte sich an den gedeckten Tisch und damit war die Sache erledigt. Naruto konnte darüber nur schmunzeln, während er sich dazu setzte. Noch während ihres gemütlichen Schmaus und Trunks ging plötzlich Sasukes Handy los. Sein Onkel ließ ihn wissen, dass sich viele Kunden ankündigten und Sasuke sich am besten sofort an die Arbeit machte. "Ich hab’s ja geahnt. Sieht so aus, als wäre mein Tag dank den Ferien für mich vorgeplant.", erklärte er auf Narutos verwunderte Frage, warum jetzt plötzlich mehr Übernachtungen in der Herberge gebucht wurden. Und es machte Sinn. Sasuke hatte ja schon erwähnt, dass Ferien waren, er selbst wusste es ja eigentlich auch dank Deidara. Klar fuhren jetzt auch mehr Leute weg um sich anderswo zu erholen. "Ah, schon wieder vergessen.", nickte Naruto und führte ein geschmiertes Brot zwischen seine Lippen. "Ich koche dann entweder abends vor oder morgens bevor ich anfange mit der Arbeit. Dann kannst du vor der Arbeit noch essen.", Sasuke hob die Tasse und trank genüsslich einen Schluck von seinem Kaffee. "Was... Nein, nein... Das musst du nicht. Ich kann das auch selbst machen. Hab ja schließlich auch davor ganz gut überlebt." Naruto wollte Sasuke auf keinen Fall zur Last fallen, wenn dieser nun so viel arbeiten musste. "Keine Sorge. Das macht mir keine extra Arbeit. Für mich würde ich ja auch kochen, trotz der Arbeit." "Wirklich? Wenn du so viel zu tun hast? Ich will dich mit sowas nicht stressen." "Erzähl keinen Unsinn." , Sasuke stellte seine Tasse zurück auf den Tisch und schenkte ihm ein Lächeln, "Ich koche gerne für dich." Naruto hob seine Tasse mit seinem heiß geliebten Ingwertee an und nahm einen Schluck. War es wirklich in Ordnung Sasuke weiterhin mit dieser Aufgabe zu belasten? Naruto kaute mit seinen Lippen am Rand seiner Tasse herum. Sasuke hatte schon recht. Wäre Naruto nicht da, würde Sasuke auch essen müssen. Er würde ja nur mehr Zutaten verwenden. Aber würde Sasuke auch so ausgewogen kochen in seinem Arbeitsstress, wenn er nur sich versorgen müsste? War es dann nicht doch zusätzliche Arbeit die er ihm aufbürdete? Andererseits würde er so etwas zu Sasukes Gesundheit beitragen. Und so wie er Sasuke kannte würde jener eh machen, was er wollte, selbst wenn Naruto ihm verbieten würde die Küchenutensilien zu nutzen oder überhaupt erst die Küche zu betreten. "Und ich esse gerne dein Essen.", gab Naruto ihm nach einer Weile des Überlegens die Erlaubnis weiterhin den Koch zu spielen. "Wie passend.", grinste Sasuke und biss in seine Brötchenhälfte. ~ Wie Sasuke es zuvor gesagt hatte: Es war viel zu tun. Der Schwarzhaarige hatte sich mit seinem Laptop an den Schreibtisch zurückgezogen und stand nur auf, um sich im Bad Erleichterung zu verschaffen. Naruto beobachtete seinen Mitbewohner über der Xten Tasse Tee. Sasuke war viel am Tippen und auch sein Handy war so oft am Klingeln, dass Naruto es nicht mehr an beiden Händen abzählen konnte. So etwas wäre Naruto eindeutig viel zu stressig. Der Blondschopf beendete seine Beobachtung mit dem letzten Schluck seines Tees und erhob sich von der Couch. Es war mittlerweile Zeit sich selbst für die Arbeit fertig zu machen. Naruto würde 3 Kreuze im Kalender machen, sobald er seine freien Tage erreicht hatte. Naruto schlug den Weg zur Küche ein. Dort verfrachtete er seine Tasse in der Spüle und bereitete eine neue Kanne Kaffee vor. Er wusste nicht wie lange Sasuke arbeiten musste, doch Naruto