Black Fur von Tomosaku (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 6: Home --------------- Es war noch ziemlich warm draußen, dafür dass der Sommer fast vorbei war und sie immer noch auf der Terrasse des Cafès ihr Eis genießen konnten. Doch das war völlig belanglos, auf die Probleme bezogen, die Naruto gerade hatte. „Du hast ihm immer noch nicht geschrieben?“, fassungslos starrte Hinata ihn über ihren Milchshake hinweg an. „Naja.... nein.“ „Es ist bereits mehr als ein Monat vergangen, Naruto! Und du magst ihn doch.“ Und damit hatte sie direkt ins Schwarze getroffen. Sie hatte ja Recht. Es war feige sich nicht zu melden, nach alldem, was passiert war. Und er hatte auch wirklich vorgehabt sich zu melden, sonst hätte er sich die Nummer ja gar nicht gespeichert. Ein tiefer Seufzer verließ seine Kehle. Seine nicht vorhandene Zukunftsplanung war vielleicht nur eine der vielen Ausreden, ihm nicht zu schreiben und dennoch... „Aber was soll ich ihm denn schreiben? Hey, ich bin's Naruto, der Kerl, den du nur flachlegen und dann nie wieder sehen wolltest! Wie sieht's aus, Lust heute Abend mal eben 200 Kilometer zu reisen, um mit mir Eis essen zu gehen?“, seine Stimme strotzte vor übertriebenem Enthusiasmus. "Zum Beispiel. Wäre doch ein Anfang." Naruto verschluckte sich an seinem Erdbeershake und blickte das dunkelhaarige Mädchen völlig entsetzt an. "Du weißt schon, dass ich hier nicht vom normalen Eis essen rede." "Mhm." Unschuldig nickte sie zur Bestätigung uns schlürfte gelassen weiter an ihrem Shake. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Sein kleines, unschuldiges Mädchen? Kiba, dieser... Was hatte er nur mit ihr gemacht?! (Nein, natürlich wollte er das nicht wirklich wissen.) Naruto ließ sich in seinen Stuhl sinken. "Du weißt, dass ich sowas nicht mache." "Wärst du nicht eingeschlafen, hätte es dich doch auch nicht gestört oder?" Sie legte den Kopf leicht schief, ihre zierlichen Finger waren um das Milchshakeglas gelegt und auf ihrem Gesicht immer noch dieser unschuldige Blick, der sie schon immer so verdammt süß gemacht hatte und den Beschützerinstinkt in jedem weckte. Und Naruto konnte nicht abstreiten, dass sie noch viel niedlicher wirkte, wenn sie so frech sprach, aber dabei aussah wie die Unschuld in Person. "Ich weiß nicht.", Naruto seufzte und fuhr sich durch die Haare. "Ich meine, klar hätte ich es wohl getan, aber du kennst mich. Wie sehr ich es bereut hätte." "Dass du es nicht getan hast, bereust du doch auch. Du machst dir zu viele Gedanken. Hör auf dein Herz und denk nicht so viel nach, dass tust du doch sonst auch nicht." Naruto blickte sie aus seinen blauen Augen an wie ein Auto, während Hinata seinen Blick gelassen erwiderte. Hatte sie das gerade wirklich...? Naruto konnte sie unmöglich mit Kiba zusammenziehen lassen und schon gar nicht in eine andere Stadt, wo er nicht aufpassen konnte, dass sein Kumpel ihr irgendwelche Flausen in den Kopf setzte. Wie schrecklich wäre es bitte, wenn er sie irgendwann wieder traf, aber sie sich in Kiba Numero zwei verwandelt hatte?! "Naruto", ihre Stimme hatte einen mütterlichen Unterton, "ich mach mir Sorgen. Wie soll ich bitte zig Kilometer wegziehen, wenn ich weiß, dass du hier am Vergehen bist. Ich seh' doch wie unglücklich du bist und dass da viel mehr ist, als du mir verrätst. Ich zwinge dich zu nichts, denn ich weiß, dass du rein gar nichts von Fernbeziehungen hältst, aber es ist Zeit, dass du wieder jemanden findest der dich glücklich machen kann." Der Blonde starrte sie eine Weile an, bevor er nachdenklich begann in seinem Shake zu rühren. "Und du denkst, dass er der Richtige ist?", murmelte Naruto unsicher und skeptisch zugleich und warf Hinata einen hilflosen Blick