Black Fur von Tomosaku (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 4: 4. Tag ----------------- Halli halloooo~ Nach gefühlt etlichen Jahrzehnten melde ich mich zurück mit dem nächsten Kapitel von Black Fur :3 Ich hoffe ihr entschuldigt die lange Wartezeit und genießt das Kapitel :D Solltet ihr Fehler finden... Pssscht~ x'D Und nun viel Spaß~ Eure Tomosaku ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Naruto lag schon eine Weile wach da und hing seinen Gedanken nach, als langsam Leben in die Leiber seiner Zimmergenossen zurückkehrte. Kiba war der erste, der sich aus seiner Decke schälte und seine Arme gen Zimmerdecke streckte. Er gähnte herzlich. "Hast du Fieber? Oder wieso bist du schon wach?" Die Matratze am Fußende senkte sich. Kiba hatte sich zu ihm aufs Bett gesellt. "War pissen, konnt' dann nicht wieder einpennen.", Naruto zuckte mit den Schultern. Kaum war er wach gewesen hatten sich seine Gedanken direkt wieder dem schwarzhaarigen Hundebesitzer zugewandt. Immer noch versuchte er auch nur ansatzweise herauszufinden, was das zwischen ihnen nun war. Was aber eigentlich total sinnlos war, schließlich standen sie in keiner Beziehung zueinander, also konnte es auch Nichts zwischen ihnen geben. Ohne Kiba weiter zu beachten drehte sich der Blonde auf die Seite und starrte nun die wunderschöne weiße Wand an. Wieso war das so kompliziert? "Merkt man, siehst scheiße aus. Wie lange bist du schon wach?" "2 Stunden? 3 Stunden? Weiß nicht" "Dir ist schon bewusst, dass Kakashi heute diese mega öde, lange Wanderung geplant hat." "Mhm." "In deinem Zustand schaffst du es nicht mal einen Kieselstein zu besteigen, geschweige denn den Berg den wir vor uns haben." "Ich komm nicht mit." "Du... was?" Der Blonde antwortete nicht. „Kakashi wird dich nicht verschonen, nur weil du nicht gepennt hast, das weißt du aber, oder?“ Naruto grummelte etwas Unverständliches. Er hatte Besseres zu tun, als irgendeinen Berg hochzustiefeln. Mal ganz vom warmen Wetter abgesehen, welches diese Wanderung unerträglich machen würde, wollte Naruto seine Zeit anders verbringen. Sein Gehirn ließ ihm seit gestern Abend keine Ruhe mehr und dabei war ihm irgendwann der Gedanke gekommen, dass er nur noch den heutigen Tag hatte, um endlich den Namen von Schwarzfell herauszubekommen. Morgen früh würde seine Klasse wieder nach Hause fahren. Aber das war gar kein Problem, wenn er nur genug Zeit hatte um seinen Namen herauszufinden. Dann würde er ihm das unter die Nase reiben und er hätte ihr kleines Spielchen gewonnen. Vielleicht würde er dann auch mit ihm abschließen können, denn nach der Klassenfahrt würden sie sich garantiert nicht wiedersehen. Wenn er es nicht schaffte seinen Namen herauszubekommen, würde der Gedanke ihn nie wieder loslassen. Damit all das funktionierte musste er aber irgendwie raus aus dieser Wandersache. Anders ging es eben nicht. Heute würden sie „schon vor dem Frühstück losgehen, um an einem gemütlichen Plätzchen mit wunderschöner Aussicht picknicken zu können“. Zitat Kakashi Ende. Zum einen war das unzumutbar für den Blondschopf und zum anderen würden sie wohl erst spät wieder in die Herberge zurückkehren. Also ging es nicht anders. „Alles klar, viel Spaß dabei Kakashi zu überzeugen. Der schleift dich auch an den Ohren hier raus.“, resignierte Kiba und Naruto spürte wie sich seine Matratze wieder hob. „Ja... wird schon...“, murmelte er in die Kissen und starrte weiterhin die Wand an, die er nicht wirklich wahrnahm. Dass Kiba ihn fragend ansah bemerkte er nicht. Das nächste, das er realisierte, war die Tür, die ins Schloss fiel. Die anderen beiden waren also gegangen und würden Kakashi wohl oder übel berichten müssen, dass er nicht mitkam. Er lag einfach weiterhin reglos im Bett und wartete. Als sich die Tür ein weiteres Mal öffnete und anschließend leise zurück ins Schloss fiel, rechnete Naruto damit, dass ihr Lehrer ihn nun, so wie von Kiba prophezeit, an den Ohren aus dem Bett und dem Zimmer zog, ohne großen Wert auf seinen momentanen Kleidungsstil zu legen. Immerhin würde es niemanden interessieren was ein Jugendlicher trug, während er unter Hunger und voller Müdigkeit einen Berg herauf dackelte. Doch zu seiner Verwunderung senkte sich seine Matratze an seinen Füßen ein weiteres Mal. Huh? Wieso setzte sich Kakashi zu ihm? Ziemlich verwirrt setzte sich Naruto nun doch auf und schaute nicht schlecht, als er in das lächelnde Gesicht seiner besten Freundin blickte. Er konnte Sorge erkennen. Was war denn passiert? "Was...?" "Geht es dir gut? Ist alles in Ordnung?", auch ihre Stimme war in Sorge getränkt. "Eh ja... Wieso? Was machst du hier? Ich dachte Kakashi würde persönlich kommen und mich heraus befördern.", antwortete er verdattert. Das Mädchen atmete erleichtert aus und rückte näher, bevor sie seine Hände in ihre schloss. In diesem Moment fiel Naruto wieder einmal auf, wie zierlich Hinata war. "Wollte er auch. Aber Kiba hat ihn aufgehalten." "Kiba hat was...?" Naruto blinzelte. "Er meinte du hast total...", sie druckste etwas herum, schien zu überlegen, ob sie das wirklich sagen wollte, "... rumgekotzt." Sie verzog leicht das Gesicht ob ihrer Wortwahl. Naruto hatte Mühe nicht loszulachen. Es war eindeutig; Kiba färbte auf seine kleine, naive Freundin ab. "Er hat sich irgendwas auf sein Shirt gekippt und gemeint, dass das nur das kleinste Übel sei. Und ich bin dann hier her, um ihm ein Ersatzshirt zu holen, weil er noch mit Kakashi redet." "Also bin ich nur an zweiter Stelle!", empörte Naruto sich gespielt und lachte nun doch ein wenig. „Du bist auf einem anderen Level mein Lieber!