ging davon aus, dass er noch paar Stunden damit verbringen würde. Während der Kaffee vor sich hin tropfte, kramte er in einem seiner Schränke herum. Einige Minuten später wurde er fündig und zog eine Packung Kekse hervor. Das war nun nicht der gesündeste Snack, aber wohl besser als gar keine Nervennahrung. Die Kekse landeten in einer kleinen Schale. Nun war auch der Kaffee fertig durchgelaufen. Damit Sasuke sich den Weg auch sparen konnte, goss er die schwarze Brühe in eine Thermoskanne um. Anschließend verließ er die Küche und stellte dem hart Arbeitenden die Sachen auf den Tisch. Dieser war gerade mitten in einem Telefongespräch und formte ein Danke mit seinen Lippen. Naruto nickte kurz und verschwand dann ins Badezimmer. Fertig für die Arbeit verließ er es wieder und machte sich auf den Weg, da Sasuke immer noch oder schon wieder, mitten in einem Gespräch war, in den Flur und schlüpfte dort direkt in seine Turnschuhe. Er griff noch seinen Schlüssel und war im Begriff zu gehen, als er am Arm gepackt wurde. Sasuke sah ihn aus seinen dunklen Augen an, an seinem Ohr weiterhin sein Handy. "Mhm, ja ich verstehe. Ja.. OK, einen kleinen Moment bitte.", sagte er ins Telefon, bevor er sich dieses vom Ohr nahm und Naruto sanft zu sich zog. "Viel Spaß und sei vorsichtig.", hauchte Sasuke und drückte ihm einen kurzen Kuss auf. Dann war das Telefon auch schon zurück an seinem Ohr und nach einem kleinem Lächeln drehte Sasuke sich von ihm weg und sprach mit der Person am anderen Ende der Leitung. Die Schmetterlinge in Narutos Bauch explodierten. Er wollte dass Sasuke nie wieder ging, damit er ihn jeden Tag verabschieden, mit ihm zusammen frühstücken und ins Bett gehen konnte. Für ihn kam doch echt jede Rettung zu spät. Vor allem, wenn er nicht langsam die Beine in die Hand nahm und sich endlich bewegte. ~ Wie erwartet, war auch heute mehr zu tun als Naruto es gewohnt war. Seine Arbeitszeit von 16-22 Uhr zog sich wie Kaugummi. Dass Haku wieder da war und den Sklaventreiber spielte, machte es nicht viel besser für den armen Blondschopf und schließlich fühlte er sich einfach nur ausgelaugt als er um 22:15 Uhr in der Bahn nach Hause auf seinem Sitz saß, wie ein Sack Kartoffeln. "Bin wieder da.", begrüßte er Sasuke völlig ohne jeden Elan, während er seine Schuhe unelegant von den Füßen schälte. Er warf ihnen einen abschätzenden Blick zu, wie sie da chaotisch mitten im Gang lagen. Das konnte bis morgen warten, beschloss er und schlurfte ins Wohnzimmer. Er ließ sich plump auf die Couch fallen und landete mit dem Oberkörper in Sasukes Schoß. "Bequem?", fragte Sasuke, der bis eben noch interessiert einen Film geschaut hatte. "Jap.", erwiderte der Blondschopf selbstgefällig und blieb wo er war. Nein, er kuschelte sich stattdessen noch gemütlicher an ihn und seufzte tief. "Das klingt nach einem anstrengenden Tag. Du solltest aber noch was Essen, bevor du ins Koma fällst." Naruto grummelte nur missmutig. Essen kostete viel zu viel Energie, da konnte er lieber gleich schlafen. Sasuke seufzte und beließ es dabei. Einen Moment später spürte Naruto seine warme Hand im Nacken, die langsam durch sein Haar kraulte. Seine Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln und er genoss das Kribbeln, das von Sasukes Fingerspitzen ausgehend durch seinen Körper fuhr. Dass er binnen weniger Minuten einschlief realisierte er nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)