zu. "Ich kann dir nichts versprechen. Aber solange du es nicht ausprobierst, wirst du es nie wissen." Sie schenkte ihm eines ihrer warmen Lächeln. Naruto selbst bezweifelte, dass gerade so ein Kerl wie Schwarzfell einer sein sollte, der ihn `glücklich machen` konnte. Und dass er so weit weg war, sprach auch absolut gegen ihn. Nicht umsonst hatte er mit seinem Ex Schluss gemacht, weil dieser ins Ausland gegangen war. Das hätte auf Dauer einfach nicht funktioniert. Nicht mit Naruto, der wusste, wie anhänglich er selbst werden konnte. Außerdem… Und was für einen Unterschied machten ein paar Kilometer weniger? Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten und Sasuke würde ihn nicht nach einem One-Night-Stand links liegen lassen, dann wohnte er einfach zu weit weg und Naruto liebte die Stadt, in der er wohnte zu sehr um wegzuziehen. Doch vielleicht war, es nicht einmal zu probieren, tatsächlich noch dümmer? Denn so sehr sein Verstand sich wehrte, er musste zugeben, dass trotz allem irgendwo ein kleines bisschen Hoffnung in ihm schlummerte. Er bekam ihn schließlich nicht aus seinem Kopf, obwohl sie keinen Kontakt gehabt hatten. Abwägend betrachtete er sein Smartphone, das vor ihm auf dem kleinen Vintage angehauchten Tisch neben seinem Shake lag. Er hatte echt keine Ahnung, wie er ihn anschreiben sollte, ohne total verzweifelt zu klingen. „Arghh!! Das hat doch alles keinen Sinn!“ Hinata schien etwas erwidern zu wollen, doch als sie ihren Mund nur einen Spalt geöffnet hatte und zum Reden ansetzte, ertönte eine leise Melodie, die Naruto sofort ihrem Handy zuordnen konnte. Sie schenkte ihm einen entschuldigenden Blick, doch der Blonde hob nur verstehend die Hand und widmete sich wieder seinem Erdbeershake. Kalt schmeckte er halt immer noch am besten. Während die milchige Flüssigkeit sich ihren Weg seine Kehle hinab suchte, beobachtete er die Dunkelhaarige und lauschte nur nebenbei ihrem Gespräch. Allein an ihrem Verhalten, ihren leicht geröteten Wangen, erkannte er, dass es sein bester Freund war, der dort am anderen Ende der Leitung war. Das Gespräch war nicht von besonders langer Dauer und Hinata verstaute ihr Handy wieder in ihrer Tasche. „Sorry.“ Sie lächelte. „Kein Problem. Hat Kiba seinen Lappen endlich?“, fragte Naruto, sich dabei auf das Telefonat beziehend. Hinata nickte freudig und begann zu strahlen. „Ja, er hat ihn gerade abgeholt. Seine Eltern haben ihm erlaubt ihren Wagen heute zu benutzen, deshalb wollten wir uns noch eine Wohnung ansehen.“, plapperte sie und Naruto konnte eindeutig erkennen, wie glücklich sie in diesem Moment war. Hinata war schon immer ein Familienmensch gewesen und liebte es, für andere zu kochen und sie generell zu bemuttern. Der Tatsache, dass sie und Kiba nach etwas über zwei Jahren endlich zusammenzogen, fieberte sie schon seit Monaten entgegen. Naruto konnte sich noch an den Moment erinnern, als sie zusammen bei ihm im Zimmer gesessen hatten und sie ihm von ihrem Plan erzählt hatte, außerhalb ihrer Stadt zu studieren. Zu dem Zeitpunkt war sie sich total unsicher gewesen, wie Kiba darauf reagieren würde, da sie noch nie wirklich über ihre eigentlichen Ziele gesprochen hatten.Doch wie zu sehen war, war für die Dunkelhaarige alles gut ausgegangen. „Gehst du dann jetzt?“ „Kiba holt mich hier ab. Er meinte er braucht so zirka 20 Minuten.“ „Angeber...“, murmelte der Blonde und schlürfte den letzten Rest aus seinem Glas. Hinata hielt Wort und drängte ihn natürlich zu nichts, doch er konnte einfach nicht aufhören darüber nachzudenken, ob und wie er Sasuke schreiben sollte. Hinata schien auch keine Lösung für ihn zu haben, wie auch? Das musste er schon mit sich selbst ausmachen. Sie redeten noch eine Weile über belanglose Sachen und der Blonde vermied alles, was in Richtung Jobsuche verlief. „Hallöchen! Wie geht’s den armen Fußgängern!