“, berichtigte sie ihn, lächelte dabei aber auch, als müsse sie ein kleines Lachen verkneifen. „Und das nicht nur weil wir beste Freunde sind.“, fügte sie dann hinzu und zwinkerte ihm zu. „Du verbringst wirklich zu viel Zeit mit Kiba! Du wirst frech!“ „Ach hör schon auf.“, seine Worte veranlassten ihre Wangen dazu rosa zu werden, „Wo sind Kibas Sachen?“, fragte sie und erhob sich wieder von seinem Bett. Naruto zeigte auf eine Tasche neben dem Bett, das nahe der Tür stand. Naruto beobachtete wie sie eine Weile darin herumkramte, bevor sie etwas fand, dass nach ihrem Geschmack war und sich dann zur Tür bewegte. „Ach ja.“, kurz bevor sie ging drehte sie sich noch einmal um, „Viel Glück Naruto!“, damit schloss sie die Tür hinter sich und ließ einen verdutzt dreinblickenden Blondschopf zurück. Wow. Sie konnte tatsächlich Gedanken lesen! Und da wurde ihm bewusst, wie glücklich er sich schätzen konnte zwei Freunde wie Hinata und Kiba zu haben, die hinter ihm standen, wenn es ihm schlecht ging. Nicht, dass es ihm wirklich schlecht ginge, aber sie wussten beide, dass er jetzt nicht den Kopf für spaßige Ausflüge hatte. Naruto wartete noch ein paar weitere Minuten, bis er sicher sein konnte, dass Kakashi sich mit dem Rest seiner Klasse auf den Weg gemacht hatte. Dann schwang er die Beine aus dem Bett und suchte sich sein Duschzeug zusammen. Bis zum Frühstück hatte er noch eine halbe Stunde Zeit und dort würde er seinen ersten Versuch starten. Frisch geduscht, die Haare noch feucht, betrat er also nach besagter halben Stunde den Speisesaal und hielt Ausschau, nach einem gewissen Schwarzhaarigen. Doch er war nicht da. Naruto dachte sich dabei nichts, vielleicht war er ja gerade in der Küche oder kam erst kurz vor Ende der Frühstückszeit. Aber er kam auch später nicht. Selbst als der Saal immer leerer wurde und schon Personal sich daran machte, die restlichen Sachen wegzuräumen. War er vielleicht in einem anderen Bereich eingesetzt? Um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden verließ auch Naruto den Speisesaal. Er musste die restliche Zeit nutzen, immerhin blieb ihm nur noch der heutige Tag, würden sie morgen ja auch schon vor dem Frühstück wieder abfahren. Der Blonde verstand die Logik ihrer Lehrer nicht. Wieso setzte man sie ohne Frühstück über Stunden hinweg in einen Bus? Als ob eine Stunde später abfahren so schlimm wäre. Er seufzte und setze sein Unternehmen fort. Intuitiv zog es ihn in den Garten der Herberge. Draußen atmete er erst einmal tief ein und aus. Morgenluft war doch schon was Schönes, wenn er dann mal früh genug draußen war, um sie zu genießen. Während der Schulzeit war das nie möglich, absolvierte er seinen Schulweg jedes Mal, als würde er einen Marathon rennen. Als Naruto etwas an seinem Bein spürte, blickte er hinab und sah direkt in die dunklen Hundeaugen. "Guten Morgen, Akamaru." Naruto grinste und ging in die Hocke, um ausgiebig durch das helle Fell zu streicheln. Gott, er würde Akamaru bestimmt tierisch vermissen, besonders das weiche Fell. Perfekt zum Schlafen geeignet, wenn Akamaru das zulassen würde. Der Blondschopf blickte sich um. "Wo ist denn dein Herrchen?", fragte er, ohne eine Antwort zu erwarten, schließlich redete er hier mit einem Hund. Aber im Endeffekt war das ja auch gar nicht so wichtig, stellte der Blondschopf fest. Erst wenn er seinen Namen wusste lohnte es sich ihn zu finden. Davor konnte er schön Toiletten putzen – er hatte dies immerhin nicht verneint, also ging Naruto davon aus, dass das auch zu seinen Aufgaben gehörte, trotz Familienunternehmen – und Naruto gestohlen bleiben. Eigentlich war es sogar gut, dass er ihm bei seinem Vorhaben nicht im Weg stand. So streichelte er zum Abschied liebevoll den Kopf des Hundes und ging wieder ins Gebäude. Wenn der Laden hier seiner Familie gehörte, wie der Schwarzhaarige selbst so schön sagte, könnte er dann damit rechnen hier eines seiner Familienmitglieder anzutreffen? Das würde es ihm einfacher machen. Aber bisher war Naruto niemandem begegnet, der diesem Möchtegernaufreißer ähnlich sah. Wobei er zugeben musste, dass er darauf bisher nicht geachtet hatte, also war es einen Versuch wert. Der Blonde überlegte wo er nun am ehesten Personal finden konnte. Am Empfang war momentan niemand, als er daran vorbeilief. Vielleicht würde sich in der Küche noch jemand finden lassen. Genau! Warum war er auf die Idee nicht schon beim Frühstück gekommen?! Auf dem Weg zum Speisesaal überlegte er, wie er denn überhaupt nach dem Kerl fragen sollte. `Hallo ich suche einen Typen, der hier ab und zu arbeitet, groß, schwarze Haare, gutaussehend, dreckiges Mundwerk, arrogant, ach ja und vielleicht mit ihnen verwandt?` Nah. Doch zuerst musste er jemanden finden, den er fragen konnte. Im Speisesaal angekommen lugte er herüber zu dem Buffet. Dort war natürlich nichts und niemand zu sehen, aber es gab eine kleine Klappe hinter der Theke und dahinter eine Tür, die offensichtlich zur Küche führen musste. „Hallo? Entschuldiguuung? Ist da noch jemand?