“ „Du bist so lame, Kiba.“, erwiderte der Blonde und begrüßte seinen Kumpel mit einer Bro-fist, als dieser den Tisch erreichte. „Pass auf, was du sagst, Freundchen, sonst überleg ich mir nochmal, wen ich demnächst durch die Gegend kutschiere:“ „Und sowas nennt sich Freund.“ Kiba grinste ihn nur frech an und widmete sich dann seinem Mädchen. Hinata war auch fertig und rief eine Kellnerin heran, damit sie bezahlen konnten. „Also dann, wir machen uns mal auf den Weg.“ Die beiden verabschiedeten sich von ihm und ließen einen verausgabten Naruto zurück. So viel Nachdenken war wirklich nicht sein Ding. Naruto verließ das Café nicht sofort, sondern genoss noch ein wenig die Sonne, die sein Gesicht wärmte. Gute fünf Minuten später stand er dann auch endlich auf und trabte einfach ziellos los. Es war gerade mal Mittagszeit und schon den Heimweg anzutreten kam für ihn nicht in Frage. Bei so schönen Wetter in seiner Wohnung zu vergammeln war überhaupt nicht seine Art. Immerhin konnte man so viel machen bei so einem Wetter... Alleine machte es jedoch eigentlich kaum Spaß. Vielleicht sollte er jemanden anrufen? Also zog er nebenbei sein Handy heraus und scrollte durch seine Kontakte, doch er fand niemanden, den er hätte fragen können. Entweder waren sie momentan nicht im Land und genossen die Zeit die sie noch hatten, bis das Studium anfing oder sie waren 24/7 damit beschäftigt sich um einem Job zu bemühen. Naruto seufzte und warf einen letzten Blick in seine Kontaktliste. Seine Wangen begannen zu glühen und wie von selbst bewegte sich sein Finger in Richtung eines bestimmten Namens. Schwarzfell. Ja, er hatte den Schwarzhaarigen unter diesem ausgedachten Namen eingespeichert, obwohl er dessen Namen wusste. Es war für ihn wie selbstverständlich gewesen. Das Hupen eines Auto ließ den Blonden aufschrecken und Naruto blickte von seinem Smartphone hoch. Erst jetzt bemerkte er, dass er sich mitten auf der Straße befand und die Ampel ihm rot entgegen blickte. Huch. Schneller Schritte überquerte er den Rest der Straße und schüttelte seinen Kopf, um jenen frei zu bekommen. Wie vertieft war er bitteschön gewesen, dass er wortwörtlich in den sicheren Tod gelaufen war? Über sich selbst den Kopf schüttelnd stopfte er sein Handy tief in seine Tasche. Nach einigen Minuten des ziellosen Umherirrens fand sich der Blondschopf in einem Konbini wieder. Er stand vor den Zeitschriften und Zeitungen. Vielleicht sollte er den restlichen Tag sinnvoller verbringen, denn so wie er sich kannte, würde er wohl doch bald den Rückweg antreten. Und was gab es momentan sinnvolleres für Naruto, als sich um einen Job zu kümmern. Bei seinem Pech würde er irgendwann in so einem Laden hier arbeiten und für den Mindestlohn schuften. Natürlich hatte er nichts gegen solche Jobs, es war nur nicht das, was er sich für sich vorstellte. Er gab zu, er hatte bis jetzt keine Ahnung, was er überhaupt machen wollte, keine konkrete Vorstellung, was zu ihm passte. Seufzend griff er willkürlich nach einigen Zeitungen und latschte zur Kasse. Würde er es sich halt irgendwo bequem machen und sich anschauen, was der Arbeitsmarkt so zu bieten hatte. Eine viertel Stunde später saß er auf einer Bank im nahegelegenen Park und wälzte mit einem Eifer die Stellenangebote durch, der einer Schnecke gleich kam. Entweder sagten ihm die Angebote nicht zu, oder er war durch und durch nicht qualifiziert genug. Eines der beiden Kriterien traf immer zu. Die Witze-Ecke war da gleich dreimal interessanter und so lenkte er sich erfolgreich von den Pflichten eines Erwachsenen ab. Seine Augen wanderten