“ Naruto hatte sich erdreistet einfach zu besagter Tür zu gehen und klopfte ein paar Mal, während er nach Personal rief. Zu seinem Pech antwortete jedoch niemand. Irgendwie verständlich, da es hier kein Mittagsangebot gab, das vorbereitet werden musste. Natürlich war die Tür auch abgeschlossen. Entsprechend musste Naruto also weiter suchen. Wo würde sich hier wohl gerade jemand aufhalten? Er konnte ja schlecht in jedes Zimmer gehen, zumal die eh abgeschlossen sein würden, und darauf hoffen, dass gerade jemand die Mülleimer leerte. Am besten versuchte er es noch einmal am Empfang. Und tatsächlich! Als er in der Eingangshalle ankam wäre er beinahe zum Empfang gerannt, als er dort tatsächlich einen Herrn sitzen sah. Und scheinbar hatte er sogar doppeltes Glück, denn als er sich dem Empfang genähert und dadurch die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich gezogen hatte, erkannte er sofort die Ähnlichkeit zu Schwarzfell. Naruto würde sogar direkt behaupten, dass sie sich wie aus dem Gesicht geschnitten waren. Vielleicht sein Vater? Doch eigentlich spielte das hier jetzt keine Rolle, die Aussichten darauf Schwarzfells Namen herauszufinden waren um 100% gestiegen. Das Glück hätte er mal während den Abschlussklausuren haben sollen, dann hätte sein Zeugnis einiges mehr zu bieten. "Entschuldigen Sie?" "Ja, wie kann ich Ihnen helfen?" Naruto hatte bereits enthusiastisch den Mund zum weiter reden geöffnet, da fiel es ihm wieder ein. Ach ja. Wie konnte er ihm denn helfen? Was sollte er denn jetzt sagen? Kam es nicht komisch, sich einfach plötzlich über den Namen eines Angestellten zu informieren? Besonders würde dann nicht die Frage aufkommen, warum er die Person nicht selber gefragt hatte, beziehungsweise weshalb ihm der Name nicht verraten wurde? Naruto realisierte wie dämlich seine Aktion war. Okay, vom Gedanken her war sie recht gut, aber in die Umsetzung hätte er vielleicht doch noch mehr Zeit und Planung investieren sollen. "Also... Ehm." Naruto kratzte sich am Hinterkopf, suchte nach einem plausiblen Grund, "Da ist dieser Angestellte, ich wollte Beschwerde einreichen, aber ich kenne seinen Namen nicht und wollte wissen, ob Sie mir da vielleicht weiterhelfen können?" Die Worte verließen seinen Mund, bevor er überhaupt wusste, was er sagte. „Beschwerde? Verzeihung, ich bin der Inhaber der Herberge, um was geht es denn? Und vielleicht beschreiben sie mir den Mitarbeiter, damit ich die Beschwerde weiterreichen kann.“, die Stimme des Mannes klang extrem freundlich und er lächelte. Doch Naruto war sich sicher, dass er noch nie etwas Furchteinflößenderes gesehen hatte. „Ah, also, er ist groß, hat schwarze Haare...“, der Inhaber sah in weiterhin auffordernd an. Ihm war bewusst, wie schwammig die Beschreibung war, dennoch... „Also... und er hat einen.. einen Hund?“ Sofort entfloh dem älteren Herren ein genervter Seufzer, sodass Naruto zusammenzuckte. „Sasuke also?“, grummelte er verbittert, „Entschuldigen Sie vielmals, mein Sohn hat wirklich keinerlei Disziplin! Der Hund ist eine strenge Ausnahme und eigentlich sollte er für die Gäste unsichtbar sein! Hat er sie belästigt?“ "Was? Nein... Nein", winkte Naruto sofort ab, "Akamaru ist wirklich lieb. Er ist total wohl erzogen!" Soweit kam es noch, dass er den unschuldigen Hund bezichtigte, irgendetwas Falsches getan zu haben, nachher war er Schuld, dass der Schwarzhaarige Akamaru weggegeben musste. "Ist das so." Die Stimme des Älteren konnte unbeeindruckter nicht klingen, "Wo genau liegt denn das Problem?" Nun konnte er deutlich heraushören, dass er nicht gerade erfreut darüber war, dass wohl sein eigener Sohn die Leute hier zu belästigen schien. Oh, oh. Das hatte er so eigentlich nicht geplant gehabt. Ok, er hatte gar nichts geplant außer den Namen herauszufinden. Was für Konsequenzen anderen gegenüber entstehen würde war für ihn nicht von Priorität gewesen. "Ehm." Naruto kratzte sich ein weiteres Mal am Hinterkopf, es war eine seiner Angewohnheiten, derer er sich in solchen Moment immer zu gut bewusst wurde, "Ich denke, es ist besser, wenn ich das selber versuche zu klären." Skeptisch schwang eine Augenbraue in die Höhe und sein Gesicht sah gar nicht mehr nett aus. Nicht mal augenscheinlich. „Möchten Sie sich nun über einen Mitarbeiter beschweren oder nicht, mein Herr?“ Urgs. Mitarbeiter, ja klar. Als ob man so reagierte, wenn es nur um einen Mitarbeiter ging, den man notfalls feuern konnte. Oh Gott. Naruto kam ein fürchterlicher Gedanke. Nicht, dass Schwarzfell seinetwegen Arbeitsverbot von seinem Dad bekam!? Mist. „Ahaha, also, wenn sie so fragen, nein. Alles in Ordnung! Entschuldigen Sie, dass ich Sie belästigt habe. Schönen Tag noch!“, stammelte Naruto verunsichert und entfernte sich bereits Rückwärts vom Empfangstresen. Ohne eine Antwort abzuwarten sprinte er los, in Richtung seines Zimmers. Erst als er die Tür hinter sich zugezogen hatte stoppte er und atmete tief durch. Das war absolut gar keine gute Idee gewesen. Aber zumindest hatte er jetzt seinen Namen. Warum er darum so ein Geheimnis gemacht hatte, war dem Blonden zwar ein Rätsel, immerhin war das ein ganz normaler Name, aber nun wusste er ihn immerhin. „Sasuke.“, wiederholte er, was dessen Vater vorhin ausgesprochen hatte, „Sasu-ke~“, er betonte die zwei Silben, ließ sie auf seiner Zunge rollen. Es klang nicht schlecht. Und irgendwie passte der Name zu ihm. Naruto setzte sich erst mal auf sein Bett. Er musste wieder runterkommen, sein Herz schlug ihm noch bis zum Hals, als hätte er einen Klingelstreich gespielt. Was sollte er jetzt tun? Direkt wieder loslaufen und den Schwarzhaarigen finden, um ihm unter die Nase zu reiben, dass er nun endlich seinen Namen wusste? Und dann? Würden sie im Bett landen...? Seine Ausrede, dass er wenigstens seinen Namen wissen musste war dann ja nichtig. Wunderbar... Seufzend ließ er sich rücklings auf die Matratze plumpsen. Vielleicht sollte er es einfach drauf ankommen lassen. Möglicherweise war das ja der beste Sex der ihm je passieren würde? Gott, wieso konnte er nicht wie jeder andere pubertierende Junge in seinem Alter unverbindlich Sex haben, ohne hinterher zu Hause in seinem Bett zu liegen und sich zu fragen, ob es das wert gewesen war, ob er es so nötig gehabt hatte oder ob er sich nicht dafür ein klein wenig verachtete, für irgendeinen Fremden seinen Hintern hinzuhalten. Ein weiterer Seufzer. Wieso konnte er nicht so handeln, wie es sein Herz ihm sagte? Wieso musste er auch unbedingt auf seinen Verstand hören? Zwiegespalten starrte Naruto noch eine Zeit lang die Zimmerdecke an, bis er sich dazu entschied, so planlos wie vorhin auch loszuziehen, um einfach das zu tun, das er am besten konnte; Handeln ohne nachzudenken. Also erhob er sich, richtete mit einem kurzen Blick in den Spiegel an der Tür seine Haare, bevor er aus dem Zimmer ging und wie so oft die letzten Tage den Garten ansteuerte. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Schwarzhaarige dort anzutreffen war, war hier am höchsten. Während er, auf dem Weg nach draußen, durch die Gänge schlenderte begann ein klein wenig Aufregung in seiner Brust zu brodeln. Würden sie es jetzt wirklich tun? Es war noch keine Mittagszeit, daher liefen ihm nur einige andere Gäste über den Weg, Jugendliche, aber auch Erwachsene, die wahrscheinlich ihren Tag planten. Naruto kam nicht umhin sich auszumalen, wo sie beide wohl hin verschwinden könnten um ungestört zu sein. Sein Zimmer wäre eine Möglichkeit, aber er war sich auch nicht ganz sicher, wann die anderen zurück sein würden. Dann vielleicht doch eine schnelle Nummer in irgendeiner Abstellkammer? Seine Wangen begannen Farbe anzunehmen. Es war eindeutig nicht gesund sich darüber nun schon einen Kopf zu machen. Vielleicht wollte Schwarzfell ihn ja jetzt auch gar nicht mehr? Nein, er machte sich viel zu viele Gedanken, dabei hatte er doch entschieden genau das sein zu lassen! Als er das Tor zum Garten öffnete kam Akamaru schon mit wedelndem Schwanz angelaufen und presste sich an seine Beine. „Ist ja gut, du bekommst deine Streicheleinheiten.“, lachte Naruto und sah sich um, „Dein Herrchen ist wohl immer noch nicht da, was? Dann warte ich mit dir zusammen auf ihn. Na, klingt das gut?“ Er schaffte es irgendwie mit dem Hund im Schlepptau sich auf eine der Bänke zu setzen, die hier zum Ausruhen und Natur genießen gedacht waren, und verwöhnte Akamaru mit Öhrchenkraulen, um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben. Sie hatten keine Zeit ausgemacht, also blieb ihm nichts als warten. Doch zu Narutos Leidwesen zogen die Minuten ins Land. Schwarzfell tauchte immer noch nicht auf. Hatte er ihn möglicherweise vergessen? Das wäre ein bisschen hart, immerhin hatte Naruto die meiste Zeit seines Aufenthalts für ihn geopfert. Okay, er gab zu, dass er selbst es eigentlich gewesen war, der immer wieder den Kontakt gesucht hatte. Er war schließlich wie ein braves Hündchen hier erschienen, nur weil der Schwarzhaarige ihm gesagt hatte, dass sie sich hier treffen würden. Ohne genaue Uhrzeit. Was war eigentlich in ihn gefahren?! Seufzend blickte Naruto den weißen Hund an. Jener saß zufrieden vor ihm und ließ sich verwöhnen. Der Blonde murrte. Er wollte auch so verwöhnt werden... Sofort liefen seine Wangen rot an. Er sollte solche Gedanken nicht haben. Er wollte nicht von dem Schwarzhaarigen berührt werden. Solange dieser nicht hier war, war das sowieso nicht möglich, also sollte er sich diese Gedanken so schnell wie möglich aus dem Kopf schlagen. Aber er konnte nicht verhindern, an das zu denken, was ihn möglicherweise erwarten würde. Und er erinnerte sich nur noch zu gut an die grazilen Finger auf seiner Haut. Das aufregende Kribbeln hatte sich intensiv in seine Erinnerung gebrannt und ließ sich nun auf Abruf immer wieder nachempfinden. „Whuff!!“, Akamarus aufgebrachtes Bellen holte den Blonden aus seinen Gedanken und ließ ihn aufschrecken. Der Hund rannte los. Hoffnungsvoll wandte Naruto den Kopf um. „Sa-!“, er brach ab, als er sah, wohin das Tier verschwunden war. Seufzend ließ er sich zurück in die Bank fallen. Nur ein Eichhörnchen. „Akamaruuu!! Mach mir doch nicht solche Hoffnungen!“, jammerte er, während er den Kopf in den Nacken legte. Die Sonnenstrahlen kitzelten sein Gesicht und Naruto schloss seine Augen, genoss die angenehme Wärme. Es war fast wie Urlaub, einfach das perfekte Wetter. Aber eben nur fast, denn im Urlaub hätte er schon längst eine sinnvolle Beschäftigung gefunden. Die Stadt erkunden, Landschaften entdecken. Aber hier war nun halt alles fast wie zu Hause. Aber eben nur fast - denn hier war der Schwarzhaarige, der einzige, der seinen Aufenthalt hier angenehmer machte. "Ey." Naruto schrak auf und blickte in das dunkle Braun von Kibas Augen. Wo kam der denn plötzlich her? Wie spät war es? War er etwa eingenickt? "Besser?", fragte er beiläufig, während er Akamaru ausgiebig Streicheleinheiten zukommen ließ. Was für ein Verräter! "Er ist nicht gekommen.", antwortete Naruto ohne groß nachzudenken. "Gar nicht oder nicht auf die Weise, wie du es gerne hättest" Auf Kibas Gesicht hatte sich wieder ein dreckiges Grinsen geschlichen und sofort nachdem Naruto sich der Worte bewusst wurde, verfärbten sich seine Wangen. "Was laberst du da für einen Quatsch! Weiß gar nicht, wovon du sprichst!" Soweit kam es ja noch. Tat Kiba allen Ernstes so, als wäre er nur hiergeblieben um Schwarzfell zu sehen... „Kommst du dann jetzt mit? Die anderen sind schon zum Abendessen vorgegangen.