über die Zeilen der Witze... „Geht eine dicke Frau in eine Bäckerei und sagt: Ich möchte gerne Rumkugeln! - Darauf der Bäcker: Aber nicht in meinem Laden!" Es war stumpf. Es war idiotisch. Doch der Blondschopf lag beinahe längs auf der Bank vor Lachen. Er hörte erst auf, als ein plötzliches Donnergrollen seine Aufmerksamkeit forderte. Irritiert blickte er gen Himmel, immerhin war es doch warm, wieso sollte es da- Kaum, dass er das Wort auch nur denken wollte hörte er ein leises prasseln an sein Gehör schleichen und keine 5 Sekunden später spürte er den Regen unbarmherzig auf Haut und Haaren. „Shit!“; augenblicklich sprang Naruto auf. Er hatte selbstverständlich nicht an einen Regenschirm gedacht. Sein einziger Schutz war nun also die Zeitung. Von der Tarantel gestochen flitzte er durch den Park und oh! Da vorne war ein Eisladen, mit einem kleinen Dachvorsprung. Seine Rettung! Missmutig beobachte Naruto die Menschen, wie sie ihre Beine in die Hand nahmen, um sich irgendwo vor dem plötzlichen Regen zu schützen. Er seufzte. Wer hätte mit solch einem Platzregen rechnen können? Sofort kam dem Blonden eine kitschige Szene in den Sinn, in der sich zwei Personen bei einem plötzlichen Regenschauer wiedertrafen und im Hintergrund so ein richtig schnulziger Soundtrack lief. Naruto verzog sein Gesicht. Er war noch nie ein besonders großer Fan von solch Serien gewesen. Doch zu seiner Verwunderung fuhr Hinata darauf tierisch ab, also hatte er sich reichlich davon ansehen müssen. Einfach schrecklich, berechenbar und totaler Blödsinn. Als ob so etwas im wirklichen Leben jemals passieren würde. Ein Mann, der all die Frauen abblitzen ließ und ein Mauerblümchen auswählte, weshalb ihm sein Vater das Erbe entzog? Einfach lächerlich. Seufzend faltete Naruto die Zeitung, welche total durchnässt war und bereit für die Mülltonne. Ein Glück befand sich in unmittelbarer Nähe ein Mülleimer. „Was für ein Dreckswetter.“ Naruto, gerade im Begriff die Zeitung zu beseitigen, hielt in jeglicher Bewegung inne. War das...? Nein, das konnte nicht sein. Er musste sich das einbilden, denn die plötzlich auftauchende Stimme konnte unmöglich zu dem schwarzhaarigen Sohn des Herbergenbesitzers gehören. In gefühlter Zeitlupe wandte Naruto sich um. „S... Sasuke?“ Okay jetzt fehlte wirklich nur noch die Musik, aber... Das war doch echt nicht wahr, oder? Die Verwirrung stand auch dem Neuankömmling ins Gesicht geschrieben. Die sonst so seidigen Haare klebten platt an seinen Wangen und der Stirn, seine Haut schimmerte, nass vom Regen. Viel mehr waren es jedoch die unverwechselbaren schwarzen Augen, die Naruto felsenfest davon überzeugten. Vor ihm konnte niemand anderes stehen. Und es dauerte auch nicht lange, bis sein Gegenüber ihn erkannte. Seine leicht geweiteten Augen normalisierten sich schnell, doch statt einer Begrüßung schwang eine seiner feinen Augenbrauen in die Höhe. Eine Weile war nur das laute Prasseln des Regens um sie herum zu hören. „Was machst du denn hier?“ „Was? Das sollte ich dich ja wohl eher fragen!“, empörte sich der Blonde. Was war denn jetzt kaputt? Wenn jemand das Recht hatte sich zu wundern, dann ja bitteschön er! Sasuke lebte über 200 Kilometer von dieser Stadt entfernt, warum war er hier? Und das ausgerechnet jetzt? „Ahh! Du-! Du hast mich gestalkt! Du hast herausgefunden wo ich wohne und bist mir gefolgt?! Woah, woah!“, in Abwehrhaltung und mit leicht geröteten Wangen trat Naruto einen Schritt zurück. Nun schwang auch die zweite Augenbraue nach oben. "Tzz." Der Schwarzhaarige lachte auf und musterte ihn mit einem Blick, der zu verstehen gab, dass sich Sasuke ernsthaft zu fragen schien ob der Blondschopf noch alle beisammen hatte. "Was für einen Grund hätte ich dich zu stalken." Etwas verwirrt über die Art des Schwarzhaarigen schwieg Naruto. War es etwa so abwegig? Schwarzfell war doch derjenige gewesen, der in der Herberge von Romantik gefaselt hatte, weshalb Naruto das Stalken wirklich nicht als so abwegig empfand. Immerhin hätte der Schwarzhaarige ganz einfach an seine Adresse kommen können. Naruto überlegte. War seine Adresse in der Herberge eigentlich hinterlegt gewesen? Schließlich war es eine Schulfahrt und kein Urlaub gewesen. Nun brannten seine Wangen. Oh gott, das war wirklich peinlich. "Jemanden, der sich zu fein ist, sich mal zu melden, stalke ich sicher nicht." Narutos Augen weiteten sich. Oh. Deswegen also. "Ja. Tut mir Leid.", murmelte der Blonde schuldbewusst und senkte den Blick. Wieder breitete sich Stille zwischen ihnen aus. Unangenehm. Bedrückend. Würde der Regen nicht genug ablenkende Geräuschkulisse bieten, würde Naruto es nicht aushalten hier stehen zu bleiben. Ebenso wollte er gerade wegen des Wolkenbruchs nicht unbedingt gehen. Natürlich hatte er ihm schreiben wollen. Und natürlich hatte der Schwarzhaarige darauf gewartet, wenn auch für einen ONS. Aber Naruto konnte wusste auch nicht, was er jetzt deswegen sagen sollte. "Sorry", der plötzliche Klang Sasukes Stimme ließ den Blonden aufsehen, "falls ich dich falsch eingeschätzt habe. Du hättest einfach sagen können, dass du kein Interesse hast." Er klang gleichgültig, hatte das Gesicht aber von ihm abgewandt. "Was? Ich steh voll auf dich!" ... Oh. Fuck. Naruto schlug sich die Hand auf den Mund. Seine Wangen leuchteten förmlich in einem knalligen Rot. Immer noch sah er dem Schwarzhaarigen in die Augen, während man Naruto den Schock seiner Worte ansehen konnte. Auch Schwarzfell war die Verwunderung anzusehen. Was laberte er da? Hatte er noch alle Tassen im Schrank?! Er konnte Schwarzfell das doch nicht einfach an den Kopf werfen. Klar war es nicht abzustreiten, dass er ein gewisses Interesse an dem Schwarzhaarigen aufbrachte, ihm jenes aber so direkt zu sagen? "Ich... Ich meine... Ehm, du siehst nicht schlecht aus... Ich würde dich nicht von der Bettkante stoßen ... Also doch... Weil ich dafür nicht zu haben bin.. aber prinzipiell...", stammelte Naruto wirr vor sich hin und verfluchte sich, dass er überhaupt versuchte zu erklären. Er machte es doch nur noch schlimmer! "Ich sollte die Klappe halten." , murmelte der Blonde noch, bevor sich, immer noch mit dunklem Rot im Gesicht, seinen Kopf wegdrehte. Genau, das war eindeutig einer dieser Momente, in denen er lieber still sein sollte. Hinata hatte ihn schon immer gewarnt, dass er oft viel zu impulsiv war und sich lieber erst einmal Gedanken machen sollte, bevor er irgendetwas sagte. Danke dafür, Hinata. Es brauchte einige wenige Sekunden um diese Situation vollständig zu realisieren und deren Komik zu würdigen. Entsprechend laut begann das genannte Objekt der Begierde anschließend zu lachen. Sasuke hielt sich die Hand vor das Gesicht, obwohl dieser Akt des Verbergens ziemlich offensichtlich unsinnig war. Der Blondschopf schämte sich nur noch mehr für seine gewagte Wortwahl. Er brachte es nicht länger fertig ihn anzusehen und hoffte inständig, dass die Sonne bald die nervigen Regenwolken verdrängte. Als er dann jedoch ein Gewicht auf seiner linken Schulter spürte erschrak er. Plötzlich stand Sasuke direkt neben ihm und keine 10 Zentimeter trennten ihre Gesichter. „In meinem Zimmer sah das mit deinen Prinzipien noch ganz anders aus. Wie wär's wenn wir zu dir gehen und uns... aufwärmen?