“ „Was?!“, mit weit aufgerissenen Augen starrte Naruto Kiba an. Abendessen!? Wie lange war er denn jetzt schon hier? Ungläubig ließ er seinen Blick umher wandern. Erst jetzt fiel ihm auf, dass es schon gar nicht mehr so hell war. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen, hatte den Himmel jedoch bereits in ein warmes Orange getränkt. Der Wind war auch etwas kühler als zuvor. „Na glaubst du die anderen warten, wenn sie nicht mal wissen, ob du überhaupt essen kannst, ohne alles wieder auszukotzen?“, grinste der Brünette. Akamaru hatte sich mittlerweile auf den Bauch gelegt und ließ sich weiter von ihm verwöhnen. „Wie lange wart ihr denn wandern? Hat Kakashi eine Weltreise gemacht, oder was?“, fragte Naruto, immer noch überrascht darüber, dass er tatsächlich eingenickt zu sein schien. Was, wenn Schwarzfell hier gewesen war, während er geschlafen hatte? Nein, der wäre sicher über ihn hergefallen! Aber so hieß das dann wohl, dass er sich tatsächlich noch nicht hatte blicken lassen. „Nee. Wir waren gegen Mittag wieder in der Innenstadt, aber die Mädels wollten Souvenirs shoppen, also sind wir einfach mitgegangen.“ „Achso...“ „Also? Kommst du jetzt mit?“, Kiba stand auf und blickte ihn fragend an. „Hinata macht sich Sorgen um dich.“ "Klar." Der Blonde zeigte ein kleines Lächeln und erhob sich mit der Absicht Akamaru zu verabschieden und Kiba in den Speisesaal zu begleiten. Doch der weiße Hund schien sich nicht wirklich für ihn zu interessieren, Kiba schien echt sein Favorit zu sein. Jetzt hatte nicht nur Schwarzfell ihn sitzen lassen. Das hätte Naruto sich auch gleich denken können, wie der Besitzer so auch sein Hund. Was bedeuten würde, dass der Schwarzhaarige eigentlich auf Kiba abfuhr... Der Gedanke widerstrebte ihm zutiefst und in jeder Pore, dennoch konnte man nie wissen. "Kommst du?", murrte Naruto leicht beleidigt, ob Akamarus Ignoranz. Das war wohl sein Dank für die ganzen Streicheleinheiten. „Tu nicht so, als hättest du auf mich gewartet. Spinner.“ Naruto antwortete nicht. Gemeinsam betraten sie den Speisesaal und wurden von Hinata begrüßt, nachdem sie sich ihr Essen am Buffet geholt hatten. „Geht's dir gut, Naruto?“, fragte sie sobald sie sich hingesetzt hatten. Doch angesprochener kam nicht dazu zu antworten. „Er wurde abserviert.“, Kiba kommentierte seine Situation herzlich trocken. „Wa-Hey! Das stimmt doch gar nicht!“ „Oh, das tut mir Leid Naruto...“ „Hallo?! Werd' ich auch noch mal gefragt? Mann... Es geht mir bestens, danke.“, genervt lehnte der Blonde mit einem Ellenbogen auf dem Tisch, während er sich Brote in den Mund stopfte. Wieso mussten die beiden immer alles besser wissen als er selbst? Schwarzfell war nicht aufgetaucht. Und? Das bedeutete ihm nichts. Der schwarzhaarige hatte zwar `bis Morgen` gesagt, aber das war noch lange keine feste Verabredung gewesen. "Andere Mütter haben auch schöne Söhne", setzte Kiba noch einen oben drauf, was Naruto aber gekonnt ignorierte. Und sowas schimpfte sich seinen besten Freund. Er sollte sich wirklich mal Gedanken darüber machen, die Rollenverteilung seines Freundeskreises neu zu belegen. "Was bringt ihm das denn? Er braucht ja mindestens Name und Adresse", hörte der Blonde Hinata nur nebenbei sagen. "Ach du bist so süß, das sagt man doch nur so.", lachte Kiba übertrieben und entlockte Naruto ein genervtes Stöhnen Er bemühte sich, sein Essen so schnell wie möglich zu vertilgen, ohne noch weiter auf doofe Fragen antworten zu müssen. Währenddessen ließ er den Blick umherschweifen. Sein nicht-Date war auch hier im Speisesaal nicht zu sehen. Eine plausible Erklärung für Schwarzfells Abwesenheit im Garten weniger. Doch in Missmut zu schwelgen blieb dem Blondschopf erspart, als er hörte wie die Stühle um ihn herum auf dem Boden kratzten, als seine Freunde aufstanden. Er tat es ihnen gleich und sie brachten ihr Tabletts weg. Wenigstens konnte er sich jetzt einfach ins Bett schmeißen und dort vor sich hin vegetieren oder ein wenig auf dem Handy daddeln. „Wo willst du hin?“, Kibas Stimme klang irritiert. „Ins Zimmer, wohin sonst?“ „Kakashi hat ein Lagerfeuer als Abschiedsfeier für uns alle organisiert. Hinter der Herberge gibt es eine Feuerstelle dafür.“, erklärte Hinata und sah ihn mit ihrem typisch warmen Lächeln an. Stimmt. Daran hatte Naruto gar nicht mehr gedacht. Nach dieser Klassenfahrt war die Klassengemeinschaft so gut wie getrennt. Bis zu den Zeugnissen waren es nur noch wenige Wochen, in denen sie keinen Unterricht haben würden. Eine kleine Feier zum Abschied war eine wunderschöne Idee, auch wenn ihm jetzt gar nicht nach Stockbrot war. „Er hat sogar Bier organisiert! Wir sollen uns nur am Riemen reißen und es keinem sagen, dann wäre das schon in Ordnung.“, erzählte Kiba grinsend und legte seinen Arm um Narutos Schulter. „Ich frage gar nicht, ob du mitkommst, das ist bereits beschlossene Sache, Punkt!