“, Narutos Ohr prickelte ob der rauen Stimme mit der Schwarzfell ihm zuflüsterte. "Das.... Das... das wäre deine Chance gewesen! ", schoss es aus dem Blondschopf in einem verteidigendem Tonfall. Sein Gesicht war puterrot. Er war bereit gewesen, er konnte nichts dafür, dass der Schwarzhaarige die Kondition gesetzt hatte, dass er solange wach bleiben musste, bis er vom Gassigehen wieder kam. Waren doch seine Worte gewesen, dass er zu dem Zeitpunkt schon ziemlich müde aussah. "Also?" "Also was?" "Hab' ich jetzt auch eine dieser seltenen Chancen? Du wirst es nicht bereuen." Zum Ende hin wurde die Stimme des Schwarzhaarigen immer tiefer und erotischer. Als Naruto plötzlich etwas feuchtes an seinem Ohr spürte, konnte er einen Laut, der einem Quieken und gleichzeitig einem Stöhnen ähnelte, nicht unterdrücken. Automatisch sprang er einen Schritt zurück, legte eine Hand auf sein Ohr und starrte Sasuke aus großen Augen an. „Empfindlich?“, dessen Stimme klang zuckersüß neckend. Die Hitze auf Narutos Wangen konnte eigentlich nicht mehr steigen, dennoch fühlte es sich so an. „Quatsch! Du hast mich nur überrascht!“, versuchte er sich trotzig zu verteidigen. Scheinbar hielt Schwarzfell absolut nichts von Privatsphäre! Ob sie jemand sehen konnte, war Naruto zwar zum einen egal, da er seine Sexualität nicht verstecken musste, aber er wollte sie auch nicht belästigend in der Öffentlichkeit zur Schau stellen. Ja, er reagierte vielleicht ein klitzekleines Bisschen über, aber er konnte sich einfach nicht erklären, warum dieser Typ ihn so aus der Fassung brachte und irgendwie musste er das ja kompensieren. „Na gut.“, Sasuke hob beschwichtigend die Hände, „Ich hab noch was zu erledigen, also mach's gut.“ Und damit setzte er sich urplötzlich in Bewegung. "Warte!" Reflexartig griff er nach den Arm des Schwarzhaarigen, welchen er ebenso schnell wieder los ließ, als jener ihn leicht verwundert ansah. "Ah... Eh." Naruto kratzte sich am Hinterkopf und sah überall hin, nur nicht zu dem Schwarzhaarigen. Naruto rang noch einige Sekunden mit sich, bevor er erneut das Wort ergriff. Jetzt war seine Chance. "Sehen wir uns wieder?" Das leise Lachen Schwarzfells ließ ihn nun doch wieder Blickkontakt aufnehmen. Die dunklen Augen lagen eine Weile auf ihm, bevor der Schwarzhaarige seinen Arm hob und so sein Handy in der Hand offenbarte. "Meld' dich" Naruto blinzelte ungläubig. War das sein ernst? Wollte er das ganze Spiel von vorne beginnen? Er kaute auf seiner Unterlippe. "Sagst du mir wenigstens wie lange du hier bist?" Wenn Naruto sich überwand , den Schwarzhaarigen wirklich anzuschreiben, wäre es von Vorteil zu wissen, wie viel Zeit er sich lassen konnte. Zu Narutos Verwunderung hob sich einer seiner Mundwinkel und er konnte ein eindeutiges Aufblitzen in den schwarzen Augen sehen. "Find's heraus" Mit diesen Worten drehte er sich endgültig weg und schritt unter dem Vordach heraus. Sprachlos sah der Blonde zu, wie seine Chance durch den etwas schwächer gewordenen Regen lief und ihn allein ließ. Allein mit jeglicher Interpretationsmöglichkeit seiner Worte. Was sollte das heißen, er solle es herausfinden?! Warum tat dieser Mistkerl immer so geheimnisvoll, egal in welcher Situation? Was wenn er nur einen Tagesausflug lang hier war?! Naruto hatte zwar keine Ahnung, warum er hier für einen Ausflug herkommen wollen würde, bei aller Liebe zu seiner Heimatstadt. Dass er ihm sagte, ob er einen Tag oder eine Woche oder ein verdammtes Jahr hier war, war wichtig! "So ein blöder Wichtigtuer! Pfhe! Selbst Schuld, wenn ich schreibe und es dann zu spät ist!" Eine Schnute ziehend stopfte er die Hände in die Tasche und hob den Kopf. Sein Blick war gen Himmel gerichtet. Die graue Masse da oben glich dem Gefühls- und Gedankensalat in seinem Inneren einfach zu gut. Zum Glück würde es nicht mehr lange dauern, bis der Schauer gänzlich vorüber war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)