“ Natürlich gab es kein Entkommen und Naruto ließ sich Widerwillen mitziehen. Als sie bei dem besagten Lagerfeuer ankamen, welches verzweifelt versucht wurde zu entfachen, gesellten sie sich direkt zu dem Rest ihrer Gruppe. "Hello~", trällerte Kiba. Sakura war die erste die sich vom Boden erhob. Sie griff nach drei Flaschen von dem von Kakashi besorgten Bier und gab die erste davon Kiba, welcher jene auch direkt freudig in Empfang nahm. Wahrscheinlich war das der einzig wahre Grund, weshalb er überhaupt hier war. Als ob er nicht selbst lieber im Bett gewesen wäre. "Hier." Sakuras Stimme ließ den Blonden die zwei grünen Flaschen ansehen; Hinata schien anscheinend abgelehnt zu haben, aber sie gehörte noch nie wirklich zu Team Alkohol. "Danke." Etwas überrascht nahm er das Bier entgegen. Hatte Sakura sich etwa wieder eingekriegt? Wow. Naruto hatte schon fast daran geglaubt, dass sie selbst in circa zehn Jahren, bei ihrem ersten Klassentreffen nach dem Abschluss, angepisst sein würde. Die Pinkhaarige lächelte ein wenig, was Naruto automatisch auch Lächeln ließ. Also war wirklich alles wieder in Ordnung. Frauen und ihre Logik. Sakura ging zurück auf ihren Platz und auch Naruto machte es sich nahe Hinata auf dem Boden gemütlich, nachdem er die anderen alle noch kurz begrüßt hatte. Er blickte sich eine Weile um, begutachtete die anderen aus seiner Klasse, die sich angeregt unterhielten. Zum Beispiel Choji, der es gerade meisterte das Lagerfeuer zu entfachen. Oder Temari, die wie eh und je an Shikamaru hing, welcher sich von der Blonden jedoch nicht davon ablenken ließ, den Teig fachgerecht um die Stöcke zu wickeln. Naruto schwenkte die Flasche ein wenig, lächelte vor sich hin. Wie er diesen verrückten Haufen liebte und vermissen würde. Es war einfach traurig, dass sich ihre Wege nun wirklich trennen würden. Zu engeren Freunden würde Naruto wohl auch weniger Kontakt haben. Sein Blick glitt automatisch zu Hinata und Kiba, besonders die zwei würden ihm fehlen. Von Hinata wusste er, dass sie wohl außerhalb ihrer Heimatstadt studieren würde und darum möglicherweise auch wegzog. Kiba, der nur Hinata gegenüber treu zu sein schien, wollte sich in derselben Stadt dann einen Job suchen... Nun seufzte Naruto. Und was würde er selbst tun? Er wusste es nicht. Wollte er arbeiten? Wollte er doch noch irgendetwas studieren? "Ey, wenn du so weiter machst ist die Kohlensäure bald raus", Kiba riss ihn aus seiner Zukunftsplanung und deutete mit seiner eigenen Flasche auf Narutos. "Oh... wollte eh nichts trinken", gab Naruto schulterzuckend als Antwort und erntete einen überraschten und sogleich geschockten Blick. "Hast du noch alle beisammen?! Du hast die Erlaubnis deines Lehrers während der Klassenfahrt zu saufen!" Kiba gestikulierte mit den Händen. Sofort war ein lautes und demonstratives Räuspern zu hören. Kakashi saß einige Meter von ihnen entfernt, aber der Brünette hatte sich nicht bemüht leise zu sprechen. „Trinken, Kiba, nicht saufen. Wenn hier morgen einer von euch tot im Wald liegt, trage ich die Verantwortung, also sei so nett und zügle dein Trinkverhalten wenigstens soweit, dass ich dich nicht ins nächste Krankenhaus verfrachten muss.“, predigte ihr Lehrer mit monotoner Stimme und trank dann selbst einen Schluck aus seiner Flasche. „Sorry, sorry, Sie wissen doch, wie das gemeint ist!“, rettete Kiba sich schnell und hob entschuldigend eine Hand seitlich vor sein Gesicht. Dann wandte er sich wieder dem Blonden zu, der sein Bier nun neben sich auf den Boden gestellt hatte und sah ihn erwartungsvoll an. Naruto seufzte erneut. „Mir ist grad nicht so nach Alkohol.“, verkündete er und zog seine Knie zu sich heran. Er legte seine Arme darüber, um sein Kinn darauf zu stützen und starrte desinteressiert ins Feuer, das langsam eine ordentliche Lagerfeuergröße annahm. Eigentlich sollte das hier ein schöner Abend werden. Doch Naruto hasste ihn im Moment einfach nur. Oder vielmehr hasste er sich selbst dafür, dass er so melancholisch wurde. Über die Zukunft nachzudenken war in 90% der Fälle deprimierend, darum lebte er auch lieber spontan und leichtsinnig in den Tag hinein. Am besten machte er sich jetzt keine Gedanken mehr darüber, wie es nach dieser Klassenfahrt mit ihm weitergehen sollte. Also wandte er sich wieder seinen Freunden zu und versuchte wenigstens ein bisschen an deren Gesprächen teilzuhaben. Nach einer Weile kamen TenTen und Lee mit dem vorbereiteten Stockbrot und Marshmallows vorbei und verteilten sie in der Runde. Temari, die sich doch mal von ihrem Schatz loseisen konnte, kramte sogar kleine Lautsprecher hervor und sorgte so für etwas Musik. Doch trotz alldem und dem gemütlich knisternden Feuer konnte Naruto sich nicht ganz freuen. Denn ein Gedanke blieb ihm im Hinterkopf, den er aber lieber verdrängte als ihn sich einzugestehen. Sein Blick wanderte immer wieder mal zum Garten, dessen Gewächshaus man von hier aus gerade noch sehen konnte. Das Licht blieb aus. Das war's dann also wirklich zwischen ihnen? Nicht, dass da besonders viel zwischen ihnen gewesen war. Dennoch hatte Naruto sich insgeheim erhofft, noch etwas Zeit mit dem Schwarzhaarigen zu verbringen. Wie hätte er wohl reagiert, wenn er ihn aus heiterem Himmel mit seinem Namen angesprochen hätte. Wäre vielleicht wirklich irgendetwas zwischen ihnen gelaufen? "Sasuke..." Seine Stimme glich einer auf dem Boden seicht aufkommenden Feder und trotzdem blickten Hinata und Kiba fast zeitgleich zu ihm. "Hast du was gesagt?" Hinata war diejenige, die nach kurzem Blickkontakt mit Kiba, zu sprechen anfing . Für einen kleinen Moment sah er seine beste Freundin etwas verwirrt an, bis er realisierte, was er gerade gesagt hatte. Unvermeidbar röteten sich seine Wangen leicht. "Nein." Kaum sichtbar hob sich die dunkle Augenbraue Hinatas und Naruto fiel ein weiteres Mal auf, wie Hinata anfing Eigenschaften Kibas zu übernehmen. Wenn er so darüber nachdachte, hatte es für ihn selbst nur eine Beziehung gegeben, die solange gehalten hatte, dass Naruto sich Angewohnheiten seines Partners angeeignet hatte. "Ich glaub ich geh schlafen... " Noch während er sich vom Boden erhob konnte er hören wie Hinata kurz seufzte und sehen, dass Kiba den Mund resignierend verzog. „In Ordnung. Aber stell dir deinen Wecker, sonst lässt Kakashi dich noch hier, wenn du morgen verschläfst.“, pflichtete sie Naruto bei und dieser musste tatsächlich lächeln. „Schaff' ich schon.“, erwiderte er locker und begann zurück zur Herberge zu gehen. In jener waren bereits die meisten Lichter ausgeschaltet und nur ein paar kleine Lampen warfen gedimmtes Licht auf die Flure. Mit den Händen in den Hosentaschen trottete er die Gänge entlang, bis er vor dem 4er Zimmer stand. Er legte seine Hand auf die Klinke um die Tür zu öffnen und wollte sich einfach ins Bett werfen und über nichts mehr nachdenken, was am heutigen Tag passiert, oder nicht passiert war. Was er jedoch nicht bedacht hatte, war dass die Tür abgeschlossen war. Also kramte er in seiner Hose herum um den Zimmerschlüssel hervorzuholen, den jeder von ihnen besaß. Und er wühlte und wühlte, bis ihm langsam dämmerte, dass es vergebens war. Der Schlüssel lag brav auf seinem Nachttisch neben dem Bett, wo er ihn gestern Abend hingeschmissen hatte, bevor er schlafen gegangen war. Ganz toll. Tief seufzend lehnte er sich mit der Stirn gegen die Tür. Er musste einfach nur zurück zu Kiba und ihn um seinen Schlüssel bitten. Doch wenn er ehrlich war, dann hatte er keine Lust sich erneut den besorgten Blicken seiner Freunde auszusetzen. Heute war halt nicht sein Tag, das passierte doch jedem, also kein Grund zur Besorgnis. Aber was blieb ihm denn anderes übrig? Vor der Tür schlafen wollte er sicher nicht. Und trotzdem rührte er sich keinen Millimeter von der Tür weg. Wie lange würde es wohl dauern, bis die anderen auch schlafen gingen? Unschlüssig darüber, was er nun machen sollte, stieß er sich von der Tür ab und lief wieder los. Wenn er nicht ins Bett konnte, dann gab es da wenigstens noch eine Sache, die er tun wollte. Seine Beine trugen ihn ohne große Umwege wieder zu dem einen Ort, von dem er seit Beginn dieser Klassenfahrt mehr gesehen hatte, als von der Stadt selbst. Der Garten. Und wie erwartet zuckten sofort die Ohren des großen Hundes, als der Blonde in den Garten trat, der nur spärlich beleuchtet wurde. Doch das störte Naruto nicht besonders, immerhin war es nicht sein Ziel den Garten zu bewundern. Er wollte sich nämlich wenigstens von seinem vierbeinigen Freund verabschieden. "Hey" Die Stimme Narutos ließ Akamarus Kopf hochschnellen und seine Route begann wild hin und her zu schwingen. Dieser Verräter, wie er sich freute, obwohl er ihn hatte links liegen lassen als Kiba da gewesen war. Dennoch konnte Naruto ihm das nicht übel nehmen und ging vor Akamaru in die Hocke. Seine Hand fuhr schon automatisch durch das weiche Fell. "Ich werde dich ehrlich vermissen. Dabei begeistern Hunde mich eigentlich kaum.", murmelte Naruto zum Ende immer leiser werdend. Minuten verstrichen, in denen er nichts anderes tat als Akamaru zu streicheln und jener sich das nur zu gern gefallen ließ. Doch als Akamaru anfing Anstalten zu machen sich anders zu positionieren und wohl beabsichtigte seinen Kopf auf Narutos Schoß zu legen, setzte sich der Blonde so hin, dass er im Schneidersitz mit dem Rücken an der Hundehütte lehnte. Das Angebot ließ Akamaru sich nicht zweimal unterbreiten, weshalb er sich nach einigen Umdrehungen endlich wieder hin und wie geplant seinen Kopf in Narutos Schoß legte. Dessen Hand fand ihren Weg zurück in das weiße Fell und schenkte dem Hund weiter seine völlige Aufmerksamkeit. Mit einem minimalen Lächeln schloss er die Augen. Als er die Klassenfahrt angetreten hatte, wäre er nie auf den Gedanken gekommen, dass er fast seine ganze Zeit hier in der Herberge - oder besser gesagt dessen Garten - verbringen würde. Er hatte, wie wohl jeder von seinen Klassenkameraden, damit gerechnet, sich täglich volllaufen zu lassen, um die Häuser zu ziehen und Blödsinn zu machen. Wahrscheinlich war er auch der Einzige, dessen Abschlussfahrt diesbezüglich total aus dem Ruder gelaufen war, denn flirten mit dem Sohn des Herbergenbesitzers gehörte wohl nicht in den normalen Alltag einer Klassenfahrt. Naruto seufzte tief, während er einfach weiter seinen Gedanken freien Lauf ließ. Er konnte es doch eh nicht verhindern und seine Zimmergenossen würden bestimmt frühestens in zwei Stunden den Rückweg antreten. Also konnte er ruhig das tun, was er am wenigsten wollte, aber dennoch immer wieder tat. Der Schwarzhaarige, der Traum jeder Frau; jeden Mannes. Naruto konnte einfach nicht glauben, wie versessen er darauf war, ihn unbedingt ein weiteres Mal zu sehen. Selbst wenn dieses weitere Mal Sex mit sich bringen würde, wäre es ihm womöglich mittlerweile egal. Er wollte ihm nah sein, seine Stimme hören, berührt werden und selbst über seine blasse Haut fahren... Ein Kribbeln im seinen Gesicht ließ Narutos Augen zucken. "Nng", ein Murren folgte. Träge und langsam hoben sich die Augenlider, gaben das müde Blau seiner Augen frei. Etwas verwirrt blinzelte er. Wo war er? Seine Sicht war verschwommen, doch trotz der Dunkelheit die ihn umgab konnte er jemanden direkt vor sich ausmachen. „S.. Sasuke?“ Die Person vor ihm bewegte sich nicht, doch langsam wurde seine Sicht schärfer und er konnte klare Konturen erkennen. „Hey! Du bist ja tatsächlich noch hergekommen.“, murmelte er völlig schlaftrunken und rieb sich mit dem Arm über die Augen. Vor ihm stand der Schwarzhaarige in voller Größe. Irgendetwas war aber anders an ihm als sonst. Naruto ließ seinen Blick über den Neuankömmling wandern und erst dann bemerkte er, dass dieser ihn mit leicht geweiteten Augen anstarrte. Plötzlich aber wandte er seinen Blick zur Seite und... wurden gerade wirklich seine Wangen rot? Sein Gesicht lag im Schatten, leider. „Was machst du denn hier?“, fuhr er ihn an und klang nicht wirklich vorwurfsvoll dabei. Der Blonde legte den Kopf schief. Er brauchte einen Moment um die Frage zu verstehen und grinste dann von einem Ohr zum anderen. „Ich hab deinen Namen herausgefunden! War gar nicht so schwer. Oh, aber... ich fürchte dein Vater könnte schlecht auf dich zu sprechen sein.“, verlegen kratzte Naruto sich am Hinterkopf. Schwarzfell antwortete ihm nicht sofort. Er sah ihn wieder an, diesmal ziemlich verständnislos. „Ich weiß nicht, ob du unglaublich süß bist, oder unglaublich dumm.“ „Ey! Was soll das denn heißen?!“ Daraufhin seufzte der Schwarzhaarige, lächelte jedoch. „Geh auf dein Zimmer, Idiot, wenn du hier weiter pennst stirbst du noch.“ „Aber-!“ Also echt! Da wartete der Blondschopf den ganzen Tag auf ihn und dann das?! Oh nein, so einfach wurde er ihn nicht los. „Geht nicht. Ich hab meinen Schlüssel nicht mit. Die anderen sind nicht da.“, das war zwar halb gelogen, zumal er keine Ahnung hatte wie spät es eigentlich war, aber das war ihm egal. „Dann komm mit in meins.“ Jegliche Müdigkeit war innerhalb weniger Sekunden aus seinem Körper verschwunden. Hatte der Schwarzhaarige das gerade wirklich gesagt?! Er sollte mit auf sein Zimmer kommen? Hieß das etwa, dass er zum einen hier in der Herberge wohnte und zum anderen, das, was sich gerade vor seinem inneren Augen abspielte? Würden sie gleich wirklich übereinander herfallen? Der angestauten Lust verfallen, die sich über die Woche hinweg gebildet hatte? Zu seiner Verwunderung sträubte sich sein Körper viel weniger, als er erwartet hatte. Eine Hand schob sich in sein Sichtfeld und ohne das Naruto überhaupt darüber nachdachte ergriff er sie und wurde auf die Beine gezogen. Dies geschah mit so viel Schwung, dass er einige Schritte auf den Schwarzhaarigen zu stolperte, sich jedoch rechtzeitig wieder fing. Jetzt erst bemerkte Naruto auch, wie taub seine Beine waren, da diese zu kribbeln begannen. Memo an sich selbst: Eine längere Zeit im Schneidersitz verbringen, ist nicht angenehm. "Komm", Sasuke nickte Richtung Tür, drehte sich um und setzte sich in Bewegung, wobei er die Hand Narutos entließ. Narutos Augen wanderten zu dieser, welche sich mit einem mal heiß anfühlte und zu kribbeln begann. All diese aufkommenden Gefühle, die durch den Schwarzhaarigen ausgelöst wurden, verwirrten Naruto ziemlich. "Schlaf nicht ein" Die Stimme Sasukes riss ihn aus seinen Gedanken und wie von selbst setzten sich seine Beine in Bewegung und er folgte dem Schwarzhaarigen. Der Gang zum Zimmer verlief wortlos. Aber Naruto empfand dies keineswegs als unangenehm, viel mehr genoss er es überhaupt in seiner Nähe zu sein. "Hereinspaziert." Der Schwarzhaarige war stehen geblieben und hatte die Hand auf eine Türklinke gelegt, welche er mit Leichtigkeit herunter drückte und die Tür aufschwingen lies. Er trat zur Seite und ermöglichte Naruto so einen Blick in sein privates Reich. Naruto staunte nicht schlecht, auch wenn er es geahnt hatte, dass das Zimmer im Vergleich zu den Normalen mehr hermachte. Es war groß. Als Naruto auch endlich eintrat, bemerkte er das Doppelbett. Allein das war wahrer Luxus. Er sah sich weiter um. Ein Schreibtisch, Bücherregal und selbst ein nicht besonders kleiner Schrank fanden hier ebenfalls Platz, ohne dass es beengend wirkte. Im Gegenteil zu den typischen Schlafräumen einer Herberge wirkte dieser hier tatsächlich wie ein Zimmer. Gemütlich und voll von Anzeichen einer hier dauerhaft schlafenden Person. Wie ein richtiges Schlafzimmer eben. "Du kannst dich einfach ins Bett legen." Naruto blickte zu Sasuke, der sich gerade von seinem Schreibtischstuhl eine dunkle Strickjacke nahm und überzog. Doch sich ins Bett legen und dass Sasuke sich anzog, passte nicht zusammen. "Nur ich?", rutschte es ihm heraus und führte unweigerlich zum roten Schleier auf seinem Gesicht. Der Schwarzhaarige lachte auf und besah ihn mit dem Ansatz eines Grinsens. "Reicht dir mein Name also wirklich?" Naruto murrte. Jetzt wurde er noch deswegen aufgezogen. "Du bist todmüde, leg dich pennen." "Ich bin nicht müde!", schoss es wie aus der Pistole aus dem Blonden. Das Rot verdunkelte sich. Okay, dass musste bestimmt echt verzweifelt klingen. "Bist du nicht?" Mit langsamen Schritten, ohne den Blick von ihm zu nehmen, kam der Schwarzhaarige auf ihn zu und blieb erst stehen, als sich ihre Fußspitzen berührten. Naruto spürte die Wärme seines Atems auf seinem Gesicht. Er schluckte. "N... Nein", bestimmend hob er sein Kinn, straffte seine Haltung und erwiderte den Blickkontakt tapfer. Das Grinsen in Schwarzfells Gesicht wurde breiter und er beugte sich zu seinem linken Ohr. "Na gut. Wenn du noch wach bist, wenn ich wieder zurück bin, werde ich dir eine Nacht bescheren, von der du bisher nicht einmal zu träumen gewagt hast." Kaum gesagt, brachte er Abstand zwischen sie, verschwand, nach einem letzten kurzen Blick, aus dem Zimmer und ließ einen feuerroten Naruto zurück. TBC... Ich hoffe es hat euch gefallen!! Wenn ihr wollte könnt ihr mir gerne Kritik, positiv oder negativ - ich bin für alles offen :P, hinterlassen~ Bis zum nächsten Kapitel! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)